Top Magazin Reutlingen 2016-02

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ahlreiche Helfer und Models stellen sich ehrenamtlich zur Verfügung, um das Show-Event auf die Beine zu stellen: „Die Aufgabe ist, unseren Mitgliedern Anregungen und Ideen mit in ihren Friseuralltag zu geben“, erklärt Bernd Christner, stellvertretender Obermeister der Friseur-Innung Reutlingen. Es gehe heute immer mehr darum, Individualität zu unterstreichen und den Kunden umfassend zu beraten. Und nicht zuletzt wolle man Qualität bieten und sich von billigen Discount-Friseuren absetzen. Drei Stunden lang werden die neuesten Frisurentrends live auf der Bühne präsentiert. Während Friseure wie Maria, Bea oder Tugay freiwilligen Innungsmitgliedern die Haare fachkundig schneiden und stylen, befragt eine Moderatorin die agierenden Friseure nebenbei nach ihrer Vorgehensweise und ihren Schnitttechniken. Man erfährt, was „Undercut“ eigentlich bedeutet und lernt, dass Tugays Kamm „Turbomaster“ heißt und der Fassonschnitt noch immer „die Königsklasse der

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Schnittkunst“ ist. Eingesetzt werden vorwiegend Kamm und Schere. Die Maschine kommt nur selten zum Einsatz, dagegen ist das Rasiermesser zum Ausrasieren noch immer Standard. Und wie sieht nun der Trend für das Frühjahr und den Sommer aus? „Cool und wild zugleich“ sollen die Frisuren wirken, dabei sollten sich die Schnitte wandelbar stylen lassen. Das bedeutet: Die Frisuren müssen tagsüber im Büro sitzen, aber auch abends zum Sport oder Ausgehen passen. Klare englische Linien in Verbindung mit einer ruhigen Textur sowie „Clean-Chic“ in Reinform sind ebenso angesagt wie „das freie Spiel mit Formen und Strukturen“, besser bekannt als „Ethno-Look“. Das Styling ist hier frecher, lässiger und verspielter, die Haare können fallen, wie sie wollen. Fast fühlt man sich in die Hippiezeit der 60erund 70er-Jahre zurückversetzt. Gezielt unfrisiert und zerzaust sieht das zuweilen aus, sozusagen ein Ausdruck von Freiheit und Abenteuer. Aber auch die legendären „Pilzköpfe aus Liverpool“, die „Disco-Queen“ aus den

80er-Jahren und so genannte „Bob“-Frisuren sind wieder im Kommen. Es gäbe nicht nur einen Trend und einen Look, „sondern mehrere gleichzeitig, mit denen variabel und raffiniert gespielt werden kann“, erläutert Bernd Christner. Es gehe vor allem darum, Individualität und Mut zum Statement zu zeigen. Sich frisurentechnisch in verschiedenen Welten zu bewegen ist erlaubt, schließlich will die moderne Frau (und der Mann) von Heute alle Facetten der Persönlichkeit ausleben und auch mal ausbrechen. Der Trend gehe eindeutig zu „zwei Frisuren aus einem Schnitt“. Raffinierte Details und expressive Farbakzente böten dabei viel Raum für kreative Styling-Welten. Und die Männer? Ob Justin Biebers Pilzkopf, David Garretts wilde Mähne oder Roger Moores Gentleman-Look: Möglich ist alles, Hauptsache es spiegelt ein besonderes Lebensgefühl und Individualität wider: „Nicht das fertige Ergebnis allein interessiert“, so Vize-Obermeister Bernd Christner, „sondern vor allem, wie man dazu kommt“.n

Text | Jürgen Spieß Bild| Jürgen Spieß, pixelio

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