test „frühgleit“segel
test „frühgleit“segel
SEGELANGABEN
SEGELANGABEN
7.5, 8.5
6.5, 7.5, 8.5
495 cm
Gabel
230 cm
Gewicht
5.280 g
Verhältnis Gramm je qm
704 g/qm
Latten
6
Camber
2
Preis
645,- Euro
Empfohlener Mast
460 cm
Mastname
North Platinum 100
Mastgewicht
1.949 g
NORTH SAILS PRISMA 7.5
SEVERNE GLIDE 7.5
DER ERSTE EINDRUCK
FAHREIGENSCHAFTEN
DER ERSTE EINDRUCK
FAHREIGENSCHAFTEN
Das legendäre Prisma! An den Urvater des Segels können wir uns
Das Prisma sieht schon am Strand liegend deutlich wuchtiger als seine
Severne-Segel sind für alle Tester allein schon deshalb eine echte
Wir sind noch nie ein 7.5-Quadratmeter-Segel mit so tollem Hand-
noch gut erinnern. Es war vor 15 Jahren eines der beliebtesten Se-
Mitbewerber aus. Der Mast und die Gabel sind sehr lang und lassen
Bereicherung, weil Unmengen an Features zu beschreiben sind.
Angleiten
ling gefahren. Man merkt auf jeden Fall den Gewichtsunterschied
gel von North Sails und hatte eine große Fangemeinde. An diesen
das Segel größer wirken. Beim Dümpeln hat man jedenfalls eine ganze
Fangen wir mal mit dem Negativen an: Den Mastprotektor finden wir
Beschleunigung
(bis zu über 1.000 Gramm) zu den Mitbewerbern. So macht schon
Erfolg wollte man nun anknüpfen und legte das Segel neu auf. Die
Menge in der Hand. Das Segel fühlt sich nicht sonderlich neutral an
zu kurz. Das war es dann auch schon wieder, mehr schlechte Dinge
Speed Low End
das Dümpeln Spaß. Außerdem ermöglicht einem das sehr gute
Angleitperformance stand im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit. An
und man muss schon ordentlich zupacken, um es in den richtigen An-
sind uns nicht aufgefallen. Ansonsten ist er schön gepolstert und ein
Fahrverhalten, das Segel sehr einfach in die richtige Anstellposition
Speed Top End
der Verarbeitungsqualität gibt es nichts auszusetzen und alle Mitbe-
stellwinkel zum Wind zu positionieren. Wenn ein wenig Wind ins Se-
ähnlicher Protektor ist auch direkt unter der Gabelbaumaussparung
zum Wind zu stellen. Sowie ein Windhauch in das Segel drückt,
Kontrolle
werber müssen sich an dieser messen lassen. Das Prisma hat sechs
gel drückt, verhilft es einem ohne Anstrengung über die Gleitschwel-
angebracht, um die Boardnase bei Stürzen zu schonen. Severne
verhilft das Glide auch dem fettesten Tanker zur Gleitfahrt. Ganz
Manöver
Latten und im Vergleich zu den Mitbewerbern eine relative weite
le. Bei dieser Eigenschaft hält es ganz klar, was es verspricht: Egal wie
verbaut eine um 90 Grad gedrehte Vierfachtrimmrolle am Vorliek.
klar: die Angleitkrone geht an das Glide. In Gleitfahrt fühlt sich das
Benutzerfreundlichkeit
Masttasche. In ihr sind zwei der bekannten „North Sails“-Camber
blöd man sich anstellt, das Segel wird jedes Board ins Gleiten brin-
Im Achterliek stehen drei Ösen zu Auswahl. Im Unterliek ist
Segel nach wie vor leicht und ausbalanciert an. Gerade leichte oder
versteckt, die sich mit den Rollen auf den äußeren Kanten auch
gen. Im optimalen Windbereich ist es dann relativ einfach zu fahren,
das saubere Design dank verdeckter Nähte durch umgeklappte
kleinere Fahrer werden das Glide lieben und in dieser Segelgröße für Leichtwindbedingungen kein besseres Segel finden. Nimmt der
Segel-Ergebnisse
Eignung Könnensstufe Fahrergewicht
TEST „FRÜHGLEIT“SEGEL
Einsatzbereich
Vorliek
490 cm
Gabel
222 cm
Gewicht
4.401 g
Verhältnis Gramm je qm
587 g/qm
Latten
5
Camber
3
Preis
599,- Euro
Empfohlener Mast
460 cm
Mastname
Severne Red Line
Mastgewicht
1.550 g
Segel-Ergebnisse Angleiten Beschleunigung Speed Low End Speed Top End Kontrolle Manöver Benutzerfreundlichkeit
Eignung
noch nach dem Trimmen mit anschließend wieder leicht gelöster
man hat jedoch permanent Feedback. Das tiefe Profil ermöglicht, auch
Segelbahnen sehr ansprechend. Im Segel selbst kommen drei
Pro
Vorliekspannung einfach auf den Mast poppen lassen. Zwei Reiß-
lange Windlöcher problemlos zu durchgleiten und so waren wir von
unterschiedliche X-Ply-Sorten zum Einsatz. Unterliek und ein
Wind jedoch mehr als ein Beaufort zu, kommt das Glide an seine
Könnensstufe
Schwer
verschlüsse ermöglichen zudem einen leichten Zugang zu den Span-
den Gleiteigenschaften des Segels ganz angetan. Diese Begeisterung
schmaler Streifen am Achterliek sind aus weißem, engmaschigen
Grenzen. Ein paar Knoten mehr Wind lassen sich zwar noch durch
Fahrergewicht
gen. Der Mastprotektor ist schön lang, leicht gepolstert und lässt
dauerte aber nur so lange an, bis eine Böe über das Wasser drückte.
X-Ply, im Zentrum des Segels findet man grobmaschiges X-Ply und
stärkere Vor- und Achterliekspannung aus dem Segel holen, jedoch
Einsatzbereich
sich im aufgeriggten Zustand mit dem gleichen Gummiband schlie-
Sowie der Wind einen Tick über den optimalen Einsatzbereich hinaus
im Segeltopp wurde das hauseigene E2-X-Ply verbaut. Nur in der
entwickelt das Segel trotz hoher Vorliekspannung kein Loose Leech,
SEGELVERTRIEB
ßen, der das Segel nach dem Aufrollen zusammenhält. Die Nähte
geht, wandert der Druckpunkt relativ schnell weiter nach hinten und
obersten, kleinen Toppfläche kommt normaler Monofilm zum Einsatz.
Boards&more GmbH Tel.: +49 (0) 89 666 55 272 www.north-windsurf.com info@north-windsurf.com
das über die oberste Bahn nach unten hinausgeht, und behält sein
im Unterliek sind durch Gummilippen geschützt, zudem ist hier X-
man muss mit seiner hinteren Hand ordentlich zupacken, damit man
Die Vorliekbahn ist aus Dacron. Die Latten wurden wechselseitig auf
tiefes Profil auch oberhalb der Gabel. Dadurch entwickelt sich schnell
Ply verarbeitet worden, ebenso wie um die Achterlieköse herum.
nicht abfliegt. Auch mit stärkerer Vor- und Achterliekspannung kann
das Tuch genäht, um einen harmonischen Shape auf beiden Seiten
Druck auf der hinteren Hand, der irgendwann nicht mehr zu kontrol-
Das Topp wird durch einen Gummiring beim Aufriggen geschützt,
man den Windbereich nach oben nicht sonderlich vergrößern. Wir
des Segels herzustellen. Fünf Latten mit drei Cambern sind ebenfalls
lieren ist. Darunter leidet dann die tolle Performance, die das Segel
die Lattenenden durch Pads. Die Gabel wirkt nicht nur lang, sie ist
würden schon behaupten, dass es den Entwicklern gelungen ist, ge-
eine Besonderheit in unserem Test. Die Masttasche macht einen
bei Leichtwind gezeigt hat, spürbar. Trotzdem ist und bleibt das Glide
es mit 230 Zentimeter auch.
nau bei den Fahreigenschaften des alten Prismas anzuknüpfen, jedoch
weiten Eindruck, das Gewicht des Segels ist mit 4,4 Kilogramm als
in unseren Augen ein sehr gutes Segel, da sich Severne so konse-
sind diese ein Jahrzehnt später leider nicht mehr zeitgemäß. Funktio-
sensationell zu bezeichnen.
quent und erfolgreich wie kein anderer Hersteller auf das Frühgleit-
Anfänger
Fortge.
Leicht Freeride
Experte
Mittel
Freerace
PRO Tja. Wir überlegen noch.
Anfänger
Fortge.
Leicht
Experte
Mittel
Freeride
Freerace
SEGELVERTRIEB
APM Marketing GmbH Tel.: +49 (0) 89 89511170 www.severnesails.com team@apm-marketing.de
AUFRIGGEN UND TRIMMEN
niert das Segel bei wenig Wind wirklich gut, lässt die Performance bei
Die weite Masttasche macht das Einführen des Mastes zum Kin-
mehr Wind leider recht schnell wieder nach und man hat mehr damit
AUFRIGGEN UND TRIMM
liegt innerhalb des optimalen Windbereichs am leichtesten, ausba-
derspiel. Dank der Trimmpunkte im Segel findet man die richtige
zu tun, die Kontrolle über das Segel zu behalten, als Spaß auf dem
Völlig problemlos lässt sich das Glide aufriggen. Die weite Masttasche
lanciertesten (und damit am besten) in der Hand. Gerade in Bedin-
Einstellung des Segels sehr leicht, allerdings sind die Min- und
Wasser zu haben. Ehrlich gesagt finden wir das Prisma mit diesen
ermöglicht, dass der Mast sehr leicht ins Segel zu stecken ist. Die
gungen, in denen der Wind eher nicht ganz reicht, ist das Glide sinn-
Max-Punkte, die die richtige Vorliekspannung anzeigen sollen, in
Eigenschaften in der „North Sails“-Range überflüssig, hat man doch
Camber lassen sich, dank Rollen auf den äußeren Kanten, nach dem
voll. Denn ohne Wind spürt man es kaum und jeder leichte Hauch
PRO
unseren Augen zu weit an der Masttasche positioniert. Wir haben
das perfekte cambergestützte Freeridesegel selbst im Programm. Wir
Aufriggen mit etwas reduzierter Vorliekspannung völlig problemlos
wird sofort in Vortrieb umgesetzt. Besonders gut gefallen hat uns
Beste Angleiteigenschaften und
die Einstellung des Vorlieks so gewählt, dass das Loose Leech ex-
würden darauf wetten, dass das S-Type mit entsprechendem Trimm
auf den Mast poppen. Um die oberste Zange auf den Mast zu
das Glide deshalb auf dem Starboard Serenity. Mit dieser Kombina-
bestes, leichtestes Handling der
akt auf dem Min-Klebepunkt oben im Achterliek endet, damit man
genauso früh losgeht, nur hat man bei diesem Segel über einen we-
bekommen, sollte man den kleinen Reißverschluss aufmachen. Die
tion hat man stundenlang Spaß.
Gruppe.
den Shape nicht vollkommen aus dem Segel zieht. An die Gabel
sentlich größeren Einsatzbereich richtig Spaß, da nicht nur die natür-
Einstellungen des Segels entsprechen seinem Charakter. Für den
legt man dann noch zwei bis drei Zentimeter Spannung an, sodass
liche, sondern auch die trimmbare Range des Segels riesig ist. Ganz
reinen Frühgleittrimm finden wir 490 Zentimeter Vorlieklänge zu
zu schweigen von der Performance des S-Type, von der das Prisma
FAZIT
CONTRA
man bei mittelhoher Gabelbaumposition exakt auf 230 Zentimeter
lang und würden dir eher 488 Zentimeter empfehlen. Dann ist das
Bei zunehmendem Wind
kommt. Das Segel hat dann einen tiefen Bauch, der weit Richtung
leider Lichtjahre entfernt ist.
Das radikalste Frühgleitsegel der Gruppe, das sich tatsächlich auf
Profil sehr bauchig, das Topp bleibt unter Spannung und ermöglicht
den untersten Windbereich konzentriert. Dank des besten Hand-
deutlich höhere Haltekräfte. Als
es, die volle Segelfläche auszuschöpfen. Für zunehmenden Wind ist
lings der Gruppe ist es vor allem Aufsteigern zu empfehlen, die im
konsequentes Leichtwindsegel
die Herstellerangabe richtig.
unteren Windbereich erste Gleiterfahrungen sammeln wollen. Aber
für den mittleren und oberen
thema konzentriert hat. Es hat beim Angleiten die Nase vorn und
CONTRA
Topp ausgeprägt ist. Dank der Rollen auf den Außenkanten der
Einsatzbereich klein, schnell über-
Camber lassen sich diese bequem nach dem Aufriggen mit etwas
FAZIT
reduzierter Vorliekspannung auf den Mast drücken.
North Sails ist auf den Frühgleitsegelwahn reingefallen und hat mit
auch ambitionierte Fahrer werden die Leichtwindperformance zu
Windbereich nur bedingt
dem Prisma ein Segel im Programm, das zwar wirklich früh gleitet,
schätzen wissen!
empfehlenswert.
powert … Liste zu lang.
Pro Schwer
TEST „FRÜHGLEIT“SEGEL
Vorliek
dessen Windeinsatzbereich aber viel zu klein ist.
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| WINDSURFING JOURNAL | AUSGABE 2 / 2008 |
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