TOXIC SUSHI #27

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Live Axion

Nach diversen Mangas, Light Novels und Animes zum Thema „Tokyo Ghoul“ bringt Kazé nun auch den Realfilm nach Deutschland. Nach seiner Premiere bei den Kazé Anime Nights ist der Film seit Oktober endlich auch auf DVD und Blu-ray erhältlich. Bereits seit Jahrhunderten leben Ghouls unerkannt unter den Menschen und begeben sich nachts auf die Jagd. Die Agenten der CCG – die Commission of Counter Ghoul – sind dabei ständig auf der Suche nach den Mutanten, um diese zu eliminieren. Auch der 18-jährige Kaneki, ein Student der Literaturwissenschaften, hat bereits von Ghouls gehört, allerdings noch nie einen gesehen, denn der Junge ist ein wenig weltfremd und schüchtern. Umso überraschter ist er, als er in einem Café ein Mädchen kennenlernt, das sich sogleich mit ihm verabredet. Doch das Rendezvous verläuft anders als erhofft, denn als die beiden sich in einer dunklen Gasse näher kommen, beginnen die Augen des Mädchens blutrot zu glühen, Tentakel schießen aus ihrem Rücken und durchbohren den jungen Studenten – Ken hat sich mit einem Ghoul eingelassen! Doch bevor dieser ihn töten kann, stürzt ein Bau-Gerüst auf das Mädchen und begräbt es unter sich. Als Ken wieder erwacht, erfährt er, dass man ihm aufgrund des hohen Blutverlustes kurzerhand ein Organ des verstorbenen Ghoul-Girls implantiert hat, was ihn fortan zu einem Mischwesen aus Mensch und Ghoul macht. Dies macht sich zunächst dadurch bemerkbar, dass sich Kens linkes Auge rot färbt und er von nun an eine Augenklappe tragen muss. Und als ob dies noch nicht hinderlich genug wäre, muss Ken zudem feststellen, dass er kein herkömmliches Essen mehr verträgt und sich nun von menschlichem Fleisch und Blut ernähren muss … Während sowohl Manga, als auch Anime den Fokus deutlich auf die Charaktere und den sozialkritischen Aspekt des Themas – die Ausgrenzung von gesellschaftlichen Minderheiten – legen, rückt der Realfilm vor allem die Action- und FX-Szenen der Vorlage in den Mittelpunkt. Und dies gelingt, bedenkt man das geringe Budget der Produktion, recht eindrucksvoll. Die Atmosphäre ist stets finster und die durch Blutplasma erzeugten Tentakel, die sich bei jedem Ghoul auf andere Art und Wei48

se manifestieren, können sich durchaus sehen lassen. Die Darsteller stammen überwiegend aus japanischen TV-Produktionen, liefern aber durchweg solide Leistungen ab, die Optik des Films wirkt dabei weitaus üppiger als es das Budget vermuten lässt. Somit funktioniert „Tokyo Ghoul“ weitaus besser als die unsäglichen Verfilmungen von „Death Note“ und macht ein baldiges US-Remake sehr wahrscheinlich. Unterm Strich ist „Tokyo Ghoul“ ein kurzweiliger No-Brainer, der ob seiner skurrilen Tentakelfights besonders für Monsterfreunde interessant sein dürfte. MC


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