TIM_42_44_Formel 1_g_KSB_k1.qxp_Layout 1 20.03.18 13:38 Seite 2
?
////////////
Formel 1 Fotos: Mark Thompson / Getty Images, GEPA pictures / Christian Walgram
zehntelange Alleinherrscher Bernie Ecclestone verabsäumt, die einstige Königsklasse des Motorsports würdig ins digitale Zeitalter zu transferieren. Im September kaufte das US-Unternehmen Liberty Media die Formula One Group für knapp vier Milliarden Euro, Ecclestone wurde wenige Monate später von Chase Carey an der Spitze des GP-Zirkus abgelöst.
Staubsaugen im Getriebe Seitdem kamen einige Steine ins Rollen. Nach 23 Jahren gibt es ein neues Logo, die Grid Girls wurden abgeschafft, der Kalender soll auf 25 Rennen pro Saison gestreckt werden, anstatt eines Alleinherrschers regiert nun ein Konsortium an unterschiedlichen Experten, für die aktuelle Saison wurden die Startzeiten verändert und vor allem versucht man die junge Generation wieder für den Sport zu begeistern. Unter anderem mit einem hauseigenen Live-Stream und einer Digitalisierungsoffensive. Spät wurde nun doch erkannt, dass man die Millennials nicht mehr nur mit linearem Fernsehen, sondern mit Interaktion und verstärktem Augenmerk auf Social Media für den Sport begeistern kann.
Berger sieht die Konkurrenz in diesen Belangen längst voraus. „Es geht nicht darum, die Show gegen die Technik abzuwiegen. Vielmehr sollte dem Fan ein einmaliges Motorsporterlebnis geboten werden: spektakulärer Sport auf und attraktive Angebote abseits der Rennstrecke. Fahrerlagerzutritt, ein Rundgang durch die Boxengasse, eine PitviewArea mit direktem Blick auf die Boxengaragen, Fan-Village, Konzerte etc. – die DTM etwa ist der Formel 1 heute in Sachen Fanerlebnis weit voraus.“ Die Faszination Formel 1 ist für Motorsportfans dennoch ungebrochen, das zeigten nicht zuletzt die wieder gestie-
genen Live-Zuschauerzahlen in der Vorsaison. Wie jeder andere Sport ist aber auch der Grand-Prix-Zirkus abhängig von Spannung und Emotionen. Vom Vorwurf, der Sport wäre über die letzten Jahre hinweg totreglementiert
Rundenfahren Im Kreis. Immer im Kreis. Ist das noch spannend? Hier: Der Zirkus 2017 in Spielberg, in Führung ist gerade Carlos Sainz im (55) Scuderia Toro Rosso STR12.
|43
////////////