Windsurfing Journal Testspecial 2011

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AM STRAND Der Sting bleibt, nach komplettem Re-Shape zur Saison 2010, für die kommende Saison genauso wie dieser Testbericht im Vergleich zu unserer letzten Veröffentlichung unverändert. Auffällig sind das unglaublich flache Deck und die sehr parallele Outline. Der Sting ist mit guten Pads mit weichen Heel Cushions ausgestattet (DDSA). Die Fußschlaufen sind sehr bequem, das Verstellen jedoch gerade bei frischeren Temperaturen kein Vergnügen. Das Board bietet zwei Fußschlaufen-Plugoptionen zum Freeriden und hat dazu noch eine sehr weit innen liegende dritte Option für Kinder und Windsurfer, die erste Erfahrungen mit dem Schlaufenfahren machen wollen. In diesem Setup ist die hintere Schlaufe eine Singleschlaufe. Das Unterwasserschiff beginnt an der Nose mit einer Monokonkave, die in eine leichte Doppelkonkave mit einem deutlichen V übergeht. Auf Höhe der vorderen Fußschlaufen existiert nur noch eine leichte Doppelkonkave mit einem kleinen V. Auf Höhe der hinteren Schlaufen wird das V wieder deutlicher. Die Doppelkonkave bleibt minimal ausgeprägt. Zum Heck laufen Doppelkonkave und V dann aus. AUF DEM WASSER Das Board ist die stabilste Plattform im Wasser, sodass die sehr weit innen liegenden Plugs zum Erlernen des Fußschlaufenfahrens wirklich sinnvoll sind. Denn mit dem Sting 124 werden sich sowohl Kinder als auch leichte Erwachsene spielend an diese Hürde herantrauen können. Das Thema Angleiten ist keines für den Sting, denn er geht schnell und spielerisch über den kritischen Punkt hinweg und liegt dabei mehr als ruhig auf dem Wasser. Die Beschleunigung ist nicht so explosiv, wie es die vom Hersteller gewünschte Positionierung vermuten ließe. Denn der Sting explodiert nicht auf den Topspeed, sondern lässt es eher ruhig angehen und bietet damit auch Freerideaufsteigern genügend Zeit, sich den nötigen Halt in den Schlaufen zu sichern. In Gleitfahrt verlässt einen der Eindruck nicht, mit dem Sting einen sehr gutmütigen Partner unter den Füßen zu haben, der einen niemals unverhofft abschütteln würde. Trotzdem lässt sich der Sting auf einen hohen Topspeed bringen, irgendwann wird er lediglich von der etwas zu weichen Finne ausgebremst. Sportlich ambitionierte Windsurfer werden das Brett mit einer guten Finne zu deutlich höheren Speedwerten bringen können. In Manövern verzeiht das Board viele Fehler. Nach dem Segelschiften haben auch Anfänger genügend Zeit, sich auf die neue Fahrtrichtung einzustellen.

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AM STRAND Der Hawk ist das performanceorientierte Freerideboard von Fanatic. Der Hawk 120 ist das zweitgrößte Board aus der vier Größen umfassenden Hawk-Reihe. Er ist in der Standardbauweise und in der leichteren LTDBauweise erhältlich. Letztere haben wir getestet. Der Shape geht unverändert, wie damit auch dieser Testbericht, in die neue Saison. Auf den ersten Blick fällt die eher runde Outline auf. Der Hawk ist mit Standardpads und Standardschlaufen ausgestattet. Er bietet zwei unterschiedliche Plugoptionen, wobei beide Reihen sehr weit außen liegen. Die hintere Schlaufe lässt sich auch als Singleschlaufe fahren. Das Unterwasserschiff hat im vorderen Bereich eine Doppelkonkave mit V. Kurz vor der Mastschiene wird das V sehr ausgeprägt, ab der Mastschiene läuft die Doppelkonkave in Richtung Heck aus und ist nur noch leicht vorhanden. Das V bleibt deutlich und wird Richtung Heck immer stärker. Das Board hat ein schmales Pintail mit viel Volumen. Die mitgelieferte Finne ist eine sehr gute G10-Freeridefinne mit 39 Zentimeter Länge. AUF DEM WASSER Der Hawk 120 LTD sticht so deutlich aus seiner Testgruppe hervor, dass er im Vergleich zu klassischen Freerideboards fast deplatziert wirkt. Mit den Schlaufen weit auf den Kanten hat man eher das Gefühl, auf einem Slalomboard als auf einem Freerideboard zu stehen. Trotz gefühlt weniger als 120 Liter Volumen geht der Hawk sehr früh los und die Beschleunigung ist als explosiv zu beschreiben. Man kommt so schnell auf Touren, dass nicht ganz so geübte Windsurfer Probleme haben werden, rechtzeitig in die Schlaufen zu kommen. Beim Topspeed hat das Board scheinbar keine Grenze. Je mehr Wind man im Segel hat, umso schneller wird man. Das Board fliegt übers Wasser und man sollte alle seine sieben Sinne permanent auf Hochtouren laufen haben, um das Board bei seiner Lichtgeschwindigkeit kontrollieren zu können. Von klassischen Freeridesegeln fühlt sich der Hawk fast unterfordert. Denn während er noch schneller werden möchte, ist bei den meisten Testsegeln irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht. Positioniert man sich eher aufrecht, kann man auch entspannt mit dem Hawk dahingleiten, doch der Reiz, das Board immer schneller werden zu lassen, lässt einen nicht los. In Manövern muss man sich bei der Einleitung der Halse etwas stärker konzentrieren und man sollte beherzt die Leekante drücken. Dank der hervorragenden Gleiteigenschaften kommt man auch nach Fußfehlern durch die Halse, ohne dabei zu viel an Geschwindigkeit zu verlieren.

FREERIDEBOARDS

Fanatic Hawk 100 l – 245 cm – 62 cm Fanatic Hawk 110 l – 245 cm – 65 cm Fanatic Hawk 120 l – 245 cm – 68 cm Fanatic Hawk 135 l – 245 cm – 73 cm

WINDSURFING TESTSPECIAL

Exocet Sting DT 114 l – 245 cm – 68 cm Exocet Sting DT 124 l – 247 cm – 73 cm Exocet Sting DT 134 l – 250 cm – 78 cm Exocet Sting DT 148 l – 259 cm – 85 cm

FREERIDEBOARDS

FANATIC HAWK 120

WINDSURFING TESTSPECIAL

EXOCET STING 124

FANATIC SHARK 120

STARBOARD CARVE 121

Fanatic Shark 105 l – 240 cm – 65 cm Fanatic Shark 120 l – 245 cm – 69 cm Fanatic Shark 135 l – 245 cm – 73 cm Fanatic Shark 150 l – 250 cm – 78 cm

Carve 121 l – 251 cm – 68 cm Carve 131 l – 251 cm – 71 cm Carve 141 l – 252 cm – 73 cm Carve 151 l – 254 cm – 79.5 cm

Fanatic Shark 165 l – 255 cm – 83 cm

AM STRAND Die Shark-Reihe bildet die klassische Freeridelinie von Fanatic. Nach zwei Jahren ohne Shapeveränderungen geht das zweitkleinste Board der Reihe mit einem neuen Shape in die Saison 2011. Das Board hat nun 120 statt 125 Liter und ist bei gleicher Breite (69 Zentimeter) um vier Zentimeter auf 245 geschrumpft. Alle Größen (105, 120, 135, 150, 165 Liter) gibt es in der günstigen und haltbaren HRS-Version. Den 135er und 150er darüber hinaus auch noch in der leichten und teureren LTD-Variante. Beim 120er wurde per CAD die Scoop-Rocker-Linie getuned. Das Pintail ist etwas schmaler geworden, die Kanten im vorderen Bereich etwas voller und runder. Im vorderen Bereich des Unterwasserschiffs findet man eine Doppelkonkave, die in Richtung Heck in ein V übergeht. Das Deck ist Shark-typisch schön gewölbt (Dome Deck) und ermöglicht so einen angenehmen Stand auf dem Board. Der Shark bietet zwei unterschiedliche Plugoptionen, wobei man die hintere Schlaufe auch als Singleschlaufe fahren kann. Pads und Schlaufen sind Standard und bieten sicheren Halt. Das Board wird mit einer 42 Zentimeter langen GFK-Finne geliefert. AUF DEM WASSER Im Vergleich zum Vorjahr, als wir das Gefühl auf den Shark zu steigen als „nach Hause kommen“ bezeichnet haben, hat sich nichts verändert. Ohne jede Eingewöhnungsphase unterstützt es den Piloten bei allen gewünschten Vorhaben. Sei es nun bei Manövern oder beim schnellen Ritt übers Wasser. Nach wie vor ist das Board ein guter Gleiter, trotz fünf Liter weniger Volumen. Es beschleunigt sportlich, aber nicht überfordernd auf einen sehr guten Topspeed. Gerade bei dieser Disziplin hat der neue Shark zugelegt und ist schneller geworden im Vergleich zu seinem Vorgänger. Er liegt dabei aber nach wie vor sehr ruhig auf dem Wasser und bietet beste Kontrolle bei allen Wasserbedingungen. Die Manövereigenschaften sind ebenfalls exzellent. Das Board ist nicht auf einen Radius festgelegt, sondern geht bereitwillig jeden Wunsch des Fahrers mit. Ob sehr enge oder weite Turns, das Brett schneidet wie ein heißes Messer durch Butter und so haben auch die leichten Fahrer nie Probleme mit möglichem Verspringen. Die Finne macht ihre Sache gut, sportliche Freerider werden sich durch den Einsatz einer steiferen und mehr an Freerace orientierten Finne wundern, zu was das Board über die mit der Serienfinne gezeigten Performance hinaus noch so alles im Stande ist (Empfehlung: Select SRX Freerace 42).

Carve 171 l – 271 cm – 85.5 cm

AM STRAND Der Carve wurde etwas untypisch im Mai 2010 auf den Markt gebracht (und gleich von uns getestet) und er wurde, ebenfalls etwas untypisch, ohne richtige Jahrgangszahl tituliert. So ist er also nach wie vor aktuell und wird das sicherlich auch über das gesamte Jahr 2011 bleiben. Nach der Zusammenlegung der Carve- und S-Type-Linie 2008 waren viele Windsurfer unglücklich und so kam die Reaktion von Starboard nach kurzem Zögern mit der Neuauflage der erfolgreichen Freerideboards. Drei Boards (121, 131, 141 Liter) sind in zwei Bauweisen (Wood (getestet) und Tufskin) erhältlich. Besonders auffällig sind die Cutouts am Heck des Unterwasserschiffes und das ausgeprägte Dome Deck im hinteren Bereich des Boards. Das V ist im Unterwasserschiff im hinteren Teil stärker ausgeprägt als im vorderen, am stärksten auf Höhe der vorderen Fußschlaufen, wobei es in Richtung Finnenkasten wieder ausläuft. Zum Board gibt es eine 40 Zentimeter lange G10-Finne. AUF DEM WASSER Auf dem Carve fühlt man sich sofort wohl und braucht überhaupt keine Eingewöhnungszeit. Er liegt stabil im Wasser und kommt schnell und einfach über die Gleitgrenze. Seine Beschleunigung ist konstant und gleichmäßig, ohne den Piloten zu überfordern. Und so hat man genügend Zeit, sich entspannt in die Schlaufen zu stellen, um einen sicheren Stand zu haben. In Gleitfahrt stellt sich das für Starboard typische Fahrgefühl ein. Das Board ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen und auch härtester Chop bringt den Carve nicht aus dem Konzept. Er gleitet seelenruhig dahin und ist damit sowohl für den Aufsteiger als auch für den fortgeschrittenen Windsurfer ein angenehmer Begleiter. Mit mehr Wind beschleunigt der Carve auch auf höhere Geschwindigkeiten, er bringt im Grunde immer das Potenzial, was der Fahrer ihm abverlangt. Im Vergleich zum Futura fängt der Carve aber nicht an zu „fliegen“, das bedeutet, er behält immer genügend Wasserkontakt, um ein gutes Handling und einfache Kontrolle zu ermöglichen, wird aber auf längeren Strecken vom Futura abgehängt. In Manövern zeigt sich der Carve ziemlich vielseitig, auch wenn ihm ein bestimmter, moderater Radius deutlich mehr zusagt als enge Turns mit hoher Kantenbelastung. In Halsen kann man also nicht viel verkehrt machen und dank der guten Gleiteigenschaften ist es auch nicht so geübten Windsurfern möglich, schnell durch Halsen durchzugleiten.

Pro: Stabile Freerideplattform mit jeder Menge Potenzial. Contra: Die Schlaufen sollte man sofort verbrennen.

Pro: Explosive Rakete für gute Fahrer. Contra: Wird ungeübte Freerider überfordern.

Pro: Ein Freerideboard par excellence. Contra: Nichts zu kritisieren.

Pro: Schönes Freerideboard mit Plug-and-Play-Feeling. Contra: Nichts zu kritisieren.

Bauweise: PVC & Duratech | Länge: 247 cm | Breite: 73 cm Volumen: 124 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 9.640 g Relation (Gramm je Liter): 77.7 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 8.800 g Finnenlänge (Material; System): 44 cm (GFK; PB) Empfohlene Segelgrößen: 5.0 bis 8.5 qm | Preis: 1.199,- Euro

Bauweise: Carbon Kevlar/ Basalt Sandwich Light Technology | Länge: 245 cm Breite: 68 cm | Volumen: 120 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 6.790 g Relation (Gramm je Liter): 56.6 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 6.800 g Finnenlänge (Material; System): 39 cm (GFK;PB) Empfohlene Segelgrößen: 5.5 bis 8.5 qm | Preis: 1.799,- Euro

Bauweise: High Resistance Skin | Länge: 245 cm | Breite: 69 cm Volumen: 120 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 8.050 g Relation (Gramm je Liter): 67.1 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S.& F.): 8.100 g Finnenlänge (Material; System): 42 cm (GFK;PB) Empfohlene Segelgrößen: 5.5 bis 8.5 qm | Preis: 1.129,- Euro

Bauweise: Wood | Länge: 251cm | Breite: 68 cm Volumen: 121 l | Gewicht ohne Schlaufen & Finne: 7.600 g Relation (Gramm je Liter): 62.8 g/l | Offizielles Gewicht (ohne S. & F.): 7.640 g Finnenlänge (Material; System): 40 cm (G10;TU) Empfohlene Segelgrößen: 5.0 bis 8.0 qm | Preis: 1.699,- Euro 27


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