Windsurfing Journal Testspecial 2011

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WAVESEGEL WINDSURFING TESTSPECIAL

NORTH SAILS EGO 4.5 AM STRAND Das Ego ist das leichtere und kompaktere Wavesegel in der North-Range, welches leichtere Fahrer und Frauen ansprechen soll. Im Vergleich zu 2010 wurde die LuffKurve verändert, um dem Segel ein noch leichteres Handling zu geben. Es hat fünf Segellatten und zwei Minibattens, gefüllt mit einer kleinen Latte. Die Latten sind bis auf die unterste alle von einer Seite auf das Segel genäht. Die Lattenenden sind einseitig durch ein Gummipad, auf der anderen Seite durch den Lattenspanner geschützt. Es kommen drei Sorten X-Ply zum Einsatz. An der Vorliekbahn ist von der ersten Latte bis zum Top X-Ply mit Kevlarfädenverarbeitet, welches am unteren und oberen Ende der Vorliekbahn zusätzlich mit Dacron übernäht wurde. Die Unterliekkante und die Naht über der Unterliekkante sind mit Gummilippen geschützt. Die zwei Achterliekösen liegen unterhalb der untersten Latte, sodass diese den Gabelbaum kreuzt. Auf der Lattentasche ist zum Schutz ebenfalls eine Gummilippe aufgenäht. Die Ösen sitzen in einem Cutout. Der Mastprotektor ist ausreichend gepolstert und verbirgt eine Dreifach-Trimmrolle. Im Segel sind Trimmhilfen verbaut: Markierungen für das Loose Leech und das VTSOuthaul-System am Achterliek zeigen auf, wie man das Segel auf Kontrolle oder auf Power trimmen kann.

AUF DEM WASSER Das Fire ist und bleibt ein Hardcore-Wavesegel. Als einziges Segel mit sechs Latten versuchen Kritiker immer wieder das hohe Gewicht ins Spiel zu bringen, nur in der Realität merkt man das auf dem Wasser nicht. Das Segel liegt gut in der Hand und setzt Impulse des Windsurfers schnell und präzise um. Es gibt Segel, die früher als das Fire angleiten, richtig getrimmt kann man aber den Windbereich deutlich nach unten korrigieren. Bei Manövern braucht man nicht viel Kraft, um dem Fire zu sagen, wo es langgeht. Es reagiert unmittelbar auf Impulse. Als Sideshore-Segel für den Einsatz auf Hawaii entwickelt, überraschte und der Vortrieb auf der Welle. Gerade die Beschleunigung ist explosiv, beim Bottom Turn stellt es sich automatisch auf „OFF“. Wirklich in seinem Element ist das Fire bei viel Wind. Durch die sechs Latten weicht der Druckpunkt auch bei der stärksten Böe keinen Zentimeter zur Seite. Auch die Höhelaufeigenschaften sind besonders hervorzuheben, was gerade in Revieren mit viel Strömung von Vorteil ist, wo man ansonsten nach einem Wellenritt Probleme hat, wieder an den Peak zurückzukommen.

AUF DEM WASSER Das Superfreak Maui Edition war eine große Überraschung beim Test. Natürlich dachten wir anfangs, es wäre ein Superfreak mit aufgepimptem Namen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Es wäre wohl sinnvoller gewesen, dem Segel einen ganz neuen Namen zu geben, denn es fährt anders und polarisiert nicht so stark wie sein großer Bruder und Namensgeber. Es fühlt sich nicht ganz so weich an wie das normale Superfreak. Mit viel Bauch gleitet das Segel an, als wäre es ein 5.8er. Es liegt leicht in der Hand und federt harte Schläge von Kabbelwasser und starken Böen einfach ab. Man kann das Segel gut pumpen und es ist reaktionsfreudiger als ein normales Superfreak. Beim Wellenabreiten liefert es präzise Power, wenn man sie braucht, und schiebt nicht so kräftig wie das Smack. Der Windbereich ist groß und so kann man sich auch bei sehr viel Wind über die Wellen rausschießen. Man kann sich voll aufs Windsurfen konzentrieren, das Segel raubt dir keine Aufmerksamkeit. Nach einiger Zeit fällt einem noch etwas auf: Das Segel ist leise. Sowohl beim Geradeausfahren als natürlich auch beim Schiften.

AUF DEM WASSER Wir schicken es gleich vorweg: Das Ego sind die „falschen“ Tester gefahren. Alle über 90 Kilo schwer und über 188 Zentimeter groß. Wie in der Einleitung beschrieben ist das Ego aber eher für leichtere Fahrer gedacht und so kamen wir mit den anderen Segeln aus der Testgruppe besser zurecht. Wobei man sagen muss, dass es uns schon spürbar besser gefallen hat als noch im Vorjahr. Wahrscheinlich auch deshalb, weil wir es in einer kleineren Größe gefahren sind. Die besondere Stärke des Ego ist sicherlich das Handling und das weit ausgestellte Unterliek. Dadurch kann man bei den vertweaktesten Slidemoves unter dem Segel durchrutschen, ohne dass man sich an ihm stört. Auf der Welle machte es eine wirklich gute Figur, insbesondere mit Twinsern oder Quads lädt es zu engen Turns und schnellen Richtungswechseln ein. Hinsichtlich der Geschwindigkeit, der Beschleunigung und des Angleitens hat das Ice immer die Nase vorn, das Ego ist dafür in Manövern vom Handling her besser. Man steht mit ihm aufrecht auf dem Board und sucht permanent eine weitere Welle, um sich in den nächsten Botton Turn zu schmeißen.

Können.

Pro: Höchste Material- und Verarbeitungsqualität, festbetonierter Druckpunkt, endlose Kontrolle. Contra: Schwachwindperformance.

Pro: Das Image: Auf dem Wasser ein echter Hingucker. Contra: Das Image: Die meisten Windsurfer denken, nur Folie sei „Hightech“.

reiten geeignet.

Segelgrößen: 2.8, 3.3, 3.8, 4.0, 4.3, 4.5, 4.8, 5.0, 5.3, 5.5, 5.8 Vorliek: 425 cm | Gabel: 173 cm Gewicht: 4.240 g | Relation (Gramm pro qm): 800 g/qm Latten: 5 Preis: 450,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 400 RDM

Segelgrößen: 3.5, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.0 (Power), 5.3, 5.5 (Power), 5.8, 6.0 (Power), 6.5 (Power) Vorliek: 432 cm | Gabel: 175 cm Gewicht: 4.460 g | Relation (Gramm pro qm): 842 g/qm Latten: 6 | Preis: 450,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 400 RDM

Segelgrößen: 4.2, 4.7, 5.3 Vorliek: 424 cm | Gabel: 175 cm Gewicht: 3.940 g | Relation (Gramm pro qm): 743 g/qm Latten: 5 Preis: 450,- Euro Empf. und verw. Testmast: Hot Rod 400 RDM

Segelgrößen: 3.0, 3.4, 3.7, 4.0, 4.2, 4.5, 4.7, 5.0, 5.3 Vorliek: 399 cm | Gabel: 160 cm Gewicht: 4.060 g | Relation (Gramm pro qm): 902 g/qm Latten: 5 Preis: 670,- Euro Empf. und verw. Testmast: North Sails Platinum 400 RDM

Pro: Extrem hochwertige Verarbeitung, viel Power, gutes Handling. Contra: Für das „OFF“ beim Bottom Turn braucht man etwas Erfahrung/

AM STRAND Im Vergleich zum Vorgänger wurde beim 2011erFire im unteren Bereich der Segelshape überarbeitet, die Minibattens und Lattenspanner verändert. Das Fire hat sechs Latten, die alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Zudem hat es vier Minibattens, die mit einer kleinen runden Latte gefüllt sind. Die Lattenenden sind beidseitig durch Lederpads geschützt. Im Segel sind drei verschiedene Sorten X-Ply verbaut und lediglich das Segelfenster besteht aus Monofilm. Auf die Vorliekbahn ist zwei Fingerbreit Dacron aufgenäht. Die Achterliekbahn ist durch einen sehr robusten Kevlarfaden und eine vier Finger breite Dacronlage geschützt. Die komplette Unterliekkante ist bis zu den zwei Achterliekösen durch eine Gummilippe geschützt. Im Gegensatz zu vielen anderen Segeln ist das Achterliek nicht ausgestellt, sondern verjüngt sich Richtung Masttasche, sodass das Segel im oberen Bereich immer schmaler wird. Sehr stark ausgeprägt ist dies ab der fünften Latte. Der leichte Mastprotektor lässt sich weit vom Segel lösen, um einen guten Zugriff auf die dreifache Trimmrolle zu ermöglichen. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten und dieser Bereich ist durch Leder sehr gut geschützt. Wie alle Segel von Hot Sails hat auch das Fire ein Variotop, wenn der Mast kleiner als 400 Zentimeter sein sollte.

HOT SAILS SUPERFREAK MAUI EDITION 5.3 AM STRAND Das Superfreak Maui Edition ist die WaveVersion des Superfreak von Hot Sails. Es sind in ihm Elemente aus dem Fire, dem Smack und dem Bolt vereint, es ist jedoch komplett aus Dacron gefertigt. Das Segel hat fünf einseitig auf das Segel genähte Latten und drei mit einer runden Latte gefüllte Minibattens. Die Lattenenden sind von beiden Seiten durch Lederpads gepols-tert. Das Segel besteht bis auf ein PVC-Fenster zwischen der Unterliekkante und der dritten Latte komplett aus Dacron. Dadurch, dass die zweite und dritte Latte zehn beziehungsweise sieben Zentimeter vor der Masttasche enden, kann sich auf der Vorliekbahn ein sehr starkes Profil bilden. Um mehr Stabilität zu geben, verlaufen auf einer Seite des Segels zwischen dem unteren Segelpnnel und dem Topbereich, parallel zur Masttasche mehrere dicke Kevlarfäden. Ab den Achterliekösen bis zur obersten Latte verläuft auf der Achterliekbahn ein weiterer dicker Kevlarfaden. Die Unterliekkante ist durch eine Gummilippe geschützt, die bis zu den beiden Achterliekösen reicht. Der Mastprotektor lässt sich weit vom Segel abziehen und ermöglicht dadurch einen guten Zugang zur DreifachTrimmrolle. Der Mast wird durch Gurtband im Segel gehalten und dieser Bereich durch ein Lederpad geschützt.

AUF DEM WASSER Bereits auf den ersten Metern zeigt das Smack seinen Charakter als kraftvolles Wavesegel. Man kommt schnell ins Gleiten und hat auch in böigen Bedingungen immer einen komfortablen Grundzug im Segel. In Gleitfahrt wird die Kraft effizient auf das Board übertragen, das Segel liegt angenehm ausbalanciert in der Hand und beschleunigt den Piloten schnell auf eine hohe Geschwindigkeit. Das Smack zählt zu den weicheren, gedämpften Segeln und federt harte Landungen gutmütig ab. Diese Eigenschaft ist ebenfalls in kabbeligen Revieren von Vorteil, außer man steht eher auf knallhartes Racefeeling. Auf der Welle bietet das Smack ordentlich Power in den Turns. Das berühmte „OFF“ erreicht man mit dem Smack nur, wenn man es im Bottom Turn konsequent flachlegt. Der Blick durch das PVC-Fenster bietet zwar kein Breitbildpanorama, ist aber ausreichend, um sich an der Welle zu orientieren. An der Wellenlippe zeigt das Smack wieder Zähne. Der Segeldruck entlädt sich jedoch nicht schlagartig und so können gute Fahrer ihn in Speed oder „Airtime“ umsetzten. Mit dem Smack deckt man einen großen Einsatzund Windbereich ab. Es ist nicht trimmsensibel. Für einen flachen Trimm wurde das Segel nicht entwickelt, weshalb wir es eher mittelschweren und schweren Windsurfern empfehlen, die einen kraftvollen Stil haben.

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HOT SAILS FIRE 5.3 WAVESEGEL

AM STRAND Das Segel hat fünf einseitig auf das Segel genähte Latten und drei mit einer kleinen runden Latte gefüllte Minibattens. Die Lattenenden sind beidseitig durch Lederpads geschützt. Im Segel kommen zwei Sorten X-Ply zum Einsatz, wobei das überwiegend verwendete X-Ply deutlich mit Kevlarfäden verstärkt wurde. Zwischen erster und zweiter Latte hat das Segel ein kleines PVC-Fenster. Zwischen zweiter und fünfter Latte besteht die Achterliekbahn nur aus Dacron. Zur Stabilisierung ist von der Achterlieköse bis zum Top ein dicker Kevlarfaden vernäht worden. Der Topbereich über der fünften Latte und die Unterliekbahn bestehen nur aus dickem Dacron. Auf die Vorliekbahn ist drei Fingerbreit Dacron aufgenäht und die Unterliekkante ist bis zu der einen Achterlieköse durch eine Gumilippe geschützt. Ab der zweiten Latte wird das Segel Richtung Top ein wenig schmaler. Der leichte Mastprotektor lässt sich weit vom Segel abziehen und ermöglicht einen guten Zugriff auf die Dreifach-Trimmrolle. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten. Er lässt sich durch das Lösen einer Schraube herausnehmen, um das mitgelieferte Variotop einzubauen.

WINDSURFING TESTSPECIAL

HOT SAILS SMACK 5.3

Pro: Handling, Verarbeitungs- und Materialqualität. Contra: Für mittelschwere und schwere Windsurfer nur zum Wellenab-

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