Saisonprogramm 2014/15

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HERCULES Oratorium in drei Akten (1745) MUSIK VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL LIBRETTO VON THOMAS BROUGHTON NACH SOPHOKLES’ TRAGÖDIE DIE TRACHIERINNEN (VOR 442 V. CHR.) UND OVIDS METAMORPHOSEN (UM 8 N. CHR.) Konzertante Aufführung in englischer Sprache Musikalische Leitung Hercules Dejanira Iole Hyllus Lichas

Harry Bicket Matthew Rose Alice Coote Lucy Crowe James Gilchrist Rupert Enticknap

The English Concert Vier Jahre vor der Uraufführung Anfang Jänner 1745 hatte Georg Friedrich Händel seine Bemühungen um die Oper aufgegeben und sich ganz dem Oratorium zugewandt. Dennoch bezeichnete er dieses, wie übrigens auch die ein Jahr zuvor entstandene Semele, ausdrücklich als „musikalisches Drama“, womit er wohl den dramatischen Charakter dieser beiden Werke unterstreichen wollte. Die erste Aufführung des Hercules war ein Misserfolg – kurzfristige Absagen und stockheisere Sänger hatten, wie Zeitzeugen berichteten, zu ungewollt grotesken Situationen geführt. Im Gegensatz zu den antiken Quellen ist in Thomas Broughtons Libretto die Eifersucht von Hercules’ Gattin unbegründet. Händels Interesse gilt in diesem Werk nicht so sehr dem Titelhelden, sondern insbesondere dem tragisch erscheinenden Verhalten seiner Gattin Dejanira, dem pathologische Züge innewohnen. Mit ihr hat Händel eine seiner spannendsten, nur mit Mitteln der Psychologie erklärbaren, modernsten Frauenfiguren erschaffen. Hercules mag sich der üblichen Klassifizierung nach Gattungen entziehen, ist aber nach Meinung der Händel-Spezialistin Silke Leopold eines der historisch bedeutendsten, dramatisch ergreifendsten und musikalisch wundervollsten Werke aus der Feder Georg Friedrich Händels.

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OPER KONZERTANT

DONNERSTAG, 26. FEBRUAR 2015, 19.00 UHR


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