Aprilheft

Page 28

04/2017

OSTERN IM THEATER BREMEN

„Wie dünkt mich doch die Aue heut’ so schön!“ – bemerkt Parsifal, als er nach langem Irren ins Gralsgebiet zurück kehrt und staunend das Wachsen und Blühen der Natur wahrnimmt. Um das keimende Leben, das Richard Wagner im berühmten „Karfreitagszauber“ in Klang setzt, um das Ende der dunklen Zeit und das Anbrechen lichterer Tage kreisen auch die Osterbräuche und Traditionen, die – befragt man Theaterschaffende, die während der Osterfeiertage auf und hinter der Bühne des Theater Bremen stehen – äußerst unterschiedlich zelebriert werden. „In Schweden schmücken wir das Haus an Ostern mit Birkenzweigen, Bändern und Federn und machen am Sonntag eine Polonaise, bei der Frösche oder Schweine nachgeahmt werden. Die Kinder verkleiden sich als Osterhexen, indem sie sich rote Backen und schwarze Tupfen ins Gesicht malen, und gehen so durch die Dörfer oder – die Feiertage werden oft für einen kurzen Winterurlaub genutzt – auch auf die Skipiste.“ (Julius Jonzon, Chor) „In Tschechien werden nicht wie in Deutschland Ostereier versteckt und gesucht, sondern die männlichen Familienmitglieder nehmen sich am Morgen des Ostermontags eine Rute aus etwa 24 jungen Weidenzweigen, jagen die Mädchen und Frauen um den Küchentisch. Dabei sagen sie ein Sprüchlein, in dem es übersetzt heißt: „Hopp, hopp, lauf herum, gib mir ein buntes Ei, und wenn du keins für mich hast, dann gib

28


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.