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glückauf

Die Zeitung für Freunde, Kunden und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe

1/2011

EDITORIAL Liebe Kolleginnen und Kollegen, es gibt Zeiten, in denen man nicht zur Tagesordnung übergehen kann. Wir durchleben gerade solch eine Zeit. Die Katastrophe in Japan hat nicht nur vor Ort tiefe Spuren hinterlassen, sondern auch tief in uns – obwohl wir die Ausmaße der Katastrophe noch gar nicht bemessen und begreifen können. Geben wir den Leidtragenden, was wir ihnen als Mensch schulden: unser Mitgefühl, unsere Solidarität und unsere Hilfe.

Erschütterte Sicherheit Hier sprechen der Gesellschafter und der Vorsitzende der Geschäftsführung der GMH Gruppe. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe, liebe Leserinnen und Leser der glückauf,

Ihr Redaktionsteam

I N H A LT HOL DING _________________________

Schlau. Nichts ist betriebswirtschaftlich gesehen dümmer, als unnötig Geld auszugeben. Deshalb startet die GMH Gruppe eine Großoffensive in Sachen Energie-Einsparungen, denn „stille Reserven“ schlummern in jedem Unternehmen. Iris-Kathrin Wilckens erklärt die Hintergründe auf Seite 4 und 5 STAHL _____________________________

Modern.

Bei der Engineering Steel Belgium dreht sich in der Stranggussanlage vieles um den Pfannendrehturm. Grund genug, ihn technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Was alles dabei modernisiert wurde, erläutert Ralf Weidemann auf Seite 18

SCHMIEDE _______________________

Integriert.

Das Integrierte Managementsystem der Energietechnik Essen hat Zuwachs bekommen: ein Energiemanagement-System. Allerdings stellte sich das neue Familienmitglied anfangs etwas störrisch an. Woran es gelegen hat, beantwortet Hermann Skotz im glückauf-Interview auf Seite 21

GUSS ______________________________

Gesund.

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Unter diesem Motto veranstaltete Harz Guss Zorge einen Familien- und Gesundheitstag. Wieso die annähernd 1.000 Gäste nicht mit leeren Händen nach Hause gehen mussten, weiß Markus Hoffmann auf Seite 31

ENGINEERING ____________________

Bissfest.

Angler wissen: Was man am Haken hat, muss man gut festhalten. Das gilt auch für den Pfannentransport. Kranbau Köthen arbeitet jetzt mit einem System, das mehr Sicherheit bringt. Über die Messepräsentation berichtet Rainer Lorenz auf Seite 33

ROH STOFF-RE CY CLING __________

Eisig.

Wenn der Wettergott es will, stehen alle Schiffe still: Diese Binsenweisheit bekam in diesem Winter die Rohstoff Recycling Osnabrück am eigenen Leib zu spüren. Details dazu erfahren Sie von Claudia Marquardt auf Seite 35

SERVICE ___________________________

Solide.

Um richtig zur Geltung zu kommen, braucht Kunst oft einen entsprechenden Rahmen. Nicht immer muss es aber ein Bilderrahmen sein. Die Azubis der BGG haben für einen Brunnen ein Podest gefertigt. Dass es nicht nur funktional, sondern auch schön ist, bestätigt Heino Knobbe auf Seite 36

uns alle bewegen die erschütternden Bilder aus Japan. Das Leid und die Not der Menschen sind unfassbar groß. Sehr vielen hat die Gewalt dieser Naturkatastrophe alles genommen: geliebte Menschen, das sichere Dach über dem Kopf und alles, was man sich im Leben mit großer Kraft aufgebaut hatte. Ein menschliches Unglück, das in seinen Ausmaßen kaum vorstellbar ist. Auch die Industrie des Landes ist von dem starken Erdbeben betroffen. An vielen Orten ist großer Schaden angerichtet worden. So auch bei der JFE Steel Corporation, unserem befreundeten japanischen Partnerunternehmen. Das Unternehmen ist an einigen Standorten so stark beschädigt, dass eine Produktion unmöglich ist, an anderen Standorten wird der Wiederaufbau Monate dauern. Seit Jahren arbeiten wir mit JFE auf dem Gebiet der Werkstoffentwicklung und des Technologieaustausches eng und vertrauensvoll zusammen. Wir stehen mit unseren Freunden der Geschäftsführung in Kontakt und haben dem Unternehmen unsere Unterstützung und Hilfe angeboten. Die massiven Folgen des schweren Erdbebens in Japan berührten die ganze Welt. Die große Sorge um die nuklearen Folgen der Naturkatastrophe beunruhigen die Menschen – und das zu Recht. Auch für Deutschland ist eine neue Situation entstanden, die die Überprüfung der Kernenergieindustrie und ihrer Sicherheitsstandards erforderlich macht. Es muss unser Ziel sein, schnell in das Zeitalter der erneuerbaren Energien zu gelangen, ohne dabei die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie zu gefährden. Daran

Werksfoto

Werksfoto

wird mit aller Kraft in den Forschungs- und Wissenschaftszentren der Industrie, den universitären Einrichtungen und bei den Versorgern gearbeitet. Zum heutigen Zeitpunkt können wir den großen Energiebedarf am Wirtschaftsstandort Deutschland allerdings noch nicht verlässlich nur durch alternative Energieerzeugung abdecken. Wir sind derzeit auf Kernenergie angewiesen, wenn wir uns in Deutschland weiterhin selber versorgen wollen. Auch die Unternehmen der GMH Gruppe sind auf sichere, verlässliche und konkurrenzfähige Versorgung mit Energie angewiesen. Einen vorschnellen Ausstieg aus der deutschen Kernenergie zugunsten importierten Stroms aus möglicherweise unsichereren Anlagen halten wir für moralisch bedenklich und deshalb unverantwortbar. Darüber hinaus könnten für unser Land und unsere Unternehmensgruppe Wettbewerbsnachteile und Abhängigkeiten entstehen, die zu nur schwer kompensierbaren Ungleichgewichten führen würden.

Gleichwohl gilt gerade für deutsche Anlagen: Sicherheit hat absoluten Vorrang. Die Verantwortung für unser Land und die Menschen, die hier zu Hause sind, erfordert eine sachliche und unaufgeregte Analyse und Debatte, frei von parteipolitischen Zwängen. Daran werden wir uns konstruktiv beteiligen. Glück auf Ihr

Die Globalisierung ... was daraus folgt l GMH Gruppe · Für die internationale Präsenz

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ereits im letzten Jahr hatte die GMH Gruppe mit weiteren strategischen Entscheidungen ihren Anspruch auf internationale Präsenz untermauert: mit dem Erwerb der MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda., der Eröffnung jeweils einer Repräsentanz in St. Petersburg (Russland) und São Paulo (Brasilien) sowie einer Ausweitung ihrer internationalen Messeprä-

senz. Jetzt wurde ein weiterer Schritt über die Weltmeere gemacht: mit dem Erwerb der BISHOP Steering Technology Pty Ltd (Sydney/Australien) und deren Tochtergesellschaften BISHOP Inc. (Indianapolis/USA ) und BISHOP GmbH in Köln (siehe dazu auch Seite 6). ikw

GMH Gruppe · Für den internationalen Auftritt

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m internen Sprachgebrauch war es schon längst gang und gäbe. Jetzt ist es auch in einer Bild-Wortmarke festgeschrieben: „ GMH Gruppe“ bzw. „GMH Group“ – als Kürzel für die „Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe“. Der Name steht für alle 49 Unternehmen, die unter dem Dach der Georgsmarienhütte Holding vereint sind. Ein Name, der ein Leistungsversprechen beinhaltet, der bekannt ist, der für intelli-

gente Lösungen und Produkte, für Qualität und Verlässlichkeit steht. Aber auch ein Name, der als Schriftzug sehr lang ist und nicht so leicht von der Zunge geht – vor allem im nichtdeutschsprachigen Raum. Die Firmierung unter GMH Gruppe bzw. GMH Group demonstriert außerdem die wachsende Internationalisierung der Gruppe. Das neue Logo kann im GMH Portal abgerufen werden. ikw


HOLDING Das sind wir

Zukunft braucht Herkunft Ein kurzer Einblick in die Geschichte der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe

In unserer neuen glückauf-Serie „Das sind wir“ wollen wir künftig Unternehmen und Geschäftsbereiche der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe vorstellen.

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uch wenn viele Unternehmen unserer Gruppe auf eine lange Tradition zurückblicken, ist die GMH Gruppe doch verhältnismäßig jung: Ihren Anfang nahm sie mit einer Überweisung von 2 D-Mark. Für diesen Preis erwarb Jürgen Großmann im April 1993 die ehemalige Klöckner Edelstahl GmbH in Georgsmarienhütte als Management-Buy-out und formte daraus ein eigenständiges, mittelständisches Stahlunternehmen – die Georgsmarienhütte GmbH. Er war der Überzeugung, dass Potenziale für eine Weiterführung des damals maroden Werks vorhanden sind. In einem großen Kraftakt und mit viel Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte der Betrieb umstrukturiert werden. Nur ein Jahr später wurde die Produktion erfolgreich vom Hochofen-Konverterbetrieb auf

einen Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen umgestellt. Und bereits zwei Jahre später legt Großmann mit dem Kauf von zwei Recyclingunternehmen in Osnabrück die

Grundlage für die GMH Gruppe. In erster Linie ging es zunächst darum, die Schrottversorgung des EOfens zu sichern. Mit dem Erwerb eines Stahlwerks in Österreich so-

Stationen der Unternehmensgruppe Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH, Brand-Erbisdorf

MAGNUM Metallbearbeitung GmbH, Osnabrück

Schließung der VSG-Standorte Essen und Hattingen (2002).

Wärmebehandlung Osnabrück GmbH, Osnabrück Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH, Georgsmarienhütte (IAG) Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH, Bochum Die Georgsmarienhütte GmbH erwirbt folgende Unternehmen: RRO Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH, Osnabrück Adolf Ellermann GmbH, Osnabrück Stahl Judenburg GmbH, Judenburg, Österreich Mehrheitsbeteiligung an der Wärmebehandlung Osnabrück GmbH, Osnabrück

Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH, Ilsenburg Eberhard Metalle und Recycling GmbH, Osnabrück VSG Energie- und Schmiedetechnik GmbH, Essen und Hattingen Kranbau Köthen GmbH, Köthen Stahlwerk Bous GmbH, Bous J. Adolf Bäuerle GmbH & Co. KG, Böbingen/Rems Umformtechnik Bäuerle GmbH, Böbingen/Rems

Übernahme der Dr. Jürgen Großmann übernimmt die Klöckner Edelstahl GmbH in Georgsmarienhütte gemeinsam mit der Drueker & Co. GmbH in einem Management-Buy-out und formt daraus die Georgsmarienhütte GmbH, Georgsmarienhütte

Die Gruppe wächst weiter:

Die neu geschaffene Holding übernimmt

Gröditzer Stahlwerke GmbH, Gröditz Walzwerk Burg GmbH, Burg Wildauer Kurbelwelle GmbH, Wildau Übertragung der Geschäftsanteile der Drueker & Co. GmbH an die Georgsmarienhütte GmbH; Dr. Jürgen Großmann wird Alleingesellschafter Gründung der Georgsmarienhütte Holding GmbH, Hamburg (01.10.1997)

Die Expansion wird fortgesetzt: Schmiedag GmbH & Co. KG, Hagen · Homburg SAW Blankstahl GmbH, Böbingen/Rems Die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe wächst: ASL Aircraft Services Lemwerder GmbH, Lemwerder (52,5 % Beteiligung) RRD Rohstoff Recycling Dortmund GmbH, Dortmund Friedrich Wilhelms-Hütte GmbH, Mülheim a.d.R.

Überführung der Assets in die Energietechnik Essen GmbH

Pleissner Guss GmbH, Herzberg (ehem. AEK InterForm GmbH) Dieckerhoff Guss GmbH, Gevelsberg (ehem. AEK InterForm GmbH) Harz Guss Zorge GmbH, Zorge (ehem. AEK InterForm GmbH) Walter Hundhausen GmbH, Schwerte Pleissner GmbH, Elze

KFT GmbH Kran- und Fördertechnik Nürnberg, Nürnberg

Friedrich Wilhelms-Hütte GmbH in

Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH, Wildau Wildauer Schmiedewerke GmbH, Wildau Verkauf der Mehrheitsanteile der

Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH, Mülheim Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH, Mülheim

ASL Aircraft Services Lemwerder GmbH an EADS

Eröffnung der Repräsentanz in Peking, China

WISTA Stahlhandel Witten GmbH, Witten Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH, Rheine

Beste Praxis, Erfolgsmethode. Bezeichnet bewährte bzw. vorbildliche Methoden, Praktiken oder Vorgehensweisen, die in einem Unternehmen praktiziert werden.

und Franz Maier Mechanische Werkstätten GmbH zur MVO GmbH Metallverarbeitung Ostalb Verschmelzung der Hittmeyer Rohstoffe GmbH mit der RRD Rohstoff Recycling Dortmund GmbH

GMH Engineering GmbH, Georgsmarienhütte

Die Georgsmarienhütte Gruppe akquiriert die

Hittmeyer Rohstoffe GmbH, Dortmund

MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda., Caçapava, São Paulo, Brasilien

Die Gruppe wächst weiter: Stahlguss Gröditz GmbH, WeserWind GmbH, MWK Metallwerke Kloß GmbH (50 % Beteiligung) Die Eberhard Metalle und Recycling GmbH geht in der Adolf Ellermann GmbH auf.

Saalfelder Hebezeugbau GmbH, Saalfeld, Saale Franz Maier Mechanische Werkstätte GmbH, Schwäbisch Gmünd Verschmelzung der IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH und MAGNUM Metallgesellschaft GmbH zur

Beteiligung (25,2 %) an der Metallwerke Kloß GmbH, Renningen

Die GMH Gruppe erwirbt die BISHOP Steering Technology Pty Ltd, Sydney / Australien, sowie deren Tochtergesellschaften BISHOP Steering Technology Inc., Indianapolis / USA, und BISHOP Steering Technology GmbH, Köln / Deutschland.

IAG MAGNUM GmbH

EICKHOFF IndustrieAnlagenbau und Montagen GmbH, Mülheim a.d.R.

Übernahme der restlichen 50 % an der MWK Metallwerke Kloß GmbH, Renningen Aufspaltung der drei Produktionsstandorte in die eigenständigen Unternehmen MWK Renningen GmbH, Renningen MWK Maulbronn GmbH, Maulbronn MWK Schwäbisch Gmünd GmbH, Schwäbisch Gmünd

Suche nach dem besten Foto GMH Gruppe · Neues Bildarchiv steht im Portal.

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Best Practice

Gründung der GMH Prüftechnik GmbH

Alpha-Elektronik GmbH, Köthen

Die Gruppe wächst weiter:

GMH Gruppe · GM-Steuerkreis fördert Engagement für mehr Gesundheit.

Was ist eigentlich?

ESB SPRL Engineering Steel Belgium, Seraing, Belgien

Verschmelzung der Umformtechnik Bäuerle GmbH

Schließung der MWK Maulbronn GmbH

Die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe geht nach Fernost ...

Heinrich Geissler GmbH, Witten

Übernahme der

Mannstaedt GmbH

Aufspaltung der

Mit Wirkung zum 01.01.2004 Aufteilung der Wildauer Kurbelwelle GmbH in eigenständige Unternehmen:

In diesem Jahr wird der neue Bereich Akquisitionen der Guss geschaffen ... Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe: BALO-MOTORTEX GmbH, Castrop-Rauxel

Die Georgsmarienhütte Holding GmbH erwirbt die

Suche nach der „besten Praxis“ etrieblicher Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung tragen wesentlich dazu bei, die Arbeitsfähigkeit aller Mitarbeiter/innen der GMH-Gruppe zu erhalten. Jede Geschäftsführung möchte, dass ihre Mitarbeiter gesundheitlich fit, leistungsfähig und leistungsbereit bleiben – und dass sie ohne Einschränkungen bis ins Rentenalter arbeiten können. Wie wichtig dieses Ziel ist, liegt auf der Hand. Man denke nur an den demografischen Wandel, die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und den derzeit steigenden Fachkräftemangel. Allerdings hat die betriebliche Gesundheitsförderung auch Grenzen: Die Unternehmen können ihre Beschäftigten lediglich dabei unterstützen, die eigene Gesundheit zu stärken – mit gesundem Essen in der Kantine, Bewegungsangeboten oder auch Anleitungen zu einem gesunden Lebensstil. Erzwingen können sie gesundheitsbewusstes Verhalten nicht. Letzten Endes gilt: Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Jeder ist gefordert, ungesunde Lebensweisen zu reduzieren (mangelnde Bewegung, falsche Ernährung, Genussmittelmissbrauch

wie einer Mehrheitsbeteiligung an einem Wärmebehandlungsbetrieb in Osnabrück wurden 1995 zudem die ersten Schritte getan, die Wertschöpfungskette zu verlängern.

Von nun an erweiterte sich die Gruppe stetig durch Zukäufe von Firmen, die sich strategisch in das Gesamtkonzept einfügten und die Wertschöpfungskette verlängerten. Viele dieser Unternehmen bedurften einer kompletten Restrukturierung. In Zusammenarbeit mit dem Management vor Ort, der Belegschaft und den Sozialpartnern ist es dabei stets gelungen, durch geeignete Maßnahmen in den Bereichen Markt, Technik und Personal einen nachhaltigen „Turn around“ der Gesellschaften zu erreichen. Im Jahr 1997 – die Gruppe umfasste bereits zehn Unternehmen – wurde schließlich die Georgsmarienhütte Holding GmbH als Dach über den eigenständigen Unternehmen gegründet. Hinter dem bekannten roten Signet der GMH Gruppe stehen heute 49 mittelständisch strukturierte Unternehmen. Sie sind in Deutschland, Österreich, Belgien, Brasilien, Australien und den USA zu Hause und arbeiten partnerschaftlich zusammen. Die GMH Gruppe ist dabei kein zentralisierter Großkonzern: Ihre Mitglieder sind persönlich geführte, in weitgehender Eigenverantwortung operierende Gesellschaften mit dem Ziel, die eigene Marktposition zu stärken und das wirtschaftliche Wachstum zu fördern. mw

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Werksfoto

Im GM-Steuerkreis (Gesundheitsmanagement), in dem Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite prominent vertreten sind, werden unternehmensweite Maßnahmen und Aktionen besprochen (von links nach rechts): Bernhard Lüttmann, Wilfried Brandebusemeyer, Dr. Volker Kirschbaum (AOK), Lothar Leimbrock, Dr. Michael Schiller, Norbert Klaas, Simone Rojahn, Axel Denker, Harald Schartau (Arbeitsdirektor GMH-Holding), Roger Meurer und Torsten Sothmann (pronovaBKK).

etc.). Und jeder sollte mit einer ausgewogenen Lebensweise Entspannung und Erholung suchen. Diese Verantwortung kann ihm niemand abnehmen. Die bisherigen Erfahrungen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement zeigen zweierlei: Erfolg und Akzeptanz sind nur garantiert, wenn die Teilnahme freiwillig ist und wenn die Maßnahmen die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse des jeweiligen Betriebes und seiner Mitarbeiter/-innen angemessen berücksichtigen. Der GM-Steuerkreis der GMHHolding (GM steht für Gesundheitsmanagement), der sich quartalsweise trifft, will die Unterneh-

men der GMH Gruppe bei ihrem Engagement für mehr Gesundheit unterstützen. Seine Hauptaufgabe sieht er darin, ihnen zu ermöglichen, voneinander zu lernen. So werden beispielsweise „BestPractice-Beispiele“ (beispielsweise vorbildliche Aktionen) gesammelt und zentral im Intranet zum Nachsehen abgelegt. Im GMH-Portal können alle GM-Projektleiter und -Steuerkreise auf gesundheitsbezogene Informationen zugreifen. Dadurch werden Impulse zur inhaltlichen Weiterentwicklung der GM-Maßnahmen in den Einzelunternehmen gegeben. Harald Schartau

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orbei sind die Zeiten, in denen man zum Telefonhörer griff, um in der GMH Gruppe nach einem speziellen Bildmotiv zu suchen. Das neue Bildarchiv ermöglicht den schnellen Zugriff auf alle Bildmotive, die – in vorgegebener Qualität – in der GMH Gruppe zur Verfügung stehen. Rund 1.200 verschiedene Bildmotive wurden in den letzten Monaten archiviert. Mittels Ordnungskriterien und Verschlagwortung lassen sich die Bilder nach einer Vielzahl von Kriterien auffinden. Damit ist ein schneller Zugriff auf das gesuchte Motiv gewährleistet. Zu jedem Motiv sind die dazu gehörigen textlichen Informationen (Koordinaten) in Deutsch und Englisch hinterlegt, die das Bild näher definieren und die dahinterliegenden Rechte ausweisen. Die Einrichtung des Bildarchivs und die Archivierung aller bisher hinterlegten Motive hat Max Wentzel vorgenommen. Der Engländer studiert Deutsch an der University of Leeds und absolviert ein neunmonatiges Pflichtpraktikum in der GMH Gruppe. Das Bildarchiv der GMH Gruppe ist im Portal unter „Info/Kommunikation/Zugriff Bildarchiv“ hinterlegt und bietet den dafür freigeschalteten Usern einen Selbstbedienungszugriff. Zukünftig werden alle neuen Bildmotive, die den festgeschriebenen Qualitätsanforderungen genügen, dort hinzugefügt. ikw

Kurzporträt Folgende Funktionen bietet das Dokumentationssystem: • Bilder sind nach einer Vielzahl von Suchkriterien auffindbar • Komfortable Miniaturvoransicht (in Low-Daten-Qualität) • Bilder in tif- und jpg-Formaten (hochauflösend) • Hinterlegte individuelle Bildkoordinaten zweisprachig (deutsch und englisch) • Bildunterschrift, Verschlagwortung • Urheber- und Verwertungsrechte • Rechtelaufzeit • Fotograf • Vermeidung von Lizenzverstößen • Qualitätssicherung


HOL DI NG L E I TA R T I K E L

Kreativpotenzial weiter ausschöpfen Bei der Energieeffizienz zahlt sich der Ideenreichtum der Mitarbeiter oft mehr aus als Investitionen.

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er die Berichterstattung in den Medien verfolgt, wird feststellen: Energiethemen haben Hochkonjunktur. Ob Senkung des Co2-Ausstoßes, Reduzierung von Energieverbrauch, alternative Energieerzeugung, Elektromobilität, Verkehrskonzepte für die Zukunft oder allgemeine Verknappung von Rohstoff-Ressourcen – all diesen Themen wird immer mehr Beachtung geschenkt. Was hat die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe damit zu tun? Sehr viel. Denn ein Blick auf die Unternehmensstruktur unserer Gruppe zeigt, wie „technikgetrieben“ wir sind. Und Technik benötigt bekanntlich – vor allem, wenn sie in solchen Größenordnungen eingesetzt wird wie bei uns – sehr viel Energie. Natürlich müssen sich auch unsere Unternehmen automatisch und permanent mit Energiefragen und -problemen auseinandersetzen, und sie tun es seit Jahren. Nehmen wir beispielsweise die Energieeffizienz: Für uns als großer Strom- und Erdgasverbraucher gewinnt sie immer mehr an Bedeutung. Also investieren wir, ohne eine große Strategie daraus zu machen, in Anlagen und Prozesse, um Energien immer effizienter zu nutzen. Wenn es allerdings im Rückblick um die Bewertung dieser Maßnahmen geht, kehrt große Ernüchterung ein, denn: Zunächst legen wir dabei drauf. Investitionen in Energieeffizienz zahlen sich kurzfristig für uns weit weniger aus als Investitionen in Prozessbeschleunigungen, Prozessstabilisierung, Produktivitätszuwächse oder Kapazitätserweiterungen. Auch die deutsche und europäische Energiepolitik ist nicht immer hilfreich, weil sie uns ständig neue Lasten aufbürdet. Hinzu kommt: Jede Investition bindet Mittel, die andernorts vielleicht fehlen, zum Beispiel für die so wichtigen Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Aber selbst in der hinter uns liegenden Wirtschaftskrise und trotz in dieser Zeit reduzierter allgemeiner Investitionsausgaben: Für innovative F&E-Projekte gab es immer grünes Licht zur kurzfristigen Realisierung. So ist eine gewisse antizyklische Ausrichtung auch chancenreich im weltweiten Wettbewerb, um zumindest für einen kurzen Zeitraum einen Schritt voraus zu sein.

Werksfoto

Auf der anderen Seite stellen wir beeindruckt fest: Einfache Verbesserungen im Betriebsalltag können beachtliche Erfolge generieren. Nehmen Sie als Beispiel das konsequente, in der ganzen GMH-Gruppe durchgeführte Abdichten der Druckluftnetze. Einsparung? Eine siebenstellige Euro-Summe pro Jahr – ohne nennenswerte Investitionen! Zwei Lehren lassen sich für uns daraus ziehen: Wenn man Energie einsparen möchte, dann sollten dabei messbare Erfolge herauskommen. Deshalb wollen wir zur Kontrolle ein entsprechendes Monitoring entwickeln, das wir gruppenweit einsetzen können. Wir haben keine Rohstoff- oder Energiereserven, aber das Erfahrungspotenzial und die Kreativität unserer Mitarbeiter. Sie können mit dem Kopf wettmachen, was wir ansonsten teuer

erkaufen müssten. Wir beschäftigen in unserer Unternehmensgruppe eine beachtliche Anzahl an Hoch- und Fachhochschulabsolventen. Und an den Anlagen arbeiten erfahrene und kreative Facharbeiter, die sich mit Arbeitsabläufen und Technologien genau auskennen. Um unser Innovationspotenzial müssen wir uns also keine Sorgen machen. Lassen Sie uns aber noch härter daran arbeiten, es auch auszuschöpfen. Glück auf Ihr

Gratulation, Frau Hoepfner! RRO · Von der GMH-Holding als eine der besten Absolventen ausgezeichnet

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Bei der Azubi-Award-Übergabe: Heike Hoepfner und Dr. Knut Schemme.

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ie letzte Betriebsversammlung der Rohstoff Recycling Osnabrück (RRO) im Dezember 2010 wird Heike Hoepfner noch lange in Erinnerung bleiben. Denn zum Ende der Veranstaltung wurde sie von RRO-Geschäftsführer Knut Schem-

me gebeten, vor die „versammelte Mannschaft“ zu treten. Alle waren sehr gespannt darauf, was Knut Schemme zu sagen hatte. Es verlas ein Schreiben von Peter van Hüllen (Vorsitzender der Geschäftsführung der GMH-

Holding) und Harald Schartau (Geschäftsführung Personal der GMHHolding), das an Heike Hoepfner gerichtet war. Darin wurde ihr mitgeteilt, dass sie mit dem Ausbildungs-Award ausgezeichnet wird. Diese Auszeichnung erhalten Absolventen, die ihre Abschlussprüfung als Beste der Unternehmensgruppe bestanden haben. Für Heike Hoepfner war es die zweite Ehrung, über die sie sich nach bestandener Prüfung zur Groß- und Außenhandelskauffrau freuen durfte. Bereits im Oktober 2010 hatte sie eine Ehrenurkunde als eine der besten Absolventen der IHK Osnabrück-Emsland erhalten – überreicht von IHK-Präsident Gerd-Christian Titgemeyer (siehe dazu glückauf 4/2010, Seite 35). Eine Leidenschaft von Heike Hoepfner ist „der Besuch im Zoo“. Sie war schon in einigen deutschen Städten, um deren Zoos zu erkunden – Reisen, die sie gewöhnlich mit dem Zug unternimmt. Daher war ihre Freude über den Award besonders groß. Denn der damit verbundene Preis beinhaltet eine zweitägige Reise nach München, inklusive Zugfahrkarte und Hotelübernachtung für zwei Personen. München hat bestimmt auch einen reizvollen Zoo! mk

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2010 fand das jährliche Neue Verträge. Ende Treffen aller Einkaufsleiter der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe (Beschaffungsnetzwerk) in der GMHütte statt. Im Fokus des Informations- und Erfahrungsaustausches standen zwei Rahmenverträge, die neu verhandelt wurden: Der erste Vertrag betrifft den Bereich „Telekommunikation“. Hier hat die GMH -Gruppe einen neuen Partner mit ins Boot geholt: die SBF ITN Solutions GmbH (SBF ) aus Osnabrück. Dieses Unternehmen hat die GMH-Gruppe dabei unterstützt, die optimale Konstellation mit den besten Anbietern zu den günstigsten Konditionen zu verwirklichen. Sie konnte dank dieser neuen Konditionen ihre Telekommunikationskosten um 50 Prozent pro Jahr senken. Der zweite Vertrag betrifft den Bereich „Energieversorgung“. Ein neuer Erdgasvertrag, der mit der Cargill Deutschland GmbH aus Krefeld geschlossen wurde und dem sich 18 Gruppenunternehmen anschließen, wirkt sich aufgrund seiner hohen Flexibilität positiv auf das Ergebnis aus. Ebenfalls wegweisend war die Verabschiedung der überarbeiteten Einkaufsspielregeln. Sie sind nunmehr aktualisiert im GMH-Portal zu finden. Bis zum nächsten Treffen wird im Strategie- und Lenkungskreis an möglichen Synergien weitergearbeitet. bmz


HOL DI NG

Energie sparen: Es geht immer was

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GMH Gruppe · Jetzt ist jeder einzelne Mitarbeiter am Arbeitsplatz gefragt:

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Die Energiefrage ist für die GMH Gruppe eines der zentralen Zukunftsthemen.

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er kennt ihn nicht – den unbeliebten Tag im Jahr, an dem die jährliche Verbrauchsabrechnung für Strom- und Heizkosten ins Haus flattert. Warum unbeliebt? Weil das Schreiben doch in den seltensten Fällen mit einer erfreulichen Rückzahlung verbunden ist, sondern immer häufiger den faden Beigeschmack einer stattlichen Nachforderung mit sich bringt. Und schon tagt der Familienrat: Wo können wir noch sparen? Gibt es noch heimliche Energiefresser im Stand-by-Modus? Stehen anstatt regelmäßiger Stoßlüftungen noch Fenster bei aufgedrehter Heizung auf Kipp? Werden beim Verlassen der heimischen vier Wände auch wirklich alle Lichter ausgeschaltet? „Hier und da geht noch was“ – so lautet am Ende meist das einhellige Fazit. Die persönliche Mehrbelastung führt unweigerlich zu einem bewussteren Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Würde der globale Energiebedarf auf einer Verbrauchsabrechnung zusammengefasst, stünde unter dem Strich eine schier unvorstellbare Zahl: Pro Jahr verbraucht die Menschheit 107.000 Milliarden Kilowattstunden. Tendenz steigend

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glückauf wird sich in dieser und den nächsten Ausgaben verstärkt dem Thema Energie widmen. Einige Gesetze und Verordnungen zum Klimaschutz wurden in den letzten Jahren heiß diskutiert, denn sie bringen bring für Branchen auch wie die Stahlindustrie S Energ Risiken Risike en mit sich. Grund ie genug, sich auch damit ge n einmal näher auseinein anderzusetzen. an

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q Lesen Sie hierzu auch:

Innovative Technologien und ein neues Bewusstsein auf Seite 5

Foto: panthermedia

– nach vorsichtigen (!) Prognosen wird sich der Bedarf bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Das liegt vor allem daran, dass der Lebensstandard in aufstrebenden Ländern wie China oder Indien stetig steigt. Bedenkt man nun, dass die

Vorräte an fossilen Energieträgern (die den Weltenergiebedarf heute zu rund 85 Prozent decken) mehr und mehr schwinden, werden die Konsequenzen schnell deutlich. Nicht nachwachsende Rohstoffe wie Kohle, Öl oder Erdgas werden

Ohne Euch bliebe alles – weiß!

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in Zukunft nicht mehr ausreichen, um die Menschheit mit Energie zu versorgen. Die unmittelbaren Konsequenzen bemerken wir schon heute in Form von kontinuierlichen Preiserhöhungen in unseren Geldbeuteln.

Was die private H Haushaltskasse zusse sehends schrumpfen läss stellt für Unterlässt, neh hm ein mindestens nehmen ebenso gravierendes Proebenso dar Die Energiekosten blem dar. d GMH Gruppe G der betrugen im vergangenen Jahr knapp 200 Millionen Euro. Das Thema ist nicht erst seit gestern aktuell, aber die Herausforderungen werden größer – auch im Zuge neuerer Gesetze und Vorgaben. Die Zeichen der Zeit lassen nur eine Handlungsoption offen: Alle müssen an einem Strang ziehen. Was im privaten Umfeld schon längst selbstverständliche Routine ist, sollte bei uns allen vermehrt Einzug in den Arbeitsalltag halten. Verantwortungsvolles Verhalten beginnt im Detail. Wenn jeder das Einmaleins des Energiesparens am Arbeitsplatz anwendet, ist ein Beitrag geleistet, der in der Summe Großes bewirken kann. Hier geht es nicht um den belehrenden Fingerzeig, sondern um das Schaffen von Bewusstsein für nachhaltigen Umgang mit der kostbaren Ressource Energie. Im Interesse der Belegschaft, der Umwelt und der gesamten Gesellschaft. Denn: Es geht immer noch was. ikw


HOL DI NG

Innovative Technologien und wachsendes Bewusstsein

R O L L O U T Z U R „ E N E R G I E - K A M PA G N E “

NWK-Team gibt Initialzündung zum Energiespar-Marathon

GMH Gruppe · Die GMH Gruppe geht zwei Wege, um ihrer Klimaverantwortung gerecht zu werden: Verbesserung der Energieeeffizienz und Schärfung des Energiebewusstseins.

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verankert, können nachhaltige Erfolge erzielt werden. Der Energiebedarf steigt von Jahr zu Jahr bei stetiger Verknappung fossiler Energieträger. Die Politik hat diese Problematik hierzulande erkannt und in den letzten Jahren auf der Agenda-Liste immer höher gerückt. So wurden in Berlin und Brüssel zahlreiche Gesetze zum Klimaschutz verabschiedet. In erster Linie soll dabei die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien (z. B. Windenergie, Wasserkraft, Solarenergie) gefördert und gleichzeitig der Ausstoß schädlicher Treibhausgase reduziert werden. Im Vordergrund steht hier Kohlenstoffdioxid (CO2), das mit 60 Prozent den größten Anteil des vom Menschen verursachten Treibhauseffekts ausmacht. Das offizielle Klimaziel der Europäischen Union lautet, die CO2Emissionen bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent des Ausgangsniveaus von 1990 zu reduzieren. Einige Mitgliedsstaaten fordern gar, die zu realisierenden Einsparungen auf 30 Prozent zu erhöhen. Zu bedenken

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bleibt, ob eine Verschärfung der Klimaziele die Strompreise weiter in die Höhe treibt und o lg damit zu einer e1 /3 Wettbewerbsverzerzeerrung zu Lasten europäischer Unternehmen nternehmen führt, z. B. in der Stahlindustrie. Der Frage, inwieweit sich die aktuelle Energiepolitik auf die Preisentwicklung und damit konkret auf uf die GMH Gruppe auswirkt, wididen met sich eine Beitragsserie in den kommenden glückauf-Ausgaben.. ch Die GMH Gruppe stellt sich ihrer Verantwortung – auch mit innovativen Produkten. Denn oft ft gerät in Vergessenheit, dass Stahl hl t, überall dort zum Einsatz kommt, wo es darum geht, Schadstoffe zu u minimieren – z. B. in modernen n Kraftwerken, Windenergieanla-gen, im Automobilleichtbau (sie-he BCG-Studie glückauf 2/2010,, S. 4). Auch hier gilt für die Zu-kunft: Es geht immer noch was. ikw

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weifelsohne zählt die Schwerindustrie zu einem der größten Energieverbraucher weltweit. Und auch die GMH Gruppe muss jährlich gewaltige Mengen an Strom für die aufwendigen Produktionsprozesse aufbringen. Wer einmal die Arbeit in einem Stahlwerk beobachten konnte, bekommt eine Vorstellung davon, welche Energien notwendig sind, um aus Schrott hochwertige Stahlprodukte zu fertigen. Deshalb ist es für die GMH Gruppe selbstverständlich, Prozesse regelmäßig zu überprüfen, zu optimieren und innovative Technologien einzusetzen, um die Energieeffizienz sukzessive zu verbessern – besonders an den bedarfsintensiven Standorten. Neben dem Ziel, solche technologischen Fortschritte zukünftig weiter zu beschleunigen, lautet ein zweites: Bewusstsein für das Thema Energie auf breiter Front zu schaffen. Nur wenn sich ein ressourcenschonendes Verhalten am Arbeitsplatz als Leitgedanke in der allgemeinen Unternehmenskultur

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Im Oktober letzten Jahres hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des derzeitigen Nachwuchskräfteprogramms getroffen, um die Ergebn Ergebnisse ihrer zwölfmonatigen Projektarbeit gemeinsam Ergeb dissk zu diskutieren (siehe glückauf 4/2010). Die Mitglieder des Energ NWK-Teams 3 ahnten vermutlich noch nicht, welchen Stein NW WK ie sie e mit ihrem Beitrag ins Rollen bringen würden. Auslöser waren die Ergebnisse ihres Projektes „Ermittlung von Einw sparpotenzialen im Bereich Energien (Strom/Gas) bei der sp E Energietechnik Essen GmbH“. Martin Piper – zusammen mit Alexandra Linnemann, Dirk Strothmann, Ralf Schreim b ber, Björn Wieschendorf und Manuel Hanke Mitglied des NKW-Team 3 – erläutert die Folgen des Treffens: N U Unser Ziel war nicht nur zu untersuchen, wie und wo die ETE mit m Energiesparmaßnahmen Kosten senken könnte. Ein weiterer Hauptgedanke Ha Hau bestand darin, alle Unternehmen der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe Un für ein ressourcenschonendes Verhalten am Arbeitsplatz zu sensibilisieren. Darüber waren sich bei unserem Treffen alle Zuhörer einig – auch Peter van Hüllen, Vorsitzender der Geschäftsführung der

DAS GLÜCKAUF-ENERGIELEXIKON

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Das EEG verfolgt laut Gesetzestext der aktuellen Fassung, die am 1. Januar 2009 in Kraft getreten ist, den Zweck, „insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieressourcen zu schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu fördern“. Konkret lautet das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020 auf mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Gefördert wird die Erzeugung von Strom aus Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie, Biomasse, Erdwärme sowie Deponie-, Klär- und Grubengas. Wie funktioniert das Gesetz? Betreiber von betroffenen Anlagen erhalten für einen bestimmten Zeitraum eine festgelegte Vergütung für den erzeugten Strom. Der nächstgelegene Netzbetreiber ist verpflichtet, den Strom zu den vorgeschriebenen Preisen, die teilweise erheblich über den Kosten für konventionellen Strom liegen, vorrangig abzunehmen und einzuspeisen. Da beispielsweise Windenergie regional besonders auf Norddeutschland konzentriert ist, würden die dort aktiven Netzbetreiber überproportional belastet. Um dies zu vermeiden, wird die Mehrbelastung anteilig auf alle deutschen Netzbetreiber und deren Kunden verteilt. Die sogenannte EEGer Umlage, also die Mehrkosten der Netzbetreiber, die letztendlich Einzug in die Stromrechnung der Endverbraucher finden, wurde für 2011 auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde festgelegt. g Fachleute streiten noch immer über die Wirksamkeit des Gesetzes. Einige Experten halten die Subventionierung im derzeitigen Umfang für ineffizient, da die vom Stromverbraucher zu tragenden Lasten in keinem Verhältnis zum Nutzen stünden. Durch die dramatischen Ereignisse in Japan rücken die erneuerbaren Energien noch mehr in den Martin Piper Fokus. Man sollte davon ausgehen, dass ihr Ausbau weiter vorangetrieben wird.

200

30 100 180 10 2010

365

365

300

300

Quelle: BDEW, eigene Berechnungen

2013 (Szenario II)

Mio. €/a

60

Einspeisevergütung in Mrd. €/a

5

40 20

0 2013 (Szenario I)

80

2,6

3,6 4,5 5,8 7,9

9

10,4 12,3 16,7 17,8 18,8 20 20,8

0

2015

320

100

10

2014

400

Szenario II: Entfall des Energiesteuerspitzenausgleichs, Minderzuteilung von zusätzlich 13 % bei Verschärfung des europäischen Klimaziels auf 30 %.

120

Belastungen Stahlindustrie in Mio. €/a

(Zertifikate)

2013

600

140

2012

200

15

2011

Emissionshandel

2010

200

(Strompreis)

2010: 110 Mio €

2009

800

CO2 -Preis 2010: 15 €/t CO2 2013: 30 €/t CO2

2008

45

180 160

20

Emissionshandel

2007

250

2006

EEG

910

1000

0

Energiesteuer

200

2010: EEG-Umlage 2,047 Cent/kWhh 2011p: 2011: EEG-Umlage 3,5 Cent/kWh 180 Mio € 2015: EEG-Umlage 4 Cent/kWh

2004

250

25

2005

Verschärfung Klimaziel

2003

1200

1365

Mio. €

1400

EEG-Einspeisevergütungen und EEG-Kosten Stahlindustrie: Rasanter Anstieg Mrd. €/a

Wirtschaftsvereinigung Stahl Energie- und klimapolitische Belastungen der Stahlindustrie

glück auf · 1/2011............ 5

Her damit! Haben Sie eine Idee, wie man GMH-Holding. Wichtige Fragen Energie am Arbeitsplatz sparen rund um das Energiesparen – so könnte? Dann wenden Sie sich an das Fazit des Treffens – sollten Ihre Geschäftsführung oder das unter dem Motto „Es geht immer innerbetriebliche Vorschlagswesen. was“ zum Leitthema für das Jahr 2011 werden. In den nächsten Wochen werden daher in allen Unternehmen der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe Plakate verteilt werden. Sie geben Anregungen, wie man mit einfachen Handgriffen am Arbeitsplatz Energie und somit bares Geld sparen kann. Selbstverständlich sind es vor allem die Produktionsprozesse, besonders in den Stahlwerken und Elektrostahlwerken der Gruppe, die sich in der Bilanz der Energiekosten an erster Stelle bemerkbar machen. Doch unsere Arbeit hat gezeigt: Auch das Einsparpotenzial der sogenannten persönlich beinflussbaren Verbräuche ist nicht zu unterschätzen. Schließlich ist es ein gemeinsames Ziel, auf die ständigen Preiserhöhungen des Energiemarktes zu reagieren. Denn ein bewusster Umgang mit Strom und Gas beeinflusst die jährliche Gewinnbeteiligung und macht sich am Ende für die gesamte Mannschaft bezahlt. Darüber hinaus gilt: Jeder kennt seinen Arbeitsplatz am besten. Insofern sind alle Mitarbeiter in den kommenden Monaten besonders gefragt, mit weiteren Ideen dazu beizutragen, die Energiekosten der GMH-Unternehmen zukünftig zu senken.


HOLDING Australier komplettieren die Wertschöpfungskette GMH Gruppe · Familienzuwachs: Mit Wirkung zum 15. Januar 2011 hat die GMH Stahlverarbeitung GmbH die BST Bishop Steering Technology Pty Ltd

(Sydney/Australien) sowie deren Tochtergesellschaften BST Inc. (Indianapolis/ USA) und BST GmbH (Köln/Deutschland) erworben.

M

it dem Erwerb stärkt die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe ihre Präsenz auf den Märkten für automobile Lenksysteme. Denn die BST Bishop Steering Technology Pty Ltd ist das weltweit führende Engineering-Büro für die Entwicklung von Lenksystemen, Zahnstangen und anderen Komponenten für die Automobilindustrie. Produktionsschwerpunkte des Unternehmens sind die Prototypenentwicklung, der Spezialmaschinenbau und der Bau von Werkzeugen, mit denen spezielle Lenkungskomponenten hergestellt werden. Hinzu kommt die Lizenzvergabe an Lenkungs- und Komponentenhersteller und deren technische Unterstützung. Die Entwicklungskompetenz des Unternehmens ist unbestritten. Dies belegen über 250 Patente bzw. Patentanmeldungen in 17 Ländern und zahlreiche weltweit erteilte Lizenzen. Weiterer Beweis für die hohe Leistungsfähigkeit des Unternehmens ist die Entwicklung und Herstellung von Lenkungen für den automobilen Rennsport. Insgesamt 16 Ingenieure arbeiten für BST in den Büros in Sydney, Köln und am Produktionsstandort

Indianapolis. Dort sind etwa 30 weitere Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt. Von dem Neuerwerb profitiert vor allem der Geschäftsbereich „Stahlverarbeitung“ der GMH

Werksfoto

Gruppe, zu dem die Stahl Judenburg und die MVO Metallverarbeitung Ostalb gehören. Denn die Übernahme erweitert, ergänzt und stärkt deren Entwicklungs-, Produktions- und Dienstleistungs-

Werksfoto

Mitarbeiter von Bishop am Produktionsstandort Indianapolis (USA)

Vertragsunterzeichnung bei der Georgsmarienhütte (von links nach rechts): Thorsten Ehle (GMH-Holding), Peter van Hüllen (Vorsitzender der Geschäftsführung der GMHHolding), Lawrence W. Bishop (BST Bishop) sowie Ewald Thaller und Dr. Niels Vieweg (beide jeweils Geschäftsführer der Stahl Judenburg GmbH und der Metallverarbeitung Ostalb GmbH).

Portfolio auf den Märkten für automobile Lenksysteme. In enger Kooperation wollen die drei Unternehmen ihre Design-, Werkstoffund Produktionskompetenzen bündeln und ab sofort die gesamte Wertschöpfungskette abbilden: • Die BST ist zuständig für das Design der Lenkgetriebe. • Die Stahl Judenburg ist zuständig für die Entwicklung optimierter Werkstoffe und die Lieferung des Vormaterials für die Zahnstangen. (Das Unternehmen gilt als einer der führenden Blankstahlhersteller Europas.) • Die MVO Metallverarbeitung Ostalb ist zuständig für die Entwicklung und Produktion von Präzisionsbauteilen – vom Prototyp über angearbeitete Kurzstücke bis hin zu einbaufertigen Serienzahnstangen. Zukünftig werden in Schwäbisch Gmünd nach dem Bishop-Verfahren Zahnstangen mit variabler Verzahnung geschmiedet und einbaufertig hergestellt.

• Der BST-Standort Indianapolis ist nach einer Erweiterung zuständig für die Fertigung von Prototypen, Halbfabrikaten und Zahnstangen. Das Vormaterial – spezielle Stähle für die Lenkungskomponenten – wird zunächst von Stahl Judenburg geliefert. Die Bündelung der Kompetenzen soll den Kunden in aller Welt Vorteile bringen und dazu beitragen, die eigene Marktposition weltweit auszubauen. Welche Ziele man sich gesteckt hat, zeigt allein schon ein Blick auf den europäischen Automobilmarkt. Dort wurden 2010 etwa 15 Mio. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge hergestellt. Stahl Judenburg und MVO haben für diesen Markt bereits 8 Mio. Zahnstangen hergestellt – vom Zahnstangenrohling bis hin zur einbaufertigen Zahnstange. In den nächsten Jahren soll diese Zahl auf etwa 13,5 Mio. Zahnstangen ansteigen. Ewald Thaller

Norbert Adamzyk, Irene Aich, Sebastian Arend, Heinrich Backs, Michel Baillet, Carina Bäuchler, Inge Becher, Markus Beckmann, Detlef Beier, Andreas Beil, José Benedito de Paula Filho, Elke Berthold, Thorsten Bertmer, Robert Bienert, Christian Bloom, Sven Böhme, Steven Boneß, Jörg Boßmeyer, Dr. Dirk Breuer, Robert Bräunig, Christel Brinkmann, Hartmut Budde, Andrea Busch, Heinz Busch, Tobias Bußmann, Dominik Butter, Goran Calic, Kirsten Campen, Dr. Jean-Frédéric Castagnet, David Dähler, Sabine Dannhauer, Volkher Diehl, Birger Diesem, Christian Dinter, Hagen Döbert, Andreas Donat, Magnus Duda, Hartwig Dude, Stephan Eckert, Klaus Dieter Eggemeier, Wiebke Eggers, Andreas Falck, Johannes Farwick, Fred Fergin, Dr. Jürgen Feyerl, Albrecht Fiedler, Sylvia Folkmer, Werner Fricke, Hauke Friedrichs, Stefan Friedrichs, Maik Frische, Werner Geisheimer, Marco Gellert, Melanie Gervelmeyer, Franziska Gödeke, Axel Göllnitz, Heiko Grabe, Carsten Gräf, Rolf Grandt, Oliver Greve, Wolfgang Griesser, Walter Grimm, Dr. Jürgen Großmann, Heinz Gruber, Guido Günther, Ursula Hain, Jens Hammecke, Rainer Hammelsbrock, Armin Hans, Monika Hansen, Uwe Harnack, Martin Hartung, Peter Hausmann, Carina Heering, Stefan Hegner, Martin Hehmann, Silke Herkenhoff, Anita Hermann, Irmgard Herzberg, Joachim Hindersmann, Markus Hoffmann, Matthias Hölscher, Stefan Holtz, Stephan Hönow, Dr. Irina Hucklenbroich, Peter van Hüllen, Sandra Hülsemeyer, Wilfried Hülsmann, Markus Hundshagen, Uwe Jahn, Britta Jansen, Franziska Kaden, Cornelius Kamrath, Steffen Kessler, Kai Kmieciak, KlausPeter Knorr, Bernhard Kochanneck, Christian Köhler, Dr. Günter Köhler, Norbert Kölker, Hartwig Kockläuner, Andreas Koppelberg, Ondrej Kosnovsky, Udo Krampitz, Thomas Krenn, Karin Kriebel, Bernd Krist, Ralf Kübeck, Antje Kunisch, Thorsten Kurz, Felix Lachnitt, Tobias Lademacher, Reimund Laermann, Dr. Klaus Lang, Jörg Lange, Ralf Lapke, Danke an alle glückauf-Autoren 2010 ! Karl-Hermann Lau, Harald Laumann, Frank Ledderbohm, Ute Leifert, Peter Leimbrink, Götz-Stefan Leo, Dr. Ulrike Libal, Karl-Heinz Linnermann, Georg Lohle, Sandra Lopes, Rainer Lorenz, Dr. Falk Lüddecke, Roger Lüno, Bernhard Lüttmann, Bert Mädefessel, Manja Malyszczyk, Herbert Mattheis, Martin Mielke, Volker Mielke, Sandra Moers, Karl-Josef Müller, Oliver Müller, Jörg Multhaupt, Martin Nadler, Maren Netkowski, Torsten Niemann, Dirk Opfer, Günther Otto, Odair Paes, Katja Pardey, Ute Pellenz, Peter Pfeil, Dr. Franz-Dieter Phillip, Barbara Pöhlmann, Petra Rahe, Sibylle Rarej, Andrea Redmann, Dr. Roman Ritzenhoff, Joachim Röder, Steffen Rohlfs, Ludwig Sandkämper, Harald Schartau, Dr. Knut Schemme, Peter Schiele, Thomas Schlösser, Lothar Schlünz, Marcus Schlüter, Annegret Schmidt, Jörg Schneider, Christian Scholz, Stefanie Schönheit, Henrik Schönstedt, Tobias Schoo, Olaf Schröder, Susanne Schubert, Wolfgang Schug, Marcel Schulte, Björn Schulze, Thorsten Schürmann, Thomas Schwingel, Harald Seeger, Joachim Seifter, Lisa Sennhenn, Klaus Seybold, Lisa Simon, Hermann Skotz, Joachim Speh, Michael Stähler, Jürgen Stapelfeld, Maik Stern, Maximilian Stierle, Otto Stockhausen, Frank Swierzinski, Ralf Tepe, Ewald Thaller, Michael Thamm, Manfred Titze, Dieter Tondar, Michael Tränkler, Jennifer Treib, Dr. Arne Treppschuh, Didier Troisfontaines, Michael Ulepic, Christian de Veen, Jan Veltel, Samuel Vieira Gambier Neto, Dr. Luka Velikonja, Jörg Villmann, Bernd Vogel, Dirk Vogel, Christian Völler, Thomas Voß, Ulrich Welteroth, Ralf Willam, Remo Winter, Hans-Christoph Wisch, Jessika Wittwer, Thomas Wittwer, Dr. Thorsten Wolf, Hans Bernhard Zäuner, Stefan Zielinsky, Hellmut Ziese Ihre glückauf-Redaktion glück auf · 1/2011............ 6


HOL DI NG

Sehnsucht nach China GMH-Holding · Sechs Monate lang konnte Katharina Jaroch in China Land und Leuten kennenlernen und würde lieber heute als morgen dorthin zurückkehren.

nesen betrachtet müssten wir uns eingestehen: Die Visitenkarte hätte auch mit der falschen Schrift den erwünschten Inhalt vermittelt. Wenn man den Medien glaubt, dann besteht die chinesische Küche ausschließlich aus Reis, gekochtem Hund und Peking-Ente. Schon im Vorfeld meiner China-

Immer wieder steht es in der Zeitung: „China wird in zehn Jahren die größte Volkswirtschaft der Welt sein.“ Was für Deutsche ein wenig beängstigend klingt, ist für Chinesen längst „gefühlte Realität“, wie Katharina Jaroch erleben konnte. Sie war sechs Monate lang im Reich der Mitte, um zunächst einen Sprachkurs und anschließend im Repräsentanzbüro der Georgsmarienhütte Holding in Peking ein Praktikum zu absolvieren. Ihr vorgefertigtes Bild von China geriet dabei schnell ins Wanken: In Gedanken hatte ich mir ausgemalt, wie es in China sein würde. Ich dachte vor allem an exotisches Essen, das ich nicht essen wollte, traditionelle chinesische Häuser und dass dort alles ein wenig rückständig sein müsse. Doch China ist keineswegs rückständig. Man erlebt ein durch und durch belebtes Land, in dem ein regelrechter Bauboom und ein sehr starker Modernisierungswille vorherrschen. In beeindruckend kurzer Zeit entstehen neue Wohnungen, neue Straßen, neue Einkaufszentren und Bürokomplexe. Wo gestern noch eine alte Hütte stand, steht morgen vielleicht schon ein neues Wohnhaus. Die Menschen sind stolz auf die rasante Entwicklung ihres Landes und bereit, hart dafür zu arbeiten, um den Aufschwung und Wandel weiter voranzutreiben. Ich habe mehrfach miterlebt, dass Dinge, die mich in Deutschland viel Zeit kosten, hier innerhalb weniger Minuten erledigt werden. Geht man in China zum Beispiel zum Optiker, werden die Brillengläser sofort in das Brillen-

Werksfoto

Deutsch-chinesische Frauenpower (von links nach rechts): Susan Yang, Sandy Du, Cathy Chen, Katharina Jaroch und Steffie Zhan.

gestell eingearbeitet. Bringe ich mein Fahrrad in die Reparatur, kann ich es schon nach wenigen Minuten wieder mitnehmen. Auf der anderen Seite gibt es auch die Dinge, die mehr Zeit kosten als daheim. So habe ich mehrere Wochen damit verbracht, Visitenkarten nach dem vorgegebenen Corporate Design erstellen zu lassen. In Deutschland braucht es dafür einen Tag. Ganz anders in China! Immer wenn man glaubt, am Ziel zu sein, hat sich ein neuer Fehler eingeschlichen: Wenn die Schriftarten stimmen, stimmt das Logo nicht mehr, wenn das Logo

stimmt, ist die Schriftgröße auf einmal falsch, hat man schließlich am Computer das optimale Ergebnis, werden die Karten auf falsches Papier gedruckt, und hat man dann das richtige Papier, werden sie falsch geschnitten! Wir Deutschen sind Perfektionisten. Unser Streben nach Perfektion geht meistens über die Funktionalität einer Sache hinaus. Und vermutlich ist es nicht nur den Chinesen, sondern auch anderen Nationalitäten manchmal ein Rätsel, warum wir pingelig auf der Änderung von kleinsten Fehlern beharren. Aus der Sicht eines Chi-

Schneller Wandel im Handel

reise haben mich besorgte Hundefreunde darum gebeten, bloß nicht Hund zu essen. Liebe Hundefreunde, ich habe kein Hundefleisch gegessen! In den sechs Monaten sind mir viele Hunde über den Weg gelaufen – alle quicklebendig und nicht für den Kochtopf bestimmt. Überhaupt habe ich kein einziges Hundefleischrestaurant gesehen. Viel-

mehr halten sich viele Chinesen so wie wir Deutschen einen Hund als Haustier. Rückt man einmal von Hundefleisch, Reis und Peking-Ente ab, dann stellt man fest, wie viele köstliche Gerichte es in China gibt. Fast alles, was ich dort gegessen habe, war ausnahmslos köstlich. Und wenn man mich fragt, was ich am meisten vermisse, seit ich wieder in Deutschland bin, dann ist es das chinesische Essen. Sucht man westliches Essen, findet man vor allem in den Ballungszentren wie Peking oder Schanghai viele westliche Restaurants und Supermärkte. Deutsches Vollkornbrot kann man hier genauso kaufen wie Nutella oder eingelegte Oliven. Vor meiner Reise hätte ich nie daran gedacht, dass ich in Peking Käsespätzle essen und dazu deutsches Bier trinken würde. Auf zahlreichen Veranstaltungen lernt man Gleichgesinnte kennen, die ebenfalls in China leben und arbeiten. Die Zahl der speziell in Peking lebenden „Expats“ ist groß, aber überschaubar. Deshalb knüpft man schnell neue Kontakte und hilft sich bei Alltagsproblemen gegenseitig. Ich habe sechs faszinierende Monate in China verbracht. Auch wenn es nicht immer einfach war: Ich kann es kaum erwarten, wieder zurückzukommen – hoffentlich für länger als nur sechs Monate. Trotz aller kulturellen Unterschiede und den damit verbundenen Schwierigkeiten: Wir Ausländer sind in China mehr als willkommen! An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an das Büroteam in Peking. Es hat mich herzlich aufgenommen und tatkräftig bei Alltagsproblemen unterstützt. Zu guter Letzt auch ein großes Dankeschön an Herrn Treppschuh, der mir ein sehr guter Chef war und von dem ich viel lernen konnte.

Amtssprache:

PEKING

Hauptstadt: Staatsform: Fläche: Einwohnerzahl: Bevölkerungsdichte: Währung: Gründung

Hochchinesisch (Mandarin) Peking (Beijing) Volksrepublik 9.571.302 km² 1,330 Mrd. (Juli 2008) 137,6 Einwohner pro km² Renminbi (RMB) 1 Yuan entspricht 10 Jiao 1. Oktober 1949 Quelle: Wikipedia

KBK · Für vier Wochen bei der chinesischen Tochter in Peking zu Gast then China (KKC ). Das Büro ist eine Tochter der Kranbau Köthen GmbH (KBK ) und wurde im Oktober 2008 gegründet. Unter der Leitung von Jöran F. Treppschuh fördert es Geschäfte mit chinesischen Firmen. KBK -Mitarbeiterin Sandra Böbst absolvierte dort eine vierwöchige Weiterbildung. Sie sollte Büro und Mitarbeiter/innen besser kennenlernen und sich zudem mit Regularien und Besonderheiten vertraut machen, die bei Auftragsabwicklungen mit chinesischen Unternehmen zu beachten sind. Hier ihr Erfahrungsbericht:

Werksfoto

Zur Weiterbildung im KKC-Büro in Peking (von links nach rechts): Sandy Du, Steffie Zhan, Jöran Frank Treppschuh, Sandra Böbst, Susan Yang und Cathy Chen.

Peking, die Hauptstadt Chinas, breitet sich auf einer Fläche von fast 17.000 km² aus. Sie beherbergt etwa 20 Millionen Menschen (Stand Ende 2009). Außer-

dem ist sie Standort vieler inländischer und ausländischer Unternehmen. Mittendrin hat sich eine Firma etabliert, die deutsche Wurzeln hat: die Kranbau Kö-

Ob ich nun Aufgaben im Büro erledigen musste, mein Verständnis für chinesische Eigenheiten vertiefen wollte oder Kooperationspartner und Dienstleister von KKC kennenlernen durfte – stets waren die Mitarbeiterinnen sehr behilflich. Während meiner Arbeitszeit befasste ich mich hauptsächlich mit diversen Aufgaben des chinesischen Accountings und Rechts.

glück auf · 1/2011............ 7

Dabei ist mir aufgefallen: In China gelten sehr viele Regularien und Gesetze, die nicht immer mit denen in Deutschland übereinstimmen. Leider reicht es nicht aus, sie einmal zu verstehen und zu lernen. Denn so schnelllebig wie China ist, so schnell ändern sich hier auch diese Gesetze. China steckt mitten in einer rapiden Entwicklung. Und sobald große Veränderungen stattfinden, müssen die Gesetze dementsprechend angepasst werden. Somit muss man sich stets weiterbilden, um aktuelle Änderungen, die für die eigenen Aktivitäten von Belang sind, zu kennen und anwenden zu können. Faszinierend ist auch, dass in China – und das bei dieser Grö-

ße – eine Institution wie die SAFE existiert (State Administration of Foreign Exchange). Diese Institution kontrolliert alle (wirklich alle!) Geldeingänge und Geldausgänge des Landes. Bis ins kleinste Detail wird jeder Geldstrom geprüft. Sobald eine (unbedeutende) Kleinigkeit nicht stimmig ist bzw. Zweifel aufkommen lässt, kommt es zu keiner Transaktion. Während meines Aufenthaltes in Peking habe ich einen sehr guten Einblick in das Geschäftsleben der KKC und deren Arbeit in China erhalten. Ich möchte mich auf diesem Weg auch noch einmal herzlich bedanken für die sehr gute Unterstützung und Gastfreundlichkeit des Teams vor Ort.


HOLDING Das Fenster zum Schrottplatz

kunstimwerk

In unserer Serie kunstimwerk wollen wir Künstler vorstellen, deren Arbeiten in den Unternehmen der GMH Gruppe ausgestellt oder auf andere Weise präsent sind – und dabei nicht nur die Belegschaft, sondern auch Kunden und andere Werksbesucher erfreuen. Diesmal geht es um den Künstler Hans Piotrowiak.

W

enn man das Büro von Gustav Schreiber, dem Geschäftsführer der Rohstoff Recycling Dortmund betritt, fällt der Blick sogleich an der gegenüberliegenden Wand auf ein dreiteiliges Bild (Triptychon). Dieses Kunstwerk stellt das Betriebsgelände der RRD dar. Gemalt hat es 2003 der Künstler Hans Piotrowiak. Die Idee, dieses Bild in Auftrag zu geben, entstand mehr oder weniger aus einer „kleinen Frustration“ heraus: Bei der ursprünglichen Planung des Büros war kein Fenster vorgesehen, das den Blick auf das Betriebsgelände freigegeben hätte. Also sollte dieses Triptychon den fehlenden Blick ersetzen. Auch wenn letzten Endes doch noch ein Fenster mit Aussicht auf das über 70.000 m² große Betriebsgelände realisiert wurde: An dem einmal gefassten Entschluss von Gustav Schreiber sollte dies nichts mehr ändern. Und so schuf Hans Piotrowiak das „Triptychon“, das heute noch im Büro hängt. Hans Piotrowiak ist ein leidenschaftlicher Maler. Wie kam es zu dieser Passion? Schon als Kind faszinierte ihn der Beruf seines Onkels. Der war Architekt und zog, mit einem Zeichenbrett bestückt, oft zusammen mit seinem Neffen durch Siedlungen und Städte, um Häuser zu skizzieren. Der kleine Hans beobachtete ihn bei dieser Tätigkeit immer sehr genau und aufmerksam. Nach seiner Schulausbildung hieß es in der Familie: Der Hans wird auch Architekt. Aber vorher sollte er etwas Praktisches lernen. Es wurde entschieden, dass er zunächst eine Lehre zum Schreinergesellen macht. Aber nach drei Monaten brach Hans Piotrowiak seine Lehre ab, da ihm der autoritäre Führungsstil des Firmeninhabers nicht „behagte“. Kurz nach dem Ausscheiden aus diesem ungeliebten Arbeitsverhältnis hatte Hans Piotrowiak ein Schlüsselerlebnis, das seinen weiteren Lebensweg stark beeinflusste: Er fuhr mit seinem Fahrrad von Herten Richtung Recklinghausen. Dabei erblickte er ein handgemaltes Werbeplakat für das damals legendäre „Motorrad-Ruhrlandrennen“. Gestaltet hatten das Plakat die Malerwerkstätten „Dujardin“. Kurzerhand suchte er die Firma auf, fragte nach Ausbildungsmöglichkeiten und wurde prompt für die Ausbildung zum „Schriftenmaler“ eingestellt. Während seiner Ausbildung lernte er GrafikdesignStudenten von der Folkwang Schule (Essen) kennen. Diese Begegnungen weckten in ihm den Wunsch, ebenfalls Grafikdesign zu studieren. Nach erfolgreichem Abschluss zum „Schriftenmaler“ schrieb er sich bei der Folkwang Schule ein. Mit die wichtigste Erfahrung, die Hans Piotrowiak in dieser Zeit zwischen 1957 und 1962 dort

Foto: mk

Begeistert immer wieder: Gustav Schreiber in seinem Büro vor dem Triptychon von Hans Piotrowiak.

machte, war für ihn die „ganzheitliche“ Ausbildung. Die Studenten belegten nicht nur Fächer in ihrem Fachbereich, sondern auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel Architektur, Schaupiel und Tanz. So wurde sein ganzheitliches Denken und Handeln gefördert. In der Art und Weise, wie Hans Piotrowiak Projekte realisiert, kommt diese „künstlerische Prägung“ noch heute zum Ausdruck.

Zu seiner Biografie gehört auch, dass er immer wieder mit berühmten Zeitgenossen in Kontakt kam. Einer seiner Lehrer war Otto Steinert, einer der bekanntesten Fotografen der Nachkriegszeit. Zu seinen Kommilitoninnen zählte die Tänzerin Pina Bausch, Begründerin des weltberühmten Wuppertaler Tanztheaters. Durch Schauspielfreunde der Folkwang Schule lernte er Peter Handke in Graz kennen.

Peter Handkes Skandalstück „Publikumsbeschimpfung“ wurde in Frankfurt uraufgeführt. Hans Piotrowiak saß mit im Publikum. Und da Handke das Stück den Beatles gewidmet hatte, waren die bei der Uraufführung ebenfalls anwesend. Bereits 1963 hatte Hans Piotrowiak eine Design- und Werbeagentur gegründet, die seit Jahrzehnten sehr erfolgreich arbeitet. Heute hat er sich aus dem Alltagsgeschäft zu-

rückgezogen. Langeweile wird dennoch nicht aufkommen. Zum einen hat er immer wieder Ideen für neue Bilder, die er in seinem Essener Atelier malt. Zum anderen nutzt er jede Gelegenheit, seine Erfahrungen an junge kreative Menschen weiterzugeben, unter anderem durch Vorträge an der Universität Düsseldorf. Eine Vortragsreihe trägt den Titel „Die Wirkung von mk Bildern“.

Foto: mk

DER KÜNSTLER Foto: Sascha Dörger

Hans Piotrowiak: Kunst und Beruf Bevor er mit dem Triptychon begann, erkundete Hans Piotrowiak gemeinsam mit Gustav Schreiber intensiv den Dortmunder Schrottplatz mit seinen vielfältigen Schrottsorten und den spannenden Aufbereitungsaggregaten – den Brennhauben, Sprengbunkern und Fallwerken. Erst nach diesen Eindrücken und Gesprächen mit dem Geschäftsführer konnte er das Motiv künstlerisch umsetzen. Aber Hans Piotrowiak war und ist nicht nur als Künstler tätig. Bereits 1963 machte er sich mit der Design- und Werbeagentur CREATIV-WERBUNG mit Sitz in Mülheim an der Ruhr selbstständig. BASF war einer seiner ersten namhaften Kunden. Seine Agentur erarbeitet Medienkonzepte für unterschiedliche Marken und gestaltet individuelle Bilderwelten für Unternehmensräume, zum Beispiel für Unternehmen wie ARAL, BASF , Herta, RECTICEL , Schalke 04 und swissflex. Der jetzt 72-Jährige hat sich vor einem Jahr aus dem Alltagsgeschäft seiner Agentur zurückgezogen. Jetzt soll die jüngere Generation ans Ruder. Seine Inhaberschaft wird er voraussichtlich in ungefähr zwei Jahren an einen Nachfolger übergeben.

glück auf · 1/2011............ 8

Kann sich auch heute noch spontan freuen: Hans Piotrowiak mit einem Kopfkissen, das ihm eine Schweizer Bettenfirma, für die er Werbung macht, geschenkt hat. Daneben das Gemälde „Yeah, Yeah, Yeah“ – eine Hommage an die Beatles, die ihn ebenso wie die Ausbildung an der Folkwang Schule in den 60er Jahren stark beeinflusst und inspiriert haben. Aufgenommen wurde das Foto übrigens in seiner Design- und Werbeagentur in Mülheim an der Ruhr.

KURZ NOTIERT Bewährte Kraft.

Die Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding gratuliert Brigitte Westermann zum 45-jährigen „Betriebsjubiläum“ in der Unternehmensgruppe und sagt „Danke“ für ihre langjährige Betriebstreue. Ihre Berufslaufbahn begann sie am 1. April 1966 als Lehrling – damals noch bei der Klöckner Werke AG (Georgsmarienwerke, Osnabrück). Heute ist sie im Sekretariat der Geschäftsführung der GMH-Holding tätig.


STAH L

Stahlerzeugung: Georgsmarienhütte GmbH · Stahlwerk Bous GmbH · ESB SPRL Engineering Steel Belgium · Mannstaedt GmbH · J. Adolf Bäuerle GmbH & Co. KG · GMH Blankstahl GmbH Stahlverarbeitung: Heinrich Geissler GmbH Blankstahlwerk · WISTA Stahlhandel Witten GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH · MVO GmbH Metallverarbeitung Ostalb · BISHOP Steering Technology Pty Ltd · BISHOP Steering Technology Inc. · BISHOP Steering Technology GmbH

Mehr Zeit für die Pflege

Die Mühe lohnt sich

GMHütte · Das Stahlwerk nimmt als erstes deutsches Industrieunternehmen am Pilotprojekt zur Familienpflegezeit teil. Bundesfamilienministerin Schröder freut sich darüber. Denn initiiert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

W

er eine Vorreiterrolle übernimmt, steht auch im Fokus der Öffentlichkeit. Und so wollte sich Bundesfamilienministerin Kristina Schröder persönlich ein Bild davon verschaffen, wie gut das Pilotprojekt zur Familienpflegezeit bei der GMHütte angelaufen ist. Deshalb war sie am 10. Januar im Stahlwerk zu Gast, wo sie von Andrea Busch, der Familienbeauftragten des Unternehmens, über den aktuellen Stand informiert wurde. „Familien gelten zu Recht immer noch als die Kernzelle der Gesellschaft und Garanten stabiler sozialer Verhältnisse“, erklärte die Bundesministerin. Umso wichtiger sei es, das Familienleben zu fördern und mit dem Arbeitsleben in Einklang zu bringen. „Dies gelingt aber nur, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber flexibel genug sind. Die Georgsmarienhütte GmbH zeigt mit ihrem Projekt der Familienpflegezeit, dass diese Flexibilität möglich ist“, so die Ministerin weiter. Für Andrea Busch ist es kein Zufall, dass sich die GMHütte an dem Projekt beteiligt: „Wir leben in einer Region, in der das Miteinander der Generationen selbstverständlich ist – und damit auch die Verantwortung für die älteren Familienmitglieder. Wir wollen deshalb diese neue Möglichkeit zur Vereinbarung von Familie und Beruf ganz bewusst ausprobieren.“ Bei plötzlicher Pflegebedürftigkeit der Angehörigen, so Busch weiter, könnten Berufstätige oft wenig helfen. Die neue Familienpflegezeit soll hier Abhilfe schaffen: „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihre Arbeitszeit maximal zwei Jahre lang um bis

Foto: vl

Frauen-Power im Stahlwerk: Die Familienbeauftragte Andrea Busch (rechts) und Betriebsrätin Monika Friebe (links) zeigen Bundesfamilienministerin Kristina Schröder den Produktionsprozess der GMHütte.

die Hälfte reduzieren. Während dieser Zeit beziehen sie wenigstens 75 Prozent ihres Gehaltes.“ Zum Ausgleich arbeiteten die Mitarbeiter später wieder Vollzeit, erhielten dann aber weiterhin „nur“ wenigstens 75 Prozent des Gehaltes – so lange, bis ihr Zeit/Gehalts-Konto ausgeglichen sei. Auch Betriebsrätin Monika Friebe zeigte sich von dem Konzept überzeugt: „Von dieser Regelung haben alle etwas: Die Mitarbeiter können der notwendigen Pflege in ihrer Familie nachkommen, ohne

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www.gmh.de www.gmh.de

dass sie auf lange Sicht Einkommenseinbußen haben. Und unser Unternehmen darf mit Mitarbeitern rechnen, die weniger unter Stress stehen, ausgeglichener sind und sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren können.“ Das Unternehmen stelle damit erneut eine Eigenschaft unter Beweis, die es im Markt so erfolgreich mache: Flexibilität, wo immer sie möglich sei. Der erste Mitarbeiter nimmt übrigens die Familienpflegezeit bereits in Anspruch. Zum 1. Februar hat Wilfried Brandebusemeyer sei-

ne Arbeitszeit reduziert, um sich zunächst für ein halbes Jahr um seine pflegebedürftige Mutter zu kümmern. Bundesfamilienministerin Schröder wird mitverfolgen, welche Erfahrungen die GMHütte mit dem Pilotprojekt „Familienpflegezeit“ macht. Und auch die Medien interessieren sich für den Fortgang des Pilotprojektes aus Georgsmarienhütte: So musste Wilfried Brandebusemeyer bereits mehreren Journalisten, unter ihnen zwei Kame-

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist bei der GMHütte schon lange ein Thema. Bereits 2006 wurde das Projektteam „Familie“ ins Leben gerufen. Es trifft sich seitdem regelmäßig, informiert die Geschäftsführung über Neuerungen und schlägt Anregungen und Verbesserungen vor. Umgesetzt wurden seither schon eine ganze Reihe von Maßnahmen und Aktionen. So beispielsweise eine „Strampleraktion“ zur Geburt von Mitarbeiterkindern, Pampers-Gutscheine für das erste Lebenshalbjahr, finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuung ab dem zweiten Kind, Unterstützung der Ferienbetreuung der Stadt Georgsmarienhütte oder auch Betriebsfeste mit Kinderprogramm. Das Unternehmen ist zudem Mitglied im „Bündnis Familie“, einem Zusammenschluss, der sich mit verschiedenen Projekten für Familien in der Stadt Georgsmarienhütte starkmacht. Die Bemühungen um mehr Familienfreundlichkeit zeigen erste Früchte: Mehr junge Frauen entscheiden sich für eine Ausbildung in technischen Berufen, und auch die jungen Väter „auf der Hütte“ haben in den letzten Jahren vermehrt Partnermonate in Anspruch genommen. rateams der Sender arte und 3sat, über die positiven Aspekte seiner reduzierten Arbeitszeit berichten. Um auch weitere Kollegen und neue Unternehmen zum Mitmachen zu animieren, gab der bundesweit erste Teilnehmer an der Familienpflegezeit dabei auch private Einblicke. Und eines wurde bei diesen Berichten besonders deutlich: Auch seine Mutter freut sich sehr darüber, nun mehr Zeit mit ihrem Sohn verbringen zu können. Petra Rahe

den Schnell. InJahren 2008 und 2009 galt es noch, die GMHütte in schwierigem Gewässer auf Kurs zu halten. Heute läuft das Unternehmen wieder volle Kraft voraus. Es hat sich neue Ziele gesetzt und seine Marktposition als flexibler und leistungsstarker Partner gefestigt. Dieses neue Selbstverständnis wird derzeit über die breit angelegte Werbekampagne „Schnelligkeit“ kommuniziert – eine Kampagne, die im Jahre 2010 gestartet wurde und 2011 fortgesetzt wird. Dabei spielt die Aussage „Schnelligkeit ist die Fähigkeit, in maximal kurzer Zeit mit höchster Präzision zu agieren“ eine zentrale Rolle. Dem einen oder anderen Leser wird die Werbekampagne bereits ins Auge gefallen sein – in GMHütteAnzeigen in Fachzeitschriften wie „Schmiedejournal“ und „antriebstechnik“, in der Fachliteratur oder auch in dem neuen GMHütteKalendersortiment 2011. Überall dort wird nach außen hin sichtbar, was und wofür sich die GMHütte bewegt. Links: Die vier Beispiele zeigen einige Motive der Anzeigen-Serie. Andrea Busch

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ab – Ton läuft – Medieninteresse. „Kamera und bitte …!“ Kaum hatte sich Familienministerin Kristina Schröder bei der GMHütte verabschiedet (siehe oben), interessierten sich auch viele Journalisten von Presse, Hörfunk und Fernsehen für das Pilotprojekt „Familienpflegezeit“. Die Beiträge der Kamerateams von arte und 3sat erforderten besonderes Engagement. Denn die Kolleginnen und Kollegen mussten zeitweise wie Schauspieler agieren, um den Fernsehzuschauern das Konzept der Familienpflegezeit, die Entscheidungswege dorthin und die Tagesabläufe des ersten Projektteilnehmers zu verdeutlichen. Oft hatten die Redakteure präzise Vorstellungen und ließen die Kollegen gleich mehrfach Gänge auf und ab gehen, Ordner verschieben, Gespräche führen und Statements geben. Auch das Projektteam „Familie“ (hier Petra Rahe, Andrea Busch, Ralf Cordes und Roger Meurer mit dem 3sat-Kamerateam) musste vor die Kamera. Die Journalisten lobten mehrmals die Geduld der Beteiligten und bedankten sich mit gelungenen Beiträgen. mw


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Ideenzuwachs von sensationellen 73 % GMHütte · Das Ideenmanagement der GMHütte legt einen tollen Jahresbericht 2010 vor – und zeichnet Gewinner mit Prämien aus.

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Ausgelost (von links nach rechts): Ralf Kübeck (Ideenmanagement), Glücksfee Janina Friedrich, Gewinner Drazen Razek und Betriebsratsvorsitzender Ludwig Sandkämper.

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m Jahre 2010 haben sich 421 Belegschaftsmitglieder am IdeeM beteiligt und insgesamt 988 Verbesserungsvorschläge eingereicht – was einer Zunahme von 73 Pro-

zent entspricht. Im Schnitt gingen 82 Vorschläge pro Monat ein. 794 Vorschläge wurden abgeschlossen, das entspricht einer Steigerung von 46 Prozent.

Die Vorschlagsquote pro 1.000 Mitarbeiter (Wettbewerbsvergleich) ist auf einen nie erreichten Höchststand geklettert. Denn auf 1.000 Mitarbeiter kamen 730 Vorschläge. Für die GMHütte ergab sich insgesamt ein wirtschaftlicher Vorteil von 573.200 Euro. Die Gesamtprämie aller Verbesserungsvorschläge lag bei 81.525 Euro. Bei den zwölf monatlichen Verlosungsaktionen wurden insgesamt 3.600 Euro und zusätzlich 13 Jahreslose der Aktion Mensch ausgeschüttet. Die Netto-Höchstprämie belief sich auf 7.865 Euro, die durchschnittliche Prämie stieg auf 222 Euro pro Vorschlag. Bei der Jahresverlosung am 30. November wurden unter allen Einreichern wieder attraktive Preise verlost: als Hauptpreis ein Mercedes Benz A-Klasse, als zweiter Preis ein Reisegutschein über 1.000 Euro und als dritter Preis ein iPad. Auch 2011 haben alle Mitarbeiterinnen

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ein Meister der GMHütte einen VerbesGute Idee. Reicht serungsvorschlag ein, so erhält er bei einer Umsetzung des Vorschlags aufgrund seiner Arbeitsplatzbeschreibung „nur“ 75 Prozent der Prämie. Die Geschäftsführung der GMHütte hatte vor einiger Zeit beschlossen, den Prämienanteil aus dem Jahr 2010, der nicht zur Auszahlung gekommen war, zu spenden. Wem die Spende zugutekommen soll, hatte die Runde der Meister vorgeschlagen: dem Stamm Holzhausen der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und der Schwimmgruppe des Vereins zur Förderung Behinderter Menschen in Hagen a. T. W. Die Geschäftsführung der GMHütte erhöhte den zur Verfügung stehenden Betrag auf insgesamt 5.000 Euro. So konnten die Meister Bernhard Koch, Herbert Maschkötter und Klemens Buller jeweils eine Spende von 2.500 Euro an die beiden Vereine übergeben. mw und Mitarbeiter die Chance, ihre beruflichen Erfahrungen und ihre Ideen für Verbesserungen einzubringen. Ob Kosteneinsparungen, effizientere Arbeitsabläufe, Ener-

„Wie wird aus Schrott Stahl?“

Ralf Kübeck

KURZ NOTIERT Torschlusspanik.

Jedes Jahr sieht sich das Ideenmanagement kurz vor der anstehenden Verlosung einer Flut von eingereichten Vorschlägen gegenüber. Der Nachteil: Häufig handelt es sich dem Augenschein nach um Ideen, die nur gemacht werden, damit der eigene Name in der Lostrommel landet. Zumeist sind die Vorschläge schon tausendfach eingereicht worden oder so abwegig, dass sie bereits im Ansatz nie umzusetzen sind. Darum hat sich das IdeeM in Abstimmung mit dem Betriebsrat der Georgsmarienhütte GmbH dazu entschieden, dass in Zukunft nur Verbesserungsvorschläge an der Jahresendverlosung teilnehmen, die im abgelaufenen Vorschlagsjahr prämiert wurden.

GMHütte · Mit Hörfunkreportage der Produktion auf der Spur

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itte Januar waren bei der GMHütte die „Funkflöhe“ zu Gast – eine Handvoll Schülerinnen und Schüler aus den 4. Klassen der Antoniusschule Holzhausen/Georgsmarienhütte. Sie produzierten als Radioreporter eine HörfunkSendung über die GMH ütte und das Thema „Wie wird aus Schrott Stahl?“. Mit dabei waren ihr Lehrer und Schulleiter Wolfgang Göbel sowie die erfahrene Medienpädagogin Simone Wölfel von osradio. Nachdem alle Beteiligten im Besucherzentrum Helm, Kittel und Schutzbrille angelegt hatten, konnte die Recherche beginnen. Als erster Interviewpartner musste sich Ludger Schlinge (Betriebsassistent E-Ofen) den Kinderreportern stellen. Ihre Fragen zur Produktion im Stahlwerk beantwortete er freundlich und kindgerecht. Im Walzwerk stand ihnen Marco Winter (Technologie Walzwerk) Rede und Antwort. Abschließend hatten die Kinder noch die Möglichkeit, von Marcus Wolf (Öffentlichkeitsarbeit) Wissenswertes über die Geschichte der GMH ütte zu erfahren. Die „Funkflöhe“ sind ein medienpädagogisches Kinderradioprojekt des nicht-gewerblichen Bürgerradiosenders osradio 104,8. An dem Projekt nehmen insgesamt 13 Schulen aus Stadt und Landkreis Osnabrück teil. Die Antoniusschule ist seit dem Beginn des Schuljahres 2009/2010 mit von der Partie. Unter Anleitung von Wolfgang Göbel und Simone Wölfel haben sie das „Radiomachen“ von Grund auf gelernt – wie man ein Interview führt, O-Töne einfängt, eine Magazin-Sendung aufbaut oder auch eine spannende Live-Reportage gestaltet. Das Interesse der „Funk-

gieeinsparung oder eine verbesserte Unfallverhütung: Der Ideenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt.

Foto: Wolfgang Göbel

Recherche vor Ort: Ludger Schlinge im Interview mit den „Funkflöhen“

flöhe“ an der GMHütte kam nicht von ungefähr. Denn wie in jedem Jahr stand auch 2010 im Sachkundeunterricht das Thema „Entstehung der Stadt Georgsmarienhütte sowie des gleichnamigen Stahlwerkes“ auf dem Stundenplan. An-

Was sind eigentlich? Funkflöhe „Funkflöhe“ sind Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen, die Material sammeln und daraus eine richtige, spannende Radiomagazinsendung basteln; kleine Radioreporter, die große und kleine Leute interviewen und dabei keine Angst vor Experten haben; Kinder, die auf Sendung gehen.

schließend wollte man das Erlernte in der Praxis live erleben. Gut, dass die GMH ütte Betriebsbesichtigungen ermöglicht. Und so nahmen an drei Terminen im September und Oktober 2010 die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen mit ihrem Lehrer an einer Werksführung teil. Besichtigt wurden Walzwerk und Stahlwerk nebst E-Ofen. Dieses Erlebnis war so beeindruckend, dass man eine Radiosendung daraus machen wollte – ein Vorhaben, für das die Geschäftsführung der GMH ütte gerne grünes Licht gab. Der Beitrag der „Funkflöhe“ wurde bereits am 12. Februar um 10.03 Uhr ausgestrahlt. Für die Hörer war die Sendung sicherlich hörenswert – und für die Kinder deren Produktion ein unvergessliches Erlebnis. Markus Beckmann

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Stahlwerksausschuss des Fachgespräche. Der Stahlinstituts VDEh – auch Nürnberger Treffen genannt – tagte zuletzt bei der GMHütte. Mitglieder sind nicht nur aktive, sondern auch ehemalige Stahlwerksleiter, die die fachlichen Gespräche und Diskussionen mit ihrem reichhaltigen Erfahrungs- und Wissensschatz bereichern. Und so wurde ausgiebig über Stahlwerkstechnik und die Entwicklung der Stahlindustrie debattiert. Nach dem Austausch ging es auf eine Besichtigungstour durch das Stahl- und Walzwerk. Den Abschluss bildete ein Abend im Museum Industriekultur. Dort konnten die Gäste auf eine Reise in die Vergangenheit der industriellen Entwicklung gehen, bevor sie zwischen Dampfmaschine und Stromgenerator den Tag bei einem Abendessen ausklingen ließen. Dr. Henning Schliephake


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Wie bitte? GMHütte · Schwerhörigkeit ist in Deutschland die Berufskrankheit Nummer eins. Die Arbeitssicherheit setzt auf individuellen Gehörschutz. Rechtes Ohr 0,5

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Werksfotos

10 20 Hörpegel in dB

Mit diesem Gehörschutz kann ärm macht krank. Aber Lärm man sich gut sprachlich verständikann man nicht immer aus dem gen, da er im Frequenzbereich von Weg gehen, schon gar nicht im Job. 125 Hz nur geringfügig gedämmt Deshalb ist es enorm wichtig, am ist. Dafür schützt er optimal vor den Arbeitsplatz einen Gehörschutz zu gefährlichen Frequenzen, die zwitragen. Nur so lassen sich Hörschäschen 2.000 und 4.000 Hz liegen. den verhindern. Der Gehörschutz kann vier bis Gehörschutzstöpsel für den einsechs Jahre getragen werden, was maligen Gebrauch sind preisgünseine hohe Wirtschaftlichkeit im tig – können aber falsch benutzt Vergleich zu herkömmlichen Gehör Gehörwerden. Stecken die Stöpsel nicht schutzprodukten mit sich bringt. tief genug im Gehörgang, lässt Danach sollte man ihn erneuihre Schutzwirkung stark nach. ern, da sich die Form des Andererseits darf Gehörschutz den Gehörganges beim Kontakt mit der Außenwelt nicht ganz abschneiden. Man muss beispielsweise immer noch die Zurufe von Kollegen oder auch Geräusche hören können, die auf Gefahr schließen lassen. Optimal sind individuell angepasste Gehörschutzstöpsel, weil die anatomische Beschaffenheit jedes Ohres einzigartig ist. Darauf setzt auch die Abteilung Arbeitssicherheit der GMH ütte. Nach einer positiven Testphase wurden bisher bei etwa 550 Kollegen, die in einem Lärmbereich arbeiten, Ohrabformungen gefertigt. Anhand der Abformung stellt die 3M Deutschland GmbH Foto: 3M dann den individuell angepassten 3M sonus Otoplastik: individuell angeGehörschutz her: den 3M sonus passter Gehörschutz Otoplastik Classic.

Kollegen der GMH ütte wurden im Januar für Ehrung. Fünf ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Sicherheitsbeauftrag-

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Hörtest ohne Gehörschutz 3 M Gehörschutzstöpsel 3 M angepasster Gehörschutz

Menschen in diesem Zeitraum verändert. Übrigens: Dass es nicht um D „einen“, sondern um „ein „meinen“ „meine Gehörschutz geht, hat die Akzeptanz D Tragequote enorm gefördert: Die steigt!

te geehrt. Dazu hatte die Abteilung Arbeitssicherheit zu einem Frühstück eingeladen. Arbeitsdirektor Felix Osterheider bedankte sich dabei in seiner Ansprache für den langjährigen Einsatz der Geehrten. Schließlich sei das Engagement für den Arbeitsschutz nicht selten auch mit Unannehmlichkeiten verbunden. Derzeit würde überlegt, was man tun könne, um über die Sicherheitsbeauftragten neue Impulse zu setzen – und damit mehr Schwung in den betrieblichen Arbeitsschutz zu bringen. Die anwesenden Sicherheitsbeauftragten konnten direkt einige Anregungen dazu beisteuern. Die Geehrten von links nach rechts: Stefan Linkemeyer, Blankbetrieb (15 Jahre), Bernhard Flaspöler, Anlagenteam Walzwerk (15 Jahre), Guntram Haase, Anlagenteam Walzwerk (25 Jahre), Franz-Josef Gervelmeyer, Walzenwerkstatt (25 Jahre) und Hermann Koch, Blankbetrieb (25 Jahre). Norbert Kölker

KURZ NOTIERT Schlauer Fuchs.

Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall hat der GMHütte den Arbeitsschutzpreis „Schlauer Fuchs“ verliehen. Sie möchte damit ein Arbeitsschutzprojekt auszeichnen, das seit 2004 unter dem Slogan „Unsere Hütte – meine Sicherheit“ läuft. Es soll dazu beitragen, die Unfall- und Ausfallzahlen des Unternehmens zu reduzieren. Die Ergebnisse geben dem Projekt recht: 2010 war nur ein einziger meldepflichtiger Betriebsunfall zu vermelden. Über Auszeichnung und Hintergründe wird glückauf in ihrer nächsten Ausgabe berichten.

Markus Beckmann

Zeichen einer neuen Zeit GMHütte · Zeichen, Symbole und Warnhinweise bestimmen unser Leben – auch auf dem Werksgelände und am Arbeitsplatz. Jetzt sollen die Zeichen für Gefahrstoffe weltweit vereinheitlicht werden.

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b als Schild im Betrieb oder als Etikett auf Paketen, Kanistern und sonstigen Behältnissen – so unterschiedlich sie auch sein mögen, eines haben Zeichen, Symbole und Warnhinweise gemeinsam: Sie wollen den Betrachter auf etwas aufmerksam machen. Ein gutes Beispiel sind die orangefarbenen Symbole, die zur Charakterisierung von Chemikalien und Gasen eingesetzt werden. Jedes dieser Zeichen symbolisiert, welche Gefahren für Mensch und Umwelt beim Umgang mit ihnen ausgehen. Ob reizend, ätzend, umweltgefährdend, gesundheitsschädlich oder gar giftig – ein Blick genügt, und schon ist man gewarnt. Doch diese orangefarbenen Symbole haben ausgedient. Sie werden in den kommenden Jahren durch Rauten mit rotem Rand ersetzt. Für reine Betriebs- und Arbeitsstoffe ist die erste Umsetzungsstufe bereits in Kraft getreten, und zwar am 1. Dezember 2010. Für Stoffgemische und -gemenge müssen die Herstellerfirmen spätestens im Juni 2015 die Kennzeichnungen verändern. Dem Ganzen liegt eine neue Verordnung zugrunde. Sie zwingt Her-

steller von Gefahrstoffen, ihre Produkte hinsichtlich der Gefährlichkeit neu einzustufen und entsprechend den gesetzlichen Vorgaben mit neuen Symbolen zu kennzeichnen.

Betroffen sind nicht nur die Hersteller von Chemikalien und Stoffen. Auch auf die Unternehmen, die diese Produkte benötigen und täglich einsetzen, kommt viel Arbeit zu. Sie müssen • die neuen und vom Hersteller überarbeiteten Sicherheitsdatenblätter beschaffen, • die Gefährdungsbeurteilungen und die ausgehängten roten Gefahrstoff-Betriebsanweisungen aktualisieren, Foto: Markus Beckmann

man nicht kaufen Sonderanfertigung. „Was kann, muss man sich Oben: alte, orangefarbene Kennzeichnungen von Gefahrstoffen. Rechts: neue Kennzeichnungen.

Ziel ist es, ein weltweit einheitliches System zu schaffen. In der Fachwelt spricht man auch vom Global Harmonisierten System (GHS ). Was dem Betrachter nicht auf Anhieb auffällt: Auch die sogenannten Gefahrenhinweise und Sicherheitsratschläge werden ergänzt und im Wortlaut geändert (zu finden sind sie als Kurzsätze auf den Etiketten von Verpackungen).

• weitere Kennzeichnungen im Betrieb selbst erneuern (zum Beispiel auf Behältern) und • alle Mitarbeiter bei Unterweisungen auf diese Veränderungen hinweisen. Denn letztlich soll doch jeder die neuen Zeichen erkennen. Norbert Kölker

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halt selber bauen!“ Das dachte sich auch Carsten Große-Börding von der Abteilung Arbeitssicherheit der GMH ütte. Und was liegt da näher, als mal bei den Kollegen der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte (BGG ) anzurufen und um Hilfe zu bitten? Worum ging es? Benötigt wurde ein Hinweisschild, das eine Zeitlang auf eine Gefahrenstelle hinweist (die Zugangstür zu einem Schaltraum ragt direkt in einen Verkehrsweg). Da der Raum nur selten betreten werden muss und für einen Schutzbügel der Platz nicht reichte, entschloss man sich, ein Hinweisschild zu installieren. Es sollte vor der Tür stehen und auf die zeitlich begrenzte Gefahrenstelle aufmerksam machen. Am besten wäre da doch ein Hinweisschild, das von allen Seiten sichtbar ist. Die Idee zu einem Tetraeder – bestehend aus drei versetzt angeordneten Schildern – war geboren! Es stellte sich nur noch die Frage: Wohin damit in der überwiegend ungenutzten Zeit? Das Ganze musste also auch noch zusammenklappbar sein, damit es im Schaltraum untergebracht werden konnte. Gesagt, getan! Unter der Leitung des Ausbilders KlausDieter Winkler haben die beiden Auszubildenden Vanessa Schnathorst und Andre Geise die Idee professionell umgesetzt. Norbert Kölker


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„Haus der kleinen Forscher“ Stiftung unterstützt frühkindliche Bildung mit 20.000 Euro. Foto: Hermann Pentermann

Sind davon überzeugt, dass das Projekt den Kindern zugutekommt (von links nach rechts): Wolfgang Wöstmann (nifbe), Michael Fedler (Landkreis), Iris Sieker (nifbe), Matthias Selle, Susanne Schweitzer (Haus der kleinen Forscher), Heinz-Eberhard Holl, Natalie Holthaus (nifbe) und Dr. Beate-Maria Zimmermann (Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte).

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ie Nachfrage ist groß: Immer mehr Kindertagesstätten im Osnabrücker Land wollen als „Haus der kleinen Forscher“ Kindern eine naturwissenschaftliche Grundbildung vermitteln. Dafür sind Fortbildungen und Materialien für Experimente notwendig – und das kostet Geld. Hilfe bietet nun die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte: Sie stellt für das Projekt knapp 20.000 Euro zur Verfügung. Übergeben wurde die Spende bei der Auftaktveranstaltung des Projektes, zu der das Regionalnetzwerk SüdWest des Nieder-

sächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) in das Kreishaus eingeladen hatte. „Vor allem das Selbertun hilft, die Umwelt zu begreifen, und erzeugt zusätzliche Motivation zum Lernen“, erläuterte Kreisrat Matthias Selle den Ansatz der Bundesinitiative. Hier helfen Versuche und Experimente aus dem Alltagsbereich der Kinder. Auch der Landkreis Osnabrück wird das Projekt unterstützen. Immerhin will man in der Region noch weitere 100 Kindertagesstätten mit der Fortbildungskampagne erreichen.

Für Heinz-Eberhard Holl, Vorstandsmitglied der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, ist das Engagement gut angelegtes Geld: „Wenn wir unsere Region nachhaltig stark machen wollen, müssen wir in Talente investieren – und bei den Jüngsten damit anfangen.“ Die Spende der Stiftung ermöglicht, dass Erzieherinnen an kostenfreien Lehrgängen teilnehmen können und eine Erstausstattung der erforderlichen Experimentiermaterialien erhalten. bmz

Foto: Botanischer Garten Osnabrück

Kinder waren zur „Grünen Schule“ Grüne Schule. 17im Botanischen Garten Osnabrück gekommen, um dort einen unbeschwerten Nachmittag zu verbringen. Bei einer Führung durch die Pflanzenwelt konnten sie auf eine spannende Entdeckungsreise gehen. Die Kinder kamen von der Außenstelle Bramsche der Zentralen Aufnahme- und Ausländerbehörde. Ihr Alltag ist normalerweise von beengten Verhältnissen im „Lager“ (wie sie ihre Unterkunft selbst bezeichnen) und einer ungewissen Zukunft geprägt. Denn letzten Endes warten sie dort auf ihre Abschiebung. Den Ausflug in den Botanischen Garten verdankten die kleinen Gäste der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, die sich für benachteiligte Kinder stark macht und die „Grünen Schule“ finanziert. Zustande gekommen war der Termin aufgrund einer Anfrage des Vereins EXIL (Migrations- und Integrationsberatung), der sich auch im Lager in Bramsche-Hesepe engagiert. EXIL ist bemüht, den Kindern auch außerhalb des Lagers Erlebnisse zu ermöglichen. Auf dem Foto staunen die Kinder über eine Kokosnuss. bmz

Technik schmackhaft machen BGG · Lernstudio bei der BGG steht Schulklassen der Region offen.

Foto: vl

Mit Eifer bei der Sache: Schülerinnen und Schüler der Realschule Georgsmarienhütte im neu eingerichteten Lernstudio bei der BGG.

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ie BGG Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH (BGG) hat zusammen mit der Servicestelle Schule-Wirtschaft (SSW) – in Trägerschaft der AWO – ein neues Lernstudio eingerichtet. Sie will damit junge Menschen für Technik und technische Berufsfelder begeistern, für eine Ausbildung am Standort werben und mit örtlichen Schulen kooperieren. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt das Projekt mit 15.000 Euro. „Außerhalb der Schule Technik zu erleben, ist für viele Kinder und Jugendliche ein ganz besonderer Reiz“, erklärt BGG-Geschäftsführer

Christian Bloom das Konzept des Lernstudios. „Dort werden Geräte und Verfahren vorgestellt, die in Schulen in der Regel nicht zur Verfügung stehen.“ Hier können sie Technikzusammenhänge beim Anfassen und Ausprobieren erleben und verstehen. Bloom: „Unterstützt werden sie dabei von einem ehemaligen BGG-Ausbilder und von Azubis.“ So ließen sich Erkenntnisse und Methoden schnell und unkonventionell in den Unterricht übertragen. „Der Lernstoff der Schule soll einen Praxisbezug bekommen, um die Lernmotivation zu erhöhen“, ergänzt SSW-Koordinatorin Maren

Netkowski. „Die Schüler werden aktiviert und angeleitet, Probleme möglichst selbstständig zu bearbeiten. Und die Azubis können ihre soziale Kompetenz und kommunikativen Fähigkeiten ausbauen.“ Zunächst wird das Lernstudio von der Realschule und der SophieScholl-Schule Georgsmarienhütte genutzt. Sie schicken jeweils Schülergruppen, die den Kurs „Legoroboter“ belegen. Sie wollen am 25. Juni am überregionalen Roboterwettbewerb „Robo-Tec GMH“ teilnehmen. Besonders erfreulich ist: Die SophieScholl-Schule schickt eine reine Mädchengruppe ins Rennen. Auch ihre AG „Modelldampfmaschine“ nutzt das Lernstudio. Die Schüler lesen dabei Zeichnungen, erstellen eine Stückliste, berechnen den Materialbedarf und fertigen die Maschine. Weitere Unternehmen sind herzlich eingeladen, das Lernstudio zu nutzen, dort Projekte anzubieten oder ebenfalls bei dem „Robo-Tec GMH“ mitzumachen. „Lernstudios sind mittlerweile eine wichtige Ergänzung des Bildungsangebotes in Deutschland“ – und ein ideales Förderobjekt, erklärt Jürgen Stapelfeld für die Stiftung. Denn der Stiftung liege die Aus- und Weiterbildung junger Menschen schon seit Langem am Herzen – vor allem die Förderung der Technikbegeisterung von Kindern und Jugendlichen. mw

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dem Motto Bunter Nachmittag. Unter „Malen mal anders“ verbrachten Schülerinnen und Schüler der Franz-Hecker-Schule gemeinsam mit ihren Eltern einen im wahrsten Sinne des Wortes bunten Nachmittag. Unter der Anleitung von Bettina Dreyer ließen sie mithilfe von Acrylfarben, Handballen, Fingern, Kämmen, Wattestäbchen und anderen Gegenständen zwei Stunden lang ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf. Interessierter Beobachter der Mal-Aktion, die im Rahmen des Projektes „Gesunde Stunde“ angeboten wurde, war unter anderen auch Reinhold Kassing, Erster Kreisrat des Landkreises Osnabrück: „Das Projekt ‚Gesunde Stunde‘ zeigt uns, dass es sich lohnt, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen“, resümierte der dreifache Familienvater. Hintergrund: Die „Gesunde Stunde“ will Familien dazu anleiten, täglich eine Stunde gemeinsam zu verbringen – ohne Videospiele, Essen oder Fernsehen. Stattdessen sollen sie zusammen sinnvollen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Durchgeführt werden die Aktionen, die als Exempel dienen sollen, in Schulen in Stadt und Landkreis Osnabrück. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt das Projekt mit 100.000 Euro. Hermann Cordes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, sieht das Geld gut angelegt: „Wir sehen bei jeder Veranstaltung, wie gut das Vorhaben bei den Kindern und Eltern ankommt.“ So kann es nicht erstaunen, dass er sich selbst ebenfalls zum Mitmachen animieren ließ (von links nach rechts): Norbert Albers (Kinderhospital), Dr. Beate-Maria Zimmermann (Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Reinhold Kassing und Hermann Cordes. pkm


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Dimensionen im Tagebau stellen alles in den Schatten GMHütte · Pensionärsverein besucht Braunkohletagebau Garzweiler.

Foto: vl

Gewinner des EnergieweihnachtsBescherung. Die rätsels (Stichwort „Weihnachtskalender

Willkommen! Die Mitglieder des Vereins zählen zu den fleißigen glückauf-Lesern – kein Wunder, bekommt doch jedes Mitglied sein Exemplar nach Hause geschickt. Neben den Jahresausflügen also noch ein Grund, dem Verein beizutreten. Wer Interesse hat, kann sich an Friedhelm Brandhorst oder die Personalabteilung der GMHütte wenden.

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und 50 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMHütte trafen sich Ende letzten Jahres zum traditionellen Jahresausflug des „Vereins ehemaliger Mitarbeiter der Georgsmarienhütte GmbH“ – oder wie es der „Hüttenmund“ sagt: „Pensionärsverein.“ Mit einem „80er Rund“ von Arbeitsdirektor Felix Osterheider als Marschverpflegung ging es zum Braunkohletagebau Garzweiler. Nach einer Einführung in das Thema Tagebau machte sich die Gruppe dann per Bus auf den zweistündigen Weg durch das Abbaugebiet – vorbei an kilometerlangen Förderbändern und kirchturmhohen Schaufelradbaggern. Auch wenn die Ehemaligen von ihrer Arbeit im Stahlwerk schon einiges an Größe gewohnt waren: Alle zeigten sich beeindruckt von der Dimension der im Tagebau arbeitenden

Maschinen und bewegten Materialien. Drei Viertel der deutschen Braunkohle kommen aus dem rheinischen Revier im Städtedreieck Aachen–Köln–Mönchengladbach. Hier fördern die Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden pro Jahr rund 100 Mio. t Braunkohle. Die Braunkohle in Garzweiler ist in drei Flözen abgelagert, die zusammen durchschnittlich 40 m stark sind. Die Kohle liegt rund 40 bis maximal 210 m tief unter der Erdoberfläche. Sie wird mit riesigen Schaufelradbaggern gefördert und dient ausschließlich zur

„Alle gesund?“ GMHütte · Familienvorsorgeprogramm ist einmalig.

Foto: Hugo Mittelberg

Bedankte sich bei Vorstandsmitglied Hugo Mittelberg für die auch in diesem Jahr rundum gelungene Organisation: der „Pensionärsverein“.

Stromerzeugung in den nahe gelegenen Kraftwerken. Um die Braunkohle freizulegen, bewegt der Tagebau Garzweiler jährlich gut 140 Millionen Kubikmeter Abraum – Löß, Kies und Sand. Mit ihm wird überwiegend der bereits ausgekohlte Bereich des Tagebaus verfüllt. Nach diesen gewaltigen Eindrücken kehrte der Pensionärsverein zurück ins beschauliche und kleine Georgsmarienhütte. Zuvor stärkte man sich allerdings in einem altdeutschen Gasthaus und bedankte sich bei Vorstandsmitglied Hugo Mittelberg für die erneut rundum gelungene Organisation. 2011 soll es zum Kernkraftwerk in Lingen gehen. Friedhelm Brandhorst

ne Idee geboren, Arztmuffeln den Gang zum Doktor zu erleichtern: Zusammen mit der pronova BKK bietet die GMHütte allen Mitarbeitern die Chance, sich von einem Arzt der Klinik für Innere Medizin des Franziskus-Hospitals Harderberg beraten zu lassen. Im Gespräch werden drohende oder bereits bestehende gesundheitliche Probleme besprochen, um dann gezielte Vorschläge zur Lösung zu erarbeiten. Die Weitervermittlung

2010“) haben Mitte Januar ihre Preise in Empfang genommen. Ermittelt wurden sie aus über 150 richtigen Einsendungen. Damit hat sich die Teilnehmerzahl seit Beginn der Aktion mehr als verdoppelt – ein Zeichen dafür, dass das Rätsel immer mehr Mitarbeiter erreicht und seinen Zweck erfüllt. Neben einigen GMH-Fanshop-Artikeln (beispielsweise Käppi und Badetuch) wurden auch Energiesparlampen und ein Energieverbrauchsmessgerät als Preise überreicht. Die Gewinner nach der Preisverleihung (von links nach rechts): Carsten Große Börding (Arbeitssicherheit), Reimund Laermann (Energiemanagement), Ute Trautmann (Stahlwerk), Stefan Halstenberg (Medientechnik) und Siegfried Gervelmeyer (Betriebsrat). Reimund Laermann

PRONOVA BKK

Ihre neue Vertrauensberaterin Das Kundenservice-Netz der pronova BKK ist enger denn je – mit Reinhilde Gottwald-Kron als zusätzlicher Ansprechpartnerin vor Ort.

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einhilde Gottwald-Kron war mehrere Jahre lang aktiv im Verwaltungsrat der ehemaligen BKK DER PARTNER tätig. Jetzt ist sie die neue Vertrauensberaterin der pronova BKK im Stahlwerk in Georgsmarienhütte. Die Vertrauensberater und Vertrauensberaterinnen haben vor allem die Aufgabe, den Versicherten Auskunft und Rat zu erteilen, bei Leistungsanträgen behilflich zu sein und den Kontakt zu den Fachleuten bei der pronova BKK herzustellen. Und sie kümmern sich um die optimale Abwicklung von Kundenwünschen vor Ort. Die pronova BKK legt besonders großen Wert auf den persönlichen Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden. Deshalb sind Vertrauensberaterinnen und Vertrauensberater an verschiedenen Standorten seit vielen Jahren gute und gängige Praxis. Alle Berater sind ehrenamtlich tätig. Ein regelmäßiger Informationsaustausch mit ihnen hilft dem Krankenversicherer zudem, den Bedürfnissen seiner Klientel noch besser gerecht zu werden. Britta Jansen

Ihre Hotline! Interessierte können mit dem Franziskus-Hospital direkt einen Termin vereinbaren, und zwar unter der Telefonnummer 0541.502-2500. Stichwort: „ALLE GESUND? “.

Der Titel der Infobroschüre „ALLE GESUND?“

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iemand geht gerne zum Arzt – und diversen Untersuchungen zufolge schieben Männer öfter als Frauen den Besuch beim Mediziner auf. Wenn Männer aber 98 Prozent der Belegschaft stellen, machen sich auch Arbeitgeber ernsthaft Gedanken über Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsschutz. Viele chronische Erkrankungen körperlicher oder seelischer Natur beginnen schleichend. Nur zu oft wird ärztliche Hilfe erst zu spät in

Anspruch genommen – wenn das Leiden schon fortgeschritten ist. Aber nur bei rechtzeitiger Diagnose ist die Chance auf Heilung am größten. Mit dem Projekt „ALLE GESUND? “ will die GMHütte ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen, frühzeitig die richtigen Schritte einzuleiten – und einen Arzt aufzusuchen. Werksarzt Oliver Müller brachte dieses Thema auf der Hütte als Erster zur Sprache. Schnell war ei-

an die Haus- und Fachärzte und andere Hilfestellen ist Ziel des Vorsorgeprogramms – selbstverständlich unter Beachtung der ärztlichen Schweigepflicht und ohne Rückmeldung an den Arbeitgeber. Bisher einmalig in der Region: Auch Familienangehörige des Kollegen können den Service beanspruchen. Denn belasten Probleme die ganze Familie, soll sich auch der Partner oder das Kind „Luft machen“ können und Rat erhalten. Das Angebot gilt übrigens auch für Mitarbeiter und deren Angehörige, die nicht bei der pronova BKK krankenversichert sind. mw

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Ihre Vertrauensberaterin Reinhilde Gottwald-Kron Tel. 05401.394011 E-Mail: Reinhilde.Gottwald-Kron@gmh.de

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Reinhilde Gottwald-Kron hilft Ihnen gerne weiter.


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Peter Klöckner galt als der Sanierungsrat für kranke Werke Obwohl schon lange aus dem Konzern ausgegliedert, heißt die GMHütte im Volksmund immer noch „Klöckner“. Kein Wunder: 70 Jahre war das Unternehmen Teil dieses Konzerns, bevor es kurz vor Stilllegung von Jürgen Großmann gekauft wurde. Doch wie ist es 1923 an den Klöckner-Konzern geraten?

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eter Klöckner stammte aus einer kinderreichen Unternehmerfamilie aus Koblenz. Die Familie war im Schiffbau tätig. Sein Vater hatte sich auf den Bau von Moselfähren spezialisiert. Aber Peter Klöckner war nur der Zweitälteste. Sein älterer Bruder sollte die Werft später einmal übernehmen. Daher lernte Peter Klöckner den Kaufmannsberuf und Managementtechniken beim Stahlhandelskonzern Carl Spaeter in Köln. Später war er in der „Luxemburger Bergwerks- und Eisenhütten Aktiengesellschaft“ in Burbach tätig. 1888 kehrte er zu Spaeter in eine Filiale in Duisburg zurück und vertrieb dort Erze und Metalle. 1906 gründete er mit seinem Bruder Florian die Klöckner & Compagnie in Duisburg, um den Vertrieb der Erzeugnisse sicherzustellen. 1908 stieg er als Teilhaber bei Carl Spaeter ein. Er erwarb weitere Anteile renommierter Unternehmen und nahm Aufsichtsratsposten an, u. a. beim „A. Schaaffhausenschen Bankverein“ in Köln. Diese Firma brachte den ehrgeizigen Klöckner in Kontakt mit weiteren Werken der Eisen verarbeitenden Industrie. Im Auftrag seines Arbeitgebers wurde er Aufsichtsrat beim Lothringer Hüttenverein. 1908 konnte er von dieser Gesellschaft weitere Aktien erwerben, sanierte den Betrieb und brachte ihn wieder in die Gewinn-

zone. 1913 übernahm er sogar den Vorsitz des Aufsichtsrates. Er kaufte sich in weitere Werke ein, begnügte sich aber nicht mit der Rolle des Zuschauers. Er wollte in der Betriebsführung mitreden und gestalten. So brachte er auch das Eisen- und Stahlwerk in Hagen-Haspe wieder in Schwung. Seine Tätigkeit brachte ihm bald den Spitznamen „Sanitätsrat für kranke Werke“ ein. Und „kranke Werke“ gab es viele. Auch das Werk am Teutobur-

Quelle: Archiv Werner Beermann

Peter Klöckner

kette abzubilden und entsprechende Werke zu betreiben, so zeichnete sich nach dem Krieg eine völlig andere Entwicklung ab. Jetzt hielt man es für richtig, möglichst viele gleichartige oder ähnliche Betriebe in Konzernen zusammenzufassen, um kostengünstiger und wettbewerbsfähiger zu sein. 14 Riesenkonzerne, die 75 Prozent der deutschen Eisen- und Stahlproduktionsanlagen besaßen, formierten sich. 1923 gehörte der Klöckner-Konzern mit zu diesem Club. Doch vorläufig agierte Peter Klöckner noch vom Lothringischen Bergwerks- und Hüttenverein aus. 1920 bot er dem Georgsmarienhütter Verein, von dem er bereits Anteile besaß, einen Betriebs- und Interessengemeinschaftsvertrag für 25 Jahre an. Man schlug ein. Gerade das Werk an der Düte war in einem miserablen Zustand. Man produziere dort wie im 19. JahrQuelle: Archiv Werner Beermann hundert, hieß es in Fachkreisen, nur das Stahlwerk in Osnabrück ger Wald und das Osnabrücker arbeite modern und effizient. Die Stahlwerk waren sanierungs- Hütte hatte also allen Grund, sich bedürftig. Der Erste Weltkrieg einen starken Kooperationspartner hatte verhindert, dass eine groß zu suchen. Und stark war Peter Klöckner angelegte Neukonzeption realisiert werden konnte. Nach dem auf seinem Fachgebiet ganz gewiss. Krieg war sie nicht mehr um- Für seine in Lothringen gelegenen setzbar. Waren die Unterneh- Werke, die nach dem Versailler men bislang bestrebt, möglichst Vertrag an Frankreich abgetreten die gesamte Wertschöpfungs- werden mussten, erhielt er vom

Flankierende Maßnahme GMHütte · Kollegen helfen Hauptschülern als Paten bei CAJ-Projekt.

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rank Huning, Knut Bathen und Wolfgang Schröder haben etwas gemeinsam: Sie arbeiten nicht nur bei der GMHütte, sondern sind auch als ehrenamtliche Paten beim Projekt „Stark für die Ausbildung“ der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ ) aktiv. Sie sind damit drei von derzeit 13 Paten im Alter zwischen 26 und 71 Jahren, die Jugendlichen den Weg von der Schule in die Ausbildung erleichtern wollen. „Hauptschüler haben es schwerer, einen Ausbildungsplatz zu finden oder tragfähige Berufswahlentscheidungen zu treffen, die ihren Interessen und Neigungen entsprechen“, berichtet Anne-Kathrin Mense, Bildungsreferentin für das Projekt bei der CAJ . Um ihnen den Übergang zwischen Schule und Berufsleben zu erleichtern, sollen sie durch das Projekt „Stark für die Ausbildung“ der CAJ die Chance bekommen, sich intensiver mit ihrer persönlichen Lebens- und Berufsplanung auseinanderzusetzen. Ein Baustein dieses Projekts ist, dass ein ehrenamtlicher Pate sie persönlich dabei begleitet. Ein solches Paten-Amt haben auch die drei Kollegen übernom-

men – und sehen sich den unterschiedlichsten Herausforderungen gegenüber: „Der Vorteil ist, dass wir im Berufsleben stehen. Wir wissen, was Arbeitgeber erwarten, wie eine Bewerbung aussehen muss oder ein Vorstellungsgespräch ablaufen sollte“, berichtet Huning. Das sei bei den Schülern nicht immer der Fall. „Die haben häufig noch eine ganz andere Vorstellung vom Arbeitsleben. Wir versuchen mit den jungen Leuten herauszuarbeiten, welche Wünsche und Fähigkeiten sie haben und wie sie diese umsetzen und nutzen können.“ Dann werden Bewerbungsunterlagen überarbeitet, Vorstellungsgespräche geübt und Praktika vermittelt, die Jugendlichen bei Firmenanfragen unterstützen. „Und wenn wir selbst mal etwas nicht wissen, so kennen wir doch meistens jemanden, der uns dazu etwas sagen kann – beispielsweise, wenn der Jugendliche einen pflegerischen Beruf ergreifen will, man selbst aber eher technisch orientiert ist“, ergänzt Schröder. Durch Patentreffen tausche man sich zudem auch mit anderen Paten aus, bespreche Probleme und ein mögliches Vor-

gehen. „Natürlich ist man selbst stolz, wenn der Jugendliche den Schulabschluss geschafft hat und die Ausbildungsplatzzusage vorliegt“, erklärt Bathen aus eigener

INTERVIEW

Foto: mw

Daniel Rotthoff

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Staat Ausgleichszahlungen, die er im Dütetal investieren wollte. Der Betrieb wurde neu konzipiert, die Schienenherstellung von Osnabrück nach Georgsmarienhütte verlegt. 1923 erfolgte die Umbenennung in „Klöckner-Werke“. Aber nicht nur staatliche Gelder holte Klöckner nach Georgsmarienhütte. Ende der 1920er Jahre sanierte er mit einem Kredit von über 40 Mio. Mark weitere Anlagen. Als die Weltwirtschaftskrise einsetzte, war die Hütte gut aufgestellt. Für die Arbeitnehmer brachte die Sanierung auch schmerzhafte Einschnitte. Die Belegschaft wurde von 1923 bis 1925 von 9.205 auf 5.160 reduziert, die neue Arbeitszeit rüde eingeführt: Alle wurden entlassen; wer am nächsten Tag pünktlich zur Arbeit kam, war mit dem 10-Stundentag einverstanden. Als im heftigsten Krisentaumel die Schließung der Hütte zur Debatte stand, beschritt man einen unkonventionellen Weg. Ein Vorteil eines Konzerns ist das Verschieben von Arbeitskräften und Aufträgen. So wurde in Zeiten schlechter Auftragslage 1932/34 mit dem Werk in Hagen-Haspe monatsweise im Wechsel gearbeitet. Beide Werke konnten so erhalten bleiben. Und so schrecklich es auch war: Danach musste sich der Konzernchef um Aufträge keine Sorgen mehr machen. Ab 1933 füllten die Nazis die Auftragsbücher. Aber andere Dinge trafen den Geschäftsmann schwer: Sein als Nachfolger vorgesehener Sohn Waldemar Klöckner verunglückte mit dem Auto 1936, Schwiegersohn Peter Henle übernahm den Konzern. Von schwerer Krankheit gezeichnet, verstarb Peter Klöckner 1940. Inge Becher Quellenangabe: Sperling, Erich: Alles um Stahl, Wirtschaftsgeschichtliche Erzählung um die Klöckner-Georgsmarienhütte AG, Osnabrück, Bremen 1956. Meyer, Susanne: Schwerindustrielle Insel in ländlicher Lebenswelt: Georgsmarienhütte 1856 – 1933, Münster 1991.

Erfahrung. Sein „Patenjugendlicher“ Daniel Rotthoff beginnt im August eine Ausbildung bei der GMHütte (siehe Interview). Aber einige aus dem Patenkreis hätten auch erleben müssen, dass das nicht immer funktioniert, dass vereinbarte Termine platzen oder Zusagen nicht eingehalten werden „Das sind aber meistens Ausnahmen, durch die man sich nicht unterkriegen lassen sollte“, so Bathen weiter.

Ein Gewinn ist die Patenschaft für beide Seiten. „Wir werden es wieder machen“ – auch darin sind sich die drei Kollegen einig, denn in Zukunft braucht das Projekt weitere Aktive. „Wir geben natürlich gerne Auskunft“, erklärt Huning. So steht er Interessenten unter der Telefonnummer 05401.8494370 gerne für Fragen zur Verfügung – wie auch die CAJ -Bildungsreferentin unter 0541.318-274. mw

glückauf: Sie sind über ein Jahr von Knut Bathen begleitet worden, haben sich erfolgreich beworben und beginnen im August eine Ausbildung als Industriemechaniker Produktionstechnik bei der GMHütte. Wie kamen Sie zum Patenprojekt? Daniel Rotthoff: Den Kontakt zum CAJ hat unser Schulsozialarbeiter bei der Sophie-Scholl-Schule Kloster Oesede gelegt. Kennengelernt habe ich meinen Paten Knut Bathen dann bei einem ersten Treffen. Die Chemie hat gestimmt, und so haben wir uns immer wieder getroffen.

eingespieltes Team. Die Tipps, die er mir für die Bewerbung gegeben hat, waren wirklich gut.

Wie häufig fanden die Treffen statt? Rotthoff: Wir haben uns ganz unterschiedlich und je nach Bedarf getroffen oder miteinander telefoniert. Gerade in der Bewerbungszeit war das natürlich gut. Da ich mich ebenso für Technik interessiere wie mein Pate, waren wir ein

Wie hat es bei der Bewerbung geklappt? Rotthoff: Ehrlicherweise lief bei mir alles sehr glatt: eine Bewerbung, ein Einstellungstest, ein Vorstellungsgespräch und dann hatte ich einen Ausbildungsplatz. Da hatten einige meiner Mitschüler nicht so viel Glück. Und, werden Sie nun auch Pate der CAJ ? Rotthoff: Während der Ausbildung sicherlich noch nicht. Aber wenn ich erst einmal im Beruf bin, gebe ich mein Wissen gerne weiter. Schließlich habe ich auch von der Erfahrung meines Paten profitiert. Vielen Dank für das Gespräch.


STAHL AZUBI-ECKE

Auf der Ideallinie GMHütte · Bei der Azubi-Abschlussfeier gab es gleich drei Gründe, herzlich zu gratulieren.

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ie erste und den meisten Erfolg versprechende Lektion 1 beim Kartfahren lautet: „Die Grundvoraussetzung, um ein Rennkart schnell um die Strecke zu bringen, ist die richtige Fahrlinie zu finden und diese auch zu treffen.“ Dass sie diese Ideallinie treffen, konnten die ehemaligen Auszubildenden der GMHütte bei ihrer Abschlussfeier auf der Kartbahn in Emsbüren beweisen. Darin geübt waren sie ja. Denn schon während ihrer Ausbildungszeit hatten sie gezeigt, dass sie in der Lage sind, mit der richtigen Technik den schnellsten Weg durch den Ausbildungsparcours zu finden. Zum Abschluss ihrer Ausbildung erwartete die 29 Azubis aber noch eine weitere Lektion: „Wichtig ist auch, dass der Fahrer darauf achtet, möglichst viel Schwung durch die Kurve mit auf die nächste Gerade zu nehmen.“ Auch diese Lektion kann ihnen für ihr Berufsleben von Nutzen sein. Denn jetzt geht es für die frischge-

backenen Facharbeiter darum, den Schwung der erfolgreich absolvierten Ausbildung mit auf den nächsten Abschnitt des Berufslebens zu nehmen – und dies bei ständigen Wechseln von Hochgeschwindigkeitsgeraden und 180-Grad-Kehrtwenden. Am Ende des Kartrennens wurden die Tagessieger mit Pokalen geehrt. Doch dies sollte nicht die letzte Ehrung des Tages bleiben. Im Anschluss durften alle Auszubildenden ihre Ausbildungszeugnisse entgegennehmen. Überreicht wurden sie von GMHütte-Arbeitsdirektor Felix Osterheider und Christian Bloom, dem Geschäftsführer der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte. Aber das war immer noch nicht alles: Elf Auszubildende hatten ihre Ausbildung mit guten oder sehr guten Ergebnissen beendet. Als kleine Anerkennung erhielten sie Sachgutscheine. Peter Leimbrink

24 Stunden auf dem Stahlross GMHütte · Am Selbstvertrauen sollte es nicht fehlen: Gleich drei Teams der GMHütte wollen beim ersten Alfsee-Rennen auf die Piste gehen – und hoffen auf starke Konkurrenz von Teams aus anderen Unternehmen.

Foto: Daniel Meier

Die Mountainbiker der GMHütte wollen beim ersten Alfsee-Rennen Mitarbeiterteams der Region herausfordern (von links nach rechts): Christian Bloom, Sponsoren-Vertreterin Simone Feldmann (Oldenburgische Landesbank), Stefan Averbeck, Susanne Schubert, Peter Leimbrink, Florian Pörtner und Goran Calic.

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Foto: Magnus Blömer

Kräftemessen auf der Kartbahn

n dem ersten internationalen 24-Stunden-Rennen in Niedersachsen rund um den Alfsee, das am 28. und 29. Mai ausgetragen wird, gehen auch drei Teams der GMHütte an den Start. Unter den gemeldeten Mountain- und Crossbikern sind Hobby- und Profifahrer, Firmenmannschaften und Radvereine. Mit über 100 Höhenmetern pro Zehn-Kilometer-Runde, Wind- und Wasserdurchfahrten und jeder Menge MountainbikeAction fordert die Strecke Kondition, Geschicklichkeit, Teamgeist und Durchhaltevermögen – und bietet dafür Mountainbike-Fun pur. Den Siegern winken Ehrungen und Preise. Gestartet wird in verschiedenen Klassen. Auch Sonderwertungen stehen auf dem Programm. So wird unter anderem das beste Mitarbeiterteam der Region gesucht und mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Natürlich kön-

nen die teilnehmenden Unternehmen ihre eigenen Fans mitbringen, um ihre Teams anzufeuern. Zudem soll es für Firmen die Möglichkeit geben, Prominente pro Runde zu sponsern. Der Reinerlös daraus kommt einem wohltätigen Zweck zugute. Am zweiten Tag wird ein Kinderrennen ausgetragen. Abseits der Piste erwarten Fahrer, Fans und Gäste eine natürliche Umgebung am Rande eines Naturschutzgebietes, Wassersportmöglichkeiten und ein buntes Rahmenprogramm. Für eine Rundumversorgung mit kulinarischen Höhepunkten und einem Shuttle zu den Hotspots des Rennens wird auf Wunsch gesorgt. Zudem gibt es eine Ausstellungsfläche auf der Alfsee-Piazza, wo interessierte Unternehmen über ihr Leistungsspektrum informieren können. Die Mountainbiker der Hütte haben jetzt erstmals die Strecke getestet. „Wir freuen uns sehr auf

den sportlichen Wettkampf mit anderen Betriebsmannschaften“, sagt Christian Bloom, Geschäftsführer der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte und Leiter Ausund Weiterbildung der GMHütte. Die Begeisterung bei den Mitarbeitern sei groß, da sich eine solche Möglichkeit nicht alle Tage biete. Bloom weiter: „Wir setzen auf unseren Teamgeist und bereiten uns regelmäßig in Trainingseinheiten auf das Großereignis vor. Die Mitarbeiterteams der GMHütte würden sich freuen, wenn noch viele weitere Mitarbeiterteams von Unternehmen aus der Region die Herausforderung annehmen. Denn dann macht das Kräftemessen noch mehr Freude.“ Bloom sieht in dem 24-Stunden-Rennen eine „gute Möglichkeit, den Teamgeist in Unternehmen herauszubilden und abseits des Alltagsbetriebs verbunden mit viel Spaß zu erleben“. Daniel Meier

Cooler Job trotz Eiszeit GMHütte · Auch wenn die Stahlwerker vor den Festtagen unter extremen Wetterbedingungen zu leiden hatten: Die Arbeit blieb dennoch nicht liegen.

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älte, Glatteis und Schnee führten vor den Festtagen im Versand zu erheblichen Verspätungen. Trotzdem haben es die Mitarbeiter der GMH ütte mit vereinten Kräften geschafft, alle Bestellungen noch vor den Festtagen auszuliefern – wenn auch oft „kurz vor Toresschluss“. Gründe für die Verspätungen waren hauptsächlich schlechte Straßenverhältnisse, Autobahn-Sperrungen und ein Lkw-Fahrverbot, das zeitweise über Nordrhein-Westfalen verhängt worden war. Auch die Kollegen im Stahlwerk hatten mit dem Winter zu kämp-

fen. Für einige von ihnen wurde bereits der tägliche Weg zur Arbeit zur Schwerstarbeit. Kollegen, die in zugigen Hallen oder draußen arbeiten mussten, hatten besonders mit der Witterung zu kämpfen. Bei der Bahnverladung mussten beispielsweise regelmäßig die Ladeflächen von Schnee und Eis befreit werden. Auch das im Freien gelagerte und deshalb vereiste und eingeschneite Material forderte eine größere Aufmerksamkeit. Denn die Kollegen mussten es vor der Weiterverarbeitung gründlich reinigen und enteisen. Ohne diese aufwendige Prozedur hätten die

Stäbe nicht ordentlich durch die Fertigungsanlagen laufen können. Vor allem aber das Herz der Fotografen erfreute sich ohne Wenn und Aber an der winterliche Idylle. Postkartenmotive mit verschneiten Bäumen, glitzernden Schneekristallen, blauem Himmel und bildschönen Eiszapfen lockten hinaus in die Kälte. Zuvor musste man sich allerdings ordentlich warm „einpacken“. Lohn der Überwindung waren idyllische Landschaftsfotos und herrliche, von Mutter Natur geformte „Eisskulpturen“. vl

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Foto: vl

Idyllische Winterlandschaft auf dem Werksgelände der Georgsmarienhütte


STAHL

Viel beachtetes Debüt in n Motorsport-Community STJ/MVO · Ideale Präsentationsfläche: Bei der Professional MotorSport World Expo in Köln füllten mehr als 230 Aussteller und 8.000 Besucher die Messehalle. Der STJ/MVO -Stand erwies sich dabei als Publikumsmagnet.

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ie MotorSport World Expo ist nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich, sondern dem Fachpublikum aus dem Motorsport vorbehalten – das heißt Experten, Teams, Fahrern und SupportCrews. Sie kommen aus beinahe allen Motorsportdisziplinen wie Monoposto-Rennen, Tourenwagen, Rallye, Kartrennen, Sportwagenrennen bis hin zum historischen Motorsport. Die MotorSport ist ein hervorragender Treffpunkt, um neue Produkte, Technologien, Innovationen und Ideen für den breiten Motorsport vorzustellen. Die Ausstellung bietet führenden Zulieferern aus der Branche zudem die einzigartige Gelegenheit, die genau richtigen Personen aus branchenspezifischen Bereichen zu treffen. Die MVO und die Stahl Judenburg haben sich gemeinsam auf der Messe präsentiert. Ihren ers-

Erste Adressen Mehr zu den gesponserten Racing-Teams erfahren sie unter www.ka-raceing.de (TU Karlsruhe), www.racing.tuwien.ac.at (TU Wien), www.racing.tugraz.at (TU Graz) und www.joanneumracing.at (FH Joanneum Graz).

Foto: Dr. Michael Zuber

Publikumsmagnet: der Messestand von MVO und Stahl Judenburg. Foto: Schildenberger

brezeln auch Wibeles

Empfangsbereit (von links nach rechts): Jan Fohlmeister (BST), Ulrich Schildenberger (MVO), Michael angeboten, eine schwäZuber (STJ), David James (BST) und Joshua Boge (BST). bische Süßgebäck-Speziali-

ten Auftritt in der MotorsportCommunity bestritten sie unter dem Motto „Alles aus einer Hand – Werkstoff- und Fertigungskompetenz perfekt kombiniert“. Dabei präsentierten sie die vielseitigen Möglichkeiten ihrer „LenkungsProdukte“ (Zahnstangen). So professionell wie das Produkt, so professionell war auch der Messestand – ein wahrer Hingucker und Publikumsmagnet. Details

wie z. B. die am Boden dargestellte Nordschleife des Hockenheimrings wurden mit anerkennendem Blick gewürdigt. Viele meinten, dass sich hier der optisch ansprechendste Stand präsentierte. So kam es zu zahlreichen interessanten Gesprächen mit Teamchefs, Technikern und Fahrern von der Studentenklasse bis hin zu Porsche Motorsport. Als besonderes Catering wurden neben Laugen-

tät, die reißenden Absatz fand. Highlight war auch die Teilnahme am Gala-Dinner im Kristallsaal der Kölnmesse, wo auch die Professional MotorSport World Expo Awards 2010 verliehen wurden. MVO hat sich bereit erklärt, 2011 das Formula Student Team der TU Karlsruhe mit Zahnstange und Lenkgehäuse zu sponsern. Die Stahl Judenburg GmbH betreibt schon seit Jahren Materialsponsoring für die Racing Teams der TU

Wien, der TU Graz und der FH Joanneum Graz, die alle auf der Messe vertreten waren. Ebenfalls präsent war die Bishop Steering Technology (BST ), die seit Januar der GMH Stahlverarbeitung GmbH angehört. Durch diesen Neuerwerb kann die GMH -Gruppe nun die gesamte Wertschöpfungskette von automobilen Lenkungssystemen abbilden: vom Design über den Werkstoff bis hin zur Fertigung – was zweifelsohne einzigartig am Weltmarkt ist. Dr. Michael Zuber

Foto: Gertrude Oblak/ON-Nachrichten

Seybold (Personalchef) und Hans Bernhard Ball hoi! Klaus Zäuner (Vertriebsleiter und Angestelltenbetriebsrat) der Stahl Judenburg hatten eine dankbare Aufgabe zu erfüllen. Denn im Auftrag der Geschäftsführung durften sie funkelnagelneue Fußballtrikots überreichen. Die glücklichen Empfänger waren Spieler und Spielerinnen der Mannschaft U8 des USV St. Peter ob Judenburg (U8 = Mädchen und Jungen bis zu einem Lebensalter von 8 Jahren). Ihre Bitte um ein TrikotSponsoring hatten sie bereits vorigen Herbst an die Geschäftsführung herangetragen. Die hatte sich kurzerhand und großzügig dazu bereit erklärt, eine komplette Garnitur zu sponsern. Stolz präsentierten die Jungen und Mädchen nach der Übergabe ihre neuen Trikots. Sie werden ab sofort bei Hallenturnieren und Meisterschaftsspielen zum Einsatz kommen – und hoffentlich zu einigen Siegen beitragen. Auch die Trainer Christian Rücker und Benjamin Wieland sowie Obmann Johann Santner dankten für die Unterstützung. Rundum zufriedene Gesichter (hinten von links nach rechts): Johann Santner, Christian Rücker, Hans Bernhard Zäuner, Klaus Seybold und Benjamin Wieland. Davor: die Spielerinnen und Spieler der U8 des USV St. Peter ob Judenburg. Franz Klingsbigl

Foto: SC Weißkirchen

Schi-Anzüge für den Schiclub Weißkirchen. Übergeben wurden sie Anfang Januar Schi Heil! Neue von Alexander Leitner (Abteilung Managementsysteme) im Auftrag der Geschäftsführung der Stahl Judenburg. Denn die hatte auf eine Anfrage hin die Anzüge gesponsert. Sowohl Geschäftsführer Ewald Thaller als auch Hans Bernhard Zäuner (Leiter Marketing) hatten sich sofort bereit erklärt, einen Beitrag für die Jugend des Schiclubs Weißkirchen zu leisten. Stolz präsentieren die Jungs und Mädchen die neuen Anzüge, mit denen sie ab sofort auch bei sämtlichen Schirennen im Bezirk Judenburg/Knittelfeld/Murau an den Start gehen werden – hoffentlich auch mit dem notwendigen Siegerglück. Nicht nur die Mädchen und Buben des SC Weißkirchen dankten für die neuen Anzüge. Auch die Trainer, Betreuer und Obmann Erich Wilding (hinten rechts) freuten sich darüber. Hinten links: Alexander Leitner. Elke Gach

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Bewusst aufs Glatteis geführt STJ · Tradition ist etwas Schönes: Die Leidenschaft der Österreicher zum Eisstockschießen ist ungebrochen – auch in Judenburg. Und so traf man sich dort Ende Januar zum Angestellten-Eisschießen 2011.

MVO und VTK Krieglach als auch die Geschäftsführer von Stahl Judenburg, Styria Federn und Wuppermann mit von der Partie waren. Den erbittert geführten Kampf um den Meistertitel 2011 gewann letzten Endes „Stahl Judenburg Kolbenstange II“ mit Moar Michael Kollenz und seinen Mitstreitern Franz Klingsbigl, Helmut Wolfger und Ortwin Griesmaier. Den 2. Platz erkämpfte sich „Styria Federn II“ mit Jörg Zamberger (Moar), Jürgen Bacher, Reinhold Bernhauser und Andreas Stermole. Auf den dritten Platz kam „Stahl Judenburg Kolbenstange Verkauf“ mit Mario Griesmaier (Moar), Kathrin Leitner, Robert Knapp und Edwin Hatz.

Die Gästeklasse konnten die „Styria Federn“ für sich entscheiden – vor „Stahl Judenburg Pensionisten“ und der VTK Krieglach. Die Plätze 4 bis 6 gingen an die Kollegen der MVO. Die anschließende Siegerehrung war die letzte logistische Herausforderung des Tages. Denn wegen der vielen Teilnehmer und der vielen nachgekommenen Kolleginnen hatte man sie ins Oberweger Dorfstadl verlegen müssen. Mit dabei war auch Bürgermeister Johann Taferner. Musikalisch umrahmt von der Gruppe „Hakuna Matata“, dauerte die Siegerehrung bis weit nach Mitternacht. Hans Bernhard Zäuner

Wann ist ein Moar ein Moar?

Foto: FOTO HOFER Traugott

Eisschießen, Stockschießen oder Eisstockschießen: alter Volkssport, der sich nur in Gegenden mit zufrierenden Gewässern verbreitete und nur im Winter gespielt wurde (heute natürlich auch in Eissporthallen gespielt wird). Eine Mannschaft (österreichisch: Moarschaft) hat normalerweise vier Spieler, wobei einer der Moar ist (Mannschaftsführer). Abweichend vom Curling, das man von olympischen Spielen kennt, hat das Eisschießen andere Spielregeln und Spielgeräte. Unter anderem ist das Zielfeld nicht aufs Eis aufgemalt, sondern beweglich. Es besteht aus einem Gummiring (Daube), der vor Spielbeginn auf der Eisfläche platziert wird – und im Laufe des Spiels schon mal verrutschen kann. n. Neben dem Mannschaftsspiel gibt es noch das Zielschießen und das Weitschießen.

Die Sieger und Standortmeister 2011 (erste Reihe von links nach rechts): Hans Bernhard Zäuner, Ortwin Griesmaier, Helmut Wolfger, Franz Klingsbigl, Michael Kollenz. Zweite Reihe von links nach rechts: GF Hubert Pletz (Wuppermann), GF Helfried Jelinek (Styria Federn), GF Ewald Thaller und GF Dr. Niels Vieweg (Stahl Judenburg).

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ber 100 Kolleginnen und Kollegen trafen sich in Judenburg zum 58. Angestellten-Eisschießen. Aus ihnen rekrutierten sich 24 Moarschaften (Mannschaften), die zum Kampf um die Meisterschaft

antraten. Begrüßt wurden sie von Hans Bernhard Zäuner (Stahl Judenburg) und Gerson Taferner (Styria Federn), den beiden Vorsitzenden der jeweiligen Angestelltenkörperschaft.

Zum ersten sten Mal hat man den n nd organisierten WettWettthervorragend SV bewerb auf den Eisbahnen des E ESV Feldgasse ausgetragen. erfreuusgetragen. Sehr erfre freuuass sowohl Mannsch chaaflich war, dass Mannschafchwesterunternehm men n“ ten der „Schwesterunternehmen“

Customers on Ice STJ · Das Kunden-Mannschafts-Eisschießen 2011 machte den Gästen Riesenspaß und Lust auf mehr.

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in großartiger Tag für die Stahl Judenburg: 14 Unternehmen von Kunden und Lieferanten – insgesamt über 65 Damen und Herren – waren Mitte Februar der Einladung zum MannschaftsEisschießen gefolgt. Einige waren schon am Vortag angereist, um die Gelegenheit zu nutzen, bei einem Werksrundgang die Entwicklung des Standortes zu begutachten. Am nächsten Tag um 13 Uhr erklärte STJ-Geschäftsführer Ewald Thaller die Meisterschaft auf den Eisbahnen des ESV Feldgasse für eröffnet. Die Spiele konnten beginnen. Dabei wuchsen so manche Teilnehmer/-innen – obwohl vorher noch nie am Eisstock – über sich hinaus. Beim Kampf um die ersten sechs Plätze konnte vor allem eine Mannschaft überraschen: das Team der Hirschvogel Automotive Group. Denn so manches Herrenteam hatte geglaubt, mit der reinen Damenmannschaft leichtes Spiel zu haben – eine Rechnung, die nicht immer aufging. Kunden-Eventmeister wurde schließlich die Rappold Winterthur Gruppe, Schleiftechnik AG, Platz zwei belegte die Hainzl Industriesysteme/Hydraulikzylinder, Platz drei die Geislinger GmbH, Platz vier Hirschvogel, Platz fünf die Stadtwerke Judenburg und Platz sechs die Mann-

Die erfolgreiche Damenmoarschaft der Firma Hirschvogel (von links nach rechts): Simone Dodel, Nicole Rist, Manuela Laurence und Sabine Haab.

schaft III der Böhlerstahl Vertriebsgesellschaft m. b. H. Im Gewölbekeller des Veranstaltungszentrums in Judenburg traf man sich dann zur Siegerehrung. Dort erwartete die Gäste ein Raubritteressen mit Spanferkel, musikalisch umrahmt von der regionalen Band „Hakuna Matata“. Hans Bernhard Zäuner

Die Gastgeber zusammen mit der Moarschaft der Firma Rappold, des KundenEventmeisters 2011 (von links nach rechts): Peter Wesenscheg, Hans Bernhard Zäuner (Stahl Judenburg), Jürgen Preinfalk, Alfred Pertl, Alexander Pack und Ewald Thaller (Geschäftsführer Stahl Judenburg).

Fotos: FOTO HOFER Traugott

Bei der Abendveranstaltung im Gewölbekeller mit einem Ritter

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Harmoniebedarf GMHütte/Bous/Geissler · Am 30. November letzten Jahres um 24 Uhr war Deadline. Wer bis dahin seine Stoffe nicht gemäß REACH -Verordnung hatte registrieren lassen, musste mit äußerst harten Sanktionen rechnen.

Gilt das für alle gelieferten Produkte? Hans: Nur für Produkte, die außerhalb der EU eingekauft oder eingeführt werden. Werfen wir einen Blick zurück: Wie sind Sie bei der Registrierung vorgegangen? Hans: Das Thema betraf ja nicht nur uns, die GMH Gruppe, sondern alle Stahlhersteller. Deshalb haben wir sehr früh den Kontakt zu benachbarten Hüttenwerken im Saarland gesucht – beispielsweise zu Dr. Ralf Biber von der Saarstahl in Völklingen und zu Frank Jost von der Dillinger Hütte. Beide sind genauso wie wir bei der FEhS in Duisburg und beim VDEh in Düsseldorf in Arbeitskreisen tätig. Herr Jost ist auch im Expertenkreis für REACH bei der FEhS aufgestellt.

INTERVIEW REACH – das Thema hat die GMHütte, die Engineering Steel Belgium und das Stahlwerk Bous hinreichend beschäftigt. Fast drei Jahre lang haben Dr. JeanFrédéric Castagnet (Heinrich Geissler), Armin Hans (Stahlwerk Bous) sowie Alexandra Linnemann und Dr. Klaus Schulbert (beide GMHütte) eng zusammengearbeitet, um die Registrierung der Schlacken der Stahlwerke zu bewerkstelligen. Über Einzelheiten berichtet Armin Hans im glückauf-Interview:

glückauf: Was hat so lange gedauert? Armin Hans: Am Anfang war noch nicht einmal klar, welche Stoffe man selbst registrieren muss. Letzten Endes war es dann so, dass die Stahlwerke sowohl ihre Sekundärschlacke als auch ihre Ofenschlacke nach REACH registrieren mussten.

tete t t Anwender. Jetzt müssen wir noch kontrollieren, ob unsere Lieferanten ihre Produkte ebenfalls angemeldet und registriert haben. Ein Beispiel dafür wären Legierungen, die angeliefert werden.

Foto: Archiv Bous

Trafen sich Anfang Februar ein weiteres Mal, um mit Dr. Arne Treppschuh, Dr. Klaus Schulbert und Tobias Zehn die Ersatzbaustoffverordnung zu diskutieren (von links nach rechts): Dr. Jean-Frédéric Castagnet, Alexandra Linnemann und Armin Hans.

Die Frist zur Registrierung lief am 30. November 2010 um 24 Uhr ab. Was passierte mit den Unternehmen, die

Die REACH -Verordnung Die REACH-Verordnung steht für Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals – also Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. EU-Chemikalienverordnung. Durch REACH wird das bisherige Chemikalienrecht grundlegend harmonisiert und vereinfacht. Prinzip ist: Jeder Hersteller oder Importeur, der seine Stoffe, die in den Geltungsbereich von REACH fallen, in Verkehr bringen will, muss diese Stoffe vorher registrieren lassen. Zentrale Schaltstelle von REACH ist die ECHA in Helsinki (Finnland). Dort werden die Registrierungsunterlagen der Hersteller und Importeure entgegengenommen, geprüft und registriert.

ihre Stoffe bis dahin nicht registriert hat- q Lesen Sie ten? Hans: Die mussten mit Konsequenzen der European Chemicals Agency in Helsinki rechnen. Im schlimmsten Fall dürfen sie ihr Produkt nicht mehr herstellen oder nicht mehr vertreiben.

Also ideale Gesprächspartner? Hans: Genau. In gemeinsamen Meetings der GMH -Mitarbeiter waren die beiden Herren oft mit am Tisch und haben sich mit uns ausgetauscht. Ohne hierzu auch: diese Zusammenarbeit hätte jeder Standort noch mehr Arbeit in auf Seite 11 REACH investieren müssen. Zudem haben wir die anderen Standorte kennengelernt, weil wir uns mal in Bous, Dillingen, Völklingen, Georgsmarienhütte oder Witten verabredet haben.

Zeichen einer neuen Zeit

Sekundärschlacke und Ofenschlacke haben die Stahlwerke der GMH-Gruppe registriert. Was bleibt jetzt noch zu tun? Hans: Bei allen anderen eingesetzten Stoffen sind wir nachgeschal-

Rundum neu ESB · Gründliche Modernisierung nach Plan: Während des Winterstillstandes drehte sich in Seraing alles um den Pfannendrehturm der Stranggussanlage.

REACH ist zum größtenteils abgearbeitet. Was nun? Hans: Es gibt neue Aufgaben, die auf uns zukommen. Die Gefahr-

Durchgeführt hat die Modernisierungsarbeiten – unter der Leitung der ESB -Instandhaltung – ein in Seraing ansässiges Unternehmen: die Cockerill Maintenance & Ingénierie (CMI ). Die fachmännische Montage des Lagers überwachte die ThyssenKrupp Rothe Erde GmbH. Jetzt erstrahlt der

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ie ESB Engineering Steel Belgium hat den Pfannendrehturm ihrer Stranggussanlage komplett modernisiert. Unter anderem wurde dabei das Drehturmlager ausgetauscht. Ab der zweiten Kalenderwoche lief die Produktion mit der runderneuerten Anlage wieder auf Hochtouren. Im letzten August hatte man zusammen mit der ThyssenKrupp Rothe Erde GmbH, dem weltweit führenden Hersteller von Großwälzlagern, Kontrollmessungen am Drehturmlager durchgeführt. Nach eingehender Untersuchung wurde beschlossen, es während des Winterstillstands gegen ein neues auszutauschen. Dieser Austausch war allerdings ziemlich aufwendig. Schließlich musste der komplette Drehturm in seine Bestandteile zerlegt werden – was andererseits die ideale Gelegenheit bot, ihn gleichzeitig rundum zu modernisieren. So wurden Hydraulik, Elektrik, Schmierung sowie alle Antriebe und Führungen erneuert und überholt.

Was ist eigentlich? FEhS, VDEh und GHS FEhS – Der Fachverband Eisenhüttenschlacken e. V. fördert die wirtschaftlichen Belange seiner Mitglieder. Er nimmt deren fachliche Interessen wahr, berät sie über die Verwendungsmöglichkeiten der Schlacken und fördert den Austausch wirtschaftlicher und technischer Erfahrungen. Mitglieder sind Stahlwerke, Zementwerke sowie Aufbereitungs- und Handelsunternehmen. VDEh – Der Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh ) – 2003 in Stahlinstitut VDEh umbenannt – fördert die technische, technisch-wissenschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit von Ingenieuren bei der Weiterentwicklung der Stahltechnologie und des Werkstoffs Stahl. GHS – Globally Harmonized System of Classification, Labelling and Packaging of Chemicals. Das Global Harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien der Vereinten Nationen ist ein weltweit einheitliches System. Es harmonisiert weltweit die Einstufung von Chemikalien sowie deren Kennzeichnung auf Verpackungen und in Sicherheitsdatenblättern. stoffverordnung, die Ersatzbaustoffverordnung und das Erstellen von Sicherheitsdatenblättern nach GHS beschäftigen uns weiter. Auch bei diesen Themen können und müssen wir mit den Kollegen einen engen Kontakt pflegen. Nur gemeinsam können wir diese Aufgaben, die immer komplexer werden, ebenso effizient lösen wie bei REACH . Vielen Dank für das Gespräch.

ESB -Pfannendrehturm auch rein optisch wieder in neuem Glanz. Die gute Kooperation und die reibungslose Abwicklung zwischen den beteiligten Firmen und ESB ermöglichten, das Projekt nach Zeitplan abzuwickeln. Das war auch gut so. Denn die Stranggussanlage ist neben dem E-Ofen und der Sekundärmetallurgie das Herzstück der ESB -Produktion.

Ralf Weidemann

Der Pfannendrehturm Die Stranggussanlage wurde 1982 von der Firma Sack gebaut. Sie war damals einzigartig und weist heute noch besondere Merkmale auf: Beide Arme des Turmes sind um 360 Grad drehbar und werden einzeln angesteuert. Dadurch lassen sich beide Stränge der Anlage separat mit Stahl bedienen. So kann man bei Bedarf unterschiedliche Güten oder Abmessungen zur gleichen Zeit abgießen. Zudem ist der Drehturm mit einem Aufheizsystem mit zwei GHH -Elektroden bestückt. Bevor der Pfannenofen 1995 errichtet wurde, hielt man damit die Schmelzen zwischen Vakuum- und Stranggussanlage auf Temperatur. Heutzutage wird das System verwendet, um die Schmelze für das Stranggießen auf Temperatur zu halten.

Werksfoto

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Dreh- und Angelpunkt: Der überholte Drehturm macht auch optisch viel her.


STAHL

Auf der Höhe der Zeit MA · Investitionen in moderne Technik sind für ein Unternehmen unerlässlich: Denn man muss mit der Zeit gehen, wenn man nicht mit der Zeit gehen will.

haft dafür ist das Bearbeiten von Schlagleistenringen: Bislang musste aufwendig manuell nachgearbeitet werden, was jetzt das neue Fräsbearbeitungszentrum übernimmt. Im Vorfeld war schon lange klar, dass Mannstaedt in neue Techno-

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annstaedt macht weiterhin Fortschritte. Seit Kurzem bearbeitet und fertigt das Unternehmen seine Walzeinrichtungen auf einem neuen 3(4)-Achsen-Fräsbearbeitungszentrum: der Cut 2012 der DEPO GmbH & Co. KG. Die Anlage ersetzt die konventionellen Werkzeugmaschinen, mit denen bislang gearbeitet wurde. Charakteristisch für das Hochleistungszentrum ist die robuste Gantry-Bauweise. Grundlage der Fertigungsprogramme sind 3-DZeichungen, die ein Konstrukteur der Kalibrierung erstellt – als Arbeitsgrundlage für die Bediener Rudolf Janzen, Imad Omairatte und Wolfram Gessner. Sie bearbeiten diese Zeichnungen mit einer modernen CAD/CAM -Software und generieren dabei Daten, mit denen die Maschine gesteuert wird. Die Produktivitätssteigerung ist beeindruckend. Denn in Einzelfällen reduziert sich die Fertigungszeit für einzelne Arbeitsschritte um bis zu 80 Prozent. Beispiel-

Foto: Frank Zimmermann

Sie sind die Bediener der neuen Anlage (von links nach rechts): Rudolf Janzen, Imad Omairatte und Wolfram Gessner.

Was ist eigentlich? Gantry-Bauweise Gantry ist die englische Bezeichnung für eine maschinenbautechnische Anordnung, bei der eine Brücke auf zwei Stützen fahrbar angeordnet ist. Beispiel dafür ist ein Portalkran. Diese Bauweise gilt als besonders robust. logien investieren muss. Es war schließlich die einzige Chance, technologisch und wirtschaftlich mit der Entwicklung in der Zerspanungstechnik Schritt zu halten. Darüber hinaus sicherte sich Mannstaedt die Möglichkeit, weiterhin eine zunehmende Nachfrage zu decken, die steigenden Qualitätsanforderungen seiner Kunden zu erfüllen und selbst bei hohen Stückzahlen eine gleichbleibend hochwertige Qualität zu liefern. Die Investition hat sich bereits bezahlt gemacht. Denn da man jetzt auch profilierte Walzen bearbeiten kann, ist die Walzendreherei noch flexibler und noch weniger von Lieferanten abhängig. Und die Maßnahme beweist: Mannstaedt kann mit softwaregestützter Fertigung seine Produktivität und Effizienz weiter ausbauen. Ulrich Welteroth

Warum in die Ferne Technische Raffinesse MA · „Auf ins Bergische Land“ war diesmal die Devise: Die Exkursion der schweifen … MA · … wenn das Gute liegt so nah? Mitarbeiter von Walterscheid sind in Troisdorf zu Gast.

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ie Art und Weise, wie Meister, Teamleiter und Vorarbeiter der GKN Walterscheid GmbH aus Lohmar das Jahr beschließen, hat fast schon Tradition: Vor der offiziellen Weihnachtsfeier machen sie sich meist auf den Weg in einen Industriebetrieb in der näheren Umgebung. Das war auch Ende letzten Jahres so. Ziel der rund 40 „Walterscheider“ – darunter auch die Organisatorinnen Monika Hoffmann und Claudius Dederichs – war diesmal Mannstaedt in Troisdorf. Nachdem Mannstaedt-Geschäftsführer Dieter Wilden die Gäste begrüßt hatte, stellte Andreas Falck (Leiter Walzwerk) ihnen kurz das Unternehmen und seine Geschichte vor. Danach ging es in die Fertigung. Aufgeteilt in drei Grup-

Sicherheitsbeauftragten orientierte sich erneut an den drei bewährten Eckpfeilern: Fachthematisches, Kulturelles – und natürlich Gemütlichkeit.

pen machten sich die Besucher bei eisigen Temperaturen als Erstes auf den Weg ins Walzwerk. Beeindruckt von der riesigen Halle und den zwei Walzstraßen erlebten sie einen aufschlussreichen Rundgang. „Das ist doch ein ganz anderes Arbeiten als bei uns“, konnte man an der einen oder anderen Stelle hören. Auch die Walzendreherei stieß bei den Walterscheid-Mitarbeitern auf großes Interesse. Insgesamt verbrachten die Besucher einen spannenden Nachmittag bei Mannstaedt. Und so darf man annehmen, dass man sich auch im Anschluss an das gemeinsame Abendessen noch viel zu erzählen hatte. Sandra Moers Foto: Josef Büttner

Was passiert mit den Mannstaedt-Profilen bei BPW? Die Sicherheitsbeauftragten wollten sich einen eigenen Eindruck verschaffen.

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Foto: Monika Hansen

Walterscheid trifft Mannstaedt.

ach einem ausgiebigen Frühstück folgten die Sicherheitsbeauftragten von Mannstaedt der freundlichen Einladung eines langjährigen Kunden: Mit dem Bus ging es ins „Bergische Land“ Richtung BPW Bergische Achsenfabrik KG. Dort angekommen, referierte nach der Begrüßung deren Sicherheitsfachkraft André Köster über die weit über 100-jährige Werksgeschichte, die weltweiten Standorte des Unternehmens und die umfangreiche Produktpalette. Dann ging es in den Betrieb. Dort konnten die Sicherheitsbeauftragten mitverfolgen, wie die von Mannstaedt gelieferten

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Profile die Produktion durchlaufen – von einzelnen Fertigungsschritten bis hin zur Montage auf der Fertigungsstraße. Dabei betonte der Gastgeber, welche Rolle die gute Qualität der MannstaedtProfile spielt: Sie steuert einen wichtigen Anteil zum hochwertigen Endprodukt des Unternehmens bei. Nach einem leckeren Mittagessen im BPW-Werksrestaurant ging es weiter in Richtung Freudenberg. Dort stand der Besuch des Technikmuseums auf dem Programm. Schon der kurze Einführungsfilm über die Entstehung des Museums konnte gefallen. Er ließ die technischen Veränderungen der Regi-

on in den letzten 100 Jahren Revue passieren. Das Herz der technisch interessierten Sicherheitsbeauftragten schlug besonders hoch, als es dann in die Ausstellung ging. Denn dort wurde die über Transmissionen angetriebene „historische Werkstattausstattung“ in Betrieb genommen und vorgeführt. Auf der Rückfahrt kehrte man im Gasthaus „Holstein’s Mühle“ ein, um bei einer „Original Bergischen Kaffeetafel“ den gemütlichen Teil des Tages zu genießen. Nachdem wertvolle Sachpreise verlost waren, ging es wieder mit dem Bus zurück nach Troisdorf. Otto Stockhausen


STAHL Menschen M und Unternehmen Verleiht Flügel. l FüFür gilt gleichermaßen: Erfolgserlebnisse sind beflügelnd und immer etwas ganz Besonderes. Vor allem sind sie eine Bestätigung für Anstrengung, Leistung, Kreativität und Ausdauer, die man einer Sache gewidmet hat. Mannstaedt durfte sich im vergangenen Jahr in diesem Sinne über eine ganz besondere Auszeichnung freuen: den Lieferantenpreis für exzellente Performance und hervorragende Qualität, den ihr die Jungheinrich Moosburg GmbH zum wiederholten Male verliehen hat. Insgesamt neun Unternehmen zählten aufgrund ihrer hohen Lieferqualität in den einzelnen Warengruppen zu den Top-Lieferanten des drittgrößten Gabelstaplerherstellers der Welt. Mannstaedt ist Vorzugslieferant für die Warengruppe Hubgerüst-Komponenten, die mit 2,5 Mio. Euro die umsatzstärkste ist. Die Auszeichnung des Schlüsselkunden beweist, dass sowohl die warmgewalzten und kaltgezogenen Hubschienen als auch der Service erstklassig sind. Und selbstverständlich wird Mannstaedt auch zukünftig Jungheinrich mit Produkten in bester Qualität und Performance auf hohem Niveau beliefern. Es freuten sich bei der Preisverleihung (von links nach rechts): Herbert Würfl (Warengruppenmanager Einkauf, Jungheinrich), Guido Glees (Leiter Vertrieb Material Handling, Mannstaedt) und Bernd Tüshaus (Geschäftsführer, Jungheinrich). Fotos: Jungheinrich Moosburg

Monika Hansen

AZUBI-ECKE

Azubi-Bewerbung: auf der Suche nach „Rohdiamanten“ MA · Bewerben kommt von „Werben“. Aber kann eine gute Bewerbung ein Garant dafür sein, bei Mannstaedt einen Ausbildungsplatz zu ergattern?

BISHOP Steering Technology Pty Ltd Wirkung zum 15. JanuFamilienzuwachs. Mit ar 2011 hat die GMH Stahlverarbeitung GmbH die BST Bishop Steering Technology Pty Ltd (Sydney/ Australien) sowie deren Tochtergesellschaften BST Inc. (Indianapolis/USA) und BST GmbH (Köln/Deutschland) erworben. BST ist das weltq Lesen Sie hierzu auch: weit führende Engineering-Büro für die Entwicklung von LenksysAustralier komplettieren temen, Zahnstangen und anderen Wertschöpfungskette Komponenten für die Automobilindustrie. Die Produktionsschwerauf Seite 6 punkte des Unternehmens liegen in der Prototypenentwicklung, dem Spezialmaschinenbau und dem Bau von Werkzeugen, mit denen spezielle Lenkungskomponenten hergestellt werden. pkm

PERSONALIA

Betriebsjubiläen, 1. Quartal 2011 Foto: Monika Hansen

Geschafft! Diese Auszubildenden haben ihre Abschlussprüfung in der Tasche (hinten von links nach rechts): Markus Jung, Daniel Lutterklas, Bastian Domgörgen, Thomas Schöneberg und Valeri Siegwardt. In der Mitte von links nach rechts: Janina Plenikowski, Tobias Ave, Roman Sperling und Daniel Friesen. Vorne von links nach rechts: Ute Pellenz (Leiterin Ausbildung), Nikolai Lamberty, Patrick Feitenheimer und Dieter Wilden (Geschäftsführer).

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ein Zweifel, es gibt sie, die optimale Bewerbung um eine der bei Mannstaedt in Troisdorf so begehrten Ausbildungsstellen. Schön bunt und in aufwendiger Verpackung, am besten farblich auf das Unternehmen abgestimmt. Gespickt mit hochkarätigen Werbeslogans und einer Menge – mehr oder weniger aussagefähigem – Papier, soll der erste Eindruck möglichst positiv ausfallen. Doch darauf verlässt man sich in Troisdorf nicht. Vielmehr kommt ein sehr sorgfältig ausgearbeitetes, umfangreiches Auswahlverfahren zum Zug. Die Bewerber erhalten bei einem kognitiven Test zunächst

die Chance, ihr Wissen und Können unter Beweis zu stellen – unter fachkundiger Anleitung von Auszubildenden, die bereits in der Ausbildung sind. Zusätzlich bietet Mannstaedt ein obligatorisches „Arbeitsleben-Live“-Praktikum im Auswahlverfahren an. Hier können die Bewerber zeigen, was sie im Praxistest wirklich draufhaben. Manch einer ist dann vom glühenden Stahl schon so begeistert, dass er sofort anfangen möchte. Doch trotz dieser Begeisterung muss sorgfältig abgewogen werden, wer von den vielen Bewerbern das Potenzial hat, die anspruchsvolle Ausbildung bei Mannstaedt erfolg-

reich abzuschließen. Und nur diese „Rohdiamanten“ bekommen die Chance auf einen Ausbildungsplatz bei Mannstaedt. Der Erfolg dieses Verfahrens gab den Troisdorfern mal wieder recht. Denn Geschäftsführer Dieter Wilden durfte erneut neun gewerblichtechnischen und zwei kaufmännischen Auszubildenden gratulieren. Sie hatten in ihren erfolgreich abgelegten Abschlussprüfungen überdurchschnittliche Leistungen vorgelegt. Den Aufwand, der sich lohnt, nennt man Investition – und das ist ein wichtiger Garant für die Zukunft von Mannstaedt. Ute Pellenz

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Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

Georgsmarienhütte GmbH

25 Jahre: Heinz-Günter Duram (Stahlwerk/Feuerfest), Martin Frankenberg (Stahlwerk), Ralf Klöntrup (Stahlwerk), Jose Serrano Arenas (Finalbetrieb), Reinhard Steffen (Stahlwerk/Feuerfest) und Dieter Zillmann (Stahlwerk) 35 Jahre: Nikolaus Majitzki (Walzwerk)

GMH Blankstahl GmbH

25 Jahre: Wilfried Huismann, Dietrich Nitzki und Ansgar Runde

Mannstaedt GmbH

25 Jahre: Mario De Vita (Walzwerk) und Salih Saribas (Walzwerk) 35 Jahre: Theo Billing (Instandhaltung), Dieter Haase (Instandhaltung), Siegfried Kretzer (Walzwerk), Skender Radosta (Walzwerk), Herbert Walther (Profilzieherei), Ulrich Welteroth (Walzwerk) und Gunter Wilfert (Walzwerk)

Stahlwerk Bous GmbH

25 Jahre: Franco Cordella (Stahlwerk) 35 Jahre: Hans Werner Glauben (Betriebsrat), Wolfgang Kreutz (Erhaltung), Viktor Martin (Stahlwerk) und Axel Muth (Stahlwerk/Nebenbetriebe)


SCHMIEDE

Schmiedetechnik: Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz GmbH · Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH · Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH · Energietechnik Essen GmbH · Schmiedag GmbH & Co. KG · Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG Bahntechnik: Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH · Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH · MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.

Alles andere als Routine ETE · Auch für Audits gilt: Aller Anfang ist schwer – vor allem, wenn man ein bereits bestehendes Managementsystem erweitern will.

Foto: Manuela Mangel

Der Energiezirkel der Energietechnik Essen (von links nach rechts): Hermann Skotz, Dr. Heinz Ritter, Martin Kausler, Manuel Hanke, Detlef Hribar, Johannes Hegemann, Frank Rösler, Hans Bollmann, Jochen Schmitz und Christian Scholz.

INTERVIEW Der erste Entwurf der Norm DIN EN 16001 „Energiemanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung“ wurde im März 2008 veröffentlicht. Für die Energietechnik Essen (ETE) war klar: Die neue Norm könnte ihre betriebliche energetische Leistung systematisch verbessern helfen und über Energieeinsparungen dazu beitragen, den KohlenstoffdioxidAusstoß zu senken. Hinzu kam: Das Unternehmen musste neuen Rahmenbedingungen zur effizienteren Energienutzung gerecht werden, also Energieeinspargesetz, Energieeinsparverordnung, Erneuerbare-Energien-Gesetz etc. Man beschloss, ein normgerechtes Energie-Managementsystem

einzuführen. Das war leichter gesagt als getan. ETE-Mitarbeiter Hermann Skotz (Beauftragter Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagementsystem) schildert im glückauf-Interview, wieso: glückauf: Lassen Sie uns, Herr Skotz, ganz kurz die Vorgeschichte skizzieren: Die ETE hatte bereits ein Integriertes Managementsystem. Darin waren die Systeme für Qualitätssicherung, Umweltschutz sowie Arbeitsund Gesundheitsschutz eingebunden. Im August 2009 sollte das EnergieManagementsystem mit hinzukommen. Bei der ersten Re-Zertifizierung des Integrierten Managementsystems im Dezember 2009 wollte man dann wissen, ob dies gelungen war. Hermann Skotz: Richtig. Wir vereinbarten mit den Auditoren der DNV, also der Det Norske Veritas, bei der Re-Zertifizierung auch die

Anforderungen für das EnergieManagementsystem zu beleuchten. Mit welchem Ergebnis? Skotz: Die Re-Zertifizierung an und für sich war ein Erfolg – bis auf das Schwerpunktthema Energie. Dort sahen die Auditoren umfangreiches Verbesserungspotenzial – was sich negativ auf die Gesamtnote auswirkte, den sogenannten Beherrschungsgrad. Die Skala geht von 1 bis 5, also von einem niedrigen Beherrschungsgrad bis zu einem hohen Beherrschungsgrad. Wo lagen Sie? Skotz: Wir erhielten die Bewertung 2 – 3. Damit konnten wir nicht wirklich zufrieden sein. Was haben Sie dagegen getan? Skotz: Wir haben zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, um

das Energie-Managementsystem tiefer und breiter anzulegen – und beim Periodischen Audit im Dezember 2010 besser abzuschneiden. Wie haben Sie das Ganze angepackt? Skotz: Die Energieaspekte hatten wir ja bereits mithilfe der UmweltFMEA – also der Fehler-Möglichkeits- und Einflussanalyse – methodisch ermittelt und bewertet. Hinzu kam ein Kompetenzteam, das alle energierelevanten Maßnahmen und Projekte gelenkt hat: der „Energiezirkel“. Er war sozusagen unser „Thinktank“ im Hinblick auf Energieeffizienz. Wer saß im Energiezirkel? Skotz: Der bestellte Energiebeauftragte, der Leiter der Produktion, zahlreiche Ingenieure und Techniker des Funktionsbereichs „Technische Dienste/Werkserhaltung“ und die ETE-Geschäftsführung. Verstärkt wurde der Zirkel von einem Teilnehmer des Nachwuchskräfteprogramms der GMH-Gruppe: des NWK-Projektteams 3. Es hat sich mit dem Thema „Ermittlung von Einsparpotenzialen im Bereich Energien bei der Energietechnik Essen GmbH“ befasst. Ergebnisse und neu erworbene Sachkenntnisse hat uns das Team ebenfalls zur Verfügung gestellt. Darüber haben wir in der letzten glückauf berichtet. Was hat der Energiezirkel letzten Endes erarbeitet? Skotz: Ein Energieprogramm. Es listete Projekte auf und gab Aus-

Mit welchem Beherrschungsgrad? Skotz: Für das gesamte Integrierte Managementsystem: 3 – 4. Damit haben Sie sich um eine ganze Stufe verbessert. Skotz: Überzeugt hat die Auditoren auch das GMH-Nachwuchskräfteprojekt. Aber der Erfolg ist natürlich der Erfolg aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wobei bestimmte Bereiche hervorzuheben sind, zum Beispiel die Technischen Dienste. Sie konnten nämlich mit einer transparenten und visualisierbaren Energie-Verbrauchsdatenerfassung auftrumpfen. Nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem Spiel: Was haben Sie sich für das nächste periodische Audit vorgenommen, das im Dezember ansteht? Skotz: Den höchsten erreichbaren Wert für den Beherrschungsgrad, die Stufe 5. Vielen Dank für das Gespräch.

Das Energieprogramm Beispiele aus dem Energieprogramm: Wärmedämmung der Heizungsrohre in den Werkhallen. Etwa 1 km Heizungsrohr durchläuft die Werkhallen der Energietechnik. Einbau neuer Gas-Brennertechnik für die Wärmebehandlungsöfen. Bei sogenannten Rekuperatorbrennern wird die Prozesswärme der Abgase zum Vorwärmen der Verbrennungsluft genutzt. Dadurch wird der Wirkungsgrad des Brenners deutlich erhöht, was den Gasverbrauch erheblich senkt. Schrittweise Erneuerung der Hallenbeleuchtung – Ersatz der veralteten HQL-Technik (Quecksilber-Dampflampen) durch energieeffiziente HQI (Natrium-Hochdrucklampen) mit dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten. Optimierung des Druckluftnetzes. Verbesserung des Nutzerverhaltens.

Nüchtern einen Vollrausch erleben

Was ist eigentlich? Überschlagsimulator Einrichtung, die es erlaubt, einen Pkw auf den Kopf zu drehen. Dabei kann man üben, wie man sich nach einem Verkehrsunfall aus dem Auto befreit, wie man den Sicherheitsgurt löst, die Orientierung behält oder sich abstützt. Die meisten Simulatoren können um 360 Grad gedreht werden.

ETE · Was passiert, wenn man außer Kontrolle gerät? Mitmach-Aktionen demonstrierten den Mitarbeitern die Ohnmacht in Extremsituationen.

Rauschbrille

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ngelehnt an das Projekt „Erhalt der Arbeitsfähigkeit“ hat die Energietechnik Essen einen Aktionstag „Arbeitssicherheit“ organisiert. Er fand Ende letzten Jahres mit Unterstützung der Berufsgenossenschaft im Unternehmen statt. Tagesmotto: „Risiko raus.“ Entsprechend spannend und aufschlussreich waren die Aktionen, an denen zwischen 10 und 15 Uhr alle Belegschaftsmitglieder teilnehmen konnten. Angeboten wurden: • Reaktions- und Sehtest • Messung der Reaktionszeit in verschiedenen Situationen • Überprüfung der Sehfähigkeit • Überschlagsimulator (Erklärung siehe Kasten) • Rauschbrillen: Sie wurden beim Durchlaufen eines Parcours auf-

kunft über den Status der Maßnahmenumsetzung, also über Termine, Verantwortlichkeiten, voraussichtliche Energieeinsparungen und Investitionskosten. Das Programm wurde Punkt für Punkt abgearbeitet. Deshalb waren wir im Dezember 2010 gut gerüstet: Drei DNVAuditoren führten das periodische Audit und das Audit zur Neuzertifizierung des Energie-Managementsystems durch. Beides wurde gemäß den Anforderungen der entsprechenden Normen zertifiziert.

Fotos: Detlef Meithner

Wissen sie noch, wo ihnen der Kopf steht? Holger Rudat (rechts) von der Berufsgenossenschaft schickt Anton Knaup und Albert Holzhause auf „Rundreise“.

Gabor Ölbey mit der Rauschbrille

gesetzt, um die Grob- und Feinmotorik unter Alkoholeinfluss zu simulieren. Die Probanden mussten beispielsweise Bälle fangen, um Hütchen herumlaufen, Bausteine in Steckkästen stecken. Hinzu kamen InformationsStellwände, die sich mit folgenden Themen befassten: „Schauen Sie auf die Straße: Wie man sich trotz Zeitdruck und Stress auf die Straße konzentriert“, „Ladegut sicher ans Ziel bringen: Wie Staplerfahrer mit

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Köpfchen jeden Transport meistern können“ und „Sicherheit ist Chefsache: Wie Vorgesetzte sichere Arbeitsbedingungen herstellen, Mitarbeiter unterweisen und vorbeugen können“. Die Mitarbeiter haben alle Angebote rege genutzt, jeweils fachmännisch betreut von Mitarbeitern der Berufsgenossenschaft. Vor allem die Mitmach-Aktionen haben dazu beigetragen, sie für unterschiedliche Gefahrensituationen zu sensibilisieren. Auch

Simuliert, wie Alkohol und andere Rauschmittel das Gehirn benebeln. Simuliert werden kann die Rauschwirkung, die einer Blutalkoholkonzentration von etwa 0,8 bis 1,5 Promille entspricht. Folgen: eingeschränkte Rundumsicht, Doppelsehen, Fehleinschätzungen von Entfernungen, Verwirrung, verzögerte Reaktionszeit, Verunsicherung u. a. m. das Gefahrenpotenzial können sie jetzt besser einschätzen. Und weil der Arbeitssicherheitstag so gut angenommen wurde, soll er in diesem Jahr wiederholt werden. Detlef Meithner


SCH M I EDE

Aus eins mach zwei

nem einzigen Stößel – also mit unserer bisherigen Konstellation – undenkbar gewesen. Bei aller Begeisterung: Ergaben sich auch Nachteile? Ulrich: Keine Nachteile, aber Konsequenzen, die ebenfalls zu bedenken waren. Beispielsweise der größere Späneanfall je Zeiteinheit, den wir bewältigen mussten.

SWG · Allgemein gilt: Je weniger Verfahrensschritte, desto einfacher der Arbeitsvorgang und desto übersichtlicher die Produktion. Aber die Praxis zeigt: Nicht immer sind einfache Produktionsabläufe die beste Lösung. INTERVIEW In der mechanischen Werkstatt der Schmiedewerke Gröditz stehen fünf große Karusselldrehmaschinen. Darauf werden geschmiedete, scheibenförmige Werkstücke mit einem Stückgewicht von bis zu 60 t und einem Durchmesser von bis zu 4 m bearbeitet. Viele dieser Teile werden später zu Peltonrädern weiterverarbeitet. Um die Vorbearbeitungszeit auf den Maschinen zu verkürzen und damit den Durchsatz zu erhöhen, wurde zusammen mit dem Werkzeughersteller Sandvik das Projekt „ProWin“ gestartet. Ziel: die Prozesse an der Maschine genau zu analysieren, um ungenutzte Potenziale auszuschöpfen. Näheres darüber verrät Torsten Ulrich (Leiter der Mechanischen Bearbeitung der SWG) im glückauf-Interview: glückauf: Sie hatten sich einen Werkzeughersteller als Projektpartner ausgesucht – weil Sie vermutet hatten, dass Ihre Werkzeuge verbesserungswürdig waren? Torsten Ulrich: Das hatten wir in der Tat anfangs ebenfalls gedacht. Aber während des Projektes haben wir dann sehr schnell festgestellt:

Unsere verborgenen Potenziale liegen nicht im Werkzeug selbst, sondern im Ablauf.

ne Alternative. Das heißt, wir entschlossen uns, parallel einen zweiten Stößel zu benutzen.

Was heißt das genau? Ulrich: Als Zerspaner hatten wir den Ehrgeiz, mit einem Werkzeug möglichst große Späne zu fahren. Beim Start des Projektes waren wir bei einer Spantiefe von 15 mm – und damit an der Grenze, was Maschine und Werkzeug kräftemäßig leisten konnten. Mehr war nicht mehr rauszuholen. Zusammen mit Sandvik entwickelten wir aber ei-

… was wahrscheinlich umfangreiche Umbauten nach sich zog? Ulrich: Das kann man wohl sagen: Zunächst musste ein externer Spezialist die CNC-Steuerungen der Maschinen verändern. Er musste sie zusammen mit unseren Mitarbeitern an die neuen Anforderungen der 2-Stößel-Bearbeitung anpassen. Das allein dauerte schon vier Tage. Zudem benötigten wir

Werksfoto

Torsten Ulrich

ein neues Parameterprogramm – um die immer ähnlichen Teile ohne großen Programmieraufwand zu bearbeiten. Auch hier arbeiteten wir mit einem Spezialisten zusammen, der die Arbeit innerhalb kürzester Zeit erledigte. Der größte Aufwand war aber, unsere Maschinen mit einem modernen Werkzeugsystem auszustatten und den Werkzeugwechsler unseren Bedürfnissen anzupassen. Ziel war dabei, die Rüstzeiten der Maschinen zu reduzieren. Wir entschieden uns für das Capto-System von Sandvik. Und hat sich der Aufwand gelohnt? Ulrich: Die Stunde der Wahrheit schlug, als unsere hoch motivierten Mitarbeiter mit einem Zerspanungsspezialisten von Sandvik die ersten Versuche mit der umgebauten Maschine fuhren. Wir schafften bereits am ersten Tag mit beiden Stößeln zeitgleich jeweils 10 mm Spantiefe – ohne unsere Maschine zu überlasten.

Foto: Torsten Ulrich

Rohteil während der Bearbeitung mit zwei Stößeln in der Karusselldrehmaschine

Firmen legen roten Teppich für Schüler und Studenten aus

Was bleibt unterm Strich? Ulrich: Letztlich haben wir die Bearbeitungszeit für zylindrische Scheiben deutlich gesenkt.

Also in der Summe 20 mm. Ulrich: Richtig. Das wäre mit ei-

… und damit einen großen Schritt nach vorne getan! Ulrich: Mit den findigen Ideen unserer Mitarbeiter aus den Abteilungen Fertigung und Instandhaltung gehen wir davon aus, dass es nicht der letzte war. Vielen Dank für das Gespräch.

Was sind eigentlich? Peltonräder Peltonräder haben die Aufgabe, in Wasserkraftwerken die Strömungsenergie des Wassers in eine Drehbewegung umzuwandeln. Mit dieser Drehbewegung wird dann der Generator angetrieben, der den elektrischen Strom erzeugt. Solch ein Peltonrad kann man sich vorstellen wie das Wasserrad einer Wassermühle. Im Gegensatz zu früher wird solch ein Rad heute jedoch aus hochwertigem Stahl und mit modernster Technik perfekt gestaltet hergestellt.

AZUBI-ECKE

SWG · Um ihren Traumberuf zu finden, machten sich viele Schüler und Studenten auf den Weg zur Firmenkontaktmesse an der TU Bergakademie.

Foto: TU Bergakademie Freiberg/Detlev Müller

Das SWG-Team auf der Firmenkontaktmesse, auf beiden Seiten „flankiert“ von zwei jungen Interessenten (von links nach rechts): Ralf Schreiber, Julia Pehla, Thomas Merkewitz und Ferenc Albrecht.

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nter dem Motto „Entdecke einen Weg … und hinterlasse eine Spur“ begrüßte die TU Bergakademie Freiberg etwa 60 Firmen und mehr als 1.500 junge Leute zur Firmenkontaktmesse ORTE 2011. Die Veranstaltung fand Mitte Januar in der Neuen Mensa auf dem Freiberger Campus statt. Die Stände der Firmen und Fakultäten waren stets von interessierten Absolventen, Studenten und Schülern umlagert. Sie alle wollten sich über ihre Studien-

und Karrieremöglichkeiten rund um die TU Bergakademie Freiberg informieren. Die Schmiedewerke Gröditz (SWG) nahmen das erste Mal an der Messe teil. Sie hatten den angehenden Ingenieuren Interessantes mitgebracht: spannende Themen für Bachelor-, Master-, Diplomund Studienarbeiten sowie viele Möglichkeiten, in Gröditz Praktika und Praxissemester zu absolvieren. So konnten Ralf Schreiber (Qualitätsingenieur Umformtechnik),

Thomas Merkewitz (Produktingenieur), Ferenc Albrecht (Personalreferent) und Julia Pehla (Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit) an diesem Tag zahlreiche interessante und Erfolg versprechende Gespräche mit hoch qualifizierten Nachwuchskräften führen. Dabei punkteten die SWGMitarbeiter auch damit, dass drei von ihnen ihr Studium in Freiberg absolviert hatten. Das Besondere an diesem Tag in Freiberg ist, dass sowohl Studierende als auch Schüler auf ihre Kosten kommen: Die Orientierungsmesse ORTE richtet sich vorrangig an Studierende, die auf der Suche nach Studien- und Abschlussarbeiten bzw. dem ersten Job sind; ihre Fragen zu Einstiegsmöglichkeiten und Karriere beantworten die Unternehmensvertreter. Der gleichzeitig stattfindende Tag der offenen Tür richtet sich vor allem an Schüler, die dieses Forum zur Studien- und Berufsberatung nutzen. Die Messe erwies sich als tolle Möglichkeit, die SWG als attraktiven Arbeitgeber vorzustellen. Aufgrund der sehr guten Besucherresonanz ist ein Wiedersehen mit einigen Interessenten in Gröditz sehr gut vorstellbar. jp

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Werksfoto

1. Februar hatten viele Prominenter Gast. Am Schüler und Eltern wieder einmal die Qual der Wahl. Denn an diesem Tag fand im sächsischen Großenhain der 17. Ausbildungsmarkt statt. Schirmherren der Veranstaltung waren erneut Thomas de Maizière (damals Bundesinnenminister, jetzt Bundesverteidigungsminister) und der sächsische Landtagsabgeordnete Sebastian Fischer. Beide möchten mit der jährlichen Veranstaltung Jugendliche dabei unterstützen, eine gute Berufswahl zu treffen bzw. ihren Wunschberuf zu finden. Unter den etwa 50 Ausstellern waren im Kulturzentrum Großenhain auch wieder die Schmiedewerke Gröditz vertreten, diesmal mit einem vierköpfigen Team: Andreas Donat (Ausbilder), Victoria Apitz (Personal- und Sozialwirtschaft), Azubi Jennifer Baritzsch (Werkstoffprüferin, 2. Lehrjahr) und Azubi Robert Eysold (Verfahrensmechaniker, Fachrichtung Stahlumformung, 2. Lehrjahr). Bei ihnen konnten sich die Jugendliche und Eltern über den Einstieg ins Berufsleben informieren, mehr über den Ausbildungsverlauf erfahren und erste Kontakte knüpfen – ein Gewinn für beide Seiten. Denn die Schüler kamen ihrem Wunschberuf näher und die Firmen lernten ihre zukünftigen Azubis schon einmal persönlich kennen. Das Foto zeigt Dr. Thomas de Maizière (Zweiter von rechts) im Gespräch mit (von links nach rechts) Victoria Apitz, Robert Eysold, Jennifer Baritzsch und Andreas Donat. jp


SCH M I EDE

Selbstbewusst in Szene gesetzt SWG/GWB · Gewohnt starker Andrang auf der Weltmesse für den Werkzeug- und Formenbau

Foto: Walter Grimm

Gröditzer Messestand auf der EUROMOLD 2010

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achleute für Werkzeug- und Formenbau aus aller Welt halten sich die erste Dezemberwoche traditionsgemäß frei: für die viertägige EUROMOLD in Frankfurt/ Main. Trotz widriger Wetterbedingungen war auch Ende 2010 der Andrang wieder groß: Etwa 56.000 Besucher aus 86 Ländern fanden zur wichtigsten Messe der Welt rund um den Kunststoffformenbau. Auch die Schmiedewerke Gröditz (SWG) und der Gröditzer Werkzeugstahl Burg (GWB) präsen-

tierten sich der Fachwelt. Sie waren mit einem eleganten, 126 m² großen Gemeinschaftsstand in der Haupthalle 8.0 vertreten – und dank einer sieben Meter hohen Säule mit riesigem GMH-Logo leicht zu finden. Die selbstbewusste 18-Meter-Front des Gröditzer Standes wurde zudem von drei viel bestaunten Großexponaten der GWB prächtig in Szene gesetzt. Zu sehen waren: • ein gesägter Stahlblock mit völlig ebener Schmiedeoberfläche und

darin eingraviertem GMH-Logo, • eine vorgefräste BMW-Armaturen-Matrize und • eine spiegelglanzpolierte 3-DScheinwerferform aus hochwertiger ESU-Güte. Die Exponate demonstrierten eindrucksvoll die verschiedenen Bearbeitungsstufen bei Formenstählen. Gleichzeitig signalisierten sie klar, wie leistungsfähig die GMHUnternehmen sind, was die Größe und Qualität ihrer Stahlkomponenten angeht. Es war ein Messestand zum Wohlfühlen. Betreut wurden die vielen Messebesucher in drei Besprechungsräumen, an zahlreichen Tischen und an einer Bartheke. Ihre Gesprächspartner waren die Fachberater aus Gröditz, Burg und Willich, unterstützt von Handelsvertretern aus aller Welt. In den Gesprächen ging es um viele neue Projekte, neue SWGund GWB-Produkte sowie internationale Kooperationen. Deutlich wurde auch, dass vor allem der weltweit wiedererstarkte Automobilsektor Impulse zur EUROMOLD 2010 gesetzt hatte. Werkzeugstahl aus Gröditz ist auf den globalen Märkten breiter vertreten denn je. Entsprechend war das Besucherpublikum noch internationaler als in den Vorjahren. Empfangen wurden unter anderem Gäste aus Europa, Nordamerika, Mexiko, Brasilien, China, Taiwan, Singapur, Indien und der Türkei. Fazit: Die EUROMOLD ist und bleibt die führende Leitmesse der Werkzeug- und FormenbauBranche. Sie ist für die Gröditzer Unternehmen als Marketingevent unverzichtbar und hat sich auch 2010 hervorragend bewährt. Und sie gestattet bereits jetzt einen positiven Ausblick auf die Marktentwicklung im Jahr 2011. Walter Grimm

Global World Car im Fokus von Burg GWB · Die neue Generation des Ford Focus feiert Premiere – mit Werkzeugstahl aus Burg.

Foto: Ford-Werke GmbH/www.all-newfordfocus.fordmedia.eu

Der neue Focus ist gut in Form: neues Design mithilfe von Gröditzer Werkzeugstahl.

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rstmals wurden sämtliche Stoßfängerwerkzeuge für die verschiedenen Ford-Modelle bei einem einzigen Großwerkzeugbauer in Auftrag gegeben: der ShapersGruppe. Sie beauftragte damit die Spritzgießwerke in Saarlouis, Valencia und St. Petersburg. Der gesamte Werkzeugstahlbedarf wiederum – 400 t für insgesamt 19 Großwerkzeuge – wurde der Gröditzer Werkzeugstahl Burg (GWB) übertragen. Für das Großprojekt hat Burg 38 geschmiedete, vergütete und vorbearbeitete Werkzeugstahlblöcke bis 20 t Stückgewicht der Güten 2738 und 2312 an die Shapers-Standorte ausgeliefert: pünktlich und in einwandfreier Qualität. Der Auftrag ist ein erheblicher Vertrauensbeweis in die Leistungsfähigkeit des GWB-WerkzeugstahlService-Centers. In seiner Geschichte

war dies der größte Einzelauftrag überhaupt – und zugleich eine erstklassige Referenz für den bedeutenden Kunststoffformen-Stahlmarkt. Gebaut wird der neue Ford Focus übrigens seit Ende 2010 in Saarlouis (Deutschland) und Michigan (USA). Zudem soll der kompakte Kölner zukünftig auch im chinesischen Chongqing vom Band rollen. Der neue Focus wird in 122 Ländern auf den Markt kommen. Ford spricht deshalb von einem „Weltklasse-Automobil“ bzw. dem „Global World Car“. Er ist dabei Vorreiter der neuen globalen Plattformstrategie von Ford und liefert die Basis für bis zu zehn neue Baureihen. Auf dieser Grundstruktur sollen ab 2012 mehr als zwei Millionen Fahrzeuge produziert werden. Walter Grimm

Gelungenes Comeback SWG/ESG · Beim letzten Benefizschwimmen hatten die Stahl- und Schmiedewerker den Pokal verloren. Jetzt haben sie ihn wieder.

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onntag, 30. Januar, kurz vor halb zwölf. In der Gröditzer Schwimmhalle, die an diesem späten Vormittag fast aus allen Nähten platzt, herrscht emsiges Treiben. Der Grund: Das mittlerweile 12. Benefizschwimmen zum Erhalt der Gröditzer Sport- und Schwimmhalle steht kurz vor dem Startschuss. Aufgeregt waren aber nicht nur die Kinder der Grundschule. Noch aufgeregter waren sicherlich die jüngsten Teilnehmer vor ihrem ersten Start: die Staffel der Vorschulkinder über 4 x 25 m. Hatten sie doch gerade erst das Schwimmen erlernt – und starteten schon vor so vielen Zuschauern. Unterstützt wurden sie dabei von ihren Eltern und Großeltern, die sie am Beckenrand anfeuerten und mitfieberten. Insgesamt 18 Kinderstaffeln gingen an den Start. Die Erwachsenen waren mit insgesamt 16 Staffeln dabei. Auch für die Staffel der Schmiedewerke Gröditz (SWG) und Elektrostahlwerke Gröditz (ESG) hieß es an diesem Nachmittag: „Auf die Plätze – fertig – los!“ Sie starteten erneut beim Wettkampf um den Firmenpokal, den der SWG-Betriebsratsvorsitzende Uwe Jahn im Jahr 2005 gestiftet hatte.

Foto: Burkhard Herrmann

fertigen die Mitarbeiter der Arbeitsschutz. Täglich Wildauer Schmiedewerke (WSW) Werksfoto

Konnten das Prestigeduell für sich entscheiden (von links nach rechts): Felix Pötzsch (Elektriker bei der elektrischen Instandhaltung, SWG), Franziska Jahn (ZF-Prüferin, SWG), Rudolf Reiter (ESU-Anlagenfahrer, ESG) und Torben Schmidt (Grundsatzaufgaben Personal- und Sozialwirtschaft, SWG).

Ein Pokal mit Prestigewert. Noch im letzten Jahr hatten sie ihn der Konkurrenz überlassen müssen, der Staffel „Gröditzer Schwimmer/ DLRG Gröditz“. Umso größer war der Siegeswille in diesem Jahr. Aber nicht nur der Siegeswille stimmte, sondern auch das Schwimmvermögen. Und so konnten die SWG/ ESG-Schwimmer „ihren Pokal“ zurückerobern. Gewonnen hat an diesem Nachmittag aber vor allem

die Sport- und Schwimmhalle Gröditz: zum einen dank einer rundum gelungenen Veranstaltung, zum anderen dank reichlich geflossenem Start- und Eintrittsgeld. So konnte der Freundeskreis Gröditzer Sport- und Schwimmhalle e.V. 720 Euro für den Erhalt des Schwimmbades an den Betreiber, die Stadt Gröditz, übergeben. Torben Schmidt

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qualitativ hochwertige Produkte in hoher Stückzahl. Dies geht nur unter idealen Arbeitsbedingungen, die stetig und konsequent verbessert werden. Jüngstes Beispiel: ein Vorschlag zum Arbeitsschutz, den Mitarbeiter gemeinsam mit ihrem Kollegen Karsten Krüger entwickelt haben. Dabei ging es um die Optimierung der Ergonomie an einer Schleif- und Drehvorrichtung für Rundteile. Diese Vorrichtung dient zum Ausschleifen von Fehlern nach der Riss-Prüfung (MT-Prüfung). Dort wurden bislang Rundteile, die entsprechende Fehler aufwiesen, zum Ausschleifen der Fehler behelfsmäßig aufgespannt und ausgerichtet – in Handarbeit. Zukünftig werden die Rundteile von einem Rollenantrieb aufgenommen, der mit einer Fußschaltung bedient wird. Das Schleifen wird dadurch zu einer effektiven und rückenfreundlichen Arbeit. Dieses Paradebeispiel zeigt einmal mehr: Das Gesundheitsmanagement hat bei den Wildauer Schmiedewerken einen hohen Stellenwert. Und selbstverständlich will WSW diesen Bereich auch in Zukunft weiter optimieren. Das Foto zeigt Karsten Krüger beim Bedienen der neuen Vorrichtung. Christian Dinter


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Keine Frage der Konjunktur WSW · Ist die Wirtschaftslage gut, fehlt in der Regel die Zeit. Ist sie schlecht, fehlt oft das Geld. Wie unabhängig davon seine Leistung optimieren?

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rotz konjunkturell schwieriger Lage hatten die Wildauer Schmiedewerke (WSW ) beschlossen, die Krise am Absatzmarkt als Chance zu nutzen – und das Projekt ProWiS ins Leben zu rufen. ProWiS steht für das Ziel, in allen Unternehmensbereichen die Produktivität nachhaltig zu steigern: von der Produktion bis in die Administration. Mitte 2010 hatten die WSWGeschäftsführer Alexis Bömcke und Mark Martin dem ProWiSProjektteam grünes Licht gegeben. „Das Projekt“, so Alexis Bömcke, „war von Anfang an als strategische Investition auf die Zukunft ausgerichtet. Es war damit ein wesentlicher Beitrag, Leistungsfähigkeit und Ertragskraft des Unternehmens sicherzustellen.“ ProWis wurde in allen Bereichen wirksam, die an der Kundenauftragsabwicklung beteiligt sind: vom Einkauf über die Disposition bis hin zur Produktion. „Dabei konnten wir viele Verbesserungen erreichen“, resümiert Frank Ledderbohm, verantwortlicher Produktionsleiter in Wildau. Schon kurz nach dem Projektstart hatte man das eher kaufmännisch ausgerichtete Controlling um wichtige logistische Aspekte ergänzt (Stichwort: Logistikcontrolling).

Über diesen Ansatz war die WSW in der Lage, die aktuelle Situation gemeinsam mit den Meistern in der Produktion zu diskutieren. Dies geschah anhand der neuen Kennzahlen auf einer völlig neuen – auf Fakten basierenden – Grundlage. Ein weiterer Aspekt erwies sich ebenfalls als problematisch: die Abbildung der Produktionsaufträge in SAP – und damit die Planung und Steuerung der Kundenaufträge. Sie musste um eine weitere

Betrachtungsstufe ergänzt werden: die Nacharbeit. Weshalb, erläutert Dirk Martin, Leiter Auftragsabwicklung in Wildau: „Wir hatten die Nacharbeit bislang natürlich ebenfalls in der Kapazitätsplanung berücksichtigt. Allerdings war sie nicht als Fertigungsauftrag erkennbar – und somit aus Sicht des Auftragszentrums nicht steuerbar. Dadurch konnte sie aus den Durchlaufzeiten kaum herausgerechnet werden.“

Dieses Manko wurde mithilfe einer anderen Technik ebenfalls erkennbar: der Wertstrom-Methodik. Mit ihr kann man Planungsund Informationsprozesse und den Materialfluss visualisieren. Nachdem das Problem offenlag, konnte man entsprechende SollWertstrom-Diagramme ableiten. Deren Auswertung ergab: Das Auftragszentrum musste unbedingt SAP -Prozesse und Organisation verändern, um die von den Kunden geforderte Flexibilität und Terminstabilität besser einzulösen. Auch in der Produktion hat sich ProWiS ausgezahlt. Ziel war dort, den Anteil der Nacharbeit zu minimieren. Also hat man jene Materialien identifiziert, bei denen es immer wieder zu Problemen gekommen war. Für diese Proble-

Foto: Christian Dinter

Die Teilnehmer des ProWis-Kickoff-Meetings von links nach rechts: Stephan Eckert, Almut Mittelbach, René Hahn, Dr. Jens Rittscher, Mark Martin, Frauke Hamp, Dirk Martin, Frank Ledderbohm, Dr. Alexis Bömcke und Carsten Flögel.

Was ist eigentlich? ProWiS ProWiS steht für das Ziel einer nachhaltigen Produktivitätssteigerung in allen Bereichen der Wildauer Schmiedewerke – von der Produktion bis in die Administration. me hat das Projektteam Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet. Sie werden derzeit von der Belegschaft umgesetzt, wobei für jede Maßnahme gemessen werden muss, wie nachhaltig der Erfolg ist. Unterstützt wurde das Team von der Unternehmensberatung admoVa Consulting. „Wir haben der Geschäftsführung empfohlen, dass die Projektdurchführung weitestgehend durch das Team in Wildau erfolgen muss, um die Nachhaltigkeit der Maßnahmen sicherzustellen“, so Jens Rittscher (Partner bei admoVa). Frank Ledderbohm: „Aus WSW -Sicht war es ein voller Erfolg, admoVa als Sparringspartner, Moderator und fachlichen Richtungsgeber einzusetzen.“ Anfangs hatte die Belegschaft das Projekt mit Skepsis betrachtet. Inzwischen verbreitet es positive Signalwirkung. Derzeit werden alle Ideen, Methoden und Maßnahmen des Projektes im Wildauer Produktionssystem (WiPS ) gebündelt, das gemeinsam im Team entwickelt wird. Die WSW -Mitarbeiter haben die große Chance also erkannt und genutzt. Frank Ledderbohm

AZUBI-ECKE

Werksfoto

ihre Raum- und Hallenheizung beziehen Vorbildlich. Für die Wildauer Schmiedewerke (WSW) Fern-

Foto: Karin Kriebel

noch Azubi, heute schon Facharbeiter: Aller guten Dinge sind … Gestern Für drei Auszubildende der Schmiedag hieß es in den letzten Monaten, nochmals besonders fleißig zu lernen und mutig in die Abschlussprüfungen zu gehen. Ihre Zuversicht hat sich gelohnt. Alle drei haben nach 3,5 Jahren Ausbildung ihre Prüfungen bestanden. In einer kleinen Feierstunde beglückwünschten Geschäftsführung, Personalleitung, Ausbildungsleitung und Betriebsrat die jungen Kollegen und überreichten jedem ein Buch über Bionik. Es behandelt die faszinierende Welt der Natur in Verbindung mit der Mechanik. Besonders erfreulich ist, dass die Schmiedag nach der Wirtschaftskrise alle drei Jungfacharbeiter zunächst für ein Jahr übernommen hat. So können Tobias Döinghaus in der Instandhaltung als Betriebselektriker, Damir Jukic im Werkzeugbau als CNC-Fräser und Kevin Muck im Werkzeugbau als CNC-Dreher zeigen, was sie gelernt haben. Ihre Kollegen in den Abteilungen werden sie dabei tatkräftig unterstützen. Nach der Gratulation (vordere Reihe von links nach rechts): Dr. Alexis Bömcke (Geschäftsführer), Tobias Döinghaus, Damir Jukic und Kevin Muck. Hintere Reihe von links nach rechts: Peter Tiefenthal (Personalleiter), Michael Rennecke (Ausbildungsleiter) und Andreas Rautenberg (Betriebsratsvorsitzender). Karin Kriebel

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wärme aus dem örtlichen Kraftwerk. Ende November 2010 hatte man ein Konzept umgesetzt, um diese Energie wirtschaftlich effizienter zu nutzen – eine Maßnahme, die sich bereits in diesem harten Winter besonders ausgezahlt hat. Das Konzept: Die einzelnen Hallenschiffe wurden nach ihren Bereichen Lager, Produktion und Montage geordnet und entsprechend dem Heizsystem mit neuen Regelgruppen versehen. Diese Regelgruppen wurden untereinander hydraulisch abgeglichen und an den Versorgungsstrang des Kraftwerks angepasst. Ein wesentlicher Schwerpunkt neben dem hydraulischen Abgleich war eine differenzierte Regelbarkeit der Hallenschiffe. Die Anwendung von hocheffizienten Heizungsumwälzpumpen gehört jetzt ebenso zum Standard wie eine computergestützte, außentemperaturabhängige Regelung. Sie ermöglicht, die Heizungsanlage in verschiedenen Zeitprogrammen und Laststufen zu betreiben. Zudem wurden Rohrtrassen und Teilstränge wärmegedämmt. Bereits in den kalten Wochen des Dezembers 2010 und Januars 2011 konnte mit der neu installierten Messtechnik, die rechnergestützt auslesbar ist, ein wesentlich geringerer Energieverbrauch erreicht und nachgewiesen werden. Daher ist sich die WSW sicher: Das Konzept wird dem Unternehmen in sehr kurzer Zeit positive ökologische und wirtschaftliche Ergebnisse bringen. Stephan Hönow


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Wo ein Wille ist auch ein Weg

Porto: Wir wollen in der Tat eine zweite Radkranzhärteanlage anschaffen. Sie soll ebenfalls die Durchlaufgeschwindigkeit erhöhen – in Verbindung mit einer neuen Anordnung der Räder innerhalb der Öfen. Insgesamt ist allerdings noch zu prüfen, inwieweit sich die beschriebenen Prozessveränderungen auf die Kapazität der Anlassöfen auswirken.

MWL · Potenziale aus der Reserve gelockt: Innerhalb kürzester Zeit haben die Brasilianer ihre Stückzahl um mehr als die Hälfte erhöht. INTERVIEW Brasiliens Wirtschaft wächst weiter. Seit dem Jahresende 2009 steigt die Nachfrage nach Mineralien, landwirtschaftlichen Produkten und anderen Rohstoffen lebhaft. Und seitdem investiert der Bahnsektor stark in die Kapazitätserweiterung des Schienenverkehrsnetzes. Samuel Vieira Gambier Neto (MWL-Geschäftsführer Vertrieb): „Dies hatte eine Steigerung der Auftragslage für MWL zur Folge. Wir stehen deshalb vor großen Veränderungen, was unser Produktionsvolumen betrifft.“ Mit anderen Worten: MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda. musste ihre Produktion von 4.500 Rädern pro Monat auf 7.000 Stück aufstocken. Wie man das geschafft hat, beantwortet Antonio José de Araújo Porto (MWL-Geschäftsführer Produktion) im glückauf-Interview:

glückauf: Wie hat sich die gestiegene Nachfrage auf MWL ausgewirkt? Antonio José de Araújo Porto: Der Anstieg war eine große Herausforderung für die gesamte Produktion. Wir mussten kurzfristig nach Alternativen suchen, um der aktuellen Marktlage gerecht zu werden. Wo lag denn der größte Produktionsengpass bzw. die größte Reserve? Porto: In der Wärmebehandlung. Dementsprechend haben wir dort unsere Schwerpunkte gelegt, was die Verbesserungsmaßnahmen betraf. Bisher wurde beispielsweise die Produktion in beiden Linien während der Pausen gestoppt. Dadurch gingen in dem Drei-SchichtBetrieb insgesamt sechs Stunden für die Produktion verloren. Wir haben fünf neue Mitarbeiter angestellt. Jetzt haben wir unter anderem mehr Flexibilität bei der Pausengestaltung – und können durchgehend produzieren. Zudem haben wir die Kontrolle des

Energieverbrauchs neu geregelt. Dadurch verhindern wir, dass sich die Wärmebehandlungsöfen abschalten – was für die Produktion ebenfalls durchschnittlich zwei Stunden täglich bringt. Reichten diese Maßnahmen denn aus, um die gestiegene Nachfrage zu decken? Porto: Um das neue Produktionsniveau zu erreichen, ja. Aber sie reichen nicht aus, um die Kapazität langfristig noch weiter zu steigern. Oder um auf unvorhersehbare Entwicklungen zu reagieren. Da brauchen wir weitere Änderungen. Was genau haben Sie vor? Porto: Eines unserer Projekte betrifft die Beschickung der Wärmebehandlungsöfen mit unterschiedlichen Radtypen. Wir planen, den Prozess neu zu organisieren. Unser Ziel ist, das „Leerfahren“ der Öfen zu vermeiden, wenn wir zwischen Radtypen mit unterschiedlichen

Werksfoto

Antonio José de Araújo Porto ist seit Ende 2010 Geschäftsführer Produktion bei MWL. Der gelernte Maschinenbauingenieur hat umfangreiche Erfahrungen in metallurgischen Betrieben gesammelt.

Gewichten wechseln. Zudem untersuchen wir, ob wir die Räder direkt nach dem Schmiedeprozess der Wärmebehandlung zuführen können. Dadurch könnten wir den Abkühlprozess und die Durchlaufzeit der Räder in der Wärmebehandlung verkürzen. Haben Sie auch vor, in neue Technologien zu investieren?

Was sagt die Belegschaft zu all diesen Veränderungen? Porto: Unsere Mitarbeiter sind voll mit einbezogen. Wir haben ein Team zur Prozessverbesserung zusammengestellt. Dabei geht es um den Umfang der Nacharbeiten. Im letzten Jahr lag er bei 15 Prozent. Wir wollen ihn auf 8 Prozent reduzieren. Gleichzeitig wollen wir die Ausschussquote von 5,5 Prozent vom Vorjahr auf 3 Prozent senken. Es sieht so aus, als ob der Nachfrageanstieg um 55 Prozent das ganze Unternehmen motiviert hätte. Porto: Hat er auch. Wir sehen darin für MWL eine große Chance, bis an ihre Grenzen zu gehen, was Kreativität, Disziplin und Entschlossenheit betrifft. Vielen Dank für das Gespräch.

Der Neuen gehört die Zukunft ftt

„Heiße“ Gespräche

MWL · Schuler-Schmiedepresse soll bereits Anfang April in Betrieb gehen.

MWL · Optimierung bei 40 Grad im Schatten

Foto: Sérgio Carvalho von Supera Comunicação

Zeitenwende: Die neue Schuler-Presse ist eine sehr wichtige Investition für MWL, denn sie wird der Produktion völlig neue Impulse geben.

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ie MWL Brasil hat eine neue Schmiedepresse für die Radschmiedeanlage gekauft. Ihre Kapazität: 3.000 t. Die Presse wurde von Schuler Brasilien gebaut. Das technische Konzept und der Hauptkolben stammen allerdings aus Deutschland. Die alte Presse war seit 1958 in Betrieb, hatte schwerwiegende strukturelle Prob-

leme und eine Kapazität von lediglich 1.560 t vorzuweisen. Die neue Presse wird eine wichtige Rolle im MWL -Produktionsablauf spielen. Nicht nur, weil sie den letzten Schmiedevorgang der Radscheiben, die Kalibrierung und die zentrale Stanzung (Piercing Operation) übernimmt. Sie ist auch der erste Schritt in dem Modernisie-

rungs- und Verbesserungsprozess, den sich die GMH -Gruppe zum Ziel gesetzt hat. Die neue Presse hat eine Reihe von Vorteilen: Da ist zum einen die höhere Produktivität. Sie reduziert den Rohstoffverbrauch und ermöglicht präzisere Abmessungen bei der Herstellung von Roh- bzw. Schwarzrädern. Dies senkt die Produktionskosten und macht MWL wettbewerbsfähiger. Pluspunkte sammelt sie auch bei der Betriebs- und Arbeitssicherheit. An der Schuler-Presse hält sich der Bediener nicht mehr in der Nähe des Pressvorgangs auf. Der Bereich ist durch eine Lichtschranke geschützt, die den Pressvorgang umgehend stoppt, falls jemand das Lichtsignal unterbricht. Und da der hydraulische Vorgang dem neusten Stand der Technik entspricht, werden auch Arbeitsunfälle im Hochdruckbereich (300 bar) vermieden. Bei der neuen Maschine hält sich der Bediener in einem klimatisierten Raum auf. Dort steuert er die Anlage per Knopfdruck über eine elektronische Schalttafel. Die bei der „Piercing Operation“ anfallenden Butzen fallen auf ein Fließband, das sie automatisch zu den Schrottbehältern befördert. Ein Vergleich mit dem aktuellen Pressvorgang demonstriert den immensen Fortschritt: Derzeit arbeitet der Bediener noch in unmittelbarer Nähe der heißen Pressformen, ohne dass ihn spezielle Räumlichkeiten schützen. Und die Butzen muss er per Hand zu den Schrottbehältern transportieren. Sicherheit und Schnelligkeit werden auch dank CNC (Computer Numeric Control) wesentlich zunehmen. Denn alle Bewegungen der Presse werden nicht mehr per Hand, sondern durch PLC (Power Line Communications) gesteuert. Domingos J. Minicucci

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Foto: Sérgio Carvalho von Supera Comunicação

Gut gelaunt der Optimierung auf der Spur (von links nach rechts): Robson Dambros, Frank Treppschuh, Carlos Henrique Muzachio und Carlos Henrique Paiva.

Im Stahlwerk der MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda. traf sich die junge Stahlwerksmannschaft mit Frank Treppschuh (Georgsmarienhütte Engineering GmbH) zum Erfahrungsaustausch. Er war über 45 Jahre in Elektrostahlwerken mit unterschiedlichen Ofengrößen und Erzeugungsprogrammen tätig. Ihm macht es großen Spaß, sein Wissen weiterzugeben – erst recht, wenn Schwierigkeiten auftauchen oder Wege gesucht werden, einzelne Prozesse und Aggregate zu optimieren. Hier sein Erfahrungsbericht: MWL betreibt ein Elektrostahlwerk mit einem Elektrolichtbogenofen von 35 t Abstichgewicht und 22/24-MVA -Transformator. Nachgeschaltet ist eine Vakuumanlage und ein Blockgießbetrieb für unterschiedliche Formate – hauptsächlich Vierkant-Rohblöcke für die Vollradproduktion der nachgeschalteten Schmiede. Aufgabe war, gemeinsam mit der Stahlwerksmannschaft vom Schrottplatz bis zur Abgabe der Blöcke Produkti-

onsengpässe auszuräumen, spezifische Verbrauchswerte zu besprechen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Da es noch keine Sekundärentstaubung gibt, sind den metallurgischen Verfahrenswegen Grenzen gesetzt. Das wachsame Auge der brasilianischen Umweltbehörde kontrolliert dies im Vorbeifahren von der nahe gelegenen Autobahn aus. Breiten Raum nahm die zukünftige Entwicklung des Stahlwerks ein mit Produktionserweiterung, Verkürzung der Abstichfolge und Reduzierung der „Power-off“-Zeiten. Investitionen, die diesen Weg begleiten oder die Prozesse sicherer machen, sind angestoßen, um sie weiter zu durchdenken. Ich traf auf eine aufgeweckte Mannschaft, die neue Ideen sofort aufnahm. Die Kooperation war, wenn auch schweißtreibend, mit dem vorhandenen Fachwissen und den Kenntnissen vor Ort für beide Seiten fruchtbar. Denn in einem fremden Stahlwerk kann man selbst nach 45 Jahre Betriebserfahrung noch dazulernen.


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Gunst der Stunde BVV · Instandsetzungsarbeiten: Teilstillstand wurde zum Vollstillstand.

Aggregaten. Besonders spannend verlief der Umbau der 60-MNPresse. Dies begann schon mit der Anlieferung des Oberholmes. Der Schwerlasttransporter hatte erst im letzten Moment die Fahrerlaubnis

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ie in jedem Jahr hatte der Bochumer Verein zwischen Heiligabend und Jahresbeginn umfangreiche Wartungsarbeiten geplant – vom 24. Dezember 2010 bis 3. Januar 2011. Wie in jedem Jahr wollte die Abteilung I+R an den Produktionsanlagen Routine- und Wartungsarbeiten durchführen, weil bestimmte Maschinen bzw. Anlagenteile „auffällig“ waren. Und wie in jedem Jahr sollte alles bei laufender Produktion über die Bühne gehen. Doch diesmal kam alles anders. Diesmal stand die komplette Produktion still. Hintergrund: Eines der Großprojekte betraf das „Kernaggregat“ der Warmformgebung: die 6.000-tPresse. Bereits im April und im August hatte man sie umfangreich instand setzen müssen. Jetzt standen erneut erhebliche Reparaturarbeiten an: der Austausch des Oberholms und dreier Druckzylinder. Der Auftrag war schnell formuliert – doch die Umsetzung vor dem Hintergrund der Zeitvorgaben sehr anspruchsvoll: Am 27. Dezember um 6 Uhr morgens sollten die Montagearbeiten beginnen, am 6. Januar um 6 Uhr morgens die Produktion wieder anlaufen. Der Montagebeginn für den Bereich Mechanische Bearbeitung war für den 24. Dezember, 6 Uhr, und der Produktionsbeginn für den 3. Januar, 6 Uhr, vorgesehen. Da die Produktion der Warmformgebung ohne die 6.000-tPresse komplett steht, nutzte man

Foto: Rolf Grandt

Spannender Augenblick: Der Oberholm wird auf die Presse aufgesetzt.

die Gunst der Stunde: Auch der östliche Druckzylinder der 2.000-tPresse wurde ausgetauscht (inklusive dazugehöriger Haltetraverse). An der 20-MN-Presse nahm man Reparaturen an der oberen Werkzeugaufnahme des Stößels und diverse Umverrohrungsarbeiten an den Füllventilen vor. Die üblichen Arbeiten – Druckzylinderdichtungen wechseln, diverse Hilfsvorrichtungen reparieren – seien nur am Rande erwähnt. Solange die Warmformgebung „stand“, waren auch Instandhaltungsarbeiten im Pumpenhaus möglich. Wegen des Arbeitsum-

fanges hätte man sie während der geplanten Stillstandzeiten nicht realisieren können. Also nutzte man die Chance, ein etwa 10 t schweres Schnellschlussventil im Keller des Pumpenhauses auszuwechseln. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, wurden zudem an der Ringwalzmaschine Reparaturen vorgenommen. In diesem Zusammenhang hat man mit einer mobilen Fräseinheit die Aufnahmen für die Gewindebüchsen der Walzentische des Ringwalzwerkes bearbeitet – all dies neben den vorab geplanten „elektrischen und mechanischen I+R-Aktivitäten“ an weiteren

von der Polizei erhalten – wegen seiner Überlänge (30 m) und eines Gesamtgewichts von 198 t. Begründung: Fahrverbot auf den Autobahnen. Schnee und Glatteis taten dann das Ihrige, sodass weder der etwa 120 t schwere Oberholm noch die drei neuen, je etwa 20 t schweren Druckzylinder pünktlich angeliefert wurden. Selbst als sie am 24. Dezember angekommen waren, hatte der Nervenkrieg noch kein Ende. Denn wegen der schlechten Entladebedingungen benötigte man drei anstatt einen Autokran. Also mussten innerhalb weniger Stun-

den zwei weitere Krane organisiert werden. Erst dann konnte man gegen 15 Uhr den Oberholm vom Schwerlasttransporter abladen. Nachdem nun alle auszutauschenden Anlagenteile der unterschiedlichsten Aggregate vor Ort, alle Sicherheitsbelehrungen absolviert und die Baustellen der Fremdfirmen eingerichtet waren, konnten die Arbeiten beginnen. Die besondere Herausforderung war, die vier Großbaustellen – Mechanische Bearbeitung, Pumpenhaus, 60-MN und 20-MN-Presse, Ringwalzmaschine – und die kleineren Aktivitäten so zu koordinieren, dass die gesetzten Termine gehalten werden konnten. Natürlich steckten hinter jeder Maßnahme umfangreiche Vorbereitungen. Und selbstverständlich waren alle Arbeiten nur gemeinsam mit kompetenten Fremdfirmen in der vorgegebenen Zeit umzusetzen. So fanden im Vorfeld für die verschiedensten Gewerke etliche Ortstermine und Projektgespräche statt. Die Arbeiten liefen rund um die Uhr, gesteuert von der Abteilung I+R. Jede Großbaustelle wurde von einem ihrer Mitarbeiter (Techniker oder Meister) bauleitend koordiniert. In täglichen Baubesprechungen überprüfte man für die einzelnen Gewerke die Baufortschritte, traf Absprachen und setzte sie auf dem „kleinen Dienstweg“ unmittelbar um. Bauleiter und I+R-Leitung besprachen und bewerteten zudem die einzelnen Baufortschritte im engeren Kreis. Zugegeben: Manchmal vermittelten die vielen „offenen Baustellen“ den Eindruck, dass die Endtermine niemals zu halten wären. Aber am Ende konnte die Produktion wie geplant pünktlich wieder anlaufen. Rolf Grandt

MARTKENTWICKLUNG

Wir bewegen Zug um Zug Geschäftsbereich Bahntechnik: die wirtschaftliche Entwicklung im Jahre 2010

N

achdem seit Mitte 2005 der Auftragsbestand und Umsatz der deutschen Bahnindustrie rasant angestiegen war, kam es aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise im ersten Halbjahr 2009 zu einem massiven Rückgang der Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Marktvolumen sank von 6,1 Mrd. auf 4,7 Mrd. Euro. Dieser Trend konnte 2010 gestoppt werden. Das Marktvolumen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2010 um 2,1 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro. Gleichzeitig erhöhte sich im ersten Halbjahr die Nachfrage nach Schienenfahrzeugen um 11,4 Prozent – wobei der Export mit einer Steigerung von 30 Prozent eine überragende Stellung einnahm. Der Umsatz in den Unternehmen in der Bahnindustrie mit Schienenfahrzeugen und deren Komponenten konnte im weiteren Verlauf des Jahres nochmals deutlich um fast 8 Prozent gesteigert werden. Europaweit und speziell in Deutschland hat der Eisenbahnverkehr in den letzten Jahren kontinuierlich stark zugenommen. Auch hier hat es in der ersten Hälfte 2009 insbesondere im Güterverkehr einen extremen Einbruch von bis zu 30 Prozent gegeben. Der Personenverkehr konnte diesem negativen Trend 2009 jedoch trotzen und im ersten Halbjahr 2010 einen leichten Anstieg verzeichnen. Auch die Transportleistung im Schienengüterverkehr legte in Deutschland im ersten Halbjahr wieder deutlich mit über 18 Prozent zu. Allerdings besteht weiterhin ein Abstand zu dem Niveau aus der Zeit vor der Wirtschaftskrise. Ein Erreichen des Niveaus von 2007 ist nicht vor 2011 zu erwarten, da Neubauprojekte im Bereich Güterwagen nach wie vor verschoben oder auf Eis gelegt werden. Die 2010 wieder relativ hohe Nachfrage nach Ersatzrädern, Radsatzwellen und Reparaturen

in diesem Bereich resultierte im Wesentlichen aus einer Verschärfung der Kriterien für den Betrieb und die Instandhaltung von Güterwagenradsätzen. Der brasilianische Eisenbahnmarkt hat sich im Laufe des Jahres 2010 positiv entwickelt. War im 1. Halbjahr die Nachfrage noch verhalten, so nahm sie im 2. Halbjahr an Fahrt auf. Die anstehenden Projekte in Brasilien für die Fußballweltmeisterschaft und die Olympischen Spiele werden das Wachstum nochmals anheizen. Foto: em Nach einer Studie der Boston Consulting Group, die vom Verband der europäischen Eisenbahnindustrie in Auftrag gegeben wurde, wird bis 2016 weltweit eine Steigerung im Bereich von Eisenbahnequipment von jährlich etwa 2,5 Prozent erwartet. Die größten Steigerungsraten in den Märkten für rollendes Bahnmaterial (Fahrzeuge und Fahrzeugteile für die Unterhaltung) sind in Asien und den GUS-Staaten zu erwarten. Im Laufe des Geschäftsjahres 2010 konnte der Geschäftsbereich seine Umsatzausbringung gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhen. Nachdem der Ringbereich in dem großen Ringsegment weiter rückläufig war, hatte sich der Markt im kleineren Ringsegment in der 2. Jahreshälfte wieder leicht erholt. Der Freiformsektor schwächelte weiterhin auf niedrigem Niveau. Das Marktsegment Eisenbahn hingegen hat sich gegenüber dem Vorjahr positiv entwickelt. Somit konnten die Umsatzbereiche Ringe und Freiform überkompensiert werden. Seit Juni 2010 gibt es im Geschäftsbereich Zuwachs. Die Unternehmensgruppe hat mit dem Neuerwerb der MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda. ihre Stellung im Markt ausbauen können. Somit können wir unseren Kunden auch im latein- und nord-

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amerikanischen Markt mit der Kompetenz des Geschäftsbereiches und der Unternehmensgruppe 100-prozentiges Knowhow auf der ganzen Linie bieten – von der Stahlerzeugung bis zum fertigen Radsatz. Der Geschäftsbereich erzielte 2010 einen Umsatz von 342 Mio. Euro (unkonsolidiert). Durch eine Neustrukturierung innerhalb der Geschäftsführung wurden die F+E-Aktivitäten deutlich aktiviert. Ergebnis sind eine Reihe vielversprechender Entwicklungen und Projekte, die berechtigten Anlass geben, einen weiteren Schritt beim Ausbau der „technischen Marktführerschaft“ voranzukommen. In nahezu allen Bereichen hat man die Bemühungen verstärkt, die Logistikprozesse innerhalb der Unternehmen und zwischen den Unternehmen zu optimieren. IT-gestützte und automatisierte Abläufe wurden verstärkt eingeführt und zum Einsatz gebracht, Prozesse standardisiert und unternehmensübergreifende Lösungen soweit wie möglich vorangetrieben. Eine Herausforderung stellt aktuell die Integration von MWL in die bestehenden (SAP-)Systeme dar. Ein bedeutender Anteil am Erfolg des abgelaufenen Geschäftsjahres ist den Mitarbeitern an den Standorten zuzuschreiben. Durch die Bereitschaft, erforderliche Maßnahmen mitzutragen, konnte die Flexibilität der Unternehmen erhöht werden – was auch kurzfristige Liefertermine ermöglichte. Unstrittig ist: Die aktuellen Ergebnisse und die derzeit positiven Aussichten für das Jahr 2011 dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine permanente Verbesserung und Optimierung der Prozesse erforderlich ist. Nur so können wir dieses gute Niveau halten und verbessern. Aufgrund der weltweiten Marktentwicklung werden aktuell verschiedene strategische Konzepte entwickelt, um langfristig am Weltmarkt partizipieren zu können. Michael Thamm


SCH M I EDE

Neue Maschine bringt Wende e

Keine Herrenjahre e

BVV · Die Mitarbeiter konnten es drehen und wenden, wie sie wollten:

RAFIL · Das Studium zum staatlich geprüften

Wenn sie die Produktivität bei der Achsen-/Wellenfertigung steigern wollten,

Techniker (Fachrichtung Maschinenbau) war kein

musste in eine neue Drehmaschine investiert werden.

Zuckerschlecken – auch nicht für Stefan Keye.

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ie Achsen-/Wellenfertigung war aufwendig. Denn im ungünstigsten Fall mussten die Wellen dreimal aufgespannt werden: • zum Ersten auf der Voest-AlpineDrehmaschine, um die Stirnseiten der Wellen zu bearbeiten und ablängen zu können; • zum Zweiten nach dem Drehen der Welle, um die andere Stirnseite zu bearbeiten; • und zum Dritten auf der Heyligenstaedt-Drehmaschine, wo die Wellen erneut aufgespannt werden mussten, um sie auf Schleifmaß fertig zu bearbeiten. Dieses Drehen, Wenden und Transportieren war nicht nur aufwendig, sondern erhöhte natürlich auch die Gefahr von Handlingsund Transportschäden. Zudem führten die alten Steuerungen und der ungenügende geometrische Zu-

stand der Maschinen immer wieder zu Nacharbeiten – und mehr Produktionsaufwand. Die neue Drehmaschine kommt von der MAG Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH aus Göppingen. Sie ist so konzipiert, dass die Wellen nur einmal aufgespannt werden müssen und dann komplett auf Schleifmaß bearbeitet werden können – inklusive Stirnbearbeitung. Dazu ist die Drehmaschine mit einer Gegenspindel, einem Spannstock und einer zusätzlichen y-Achse bestückt. Diese y-Achse ermöglicht es, die Stirnseiten gleichzeitig auch außermittig zu bearbeiten, beispielsweise bei Flanschbohrungen. All dies sorgt für eine gleichmäßige, reproduzierbare Fertigung und somit zu einer höheren Prozesssi-

cherheit. Hinzu kommt: Die Vordrehmaße zum Schleifen werden sich verringern – was sich an der Schaudt-Schleifmaschine positiv auswirkt. Weil die Wellen auf der neuen MAG-Wellendrehmaschine komplett bearbeitet werden können, hat sich die Prozesszeit verlängert. Deshalb hat man eine Mehrmaschinenbedienung in Verbindung mit der Voest-Alpine-Drehmaschine angedacht. Die bisher genutzte Heyligenstaedt-Drehmaschine wird demontiert, komplett beim Hersteller instand gesetzt und in diesem Jahr noch bei der Bahntechnik BrandErbisdorf aufgestellt. Dort wird sie die Vorbearbeitungskapazität für die Radsatzwellen erweitern. Lothar Goertzen

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Junge, wie die Zeit vergeht BTBED · Zwei Azubis werfen einen Blick zurück auf spannende Lehrjahre.

Foto: em

Viel Fingerspitzengefühl ist bis zur fertigen Scheibe gefragt: Eric Hähnel (links) und Dennis Feldmann am Dampfhammer beim Freiformschmieden.

Dreieinhalb Jahre hat die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie (Fachrichtung Stahl-Umformung) gedauert. Für Eric Hähnel und Dennis Feldmann verging diese Zeit wie im Flug. Hier lassen sie ihre Ausbildung nach gut bestandenen Abschlussprüfungen noch einmal in Ruhe Revue passieren. Am 3. September 2007 begannen wir unsere Ausbildung. In der ersten Woche nahmen wir an einer Übergangsschule in Frauenstein teil, in der sich Azubis und Ausbilder kennenlernen konnten. Die nächsten Wochen verbrachten wir mit der Grundausbildung in der Lehrwerkstatt des LTB Leitungsbau in Lichtenberg. Dort lernten wir, wie man Metall per Hand und maschinell bearbeitet. Zudem wurden wir

im Arbeitsschutz unterwiesen. Mit den theoretischen Grundlagen befassten wir uns im Beruflichen Schulzentrum für Technik und Wirtschaft Riesa. Von dort aus unternahmen wir Exkursionen in das Stahlwerk nach Eisenhüttenstadt und in die Schmiedewerke nach Gröditz. Es war interessant, einen Einblick in andere Betriebe zu bekommen, die ebenfalls Stahl verarbeiten. In Lichtenberg erlernten wir den Umgang mit verschiedenen Maschinen wie z. B. Dreh-, Fräsund CNC-Maschinen. Wir nahmen auch an verschiedenen Lehrgängen in der Pneumatik und Hydraulik teil. Die Erfahrungen und Kenntnisse aus dieser Zeit kamen uns in der Zwischenprüfung und auch in der Abschlussprüfung zugute. Dann kamen wir in die Freiformschmiede in Brand-Erbisdorf.

In der ersten betrieblichen Woche wurden wir mit den verschiedenen Dampfhämmern vertraut gemacht und übernahmen Aufgaben des Schmiedehelfers. Nach einiger Zeit, in der wir die Produktion gut beobachtet hatten, konnten wir uns selbst Fertigkeiten aneignen – in der Hammerführung an den Dampfhämmern, beim Bedienen des Andromaten und bei der Zuführung der Schmiedeteile. Dabei stellten wir fest: Es braucht viel Übung und Fingerspitzengefühl, um die unterschiedlichsten Freiformschmiedeteile in ordentlicher Qualität nach den Anforderungen der Kunden zu produzieren. Es ist eine körperlich anstrengende Arbeit, bei der oft der Rücken schwer belastet wird. Deshalb kam uns der Ergo-Führerschein (Rückenschule), den der Betrieb anbietet, gerade recht. Die Freiformschmiede blieb jedoch nicht unser alleiniger Ausbildungsplatz. Wir absolvierten einen betrieblichen Durchlaufplan und wurden an der Richtpresse, der Säge, den Drehmaschinen, der Feinschmiedemaschine und am Ringwalzwerk eingesetzt. Im Versand schließlich mussten wir Ringe verpacken und versandfertig machen. In den letzten Wochen unserer Ausbildung wurden wir an den Dampfhämmern auf unsere praktische Prüfung vorbereitet. Dabei stellten wir verschiedene Schmiedeteile wie Ringe, Lochscheiben und Büchsen her – Aufgaben, die uns auch bei unserer Prüfung erwarten sollten. Seit dem 23. Februar 2011 sind wir Facharbeiter und hoffen, für alle Arbeitsanforderungen gut ausgebildet zu sein.

Foto: em

Endlich am Ziel: Uwe Jerzembek (rechts) übergibt Stefan Keye das Abschlusszeugnis.

Die Entscheidung, sich weiterzubilden, traf Stefan Keye bereits Ende 2006. In diesem Jahr hatte er erfolgreich seine Lehrausbildung zum Zerspanungsmechaniker abgeschlossen – und von RAFIL einen befristeten Arbeitsvertrag für ein Jahr erhalten. Dann bekam er im Zuge der Umstrukturierung des Unternehmens einen neuen Vorgesetzten: Thomas Bertram. Der hatte im selben Jahr die Weiterbildung zum staatlich geprüften Maschinenbautechniker erfolgreich beendet – und Stefan Keyes Ehrgeiz noch weiter angestachelt: Das weckte in mir das Bedürfnis, mich beruflich ebenfalls weiterzuqualifizieren. Martin Zelle, der damals auch die Ausbildung zum Techniker absolvierte, gab mir Tipps und Ratschläge für die ersten Schritte. Und er hatte im Laufe meiner Ausbildung stets ein offenes Ohr für meine Fragen und Probleme. Der Lehrgang wurde beim DAA Technikum im Fernstudium in sieben Semestern durchgeführt. In den ersten drei Semestern fand

regelmäßig an den Wochenenden Unterricht am Standort Magdeburg statt. Danach ging alles von zu Hause aus – bis auf die 4-TagesSeminare, die ich einmal pro Quartal in Jena absolvieren musste. Ein Fernstudium erfordert sehr viel Verständnis der Familie und der Freunde, da neben dem Studium wenig Zeit für gemeinsame Interessen und Hobbys bleibt. Der Wille zum Erfolg, Durchhaltevermögen und die Unterstützung von Familie, Freunden und Kollegen waren Voraussetzung, das Studium erfolgreich abzuschließen. Nach 3½ Jahren hatte ich den Abschluss in der Tasche. Mein Zeugnis erhielt ich von Werkleiter Herrn Uwe Jerzembek. Zusammen mit Personalleiter Herrn Holger Mex und Fertigungsleiter Herrn Ulrich Unbehaun sprach er seine Anerkennung aus und betonte nochmals die Notwendigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln. Das durch das Unternehmen in mich gesetzte Vertrauen werde ich zukünftig rechtfertigen, indem ich die erworbenen Kenntnisse in meiner täglichen Arbeit nutzbringend anwende.

Foto: Hannelore Ahrend

Rahmen ihrer jährlichen Sightseeingtour. IImBetriebsfeierlichkeiten besuchte die Rail Unit (Vertrieb und Service) der SKF GmbH Schweinfurt im Januar die Radsatzfabrik Ilsenburg. SKF ist seit vielen Jahren zuverlässiger Lieferant von Eisenbahn-Lagern und damit ein wichtiger Partner für die Ilsenburger. RAFIL -Mitarbeiter Torsten Jahns (Strategischer Einkauf) stellte den Kollegen aus Schweinfurt das Unternehmen vor und führte die Gruppe – gemeinsam mit Ulrich Unbehaun (Leiter der Fertigung) – durch die Produktionshallen. Die SKF-Mitarbeiter bedankten sich für einen sehr interessanten Tag mit der Einladung zu einem gemeinsamen Mittagessen. Torsten Jahns

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SCH M I EDE

Wird alles eine Spur größer? RAFIL · Wie wirken sich die aktuellen Regelwerke und Kundenanforderungen auf die Dimensionierung von Güterwagenradsätzen aus? Hersteller müssen sich auf neue Rahmenbedingungen einstellen. Matthias Schwartze, Leiter Forschung und Entwicklung der Radsatzfabrik Ilsenburg, referierte über diese Frage im Rahmen der Tagungsgruppe „Rad/Schiene“ anlässlich der 11. Internationalen Schienenfahrzeugtagung Rad/Schiene 2011 Ende Februar in Dresden. Hier eine leicht gekürzte Fassung: Die Dimensionierung von Radsatzwellen und Vollrädern schreibt ein Regelwerk vor, das historisch gewachsen ist. Es beruht zum großen Teil auf Erfahrungen aus der n Betriebspraxis und grundlegenden RI Untersuchungen von ORE/ERRI oder einzelnen Bahnverwaltungen n es und Betreibern. Auf Basis dieses diRegelwerkes entstanden standardise sierte Radsatztypen, beispielsweise 2, die Radsätze der BA 088, BA 002, BA 004, BA 005 oder BA 304, diee die Deutsche Bahn und andere Betreiber derzeit in größerer Stückzahl einsetzen. Das Regelwerk gipfelt in den Normen für die Produktqualifikation EN 13260 / 13261 / 13262 sowie den Dimensionierungsnormen EN 13103 / 13104 und EN 13979-1, deren Inhalte im Wesentlichen auch in die „TSI -Güterwagen“ übernommen wurden.

Foto: Matthias Schwartze

Der Informationsstand der GMH-Bahntechnik auf der 11. Internationalen Schienenfahrzeugtagung war durchgehend kompetent besetzt (von links nach rechts): Kerstin Struck, Sarah-Fee Pietrowsky, Andreas Dal Canton und Heike Barthel. Referierte mit viel Kompetenz zur Dimensionierung von Radsatzwellen und Vollrädern: Matthias Schwartze.

Folgenschwere Unfälle führten zu neuen Auflagen In jüngster Zeit kam es in Verbindung mit Radsätzen und Radsatzkomponenten zu einzelnen Unfällen mit hohen Schäden. Als ls folgenschwerstes Beispiel gilt sio, cherlich der Unfall in Viareggio, der unter anderem die Bildung eig. ner ERA -Task-Force nach sich zog. Eine weitere Folge waren behörddng liche Auflagen zur Minimierung el derartiger Vorfälle, zum Beispiel die Allgemeinverfügungen des Eisenbahn-Bundesamtes. Im Wesentlichen sind die Vorfälle auf eine schadhafte und unzureichende Beschichtung des freien Wellenmittelteils zurückzuführen, die durch den Transport der Radsätze oder auch durch Steinschlag im Fahrbetrieb hervorgerufen werden kann. Die zwangsläufig einsetzende Korrosion hat dann schädliche Auswirkungen hinsichtlich der Entstehung von Anrissen. Aus diesen Gründen erlassen Fahrzeug- und Fahrwerkshersteller, Betreiber und Zulassungsbehörden strengere Auflagen für die Instandhaltung und die Konstruktion von Radsätzen und Radsatzkomponenten. Sie sind zum Teil bereits in Aktualisierungen verschiedener Regelwerke oder in Lastenheftanforderungen eingeflossen. Das aktualisierte Regelwerk EN 13103 sieht so einen zusätzlichen Faktor vor, um unzureichenden Korrosionsschutz zu berücksichtigen, der beispielhaft mit dem Wert von 1,3 aufgeführt ist. Die zulässige Spannung ist um diesen Wert zu korrigieren, wodurch sich zwangsläufig eine stärkere Dimensionierung der Radsatzwellen im freien Bereich des Wellenschaftes ergibt. Den Wert – er kann übrigens auch höher liegen – müssen die Vertragspartner festlegen.

ruktionen anpassen, speziell im Radnabenbereich. Dies führt zu NeukonstFoto: Sarah-Fee Pietrowsky ruktio ruk tionen nen,, ruktionen, die neu zertifiziert Auch die Betreiber stellen werden zusätzliche Anforderungen müssen. Oft wird bei Radneukonstruktionen hinsichtlich der Derzeit setzt sich verstärkt bei den mechanischen Dimensionierung Experten die Auffassung durch, das in der EN 13979-1 genannte Radsatzwellen für Güterwagen als Spannungskriterium von 180 MPa führende Radsätze zu betrachten. für bearbeitete Radscheiben als Dadurch ergibt sich ein Kraftansatz Grenzwert herangezogen. Damit mit höherer Belastung, der sich auf reicht die FEM -Berechnung als Abdie Dimensionierung mit größeren nahmekriterium aus. Zusätzliche Durchmessern auswirkt. Durch die Messfahrten zur Ableitung einer Einhaltung eines Mindestwertes äquivalenten Spannung können für das Durchmesserverhältnis zwi- entfallen. Das ist einerseits durchschen Wellenschaft und Presssitz- aus kostengünstig – führt jedoch durchmesser des Rades wird sich andererseits tendenziell zu dickezwangsläufig auch der Durchmes- ren Radstegen. ser des Presssitzes erhöhen. Zudem werden Räder für GüZusätzliche Anforderungen terwagen mittlerweile als fühwerden von den Betreibern an rend angesehen, wodurch sich die Instandhaltung von Radsatz- die äußere Belastung erhöht, was wellen gestellt. Deren Einsatzzeit ebenfalls eine stärkere Dimensisoll beibehalten oder sogar ange- onierung nach sich zieht. Auch hoben werden – indem man sie die TSI -Noise zeitigt Wirkung. mehrmals überarbeiten bzw. über- Um den Schallpegel schrittweise drehen kann, um Beschädigungen zu reduzieren, ist es beispielsweiund Korrosionsmarken zu beseiti- se möglich, Radschallabsorber in gen. Dafür sind derzeit Aufschläge unterschiedlichen Bauformen zu auf den Nenndurchmesser für den befestigen (wird teilweise bereits Presssitz des Rades und den Wel- praktiziert). Die jeweilige Ausfühlenschaft zwischen 3 und 8 mm rung muss bei der mechanischen und thermomechanischen Didurchaus üblich. Hebt man den Durchmesser mensionierung und in der gesamder Radsatzwellen an, muss man ten Massebilanz des Radsatzes mit zwangsläufig auch die Radkonst- berücksichtigt werden.

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Neue Anforderungen führen z weit größeren Dimensionen zu Wie wirken sich alle diese AnforW derungen auf die Dimensionierung de e de e Radsatzkomponenten aus? der Berechnungen zeigen, dass sie zu Be e de e deutlich größeren Durchmessern fü ü führen. Referenzradsatz ist ein Gü-

terwagenradsatz der Bauart 303 der DBAG . Dieser standardisierte Radsatz für eine zulässige Radsatzfahrmasse von 25 t hat in der bisherigen Ausführung einen Radsitzdurchmesser von 205 mm und einen Wellenschaftdurchmesser von 173 mm. Der Presssitzdurchmesser des Rades kann bei einer Neudimensionierung unter Berücksichtigung der genannten Aspekte möglicherweise bei etwa 230 mm liegen, der Durchmesser des Wellenschaftes würde ähnlich zunehmen und die unabgefederte Masse des Radsatzes um etwa 200 kg ansteigen. Bei einem vierachsigen Drehgestellwagen beträgt danach die Masseerhöhung bereits 800 kg. Aufgrund der größeren Abmessungen der Radsatzkomponenten sind die Folgen für den dann erforderlichen Einbauraum ebenfalls zu untersuchen. Man sieht, wie stark eine einfach zu formulierende Sicherheitsund Kundenanforderung für die einzelne Komponente Radsatz die gesamte Fahrwerks- und Fahrzeugkonzeption beeinflusst. Generell werden die bisherigen standardisierten Abmessungen der Radsätze nicht mehr einzuhalten sein. Trotz aller neuen Vorgaben und Parameter für die Dimensionierung gilt: Ziel sollte sein, dennoch einen gewissen Grad von Standardisierung beizubehalten. Und man sollte Maßnahmen erwägen, die die Anhebung der Durchmesser und damit der Masse des Radsatzes minimieren könnten – zum Beispiel eine Beschichtung für den Korrosions- und Schlagschutz (wie im Hochgeschwindigkeitsverkehr) oder die Verwendung höherfester Stähle (analog zu Triebfahrzeugen).

PERSONALIA

Betriebsjubiläen, 1. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH

10 Jahre: André Kleen (Fertigung) und Hubert Peukert (Fertigung) 15 Jahre: Michael Buchwald (Fertigung), Andreas Martin (Fertigungskontrolle) und Jens Reißmann (Fertigung)

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH

25 Jahre: Roman Bogatzki (Mech. Bearbeitung Rollendes), Peter Lidzba (Mech. Bearbeitung Rollendes), Oezden Oeztürk (Warmformgebung), Manfred Roth (Instandhaltung), Stefan Schoenen (Mechanische Bearbeitung) und Dieter Wolf (Warmformgebung) 35 Jahre: Wolfgang Finke (Auftragsmanagement)

Elektrostahlwerke Gröditz GmbH 30 Jahre: Stephan Hepprich (Stahlwerk)

Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH 10 Jahre: Thomas Polefka (Fertigung)

Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH

25 Jahre: Dieter Voigtländer (Werkerhaltung) 30 Jahre: Jens-Uwe Keischke (Fertigung) und Dieter Müller (Auftragsmanagement) 35 Jahre: Heidrun Belger (Fertigung) Berichtigung: Irrtümlich wurde in der glück auf 4/2010 Manfred Klingenberg (Fertigung) als Jubilar mit 25 Dienstjahren aufgeführt. Er hält aber dem Unternehmen bereits seit 30 Jahren die Treue. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

Schmiedag GmbH & Co. KG, Hagen 35 Jahre: Joachim Kuhnert (Werkzeugbau)

MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.

10 Jahre: Luiz Antonio Filho (Industriefahrzeugführer), Lucio Alves Portes (Gehilfe), Marcelo Franco Seda (Fahrzeugmechaniker) und Paulo Sergio dos Santos (Wartungsmechaniker)


GUSS

Eisenguss Automotive: Walter Hundhausen GmbH · Dieckerhoff Guss GmbH · Harz Guss Zorge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH Eisenguss Maschinenbau: Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH · Pleissner GmbH Stahlguss Maschinenbau: Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH · Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH

Eine Anlage steht ihren Mann PG · 7-t-DETEM-Pfannenstandsanlage: schon 20.000 t Vakuumstahl erzeugt. INTERVIEW Wenn Stahlwerker und Gießer aufeinandertreffen, erlauben sich Stahlwerker oft einen kleinen Witz – sind sie doch von Haus aus weit größere Öfen gewohnt als die Gießer: „Eure kleinen Mengen zählen bei uns als Streu- und Spritzverluste.“ Doch sie wissen genau: Auch bei der Erzeugung kleiner Chargen muss mit gleicher metallurgischer Sorgfalt, Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit gearbeitet werden wie bei den großen Öfen. Werksleiter Wolfram Theuring (Pleissner Guss, Herzberg) kennt die Scherze: glückauf: Ärgern Sie sich eigentlich noch über solche Scherze? Wolfram Theuring: Aber nein. Im Unterschied zum reinen Stahlwerksbetrieb ist bei uns eben nicht der Schmelzbetrieb der leistungsbestimmende Fertigungsbereich. Bei uns spielt die Formerei die Hauptrolle, mit ihren vielfältigen Anforderungen an Gussteile unterschiedlicher Größe, Geometrie und Wandstärke. Auch die organisatorischen Anforderungen sind sehr unterschiedlich. Wir haben wechselnde Werkstoffe und eine parallele Fertigung unlegierter, niedriglegierter und hochlegierter Werkstoffe. Das muss gut abgestimmt werden. Ein Abfahren von Werkstoffkampagnen, wie im reinen Stahlwerksbetrieb häufig üblich,

ist bei uns allein schon aus Termingründen gar nicht möglich.

Nachheizen – beispielsweise über Pfannenöfen – nicht möglich ist.

Was unterscheidet die kleine von der großen Schmelzmenge? Theuring: Die Schwierigkeit bei der sekundärmetallurgischen Behandlung kleiner Schmelzmengen besteht in der Beherrschung des Wärmehaushaltes. Noch vor etwa 30 Jahren bestand die metallurgische Lehrmeinung: Schmelzmengen von kleiner 30 t können nicht sekundärmetallurgisch behandelt werden.

Und wie wurde das Problem gelöst? Theuring: Mit dem sogenannten chemischen Heizen – oder wie ein Fachmann sagen würde: mit der stöchiometrischen Verbrennung von Aluminium unter Beaufschlagung mit Sauerstoff und der dabei entstehenden exothermen Reaktion.

Aus welchem Grund? Theuring: Weil ein elektrisches

Womit arbeitet Pleissner bei der sekundärmetallurgischen Behandlung? Theuring: Mit einer 7-t-DETEM Pfannenstandsanlage. Wir haben die Anlage angeschafft, um über-

Behandlungspfanne im Arbeitsstand

PG · Hochwertige Stahlgussteile vorwiegend für den Maschinenbau

Foto: Siemens-Pressebild

Pleissner Guss liefert wichtige Komponenten für den Bau von Gas-, Wasser- und auch Dampfturbinen. Das Foto zeigt die derzeit größte und leistungsstärkste Gasturbine der Welt, die vom Kunden Siemens produziert wird.

ehr als 50 Prozent der Produkte, die Pleissner Guss (PG) am Fuße des Harzes in Herzberg erzeugt, werden direkt bei ausländischen Kunden fakturiert. Der Exportanteil liegt sogar bei 85 Prozent, wenn man die Gussstücke hinzurechnet, die indirekt exportiert werden – über die Endprodukte der deutschen PG-Kunden. Das klassische Geschäftsfeld des Herzberger Unternehmens ist die Produktion von Teilen für Industriearmaturen (vor- und fertig-

Eine Anlage, die sich bewährt hat? Theuring: Auf jeden Fall. Schließlich haben wir damit kürzlich die 20.000ste Tonne Vakuumstahl produziert. Aber auch qualitativ steht die Anlage ihren Mann, denn die metallurgischen Ergebnisse haben eine hohe Reproduzierbarkeit. Dies ermöglicht uns, auch anspruchsvolle Aufträge anzunehmen – beispielsweise Voll- und Superaustenite, Superduplex und Nickelbasisschmelzen in höheren Gewichtsbereichen bis zu 7 t. Das war früher gar nicht möglich oder nur begrenzt machbar, und zwar aus Induktionsöfen über Aufbauschmelzen. Auch die neueren hochwarmfesten Werkstoffe für

Werksfotos

Abgesenkte Vakuumhaube und Sauerstofflanze

Fertigung gewinnt an Tiefe

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wiegend hochlegierte Edelstähle zu erzeugen. Sie machen 15–20 Prozent der Gesamtproduktion aus und bestehen überwiegend aus austenitischen, martensitischen und Duplex-Werkstoffen.

bearbeitet). Mit diesem wichtigen Segment des Maschinenbaus erzielt man mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes. Ein anderes Marktsegment sind (neben Komponenten für die Pumpenindustrie, Schienenverkehrsfahrzeuge und den allgemeinen Maschinenbau) Teile für die Energieerzeugung. Hier erhofft sich Pleissner Guss in Zukunft weiteres Wachstum. Die Chancen dafür stehen gut. Denn die Kunden dieses Marktsegmentes haben begonnen,

die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu überwinden. Neben Komponenten für den Bau von Gasund Wasserturbinen gewinnt die Lieferung von Teilen für Dampfturbinen stark an Bedeutung. Um den Marktanforderungen gerecht zu werden, beschränkt sich Pleissner Guss nicht auf die Herstellung des Rohgusses. Denn man geht noch einige Schritte weiter, was die Fertigungstiefe betrifft. So gießt man neben den eigentlichen Turbinengehäusen – den äußeren Schalen der Dampfturbine – auch Anbauteile: zum Beispiel Leitschaufelträger, Innengehäuse, Düsenkästen, Dampfkammern oder Ventile. Diese Teile werden in einigen Fällen mehrteilig gegossen, danach zu einer Einheit zusammengeschweißt und anschließend an das Außengehäuse angeschweißt. Weitere Ein- bzw. Anschweißteile sind vom Kunden beigestellte Rohrbögen oder Schmiedestücke. Alle Komponenten unterliegen sehr hohen Sicherheitskriterien. Um sie einzuhalten, werden sie per Ultraschall auf „Herz und Nieren“ geprüft. So lässt sich feststellen, ob Gussteile und Schweißnähte im Inneren die strengen Anforderungen der Kunden bzw. von deren Endkunden erfüllen. Gleiches gilt für die Oberflächen. Sie werden per Magnetpulverprüfung auf Fehler hin untersucht. Eckhard Neumann

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Werksleiter Wolfram Theuring

den Kraftwerksbau können wir produzieren, zum Beispiel G–X 12 CrMoVNbN 9-1 oder G–X 12 CrMoWVNbN 10-1-1 . Gehören solche Werkstoffe bei Pleissner zum Tagesgeschäft? Theuring: Ja – sind aber nicht nur für die Schmelzer, sondern auch für die nachfolgenden Abteilungen im Fertigungsdurchlauf außerordentlich anspruchsvoll. Die Qualität der 7-t-DETEM -Pfannenstandsanlage hat uns übrigens dabei geholfen, die beiden schwierigen Jahre der Wirtschaftskrise zu meistern und zudem neue Kunden zu gewinnen. Also ein Hoch auf die Anlage? Theuring: … und auf die immer gut eingespielte und zuverlässige Mannschaft. Deshalb haben wir die 20.000ste Tonne Vakuumstahl als ein bedeutsames Ereignis gefeiert – und den maßgeblich beteiligten Schmelzern ein zünftiges Abendessen spendiert.

Offenes Mischen – Feinkorrektur

Vielen Dank für das Gespräch.

Dimensionen zeigt ein Bauteil, das Großartig. Beachtliche bei Pleissner in Elze hergestellt wird. Es handelt sich dabei um einen Gusskessel mit einem Stückgewicht von 7.200 kg. Allein schon die Größe – er ist 2,30 m hoch und hat einen Durchmesser von 2,63 m – stellte bei der Herstellung eine gewaltige Herausforderung dar. Der Jahresbedarf des Kunden liegt bei sechs Kesseln, die jeweils mechanisch einbaufertig ausgeliefert werden. Eingesetzt werden sie als Entwässerungskessel, in dem eine Mischung aus Natronlauge und Kalilauge bei einem Volumen von 6.400 l und einer Temperatur von 400 °C erhitzt wird. Die Lauge wird dann zur Verdünnung bei der Herstellung von Indigofarbstoff verwendet. Der Kessel besteht aus dem Werkstoff EN GJL -300 mit 1 Prozent Nickel. Größenvergleich: Mitarbeiter Hans Ochotta (Qualitätssicherung) macht die Dimension des Kessels recht deutlich. Ulrich Gohl

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GUSS

Viel Übereinstimmung WH · CDU-Fraktion des Stadtrates von Schwerte besucht Gießerei.

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chon lange hatte die CDU-Fraktion des Stadtrates von Schwerte geplant, der Gießerei Walter Hundhausen einen Besuch abzustatten. Aber immer wieder musste der Termin kurzfristig verschoben werden. Umso mehr freuten sich die 15 Politiker, dass kurz vor Jahresschluss die Besichtigung doch noch zustande kam. Und nicht nur das! Geschäftsführer Andreas Beck ließ es sich nicht nehmen, die Gäste persönlich zu begrüßen. Zudem stand er bei einer angeregten Diskussions- und Fragerunde Rede und Antwort. Doch den Anfang der Unternehmenspräsentati-

on machte Personalleiter Norbert Hemsing. In einem kurzen Vortrag erläuterte er die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe, die Geschichte Walter Hundhausens und die wichtigsten Kennzahlen des Unternehmens. Anschließend skizzierten die beiden Gießerei-Ingenieure Kai Kmieciak und Sebastian Voss in einem sehr anschaulichen Vortrag die technischen Besonderheiten der Gießerei – wobei der Kupolofen als „Herzstück“ der Gießerei im Mittelpunkt stand. Nach der Devise „Wenn man schon mal Politiker im Unternehmen hat …“ nutzte Andreas Beck

die Chance, ihnen auch eigene Anliegen vorzutragen. An erster Stelle auf seinem „Wunschzettel“ stand eine Neuregelung des Verkehrs: mit einer Ampelanlage für die Einund Ausfahrt von der Hörder Straße zum Ostendamm. Aber es wurden nicht nur Erwartungen ausgetauscht. Sehr schnell stellten sich auch viele Gemeinsamkeiten ein, vor allem betreffs Wirtschaftsförderung. Und so war man sich auf Anhieb sympathisch – was zu einer angenehmen Gesprächsatmosphäre und entspannten Betriebsbesichtigung beitrug. nh

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Arbeitsgemeinschaft der Wichtige Wahl. Die Betriebsräte der Guss-Gruppe (kurz: ARGE Guss) traf sich bei Walter Hundhausen in Schwerte, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Sie wählte nämlich den Gesamt-Jugendund Auszubildendenvertreter und den Gesamt-Schwerbehinderten-Vertreter. Das Ergebnis: Zum Gesamt-JAV-Vorsitzenden wurde Ferhat Tuna von Walter Hundhausen gewählt, zu seinem Stellvertreter Matthias Krug von Pleissner Guss aus Herzberg. Der neue Vorsitzende der Gesamt-Schwerbehinderten-Vertretung ist Rüdiger Keuner von der Friedrich Wilhelms-Hütte aus Mülheim an der Ruhr, sein Stellvertreter Rolf Gerke von Walter Hundhausen. Nach den Wahlen stellte sich die Arbeitsgemeinschaft Guss der Betriebsräte geschlossen dem Fotografen. nh

KURZ NOTIERT … Ausgebildet. Sechs Jugendliche von Walter Hundhausen haben im

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Politik und Wirtschaft: die Damen und Herren der Schwerter CDU-Fraktion zusammen mit Andreas Beck (Bildmitte), Norbert Hemsing (Zweiter von rechts) und Sebastian Voss (rechts).

Januar erfolgreich ihre Abschlussprüfung bestanden: Stephan Schledorn (Mechatroniker), Marc Andre Einhaus (Mechatroniker), Süleyman Akyüzlü (technischer Modellbauer), Christoph Adler (Industriemechaniker), Karsten Stäblein (Industriemechaniker) und Mats Breer (Gießereimechaniker). Anfang März erhielten sie bei einer kleinen Feier ihre Ausbildungszeugnisse überreicht, verbunden mit herzlichen Glückwünschen seitens der Geschäftsführung, Belegschaft und des Betriebsrates. Die frischgebackenen Facharbeiter sollten ihr Fachwissen stets auf dem neuesten Stand halten. Denn die Erfahrung zeigt: Stetige Weiterbildung macht sich bezahlt und verhilft zum beruflichen Aufstieg. Alle Jungfacharbeiter werden von Walter Hundhausen übernommen.

Ferienjobber erschwimmt Lifesaver-Weltmeisterschaft WH · Anil Sezen aus Schwerte ist ein Rettungsschwimmer der Extraklasse.

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nil Sezen aus Schwerte ist Sohn des Walter-Hundhausen-Mitarbeiters Sadi Sezen. Er war in der Gießerei als Ferienarbeiter tätig. Dort verdiente er sich sein Geld an der Formanlage. Seine wahre Leidenschaft ist allerdings das Rettungsschwimmen. „100 Meter Lifesaver“ – das ist die Disziplin, in der er sich am wohlsten fühlt. Denn diesen Wettbewerb beherrscht Anil Sezen wie kein Zweiter auf der Welt. Beweis: Im fernen Ägypten wurde der 18-Jährige Ende

Was ist eigentlich? Lifesaver Besondere Disziplin beim Rettungsschwimmen: Nach 50 m Flossenschwimmen mit Gurtretter geht es darum, den Gurtretter um die Puppe zu legen, sie zu sichern und dann 50 m weit zu ziehen – was einer Zusatzlast von etwa 30 kg entspricht.

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Der zu Recht stolze Rettungsschwimmer: Der frischgebackene Weltmeister Anil Sezen erreichte beim Schwerter „SportAss“-Wettbewerb den 3. Platz.

letzten Jahres Weltmeister in dieser Disziplin. Einen Titel hatte er sich bereits viermal bei der Deutschen Meisterschaft und viermal bei der Junioren-Europameisterschaft geholt. Bei den letzten europäischen Titelkämpfen gewann er den „100 m Lifesaver“Wettbewerb sogar mit einer Zeit von 55,3 Sekunden (Weltrekord 53,7 Sekunden) – und stellte damit einen neuen Junioren-Europarekord auf. Und dennoch hatte Sezen im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Alexandria nicht vom Titelgewinn zu träumen gewagt: „Mein Ziel war es, mit ein bisschen Glück aufs Podium zu kommen“, erinnert er sich. Sein Titelgewinn wurde auch von den Sportfreunden in Schwerte honoriert. Denn als Schwerte ihre Sportler des Jahres wählte, wurde er in diesem Jahr für den Sonderpreis zum „SportAss 2010“ nominiert. Letztlich belegte er einen beachtlichen dritten Platz. Giovanni Lanzilotti

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seit 2002 kooperiert die Nachgefragt. Bereits Gesamtschule Schwerte mit der Gießerei Walter Hundhausen. Im Rahmen dieser Kooperation befasst sich das Fach „Arbeitslehre“ auch mit der Guss-Herstellung. Dazu gehört auch – möglichst einmal im Jahr – eine Betriebserkundung bei der Gießerei. Dieses Mal waren Anfang Dezember letzten Jahres Schülerinnen und Schüler aus dem 9. Schuljahr zu Gast. Nach dem Werksrundgang fand wie immer ein Fachgespräch mit theoretischen Erläuterungen zum Gießprozess statt, dieses Mal betreut von den beiden WH-Jungingenieuren Kai Kmieciak und Sebastian Voss. Im Unterricht hat die Klasse anschließend nach- und aufgearbeitet, was in der Gießerei zu sehen und zu hören war. Das Bild zeigt die Schülergruppe zusammen mit Wofhard Wawrzinek (2. von links) – der für die Kooperation zuständige Fachlehrer – sowie Sebastian Voss (links) und Kai Kmieciak (3. von links). Jörg Schneider


GUSS

Infos, Spaß & Co.

Hilfe für schwerkranke Kinder

HGZ · Die Geschäftsführung hatte Ende letzten

HGZ · Gießerei unterstützt wertvolle Arbeit der K I M B U aus Göttingen.

Jahres ihre Belegschaft samt „Anhang“ zu einem Familien- und Gesundheitstag eingeladen.

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Stieß auf reges Interesse: Die Firma Piel präsentierte interessante Artikel aus dem Bereich Arbeitssicherheit und persönliche Schutzausrüstung.

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ie Mitarbeiter und ihre Familien – alles in allem etwa 1.000 Gäste – erwartete ein kurzweiliges Programm. So konnten sie sich zum Beispiel in der festlich geschmückten Versandhalle an diversen Ständen informieren und beraten lassen. Dort präsentierten sich die Bundesknappschaft, die Berufsgenossenschaft, die AOK sowie die Firmen Piel und 3M . Die beiden Unternehmen beliefern die Gießerei mit persönlicher Schutzausrüstung (Schuhe, Brillen, Helme usw.). Wer wollte, konnte aber auch aktiv werden. Die Physiotherapie Schröter aus Ellrich bot Rückenschulungen und Schnuppermassagen an. So übten Halina Schröter und ihre Kolleginnen mit den Gästen ergonomisch korrekte Arbeitsund Bewegungsmuster ein. Und der betriebsärztliche Dienst führte verschiedene gesundheitsspezifische Messungen durch. Für Technik-Freaks gab es ebenfalls eine Menge zu sehen. Denn Harz Guss Zorge präsentierte seine neue Gabelstaplerflotte. Der Clou der Präsentation: Das Autohaus Will hatte neben jeden Stapler einen etwa gleich teuren Pkw gestellt – was manchen Mitarbeiter in Staunen versetzte. Denn er hätte nicht gedacht, dass sein tägliches Arbeitsgerät genauso viel wert ist wie ein voll ausgestattetes Fahrzeug der Luxusklasse. Die Grafenquelle, die Schlachterei Lambertz und die Kantinenbelegschaft kümmerten sich um das

leibliche Wohl der Besucher. Was dabei angeboten wurde, war nicht nur lecker, sondern auch gesund. Zur Wahl standen eine Gemüsepfanne und vegetarische Gerichte, aber auch eine deftige Erbsensuppe und Grillgerichte – vom Putensteak bis zur Bratwurst. Günstig war das Essen obendrein auch noch. Denn für den gesamten Verzehr wurde nur ein symbolischer Unkostenbeitrag von einem Euro pro Person erhoben. Der Gesamtbetrag von 900 Euro ging als Spende zusammen mit 45 Weihnachtsputen an die Tafel Bad Sachsa e. V. (siehe: Solidarität). Auch der Spaß kam nicht zu kurz. Eigens für die Veranstaltung hatte man „DJ“ Uwe Proschinski aus der Putzerei engagiert, der für stimmungsvolle musikalische Untermalung sorgte. Und ein kleiner Weihnachtsmarkt mit Ausstellern aus der Umgebung strahlte weihnachtliches Ambiente aus. Ein Firmenquiz, bei dem 24 Fragen zu lösen waren, rundete die Veranstaltung ab. Der Anreiz zum Mitmachen war groß. Schließlich gab es attraktive Preise zu gewinnen, u. a. Gutscheine für Sport, Wellness und Rückenmassagen. Am Ende durfte sich aber jeder als Gewinner fühlen. Denn alle Mitarbeiter erhielten die inzwischen obligatorische Weihnachtspute mit auf den Weg – und verabschiedeten sich festlich gestimmt in den Weihnachtsurlaub. mh

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Bei der Scheckübergabe Ende Januar (von links nach rechts): Kerstin Mollenhauer (KIMBU-Geschäftsführerin), Norbert Klaas (Geschäftsführer Harz Guss Zorge), Josef Welzel (Betriebsratsvorsitzender Harz Guss Zorge) und Antje Schischkoff (Pflegedienstleiterin).

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ei der Harz Guss Zorge ist es inzwischen fast schon Tradition, zum Jahresende Geld für einen karitativen Zweck zu spenden. In diesem Jahr entschieden Geschäftsleitung und Betriebsrat, der KIMBU Häusliche Kinderkrankenpflege Göttingen gemeinnützige GmbH 3.500 Euro zukommen zu lassen. KIMBU ist die Abkürzung für „Kinderambulanz“. Dahinter steht ein häuslicher Pflegedienst, der ausschließlich schwerkranke Kinder und Jugendliche in einem Umkreis von 85 km um Göttingen versorgt. Der Dienst wurde 1998 von Eltern, Kinderkrankenschwes-

tern und Ärzten gegründet – auf Initiative der „Elternhilfe für das krebskranke Kind Göttingen e. V.“. Inzwischen ist KIMBU zu einem Unternehmen mit über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herangewachsen. Seit 2002 werden auch intensiv pflegebedürftige Kinder zu Hause versorgt – zwischen neun und 24 Stunden täglich. Die Betreuung zu Hause ermöglicht, die Kinder früher aus dem Krankenhaus zu entlassen oder gar einen Krankenhausaufenthalt zu verhindern. Unter den 35 bis 40 Patienten, die KIMBU regelmäßig versorgt, sind auch immer wieder

Kinder, die an Leukämie oder einer anderen Krebsart erkrankt sind. Da KIMBU in den Therapiepausen zu den Kindern nach Hause fährt, müssen sie nicht zu Kontrollbesuchen nach Göttingen kommen. So können sie sich daheim von den Nebenwirkungen der Chemotherapie erholen. Das große Versorgungsgebiet und die intensive Pflege schwerkranker Kinder verursachen hohe Kosten – Kosten, die von den Vergütungen der Krankenkassen nicht abgedeckt werden. Deshalb ist KIMBU auf Spenden und Zuschüsse angewiesen. mh

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900 Euro waren beim Familien- und Gesundheitstag bei Harz Guss Zorge Solidarität. Insgesamt (HGZ ) zusammengekommen. Ergeben hatte sich die Summe aus dem symboli-

Werksfoto Werksfoto

schen Unkostenbeitrag von einem Euro, den man von allen Gästen fürs Essen und Trinken erhoben hatte. Anfang Januar haben HGZ -Betriebsratsvorsitzender Josef Welzel und seine Stellvertreterin Inge Altekruse-Wedler das Geld als Spende weitergereicht. Adressatin war Silke Müller, 1. Vorsitzende der Tafel Bad Sachsa e. V. Bereits im Vorfeld des Familien- und Gesundheitstages hatte man die Entscheidung getroffen, den Erlös karitativen Zwecken zugutekommen zu lassen, sagte Josef Welzel: „Uns war es wichtig, Menschen zu unterstützen und eine Freude zu bereiten, die in wirtschaftlicher Not sind.“ So entschieden Geschäftsleitung und Betriebsrat, nicht nur den Verzehrerlös, sondern auch 45 Weihnachtsputen an die im November 2006 gegründete Tafel in Bad Sachsa zu spenden. Sichtlich gerührt äußerte Silke Müller den Wunsch, sich bei den Mitarbeitern der Harz Guss Zorge für die großzügige Zuwendung bei der nächsten Betriebsversammlung persönlich bedanken zu dürfen. Bei der Spendenübergabe von links nach rechts: Josef Welzel, Silke Müller und Inge Altekruse-Wedler. mh

„Aufwärmplätze“: Viel Platz für ein Essen im Warmen oder einen angeregten Plausch.

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GUSS

Verheißungsvolle Perspektive MWK · Niederdruck-Kokillengussverfahren eröffnet Markt für Non-Automotive.

Abstand zwischen Maschinenoberteil und Hallendecke teilweise nur 200 mm. Für die gesamte Verlagerung hat man wie geplant nur 16 Tage be-

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ie MWK Renningen hat ihre Fertigung um ein zusätzliches Verfahren erweitert. Bislang hatte man ausschließlich das Schwerkraft-Sandgieß- und das Schwerkraft-Kokillengießverfahren eingesetzt, um beispielsweise Getriebegehäuse, Saugrohre oder Motorstützen für die Fahrzeugindustrie herzustellen. Jetzt kam mit der Investition in eine gebrauchte Anlage das Niederdruck-Kokillengießverfahren hinzu. Auslöser für die Aufrüstung waren Kundenanfragen nach hochwertigen Gussteilen. Denn die damit verbundenen technischen Anforderungen waren mit den vorhandenen Anlagen nicht zu meistern. Der Einbau der gebrauchten Anlage erwies sich allerdings als echte Herausforderung. Schwierigkeiten bereiteten vor allem der knapp bemessene Zeitplan und die äußerst beengten Raumverhältnisse in der Produktionshalle. So betrug der

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nötigt. In dieser Zeit wurde die Anlage demontiert, teilweise zerlegt, angeliefert und wieder aufgebaut – eine Herausforderung, die nur in enger Zusammenarbeit mit zwei externen Unternehmen zu realisieren war: dem Anlagenhersteller Kurtz GmbH (Kreuzwertheim) und der Gießereiplanung Bernd Leipner (Rielasingen). Die Inbetriebnahme der Gießanlage verlief reibungslos, ebenso wie bislang der laufende Betrieb. Der erste Auftrag wurde bereits termin- und qualitätsgerecht abgewickelt. Dabei ging es um Gussteile, die für elektronische Schaltanlagen im Mittelspannungsbereich eingesetzt werden – und deshalb heliumdruckdicht sein müssen. Um diesem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, durchlaufen die Gussgehäuse zum Schluss eine 100-prozentige Röntgenprüfung. Mit der erfolgreichen Abwicklung dieses Auftrags hat die MWK Renningen den Einstieg in ein neues Marktsegment geschafft: in das Segment der Non-Automotive. Seitdem fertigt das Unternehmen den gesamten Bedarf dieser Gehäuse im Drei-Schicht-Betrieb.

Einführung eines neuen Verfahrens: Die neu installierte Anlage ermöglicht das sogenannte Niederdruck-Kokillengussverfahren, mit dem „heliumdruckdichte“ Gussteile für elektronische Schaltanlagen produziert werden können.

Reiner Dürkop

Bei Love-Parade extrem gefordert FWH · Bundespräsident ehrt Betriebssanitäter für ihren Einsatz in Duisburg mit einer Auszeichnung.

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s war ein ausgesprochen schwieriger Einsatz, den die Malteser aus Mülheim auf der Love-Parade in Duisburg im Juli 2010 bewältigen mussten. Als Anerkennung dafür wurden Helferinnen und Helfer Anfang Februar bei einer Feierstunde mit einer Anerkennungsurkunde geehrt. Ausgestellt hatte sie Bundespräsident Christian Wulff. Auch Marc Pacholleck, Betriebssanitäter der Friedrich WilhelmsHütte, durfte sich über eine Urkunde freuen. Er ist seit über 22 Jahren ehrenamtlich bei den Maltesern in Mülheim an der Ruhr tätig. An jenem verhängnisvollen Samstagnachmittag war er von der Berufsfeuerwehr alarmiert worden. Mit dem Rettungswagen ging es direkt in das Notfallgebiet nach Duis-

burg. Dort unterstützte er tatkräftig die bereits am Einsatzort eingetroffenen örtlichen Rettungskräfte. Überreicht wurden die Urkunden von Axel Lemmen, Diözesanleiter der Malteser: „Ihr Einsatz war vorbildlich, am Tag dieses schrecklichen Unglücks selbst und in den Tagen und Wochen danach.“ Und Bezirksgeschäftsführer Thomas Hanschen ergänzte: „Wir müssen unsere Einsatzfähigkeit weiterhin auf diesem hohen Niveau halten.“ „So etwas darf nie wieder passieren“, war der Tenor der Helfer bei ihrem Rückblick auf die Love-Parade. Sie wollen alles daran setzen, ihre Aufgaben bei Großveranstaltungen weiterhin so gewissenhaft zu erfüllen. Ute Hanhardt

Foto: Achim Röder

es um die Serienüberwachung von Bauteilen für die AutomoDritte Dimension. Wenn bilindustrie geht, setzt Dieckerhoff Guss in Gevelsberg auf modernste Technik. Beispiel dafür ist der „Laser-Scan-Arm“. Mit ihm werden – im Abgleich mit einem vorgegebenen Datensatz – Bauteile dreidimensional vermessen. Mit dem Messgerät – es soll bis zum Sommer 2013 schrittweise weiter ausgebaut werden – überprüft man auch Werkzeuge (Modellplatten, Kernkästen). Das Foto zeigt Christian Schocke bei der Vermessung mit dem „Laser-Scan-Arm“. Achim Röder

PERSONALIA

Betriebsjubiläen, 1. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

15 Jahre: Muammer Ekmen (Sägerei/Entkernerei), Muthukumaru Kugan (Kernmacherei), Anna-Maria Manta (Formerei) und Cosimo Manta (Sägerei/Entkernerei)

Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH

Pleissner Guss GmbH

25 Jahre: Wilfried Häse (Fertigputzerei)

25 Jahre: Reiner Janssen (Schmelzbetrieb) und Ömer Karatas (Putzerei)

Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH 25 Jahre: Harald Hellert (Qualitätsstelle) und Tadeus Markiewicz (Vorputzerei/Strahlerei)

MWK Renningen GmbH Werksfoto

Sichtlich stolz nimmt Marc Pacholleck (links), Betriebssanitäter bei der Friedrich Wilhelms-Hütte, die Anerkennungsurkunde aus der Hand des Malteser-Diözesanleiters Axel Lemmen entgegen.

10 Jahre: Peter Berthold (Leiter Modellbau), AntonioFernando De Jesus dos Santos (Putzerei), Jürgen Paul (Messraum) und Georgios Savvoulidis (Mechanische Bearbeitung)

glück auf · 1/2011 ......... 32

Walter Hundhausen GmbH

25 Jahre: Kai-Uwe Geck (Endfertigung) 35 Jahre: Kenneth Hussey (Endfertigung) und Juergen Pronobis (Endfertigung)

Harz Guss Zorge GmbH

25 Jahre: Klaus Lehmann (AV Kernmacherei) und Hans-Peter Schmidt (Putzerei)


ENGINEERING

Krantechnik: Kranbau Köthen GmbH · Alpha-Elektronik GmbH Saalfelder Hebezeugbau GmbH Anlagenbau: IAG MAGNUM GmbH · WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhütte · Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH

Sensibles Hakenmaul garantiert festen Biss KBK · Internationale Jahrestagung STAHL 2010 ermöglichte Unternehmen, sich bei einer Ausstellung der breiten Fachöffentlichkeit zu präsentieren.

von feuerflüssigen Massen in Pfannen bekannt ist. Denn dabei müssen die Lamellenhaken zur Lastaufnahme so positioniert werden, dass die Zapfen des Pfannengehänges genau im Hakenmaul der Lamellenhaken liegen. Keine leichte Aufgabe für den Kranfahrer, der den Anschlagvorgang manuell steuert. Denn bei schlechten Sichtverhältnissen oder mangelnder Aufmerksamkeit kann vieles schiefgehen. So kommt es vor, dass Pfannen nur einseitig vom Lamellenhaken erfasst oder auf der Spitze des Hakens aufgenommen werden – Fehler, die bereits zum Um- und Abstürzen von Pfannen geführt haben. Das ausgestellte Lastüberwachungssystem mit Piezo-Sensoren schafft Abhilfe. Es ermöglicht die genaue Bestimmung der Pfannen-

Fotos: Tina Gode

uch die GMH-Unternehmen Kranbau Köthen, Saalfelder Hebezeugbau, Windhoff und WeserWind zeigten sich auf der Ausstellungsfläche. Sie präsentierten ihre Produkte auf einem Gemeinschaftsstand und nutzten die Gelegenheit, mit Teilnehmern der Stahljahrestagung ins Gespräch zu kommen, unter ihnen Repräsentanten aus Industrie, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Daraus ergaben sich reichlich Chancen, die über 3.000 Teilnehmer von der

eigenen Fachkompetenz und Leistungskraft zu überzeugen. Kranbau Köthen konnte übrigens ein besonderes Highlight präsentieren: das Funktionsmodell eines Kranhakens, der mit einer Lastaufnahme-Überwachung per Kranhaken-Sensorik arbeitet. Das Modell hatte das VDEh-Betriebsforschungsinstitut gebaut – in enger Zusammenarbeit mit anderen Partnern im Auftrag von Kranbau Köthen. Die Sensorik soll ein Problem lösen, das vom Krantransport

Ausstellerrekord SHB · Jugendliche hatten viele Fragen im Gepäck.

Foto: Isabell Schien

Freundliches Beratungsgespräch: Johanna Franke (Konstruktionsmechanikerin im 1. Lehrjahr) und Torsten Schulze (Mitarbeiter Projektierung) mit Standbesuchern.

D

er 15. Saalfelder Berufsinformationsmarkt erzielte Ende Januar mit über 60 Unternehmen aus Wirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe einen neuen Ausstellerrekord. Die präsentierte Berufspalette reichte vom Altenpfleger über den Kaufmann im Einzelhandel bis hin zum Zerspanungsmechaniker. Die Veranstaltung wird immer beliebter: Während in den Vorjah-

ren noch rund 50 Teilnehmer über ihre Ausbildungsangebote informiert hatten, mussten die Veranstalter in diesem Jahr sogar einigen Firmen aus Platzmangel absagen. Schon Wochen vorher hatten sich die Aussteller u. a. mit der Erstellung von Unternehmenspräsentationen und Informationsmaterial intensiv auf den Markt vorbereitet. Erneut mit dabei war auch

Bereits seit vielen Jahren führen die Wirtschaftsvereinigung Stahl und das Stahlinstitut VDEh ihre gemeinsame Jahrestagung in Düsseldorf durch. Auf der Internationalen Jahrestagung 2010 konnte der VDEh sein 150-jähriges Bestehen feiern. 1860 als „Technischer Verein für Eisenhüttenwesen“ gegründet, widmet er sich seitdem der Aufgabe, durch Gemeinschaftsarbeit, Gemeinschaftsforschung und Erfahrungsaustausch den technischen Fortschritt in der Stahlindustrie voranzutreiben. Als Ehrengast konnte Bundespräsident Christian Wulff auf dem Stahltag begrüßt werden. zapfen in der Maulschale von Lamellenhaken. Dies gilt selbst für extreme Transportbedingungen – wenn zum Beispiel Roheisenspritzer oder Schlackenstücke im Spalt zwischen Maulschale und Pfannenzapfen stecken. Das Modell aus Plexiglas stieß bei den Besuchern auf große Resonanz. Interessenten konnten die korrekte Erfassung des Pfannenzapfens sogar simulieren – durch Druck mit der Hand auf die Maulschale. Erst wenn alles in Ordnung war, leuchteten grüne LEDs auf. Wer mehr darüber wissen wollte, konnte dazu die KBK-Geschäftsführer Klaus Müller und Ulf Achenbach befragen. Die Kranbauer sorgten aber noch für ein weiteres Highlight: Für die Festveranstaltung am Abend im Kongresssaal hatten die Köthener Marketingexperten einen Videoclip vorbereitet. Auf einer Großbildleinwand konnten die Besucher einen Greiferportalkran begutachten, den Kranbau Köthen erst kürzlich an die Salzgitter Flachstahl übergeben hatte.

Eine gute Präsentation ist ein probates Mittel, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: Viele Teilnehmer des Stahltages besuchten den Informationsstand der GMH-Unternehmen.

A

150 Jahre VDEh

Absoluter Publikumsmagnet: Modell-Lamellenhaken mit Lastaufnahme-Überwachung.

die Saalfelder Hebezeugbau (SHB ), die über ihre Ausbildungsstellen im kommenden Ausbildungsjahr informierte. Sie suchte für zwei Ausbildungsberufe ein bis zwei Azubis (Konstruktionsmechaniker/-in und Elektroniker/-in für Betriebstechnik). Gefragt war auch ein Bewerber für einen Bachelor-Studiengang in der Elektrotechnikbranche. Um den Jugendlichen auf all ihre Fragen antworten zu können, war der SHB-Stand kompetent besetzt: mit Auszubildenden, Ausbildungsverantwortlichen und Personalleiterin Kirsten Müller. Die Schülerinnen und Schüler von Regelschulen und Gymnasien zeigten reges Interesse an der Berufsmesse. Viele kamen mit Eltern, Großeltern oder Freunden, um sich über die verschiedenen Ausbildungsberufe zu informieren. Dabei hatten sie reichlich Fragen im Gepäck: Was beinhaltet das Berufsbild? Was wird von den Auszubildenden erwartet? Welche Aufstiegschancen bieten sich nach dem Berufsabschluss? Ihre Fragen kamen gut an. Denn die Arbeitgeber sind sehr an engagierten Mitarbeitern interessiert, die sich gezielt für eine Ausbildung entscheiden, die ihren Vorstellungen entspricht und Spaß macht. Schließlich ist dies die beste Voraussetzung, die Ausbildung mit Erfolg abzuschließen. Isabell Schien

glück auf · 1/2011 ......... 33

Rainer Lorenz

Wahres Feuerwerk konstruktiver Ideen KBK · Die Jahresabschlussfeier konnte wieder einmal die Belegschaft begeistern – und entlockte der Geschäftsführung bislang unbekannte Töne.

B

ei Kranbau Köthen ist es fast schon Tradition, mit der gesamten Belegschaft den Jahresabschluss mit einem Kulturprogramm zu feiern. Für die Organisation sind seit zwei Jahren die einzelnen Abteilungen zuständig. Diesmal waren die Kolleginnen und Kollegen aus der Konstruktion an der Reihe. Und konstruktiv waren die Vorschläge allemal, die Annette Bieber ihrer Abteilung zu unterbreiten hatte. „Wir machen ein buntes Programm“, schlug sie vor – und konnte mit ihren Ideen auch all ihre Mitstreiter überzeugen. Und so erlebten die Kolleginnen und Kollegen bei der Jahresabschlussfeier ein wahres Feuerwerk an Spiel, Spaß und Spannung. Highlights waren unter anderem die „Snow Man Group“, eine nicht ganz ernst gemeinte Variante der berühmten „Blue Man Group“. Sie eröffnete den Nachmittag und

nahm das Zusammenspiel der einzelnen Unternehmensbereiche aufs Korn. Die „Dance Girls“ tanzten sich sofort mit ihrem „Jingle Bell Rock“ in die Herzen des Publikums. Richtig rund ging es dann allerdings, als Geschäftsführer Ulf Achenbach beim Karaoke den Titel „Last Christmas“ singen musste: „Das war Spitze!“ Der Jahreszeit entsprechend durfte auch der Weihnachtsmann nicht fehlen. Als Moderator führte er die Zuschauer durch das abwechslungsreiche Programm – unterstützt von den „Lieben Elchen“ und „Bezaubernden Feen“. Sie halfen ihm auch dabei, Geschenke als Spielrequisiten an die Belegschaft zu verteilen. Der Jahresabschluss 2010 hat allen viel Spaß gemacht. Eine Herausforderung für den Einkauf. Denn er ist für die nächste Veranstaltung verantwortlich. Stefan Pilz


ENGINEERING

Strenger Winter verhängt Fahrstopp KBK · Allen Technologien zum Trotz: Wenn es um den reibungslosen Verkehrsfluss geht, hat die Natur immer noch ein Wörtchen mitzureden. der einsetzende Schneefall hatte bereits den Start verhindert. Und der Kunde wartete auf die für seine Produktion dringend benötigte neue Krananlage vergeblich.

INTERVIEW Speditionen, die schwere Lasten transportieren, müssen so manches Problem lösen: Mal ist es die aufwendige Suche nach einer geeigneten Transportstrecke, mal Baustellen auf der Autobahn, die Umwege erzwingen, mal fehlende Genehmigungen der Behörden. Und dennoch können auch sie nicht alle Probleme aus der Welt schaffen, wie KBK-Mitarbeiter Hendrik Siemionek weiß:

Werksfoto

Hendrik Siemionek

glückauf: Wogegen ist selbst die beste Spedition nicht gefeit, Herr Lorenz? Hendrik Siemionek: Gegen die Unbilden des Wetters, besonders bei multimodalen Transporten. Was heißt multimodal? Siemionek: Dass eine Fracht nicht nur per Lkw, sondern auch per Zug, Flugzeug oder Schiff transportiert wird. Besonders die Binnenschifffahrt ist problematisch: Entweder man hat zu viel Wasser oder zu wenig oder es hat sich in Eis verwandelt. Gerade wir in Köthen sind stark von den schwankenden Wasserständen der Elbe abhängig. Und die Straßen sind unproblematisch für Schwerlasttransporte?

Siemionek: Also in diesem Winter wurden wir auch auf den Straßen in die Schranken verwiesen. Wegen Schnee und Eis? Siemionek: Richtig. Kurz vor Weihnachten kam von der für die Begleitung der Transporte zuständigen Polizeidirektion ein Schreiben. Darin stand, dass aufgrund der bestehenden und laut Wettervorhersage zu erwartenden Wetterlage bis auf Weiteres keine Begleitungen von Schwerlasttransporten durchgeführt werden können. Wir hatten bereits versucht, eine Krananlage zu einem Kunden nach Düsseldorf zu transportieren. Vergeblich. Denn der immer wie-

Ging denn überhaupt nichts mehr? Siemionek: Nein, wegen andauernder starker Schneefälle blieben gerade auf der A2 jede Menge Schwertransporte auf der Strecke. Alle Rast- und Parkplätze waren überfüllt. Überall standen von der Strecke genommene Schwerlasttransporte. Zusätzliche AutobahnTransporte ließ die Polizei nicht zu. So blieb uns nichts weiter übrig, als auf besseres Wetter zu warten. Was macht der Kunde in solch einem unglücklichen Fall? Siemionek: Eigentlich sollte die neue Krananlage die alte ersetzen und deshalb Anfang Januar in Betrieb gehen. Mit dem Schreiben der Polizeidirektion waren aber alle Hoffnungen auf eine termingerechte Montage dahin. Zum Glück hatte der Kunde Verständnis – und mit uns die Montage auf den Sommer verschoben. Die Kranteile werden so lange eingelagert. Die Produktion muss derweil mit der alten Anlage weitergehen

Foto: Joke von Royen

wurde vom 19. bis Reif für die Insel. Windhoff 21. Januar von Achilles auditiert. Das Unternehmen ermittelt, qualifiziert, beurteilt und überwacht den Lieferanten-Qualifikationsprozess für die britische Eisenbahnindustrie (www.achilles.com/de/Deutschland/Branchen/Energieversorger/Managementsystem-Audits). Ziel der Auditierung war, Registrierung und Qualifikation für das britische Lieferanten-Bewertungssystem zu erneuern. Seit 2003 ist Windhoff als Lieferant für die britische Eisenbahnindustrie registriert. Die letzte erfolgreiche Auditierung datiert aus dem Jahr 2006. Das aktuelle Audit bestand aus zwei Modulen: Am ersten Tag wurde der Fragenkatalog „Special Risk Based Audit Module“ durchgearbeitet. Er beinhaltete unter anderem Fragen zum Windhoff-Sicherheits- und Umweltmanagement. Am zweiten Tag ging es projektspezifisch in die Tiefe. Die Fragenliste befasste sich vor allem mit den Produktgruppen Hebetechnik und Instandhaltungsfahrzeuge. Am dritten Tag fand gemeinsam mit der Geschäftsführung das Abschlussgespräch statt. Das Audit verlief insgesamt positiv ohne Abweichungen. Die Mitwirkenden des Audits von links nach rechts: Wolfgang Klein-Katthöfer (Vertrieb), Sandra Retzlaff-Schmidt (Qualitätsmanagement), Auditor Mark Ferris (Achilles) und David Prendergast (Windhoff-Vertreter Großbritannien). Sandra Retzlaff-Schmidt

PERSONALIA

Vielen Dank für das Gespräch.

N E U E R TA R I F V E R T R A G

Vorreiterrolle WW · Als erstes Unternehmen in der OffshoreWindindustrie hat WeserWind einen Tarifvertrag und setzt damit Maßstäbe in der Branche. Wie es zu dem Tarifvertrag gekommen ist und was er beinhaltet, erläutert Udo Bergknecht, stellv. Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der Tarifkommission. Für viele ist der Tarifvertrag nur ein Stück Papier, das Rahmenbedingungen für den Umgang zwischen Belegschaft und Arbeitgeber regelt. Dass dieses Papier aber durchaus auch Signalwirkung haben kann, konnten jetzt Betriebsrat und Geschäftsführung von WeserWind demonstrieren. Kaum waren die Unterschriften unter dem Tarifvertrag getrocknet, kamen auch schon die ersten Nachfragen aus anderen Betrieben der OffshoreWindenergie. Sie wollten ebenfalls einen Tarifvertrag einführen und suchten händeringend nach geeigneten „Vorlagen“. Das zeigt, dass hier von beiden Seiten gute Arbeit geleistet worden ist. Aus Sicht der Belegschaft erfüllt der Tarifvertrag vor allem eine Art Schutzfunktion. Denn er regelt neben der Entlohnung alle weiteren Rechte und Pflichten – beispielsweise Arbeitszeit oder Urlaub. Die Festschreibung dieser Rechte und Pflichten dient eindeutig beiden Seiten beim täglichen Umgang miteinander. Schließlich sind sie das Ergebnis eines gemeinsamen Verständnisses, was die Entwicklung des Unternehmens angeht. Davon profitieren letztlich wiederum die abhängig Beschäftigten – beispielsweise durch langfristig gesicherte Arbeitsplätze. Ohne Tarifvertrag gilt grundsätzlich nur das, was im Arbeitsvertrag eines jeden Einzelnen steht – und das kann im Zweifelsfall Platz für Interpretation bieten. So wird unter Umständen jeder Einzelne zum „Einzelkämpfer“, wenn es um die Umsetzung der eigenen Interessen geht. Mithilfe des Tarifvertrages ist jedoch

von vornherein eindeutig und nachvollziehbar, was im Rahmen des Möglichen liegt. Tarifverträge nützen jedoch nicht nur den Beschäftigten. Auch der Arbeitgeber kann sich langfristig auf feste Rahmenbedingungen einstellen. Hinzu kommt für beide Seiten, dass während der Laufzeit des Vertrages eine Friedenspflicht besteht, das heißt: Keine Seite darf die andere Seite „provozieren“, beispielsweise durch Streik oder Aussperrung. Zudem verschafft der Tarifvertrag den Unternehmen eine gesicherte Planungs- und Kalkulationsgrundlage. Für die WW -Belegschaft ist der Tarifvertrag von großer Bedeutung. Für den 2008 erstmals gewählten Betriebsrat war von Anfang an klar: Um klare innerbetriebliche Strukturen schaffen zu können, muss ein Tarifvertrag erarbeitet werden. Seinerzeit standen Mitgliedergewinnung und eine enge Zusammenarbeit mit der IG Metall ganz oben auf der Tagesordnung. Mit einem Organisationsgrad von knapp unter 50 Prozent haben die Mitglieder der IG Metall eine Tarifkommission gewählt, und im Februar 2009 kam es zu ersten Sondierungsgesprächen. Nach rund 18 Monaten konnte die Kommission ein Tarifwerk vorlegen, das dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie sehr nahe kommt. ERA wurde eingeführt. Nun stand fest, dass die Kolleginnen und Kollegen nicht nur eine Weihnachtsgratifikation bekommen. Sie haben auch einen Anspruch auf Jahressonderzahlung inklusive zusätzlichem Urlaubsgeld. Arbeitszeitregelungen wurden vereinbart, und die wöchentliche Arbeitszeit wird innerhalb der nächsten Jahre kontinuierlich heruntergefahren. Der Tarifvertrag bei WeserWind hat eine Laufzeit von fünf Jahren. 2014 will man erste Gespräche mit der Unternehmensleitung führen, um den Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie zu übernehmen.

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Foto: Rainer Lorenz

Eintritt in den Ruhestand. Wenn man seine Berufsjahre in der Altfirma mit anrechnet, war er fast vier Jahrzehnte seines Arbeitslebens bei Kranbau Köthen beschäftigt: Helmut Will. Am letzten Arbeitstag des alten Jahres erwartete den Lagerarbeiter der offizielle „Eintritt in den Ruhestand“. Mit Blumen, Präsenten und besten Wünschen für seine Gesundheit wurde er im Kreise seiner Kollegen, des Leitungsteams der Materialwirtschaft, der Personalabteilung und des Betriebsrates verabschiedet (von links nach rechts): Annegret Schmidt (Personalleiterin), Peter Pieper (Lagerarbeiter), Bernhard Meyer (Prokurist) und Vorruheständler Helmut Will. Annegret Schmidt

Betriebsjubiläen, 1. Quartal 2011 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.

IAG MAGNUM GmbH

25 Jahre: Christoph Schwender (Technisches Büro) 35 Jahre: Karl-Heinz Klausmeyer (Mechanische Bearbeitung), Dieter Korte (Instandhaltung und Reparatur) und Lothar Westerheider (Mechanische Bearbeitung) 45 Jahre: Dieter Wüller (Allgemeine Dienste)


RECYCLING

Rohstoff Recycling: RRO Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH · Adolf Ellermann GmbH · RRD Rohstoff Recycling Dortmund GmbH

Vermeintliche Winteridylle RRO · Ein Protokoll über eine Zeit voller Eis und Schnee – mit einer Logistik, die sich so gut es ging den widrigen Wetterbedingungen anpassen musste. Anfang Dezember hielt der Winter mit extremen Minustemperaturen Einzug in Deutschland. Etwa vier Wochen lang beeinträchtigte die Großwetterlage sogar den Schiffsverkehr auf Flüssen und Kanälen. Auch für die Rohstoff Recycling Osnabrück im Osnabrücker Hafen ergab sich wegen der „winterlichen Idylle“ eine Reihe von Schwierigkeiten. Hier eine kurze Chronologie der Ereignisse von RRO -Mitarbeiterin Claudia Marquardt (Teamleiterin Logistik): 3. Dezember 2010: Im Osnabrücker Hafen haben wir eine geschlossene Eisdecke mit Schnee bedeckt. Wir denken, im Osten wird es noch schlimmer sein. 20. Dezember 2010: Ein Schiff liegt schon im Hafen, zwei weitere Schiffe quälen sich in unsere Richtung. An den Schleusen sind Pro-

bleme aufgetreten. Die Entladung ist schwierig, da die Ware festgefroren ist. Auch bei den Waggons gibt es Schwierigkeiten: 35 Leerwagen stehen mit festgefrorenen Bremsen im Güterbahnhof Osnabrück, Zustellung ungewiss. Hier im Hafen sind einige Weichen eingefroren. Heute müssen wir Späne und Blechabfälle per Spedition zur Georgsmarienhütte liefern. Hoffen, für morgen zwei Züge beladen zu können, dies hängt aber von der Leerwagenzustellung ab. Ganzzüge, die aufgrund vereister Waggonbremsen oder eingefrorener Weichen nicht ins Stahlwerk fahren können, müssen möglichst per Lkw angeliefert werden. 23. Dezember 2010 bis zum 2. Januar 2011: Betriebsferien in der GM Hütte. In diesen Tagen herrscht tatsächlich winterliche Idylle zwischen dem Hafen in Osnabrück und dem Stahlwerk in Georgsmarienhütte.

5. Januar 2011: Der Stichkanal Osnabrück ist weiterhin gesperrt. Ein Schiff, das sich bereits am 30. Dezember 2010 bis hierher durchgekämpft hatte, konnte und durfte gestern aus dem Kanal rausfahren. In den Schleusenkammern gab und gibt es aber noch erhebliche Probleme. Die Fachleute hoffen – mit Besserung der Wetterlage – auf die Aufhebung der Sperrung zum Anfang der nächsten Woche. 7. Januar 2011: Der Stichkanal Osnabrück ist weiterhin gesperrt. Mit einer Aufhebung wird Anfang der nächsten Woche gerechnet. Ein Schiff schwimmt langsam auf uns zu und wird voraussichtlich am Montag eintreffen. Wetterbesserung: Zum Glück wurde es in den nachfolgenden Tagen wärmer. Ab der zweiten Januarwoche lagen die Temperaturen wieder über null. Der Schiffs- und Bahnverkehr konnte wieder problemlos abgewickelt werden.

Foto: Olaf Hermann

31. Januar 2011. Letzte Dienstfahrt. Stichtag Zum letzten Mal bewegte sich Kran 3 der Rohstoff Recycling Osnabrück im Osnabrücker Hafen aus eigener Kraft über den Schrottplatz. Anschließend wurde er mit dem Schneidbrenner zerlegt. Zwei Autokrane waren im Einsatz, um zunächst die Laufkatze und danach die gesamte Kranbrücke planmäßig und sicher abzulassen. Auf dem Boden angekommen, wurden Kabel, Motoren, Öl, Schaltschränke, Glas, Gummi etc. demontiert bzw. entfernt, gesammelt und anschließend entsorgt – allesamt Stoffe, die bei der Stahlerzeugung nur stören würden. Hintergrund der Verschrottung: Der vor 35 Jahren von der Aumund Fördertechnik GmbH gebaute Portalkran entsprach einfach nicht mehr den Anforderungen der heutigen Schrottverladung. Eine Modernisierung des Krans wäre – bezogen auf die Aufgaben, die er zu erfüllen hatte – viel zu aufwendig gewesen. Heutzutage erledigen mobile Umschlaggeräte (Bagger) diese Arbeiten günstiger, schneller und flexibler. Das Foto zeigt einen der beiden Autokrane beim Ablassen der Brücke. Jörg Boßmeyer

q Lesen Sie hierzu auch: Gratulation, Frau Hoepfner! auf Seite 3

Foto: mk Foto: Reiner Skrzipek

Winterliche Idylle im Osnabrücker Hafen: Eine 20 cm dicke Eisschicht bedeckt den Stichkanal, der vom Mittellandkanal abgeht und an dem das Betriebsgelände der RRO im Osnabrücker Hafen liegt. Geduldig warten rechts im Vordergrund die verladebereiten Waggons für das Stahlwerk Georgsmarienhütte. Beladen werden sie vom Portalkran von RRO , der auch für das Ent- und Beladen von Schiffen eingesetzt wird. Links im Hintergrund hat die Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG ihren Firmensitz. Rechter Hand sieht man im Hintergrund ein Silo der Q1 Tankstellenvertrieb GmbH & Co. KG.

B

Schrott-

1999 wurde die Brikettieranlage auf dem Betriebsgelände der Rohstoff Recycling im Osnabrücker Hafen in Betrieb genommen. Seitdem verarbeitet sie eine Mischung aus Stahlspänen (etwa 80 Prozent) und Schleifschlämmen (etwa 20 Prozent) zu hochfesten Spänebriketts. Sie werden im E-Ofen der GMHütte verfeuert. Zehn Sekunden dauert ein „Arbeitsspiel“ der Presse. Dann hat sie mit der Zylinderkraft von 900 t ein 17 kg schweres Spänebrikett gepresst. Das Verfahren ist angewandter Umweltschutz, denn Schleifschlämme enthalten umweltgefährdende Öle und Emulsionen. Deshalb wurden sie von der Europäischen Union als gefährlicher Abfall eingestuft, der – falls er in loser Form anfällt – auf Sonderabfalldeponien entsorgt werden muss. Beim Pressvorgang werden diese umweltgefährdenden Kühlschmierstoffe abgetrennt und in der Emulsionsspaltanlage der RRO weiter aufbereitet (Altöl geht in die Wiederverwertung, Schlamm in die Behandlungsanlage der Firma Blum in Melle). Bereits über 60.000 t eisenhaltige Schleifschlämme hat RRO bislang wiederverwertet. Hochgerechnet 18 Millionen Spänebriketts sind so in den letzten Jahren entstanden. Entsprechend ausgelastet ist die Brikettierpresse: Im letzten Herbst markierte der Stundenzähler 50.000 Betriebsstunden. Dr. Wolfgang Zimmermann

Minuten erwartet: Heike Hoepfner bei der RRO -Betriebsversammlung. mk

AZUBI-ECKE

In dieser Rubrik werden Begriffe aus der Schrottwelt erklärt. Diesmal:

B wie Brikettieranlage

weiß sie nichts von ihrem Überraschung. Noch Glück und was sie in wenigen

Azubis Ex-Schützlinge. Drei der Rohstoff Recycling Osnabrück (RRO ) haben Ende Januar ihre Facharbeiterprüfung bestanden: Mario Przesang (Elektroniker für Betriebstechnik), Maximilian Ziebur (Industriemechaniker) und Julian Glasmeyer (Industriemechaniker). Vorausgegangen war eine dreieinhalbjährige Ausbildung bei der RRO im Verbund mit der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte. Die Berufsbildungsgesellschaft hatte für eine hervorragende Grundausbildung gesorgt. Danach konnten die drei Nachwuchskräfte ihre Kenntnisse und Fertigkeiten auf vielen Gebieten im Betrieb der RRO erweitern und festigen. Mario Przesang ist übrigens für die glückaufLeser kein Unbekannter. Er hatte im letzten Jahr über seine Berufsschule an den „Internationalen BerufsFoto: Olaf Hermann wettbewerben – Skills Germany“ in Erfurt teilgenommen. Dabei ging es um Roboter-Programmierung. Im Team hatte er damals gemeinsam mit Niklas Himker von der GMHütte den 2. Platz belegt (glückauf berichtete). Mario wird ab dem Herbst die Fachhochschule besuchen. Zusammen mit den beiden anderen Jungfacharbeitern erhielt er von der RRO zunächst einmal einen befristeten Arbeitsvertrag. Das Foto zeigt (von links nach rechts) Ausbilder Jörg Boßmeyer mit seinen drei „Ex-Schützlingen“ Mario Przesang, Maximilian Ziebur und Julian Glasmeyer. Jörg Boßmeyer

glück auf · 1/2011 ......... 35


SERVICE

Dienstleistung: Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH · GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH · GMH Engineering GmbH · GMH Systems GmbH · ESC Burg GmbH · GMH Prüftechnik GmbH

AZUBI-ECKE

Eine Stütze für die Kunst BGG · Essig und Klarlack gaben dem Podest das passende Flair.

Werksfoto

VorGuter Durchblick. Arbeitsmedizinische sorgeuntersuchung beim Edelstahl Service Center in Burg. Diesmal stand die Sehstärke der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Prüfstand – ein alle drei Jahre unterbreitetes Angebot, das auch diesmal wieder viele gerne wahrgenommen haben. Angesprochen waren alle, die am Bildschirm arbeiten. Auf die Augenuntersuchung folgte ein Beratungsgespräch mit Betriebsärztin Dr. Maija-Uta Girke. Ziel solcher Vorsorgeuntersuchungen ist es, gesundheitliche Einschränkungen frühzeitig festzustellen und Schutzmaßnahmen zur Verbesserung zu treffen. Das Foto zeigt Petra Finzelberg (Arbeitsmedizinische Assistentin der Betriebsärztin) und Dirk Thenent (Mitarbeiter Arbeitsvorbereitung) beim Sehstärketest. Ursula Hain

BGG: AUS- UND WEITERBILDUNG Werksfoto

Testen die Stabilität der Konstruktion (von links nach rechts): Azubi Artur Schumacher, Azubi Andreas Brening, Schulleiter Christoph Schüring, Azubi Julian Toeffling und Ausbilder Heino Knobbe.

A

nfang letzten Jahres ging bei der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte eine interessante Anfrage ein. Dabei ging es die Fertigung eines Untergestells für einen Brunnen, der für das Gymnasium „In der Wüste“ gedacht war. Der Brunnen bestand aus einer Chromnickel-Schale, die der Künstler Volker Johannes Trieb mit Keramik-Einlagen verschönert hatte. Vier Auszubildende der Firma IAG MAGNUM wurden mit der Aufgabe betraut, das Untergestell zu planen und zu fertigen. Hoch motiviert machten sie sich an die

Arbeit. Dabei hatten sie nicht nur zu bedenken, dass die Konstruktion das Gewicht der Schale aushalten musste. Sie musste auch der Belastung standhalten, wenn sich Schülerinnen und Schüler während der Pausen auf deren Rand setzen. Und last, but not least: Auch der Schönheitssinn des Künstlers musste zufriedengestellt werden – eine Anforderung, die ihr Entwurf ebenfalls erfüllte. Und nachdem Johannes Trieb sein Einverständnis gegeben hatte, konnten sie mit dem Bau beginnen. Bei der Konstruktion handelte es sich um ein Podest mit den

Maßen 3 m x 3 m x 0,5 m. Als Grundkonstruktion fertigten die Auszubildenden einen Winkelrahmen, der komplett mit 3 mm dicken Blechen verkleidet wurde. Im Anschluss rieben die Azubis das Podest komplett mit Essig ein und wickelten es danach in Folie. Dadurch begannen die Bleche zu rosten, und es bildete sich eine äußerst ansehnliche Roststruktur, die mit Klarlack versiegelt wurde. Der Brunnen mit Untergestell wurde Ende letzten Jahres im Eingangsbereich des Gymnasiums eingeweiht. Heino Knobbe

Seminarangebote April – Juni 2011 EDV-Kurse: Internet Explorer – Professionelle Recherchetechniken; Power Point 2007 – Fortgeschrittene Techniken; Access 2007 – Fortgeschrittene auf Anfrage Weiterbildung: Positiver Umgang mit Stress; Projektmanagement; Mitarbeiterführung für Meister und Vorarbeiter Teil 1; Mitarbeiterführung für Meister und Vorarbeiter Teil 2; Betriebswirtschaftliches Grundwissen Teil 1; Rhetorik Teil 2; Rhetorik Teil 1; Rechtliche Fallstricke im Ein- und Verkauf; Workshop Haftungsrisiken in der GmbH Seminarangebote – Bereich Technik: Pneumatik – Grundlagen; Hydraulik – Grundlagen; Elektrohydraulik; Proportionalhydraulik; Elektrolichtbogenhandschweißen; Schutzgasschweißen MAG; Schutzgasschweißen WIG; Zerspanung – Grundlagen; Schutzmaßnahmen nach VDE 0100; SPS – Grundlagen; Umrichtertechnik – Grundlagen Weitere Informationen unter Tel. 05401.39-4751 oder -4965

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Januar Orientierung im Beruf. Ende fand in der

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für Marcus Schlüter und Marco Gellert: Gratulation zur Prüfung. Heimvorteil Die beiden Auszubildenden konnten Mitte Januar ihre Fertigkeitsprüfung im Ausbildungsberuf Konstruktionsmechaniker vor Ort bei ihrem Arbeitgeber absolvieren: dem Edelstahl Service Center Burg. Am Ende des Tages verkündete die Prüfungskommission bereits die Ergebnisse: „Prüfung erfolgreich bestanden.“ Marco Gellert kann sogar auf den Titel „Jahrgangsbester des Berufes in der Betriebsberufsschule ‚Conrad Tack‘ im Jerichower Land“ stolz sein. Am darauffolgenden Tag konnten die beiden Jungfacharbeiter nicht nur Glückwünsche zur bestandenen Prüfung entgegennehmen. Ausbilder Thomas Wittwer „übergab“ sie auch in die Hände von Sylvia Folkmer, Leiterin Fertigung. Bei der „Übergabe“ von links nach rechts: Sylvia Folkmer, Marcus Schlüter, Marco Gellert, Thomas Wittwer und Personalleiterin Elke Berthold. Elke Berthold

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Berufsbildenden Schule „Conrad Tack“ in Burg die jährliche Berufsorientierungsmesse statt. Zu Gast waren Schüler der 8., 9. und 10. Klassen aus dem Jerichower Land. Sie trafen auf etwa 33 Ausbildungsbetriebe, darunter auch das Edelstahl Service Center Burg (ESC). Es suchte Auszubildende im kaufmännischen und gewerblichen Bereich, nämlich eine/n Industriekaufmann/-frau und eine/n Konstruktionsmechaniker/-in Stahlund Metallbau. Vertreten wurde ESC von seinen Azubis, die über ihre Erfahrungen im jeweiligen Ausbildungsberuf berichteten. Für Organisation und Durchführung der Präsentation war Thomas Wittwer (Lehrausbilder für Konstruktionsmechaniker) verantwortlich. Auch er beantwortete alle Fragen zu Ausbildung und Unternehmen. Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum schaute ebenfalls am ESC-Infostand vorbei, um mehr über die Bildungsangebote zu erfahren. Messefazit: Das Interesse am ESC-Angebot war groß. Das Foto zeigt interessierte Schüler, Mike Stiele (Mitte hinten, ESC-Azubi im 1. Lehrjahr zum Konstruktionsmechaniker) und Jessika Wittwer (rechts, ESC-Azubi im 3. Lehrjahr zur Industriekauffrau). Jessika Wittwer


VERMISCHTES Eine etwas andere Heimfahrt Reisen bildet, heißt es. Reisen kann aber auch enorm nerven – vor allem im Winter. Eine Woche vor Weihnachten hatte Marion Schilling zwei Termine in Schweden. Der letzte führte sie nach Luleå im hohen Norden des Landes, wo zur Winterszeit gerade mal drei Stunden Tageslicht herrschen. Dort ist sie im Stahlwerk SSAB Tunnplåt zu einem Kundengespräch. Als Marion Schilling zurück nach Deutschland will, hat sie mit dreierlei zu kämpfen: einem örtlichen Schneesturm, dem Wintereinbruch in Europa und mangelnder Organisation. Hier ihr humorvoller Rückreisebericht: Draußen leuchteten die Straßenlaternen, gepeitscht von einem Schneesturm, der am Tag meiner Ankunft zu wüten begonnen hatte. Schon am Nachmittag waren Flüge in Stockholm gestrichen worden. Ein geplanter Referenzbesuch mit einem potenziellen Kunden musste deshalb ausfallen. Mein Rückflug sollte 6 Uhr früh starten. Was aber, wenn keine Maschine aus Stockholm käme? Zum Glück hatten abends zwei Flugmannschaften in unserem Hotel eingecheckt, und so stellte ich meinen Wecker optimistisch auf 4.15 Uhr. Nach einer turbulenten Nacht – das geöffnete Fenster knarrte im Schneesturm, beim Fensterschließen stand ich mit nackten Füßen in einer Miniaturschneewehe, aus einer Disco wummerten die Bässe, kurz vor 2 Uhr schreckte mich mich ein Alptraum, ich hätte verschlafen, aus dem Schlaf, gegen 3 Uhr kam mein Zimmernachbar unüberhörbar aus der Disco zurück – packte ich um 4 Uhr meinen Koffer und traf um 4.45 Uhr unseren Vertreter an der Rezeption. Kurz darauf fuhren wir frohgemut aus der Tiefgarage und eine 90-Grad-Kurve später hingen wir mit dem Auto in einer Schneewehe. Bis zur Straße trennten uns 10 Meter. Was nun?

Hause und zückte deshalb dennoch meine Kreditkarte. Während der Bearbeiter schon den Computer mit meinen Daten fütterte, bemerkte er ganz beiläufig, das Auto hätte keine Winterreifen. Wie bitte? Das konnte doch nur ein Scherz sein. War es aber nicht. In mir stieg das Bedürfnis auf, meine englischen

Fotos:

© panthermedia.net/Eric

Basir

Sprinterin, aber auch ohne Eis unter den Füßen. Nach 100 m wurde ich bereits langsamer, 300 m weiter und kurz vorm Kollabieren war mir schon total egal, ob ich den Zug noch erreichen würde oder nicht. Mit letzter Kraft zog ich mich am Treppengeländer hoch – ich hatte es geschafft. Kurz vor Berlin um 22.30 Uhr dann eine Durchsage: Der Zug nach Leipzig, planmäßige Abfahrtszeit 21.51 Uhr, hatte sich verspätet. So ein Glück! Das Glück ließ dann aber auf sich warten. Eine ganze kalte Stunde lang fror ich auf dem Bahnsteig, bevor der Zug einfuhr. Die Infopolitik der Bahn war so „vorbildlich“ wie auf dem Flughafen: Die Tafel sprang kommentarlos auf immer spätere Ankunftszeiten. Zwischendurch fuhr ein anderer Zug ein und aus – ebenfalls ohne Ansage. Kurz vorm Kältetod kam ich im Speisewagen zum Sitzen. Endlich: Um 1.10 Uhr rollten wir in Leipzig ein. Glücklich rief ich ins Telefon: „Ich bin da!“ – „Nimm ein Taxi“, murmelte eine verschlafene Stimme. Eigentlich hat er ja recht, dachte ich, strich das „eigentlich“ und schlitterte über die vereisten Wege zum Taxistand. Etwa 30 andere Leute waren vor mir da, aber nur zwei Taxen. Wo waren die alle? Ach ja, sie fuhren jetzt im Auftrag der Bahn ausschließlich Fahrgäste zu ihren Anschlusszügen.

Ende gut, alles gut?

Aber mit heimischem Boden unter meinen Füßen konnte mich nichts mehr erschüttern: Zusammen mit Nachtschwärmern fuhr ich im Nightliner noch Foto: Gerhard Böttcher SSAB vier Haltestellen, lief die letzten 300 m durch menDa war die Welt noch in Ordnung (von links nach rechts): Berthold Voigt (Projektant KBK), Anders schenleere Straßen und war einfach nur glücklich, Asplund (Projektleiter SSAB), Herbert Schrammek (Bauleiter KBK), Marion Schilling (Projektleiter als ich die Wohnungstür zu Hause aufschloss. KBK) und Jan Söderquist (schwed. Vertreter von KBK). Samstag früh um 2 Uhr war meine Reise zu Aus einer Schneewehe heraus im Ende, reguläre Ankunftszeit sollte Freitag 15.30 Uhr sein. Fluchkenntnisse unter Beweis zu stellen. Aber die waren ganz Knapp 2.400 km in 21 Stunden. Immerhin braucht man mit Blindflug direkt ins erste Flugzeug und gar nicht ladylike. Also presste ich meine Lippen zum dem Auto laut Routenplaner für diese Strecke 26 Stunden und „Merkel-Mund“ zusammen und rauschte davon. Alles Schieben war vergeblich. Panik stieg auf. Zum Glück war 48 Minuten – da war ich doch noch echt flott. Beim nächsten Mietwagenanbieter saß eine bildschöne gerade ein Schneepflug unterwegs. Der Fahrer räumte mit Alles ist eben eine Frage der Sichtweise. junge Frau am Schalter. Ich fragte, ob ihre Autos Winterbeseiner Riesenschaufel millimetergenau unser Auto frei. Fasziniereifung hätten. Sie verneinte und ihr perfekt gestyltes Gesicht rend. Ohne jeden Kratzer, aber leider auch ohne Erfolg, denn formte ein perfekt herablassendes Lächeln. Zeitgleich wurde das Auto saß auf dem Schnee fest. mein Merkel-Mund perfekter als der von Angie jemals sein Wir ließen es da, wo es stand. Zurück ging es zur Rezeption, könnte. Fassungslos starrte ich sie an. Zum Glück übernahmen um eine Taxe zu bestellen. Leider waren sie alle schon belegt. meine Füße eigenmächtig das Kommando und trugen mich Aber die Schweden sind nette Menschen, und so ergab sich in Richtung Bahnsteig. IMPRESSUM eine Mitfahrgelegenheit. Unser Taxifahrer war ein wahrer Drei Stationen bis zum Kopenhagener Hauptbahnhof. Die Künstler oder einfach nur lebensmüde, denn seine Scheibenwinette Dame an der Information nannte mir die nächste ZugDenken Sie daran: Ihre Leserbriefe, Artikel, Anregungen und Kritik scher waren eisverklumpt, der Sehschlitz war etwa 3 cm breit verbindung nach Deutschland: 15.44 Uhr bis Hamburg, dann für die nächste Ausgabe müssen rechtzeitig bei Ihren Ansprechpartnern vorliegen. Letzter möglicher Termin ist der: und man sah eigentlich nichts. Vielleicht fuhr er nach Gehör? weiter über Berlin nach Leipzig. Voraussichtliche Ankunftszeit Dennoch kamen wir pünktlich auf dem Flughafen an. 2.50 Uhr, da leider der Zug nach Berlin in Hamburg 10 MinuMit nur einer halben Stunde Verspätung hoben wir um ten vor der Ankunft des Kopenhageners abfährt. 6.30 Uhr ab. Der zweite Flug von Stockholm nach KopenhaDie Schlange vor dem Fahrkartenkauf war nicht riesig, aber Herausgeber: gen sollte 9.15 Uhr starten. Auch hier gab es aufgrund des es ging nicht voran, da viele „Gestrandete“ erst mal Beratung Georgsmarienhütte Holding GmbH Wetters eine Verspätung von etwa 45 Minuten. Trotzdem brauchten. Sitzplatztickets gab es keine mehr. Ich sah mich Neue Hüttenstraße 1 landete ich zeitig genug in Kopenhagen, um 12.15 Uhr den schon 4,5 Stunden eingepfercht im Gang stehen. 49124 Georgsmarienhütte Weiterflug nach Berlin erreichen zu können. Der Kopenhagener Hauptbahnhof ist nicht wirklich größer www.gmh-holding.de Das entsprechende Abfluggate wurde allerdings erst kurz als in Leipzig und bei Weitem nicht so schön. Interessant fand V.i.S.d.P.: vor 12 bekanntgegeben. Der Zusatz „wait for info“ rechtferich den Hinweis im Waschraum der Damentoiletten: ZähneIris-Kathrin Wilckens tigte anscheinend, die Abflugzeit dann mehrfach nach hinten putzen, Make-up-Auflegen und Haarestylen kostet. Ich war zu zu verschieben. Als die neue Zeit um 14.30 Uhr festgesetzt angespannt, um es zu testen. Redaktionsteam: wurde, hatte ich die tolle Idee, auf die regulär für 14.10 Uhr Norbert Hemsing (nh), Markus Hoffmann (mh), Matthias Krych Vom eiskalten Bahnsteig über 300-m-Sprint bestimmte Maschine umzubuchen – und machte mich auf den (mk), Vera Loose (vl), Eberhard Mehle (em), Julia Pehla (jp), Hansauf den nächsten eiskalten Bahnsteig Weg zum SAS-Service. Dort musste ich auf der Anzeigetafel Günter Randel (hgr), Oliver Santelli (os), René Surma (rs), Sarah-Fee lesen: Sowohl mein Flug von ehemals 12.15 Uhr als auch von Pietrowsky (sp), Dirk Strothmann (ds), Hubert Unland (hu), Ich harrte auf dem zugigen Bahnsteig aus und wurde belohnt 14.10 Uhr nach Tegel waren gecancelt. Iris-Kathrin Wilckens (ikw), Marcus Wolf (mw), Dr. Beate-Maria – mit einem begehrten unreservierten Sitzplatz. Viele andere Am besten, ich spreche mal mit einer SAS-Angestellten. Zimmermann (bmz) Der Raum war voller Menschen. Über den fünf SAS-Schaltern mussten in den Gängen stehen. In Rødby wurde der ICE auf Produktion und Grafik: die Scandline verschifft – verblüffend schnell. Nach 45 Minuleuchteten irgendwelche Nummern. Irgendwann dämmerte es elemente designagentur, www.elemente-designagentur.ms ten Überfahrt über den Fehmarnbelt ging es in Puttgarden mir, warum mich die Leute ringsum so komisch anschauten: flott weiter nach Hamburg. Zwischenzeitlich hatten einige Ich hatte mich einfach in eine der Reihen gestellt, ohne eine Textbearbeitung: Mitreisende erfahren, dass der Anschlusszug nach Berlin etwa Nummer am Automaten zu ziehen. Peter Karl Müller (pkm) 15 Minuten Verspätung haben soll. Sie bestürmten den ZugMeine Nummer lautete schließlich 835, die Nummern an begleiter, über die Zentrale dafür zu sorgen, dass der Zug auf den Schaltern waren um die 250. Sofort war mir klar: Heute Lektorat: uns wartet – vergeblich. würde ich niemals mehr an die Reihe kommen. Wie aber Dorothea Raspe, Münster Kurz vor Hamburg wurden die Anschlusszüge durchgekomme ich nach Hause, überlegte ich, während ich zum Aussagt. Und oh Wunder: Der verspätete IC nach Berlin sollte gang strebte. Vorbei an den Gepäckbändern – ach ja, da war Herstellung: STEIN BA CHER DRUCK GmbH, Osnabrück; um 20.30 Uhr auf Gleis 5 abfahren. Es war 20.23 Uhr. Ich ja noch mein Koffer, der bis Berlin durchgecheckt war. Am auf 100% Recyclingpapier jubelte – doch dann stoppte unser Zug kurz vor der Einfahrt. Gepäckservice auch eine Menschenschlange, ich hatte keine Die Hoffnung schwand mit jeder Minute. Um 20.29 Uhr hielLust, ohne Aussicht auf meinen Koffer ewig zu warten. Also Die glückauf erscheint viermal im Jahr ten wir auf Gleis 7a, gefühlte Meilen von Gleis 5 entfernt. Ich weiter zum Leihwagenverleih. Die ersten beiden hatten keine rannte einfach den anderen hinterher. Ich war mal eine gute Autos mehr. Der dritte hatte horrende Preise. Ich wollte nach

4.5.2011

glück auf · 1/2011 ......... 37


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Russischer Apfelkuchen Der ständige Begleiter für Festivitäten aller Art

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as hat ein Russischer Apfelkuchen mit dem Stahlwerk Bous zu tun? Genau genommen sehr viel. Denn der Kuchen gehört mittlerweile genauso zum Stahlwerk wie Schrott oder Legierungsmittel. Ob Geburtstage, Feiern oder Familientag der Werksfeuerwehr: Die Abteilung Arbeits- und Umweltschutz steuert für jede Festivität diesen besonderen Apfelkuchen bei. h en Wie gut der Kastenkuchen ich schmeckt, davon konnten ssich gen schon viele Kolleginnen, Kollegen nterund Freunde der ganzen Unternehmensgruppe überzeugen. Seind ne Stärken: Zutaten wie Äpfel u und rbar Rum runden den Genuss spürbar ken ab. Und er ist nicht so trocken hen wie manch anderer Kastenkuchen ss(zum Beispiel Marmorkuchen). E Essunktechnisch kann er ebenfalls punkten: Man kann ihn nämlich aus der Hand essen. nterNatürlich gibt es viele unterkmischiedliche Rezepte und Backmiber schungen für Apfelkuchen. A Aber die Zutaten in dem Rezept von

Zutaten: Marga Hans sind einfach genial aufeinander abgestimmt. Und so wird der Russische Apfelkuchen auch zukünftig bei Festivitäten jeder Art gebacken und fristgerecht geliefert. Der Kuchen schmeckt übrigens zu jeder Jahreszeit. Ausprobieren lohnt sich also. Viel Spaß beim Backen! Armin Hans

250 g flüssige Margarine 250 g Zucker 4 Eigelb 50 g gemahlene Haselnüsse 50 g Schokostreusel 4 EL Rum 1 EL Zimt 250 g Mehl 1 Päckchen Backpulver 4 Eiweiß 3–4 Äpfel

Zubereitung: g • Backofen auf 180 Grad (Oberund Unterhitze) vorheizen.

• Kastenform mit Butter ausstreichen. • Äpfel in kleine Stücke schneiden. • Margarine, Zucker und Eigelbe schaumig schlagen. • Haselnüsse, Schokostreusel, Rum, Zimt, Mehl und Backpulver beimengen. • Eiweiße steif schlagen. • Zusammen mit Apfelstückchen unterheben. • Masse in Kastenform füllen. • 60 Minuten im Ofen backen.

Fotos: Tanja Hans

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glück auf unterwegs

Vorschau

griechischer Gott der Zeit

Schauspieler

Comicfigur („... und Struppi“)

Drama von Ibsen

unterer Offiziersdienstgrad

Verpflegungssatz

Gewürzpflanze berühmte Londoner Glocke (2 Worte) Elektrizität imaginäres Land

rasenbildende Pflanze

BAHN / BTBED / Pflege Alle Jahre wieder: Reparatur- und Wartungsarbeiten von Anlagen und Maschinen während der Osterzeit in Brand-Erbisdorf.

cremig „heilig“ in portug. Städtenamen

Morgenland Wortführer, Vertrauensperson

größter Breitengrad

ältester dt. Flughafen (Berlin)

erhobenen Hauptes See nahe der Zugspitze

Babykost ein Treibstoff

Foto: Felix Michel

Schauen Sie mal! In welcher deutschen Stadt liest die Dame? der Herr? die glückauf 4/2010? Kleiner Tipp: In dieser Stadt wurde das Ende eines Krieges besiegelt, der 30 Jahre lang gedauert hatte. Senden Sie Ihre Antwort einfach an m.krych@rro-gmbh.de oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych, RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück. Einsendeschluss ist der 1. Mai 2011. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner erhält ein Polo-Shirt aus dem GMH-Fan-Shop. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.) Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen? Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um herausfinden zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an m.krych@rro-gmbh.de.

geballte Hand

Osteuropäerin

Gärungsgetränk

Kraftanstrengung, -aufwand Quadrillefigur

Einzelmusiker

französischer Artikel

Kfz.-Z.: Bundespost

früher, ehemals Fremdwortteil: Erde

Verkaufsschlager (ugs.)

Hätten Sie’s gewusst? In unserem letzten Bilderrätsel steht Claudia Thiele (Ehefrau von RRO-Mitarbeiter Matthias Krych) vor der Frauenkirche in Dresden. Unter den richtigen Einsendungen wurde als Gewinner Hans-Heinrich Baden von der Schulwitz GmbH ausgelost, die Filterelemente an die GMHütte liefert. Herzlichen Glückwunsch!

glück auf · 4/2010 ......... 38

Initialen von Wallace † 1932

In der nächsten glückauf erwarten Sie folgende Themen: STAHL / GMHütte / Musik Georg V., Mit-Namensgeber der Georgsmarienhütte, komponierte auch Musik. Sein Klavierkonzert wird am 20. Mai uraufgeführt.

Abk.: und andere

Holzplatte

Konferenz

Teamwork: Während Marga Hans den Eischnee schlägt, ist Armin Hans beim Apfelschälen.

BAHN / MWL / Anlauf Neue Presse bei MWL in der Testphase. Bilder von der Umformung beweisen: Kluge Strategie zur Steigerung der Produktivität kann umgesetzt werden. RECYCLING / RRO / Invest Um die maschinelle Trenntiefe bei NE-Metallen zu erhöhen, wird die NE-Separationsanlage mit modernem Equipment nach- bzw. umgerüstet. GUSS / WH / Aktion Familien- und Gesundheitstag bei Walter Hundhausen am 7. Mai. Mit Schauproduktion, Tombola, Gesundheitsaktionen (Rückencheck, Balancetest), Spielmobil für Kinder u. a. m.


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