Windsurfing Journal Ausgabe 12

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freerideboardtest

local hero

Fanatic Hawk 120 LTD

Fanatic Shar k 125 HRS

Fanatic Hawk 100 LTD – 100 l – 245 cm 62 cm Fanatic Hawk 110 LTD – 110 l – 245 cm 65 cm Fanatic Hawk 120 LTD – 120 l – 245 cm 68 cm Fanatic Hawk 135 LTD – 135 l – 249 cm 73 cm

Am Strand Der Hawk ist das performanceorientierte Freerideboard von Fanatic. Der Hawk 120 ist das zweitgrößte Board aus der vier Größen umfassenden Hawk-Reihe. Er ist in der Standardbauweise und in der leichteren LTDBauweise erhältlich. Letztere haben wir getestet. Die Rocker-Line wurde für die Saison 2010 überarbeitet, um die Overallperformance weiter zu verbessern. Erstmals gibt es in diesem Jahr auch eine 110-Liter-Version, welche die Lücke zwischen 100 und 120 Liter schließt. Auf den ersten Blick fällt die eher runde Outline auf. Der Hawk ist mit Standardpads und Standardschlaufen ausgestattet. Er bietet zwei unterschiedliche Plug-Optionen, wobei beide Reihen sehr weit außen liegen. Die hintere Schlaufe lässt sich auch als Singleschlaufe fahren. Das Unterwasserschiff hat im vorderen Bereich eine Doppelkonkave mit V. Kurz vor der Mastschiene wird das V sehr ausgeprägt, ab der Mastschiene läuft die Doppelkonkave in Richtung Heck aus und ist nur noch leicht vorhanden. Das V bleibt deutlich und wird Richtung Heck immer stärker. Das Board hat ein schmales Pintail mit viel Volumen. Die mitgelieferte Finne ist eine sehr gute G10-Freeridefinne mit 39 Zentimeter Länge. Auf dem Wasser Nachdem wir bei unserem Test für die letzte Ausgabe schon von der Performance des 100-Liter-Hawk überrascht waren, hatten wir uns dieses Mal schon geistig auf einiges eingestellt … Und wurden dennoch wieder überrascht. Auch der Hawk 120 LTD sticht so deutlich aus seiner Testgruppe hervor, dass er im Vergleich zu klassischen Freerideboards fast deplatziert wirkt. Mit den Schlaufen weit auf den Kanten hat man eher das Gefühl, auf einem Slalomboard als auf einem Freerideboard zu stehen. Leider hatten wir das Freeraceboard von Fanatic, den Ray, nicht für einen Vergleich am Start – der direkte Unterschied zwischen diesen beiden Boards hätte uns sehr interessiert. Shapetechnisch ist der Hawk etwas gestreckter (vier Zentimeter länger und zwei Zentimeter schmaler), von der Top-EndPerformance dürfte ein normaler Windsurfer keinen Unterschied herausfahren. Trotz gefühlt weniger als 120 Liter Volumen geht der Hawk sehr früh los und die Beschleunigung ist als explosiv zu beschreiben. Man kommt so schnell auf Touren, dass nicht ganz so geübte Windsurfer Probleme haben werden, rechtzeitig in die Schlaufen zu kommen. Beim Topspeed hat das Board scheinbar keine Grenze. Je mehr Wind man im Segel hat, umso schneller wird man. Das Board fliegt übers Wasser und man sollte alle seine sieben Sinne permanent auf Hochtouren laufen haben, um das Board bei seiner Lichtgeschwindigkeit kontrollieren zu können. Von klassischen Freeridesegeln fühlt sich der Hawk fast unterfordert. Denn während er noch schneller werden möchte, ist bei den meisten Testsegeln irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht. Positioniert man sich eher aufrecht, kann man auch entspannt mit dem Hawk dahingleiten, doch der Reiz, das Board immer schneller werden zu lassen, lässt einen nicht los. In Manövern muss man sich bei der Einleitung der Halse etwas stärker konzentrieren und man sollte beherzt die Leekante drücken. Dank der hervorragenden Gleiteigenschaften kommt man auch nach Fußfehlern durch die Halse, ohne dabei zu viel an Geschwindigkeit zu verlieren.

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| Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

Shark 100 – 100 l – 245 cm – 63 cm Shark 115 – 115 l – 247 cm – 66 cm Shark 125 – 125 l – 249 cm – 69 cm Shark 135 – 135 l – 245 cm – 73 cm Shark 150 – 150 l – 250 cm – 78 cm

Fazit Der Hawk ist eine explosive Rakete, dem gute Fahrer mit technischem Input eine slalomähnliche Performance entlocken können.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise Aramid Carbon Sandwich Light Länge 245 cm Breite 68 cm Volumen 120 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 6.460 g Relation (Gramm je Liter) 53,8 g/l Offizielles Gewicht (ohne S.& F.) 6.400 g Finnenlänge (Material; System) 39 cm (G10; PB) Empfohlene Segelgrößen 5.5 bis 8.5 qm Preis 1.649,- Euro

Am Strand Die Shark-Reihe bildet die klassische Freeridelinie von Fanatic. Die Eagle-Freerideboards sind für die Saison 2010 komplett in die Shark-Reihe integriert worden, um eine einfachere und kundenfreundlichere Modellpolitik im klassischen Freeridesegment vertreten zu können. Und so ist der hier getestete Shark shape- und baugleich mit dem entsprechenden Eagle-Modell aus 2009, das wir bereits Anfang 2009 im Test hatten. 2010 ist der Fanatic Shark 125 das mittlere aus der fünf Boards umfassenden Produktpalette. Er wird in zwei Bauweisen angeboten: die leichtere LTD-Version sowie die robustere HRSVersion. Wir haben im Test die robustere HRS-Version unter die Lupe genommen. Der Shape macht einen konventionellen Eindruck, mit einer eher runden Outline. Die Ausstattung beinhaltet solide Fußpads und die guten Standardschlaufen von Fanatic. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Verantwortlichen, dass sie sich von den unglaublich schlechten Schlaufen des VorjahresHRS-Modells getrennt haben! Das Board hat fast über die gesamte Länge ein Dome-Deck. Der Shark bietet zwei unterschiedliche Plug-Optionen, wobei man die hintere Schlaufe auch als Single-Schlaufe fahren kann. Das kommt vor allem Aufsteigern entgegen. Zum Unterwasserschiff: Der vordere Bereich des Shark ist plan und geht in ein V über. Das V wird Richtung Heck immer deutlicher. Ab Höhe der vorderen Schlaufen kommt eine ganz leichte Doppelkonkave dazu. Ab der Finne läuft es wieder in ein normales V aus. Die Finne ist eine Standard-GFK-Finne mit einer Länge von 42 Zentimeter und praktischem Schnellverschluss. Auf dem Wasser Auf den Shark 125 zu steigen, ist ein wenig wie nach Hause zu kommen. Wenn zu einem Board in der Gruppe der Ausdruck „Plug & Play“ – also draufsteigen, losfahren, wohlfühlen – passt, dann ist es dieses Brett. Das mag zum einen daran liegen, dass wir uns in den vergangenen Jahren einfach an das Brett gewöhnt haben. Doch zum anderen stand unser Gasttester noch nie auf diesem Shape, hatte aber auch sofort ein gutes Gefühl und erhob den Shark 125 zu seinem persönlichen Testsieger. Die Stärke des Shark ist definitiv die Vielseitigkeit und so ist es kein Wunder, dass er sowohl bei Aufsteigern als auch fortgeschrittenen Windsurfern gleichermaßen gut ankommt. Es gibt nicht viele Boards, die sowohl in der eher zurückhaltenden als auch in der angepowerten Fahrweise gleichermaßen viel Spaß bringen und vor allem nicht langweilig wirken. Die zwei Performancestufen lassen sich je nach Fahrkönnen aus dem Board locken und so ist der Shark auch ein idealer Begleiter für Pärchen mit unterschiedlicher Könnensstufe. Leistungsorientierteren Fahrern empfehlen wir, wie bei fast allen Boards dieser Gruppe, den Austausch der Finne hin zu einem etwas geraderen und vor allem steiferen Typ. In allen Bewertungskategorien ist der Shark ganz vorn mit dabei und lässt sich von seinen Mitbewerbern nicht abhängen. Besonders erwähnenswert finden wir auch die Vielseitigkeit in Manövern. Die ausgedünnten Kanten im Heck lassen viele Radien zu, selbst enge Turns gleitet der Shark gut durch und ermöglicht so eine individuelle Anpassung aufs eigene Fahrkönnen und aufs Revier.

Fazit Der Shark 125 ist vielleicht das typischste Freeridebrett der Gruppe. Er ist für Einsteiger ein verlässlicher Partner, Aufsteigern bietet sich eine super Plattform, um sich zu verbessern, und fortgeschrittene Windsurfer werden das Leistungspotenzial zu schätzen wissen.

Board-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Geschwindigkeit Top End Control Manövereigenschaften Benutzerfreundlichkeit

Eignung Könnensstufe Anfänger Fahrergewicht Einsatzbereich

Fortge.

Leicht Freeride

Experte

Mittel

Pro Schwer

Freerace

Bauweise High Resistance Skin Länge 249 cm Breite 69 cm Volumen 125 l Gewicht ohne Schlaufen & Finne 8.700 g Relation (Gramm je Liter) 69,6 g/l Offizielles Gewicht (ohne S. & F.) 8.600 g Finnenlänge (Material; System) 42 cm (GFK; PB) Empfohlene Segelgrößen 5.5 – 8.0 qm Preis 1099,- Euro | Windsurfing Journal | Ausgabe 2 / 2010 |

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