Fernleitung Lonza–KV Gamsen
Mit Hochdruck zum heissen Dampf Über eine Ferndampfleitung wird ab Ende 2010 heisser Dampf unter Hochdruck von der Kehrichtverbrennung in Gamsen zur Lonza in Visp geführt. Dort wird die Wärme für die Produktion verwendet. Durch diese ökologisch sinnvolle Nutzung spart die Lonza fossiles Erdgas und senkt die CO 2-Emission pro Jahr um 22 000 Tonnen.
Isoliermatten einzupacken. Die Kälte scheint den Isoleuren nichts anzuhaben. Während die Besucher ihre klammen Finger tief in die Jackentaschen stecken und von einem Fuss auf den anderen treten, um die Durchblutung etwas anzuregen, hantieren sie locker und gut gelaunt mit den Isolationsmaterialien, mit Klebeband und Schraubenzieher.
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in frostiger Mantel hat sich an diesem Wintermorgen über das Oberwallis gelegt. Der Atem der Isoleure wird zu weissen Wolken, die sich nach wenigen Sekunden wieder auflösen. Auf einem Damm entlang der Bahnlinie Visp–Brig ist das Team der Werner Isolierwerk AG, Visp, daran, eine Rohrleitung mit lamellenartigen
Jede Woche 350 Meter Isolation 4650 Meter beträgt die Länge der Rohrleitung von der Kehrichtverbrennung in der kleinen Walliser Gemeinde Gamsen bis zum Werk der Lonza in Visp. Gebaut wird sie, um die überschüssige Wärme von der Kehrichtverbrennung für die Produktionsprozesse in der Lonza zu nutzen. Ab Ende 2010 wird gasförmiger, 280° Celsius heisser Dampf unter Hochdruck durch die 273 Millimeter dicke Rohrleitung strömen. Das durch die Abkühlung entstehende
Kondensat wird in einer Rohrleitung mit 114 Millimeter Durchmesser zurück in die Kehrichtverbrennung geleitet. Damit der Dampf auf seiner fast fünf Kilometer langen Reise von Gamsen nach Visp nicht abkühlt, muss das Rohr stark isoliert werden. Insgesamt 20 Zentimeter dick sind die von Paroc speziell auf den erforderlichen Durchmesser angefertigten Schalen und Lamellenrollen aus Steinwolle, welche die Mitarbeitenden der Werner Isolierwerk AG um die Leitungen kleben. Jede der rund einen Meter breiten AluCoat Lamellmatten wird von zwei Isoleuren mit Klebeband befestigt. Etwa 350 Meter schafft das Team in einer Woche. Das ist dank der guten Wetterbedingungen mehr als ursprünglich geplant war. Anschliessend werden Rohr und Isolation mit einer Blechummantelung versehen. Diese hat je nach Streckenabschnitt eine andere Farbe – abgestimmt auf die Umgebung ist sie bei-