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Wenn es an die Nieren geht Die Niere ist das Organ, das für den Flüssigkeits- und Salzhaushalt zuständig ist. Nierenleiden werden mit zunehmenden Alter häufiger. Dr. Barbara Kreienbühl, Fachärztin für Innere Medizin, gibt einen Einblick in das Thema Nierenleiden. In der chinesischen Medizin ist die Niere das Organ der Ur-Energie. In der westlichen Medizin spricht man vom Organ, das den Flüssigkeits- und Elektrolyte-Haushalt regelt. Wenn die Nierenfunktion versagt, spricht man von Niereninsuffizienz. Der Begriff ist geläufig, doch was steckt dahinter? Barbara Kreienbühl ist Fachärztin für Innere Medizin am Ospidal in Scuol. Während ihrer Ausbildung hat sie unter anderem ein halbes Jahr in der Nephrologie am Universitätsspital in Zürich gearbeitet und hatte während dieser Zeit vor allem mit Nieren-Transplantierten zu tun. MEDIKAMENTE KÖNNEN SCHADEN Am Ospidal werden Nierenleiden vor allem bei älteren Personen diagnostiziert, denn die Nierenfunktion nimmt mit zunehmendem Alter ab. Klagt ein Patient über Nierenschmerzen, wird zuerst untersucht, ob er Schmerzen beim Urin lassen hat oder sogar Blut im Urin ist, denn es könnte sich um einen Urininfekt oder Nierensteine handeln. «Der Kreatinin-Wert ist der Indikator, wie gut die Niere arbeitet», erklärt Kreienbühl. Stark erhöhte Kreatinin-Werte bedeuten eine Niereninsuffizienz, die akut oder chronisch sein kann. Als chronisch gilt, wenn die Insuffizienz mehr als drei Monate dauert. Faktoren, welche eine Niereninsuffizienz auslösen können, gibt es verschiedene. Für eine chronische Niereninsuffizienz sind Bluthochdruck und Diabetes zwei häufige Ursachen. Aber auch chronische Nierenbeckenentzündungen, ein Tumor oder eine chronische Glomeruonephritis können eine Niereninsuffizienz begünstigen, zudem gibt es genetisch bedingte Veranlagungen, wie
z.B. die polyzystische Nierenerkrankung. Ein Rückfluss des Urins von der Blase in den Harnleiter und schliesslich in die Niere ist die häufigste Ursache für Niereninsuffizienz bei Kindern. «Medikamente können ebenfalls die Nieren schädigen, zum Beispiel Schmerzund Kontrastmittel», erklärt Kreienbühl.
tieren am ehesten eine geeignete Spenderniere, genetisch am ähnlichsten sind sich eineiige Zwillinge. «Wer eine Transplantation hinter sich hat, muss sein Leben lang mit Medikamenten, mit sogenannten Immunsuppressiva, leben», erklärt Kreienbühl. Der Patient ist dadurch anfälliger für Infekte.
LEBENDSPENDEN BEVORZUGT Ist ein Nierenleiden bei einem Patient bekannt, müssen regelmässige Kontrollen durchgeführt werden. Der Blutdruck wird gut eingestellt, Kalzium, Phosphat und Vitamin D-Haushalt werden überwacht. Gemessen wird zudem der Proteingehalt im Urin. «Wenn die Nierenfunktion nicht allzu stark eingeschränkt ist und stabil bleibt, ist die Erkrankung nicht schlimm», meint die Fachärztin. Wenn die Niere aber nicht mehr funktioniert, ist eine Dialyse (Blutwäsche) z.B. in Chur – oder in speziellen Fällen – eine Transplantation in einem Zentrumsspital notwendig. Eine nicht behandelte, sehr schwere Niereninsuffizienz kann sehr gefährlich sein. Ein nicht behandeltes Nierenversagen führt zum Tode. Zur Hämodialyse geht man drei Mal pro Woche ins Spital, die Peritonealdialyse kann Zuhause durchgeführt werden. Bei der Transplantation unterscheidet man zwischen Lebend- und Leichenspende. «Lebendspenden werden bevorzugt», sagt die Fachärztin. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass das Transplantat einer Lebendspende besser und länger funktioniere. Wichtig ist, dass die Spenderniere genetisch möglichst identisch mit der Niere des Patienten ist. Spender und Empfänger werden immunologisch genau getestet. Verwandte garan-
WIR SIND NICHT ALLE GLEICH Nicht alle Menschen werden mit zwei Nieren geboren. Es gibt auch solche, die nur eine haben, und damit lässt es sich gut leben. Ein besonderes Phänomen ist die Hufeisenniere: die Nieren sind hufeisen förmig miteinander verbunden. Bei Fragen sollte man sich primär an den Hausarzt wenden.
Frau Dr. Barbara Kreienbühl ist Leitende Ärztin am Ospidal