SoSe21_Reckert_Pauls

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New Agenda for post-pandemic Living

Dokumentation | ma.m2.2 _New Agenda for post-pandemic Living Lucas Reckert | Dave Pauls Prof. Kazu Blumfeld Hanada © MSA | Münster school of architecture 2021


Vorwort I: Einleitung

Darstellung der Aktualität der Thematik

Inhalt

II: Analyse

6

Gesellschaft im Wandel

8

Wohnraum im Wandel

18

Bausteine - Anforderungen an die post-corona Architektur

42

III: Das Konzept Quartier

Definition „Quartier“

114

Quartiersentwicklung nach Corona

116

Modellbeispiele - historische und zeitgenössische Quartiere

118

IV: Fazit

136

V: Entwurf

städtebauliche Einordnung der Stadt Borghorst

156

Zielgruppenanalyse

170

städtebauliche Analyse des Grundstückes

178

Masterplan

212

Kreisläufe im Quartier

252

Analyse der bestehenden Hofbebauung

256

Konzept Cluster

270

Konzept Architektur

284

Typologien

308

Fazit - Anwendung der Bausteine im Entwurf

338

Literatur

352

Abbildungen

354

Glossar

356


4

5

Vorwort

Mit dieser Arbeit versuchen wir die Auswirkungen von Corona in ihrer Gesamtheit zu Fassen und zu Kategorisieren, um einen Baukasten mit den wichtigsten Faktoren zu entwickeln, die auf die post-corona Architektur wirken. Dazu stellen wir beispielhaft Projekte oder Installationen vor, die darstellen wie sich das Leben durch Corona verändert und zitieren Architekten und Architektinnen, die sich mit einzelnen Bereichen der Thematik auseinander setzen. Diese Analyse soll einen umfassenden Überblick über alle relevanten aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen geben, die das Leben nach Corona beeinflussen. Ausgehend von der Analyse des Zukunftsinstitutes werden die Entwicklung und Trends neu geordnet und kategorisiert. Eine Mindmap mit den für die post-corona Architektur relevanten Entwicklungen wird erstellt und dient als Grundlage für die anschließende Ausformulierung der einzelnen Bausteine. Diese bilden die wichtigen Faktoren, die beim Planen und Bauen in Zukunft von großer Bedeutung sind. Alle Faktoren beruhen auf der Annahme, dass vergleichbare pandemische Zeiten auch in Zukunft in regelmäßigen Zeitabständen wieder auftreten werden.


6

darstellung der aktualität der thematik

Kapitel 01 - Einleitung Darstellung der Aktualität der Thematik

Durch die Corona-Pandemie befinden wir uns aktuell alle in einer für uns ungewohnten Zeit. Die Bewegungsfreiheit in unserem Land ist stark eingeschränkt und das öffentliche Leben auf ein Minimum reduziert. Die Nachrichten überschlagen sich und es gibt viele neue Regelungen. Umso wichtiger ist es, sich jetzt mit dem Thema und der Frage auseinander zu setzen, wie wir in Zukunft besser auf die Pandemie vorbereitet sein können. Auch die Architektur kann dazu einen großen Beitrag leisten. Durch von Anfang an durchdachte, architektonische Konzepte können Kontakte reduziert werden. Das Bilden kleiner, autarker Gemeinschaften kann dazu beitragen, dass der Alltag auch in einer Pandemie weitergehen kann. Inhalt dieser Arbeit ist deswegen die Suche nach einer architektonischen Lösung für die besonderen Umstände dieser Zeit. Die gesammelten Erkenntnisse können dann auf eine erneute pandemische Zeit in Zukunft angewandt werden.

kapitel 01: einleitung

7


8

wohnraum im wandel

Kapitel 02 - Analyse Gesellschaft im Wandel

kapitel 02: analyse

9


10

11

SILVER SOCIETY

NEW WORK

GESUNDHEIT GENDER SHIFT

GREEN PRESSURE

UNIVERSAL DESIGN

NEARSHORING

HOLISTIC HEALTH

MINIMALISMUS

DOWNAGING

PROGRESSIVE PARENTING

DETOXING

ÖKONOMIE FEMTECH

LIQUID YOUTH

SLOW CULTURE DO IT YOURSELF

EVERYTHING AS A SERVICE

GENDER AWARENESS CASUAL FEMINISM

SHARING ECONOMY

CHANNELING

GLOBALE PROTESTKULTUR

SIERUNG

PREVENTIVE HEALTH

HUMAN MACHINE INTERACTION

SIERUNG

TRUST TECHNOLOGY

MULTIGRAFIE

SOCIAL BUSINESS

DIGITAL DIVIDE

WISSENSKULTUR

RESILIENZ OUTSOURCING

CORPORATE CULTURE

SOCIAL NETWORKS

EINKOMMEN OPEN INNOVATION

SICHERHEIT

DIRECT TRADE SCIENCE

WIRKSAMKEIT

CROWDSOURCING

CORPORATE HEALTH

RESONANZ

HUMAN RELATIONS

GERMOPHOBIA CURRENCIES

DEMOGRAFIE OPEN KNOWLEDGE

MEDICAL FITNESS SOCIAL COCOONING

WISSENSKULTUR

WACHSTUM

BUSINESS BLOCKCHAIN

GIG ECONOMY

SMART CITY

SIMPLEXITY EDUTAINMENT

GENDER SHIFT

FEMALE LEADERSHIP

GREEN TECH

DIGITAL HEALTH

ÖKONOMIE

SOCIETY

REMOTE WORK

DIVERSITY CIRCULAR ECONOMY

CYBERCRIME

DIGITAL REPUTATION

GENDER MAINSTREAMING

IDENTITY DESIGN

ACHTSAMKEIT

PLANT BASED

INTERNET OF THINGS

CANCEL CULTURE

GESELLSCHAFT

LEBENSQUALITÄT

BUSINESS ECOSYSTEMS

INDIVIDUALISIERUNG

UNGENDERED LIFESTYLE

CULTURE

MARKETING

FLEXICURITY

SPACE AGE

COOPETITION

INDIVIDUALISIERUNG

NEW WORK

GLOBALISIERUNG

WACHSTUM

URBANISIERUNG

GLOKALISIERUNG URBAN MANUFACTURING

MEGACITYS

PLAYFULNESS

GENERATION GLOBAL LIFELONG LEARNING

KOLLABORATION

FREE CREATIVITY

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

MICRO HOUSING

BIG DATA

VERTICAL VILLAGES

RESPONSIVE CITY SPORTIVITY

OMLINE

ROAD DIET

PREDICTIVE ANALYTICS

AUTONOMES FAHREN

CONDENSED SPACES

GLOBAL CITYS

THIRD PLACES SEAMLESS MOBILITY

DATAISM

MIKROMOBILITÄT

SILVER SOCIETY DELIVERY BOTS

URBAN FARMING

BOOM

TOUCHLESS TECH

GLOBAL MIGRATION

HEALING ARCHITECTURE

SHARED MOBILITY

TOURISMUS

SLOW TRAVEL

GLOBALISIERUNG BEYOND PLASTIC

AUGMENTED REALITY

TRANSPARENZ LAST MILE CONCEPTS

SELBSTOPTIMIERUNG KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

MODERN NOMADISM

MULTIPOLARE WELTORDNUNG

ZERO WASTE

PROGRESSIVE PROVINZ

DEKARBONISIERUNG

KONNEKTIVITÄT

SICHERHEIT MOBILITÄT

GESUNDHEIT KONNEKTIVITÄT

URBANISIERUNG

MOBILITÄT


12

13

Auswirkungen von Corona auf die Gesellschaft

SILVER SOCIETY

NEW WORK

GESUNDHEIT

GLOBALISIERUNG

WACHSTUM GREEN PRESSURE HOLISTIC HEALTH MINIMALISMUS

DETOXING

INDIVIDUALISIERUNG

INDIVIDUALISIERUNG

ÖKONOMIE

GESELLSCHAFT LEBENSQUALITÄT SLOW CULTURE CIRCULAR ECONOMY

DO IT YOURSELF

NEW WORK

SHARING ECONOMY

INTERNET OF THINGS EVERYTHING AS A SERVICE

REMOTE WORK

DIVERSITY

ACHTSAMKEIT

GREEN TECH

DIGITAL HEALTH

DIGITAL REPUTATION

GLOBALE PROTESTKULTUR

SIERUNG

HUMAN MACHINE INTERACTION

SIERUNG

ÖKONOMIE

SOCIAL BUSINESS

DIGITAL DIVIDE

WISSENSKULTUR

RESILIENZ OUTSOURCING SOCIAL NETWORKS

SICHERHEIT GERMOPHOBIA

RESONANZ

WACHSTUM BUSINESS SOCIAL COCOONING

WISSENSKULTUR

URBANISIERUNG

GLOKALISIERUNG

GIG ECONOMY SMART CITY

MEGACITYS GENERATION GLOBAL

EDUTAINMENT KOLLABORATION

LIFELONG LEARNING

DIGITAL LITERACY

FREE CREATIVITY

MICRO HOUSING

BIG DATA

PRIVACY

VERTICAL VILLAGES

RESPONSIVE CITY

PREDICTIVE ANALYTICS

CONDENSED SPACES BOOM

ROAD DIET

URBAN FARMING

THIRD PLACES MIKROMOBILITÄT

DATAISM

SILVER SOCIETY DELIVERY BOTS

GLOBAL MIGRATION

HEALING ARCHITECTURE

TOUCHLESS TECH

SHARED MOBILITY

TOURISMUS

SLOW TRAVEL

GLOBALISIERUNG BEYOND PLASTIC

TRANSPARENZ LAST MILE CONCEPTS

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

MODERN NOMADISM

ZERO WASTE

PROGRESSIVE PROVINZ

DEKARBONISIERUNG

KONNEKTIVITÄT

SICHERHEIT MOBILITÄT

GESUNDHEIT KONNEKTIVITÄT

URBANISIERUNG

MOBILITÄT


14

Auswirkungen von Corona auf die Gesellschaft GREEN PRESSURE

MINIMALISMUS

GLOKALISIERUNG

GENERATION GLOBAL

SLOW CULTURE

15

ÖKONOMIE

URBAN FARMING

DIGITAL HEALTH

LIFELONG LEARNING

DETOXING

ACHTSAMKEIT

CIRCULAR ECONOMY

SHARING ECONOMY

GREEN TECH

GLOBALE PROTESTKULTUR

GERMOPHOBIA

BIG DATA

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

SLOW CULTURE

LEBENSQUALITÄT

BEYOND PLASTIC

ZERO WASTE

DEKARBONISIERUNG

LEBENSQUALITÄT

DIGITAL HEALTH

RESONANZ

SOCIAL BUSINESS

DIGITAL DIVIDE

HUMAN MACHINE INTERACTION

GIG ECONOMY

DIGITAL LITERACY

GLOKALISIERUNG

GENERATION GLOBAL

GLOBAL MIGRATION

RESONANZ

SOCIAL COCOONING

LIFELONG LEARNING

EDUTAINMENT

ACHTSAMKEIT

SIERUNG

SOCIAL BUSINESS

WACHSTUM

EVERYTHING AS A SERVICE

SILVER SOCIETY

HOLISTIC HEALTH

GESUNDHEIT

DIVERSITY

REMOTE WORK

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

LIFELONG LEARNING

ÖKONOMIE

KOLLABORATION

DIGITAL REPUTATION

DO IT YOURSELF

NEW WORK

REMOTE WORK

GLOBALE PROTESTKULTUR

SIERUNG

SOCIAL BUSINESS

WACHSTUM

DIVERSITY

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

SIERUNG

OUTSOURCING

BUSINESS

RESILIENZ

PRIVACY

DIGITAL LITERACY

VERTICAL VILLAGES

URBAN FARMING

SMART CITY

MICRO HOUSING

MODERN NOMADISM

GLOBAL MIGRATION

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

SHARED MOBILITY

PREDICTIVE ANALYTICS

SOCIAL NETWORKS

DATAISM

PREDICTIVE ANALYTICS

WACHSTUM

MODERN NOMADISM

GLOBALISIERUNG

GESELLSCHAFT

FREE CREATIVITY

INDIVIDUALISIERUNG

WACHSTUM

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

RESPONSIVE CITY

CONDENSED SPACES

THIRD PLACES

SLOW TRAVEL

TOURISMUS

THIRD PLACES

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

BIG DATA

SMART CITY

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

BIG DATA

SMART CITY

WISSENSKULTUR

MEGACITYS

PROGRESSIVE PROVINZ

BOOM

ECTURE HEALING ARCHIT

BOOM

MIKROMOBILITÄT

SHARED MOBILITY

ROAD DIET

DELIVERY BOTS

LAST MILE CONCEPTS

DIGITAL DIVIDE

HUMAN MACHINE INTERACTION

SHARING ECONOMY

SIERUNG

DIGITAL HEALTH

INTERNET OF THINGS

DIGITAL REPUTATION

GERMOPHOBIA

RESILIENZ

HEALTH DIGITAL

INTERNET OF THINGS

DIGI REPUTATION TAL

URBANISIERUNG

MOBILITÄT

KONNEKTIVITÄT

TRANSPARENZ

SICHERHEIT

TOUCHLESS TECH

ÖKONOMIE


Beschleuniger

Entschleuniger

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17 GREEN PRESSURE

MINIMALISMUS

GLOKALISIERUNG

URBAN FARMING

BEYOND PLASTIC

DIGITAL HEALTH

LIFELONG LEARNING

DETOXING

ACHTSAMKEIT

SLOW CULTURE

ÖKONOMIE

SLOW CULTURE

ZERO WASTE

DEKARBONISIERUNG

LEBENSQUALITÄT

ACHTSAMKEIT

CIRCULAR ECONOMY

GREEN TECH

GLOBALE PROTESTKULTUR

SOCIAL BUSINESS

SIERUNG

SHARING ECONOMY

WACHSTUM

GENERATION GLOBAL

SILVER SOCIETY

HOLISTIC HEALTH

LEBENSQUALITÄT

DIGITAL HEALTH

RESONANZ

SOCIAL BUSINESS

DIGITAL DIVIDE

HUMAN MACHINE INTERACTION

WACHSTUM

GLOKALISIERUNG

GERMOPHOBIA

BIG DATA

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

GESUNDHEIT

REMOTE WORK

DIVERSITY

GIG ECONOMY

DIGITAL LITERACY

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

LIFELONG LEARNING

ÖKONOMIE

EVERYTHING AS A SERVICE

NEW WORK

GLOBALE PROTESTKULTUR

SIERUNG

SOCIAL BUSINESS

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

SIERUNG

BUSINESS

RESILIENZ

PRIVACY

DIGITAL LITERACY

URBAN FARMING

SMART CITY

MICRO HOUSING

RESPONSIVE CITY

THIRD PLACES

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

SLOW TRAVEL

TOURISMUS

THIRD PLACES

BOOM

MIKROMOBILITÄT

ROAD DIET

DELIVERY BOTS

LAST MILE CONCEPTS

PRIVACY

BIG DATA

SMART CITY

HUMAN MACHINE INTERACTION

SIERUNG

DIGITAL HEALTH

INTERNET OF THINGS

DIGITAL REPUTATION

REMOTE WORK

GENERATION GLOBAL

GLOBAL MIGRATION

MODERN NOMADISM

WACHSTUM

OUTSOURCING

GESELLSCHAFT

CONDENSED SPACES

MEGACITYS

SHARED MOBILITY

GLOBAL MIGRATION

SHARING ECONOMY

SHARED MOBILITY

GLOBALISIERUNG

DIVERSITY

RESONANZ

SOCIAL COCOONING

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

LIFELONG LEARNING

EDUTAINMENT

DIGITAL REPUTATION

DO IT YOURSELF

INDIVIDUALISIERUNG

WACHSTUM

WISSENSKULTUR

VERTICAL VILLAGES

PROGRESSIVE PROVINZ

URBANISIERUNG

MODERN NOMADISM

MOBILITÄT

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

PREDICTIVE ANALYTICS

SOCIAL NETWORKS

DATAISM

DIGITAL LITERACY

DIGITAL DIVIDE

ÖKONOMIE

KONNEKTIVITÄT

TRANSPARENZ

SICHERHEIT

TOUCHLESS TECH

PREDICTIVE ANALYTICS

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

BIG DATA

SMART CITY

GERMOPHOBIA

RESILIENZ

DIGITAL HEALTH

INTERNET OF THINGS

DIGITAL REPUTATION


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wohnraum im wandel

Kapitel 02 - Analyse Wohnraum im Wandel

kapitel 02: analyse

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SILVER SOCIETY

NEW WORK

GESUNDHEIT GENDER SHIFT

GREEN PRESSURE

UNIVERSAL DESIGN

NEARSHORING

HOLISTIC HEALTH

MINIMALISMUS

DOWNAGING

PROGRESSIVE PARENTING

DETOXING

ÖKONOMIE FEMTECH

LIQUID YOUTH

SLOW CULTURE DO IT YOURSELF

EVERYTHING AS A SERVICE

GENDER AWARENESS CASUAL FEMINISM

SHARING ECONOMY

CHANNELING

GLOBALE PROTESTKULTUR

SIERUNG

PREVENTIVE HEALTH

HUMAN MACHINE INTERACTION

SIERUNG

TRUST TECHNOLOGY

MULTIGRAFIE

SOCIAL BUSINESS

DIGITAL DIVIDE

WISSENSKULTUR

RESILIENZ OUTSOURCING

CORPORATE CULTURE

SOCIAL NETWORKS

EINKOMMEN OPEN INNOVATION

SICHERHEIT

DIRECT TRADE SCIENCE

WIRKSAMKEIT

CROWDSOURCING

CORPORATE HEALTH

RESONANZ

HUMAN RELATIONS

GERMOPHOBIA CURRENCIES

DEMOGRAFIE OPEN KNOWLEDGE

MEDICAL FITNESS SOCIAL COCOONING

WISSENSKULTUR

WACHSTUM

BUSINESS BLOCKCHAIN

GIG ECONOMY

SMART CITY

SIMPLEXITY EDUTAINMENT

GENDER SHIFT

FEMALE LEADERSHIP

GREEN TECH

DIGITAL HEALTH

ÖKONOMIE

SOCIETY

REMOTE WORK

DIVERSITY CIRCULAR ECONOMY

CYBERCRIME

DIGITAL REPUTATION

GENDER MAINSTREAMING

IDENTITY DESIGN

ACHTSAMKEIT

PLANT BASED

INTERNET OF THINGS

CANCEL CULTURE

GESELLSCHAFT

LEBENSQUALITÄT

BUSINESS ECOSYSTEMS

INDIVIDUALISIERUNG

UNGENDERED LIFESTYLE

CULTURE

MARKETING

FLEXICURITY

SPACE AGE

COOPETITION

INDIVIDUALISIERUNG

NEW WORK

GLOBALISIERUNG

WACHSTUM

URBANISIERUNG

GLOKALISIERUNG URBAN MANUFACTURING

MEGACITYS

PLAYFULNESS

GENERATION GLOBAL LIFELONG LEARNING

KOLLABORATION

FREE CREATIVITY

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

MICRO HOUSING

BIG DATA

VERTICAL VILLAGES

RESPONSIVE CITY SPORTIVITY

OMLINE

ROAD DIET

PREDICTIVE ANALYTICS

AUTONOMES FAHREN

CONDENSED SPACES

GLOBAL CITYS

THIRD PLACES SEAMLESS MOBILITY

DATAISM

MIKROMOBILITÄT

SILVER SOCIETY DELIVERY BOTS

URBAN FARMING

BOOM

TOUCHLESS TECH

GLOBAL MIGRATION

HEALING ARCHITECTURE

SHARED MOBILITY

TOURISMUS

SLOW TRAVEL

GLOBALISIERUNG BEYOND PLASTIC

AUGMENTED REALITY

TRANSPARENZ LAST MILE CONCEPTS

SELBSTOPTIMIERUNG KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

MODERN NOMADISM

MULTIPOLARE WELTORDNUNG

ZERO WASTE

PROGRESSIVE PROVINZ

DEKARBONISIERUNG

KONNEKTIVITÄT

SICHERHEIT MOBILITÄT

GESUNDHEIT KONNEKTIVITÄT

URBANISIERUNG

MOBILITÄT


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Wohnen im Suburbanen Raum

SILVER SOCIETY

NEW WORK

GESUNDHEIT

GLOBALISIERUNG

WACHSTUM GREEN PRESSURE

UNIVERSAL DESIGN

HOLISTIC HEALTH

MINIMALISMUS

INDIVIDUALISIERUNG INDIVIDUALISIERUNG

ÖKONOMIE

GESELLSCHAFT LEBENSQUALITÄT REMOTE WORK

SLOW CULTURE ACHTSAMKEIT

CIRCULAR ECONOMY

DO IT YOURSELF

NEW WORK

SHARING ECONOMY

INTERNET OF THINGS

GREEN TECH

EVERYTHING AS A SERVICE

SIERUNG

ÖKONOMIE

SOCIETY

MULTIGRAFIE

WISSENSKULTUR

RESILIENZ OUTSOURCING

SICHERHEIT RESONANZ

GERMOPHOBIA

SOCIAL COCOONING

WISSENSKULTUR

SIMPLEXITY

LIFELONG LEARNING

KOLLABORATION

URBANISIERUNG

BLOCKCHAIN

DIGITAL LITERACY

FREE CREATIVITY

PRIVACY

SMART CITY MICRO HOUSING

BIG DATA

VERTICAL VILLAGES

RESPONSIVE CITY

PREDICTIVE ANALYTICS

URBAN FARMING

BOOM

ROAD DIET

THIRD PLACES MIKROMOBILITÄT

SILVER SOCIETY DELIVERY BOTS

TOUCHLESS TECH

GLOBAL MIGRATION

HEALING ARCHITECTURE

SHARED MOBILITY

GLOBALISIERUNG

AUGMENTED REALITY

MODERN NOMADISM LAST MILE CONCEPTS

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

ZERO WASTE

PROGRESSIVE PROVINZ

DEKARBONISIERUNG

KONNEKTIVITÄT

SICHERHEIT MOBILITÄT

GESUNDHEIT KONNEKTIVITÄT

URBANISIERUNG

MOBILITÄT


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Wohnen im Suburbanen Raum

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SLOW CULTURE

LEBENSQUALITÄT

ACHTSAMKEIT

CIRCULAR ECONOMY

GERMOPHOBIA

BIG DATA

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

LIFELONG LEARNING

ÖKONOMIE

EVERYTHING AS A SERVICE

RESONANZ

SOCIAL COCOONING

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

GREEN PRESSURE

MINIMALISMUS

UNIVERSAL DESIGN

SLOW CULTURE

MULTIGRAFIE

LIFELONG LEARNING

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

RESONANZ

RESILIENZ

DIGITAL LITERACY

REMOTE WORK

GLOBAL MIGRATION

MODERN NOMADISM

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

SIERUNG

OUTSOURCING

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

ÖKONOMIE

SHARING ECONOMY

GREEN TECH

URBAN FARMING

ZERO WASTE

MULTIGRAFIE

DO IT YOURSELF

DEKARBONISIERUNG

SILVER SOCIETY

HOLISTIC HEALTH

GESUNDHEIT

REMOTE WORK

NEW WORK

WACHSTUM

GLOBALISIERUNG

GESELLSCHAFT

INDIVIDUALISIERUNG

RESILIENZ

PRIVACY

DIGITAL LITERACY

URBAN FARMING

SMART CITY

MODERN NOMADISM

GLOBAL MIGRATION

LIFELONG LEARNING

WISSENSKULTUR

VERTICAL VILLAGES

MICRO HOUSING

RESPONSIVE CITY

THIRD PLACES

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

PROGRESSIVE PROVINZ

URBANISIERUNG

THIRD PLACES

BOOM

MIKROMOBILITÄT

SHARED MOBILITY

ROAD DIET

DELIVERY BOTS

LAST MILE CONCEPTS

MOBILITÄT

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

SHARED MOBILITY

PREDICTIVE ANALYTICS

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

BIG DATA

SIMPLEXITY

SMART CITY

BLOCKCHAIN

SHARING ECONOMY

SIERUNG

INTERNET OF THINGS

PREDICTIVE ANALYTICS

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

BIG DATA

SIMPLEXITY

SMART CITY

BLOCKCHAIN

GERMOPHOBIA

RESILIENZ

INTERNET OF THINGS

SOCIETY

KONNEKTIVITÄT

TOUCHLESS TECH

SICHERHEIT

ÖKONOMIE

AUGMENTED REALITY


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Auswirkungen von Corona auf das Wohnen

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SLOW CULTURE

LEBENSQUALITÄT

ACHTSAMKEIT

CIRCULAR ECONOMY

GERMOPHOBIA

BIG DATA

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

LIFELONG LEARNING

ÖKONOMIE

EVERYTHING AS A SERVICE

RESONANZ

SOCIAL COCOONING

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

GREEN PRESSURE

MINIMALISMUS

UNIVERSAL DESIGN

SLOW CULTURE

MULTIGRAFIE

LIFELONG LEARNING

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

RESONANZ

RESILIENZ

DIGITAL LITERACY

REMOTE WORK

GLOBAL MIGRATION

MODERN NOMADISM

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

SIERUNG

OUTSOURCING

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

ÖKONOMIE

SHARING ECONOMY

GREEN TECH

URBAN FARMING

ZERO WASTE

MULTIGRAFIE

DO IT YOURSELF

DEKARBONISIERUNG

SILVER SOCIETY

HOLISTIC HEALTH

GESUNDHEIT

REMOTE WORK

NEW WORK

WACHSTUM

GLOBALISIERUNG

GESELLSCHAFT

INDIVIDUALISIERUNG

RESILIENZ

PRIVACY

DIGITAL LITERACY

URBAN FARMING

SMART CITY

MODERN NOMADISM

GLOBAL MIGRATION

LIFELONG LEARNING

WISSENSKULTUR

VERTICAL VILLAGES

MICRO HOUSING

RESPONSIVE CITY

THIRD PLACES

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

PROGRESSIVE PROVINZ

URBANISIERUNG

THIRD PLACES

BOOM

MIKROMOBILITÄT

SHARED MOBILITY

ROAD DIET

DELIVERY BOTS

LAST MILE CONCEPTS

MOBILITÄT

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

SHARED MOBILITY

PREDICTIVE ANALYTICS

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

BIG DATA

SIMPLEXITY

SMART CITY

BLOCKCHAIN

SHARING ECONOMY

SIERUNG

INTERNET OF THINGS

PREDICTIVE ANALYTICS

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

BIG DATA

SIMPLEXITY

SMART CITY

BLOCKCHAIN

GERMOPHOBIA

RESILIENZ

INTERNET OF THINGS

SOCIETY

KONNEKTIVITÄT

TOUCHLESS TECH

SICHERHEIT

ÖKONOMIE

AUGMENTED REALITY


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Auswirkungen von Corona auf das Wohnen

GREEN PRESSURE

MINIMALISMUS

LIFELONG LEARNING

SLOW CULTURE

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SLOW CULTURE

ÖKONOMIE

LEBENSQUALITÄT

ACHTSAMKEIT

CIRCULAR ECONOMY

SHARING ECONOMY

GREEN TECH

URBAN FARMING

SILVER SOCIETY

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

RESONANZ

GERMOPHOBIA

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

LIFELONG LEARNING

ÖKONOMIE

RESONANZ

SOCIAL COCOONING

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

DO IT YOURSELF

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

BIG DATA

GESUNDHEIT

REMOTE WORK

RESILIENZ

DIGITAL LITERACY

REMOTE WORK

GLOBAL MIGRATION

LEBENSQUALITÄT

OUTSOURCING

NOMADISM

EVERYTHING AS A SERVICE

NEW WORK

WACHSTUM

MODERN NOMADISM

GLOBALISIERUNG

ACHTSAMKEIT

INDIVIDUALISIERUNG

RESILIENZ

PRIVACY

DIGITAL LITERACY

URBAN FARMING

SMART CITY

MODERN NOMADISM

GLOBAL MIGRATION

THIRD PLACES

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

LIFELONG LEARNING

WISSENSKULTUR

VERTICAL VILLAGES

MICRO HOUSING

RESPONSIVE CITY

THIRD PLACES

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

SHARED MOBILITY

ROAD DIET

PROGRESSIVE PROVINZ

URBANISIERUNG

BOOM

MIKROMOBILITÄT

SMART CITY

SHARING ECONOMY

SMART CITY

GERMOPHOBIA

MOBILITÄT

SHARED MOBILITY

PREDICTIVE ANALYTICS

BIG DATA

ÖKONOMIE

KONNEKTIVITÄT

TOUCHLESS TECH

SICHERHEIT

PREDICTIVE ANALYTICS

DIGITAL LITERACY

PRIVACY

BIG DATA

RESILIENZ

DELIVERY BOTS

LAST MILE CONCEPTS

ZERO WASTE

DEKARBONISIERUNG


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Beschleuniger

GREEN PRESSURE

MINIMALISMUS

LIFELONG LEARNING

SLOW CULTURE

Entschleuniger

SLOW CULTURE

ÖKONOMIE

LEBENSQUALITÄT

ACHTSAMKEIT

CIRCULAR ECONOMY

SHARING ECONOMY

LIFELONG LEARNING

ÖKONOMIE

GREEN TECH

URBAN FARMING

ZERO WASTE

DEKARBONISIERUNG

SILVER SOCIETY

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

RESONANZ

GERMOPHOBIA

BIG DATA

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

GESUNDHEIT

REMOTE WORK

RESILIENZ

DIGITAL LITERACY

EVERYTHING AS A SERVICE

NEW WORK

REMOTE WORK

MODERN NOMADISM

ACHTSAMKEIT

LEBENSQUALITÄT

GLOBAL MIGRATION

WACHSTUM

GLOBAL MIGRATION

SHARED MOBILITY

SHARED MOBILITY

SHARING ECONOMY

GLOBALISIERUNG

OUTSOURCING

RESONANZ

SOCIAL COCOONING

FREE CREATIVITY

KOLLABORATION

LIFELONG LEARNING

PRIVACY

KOLLABORATION

DO IT YOURSELF

INDIVIDUALISIERUNG

RESILIENZ

DIGITAL LITERACY

FREE CREATIVITY

WISSENSKULTUR

VERTICAL VILLAGES

URBAN FARMING

SMART CITY

MODERN NOMADISM

THIRD PLACES

DIGITAL LITERACY

BIG DATA

MICRO HOUSING

RESPONSIVE CITY

THIRD PLACES

BOOM

HEALING ARCHITECTURE

PROGRESSIVE PROVINZ

URBANISIERUNG

BOOM

MIKROMOBILITÄT

ROAD DIET

DELIVERY BOTS

LAST MILE CONCEPTS

MOBILITÄT

PREDICTIVE ANALYTICS

SMART CITY

PRIVACY

ÖKONOMIE

KONNEKTIVITÄT

TOUCHLESS TECH

SICHERHEIT

PREDICTIVE ANALYTICS

DIGITAL LITERACY

BIG DATA

SMART CITY

GERMOPHOBIA

RESILIENZ

PRIVACY

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wohnraum im wandel

Kapitel 02 - Analyse Wohnraum im Wandel - Wohntrends

33

kapitel 02: analyse

Wohntrends: · · · · ·

Vertical Villages McLiving Tidyism Hoffice Home Suite Home


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wohnraum im wandel

Tidyism · · · · · · · ·

Reaktion auf geringe Wohnfläche und fehlenden Stau- und Lagerraum Reaktion auf: Besitz als Ballast individuelles Bedürfnis: mehr Achtsamkeit, Reduktion einer Gesellschaft des Überflusses psychische Auswirkungen Flexibilität: temporäre Wohnräume Folge dieser soziodemografischen Entwicklung: wachsende Zahl an Selfstorage-Units

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kapitel 02: analyse

McLiving · · · · · ·

Wohnen nach dem Fast Food Prinzip Tiny Houses, Mosquito Living, Micro Appartements Gefahr in der Baubranche: kleinere Wohnungen mit weniger Qualität weniger Platz Quantität statt Qualität „ungesundes Wohnen“


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wohnraum im wandel

Home Suite Home

· ein bisschen Hotel-Feeling in die eigenen vier Wände bringen · Zuhause wohlfühlen wichtiger als je zuvor · Gemütlichkeit und Komfort - Vorbild Hotelkonzept · Wohnung als multifunktionaler Rückzugsort, ähnlich einer Hotel Suite

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kapitel 02: analyse

Hoffice Grenzen zwischen Arbeiten und privatem Raum verschmelzen neue Herausforderungen stärker werden des Bedürfnisses nach Privatsphäre und einer funktionierenden Work-Family-Balance teilweise Wunsch auch in Zukunft weiterhin Home Office zu machen · Hoffice wird sich zu einem Lebensstil entwickeln · Bedarf an smarten Lösungen · · · · ·


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wohnraum im wandel

Romancing the Balcony · Neubelebung von Balkon und Terrasse · Sehnsucht nach privatem Raum unter freiem Himmel · „private Outdoor-Flächen“ werden zum Mittelpunkt des Lebens und des Zusammenkommens · mehr Grün

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kapitel 02: analyse

Vertical Village · Individualisierung (eigenes Zuhause nach individuellen Wünschen) · neues Wir-Gefühl · Synthese von Individualität und Gemeinschaft · Konzept der Rurbanität (Ruralität + Urbanität), Kombinieren der Vorteile von Stadt und Land


40

wohnraum im wandel

41

kapitel 02: analyse

Wandel in der Gesellschaft: von der Großfamilie zur Single-Gesellschaft

Wohnungen werden wieder kleiner

100 Badezimmer

80 60

80

2. Schlafzimmer

60

Schlafzimmer

40

40

Küche

20 0

3. Schlafzimmer

20

Wohnzimmer

1930

1950

1970

1990

2010

durchschnittliche Größe des Wohnraums in Großbritannien von den 1930er Jahren bis in die 2010er Jahre (in qm)

0

1900 1925 1950 1975 1990 2000 2010 2017 2020 2025 2030 2035 EinpersonenHaushalte

2 - PersonenHaushalte

3 - PersonenHaushalte

4 - PersonenHaushalte

Haushalte nach Haushaltsgrößen in Deutschland (in Prozent)

Haushalte mit 5 und mehr Personen


42

bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

Bausteine Anforderungen an die Architektur nach Corona

43

kapitel 02: analyse

Gesundheit

Gemeinschaft

Nachhaltigkeit

Natur

Technik

Grenzen

Flexibilität


44

bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

45

kapitel 02: analyse

Gesundheit

Gesundheit ist nach der Definition der WHO nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern einerseits der „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“, andererseits aber auch ein „menschliches Grundrecht“. Durch Corona wird die Gesundheit der Maßstab für alle ökologischen und ökonomischen Handlungen.

Nicht zuletzt der noch ungewisse Ausgang der Pandemie stellt eine immense Herausforderung für Regierungen, Gesundheitssysteme und Menschen dar, was mit erheblichen Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit in der Bevölkerung verbunden ist. Das ganze gesundheitliche Ausmaß der Pandemie ist jedoch auf Grund von Langzeitfolgen erst in einigen Jahren ganzheitlich zu beurteilen.

Durch das Corona Virus ist der Megatrend Gesundheit und körperliche Unversehrtheit ins Zentrum unseres Denkens und Handelns gerückt. Individualisierung, Isolation und Abstand haben große gesundheitliche Auswirkungen und besonder psychische Folgen. Hinzu kommen Stress und Bewegungseinschränkungen durch das eingeschränkte Sportangebot. Entfremdung, Einsamkeit und auch Angst sind die gravierenden Folgen, die diese Einschränkungen für viele Betroffene haben. Corona und die gesundheitlichen Folgen bestimmen alle Bereiche unseres Alltag und bilden den neuen Maßstab für unser ökologisches und ökonomisches Handeln.

In einer Studie der Bundes Psychotherapeuten Kammer über psychische Erkrankungen im Zusammenhang mit der CoronaPandemie wird hervorgehoben: „Nicht alle Menschen sind [...] einem gleich hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt oder psychisch und sozial gleich belastet.“ Menschen mit körperlichen Vorerkrankungen seien nicht nur für die unmittelbaren körperlichen Folgen, sondern auch für psychische Langzeitfolgen besonders gefährdet. Außerdem seien auch ältere Menschen besonders stark gefährdet. Der massive Mangel an menschlichem Austausch durch die Kontaktbeschränkungen und Schutzmaßnahmen kann zu erheblichen psychischen Belastungen führen. Folge sind starke Niedergeschlagenheit, Einsamkeit und sogar Depression.


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

Einsamkeitsrate steigt bei Menschen im mittleren und hohen Alter

20 15 10 5 0

46-55 Jahre

56-65 66-75 76-90 Jahre Jahre Jahre

2014

2017

Männer Frauen

Niedrige Mittlere Hohe Bildung Bildung Bildung

2020

Einsamkeitsraten nach Erhebungsjahr, Alter, Geschlecht und Bildung (in Prozent)

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kapitel 02: analyse

Der Megatrend der Individualisierung hat schon in den Jahre vor Corona dazu geführt, dass ältere Menschen und Menschen in Großstädten sich zunehmend einsam fühlen. Corona wirkt hinzukommend wie ein Brandbeschleuniger und verstärkt diesen gesellschaftlichen Trend durch Kontaktreduzierung und Quarantäne. Die Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) von April 2021 verdeutlicht, den starken Anstieg der Einsamkeitsrate bei Menschen im mittleren und hohen Erwachsenenalter. Verglichen werden die Einsamkeitsraten der Jahre 2014, 2017 und 2020. In allen aufgeführten Altersgruppen von 46 bis 90 Jahre und in allen Bildungsgruppen steigt die Einsamkeitsrate im Jahr 2020 ausnahmslos an. Einsamkeit in der Pandemie ist ein fundamentales Problem, dass alle Schichten der Gesellschaft betrifft. Gemeinschaft bietet eine Sicherheit vor der „neuen Volkskrankheit“ der Corona-Einsamkeit. Schon vor der Pandemie entstanden deswegen neue Wohnkonzepte, wie beispielsweise „Co-Living“, Cluster Wohnungen oder Alten-WG´s, welche den Zusammenhalt unter den Bewohnern stärken sollte. Die Corona Pandemie wird neu Wohnkonzepte dieser Art hervorbringen, die zusätzlich temporär unterschiedliche Abstände zwischen den Bewohnern ermöglichen. Auch die Nachbarschaft erfährt in der Zeit der Pandemie eine Renaissance und ist heute vielleicht bedeutender denn je. Im Baustein „Gemeinschaft“ werden diese Verschiebungen im gesellschaftlichen Gemeinschaftsverständnis ausführlich analysiert und interpretiert.


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kapitel 02: analyse

Eine gesunde Umwelt ist die Voraussetzung für ein gesundes Leben. Uns wird durch Corona bewusst, dass Gesundheit das höchste Gut ist, das wir schützen sollten. Durch die neue Wahrnehmungsfähigkeit und Empfindsamkeit wird der gesellschaftliche Fokus auf die Gesundheit gelegt. Auch die Architektur muss somit auf diesen neuen Schwerpunkt reagieren. So hat ganzheitliche gesunde Architektur großen Einfluss auf die psychische und physische Gesundheit der Bewohner und kann dazu beitragen, dass diese sich sicher fühlen. Die post-corona Architektur sollten deswegen Räume schaffen, die unmittelbar einen gesunden Lebensstil unterstützen und Lebensqualität schaffen. Ein wichtiger Faktor kann dabei kann auch die Gemeinschaft und Nachbarschaft sein. Auch die Natur hat großen ein Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen. Beide Bausteine können auch zur Regeneration und der Genesung der psychischen Corona-Folgen beitragen und werden im weiteren Verlauf genauer analysiert.

Second home, Selgascano (2017)


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Ein aktueller Wohntrend der eng mit den Psyche des Menschens und dem Bedarf nach Klarheit und ist die bereits beschriebene Minimalismus Bewegung. Dieser besagt, dass die Menschen Besitz zunehmend als Ballast empfinden und deswegen beginnen ihre Wohnungen aufzuräumen und zu ordnen. Dieser „Trend zur Sauberkeit“ hat dabei jedoch weniger mit einem sauberen, ordentlichen Zuhause zu tun. Es geht um die psychischen Auswirkungen eines solchen bewussten „Aufräumens“ und das Besinnen auf das Wesentliche, welches zu einem glücklicheren und zufriedeneren Leben führe. Das Zukunftinstitut nennt diesen Wohntrend auch „Tidyism“. Seinen Ursprung hat dieser Trend laut Oona Horx-Strathern in der konsumbestimmten Gesellschaft. Ein anderer nennenswerter Vorteil der minimalistischen Einrichtung ist eine höhere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit auf Veränderungen im eigenen Leben. Immer mehr Menschen leben für kürzere Zeiträume an einem Ort und die Fläche dieser temporären Wohnräume wird immer kleiner. Menschen, die ihren Wohnraum aufräumen und sich auf das Wesentliche besinnen sind auf einschneidende Veränderungen, wie zum Beispiel die Corona Pandemie, flexibler und können sich schneller an diese Veränderungen anpassen. Diese Freiheit kann auch eine höhere Lebensqualität bedeuten.

storage T, Kwong / von Glinow (2019)


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Beschleunigter Trend zur Landliebe Corona trägt nicht nur innerhalb der Städte weltweit zu großen Veränderungen bei, sondern verändert auch das Leben in den ländlicheren und weniger dichten Regionen. Weil Wohnraum die großen Städte Deutschlands immer teurer wurde, wichen vor Corona vor allem junge Familien in die Umlandgemeinden aus. Lange Wege hin zum Job nahmen sie dafür in Kauf. Die Auswirkungen von Corona auf die Arbeitswelten verändern nun jedoch auch die Attraktivität des ländlicheren Umlandes. Viele Menschen müssen nun zum Beispiel nicht mehr fünf Tage in der Woche in die Großstadt pendeln, wodurch der Radius um die Metropolen sich deutlich vergrößert hat. In Regionen, in denen zuvor die Landflucht ein großes Problem war, ist nach Corona eine gegenteilige Bewegung zu erkennen. Die schwindende Attraktivität der dichter besiedelten Ballungsräume und der durch Corona beschleunigte Trend zur Landliebe ist auch anhand einer Umfrage der „WohnNet“ zu erkennen, bei der vom 30. Januar bis zum 30. Juni 2020 5.274 Österreicher nach ihrem Wunschwohnort befragt wurden. Dabei gaben vor dem Lockdown 39% der Befragten an, dass sie unabhängig von der aktuellen Wohnsituation gerne auf dem Land wohnen möchten. Nach dem Lockdown stieg dieser Anteil auf um 4% auf 43%. Gemeinden, die schon frühzeitig auf schnelles Internet gesetzt haben profitieren dabei deutlich mehr von dem Beschleuniger „Corona“, als Gemeinden mit schlechter Internetanbindung, denn schnelles Internet ist ein entschiedener Faktor, wenn es um die Attraktivität des ländlichen Raumes für Städter geht. Da das Homeoffice auch nach Corona dauerhaft das Pendeln ersetzen kann, ist es auch nach dem Lockdown und in Zukunft möglich einige Tage pro Woche im Homeoffice zu arbeiten. Die aktuelle Entwicklung kann aber nicht nur für die kleinen Gemeinden im Ballungsraum der großen Städte eine positive Seite haben. Viele Städter hoffen, dass sich durch die Stadt-Land-Bewegung die Wohnungsmärkte in den Städten entspannen. Die Wohnraumpreise könnten in den Städten letztlich wieder fallen, weil die Nachfrage durch die Abwanderung aufs Land zurückgeht. Bezahlbarer Wohnraum in der Stadt könnte also wieder vermehrt angeboten werden.

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kapitel 02: analyse

Wo würden sie am liebsten wohnen? (Abgesehen von der aktuellen Wohnsituation)

Vor Lockdown:

Bundeshauptstadt 34%

Am Land 39%

Landeshauptstadt 39%

Bezirkshauptstadt 39%

Nach Lockdown:

Bundeshauptstadt 25%

Am Land 43%

Landeshauptstadt 16% Bezirkshauptstadt 16%


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Wie wichtig sind Ihnen folgende Faktoren, wenn Sie sich für Ihr neues Zuhause entscheiden?

Vor Lockdown: nicht wichtig

sehr wichtig

Garten Terrasse und Balkon

Raumaufteilung

Fläche/ Größe

0

20

40

60

80

100

Nach Lockdown: nicht wichtig

sehr wichtig

Garten

+ 16 %

Terrasse und Balkon

+3%

Raumaufteilung

-3%

Fläche/ Größe

-7%

0

20

40

60

80

100

kapitel 02: analyse

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kapitel 02: analyse

Gemeinschaft

Gemeinschaft bezeichnet eine überschaubare soziale Gruppe, deren Mitglieder durch ein starkes „Wir-Gefühl“ eng miteinander verbunden sind. Die Coronakrise lehrt uns viel darüber, wozu Gemeinschaft im Stande ist. Wir haben zum Beispiel erkannt, dass wir nicht alles alleine bewältigen können. Wenn wir die Kraft dieser Lehren über diese Zeit hinaus mitnehmen, sind viele Dinge vorstellbar, denn auch bei anderen wichtigen Themen, wie zum Beispiel dem Klimaschutz, ist nur eine Gesellschaft in Gemeinschaft fähig etwas zu verändern. Die Gesellschaft hat schon vor Corona den Zenit der Individualisierung erreicht. Das heißt jedoch nicht, dass die Individualisierung damit beendet ist. Die Gesellschaft hat reflektiert und verstanden, dass sie durch Gemeinschaft mehr schafft und wann er Zeit für sich selbst einräumen sollte. Somit hat die Sehnsucht nach Bindung,

Gemeinschaft, sozialer Struktur und Zugehörigkeit stark zugenommen. In der aktuellen Krise hat unsere Gesellschaft viele ihrer guten Seiten gezeigt: Teils untereinander völlig Fremde organisieren gemeinsam Besorgungsdienste für Ältere, Wohnsitzlose und andere potenziell besonders betroffene Menschen an; medizinisch geschulte Freiwillige unterstützen Kliniken bei der Versorgung; immer wieder gibt es Dankesbekundungen für Pflegepersonal, Supermarktangestellte und andere, die in diesen Zeiten besonders wichtig sind, um uns durch die Krise zu führen; und vieles mehr. Sowohl die gelebte Mitmenschlichkeit als auch die Handlungsfähigkeit des Sozialstaates haben sich in der Corona-Krise bisher eindrucksvoll bewiesen. Dafür war es gar nicht nötig, sich unter ein kollektives Joch, unter eine bedingungslose Führung von oben zu unterwerfen. Viele der getroffenen Maßnahmen sind vielmehr dazu geeignet, unsere persönlichen Freiheiten zu bewahren.


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

1500 Leute, die man wiedererkennt 500 Bekannte 150 Freunde-, Kollegenkreis 50 aktiver Freundes-, Familien-, Kollegenkreis 15 vertrauter Freundes-, Familienkreis 5 Kernfamilie, Vertraute 1-2 Lebenspartner, beste*r Freund*in

Dunbar-Kreise

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kapitel 02: analyse

Wir werden uns in Zukunft nicht nur stärker auf jene Menschen konzentrieren, zu denen wir eine wirkliche und gute Beziehung haben, sondern auch die Dinge in unserem direkten Umfeld mehr respektieren und wertschätzen. So wird Solidarität und Nachbarschaft wichtiger als je zuvor und bietet in Krisensituationen Rückhalt und Sicherheit. Im Lockdown mit Ausgangssperren und Kontaktreduzierungen kann dann die autarke Gemeinschaft weiterhin bestehen und ihrem Alltag weiter nachgehen. Diese Resilienz durch Gemeinschaft schützt die Menschen aber auch im Alltag, wie im Baustein Gesundheit beschrieben, vor Vereinsamung und Isolation. Eine wichtige Kennzahl beim definieren der Größe einer Gemeinschaft bildet die Dunbar-Zahl. Diese beschreibt die theoretische „kognitive Grenze“ der Anzahl an Menschen, mit denen eine Einzelperson soziale Beziehungen unterhalten kann. Das Konzept wurde vom Psychologen Robin Dunbar entwickelt. Im Wesentlichen zeigt die Dunbar-Zahl die Anzahl der Personen, von denen jemand die Namen und die wesentlichen Beziehungen untereinander kennen kann. Es wird in die Kategorien „Bekannte, Freundes- und Kollegenkreis, aktiver Freundes,- Familien- und Kollegenkreis und vertrauter Freundes-, Familienkreis unterschieden. Letzterer besteht lediglich nur noch aus 15 Personen.


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Co-Living

NACHBARSCHAFT IST WICHTIGER DENN JE

Isolation kreiert Communites

ZURÜCK IN DIE KLEINE GEMEINSCHAFT Ein Vorteil dieser überschaubaren Gemeinschaft kann auch das Prinzip „Nutzen statt Besitzen“ sein. Was vor wenigen Jahren als Subkultur begonnen hat, hat sich in rasantem Tempo zu einer globalen Bewegung entwickelt. Die Gesellschaft sucht in der „Sharing Community“ einen neuen bewussten Lifestyle, die Wirtschaft entwickelt Modelle, um trotz scheinbar verringertem Konsum von der „Sharing Economy“ zu profitierten. In Form von gemeinschaftlichen Gärten, Fahrradwerkstätten oder Gästezimmern entstehen neue Möglichkeiten die eigenen privaten Räume effektiver zu nutzen. Nutzungen, die nur seltener gebraucht werden, werden ausgelagert und geteilt. So muss sich nicht jeder seinen eigenen Rasenmäher kaufen, sondern teilt ihn sich mit seinen engsten Nachbarn. Das spart nicht nur Raum, der oftmals nicht zur Verfügung steht, sondern vor allem auch Geld.

GLOKALISIERUNG RESILIENZ DURCH GEMEINSCHAFT Nutzen statt Besitzen!

nachbarschaftshilfe


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

Glauben Sie der Ausbruch des Coronavirus hat die Gesellschaft in Deutschland näher zusammen gebracht oder weiter voneinander entfernt?

40

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kapitel 02: analyse

Welche der folgenden Themen sind für Sie persönlich in der Corona-Krise wichtiger geworden?

Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen

35 30

Unterstützung von Unternehmen in der Region

25

Nachbarschaftshilfe

20

Globales Denken aus der Wirtschaft

15

Sichere Geldanlage

10

Freiwilliges Engagement in z.B. lokalen Hilfsorganisationen

5 0

näher zusammengebracht

weiter voneinander entfernt

hat keine Auswirkung auf die Gesellschaft

weiß nicht, keine Angabe

Umwelt- und Klimaschutz 0

10

20

30

40

50

60


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kapitel 02: analyse

Nachhaltigkeit

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird sehr kontrovers verstanden. Der 1987 veröffentlichte Brundtlandbericht definierte erstmals das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung als „eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generationen sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit ihres Lebens erhält.“ Auf dieser Grundlage wird der Begriff heutzutage oft mit dem Erhalt der Erde und damit mit dem Erhalt einer lebenswerten und gesunden Umgebung gleichgestellt. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind keine Nischenthemen mehr. Der Klimawandel ist allgegenwärtig und zeigt, dass nachhaltiges Wirtschaften eine Notwendigkeit, denn der Erhalt unseres Planten ist gleich zu setzten mit der Zukunft der Menschheit. Die Klimakrise ist die größte Herausforderungen für die globale Gesellschaft, denn die Natur ist für uns Menschen, wie für jedes andere Lebewesen auch, Lebensgrundlage und Ressource zugleich.

Mill Owners´ Building, Le Corbusier, Ahmedabad 1954

„Wir können Städte und Gebäude nicht weiter so gestalten, als wäre nichts passiert. Unser Vorschlag beruht auf der Notwendigkeit, Lösungen für die verschiedenen Krisen zu finden, die gleichzeitig auf unserem Planeten stattfinden, um ein neues städtisches Leben zu schaffen, das auf der zirkulären Bioökonomie basiert und Städte und Gemeinden stärkt.“

Vicente Guallart

Archi­t ek­t und Grün­d e­r von Guallart Architects


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TRANFORMATION

RESILIENZ

* SINN * WERTE * KOLLABORATION

* WOHLBEFINDEN * STRESSREDUKTION * PRODUKTIVITÄT

NEUE ACHTSAMKEIT

INNOVATION

* AGILITÄT * KREATIVITÄT * LERNFÄHIGKEIT

EMPATHIE

* EMOTIONALE INTELLIGENZ * BEWUSSTE KOMMUNIKATION * CO-KREATION

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kapitel 02: analyse

Wenn man die aktuelle Situation der Baubranche mit Bezug auf den Klimawandel genauer betrachtet wird einem die prekäre Situation sofort bewusst. Die Baubranche verantwortet in Deutschland ca. 30 Prozent der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs, ca. 50 Prozent des Abfallaufkommens und ca. 90 Prozent der gesamten inländischen Entnahme mineralischer Rohstoffe. Damit zählt sie zu einer der größten Mitverursacher der Klimakrise. Die Bedeutung der Baubranche für die Umwelt und den Klimaschutz ist also unumstritten. Um die aufgestellten Klimaziele einzuhalten, hat die Bundesregierung 2019 das Klimaschutzprogramm 2030 vorgelegt, das vorgibt 55 Prozent weniger Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 1990 zu erzeugen. Die Coronakrise verändert die Wahrnehmung den Gesellschaft. Das Zukunftsinstitut spricht von der „neuen Achtsamkeit“ - ein neues Umweltbewusstsein. Corona bringt Nachhaltigkeit, Klimawandel und die Verantwortung für die Natur und Umwelt stärker denn je in die Köpfe vieler Menschen. In diesem Zusammenhang haben selbst die Einschränkungen und Ausgangssperren doch etwas Gutes: Sie zeigen den Menschen, dass ihr Handeln unmittelbar die Umwelt und Zukunft beeinflussen kann. Denn weniger Flugzeuge, weniger Autos und allgemein weniger Verkehr bringt frische Luft in die Stadt, färbt den Himmel wieder blau und zeigt, dass die grüne Stadt weniger denn je eine Utopie ist.


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Doch was können wir Architekten tun, um unserer Zukunft nachhaltig zu gestalten? Nachhaltige Architektur und Stadtentwicklung besinnen sich darauf, dass unsere Ressourcen nicht endlos und freie Flächen in unseren Städten nicht beliebig zu vermehren sind. Der behutsame Umgang mit Baumaterialien und Energie stellen immer wichtiger werdende Faktoren im Bauen dar. In der post-corona Architektur wird dieser Trend zusätzlich an Bedeutung gewinnen. Ressourcenschonendes Bauen kann dabei viele Facetten annehmen. Der Kerngedanke bleibt dabei jedoch der intelligent-nachhaltigen Umgang mit Ressourcen in Form der Kreislaufwirtschaft cradle to cradle. Cradle to Cradle (englisch „von Wiege zu Wiege“, sinngemäß „vom Ursprung zum Ursprung“) ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Das auch als Philosophie bzw. System wahrnehmbare Prinzip wurde Ende der 1990er-Jahre von dem deutschen Chemiker Michael Braungart und dem US amerikanischen Architekten William McDonough entworfen. Cradle-to-Cradle-Produkte sind demnach solche, die entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe zurückgeführt werden oder als „technische Nährstoffe“ kontinuierlich in technischen Kreislaufen gehalten werden können. Somit verschwimmen auch im Baustein der Nachhaltigkeit die Bausteine Natur und Technik und bilden sogar ein eigenes, gemeinsames Themenfeld, die Bionik.

BIOLOGISCHER

PFLANZEN

NÄHRSTOFF

PRODUKTION BIOLOGISCHER ABBAU

BIOLOGISCHER KREISLAUF

NUTZUNG

PRODUKT


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

Förderung erneuerbarer Energien

Monitoring

Kreislauffähigkeit

Flexibilität

Demontage

Unterstützung Wasserkreislauf

Ökonomie

Materialgesundheit

kapitel 02: analyse

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kapitel 02: analyse

Natur

Natur ist ein Baustein, der eng mit den anderen Bausteinen wie beispielsweise Gesundheit und Nachhaltigkeit verbunden ist. Die Sehnsucht nach Freiraum und Natur bringt Menschen beispielsweise in neuen Gemeinschafts- und Nachbarschaftsgärten zusammen, in denen sie ihre Umgebung gestalten und ökologische Nahrungsmittel anbauen. Die Sensibilisierung der Menschen für Umweltthemen sowie das sozialethische Verantwortungsbewusstsein wächst und nimmt immer mehr Einfluss auf Politik und Wirtschaft. Der „Baustein Gesundheit“ ist dabei der treibende Faktor. Auch das Naturverständnis wächst im Zuge der nachhaltigen Bewegung der „neuen Achtsamkeit“. Hinzu kommt, dass nach den Bewegungseinschränkungen und der Isolation das tiefe Bedürfnis nach Naturerfahrung der Stadtbevölkerung stark befeuert. Das ist wirkt sich auch in der stärker werdenden Bewegung von den Großstädten hin zu den Randbereichen und Vororten der Städte, was wiederum im „Baustein Gesundheit“ beschrieben wird, aus.

Repair (australischer Pavillon Biennale Venedig), Baracco+Wright Architekten, 2018


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kapitel 02: analyse

„Die Coronakrise hat uns gezeigt, wie eingebunden wir sind in alles, was uns umgibt: die Erde, die Natur, andere Lebewesen, Viren. Wir sind Kräften ausgesetzt, die wir nicht steuern können. Wir sind Teil von Natur und unser eigenes Tun löst Wechselwirkungen mit unserer Umgebung aus. Wenn wir das verstehen und verantwortlich damit umgehen, können wir besser handeln.“

Harry Gatterer Trend- und Zukunftsforscher Geschäftsführer des Zukunftsinstituts

Garden House, Baracco+Wright


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Zone 5 Naturzone

Zone 4 Minimale Pflege Zone 3 Gelegentliche Pflege Zone 2 Geringere Pflege Zone 1 Intensive Pflege

Zonen der Permakultur

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kapitel 02: analyse

Jeden Tag werden in Deutschland 56 Hektar Land für Siedlungsund Verkehrszwecke überbaut. Das entspricht einer Fläche von 76 Fußballfeldern (Quelle: Umweltbundesamt). Wälder, Wiesen, Äcker verschwinden und verwandeln sich in asphaltierte und betonierte Wüsten. Deswegen hat die Bundesregierung im Rahmen der Neuauflage 2016 der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel formuliert, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2030 auf „weniger als 30 Hektar“ zu begrenzen. Die Permakultur ist ein kreativer Gestaltungsansatz, der dieses weltweites schwindende der Energie- und Ressourcenverfügbarkeit reagiert. Gleichzeitig bilden Permakulturen eine nachhaltige Möglichkeit den öffentlichen Raum zu gestalten. Der zentrale Gedanke ist aber zukunftsfähige und dauerhafte Lebensweisen und Lebensräume für Mensch und Natur zu gestalten und zu erhalten. Permakultur kann auf alle Bereiche menschlichen Wirkens angewandt werden, z.B. im Garten, in Gemeinschaften, in Betrieb und Schule, im eigenen Alltag und der persönlichen Lebensgestaltung, in der Landwirtschaft, in Städten und der Politik.


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Drei ethische Grundsätze stehen im Zentrum allen permakulturellen Wirkens. Auf ihre Verwirklichung ist jedes Permakultur Projekt ausgerichtet. Sie lauten: Sorge für die Erde. Sorge für die Menschen. Begrenze Konsum und Wachstum und teile Überschüsse. Permakultur als Gestaltungspraxis wurzelt in einem tiefen Verständnis von den Beziehungen der Lebewesen untereinander und zu ihrer belebten und unbelebten Umwelt. Dabei geht es uns darum, die diesen ökologischen Zusammenhängen zugrunde liegenden Wiederholungen und Abwandlungen – sogenannte Muster – zu erkennen. Sie bilden die Basis für zukunftsfähige Gestaltung. Die Natur wird also direkt als Inspirationsquelle genutzt. Angesichts der vielfältigen Krisen in unseren globalen Ökosystemen bringt Permakultur Nachhaltigkeit, Balance und Fairness in den Blickpunkt. Permakultur ermächtigt Menschen dazu, in ihrem eigenen örtlichen Umfeld und darüber hinaus am notwendigen Wandel hin zu einer enkeltauglichen Welt mitzuwirken. Seit Permakultur in den 1970er Jahren als Gestaltungsansatz für eine nachhaltige Landwirtschaft begründet wurde, haben Permakultur Interessierte auf der ganzen Welt die zugrunde liegenden Prinzipien weiterentwickelt, Fachwissen zusammengetragen und Praxiserfahrungen gesammelt. Dadurch wird Permakultur auf immer mehr Lebensbereiche anwendbar: Ökonomische Konzepte, Gemeinschaftsbildung, Regional- und Freiraumplanung, kommunale Daseinsvorsorge, aber natürlich auch auf Landwirtschaft, Gärtnern, Selbstversorgung und Hausbau. Insbesondere die zukünftige Energiesicherheit spielt eine wichtige Rolle. Um nachhaltige Kulturen zu schaffen, müssen wir in allen Lebensbereichen überlegen, wie wir ressourcenschonender auf die Bedürfnisse aller eingehen können. Es gilt Kreisläufe zu schließen und zu lernen, sinnvoll mit Energie und Ressourcen umzugehen.

Brainport smart district, UNstudio (2018)


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kapitel 02: analyse

The Farmhouse, Chris Precht (2019)


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Technik

Responsive statt Smart „Responsive City“ ist eine Weiterentwicklung der Smart City 1.

„See-Effect“ Sensoren wurden installiert, um die Infrastruktur zu monitoren 2. „Think-Effect“ Sensoren, werden miteinander verknüpft. Das beschreibt das smarte Element, also die Stufe ‘Smart City‘ 3. „Do-Effect“ Informationen werden öffentlich zugänglich, damit auch Menschen außerhalb der Verwaltung mit dieser Technologie einen Mehrwert generieren können Das Prinzip der Responsive City ist eine Weiterentwicklung der Smart City. In der Responsive City rückt der Mensch als soziales und kulturelles Wesen statt als Analyseobjekt vom Zentrum der Aufmerksamkeit ins Zentrum der Handlung. Dabei nimmt die Zahl der intelligenten Geräte nicht ab: Den Unterschied macht der Umgang damit. Technologie hat in Zukunft eine strukturierende, unterstützende und begleitende Funktion – die eigentliche Gestaltung übernehmen aber die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt selbst.

mit Technik zur architektonischen Flexibilität: (Metabolism) Da die digitale Revolution das Versprechen einer personalisierteren Benutzererfahrung birgt, könnten Gebäude kurz davor stehen, einem ähnlichen Trend zu folgen. Durch den ständigen Umbau und die Umprogrammierung konnten Gebäude auf die Bedürfnisse, den Komfort und die Erwartungen ihrer Benutzer zugeschnitten werden. Alles in allem zielt der Bau flexibler Räume darauf ab, eine relevantere gebaute Umgebung zu schaffen. Wie können Daten die Architektur verbessern? Daten und Analysen es der gebauten Umgebung können ermöglichen, die Raumnutzung besser zu verstehen und vorherzusagen. Außerdem kann die Halbautomatisierung dazu beitragen, Raumlayouts nahezu in Echtzeit anzupassen und gleichzeitig den Komfort und die Platzeffizienz der Benutzer zu optimieren. Zu guter letzt kann die rasante Entwicklung der Gesellschaft, einschließlich der Verhaltensmutation der Verbraucher, das disruptive Potenzial der Technologien rechtzeitig nutzen.


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Grenzen

Corona drängt uns, um Kontakte zu reduzieren und uns von der Öffentlichkeit zu isolieren, in den privaten Raum zurück. Damit wir nicht in der Isolation vereinsamen ist es wichtig eine Zone zu schaffen, in der ein Austausch auch in pandemischen Zeiten möglich ist. Der Balkon zum Beispiel hat einen enormen Zuwachs an Bedeutung gewonnen und wurden in der Pandemie zum Symbolbild für das Zusammensein auf Distanz. Wir müssen in Zukunft mehr Räume schaffen, die beides können - öffentlich und privat. Eine neue räumliche Zonierung entsteht, in der die halböffentliche Zone an Bedeutung gewinnt und neue Funktionen und Nutzungen aufnehmen muss. Doch was genau bedeutet eigentlich „halböffentlich“?

Projekt Kalkbreite, Zürich, Bild aus dem Hof (2014)


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

privat Nutzungen

Erholung, Ungezwungenheit, steht für das Wohnliche, intime und persönliche Nutzungen

juristische Definition: "halböffentlich" anhand des Eigentümers

in privatem Besitz

räumliche Definition

Qualitäten

halböffentlich

öffentlich

Treppenhäuser in Mehrfamilienhäusern, Vereinslokale mit beschränkter Zugänglichkeit

Forbewegung, Repräsentation nach Aussen, Begegnungen, Arbeit, dient dem Konsum und der Interaktion mit Fremden

halbprivat privater Besitz

halböffentlich Eigentümer: Staat, und damit die Allgemeinheit

für eine sehr geringe Anzahl an Personen zugänglich Besucher passt sich dem Raum an

größere Anzahl an Personen zugänglich

Besitzer hat Wegweisrecht

(z.b. Wohnungen, Büros, Gärten)

(z.b. Cafes, Läden, Bankschalter, Tiefgaragen, Sportstadien)

(z.b. Museum, Bahnhof, Schule)

bei einer Einladung in die eigenen vier Wände gibt der Besitzer viel von sich preis

Privatsphäre

halböffentlich und halbprivat werden also im Sinne einer raumhaltigen Grenze genutzt, die – teils schmaler, teils breiter – zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen liegt.

ermöglicht einen ungezwungenen Umgang mit Freunden und Bekannten; bei Treffen: allg. Regeln, Abstand, Verhalten und Lautstärken gelten, die im Privaten nicht eingehalten werden müssen

Anforderungen

keine Aneignung für jeden zu jeder Zeit zugänglich

Aussenraum

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kapitel 02: analyse

Archi­t ek­t en mit den ver­s chie­d ens­t en ent­w er­f e­r i­s chen Hal­t un­g en schrei­b en und spre­c hen über den „halb­ö f­f ent­li­c hen“ Raum. Der Begriff wird zur Beschrei­b ung von Innen­s täd­t en, umge­n utz­t en Indus­t rie­a rea­ len, Agglo­m e­r a­t io­n en und Dorf­k er­n en, aber auch von Arka­d en und Zwi­ schen­räume, Vor­p lätze und Hin­ter­h öfe und Lau­b en­g änge und Dach­ ter­r as­s en, ver­w en­d et. Er macht sich also nicht an einem expliziten Raum fest, son­d ern beschreibt etwas dar­ü ber hinaus Gehen­d es. Hinzu kommt, dass sich allein von dem Begriff „halböffentlich“ keine expli­z iten archi­t ek­t o­n i­s chen Folgen able­s en lassen: „halböffentlich“ umschreibt einen Raum, ohne seine Eigen­s chaf­t en zu nennen. Wann und wie der Begriff „halb­ö f­f ent­lich“ jedoch in die Archi­t ektur und Städ­t e­b au­d is­k us­s ion ein­g e­f ührt wurde, ist nicht erforscht. Erstmals taucht der Begriff während des zweiten Weltkrieges auf: der Autor Behr­m ann beschreibt im Jahr 1915 den „hübsch gedach­ten“ Rosengar­ten in Bern als „halb­ö f­fent­lich“, da er „des Nachts geschlos­s en“ sei. 1930 schreibt dann der Architekt und Kunst­h is­t o­r i­k er Peter Meyer über die „halb­ö f­f ent­l i­c hem“ Vor­g är­t en, die eine „nütz­l i­c he Reserve für eine all­f äl­l ige spä­t ere Stras­s en­v er­b rei­t e­r ung“ sind. In der Industrialisierung wandelt sich dann der Begriff genau so, wie die Wahr­n eh­m ung gegen­ü ber Öffent­l ich­k eit und Pri­v at­h eit. Tech­n ische Errun­ g en­ s chaf­ t en erlaubten es der Bevölkerung sich abseits der Arbeit in den privaten Raum zurück zu ziehen. Die Tren­n ung zwi­s chen Wohnen und Arbei­t en und die klare Unter­s chei­d ung zwi­s chen öffent­li­ chem, städ­t i­s chem Raum und der Woh­n ung als pri­v a­t em Rück­z ugs­o rt bewirk­t en eine neue Stadt­s truk­t ur: der öffent­li­c he Raum wurde durch diese Bewegung mon­o­f unk­t io­n al. Nach dem zweiten Weltkrieg mit dem Beginn der Moderne entstand ein weiteres Problem: Die fließenden Räume der Moderne wurden auch auf den Stadt­r aum ange­w andt und schu­fen Unklar­h ei­t en, für die kein Begriff exis­t ierte. Die Rede vom „fließenden Rumen“ kaschiert dabei oft nur die Unfähigkeit, abgestufte, lesbare Zwischenräume zu gestalten, die Menschen Sicherheit vermitteln. In solchen unklaren Räumen sind Interessenkonflikte zwischen privat und öffentlich vorprogrammiert.


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

Umso wichtiger ist es, dass Räume – egal ob öffent­lich, halb­ö f­ fentlich oder privat – ver­m it­t eln, ob wir dort will­k om­m en sind und wie wir uns Ver­h al­t en sollen. Für die Architektin und Gründerin des Ateliers für Architekturtheorie Sarah Barth ist deswegen klar, dass gute halb­ö f­f ent­l i­c he Räume auch ohne Ver­b ots­t a­f eln, Zäune und Video­ über­w a­c hung funk­tio­n ieren. „Die soziale Kontrolle und die Über­s icht­ lich­k eit rei­c hen aus um miss­lie­b i­g es Verhal­t en zu verhindern, die aus­ rei­c hende Pri­v at­s phäre und Anony­m i­tät für Bewohner ist nicht desto trotz gewähr­ l eis­ t et. Schwam­ m ige Zwischenräume, nicht gefasste Rest­s tü­c ke und leere Vor­p lätze müssen wir als Architek­t en und Stadt­ pla­n er ver­m ei­d en. Sie sind auch mit dem Begriff halböffentlich nicht schön zu reden.“ Corona macht deutlich, dass wir uns mit diesen Anforderungen in Zukunft genauer auseinander setzen müssen. Dabei wird im halböffentlichen Raum nicht alles mög­lich sein, was im Pri­v a­ten oder Öffent­li­c hen erlaubt und gängig ist. Dafür erlau­b en gute halb­ö f­f ent­li­c he Räume jedoch Inter­a k­t io­n en und Tätig­k ei­t en, die weder in der Öffent­ lich­k eit noch in den pri­v a­t en Wänden mach­b ar sind. Eine weitere Trend, den die Corona-Pandemie deutlich beschleunigt, ist das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeiten und Wohnen. Das Arbeiten dringt in den pri­v a­ten Raum ein, welcher nun deutlich mehr Funktionen aufnehmen muss. Im Gegensatz dazu wird es in der Pandemie wichtiger denn je eine Grenze zwischen öffentlich und privat auszubilden und somit eine Distanz zu schaffen und die Gesundheit zu schützen. Deswegen haben wir uns genauer mit dem Thema „Grenzen und Privatsphäre“ beschäftigt und haben zunächst die Distanzzonen des US-Anthropologen Edward T. Hall aus dem Jahr 1963 analysiert.

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kapitel 02: analyse

„Gute halb­ö f­f ent­l i­c he Räume funk­t io­n ie­r en ohne Ver­b ots­t a­f eln, Zäune und Video­ü ber­w a­c hung. Die soziale Kon­t rolle und die Über­s icht­l ich­k eit rei­c hen aus um miss­l ie­b i­g es Ver­h al­t en zu ver­h in­d ern, die aus­r ei­c hende Pri­v at­s phäre und Anony­m i­t ät für Bewoh­n er ist nicht desto trotz gewähr­leis­t et. Schwam­m ige Zwi­s chen­r äume, nicht gefasste Rest­s tü­c ke und leere Vor­p lätze müssen wir als Archi­t ek­t en und Stadt­p la­n er ver­m ei­d en. Sie sind auch mit dem Begriff ‹halb­ö f­f ent­lich› nicht schön zu reden.

Sarah Barth

Archi­t ek­t in und Grün­d e­r in des Ate­l iers für Archi­t ek­t o­l o­g ie


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Wo betritt man dieses Haus? Wo beginnt der private Bereich? Wie können Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Raum ausgebildet werden? Ein bekanntes Beispiel für einen klar definierten Übergang zwischen Innen- und Außenraum bildet das Farnsworth House von Ludwig Mies van der Rohe aus dem Jahr 1951. Der Entwurf schafft durch die Terrassen und das weit auskragende Vordach eine klare Schwelle zum privatem Raum, obwohl dieser schon von weiten einsehbar ist. Die große Rundumverglasung bilden jedoch einen fließenden Übergang von Innen und Außen und vermitteln ein Gefühl der Freiheit und die Nähe zur Natur.

Farnsworth House, Ludwig Mies van der Rohe (Plano, 1951)


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Ein weiteres Thema, das die Bausteine Grenzen, Gemeinschaft und Flexibilität vereint und in der Corona Pandemie täglich präsent war, ist die Kontaktreduzierung: In der Pandemie musste schnell auf die unterschiedlichen Umstände reagiert und Kontakte reduziert werden. Dabei wurden die Kontaktbeschränkungen regelmäßig kurzfristig eingeführt werden. Das Steuern verschiedener Dichten ist ein wichtiger Aspekt beim Bekämpfen der Pandemie. Schnell und flexibel reagieren zu können kann einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf einer Pandemie haben, weswegen es wichtig ist möglichst schnell temporär Abstand zu schaffen. Da prinzipielle Abstand, Distanzierung und geringe Dichte im Allgemeinen in Großstädten nicht mit der stark wachsenden Bevölkerung vereinbar sind, ist eine Möglichkeit autarke Gemeinschafte zu bilden, welche in der pandemischen Zeit nebeneinander und unabhängig voneinander Leben können. „Zusammen Isolieren“ ermöglicht dann ein Weiterleben ohne Lockdown. „Fortnightism“ ist ein spannendes Projekt der Architekten Gustav Düsing und Carson Chan, welches genau diese gemeinsame Isolation thematisiert. Es behandelt die Fragestellung: „Wie sieht die Architektur aus, wenn der Notfall zum Alltag wird?“. Dabei bezieht sicher der Name „Fourteen nights“ auf die vierzehntägige Quarantäne. Gustav Düsing ist der Meinung, dass das Abschotten in Gemeinschaft auch zukünftig von Bedeutung sein wird, da man in Zukunft sicher in regelmäßigen Zeitabschnitten wieder mit einer pandemischen Situation konfrontiert sein wird. Der Entwurf stellt eine Lösung für das Problem: „Wie kann man jemanden in der Isolation trotzdem soziale Kontakte ermöglich?“ dar. Flexible Vorhänge trennen unterschiedliche Wohnräume, die sich um ein grünes Zentrum orientieren. Das Beispielprojekt wurde 2020 im Lockdown entwickelt und zeigt, wie ein gemeinsames Leben auf Abstand aussehen kann.

> 3,60m 1,20-3,60m

Soziale Zone

0,6-1,20m

Persönliche Zone

60cm

Distanzzonen

Öffentliche Zone

Gesellschaftliche Zone

Intime Zone


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

„Das Virus steht weder räumlich noch zeitlich still. An diesen Bedingungen sollten wir uns architektonisch orientieren. Die Architektur sollte die gleichen Eigenschaften, wie das Virus aufweisen: anpassungsfähig, variabel, skalierbar und widerstandsfähig “

„Fortnightism“, Gustav Düsing und Carson Chan, 2020

Gustav Düsing

Archi­t ek­t


bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

ZUR NATUR GERICHTET

GRÜNFLÄCHE = SOZIALES ATRIUM

PRIVATER RAUM LÄSST SICH ZUR NATUR ÖFFNEN

FESTE STRUKTUR

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DYNAMISCHER RAUM = HALBPRIVATER RAUM

ÄUSSERE EINFLÜSSE /NATUR

Grundriss „Fortnightism“, Gustav Düsing und Carson Chan, 2020

Konzeptdiagramm, Analyse des Grundrisses


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

Flexibilität

Flexibilität ist der Baustein mit den meisten themenübergreifenden Trends, was verdeutlicht, dass dieser Baustein in Zukunft eine große Bedeutung erfahren wird. Flexibilität ist zu heutiger Zeit ein wichtiger Faktor, wenn es um die Anpassungsfähigkeit auf neue oder sich schnell verändernde Situationen geht. Folgend wird der Ursprung der Flexibilität in der Architektur und des flexiblen Bauens beschrieben und weiter herausgestellt, warum Flexibilität schon vor Corona ein aktueller Baustein war und warum Flexibilität in einer Pandemie so wichtig ist. Der „flexible Bau“ hat seinen Ursprung in Zeiten der industriellen Revolution. Um die erbärmlichen Lebensverhältnisse der armen Arbeiterklasse zu verbessern, mussten mit weniger Geld mehr Wohnungen gebaut werden. Mit dem funktionalistischen Entwurfsprinzip wurde die Wohnung zum Massenprodukt, bei dem jeder Millimeter eingespart wurde. Die klassischen Arbeiterwohnungen waren damit starr und unflexibel. Aus dieser Enge heraus entwickelte der Architekt Johannes Hendrik van den Boerk 1931 für die Wohnungsbaugesellschaft „De Eendracht“ Arbeiterwohnungen in Rotterdam, bei dem er zwischen Tag- und Nachtgebrauch unterschied. Das Konzept war somit eines der ersten flexiblen Raumprogramme.

Lake Shore Drive Apartments, Mies van der Rohe (Chicago, 1951)


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

„Wenn es etwas gab, gegen das diese [Wohn-]Konzepte nicht widerstandsfähig waren, dann war das die Zeit.“

Herman Hertzberger Archi­t ek­t , Theoretiker, Autor und Professor Ehrenmitglied des BDA

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kapitel 02: analyse

Nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Funktionalismus erneut aufgegriffen, entwickelte Mies van der Rohe mit seinem Lake Shore Drive Apartments in Chicago (1951) eine neue Art der Flexibilität. Ihm ging es nicht mehr um eine Notlösung für eine Bevölkerungsgruppe, die vom Existenzminimum leben muss, sondern um Architektur, die Veränderungen überleben kann, eine resiliente Architektur mit Charakter. Flexibilität als Voraussetzung für Dauerhaftigkeit. Die Gesellschaft empfindet nun Flexibilität als Freiheit. Im Jahr 1962 führte Herman Hertzberger einen neuen Begriff in die Architekturdebatte im Wohnungsbau ein: die Polyvalenz. Bei der Polyvalenz werden die Räume einer Wohnung so entworfen, dass verschiedene Nutzungen möglich sind und verschiedene Bedürfnisse berücksichtigt werden können. Im Hinblick auf die funktionalen Wohnungskonzepte der Moderne sagte er: „Wenn es etwas gab, gegen das diese Konzepte nicht widerstandsfähig waren, dann war das die Zeit.“ Denn eine Wohnung muss so flexibel sein, dass sie immer auf die Dynamik der Gesellschaft reagieren kann. Besonders in Zeiten der Pandemie. In einer in den Grundzügen ähnliche Situation befinden wir uns heute nach Corona auch.


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

„Es stimmt einfach hinten und vorne nicht mehr, worauf unsere Wohnungen aufgebaut sind“, sagt der Wiener Architekt Georg Poduschka. Das Konzept der Wohnung, wie wir sie heute kennen, stamme aus dem Funktionalismus, und der sei vor hundert Jahren entstanden. Einer Zeit mit festen Vorstellungen, wie eine Gesellschaft zu leben, zu arbeiten und zu lieben hat. Geplant wurde fast ausschließlich für das traditionelle Familienmodell Vater-Mutter-zwei-Kinder. Da heute unser Leben aber viel komplexer ist, muss auch unser Wohnraum die Komplexität der Gegenwart abbilden. Ein Haus oder eine Wohnung sollte nicht nur ein Szenario bieten, sondern viele. Das bedeutet aufwendiger zu denken, aber ermöglicht eine flexible und langfristige Nutzung der Wohnräume. Mit der Erfahrung der Krise haben wir nun die Chance, neu über den Wohnungsbau nachzudenken. Dabei wäre ein Rückbesinnen auf die Altbauwohnungen aus der Gründerzeit ein erster Schritt. Die Nutzungsneutralität innerhalb der Wohnungen führt dazu, dass diese auch heute noch gut funktionieren.

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kapitel 02: analyse

„Funktionalismus bedeutet ordnen, vereinfachen und auseinanderdefinieren. Unser Leben, wie wir es kennen, ist aber eine unglaublich komplexe Angelegenheit, das bilden die Wohnungen nicht ab.“

Anna Popelka

Archi­t ek­t in, PPAG Architekten


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

Wie können wir Lebensräume flexibler gestalten?

· geschickte Anordnung und Abfolge von Räumen · Proportionierung der Räume · · · · · · ·

(nutzungsneutrale Räume ohne Eigenschaften) Mehrzweckräume und -flächen Schaltbarkeit von Räumen raumbildende Möbel und Objekte temporäre Trennung von Räumen durch ultraleichte Elemente wie z.B. Vorhänge und Schiebewände Gestaltung der Fassade (flexible Öffnungsmöglichkeiten oder Sonnenschutz) möglichst stützenfreie Tragkonstruktion, die eine freie und offene Grundrissgestaltung ermöglicht modulare Bauweise

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kapitel 02: analyse

Warum Flexibilität wichtig? Die Krise zeigt deutlicher denn je, dass die meisten Wohnungen den Bedürfnissen ihrer Bewohner nicht mehr gerecht werden. Beleg dafür ist die im Februar 2021 aufgestellte Befragung das Meinungsforschungsinstitut Forsa. 1020 Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 65 Jahren wurden hinsichtlich ihrer aktuellen Wohnsituation und ihrer Vorstellung vom Wohnen nach Corona befragt. 90 Prozent gaben an, in den zurückliegenden zwölf Monaten deutlich mehr Zeit zu Hause verbracht zu haben als zuvor. Drei Viertel verbrachten den Urlaub daheim, fast 60 Prozent arbeiteten im Homeoffice, knapp 20 Prozent unterrichteten Kinder zu Hause. Wenn die eigene Wohnung gleichzeitig für Arbeit, Schule, Sport und Kochen genutzt werden muss, sind flexible und multifunktionale Grundrisse unerlässlich. Die Krise zeigt deutlicher denn je, dass die meisten Wohnungen den Bedürfnissen ihrer Bewohner und der neuen Multifunktionalität nicht mehr gerecht werden.“ Das ist auch daran zu erkennen, dass eine große Mehrheit von 85 Prozent der Befragten gern etwas an ihrer Art zu wohnen verbessern möchten. Besonders wichtig sind dabei vor allem Anforderungen im Zusammenhang mit Homeoffice und Homeschooling: ein separates Arbeitszimmer (24 Prozent), ein geringerer Energieverbrauch und eine schnellere Internetanbindung, die für jeweils 27 Prozent Priorität haben. 28 Prozent der Befragten wünschen sich jedoch angesichts geschlossener Fitnesscenter auch zu Hause einen eigenen Raum fürs tägliche Training. (siehe Wohntrend Hoffice) Auch Qualitäten wie Licht, Luft und privater Freiraum gewinnen in der Corona Pandemie wieder an Bedeutung und führen dazu, dass Menschen aus den engen und ungesunden Städte in ländliche Regionen ziehen.


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kapitel 02: analyse

ARCH+ Space, Berlin (2018)


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

haus ohne eigenschaften, O. M. Ungers (1996)


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

industry & leisure, gustav düsing (jul 2020)


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bausteine - anforderungen an die architektur nach corona

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kapitel 02: analyse

post-corona-city wettbewerb, schulte architekten (2020)


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definition quartier

kapitel 03: das konzept quartier

Kapitel 03 - Das Konzept Quartier Definition „Quartier“

Um im Kontext der Stadt Steinfurt ein neues Wohnquartier entwickeln zu können, ist es für uns wichtig sich zunächst mit dem Begriff des Quartieres genauer auseinander zu setzen. Unabhängig von der historischen Herkunft des Begriffs wird unter Quartier heute ein räumlicher Teil eines städtischen Gefüges verstanden, der in den Gesamtzusammenhang der Stadt eingebunden ist, sich aber auf Grund seiner strukturellen Merkmale sowohl von außen betrachtet wie auch von den Bewohner*innen und den Benutzer*innen empfunden von der Umgebung unterscheidet. Anhand dieser Definition von Olaf Schnur aus dem Jahr 2008 wird deutlich, dass es um mehr geht als nur eine bestimmte Anzahl von beliebig nebeneinander aufgereihten und über ein gemeinsames Straßennetz miteinander verbundener Wohneinheiten. Neben der städtebaulichen-physischen Ebene, die unterschieden wird in Gebäude, öffentlicher und privater Raum, ist besonders die sozio-ökonomische Ebene von großer Bedeutung für das Quartier. Diese umfasst Wohnungen, Versorgungseinrichtungen und sonstige Arbeitsplätze. Bewohner*innen und Besucher*innen bewegen sich in diesen Aktionsräumen in wechselnden Rollen - mal

mehr als Anwohner*innen und mal mehr als Besucher*innen. Dadurch entsteht ein buntes und abwechslungsreiches Zusammenleben und ein regelmäßiger Kontakt untereinander, der vom Blickkontakt, Grüßen und informellen Gesprächen bis hin zu intensiverer Kommunikation und gemeinschaftlichem Engagement reichen kann. Quartiere bilden eine sozial-räumliche Einheit aus, die besonders durch das Miteinander der Gemeinschaft geprägt werden. Das kann soweit führen, dass sich die Menschen im Quartier mit diesem identifizieren und das Quartier einen eigenen Charakter bekommt. Genau dieser Aspekt der Gemeinschaft ist der Unterschied und das große Potenzial, dass das Quartier gegenüber den herkömmlichen Einfamilienhausgebieten hat. Die baulich-räumliche Struktur bildet dabei zunächst lediglich die Basis des Quartiers, um Teilhabe und Identifikation zu ermöglichen. Umso wichtiger ist es also bei der Entwicklung neuer Quartiere genau dieses Potenzial zu erkennen und zu ermöglichen, dass die Bewohner*innen des Quartieres zu einer Einheit und Gemeinschaft werden, die das Leben innerhalb des Quartieres aktiv mitgestaltet und attraktiver macht.

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quartiersentwicklung nach corona

Die Friedrich-Ebert-Stiftung beschrieb 2007 das Quartier in der Veröffentlichung zum Projekt „Gute Gesellschaft – Soziale Demokratie“ passend als „wichtigen Handlungsrahmen gesellschaftlicher Gestaltungsprozesse. Für die Menschen ist ihr Quartier ein wichtiger Ausgangspunkt für Teilhabe und Engagement. Das Quartier ist der Ort, an dem sie ihre Lebensentwürfe umsetzen. Die konkreten Möglichkeiten, die das Quartier bietet, beeinflussen die Chancen seiner Bewohner*innen, sich entfalten und entwickeln zu können. Die Wohnung und unmittelbare Wohnumgebung, die Ausgestaltung und Sicherheit öffentlicher Räume, Bildungsmöglichkeiten, verkehrliche Anbindung und Versorgungsstrukturen bestimmen die Lebensqualität und die Perspektiven der Bewohner*innen. Für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft sind die Quartiere nicht weniger bedeutsam. Denn gerade hier treffen alltäglich gesellschaftliche und individuelle Bedürfnisse, Ansprüche und Notwendigkeiten aufeinander. Sie können zu Widersprüchen und somit zu Konflikten, im schlimmsten Fall zu sozialem Unfrieden führen. Gibt es Raum, den sie gemeinsam gestalten und begleiten zu können, stärkt das auch die Werte unserer Gesellschaft, den sozialen Frieden im Sinne einer solidarischen Stadt.“ Das Quartiert ist folglich die unmittelbare Alltag- und Lebenswelt der Menschen und wird durch seine Bewohner*innen definiert. Quartiersentwicklung nach Corona In einigen Stadtteilen und Quartieren in Deutschland gibt es Krisen, Benachteiligung und Ausgrenzung. Eine zusätzliche Herausforderung bildet die Integration von Zuwanderer*innen und Flüchtlingen, die teilweise auf nicht funktionsfähige Nachbarschaften, Infrastrukturen und Bildungsstrukturen treffen. Hinzu kommt nun der Faktor Corona, der wie auch im gesellschaftlichen Kontext einige Trends beschleunigt und andere wiederum entschleunigt. Die in Kapitel zwei bereits beschriebenen Bausteine der Anforderungen an die Architektur lassen sich auch im städtebaulichen Kontext auf die Entwicklung von Quartieren nach Corona übertragen. Manche Bausteine sind dabei jedoch von größerer Bedeutung als andere. Ein Baustein, der beispielsweise von großer Bedeutung im Städtebau ist, ist die Gemeinschaft. Die Durchmischung von allen gesellschaftlichen Schichten fängt Ungleichheiten auf und erleichtert Integration, Inklusion und Akzeptanz von Diversität).

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kapitel 03: das konzept quartier

„Quartiere bilden eine sozial-räumliche Einheit aus, die besonders durch das Miteinander der Gemeinschaft geprägt werden.“

Stadtquartier Schelmenäcker, Wittfoht Architekten, 2017


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modellbeispiele

kapitel 03: das konzept quartier

Post Corona City

Ideenwettbewerb NXTA Architekt: Schulte Architekten, Köln Helena Schulte: Im Zuge der Ausbreitung von Covid-19 und der damit verbundenen Einschränkungen des urbanen Lebens schreit es förmlich nach einer Erlösung von monofunktionalen Stadtstrukturen. Die Pandemie verdeutlicht die Problematik der ausgebluteten Innenstädte (leerstehende Gewerbe- und Büroflächen, schwindendes Kleingewerbe), deren ungleiche Nutzungsstrukturen den gesellschaftlichen Entwicklungen in der heutigen Form nicht gewachsen sind. Die Corona Erfahrung unterstreicht darüber hinaus die vorherrschenden, unausgeglichenen Wohnverhältnisse zwischen den verschiedenen Gesellschaftsklassen sowie die einseitige Bespielbarkeit der Wohnräume im Allgemeinen.

Für Stadtplanungsämter und deren Verantwortliche sind diese Erkenntnisse sicherlich nicht neu. Allerdings handelt es sich bei Stadtplanung meist um komplizierte, lang andauernde, administrative Prozesse. Es ist nicht einfach, die stetigen Veränderungen des urbanen Gefüges vorausschauend vorwegzugreifen. Stadt ist ein organisches Gebilde, welches sich stetig weiterentwickelt. Es wäre ein falscher Ansatz, davon auszugehen, dass man diese wie eine Skulptur zu einem Endprodukt formen könnte. Die Stadt ist ein Organismus, dessen gesellschafts-politische Entwicklung nicht absehbar ist. Bestehende Strukturen werden durch urbane spontane Impulse stetig aufgeweicht und fortentwickelt. Die Reaktion auf die Pandemieerfahrung COVID-19 und seine langfristigen gesellschaftlichen Veränderungen sind zu diesem Zeitpunkt schwierig abzusehen. Der Ansatz „Räume ohne Eigenschaften“ lässt sich also auch auf die städtebauliche Ebene übertragen. Dadurch kann der stetigen urbanen Selbsterneuerung der nötigen Raum geben und Städte in der Nutzung variabler gestaltet werden.

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modellbeispiele

kapitel 03: das konzept quartier

Habitat 67

Wohnkomplex Ort: Montreal, Kanada Nutzer: 158 Wohneinheiten für bis zu 700 Bewohner Bauzeit: 1966-1976 Architekt: Moshe Safdie Teil der Weltausstellung Expo 1967 in Montreal Eine Lösung für die neuen Anforderungen an den Wohnraum nach Corona stellt eine neue Flexibilität in Architektur und Stadtplanung dar (siehe „Baustein Flexibilität“). Ein Blick zurück auf die Entstehung des modularen Wohnungsbau zeigt, dass einige Parallelen zur heutigen Wohnsituation gezogen werden können. Ein Beispiel dafür ist das Quartier „Habitat 67“.

Das vom israelisch-kanadischen Architekten Moshe Safdie als kanadischer Pavillon für die Weltausstellung von 1967 entworfene Wohnquartier, war ursprünglich als experimentelle Lösung für hochwertiges Wohnen in dichten städtischen Umgebungen gedacht. Entstanden ist die Idee aus der Bewegung der Metabolisten, die wiederum aus der Dringlichkeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg entstand. Um möglichst viele Menschen auf kleinem Raum zusammenzubringen und ihnen gleichzeitig die Privilegien vom Wohnen in Privathäusern zu ermöglichen, entwickelte Safdie die Vision einer Megastruktur aus austauschbaren und vernetzten Einheiten, die die Stadt von morgen bilden würden. Safdie sah schon 1967 die Problematik der sich schnell ändernden Gesellschaft und entwickelte eine resiliente Architektur, die sich auf diese wechselnden Anforderungen anpassen sollte. Gerade diese sich schnell ändernden Anforderungen an den Wohnraum stellen heute mehr denn je eine Herausforderung für die Architektur dar.

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modellbeispiele

Ein weitere wichtiger Aspekt für Safdie war die Kombination Quantität und Qualität im Wohnraum. Durch die rekonfigurierbaren, unabhängigen Einheiten aus vorgefertigter Modulen sollten die Wohnkosten gesenkt werden. Andererseits sollte trotzdem die Qualität der Wohnungen nicht darunter leiden. Safdie sprach von den „Privilegien vom Wohnen in Privathäusern“. Licht, Luft und Freiraum sind drei dieser Qualitäten, die auch die Gesundheit der Bewohner beeinflussen und in der Corona-Krise wieder an Bedeutung gewonnen haben. Hinzu kommt ein weiterer psychologischer Aspekt: das Bedürfnis nach Abwechslung in den eigenen vier Wänden. Im Abschnitt „Baustein Gesundheit“ sind diese für das Wohlbefinden der Bewohner wichtigen Bedürfnisse ausführlich beschrieben. Safdie versuchte diese Bedürfnisse 1967 durch die verstreute Anordnung der Module zu befriedigen. Bei seinem Entwurf werden die Einheiten von der Einschränkung des Gitters oder der Autorität der Struktur befreit und „schweben“ in einer scheinbaren Gelassenheit im Raum. Diese geniale Methode bot jeder Wohnung einen Dachgarten, einen konstanten Fluss frischer Luft und ein Maximum an natürlichem Licht. Zusätzlich wurde die Form des Hochhauses gebrochen und eine Abwechslung durch wechselnde Sichtbezüge und das Variieren die Module in Form und Größe erzeugt. Den Bau der Vision hat nicht zuletzt der Glaube an den technologischen

kapitel 03: das konzept quartier

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modellbeispiele

kapitel 03: das konzept quartier

Fortschritt ermöglicht. Die Metabolisten „erkannten im modularen Gehäuse und in der neuen Produktionstechnik einen Vektor für ihr Ideal an“. Anstatt sich auf Tradition und Holzkonstruktion zu verlassen, wandten sie sich der Beton-, Stahl- und Massenproduktion als Mittel zu, um ihre Vision zu verwirklichen. Auch Moshe Safdie´s Wohnkomplex beruht auf der technischen Innovation des Stahlbetons und seinen in der damaligen Zeit weltbewegenden Fähigkeiten. Das Vorfertigungssystem vor Ort hätte die Produktionskosten senken sollen, ein integraler Bestandteil der Vision von Safdie, einen erschwinglichen Wohnquartier zu schaffen. Safdie´s ursprünglicher Masterplan umfasste dafür Einkaufszentren, eine Schule und 1000 Wohneinheiten. Das Programm wurde aber letztlich von der kanadischen Regierung auf nur 158 Wohneinheiten reduziert, was fatale Folgen hatte, sowohl für die Wirtschaftlichkeit, als auch für die Infrastruktur, denn Schule und Läden wurden gestrichen, obwohl der Bauplatz weit entfernt vom Montrealer Stadtzentrum lag. Dadurch platzte der Traum vom günstigen Wohnraum schnell, sodass man für eine der Wohnungen sogar mehrere Stadthäuser hätte bauen können. Dennoch ist Habitat 67 ein historisches Denkmal, das auf der ganzen Welt anerkannt ist. Nach dem Ende der Weltausstellung hat das Quartier seinen ursprünglichen Zweck als Wohnkomplex beibehalten - heute leben besonders wohlhabendere Menschen in dem Komplex. Die Idee rekonfigurierbarer unabhängiger Einheiten hat bis heute in der Architektur zeitgenössischer Architekten wie SANAA überlebt.

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ECOquartier Pfaffenhofen

Stadt-Umland-Projekt mit Wohnen, Arbeiten und Landwirtschaft Ort: Pfaffenhofen, Deutschland Größe: 21,7 ha Bruttobauland, davon 5,0 ha Wohnen, 3,2 ha Gewerbegebiet und 2,7 ha Dorfgebiet Nutzer: 180 Wohneinheiten, 20 Gewerbeeinheiten, Kindergarten Architekt: Joachim Eble Architektur Bauzeit: 2012-2014

Das EcoQuartier in Pfaffenhofen an der Ilm ist ein gutes Beispiel für eine nachhaltige Stadtentwicklung im ländlichen Raum mit besonderem Fokus auf Klima und Ressourcenschutz. Schwerpunkt und Zielsetzung des privatwirtschaftlich initiierten Stadt-Umland-Projektes ist der „Baustein Nachhaltigkeit“. Deswegen wird im weiteren Verlauf das Projekt als ein Musterbeispiel der nachhaltigen Quartiersentwicklung genauer vorgestellt und analysiert. Städtebaulich entstehen drei Einheiten, das Bergdorf auf einem der sanften Hügel, das Taldorf, angeschlossen an den bestehenden Kramerhof und das neue Gewerbegebiet, welches sich in Ost-West-Richtung entlang der Eberstettener Straße erstreckt. Der städtebauliche Entwurf leitet sich dabei stark von den topografischen Gegebenheiten ab und erfolgt in einem partizipatorischen Prozess mit den zukünftigen Quartierbewohnern.

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Das Projekt stellt einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung der nördlich von München gelegenen Stadt Pfaffenhofen dar und soll neue Wohnformen und nachhaltige Lebensstile fördern. Die Idee ist dabei auf dem Areal Flächen für Wohnen und Arbeiten in Zusammenhang mit der umliegenden Landwirtschaft zu entwickeln und mit Hilfe von innovativen Ver- und Entsorgungskonzepten und ökologischer Bauweisen das Projekt zu einem Demonstrationsvorhaben nachhaltiger Entwicklung der ländlichen Raums zu machen. Neben dem zentralen „Baustein Nachhaltigkeit“ beinhaltet das Quartier auch weitere, untergeordnete Bausteine, wie zum Beispiel den der „Gemeinschaft“. Einrichtungen wie beispielsweise ein Gemeinschaftshaus, mehrere Gemeinschaftsgärten und Gewächshäuser, ein Zeltplatz und ein Kindergarten soll das Quartiersgefühl gestärkt werden. Dennoch liegt sicherlich der größere Fokus auf dem Aspekt der nachhaltigen Quartiersentwicklung im ländlichen Raum. Das Energiekonzept strebt eine hohe CO2-Einsparung an und sieht eine Heizwärme- und Warmwasserversorgung ausschließlich mir regenerativen Energieträgern vor. Zunächst sind dafür die Gebäude in der Startphase an ein Nahwärmenetz angeschlossen, das durch ein Biomasse-Blockheizkraftwerk gespeist wird. Außerdem wird die Abwärme der Pyrolyseanlage, welche Teil der Tera-Preta-Anlage ist, ergänzend eingebunden. Die Energie wird somit zu 100 % aus regenerativen Quellen erzeugt. Das Teilgebiet Solardorf erzeugt hinzukommend durch Photovoltaikanlagen auf allen Dachflächen der Wohngebäude Strom aus regenerativer Quelle. Auch mit der Ressource Wasser wird in dem nachhaltigen Quartier in Pfaffenhofen besonders behutsam umgegangen. Neben der Trinkwasserversorgung gibt es ein zweites Versorgungsnetz mit Brauchwasser, welches aus aufbereitetem Grauwasser und in dezentralen Zisternen gespeichertem Regenwasser gespeist wird. Durch ein innovatives Management des Gesamtwasserkreislaufes wird dabei 50% des Trinkwasserbedarfes eingespart. Zudem wird das Abwasser nicht in die Kanalisation eingeführt und zwischen Grau- und Schwarzwasser getrennt, sodass das Grauwasser in einer Kläranlage und durch UV-Bestrahlung gereinigt und zurück in den Wasserkreislauf geführt werden kann. Gereinigtes Schwarzwasser kann über Versickerungsflächen angeführt werden, sodass das Gebiet nahezu abflussfrei ist. Die Landwirtschaft wird durch die Terra-Preta-Anlage ins Konzept eingebunden. Diese erzeugt aus den organischen Bestandteilen des Grau- und Schwarzwassers und den Reststoffen der Haushalte eine sehr fruchtbare schwarze Erde, die beispielsweise Dünger in der angrenzenden Landwirtschaft zum Einsatz kommt. Somit profitieren sowohl die Bewohner, die Gewerbetreibende und auch die Landwirtschaft von dem nachhaltigen Stadt-Umland-Konzept.

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modellbeispiele

Das EcoQuartier in Pfaffenheim vereint optimale Ressourcenschonung und Energieeffizienz mit Aufenthalts- und Lebensraumqualität. Viele Kreisläufe (Energie, Wasser, Nährstoffe, etc.) sind weitgehend geschlossen. Somit ist das Quartier ein Vorreiter nachhaltiger Quartiersentwicklung im ländlichen Raum. In Zukunft werden mehr solcher innovativen Konzepte benötigt, um weitere Impulse im Themenfeld „Nachhaltigkeit“ zu setzen. Besonders die Bausteine „Technik“ und „Natur“, in Form von Innovation und Klimawandel, waren bis Zuletzt die treibenden Faktoren für die nachhaltige Entwicklung von Quartieren. Ein neues nachhaltiges Denken der breiten Bevölkerung unsere Postwachstumsgesellschaft beflügelt die Entwicklung zusätzlich. Mit Corona ist ein neuer Faktor hinzugekommen, der wie ein Beschleuniger die Themenfelder Technik und Nachhaltigkeit antreibt und neuen Lösungsansätze fordert.

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Post-Corona-City China Vicente Guallart

Internationaler Wettbewerb ausgeschrieben von President Xi Jinping Ziel: Gestaltung neuer Wohnkonzepte und Setzen eines „neuen Standard für die Zeit nach Covid“ Ort: Xiong‘an, China Nutzer: gemischte Nutzung Architekt: Vicente Guallart

Das in Barcelona ansässige Architekturbüro zeigt mit ihrem Beitrag für den internationalen Wettbewerb für die post-covid City was wir aus der Pandemie lernen sollten und kann als Beispiel für Städte auf der ganzen Welt dienen. Das zukünftige Quartier in der Stadt Xiong‘an in der Nähe von Peking basiert auf der Idee einer „autarken“ Stadt, die lokale Ressourcenproduktion und Nachhaltigkeit einbezieht und darauf abzielt, Störungen des täglichen Lebens „auch in Momenten der Enge“, wie z.B. Ausgangssperren in einer möglichen zukünftigen Pandemie, zu reduzieren. Das Konzept umfasst unterschiedliche Typologien, von Gebäuden mit integrierten, gemeinschaftlichen Gewächshäusern, in denen Lebensmittel hergestellt werden können, bis hin zu einer kleinen „digitalen Fabrik“ in der alltägliche Waren produziert werden. Außerdem sind Büros, Geschäfte, Supermärkte, ein Kindergarten, ein Schwimmbad und ein Verwaltungszentrum vorgesehen. Sämtliche Gebäude sind von Solarpaneelen bedeckt, die eine autarke Energieversorgung sicherstellen.

Der Entwurf verbindet traditionelle europäische Stadtblöcke mit modernen chinesischen Türmen und städtischer Landwirtschaft. Es ist eine Ansammlung von Schichten, die eine Reihe von Bedürfnissen für das menschliche Leben in verschiedenen Maßstäben definieren. Von der Wohnung über das Gebäude bis hin zur Gemeinschaft. Die in vier Blöcke organisierte Struktur wird aus massiven Holz mit passiven Designlösungen gebaut. Das gesamte Projekt wird mit einem internen Stoffwechselsystem ausgestattet, das Energie- und Nahrungsmittelproduktion, recyceltes Wasser und die Wiederverwendung von Materialien ermöglicht.

Alle Wohnungen verfügen über eine große, nach Süden ausgerichtete Terrasse, die als primärer Freizeitraum während der totalen Isolation dienen soll. Ebenso bieten Einheiten „Telearbeitsplätze“, die soziale Netzwerke auf Nachbarschaftsebene ermöglichen.

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kapitel 03: das konzept quartier

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kapitel 04: fazit

Post pandemic Living Lucas Reckert und Dave Pauls

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kapitel 04: fazit

Zusammenfassung der Bausteine

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kapitel 04: fazit

Gesundheit im Zentrum des Denken und Handelns nach der Corona Pandemie

Gesundheit Trend zur ganzheitlichen, gesunden Architektur Architektur muss Lebensqualität schaffen

Trend zur Landliebe Neue Attraktivität des Umlandes Licht, Luft, Freiheit

Besinnen auf das Wesentliche Tidyism


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Kreislaufwirtschaft und Materialkreisläufe cradle to cradle Recyclebarkeit

Nachhaltigkeit Materialgesundheit nachhaltige und ressourcenschonende Materialien

neue Achtsamkeit neues nachhaltiges Denken verantwortlicher Umgang mit der Umwelt

nachhaltige Quartiersentwicklung nachhaltiger Umgang mit Grundstück und Topografie


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kapitel 04: fazit

Diversität und Durchmischung Generationenwohnen Auffangen von Ungleichheiten erleichtern von Integration und Inklusion Gemeinschaft Nachbarschaft Gemeinschaft als Schutz vor Einsamkeit Rückhalt und Sicherheit „Wir-Gefühl“

Resilienz durch Gemeinschaft zusammen Isolieren autarke Gemeinschaft

Trend zurück in die kleine Gemeinschaft Isolation kreiert Communities

Nutzen statt Besitzen


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kapitel 04: fazit

Resilienz durch Flexibilität anpassungsfähig, variabel, skalierbar und widerstandsfähig Antwort auf die schnell wechselnde Bedürfnissen der Bewohner

Flexibilität Raum ohne Eigenschaften flexible Nutzungen durch flexible Grundrissgestaltung

Resilienz durch flexible Grenzen Kontaktreduzierung temporäre und flexible Distanz durch Architektur


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Leben im Grünen Bezug zur Natur direkter Zugang zur Natur

Natur Trend zur Landliebe Sehnsucht nach Einheit aus Natur und Stadt Neue Attraktivität des Umlandes durch Licht, Luft und Freiheit

Resilienz durch Permakultur nachhaltiger Anbau von Gemüse und Obst


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kapitel 04: fazit

Überlagerung von Grenzen fließender Übergang von Natur und Architektur „Wohnen im Grünen“

Grenzen Resilienz durch privaten Außenraum Balkon als Rückzugs- und Erholungsort

Resilienz durch flexible Grenzen Kontaktreduzierung temporäre und flexible Distanz durch Architektur


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kapitel 04: fazit

Fazit

„Ich glaube, generell haben wir jetzt erstmal verstanden, dass die Coronakrise viele Entwicklungen beschleunigt, die ohnehin ablaufen. Das sind ja Themen, die waren schon in der Stadtentwicklungspolitik durchaus präsent und auf dem Tisch. Aber die haben noch leise geköchelt. Und jetzt durch Corona sind die zu einem Tsunami geworden und müssen dringend auf die Tagesordnung und laufen viel schneller und beschleunigter ab.“

Cordelia Polinna Stadtforscherin und Geschäftsführerin des Berliner Beratungsunternehmens Urban Catalyst

Das gelte nicht nur für den Bereich Bauen und Wohnen oder das Thema öffentlicher Raum, sondern auch für die Gesellschaft und den Klimawandel. Und egal ob Berlin im Osten oder Düsseldorf im Westen Deutschlands: Die Corona-Pandemie zwingt Städten die Frage auf, wie sie sich verändern müssen, um krisenfester, nachhaltiger und zugleich lebenswerter zu werden – um damit attraktiv zu bleiben. Großstädten wie Düsseldorf und Berlin hat die Pandemie außerdem vor Augen geführt, wie wichtig großzügige Freiflächen in der Stadt sind. Der öffentliche Raum müsse daher sicher und attraktiv für Stadtbewohner*innen aller Altersgruppen sein. Große innerstädtische Freiflächen, wie beispielsweise das Tempelhofer Feld in Berlin, haben in der Pandemie an Bedeutung gewonnen und sind unverzichtbar für die Qualitäten der Großstadt. Die Menschen sehnen sich nach Licht, Luft und Freiräumen und entdeckten im Lockdown den Wert von Parks. Wenn die Stadt diese Bedürfnisse jedoch nicht befriedigen kann, ziehen die Städter ins unmittelbare Umland. Eine Bewegung raus aus der Stadt, hin zum Dorf entsteht. Die neue Landliebe kann viele positive Entwicklungen, sowohl für das Dorf, als auch für die Stadt, haben.


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kapitel 04: fazit

GESUNDHEIT SAUBERKEIT

FLEXIBILITÄT

POLYVALENZ DIGITALISIERUNG

TECHNIK

BIG DATA DISTANZ

RAUM OHNE EIGENSCHAFTEN

BAUTECHNIK

NACHHALTIGKEIT

RESPONSIVE CITY

METABOLISM BIONIK

PRIVATER AUSSENRAUM

GRENZEN

KONNEKTIVITÄT

KREISLAUFTWIRTSCHAFT

KLIMAWANDEL

MULTIFUNKIONALITÄT

KONTAKTREDUZIERUNG

DEKABONISIERUNG

MINIMALISMUS

HOMEOFFICE

RESILIENZ

TYDISM

ZUSAMMEN ISOLIEREN

HALBÖFFENTLICHER RAUM

CO-ISOLATION CO-LIVING

RAUM OHNE GRENZEN LEBENSQUALITÄT

NEUE ACHTSAMKEIT GANZHEITLICHE, GESUNDE ARCHITEKTUR

PERMACULTURE FREIRAUM BALKON

STADT-FLUCHT

ERHOLUNG

NATUR

FARMING

NACHBARSCHAFT DURCHMISCHUNG EINSAMKEIT

ISOLATION

GEMEINSCHAFT GLOKALISIERUNG

WIR-GEFÜHL

INDIVIDUALISIERUNG

LAND-LIEBE

POST-PANDEMIC-LIVING Mindmap der wesentlichen, durch Corona beeinflussten oder entstandenen Trends und Einflussfaktoren für das Leben und Wohnen nach der Pandemie


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kapitel 05: entwurf

Kapitel 05 - Entwurf

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kapitel 05: entwurf

Kapitel 05 - Entwurf Inhalt

I:

städtebauliche Einordnung der Stadt Borghorst

II:

Dichtestudie

III:

Zielgruppenanalyse

IV:

städtebauliche Analyse des Grundstückes

V:

Konzept und Pläne

Masterplan - städtebauliches Konzept

Kreisläufe im Quartier

Analyse der bestehenden Hofbebauung

Konzept der Wohncluster architektonisches Konzept Typologien

Visualisierungen


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kapitel 05: entwurf

Borghorst, Steinfurt Städtebauliche Einordnung

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städtebauliche einordnung Legende

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städtebauliche einordnung

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Hofbebauung im Planungsgebiet, Borghorst Mai 2021


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städtebauliche einordnung

kapitel 05: entwurf

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Zufahrt vom Weberquartier im Süden


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städtebauliche einordnung

kapitel 05: entwurf

Borghorst 1814

Borghorst 1936-1945

Borghorst 1891-1912

Borghorst 1988

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zielgruppenanalyse

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kapitel 05: entwurf

Borghorst, Steinfurt Zielgruppenanalyse

Die Diversität der Quartiersbewohnerinnen und -bewohner sollte im Rahmen der Quartiersentwicklung bedacht werden. Es gilt, bereits zu Beginn der Quartiersentwicklung ein Bewusstsein zu entwickeln für die unterschiedlichen Zielgruppen und Akteure. Dabei sollte bei jedem Prozessschritt überlegt werden, welche Zielgruppen relevant sind und passende Methoden für die Partizipation, auch im Hinblick auf die Beteiligung bestimmter Zielgruppen, ausgewählt werden. Gemeinschaftliches Leben auf dem Land Der Einzug in ein gemeinschaftliches Wohnprojekt bietet älteren oder alleinstehenden Bewohnern vor allem eine Perspektive, der Vereinsamung im Alter zu entgehen und unabhängig von Kindern oder Angehörigen ein Leben in Gemeinschaft führen zu können. Durch die Gemeinschaft kann im Bedarfsfall auch nachbarschaftliche Hilfe sichergestellt werden. Außerdem bietet die unmittelbare Nähe des UKM Marienhospitales Steinfurt die Möglichkeit, pflegebedürftige Bewohner durch Ärzte oder Pfleger zu betreuen.

neue Wohnformen - ein Mehrwert für Borghorst Für Borghorst kann es sich lohnen, neuen gemeinschaftliche Wohnformen und ihre Akteure in die Stadt zu holen und in der Stadt zu halten: gemeinschaftliche Wohnprojekte schaffen sozial stabile Nachbarschaften. Es mischen sich in der Regel unterschiedliche Haushaltsformen, Generationen und Nationalitäten – und harmonieren miteinander. Es kommen Familien, ältere Menschen, Singles oder Paare aus unterschiedlichen Einkommensverhältnissen zusammen und realisieren – oft in gemischten Finanzierungsformen vom öffentlich geförderten Wohnungsbau über die freifinanzierte Mietwohnung bis hin zum Eigentum – ihre Vorstellungen vom gemeinschaftlichen Wohnen. Sie mischen sich ein, gestalten und prägen ihre Umgebung und leisten so einen positiven Beitrag zu Stadtentwicklung und Baukultur. Vorteile für Borghorst · nachbarschaftliche Selbsthilfe entlastet kommunale Hilfesysteme · integrative Ansätze in gemischten Förderstrukturen beleben und stabilisieren Quartiere · bürgerschaftliches Engagement wird durch Veranstaltungen in Gemeinschaftsräumen gelebt und schafft lebendige Wohnquartiere · der überwiegende Teil der Mehrgenerationen-Wohnprojekte leistet einen Beitrag zur Bewältigung der Probleme des demografischen Wandels und damit zur Integration alter und behinderter Menschen


172

zielgruppenanalyse

Mehrgenerationenwohnen Mehrgenerationenhäuser verfolgen das Ziel, die schwindenden Bindungen der Großfamilie durch neue Beziehungen und die gegenseitige Unterstützung zwischen Jung und Alt zu kompensieren. Das Alter der Bewohner variiert vom Säugling bis zum Greis. Die gegenseitige Unterstützung kann zum Beispiel bedeuten, dass ältere Bewohner, die bereits im Ruhestand sind, Kinder jüngerer Bewohner hüten und diese im Gegenzug beispielsweise für die Älteren einkaufen. Neben der altersmäßigen Durchmischung leben in Mehrgenerationenwohnprojekten häufig auch verschiedene Haushaltstypen unter einem Dach. So gibt es gibt Familien mit Kindern, Single- und Paarhaushalte. In Mehrgenerationenprojekten ergibt sich eine stärkere sozioökonomische Durchmischung der Bewohnerschaft, sodass Personen oder Familien mit unterschiedlichem Einkommen gemeinsam unter einem Dach wohnen. In einigen Projekten gibt es auch eine Mischung von Eigentums- und Mietwohnungen beziehungsweise öffentlich geförderte und frei finanzierten Wohnungen. Wie wir arbeiten verändert die Stadt In der Coronakrise haben viele Unternehmen ihre Belegschaft zur Pandemiebekämpfung ins Homeoffice geschickt und ihr Unternehmen somit erstmals digital transformiert. Dadurch hatten viele Arbeitnehmer erstmals die freie Wahl von wo sie arbeiten möchten: Ein Trend der auch nach der Pandemie weiter anhalten wird und durch den viele Berufstätige weniger stark auf einen Wohnort in der Nähe des Arbeitgebers angewiesen sind. Die ortsungebundener Arbeit beeinflusst die Entscheidung wo Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wohnen grundlegend und bildet somit eine neue Freiheit. Häufiger Motivator ist dabei auch der Wunsch nach Entschleunigung auf dem Land, ohne Einschnitte bei der Jobwahl hinnehmen zu müssen. Bezogen auf das Planungsgebiet „Frahlings Kamp“ in Borghorst, Steinfurt bedeutet das, dass auch Berufstätige aus den größeren umliegenden Städten als potenzielle Zielgruppe angesprochen werden können. Junge Berufstätige, die zum Beispiel in Münster arbeiten könnten auch anstatt Homeoffice in Co-working-Spaces in unmittelbarer Umgebung arbeiten und somit das Pendeln zum Arbeitsplatz sparen. Neben den positiven Auswirkungen auf den geringeren Verkehr und somit auch auf den Klimawandel, könnte diese Wiederbelebung das Landleben attraktiver gestalten.

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kapitel 05: entwurf

Pflegebedürftige

Alleinerziehende

kinderlose Ehepaare

junge Familien

alleinstehende Rentner

Familien mit mehreren Kindern

junge, karrierebewusste Städter


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zielgruppenanalyse

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kapitel 05: entwurf

Warum Borghorst? · Wunsch nach Veränderung Veränderung der Lebens- und Arbeitswelt · Ausstieg aus der Beschleunigungsgesellschaft: Entschleunigung des Alltages, gesunde Work-Life-Balance · Sehnsucht nach Echtheit und Einfachheit · Land als Möglichkeitenraum: Gemeinschaftlichkeit neu gelebt; statt Karriere und Konsum gibt es Platz für eine Kultur des Selbermachens und Ausprobierens · zurück zur Natur · Freiheit und Freiräume · Selbstversorgung und Einfachheit, Selbstbestimmtheit · Wunsch nach gesunder Ernährung und Versorgung mit regionalen Lebensmitteln · Wunsch nach einem ökologischen und nachhaltigen Lebensstil

grün

FREIRAUM

Luft

Natur Licht

WIE WIR ARBEITEN VERÄNDERT UNSERE STADT

NACHHALTIGKEIT

GEMEINSCHAFT


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Preis je Quadratmeter einer Eigentumswohnung in Deutschland

zielgruppenanalyse

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kapitel 05: entwurf

Vergleich Münster und Steinfurt


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kapitel 05: entwurf

Borghorst, Steinfurt Städtebauliche Analyse

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städtebauliche analyse

Grundstück

kapitel 05: entwurf

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städtebauliche analyse

angrenzende Nutzungen

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kapitel 05: entwurf

Gutshof Grundschule

Kindergarten

ehemaliger Gutshof

Gutshof


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städtebauliche analyse

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kapitel 05: entwurf

Em

Verkehrswege

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städtebauliche analyse

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kapitel 05: entwurf

Grünraum Hangenkamp

Klünderbach


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städtebauliche analyse

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städtebauliche analyse

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kapitel 05: entwurf

Topografie

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m


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städtebauliche analyse

Simulation und Analyse des Regenwassers

kapitel 05: entwurf

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städtebauliche analyse

Zugänglichkeit

kapitel 05: entwurf

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städtebauliche analyse

Zugänglichkeit

kapitel 05: entwurf

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städtebauliche analyse

Retentionsflächen

kapitel 05: entwurf

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städtebauliche analyse

Retentionsflächen

kapitel 05: entwurf

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städtebauliche analyse

Zonierung

kapitel 05: entwurf

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städtebauliche analyse

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kapitel 05: entwurf

Potenzialfläche

Potenzialflächen

Potenzialfläche

Potenzialfläche

Potenzialfläche

Potenzialfläche


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konzept

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kapitel 05: entwurf

Privat

Privat

Gemeinschaft

ideales Schema einer Clusterbebauung

Privat

Privat

Privat

Privat

Soziale Grünfläche

Gemeinschaft

Gemeinschaft

Privat

Privat

Privat

Privat Gemeinschaft

Privat

Privat


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konzept

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Privat

Privat

Angewandtes Schema einer Clusterbebauung

Privat

Gemeinschaft Privat

Privat Privat

Gemeinschaft

Soziale Grünfläche

Privat

Privat

Gemeinschaft

Privat Privat

Privat Privat

Gemeinschaft


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kapitel 05: entwurf

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Grundstück

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

behutsamer Umgang mit der Umwelt und den Gegebenheiten Verortung der Retentionsflächen anhand einer Regenwasseranalyse

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Erschließung des Gebietes

LOOP

(Fahrrad. Fußgänger Versorgung)

Wohnen

Wohnen

Gemeinschaft Wohnen

LOOP

(Verbindung zwischen den Gemeinschaften)

Wendehammer

Parken Parken

Fahrrad Fussgänger

Zufahrt PKW

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Autofreies Quartier, Parken an der Quartiersgrenze

LOOP

(Fahrrad. Fußgänger Versorgung)

Wohnen

Wohnen

Gemeinschaft Wohnen

LOOP

(Verbindung zwischen den Gemeinschaften)

Wendehammer

Parken Parken

Fahrrad Fussgänger

Zufahrt PKW

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Potenzialflächen

LOOP

(Fahrrad. Fußgänger Versorgung)

Wohnen

Wohnen

Gemeinschaft Wohnen

LOOP

(Verbindung zwischen den Gemeinschaften)

Wendehammer

Parken Parken

Fahrrad Fussgänger

Zufahrt PKW

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Loop zur Vernetzung und Erschließung des Quartiers

LOOP

(Fahrrad. Fußgänger Versorgung)

Wohnen

Wohnen

Gemeinschaft Wohnen

LOOP

(Verbindung zwischen den Gemeinschaften)

Wendehammer

Parken Parken

Fahrrad Fussgänger

Zufahrt PKW

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Gemeinschaftsflächen und Platzsituationen

LOOP

(Fahrrad. Fußgänger Versorgung)

Wohnen

Wohnen

Gemeinschaft Wohnen

LOOP

(Verbindung zwischen den Gemeinschaften)

Wendehammer

Parken Parken

Fahrrad Fussgänger

Zufahrt PKW

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Wohnclusterflächen im fraktalen System angeordnet

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Vernetzung der Wohnclusterflächen

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Erweiterte Vernetzung des Quartiers

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

neues Wohncluster durch Auflösen der Parzellen und Neuanordnung zum Schaffen einer gemeinschaftlichen Mitte

235


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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Lokalisierung der Nebennutzungen wie Gewächshäusern

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kapitel 05: entwurf

Masterplan

Leben im Grünen

239


240

kapitel 05: entwurf

Masterplan

Besondere Freiflächen Permakultur Bienenhotel Streuobstwiesen Wildblumenwiesen Nachbarschaftsbeete

GSEducationalVersion

241


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kapitel 05: entwurf

Mobilitätshub

Paketstation

Bio-Laden

Dorfplatz

Spielplatz

Masterplan

Nachbarschaftsbeete Retentionsbecken

Spielplatz Quartiersterrasse

Gewächshäuser

Bienenstöcke

Retentionsbecken

Gemeinschaftsgärten

unberührter Grünraum

Pflanzenkläranlage Streuobstwiese

Bio-Cafe

Micro Hub

Wildblumenwiese

Gemeinschaftsgärten


Bio-Laden

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kapitel 05: entwurf

Dorfplatz

Spielplatz Mobilitätshub

Paketstation

Bio-Laden

Nachbarschaftsbeete

Dorfplatz

Spielplatz

onsbecken

Nachbarschaftsbeete Retentionsbecken

Spielplatz Quartiersterrasse

Gewächshäuser

Bienenstöcke

Spielplatz

Retentionsbecken

Micro Hub

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Gemeinschaftsgärten

unberührter Grünraum

Pflanzenkläranlage Streuobstwiese

BioCafe

Bio-Cafe

Wildblumenwiese

Bienenstöcke

Gemeinschaftsbeete

Gewächshaus

Micro Hub

Wildblumenwiese

Gemeinschaftsgärten


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kapitel 05: entwurf

Spielplatz

Micro Hub

-

s äch Gew s häu

Mobilitätshub

Paketstation

Bio-Laden

Dorfplatz

BioCafe

Spielplatz

Nachbarschaftsbeete Retentionsbecken

Wildblumenwiese Spielplatz Quartiersterrasse

Bienenstöcke

Gewächshaus

Gemeinschaftsbeete

Gewächshäuser

Bienenstöcke

Retentionsbecken

Gemeinschaftsgärten

Rententionsbecken

unberührter Grünraum

Pflanzenkläranlage

Gemeinschaftsbeete

Streuobstwiese

Wildbiotop

Bio-Cafe

Streuobstwiese

Pflanzenkläranlage

Micro Hub

Gemeinschaftsgärten

Permakultur

Wildblumenwiese

Gemeinschaftsgärten


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kapitel 05: entwurf

Lageplan

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kapitel 05: entwurf

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konzept

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kapitel 05: entwurf

BIOLOGISCHER

PFLANZEN

NÄHRSTOFF

Baustein Nachhaltigkeit Kreislaufwirtschaft

PRODUKTION BIOLOGISCHER ABBAU

BIOLOGISCHER KREISLAUF

NUTZUNG

PRODUKT


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konzept

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kapitel 05: entwurf

Kreisläufe im Quartier

nachhaltige Ressourcenwirtschaft

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PVANLAGE

GARTEN NACHBAR

WOHNEN TIERE BAUTEILBÖRSE

ELECTRIC HUB

BIOGASANLAGE

BIOLADEN


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konzept

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Kreisläufe im Quartier

nachhaltige Ressourcenwirtschaft

RETENTIONSFLÄCHEN PFLANZENKLÄRANLAGE

PVANLAGE

GARTEN NACHBAR

WOHNEN TIERE BAUTEILBÖRSE

ELECTRIC HUB

BIOGASANLAGE

BIOLADEN

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konzept

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kapitel 05: entwurf

Kreisläufe im Quartier

nachhaltige Ressourcenwirtschaft

RETENTIONSFLÄCHEN PFLANZENKLÄRANLAGE

PVANLAGE

GARTEN NACHBAR

WOHNEN TIERE BAUTEILBÖRSE

ELECTRIC HUB

BIOGASANLAGE

BIOLADEN

Abfall


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konzept

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kapitel 05: entwurf

Kreisläufe im Quartier

nachhaltige Ressourcenwirtschaft

RETENTIONSFLÄCHEN PFLANZENKLÄRANLAGE

PVANLAGE

GARTEN NACHBAR

WOHNEN TIERE BAUTEILBÖRSE

ELECTRIC HUB

BIOGASANLAGE

BIOLADEN

Abfall Grauwasser Wasser


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konzept

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kapitel 05: entwurf

Kreisläufe im Quartier

nachhaltige Ressourcenwirtschaft

RETENTIONSFLÄCHEN PFLANZENKLÄRANLAGE

PVANLAGE

GARTEN NACHBAR

WOHNEN TIERE BAUTEILBÖRSE

ELECTRIC HUB

BIOGASANLAGE

BIOLADEN

Abfall Grauwasser Wasser Essen


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konzept

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kapitel 05: entwurf

Kreisläufe im Quartier

nachhaltige Ressourcenwirtschaft

RETENTIONSFLÄCHEN PFLANZENKLÄRANLAGE

PVANLAGE

GARTEN NACHBAR

WOHNEN TIERE BAUTEILBÖRSE

ELECTRIC HUB

BIOGASANLAGE

BIOLADEN

Abfall Grauwasser Wasser Essen Energie


266

kapitel 05: entwurf

Analyse der bestehenden Hofbebauung

267


268

konzept

269

kapitel 05: entwurf

Bestandshof

Orientierung zum Zentrum

Legende

Unbenannte Karte

Erstelle bitte eine Beschreibung für deine Karte.

N

100 m

Fluchten der Häuserfronten

Erschließung über Platz

Platz ausbilden

unterschiedliche Dachformen


270

konzept

Konzept Cluster

Adaption der bestehenden Hofbebauungen

kapitel 05: entwurf

271


272

konzept

Konzept Cluster

unterschiedliche Typologien

kapitel 05: entwurf

273


274

konzept

Konzept Cluster

Gemeinschaftsplatz ausbilden

kapitel 05: entwurf

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konzept

Konzept Cluster

Zonierung von gemeinschaftlichen Bereich im Zentrum der Clusters bis hin zum privateren Bereich am Rand

kapitel 05: entwurf

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konzept

Konzept Cluster

fließender Raum zwischen den Gebäudeeinheiten

kapitel 05: entwurf

279


280

konzept

281

kapitel 05: entwurf

Konzept Cluster

Zone Zonen der Permakultur

0

Zone 1.1 Zone 1.2

Zone 0 Gemeinschaftszone Sitzplatz, Feuerstelle Gewächshäuser Intensive Pflege Zone 1 Gemeinschafs- und Privatgärten Kräutergarten Kompostgarten Gemüsegarten weniger intensive Pflege Zone 2 Gemüsegarten Kleintierhaltung Zone 3 gelegentliche Pflege Obst- und Nussbäume Bienen Zone 4 Naturzone Wildnis Ruheraum für Natur und Mensch Inspiration und Meditation

Zone

2

Zone

3

Zone

4


282

kapitel 05: entwurf

283


284

kapitel 05: entwurf

Typologien

GSEducationalVersion

285


286

kapitel 05: entwurf

Modul M

GSEducationalVersion

287


288

kapitel 05: entwurf

Modul M

Ausgangssituation Analyse Bestandshöfe

GSEducationalVersion

289


290

kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN NATUR Privater Grünraum auf dem Dach

GSEducationalVersion

291


292

kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN NACHHALTIGKEIT Vergrößern der Dachfläche für optimale Ausnutzung der Sonneneinstrahlung für die PV-Anlage

GSEducationalVersion

293


294

kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN NACHHALTIGKEIT Materialgesundheit nachhaltige und ressourcenschonende Materialien Materialkreisläufe / cradle to cradle

GSEducationalVersion

295


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kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN FLEXIBILITÄT Resilienz durch Flexibilität unterschiedliche Nutzungen der Gebäudeeinheiten

GSEducationalVersion

297


298

kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN GRENZEN zweite Hülle formt Schwelle zum Platz Überlagerung von Natur und Architektur

299


300

kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN NACHHALTIGKEIT zweite Hülle formt Vordach zur Verschattung außenliegender Sonnenschutz Steuern der Sonneneinstrahlung

301


302

kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN GESUNDHEIT helle und lichtdurchflutete Erdgeschosszone

303


304

kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN FLEXIBILITÄT flexible Fassadengestaltung durch verschiebbare Fenster- und Sonnenschutzelemente

305


306

kapitel 05: entwurf

Modul M

BAUSTEIN NATUR Bezug zur Natur direkter Zugang zum Grünen

307


kapitel 05: entwurf

Modul M

Erdgeschoss M 1:50

309

1. OG

308


kapitel 05: entwurf

Modul M

Obergeschoss M 1:50

311

GSEducationalVersion

1. OG

310


312

konzept

Radiations Analysis

Esssen, NRW, Deutschland 2005 1. Jan 1:00 - 31. Dez 24:00

kapitel 05: entwurf

313


314

konzept

Sunlight Hours Analysis

Esssen, NRW, Deutschland 2005 1. Jan 1:00 - 31. Dez 24:00

kapitel 05: entwurf

315


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kapitel 05: entwurf

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318

kapitel 05: entwurf

Modul XS

Erdgeschoss M 1:50

319


320

kapitel 05: entwurf

Modul XS

Erdgeschoss M 1:50

321


322

kapitel 05: entwurf

323


324

325

kapitel 05: entwurf

1. OG

WOHNEN GROSS EG

CLUSTER

CLUSTER S

Modul S GSEducationalVersion

Erdgeschoss M 1:50

CLUSTER M


326

327

kapitel 05: entwurf

1. OG

WOHNEN GROSS EG

CLUSTER

CLUSTER S

Modul S GSEducationalVersion

Erdgeschoss M 1:50

CLUSTER M


328

kapitel 05: entwurf

Modul L

Erdgeschoss M 1:100

GSEducationalVersion

329


330

kapitel 05: entwurf

Erdgeschoss Ausschnitt M 1:100

Erdgeschoss Grundriss M 1:200

331


332

kapitel 05: entwurf

Erdgeschoss Ausschnitt M 1:100

Erdgeschoss Grundriss M 1:200

333


334

kapitel 05: entwurf

Erdgeschoss Ausschnitt M 1:100

Erdgeschoss Grundriss M 1:200

335


336

kapitel 05: entwurf

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338

kapitel 05: entwurf

Fazit - Anwendung der Bausteine im Entwurf

339


340

341

kapitel 05: entwurf

Gesundheit im Zentrum des Denken und Handelns nach der Corona Pandemie

Gesundheit

Architektur schafft Lebensqualität ganzheitliche, gesunde Architektur

Trend zur Landliebe Neue Attraktivität des Umlandes Licht, Luft, Freiheit GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

helle und lichtdurchflutete Erdgeschosszone direkter Zugang zur Natur Minimalismus, Rückbesinnung auf das Wesentliche GSEducationalVersion

GSEducationalVersion


342

343

kapitel 05: entwurf

Materialgesundheit nachhaltige und ressourcenschonende Materialien Materialkreisläufe / cradle to cradle Recyclebarkeit

Nachhaltigkeit

Nutzen erneuerbare Energien große Dachflächen für Sonneneinstrahlung PV-Anlage zur Energiegewinnung

GSEducationalVersion

verantwortlicher Umgang mit der Ressource Wasser Wasseraufbereitung dezentrale Retentionsflächen

GSEducationalVersion

zweite Hülle formt Vordach zur Verschattung außenliegender Sonnenschutz Steuern der Sonneneinstrahlung GSEducationalVersion

nachhaltiger Umgang mit dem Grundstück behutsamer Umgang mit der Topografie Landschaft formt das Quartier geringe Versiegelung und Eingriffe


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kapitel 05: entwurf

Diversität und Durchmischung Generationenwohnen Auffangen von Ungleichheiten

GSEducationalVersion

Gemeinschaft Sicherheit und Vertrauen in der Gemeinschaft Nachbarschaft Freundschaft und Rückhalt

GSEducationalVersion

Resilienz durch Gemeinschaft zusammen Isolieren autarke Gemeinschaft erleichtern von Integration und Inklusion Gemeinschaft als Schutz vor Einsamkeit

GSEducationalVersion

Nutzen statt Besitzen Shared Spaces

GSEducationalVersion


346

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kapitel 05: entwurf

unterschiedliche Typologien Anpassung an die Bedürfnissen der Bewohner

GSEducationalVersion

Flexibilität

Resilienz durch Flexibilität unterschiedliche Nutzungen der Gebäudeeinheiten

GSEducationalVersion

Raum ohne Eigenschaften flexible Grundrissgestaltung Schiebelemente und Vorhänge trennen Räume

flexible Fassadengestaltung durch verschiebbare Fenster- und Sonnenschutzelemente


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kapitel 05: entwurf

Leben im Grünen Einheit aus Natur und Stadt Menschen neben Tieren

GSEducationalVersion

Natur

Bezug zur Natur direkter Zugang zum Grünen

Permakultur nachhaltiger Anbau von Gemüse und Obst Kleintierhaltung möglich

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

unberührte Natur verläuft bis auf Grundstück geringe Dichte und Versiegelung großzügige Grünflächen unberührte Grünzonen nach dem Vorbild der Permakultur


350

351

kapitel 05: entwurf

zweite Hülle formt Schwelle zum Platz Überlagerung von Natur und Architektur

Grenzen

Privater Außenraum auf dem Dach Rückzugsort

Vorhänge steuern Licht, Luft und Privatsphäre fließender Übergang von Innen und Außen „Grünraum im Gebäude“


352

353

Literatur

II: Kapitel 02

2:

16

https://divisare.com/projects/397743-ludwig-mies-van-der-rohe-yorgos-efthymiadis-farnsworth-house

01

MUNTSCHICK, Verena, Lena PAPASABBAS, Nina PFUDERER, Christian SCHULDT und Janine SEITZ, 2019. Neo-Ökologie - Der wichtigste Megatrend unserer Zeit. Frankfurt am Main: Zukunftsinstitut. ISBN 9783945647646

17

http://www.bink.at/wp/wp-content/uploads/downloads/2013/10/2013-10-24_zwischen-INNEN-undAUSSEN-online.pdf

02

GATTERER, Harry, Franz KÜHMAYER, Verena MUNTSCHICK, Lena PAPASABBAS, Nina PFUDERER, Christian SCHULDT und Stefan PROF.DR. TEWES, 2020. Wirtschaft nach Corona: The Next Generation of Business. 1. Auflage. Frankfurt am Main: Zukunftsinstitut. ISBN 3945647762

18

https://gustav-duesing.com/projects/notes-on-fortnightism-with-carson-chan/

03

04

BOEING, Nils, Till BRIEGLEB, Daniel DR. DETTLING, Harry GATTERER, Matthias HORX, Tristan HORX, Oona HORX-STRATHERN, Jakob DR. KIBALA, Anja KIRIG, Werner Tiki KÜSTENMACHER, Michael PROF. DR. LEHOFER, Lena PAPASABBAS, Christian SCHULDT und Matthias HORX, 2020. Zukunftsreport 2021. 1. Auflage. Frankfurt am Main: Zukunftsinstitut. ISBN 9783945647783 HORX-STRATHERN, Oona, 2020. Home Report 2021: Zukunft des Wohnens und Bauens. 1. Auflage. Frankfurt am Main: Zukunftsinstitut. ISBN 9783945647776

III: Kapitel 03 05

3: ·

https://www.leeb.at/blog/urban-gardening-auf-balkon-und-terrasse/

06

https://www.bptk.de/wp-content/uploads/2020/08/2020-08-17_BPtK-Hintergrund_Corona-Pandemie-undpsychische-Erkrankungen.pdf

07

https://www.tagesspiegel.de/wissen/studie-ueber-psychische-folgen-der-coronakrise-in-der-pandemie-nehmendepressionen-und-angststoerungen-stark-zu/26699014.html

08

https://www.presseportal.de/pm/119123/4792535

09

https://www.aq-nrw.de/media/kbw_gemeinsam_statt_einsam.pdf

10

https://www.detail.de/artikel/sharing-der-neue-trend-des-teilens-25790/

11

https://www.deutschlandfunk.de/stadtentwicklung-wie-die-corona-pandemie-unsere-staedte.724. de.html?dram:article_id=480836

12

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Stadtflucht-Corona-beschleunigt-neuenTrend-zur-Landliebe,stadtflucht100.html

13

https://permakultur.de/was-ist-permakultur/

14

BURKE, Mathias, Eleonore HARMEL, Leon JANK und Sabeth KERKHOFF, 2019. Ländliche Verheissung: Arbeits- und Lebensprojekte rund um Berlin. [1. Auflage]. Berlin: Ruby Press. ISBN 3944074270

15

https://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/it-technik-offline-im-weissen-haus/6332036.html

19

Radikal nutzungsoffen, 03.2021 DETAIL

20

https://www.sueddeutsche.de/kultur/architektur-wohnen-corona-1.4885895

21

https://issuu.com/detail-magazine/docs/bk-detail-2020-9-wohnquartiere_issn0011-9571

22

https://neubau-koeln.com/2021/01/07/neue-impulse-fuer-die-stadt-nach-corona-ein-interview-mit-helenaschulte-von-der-schultearchitekten-gmbh/

23

https://medium.com/built-horizons/metabolism-s-spatial-flexibility-in-the-21st-centuryd7cef8aaaf84#:~:text=“Flexibility”%20in%20architecture%2C%20refers,its%20structure%20to%20evolving%20 needs.&text=Data%20and%20analytics%20could%20simply,understand%20and%20forecast%20space%20utilization

24

https://www.jeder-qm-du.de/ueber-die-platte/plattenbau-galerien/habitat-67-montreal/

25

https://www.archdaily.com/404803/ad-classics-habitat-67-moshe-safdie

26

http://www.habitat67.com/en/homage/

27

BOTT, Helmut, Gregor GRAßL und Stephan ANDERS, 2013. Nachhaltige Stadtplanung: Konzepte für nachhaltige Quartiere. 1. Aufl. München: Ed. Detail, Inst. für Internat. Architektur-Dokumentation. ISBN 9783955531959

28

https://ecoquartier.de

29

https://www.nxt-a.de/the-post-corona-city/

IV: Kapitel 04

4:

30

https://kreis-steinfurt.maps.arcgis.com/home/index.html

31

https://www.aq-nrw.de/media/kbw_gemeinsam_statt_einsam.pdf


354

355

Abbildungen

II: Kapitel 02

2:

21

https://architekturfuehrer.koeln/objekt/haus-ohne-eigenschaften

https://www.architectmagazine.com/project-gallery/vertical-village_o

22

https://www.archdaily.com/944600/industry-and-leisure-multifunctional-spaces-gustav-dusing

02

https://www.nytimes.com/2020/12/24/travel/hotels-restaurants-private-dining.html

23

03

https://www.dabonline.de/2019/05/30/wohnen-ueber-aldi-lidl-wohnungen-ueber-supermaerkten-aufstockung-ueberbauung/

https://neubau-koeln.com/2021/01/07/neue-impulse-fuer-die-stadt-nach-corona-ein-interview-mit-helenaschulte-von-der-schultearchitekten-gmbh/

04

https://www.sueddeutsche.de/stil/home-report-weg-mit-dem-ballast-1.4650880 · · https://www.sueddeutsche.de/meinung/homeoffice-recht-heil-1.5055019 · · https://www.leeb.at/blog/urban-gardening-auf-balkon-und-terrasse/

01

05 06 III: Kapitel 03

3:

IV: Kapitel 04

4:

24

https://www.berec.eu/stadtquartier-schelmenaecker/

25

https://neubau-koeln.com/2021/01/07/neue-impulse-fuer-die-stadt-nach-corona-ein-interview-mit-helenaschulte-von-der-schultearchitekten-gmbh/

26

https://medium.com/built-horizons/metabolism-s-spatial-flexibility-in-the-21st-century-d7cef8aaaf84#:~:text=“Flexibility”%20in%20architecture%2C%20refers,its%20structure%20to%20evolving%20needs.&text=Data%20and%20analytics%20could%20simply,understand%20and%20forecast%20space%20utilization

07

https://www.bptk.de/wp-content/uploads/2020/08/2020-08-17_BPtK-Hintergrund_Corona-Pandemie-undpsychische-Erkrankungen.pdf

27

https://www.jeder-qm-du.de/ueber-die-platte/plattenbau-galerien/habitat-67-montreal/

08

https://www.ubm-development.com/magazin/arbeit-bunt-second-home-in-hollywood/

28

https://www.archdaily.com/404803/ad-classics-habitat-67-moshe-safdie

09

http://www.kwongvonglinow.com/projects/t-storage

29

http://www.habitat67.com/en/homage/

10

https://www.caritas-berlin.de/missionmitmensch

30

11

https://www.archdaily.com/464142/ad-classics-mill-owners-association-building-le-corbusier

https://www.deutschlandfunk.de/stadtentwicklung-wie-die-corona-pandemie-unsere-staedte.724. de.html?dram:article_id=480836

12

https://www.archdaily.com/895631/repair-australian-pavilion-at-the-venice-biennale-2018

31

BOTT, Helmut, Gregor GRAßL und Stephan ANDERS, 2013. Nachhaltige Stadtplanung: Konzepte für nachhaltige Quartiere. 1. Aufl. München: Ed. Detail, Inst. für Internat. Architektur-Dokumentation. ISBN 9783955531959

32

https://www.dezeen.com/2020/09/02/guallart-architects-self-sufficient-city-xiong-an-china-architecture/

13

http://www.baraccowright.com/gardenhouse

14

https://www.unstudio.com/en/page/11722/brainport-smart-district

15

https://www.precht.at/the-farmhouse/

16

https://divisare.com/projects/397743-ludwig-mies-van-der-rohe-yorgos-efthymiadis-farnsworth-house

17

https://gustav-duesing.com/projects/notes-on-fortnightism-with-carson-chan/

18

https://de.wikipedia.org/wiki/860–880_Lake_Shore_Drive_Apartments

19

https://plansofarchitecture.tumblr.com/post/108980352269/mies-van-der-rohe-lake-shore-drive-apartments

20

https://archplus.net/de/archplus-space/

V: Kapitel 05 33

5: https://www.iwkoeln.de/studien/gutachten/beitrag/johannes-ewald-hanno-kempermann-pekka-sagner-benita-zink-wohnen-in-deutschland-2021.html


356

357

glossar

Bike-Boom Das Fahrrad wandelt sich vom Freizeitgerät zum Verkehrsmittel erster Wahl, vor allem in den Städten. Radfahren ist nicht nur ökologisch, kostengünstig und gesund, sondern in Innenstädten mittlerweile oft die schnellere Alternative zum Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Städte der Zukunft binden Fahrradwege, Bikesharing-Stationen und Abstellplätze mit in ihre Infrastrukturen ein, um den Bike-Boom weiter zu unterstützen. Bio-Boom Der Konsum von Bio-Produkten – Lebensmittel, aber auch Kleidung, Möbel und Kosmetik – wächst ungebrochen. Mit einer Vielzahl von Bio-Siegeln, Zertifikaten und Richtlinien versucht man die Glaubwürdigkeit von Bio-Produkten zu sichern. Neben ökologischen Motiven steht „Bio“ für die meisten Konsumenten auch für höhere Qualität und dadurch nicht zuletzt für mehr Genuss. Circular Economy Das lineare Modell der Ressourcenausbeutung, in dem aus Rohstoffen Produkte werden und aus Produkten Abfall, wird zunehmend abgelöst von einem regenerativen Modell der Ressourcennutzung, in dem Stoffströme zu Kreisläufen geschlossen werden und Abfall selbst wieder zur Ressource wird. Mit dem Modell der Kreislaufwirtschaft, der Circular Economy, sind nicht nur ökologische Ziele verbunden, sondern klare ökonomische Chancen. Co-Working

Glossar

Die steigende Mobilität insbesondere von Beschäftigten in der Kreativwirtschaft lässt neue Kristallisationspunkte zum gemeinsamen Arbeiten und Teilen von Wissen entstehen. Co-WorkingSpaces sind Gemeinschaftsbüros, in denen zum Beispiel Selbstständige oder Projektteams temporäre Arbeitsplätze mieten können. Häufig sind diese Räume mehr als Büros – sie sind Orte der Begegnung, des Austauschs und nicht selten der Geselligkeit. Dekarbonisierung Der Klimawandel zwingt Menschen, Gesellschaften und Unternehmen, ihr Verhalten zu ändern und neue, nicht-fossile Energieressourcen zu nutzen. Aufgabe der nahen Zukunft wird es sein, den Übergang in die postfossile, in die Post-Carbon-Gesellschaft zu wagen. Zentral ist dabei die Umstellung der Energiewirtschaft auf erneuerbare Energien. Delivery Bots

24/7-Gesellschaft Der Nine-to-five-Lebensrhythmus der industriellen Ära mit fixen Geschäftszeiten und der starren Trennung von Arbeits- und Freizeit weicht einem flexibleren und mobileren Lebensstil. Folglich steigen die Erwartungen an eine Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit von Waren und Dienstleistungen – nicht nur im E-Commerce, sondern bis hin zum permanenten Zugriff auf Ressourcen in der Businesswelt. Achtsamkeit Achtsamkeit ist der wichtigste Gegentrend zur Erregungskultur und permanenten Reizüberflutung des digitalen Zeitalters. Immer häufiger hinterfragen wir die Art, wie wir mit uns und unserer real-digitalen Umwelt umgehen. Achtsamkeit ist mehr als ein Lifestyle-Thema, sie ist die Wiederentdeckung des Hier und Jetzt und die Kunst, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und die eigenen Werte zu leben. Alltags-Outsourcing Steigende Flexibilisierungsanforderungen und eine Vielzahl beruflicher wie privater Verpflichtungen führen zu einem enormen Zuwachs an Komplexität und Zeitknappheit im Alltag der Menschen. Daher werden immer mehr Aufgaben des Alltags an Services und Dienstleister outgesourct, die beispielsweise das Einkaufen, Kochen, Putzen oder Planen privater Events übernehmen. Augmented Reality Die Technologie der Augmented Reality (AR) beschreibt eine computergestützte Verknüpfung der realen mit der virtuellen Welt: eine „mixed reality“, die einen digitalen Layer über die physische Wirklichkeit legt. Die reale Umgebung wird mittels digitaler Anwendungen in Echtzeit mit Grafiken, auditiven oder Textinformationen überlagert, beispielsweise eine über Smart Glasses ins Sichtfeld eingeblendete Navigation. Bevölkerungswachstum Global betrachtet wird die Bevölkerungszahl weiter deutlich ansteigen. Das hat vor allem massive Auswirkungen auf Städte: Nachverdichtungen, Neubauten und eine umfangreiche Reorganisation von Verkehr, Nahversorgung und Lebens- und Arbeitsräumen werden zu immer größeren Herausforderungen. Big Data Big Data bezeichnet die Sammlung, Verarbeitung und Analyse großer Mengen computergenerierter Daten: individualisierte, personenbezogene ebenso wie öffentliche und geostationäre. Um wirklich relevante Informationen und Einblicke in menschliche Bedürfnisse zu generieren, sind neue technische Tools und Skills erforderlich. Big Data gilt branchenübergreifend als Quell neuer Wertschöpfung.

Delivery Bots sind Zustellroboter, die Pakete, Lebensmittel, Arzneien oder Einkäufe autonom bis zur Haustür oder sogar bis ins Haus liefern. Delivery Bots können verschiedene Abschnitte der Logistikkette abbilden. Sie sind kostengünstig, hygienisch und sicher. Digital Literacy Digital Literacy bezeichnet einen souveränen Umgang mit den Herausforderungen der Digitalität. Die Fähigkeiten, die dafür die Basis bilden, sind kognitiver, sozialer und auch kultureller Natur: die Verarbeitung des digitalen „Information Overflow“, die Stärkung des menschlichen Miteinanders in digitalisierten Kontexten – und die generelle Bereitschaft, sich für die neuen Anforderungen digital vernetzter Kommunikation zu öffnen. Do it yourself Gärtnern, Kochen, Backen, Handarbeit – Dinge selbst herzustellen erfährt einen enormen Bedeutungswandel. Der Trend geht hin zu individuell gefertigten Produkten. Etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen oder zu reparieren erzeugt positive Gefühle und bildet ein Gegengewicht zur ständigen Kopfarbeit am PC. „Selfmade“ wird zum neuen Statussymbol. Everything as a Service Everything as a Service, auch Anything as a Service, XaaS oder EaaS, bezeichnet den Ansatz, „alles“ als Service zur Verfügung zu stellen und zu konsumieren. Nachdem es bereits Software und Hardware als Service gibt, kommen immer mehr Dienste, Plattformen und Infrastrukturen hinzu, die “as a service” angeboten werden. Free Creativity Die Kultur- und Kreativwirtschaft wird inzwischen als eigenständiges Wirtschaftsfeld verstanden. Sie umfasst die vielfältige Medienbranche und die Designwirtschaft sowie Architektur, Marketing, Künste und die rasant wachsende Gaming-Branche. Kreativität ist insbesondere in dieser, aber auch in anderen Branchen zur zentralen Ressource geworden, die es zu monetarisieren gilt. Wahre Kreativität lässt sich jedoch schwer erzwingen – sie braucht Freiräume. Gemeinwohlökonomie Die Gemeinwohlökonomie bezeichnet ein ethisches Wirtschaftssystem, das auf Gemeinwohl fördernden Werten aufgebaut ist. Sie macht das Wohl von Mensch und Umwelt zum obersten Ziel des Wirtschaftens und bewirkt Veränderung auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.


358

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glossar

Germophobia

Letzte Meile bzw. Last Mile Concepts

Germophobia bezeichnet eine neue Sehnsucht nach Keimfreiheit. Aktuell entstehen neue Märkte rund um die Forschung und Entwicklung von Pharmazeutika sowie von Desinfektionsprodukten für den Alltag. Gründe sind einerseits das reale Problem der Antibiotikaresistenzen, andererseits aber auch die wachsende Angst von Menschen vor Viren, Pilzen und Bakterien.

Die letzte Meile ist der letzte (oder erste) Teilabschnitt einer Wegekette, der Nutzerinnen und Nutzer unmittelbar anbindet. Verkehre der letzten Meile im Innenstadtbereich haben eine besondere Relevanz für die Infrastruktur und die Logistik. Für das Gelingen eines nachhaltigen und nahtlosen Mobilitätssystems wird die letzte Meile, die Lieferung bis zur Haustür des Kunden, immer mehr zum kritischen Nadelöhr, sowohl für private als auch für Geschäftszwecke. Last Mile Concepts professionalisieren sich und werden immer ausdifferenzierter, indem sie in Richtung Komfort, Sicherheit und Technologie erweitert werden – sowohl im suburbanen Raum als auch in den Innenstädten.

Global Migration In einer globalisierten Welt weisen viele Länder kontinuierliche Ströme von Ein- und Auswandernden auf. Vor allem für Gesellschaften mit einer alternden Bevölkerung, niedrigen Geburtenraten und gleichzeitig hoher Arbeitskräftenachfrage ist Zuwanderung eine enorme Chance. Die Herausforderung liegt darin, kulturelle Diversität kreativ und konstruktiv zu gestalten. Green Pressure Green Pressure bezeichnet den deutlich zunehmenden Druck zum ökologischen Handeln, der unter anderem vonseiten der Politik, aber auch der Konsumierenden auf die Wirtschaft ausgeübt wird. Die Themen Klimawandel und Umweltschutz erfassen heute alle Branchen und alle ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Diskurse. Mittelfristig kann sich kein Unternehmen mehr leisten, die Ökofrage auszuklammern. Green Tech Green Tech bezeichnet Technologien, die Belastungen für die Umwelt von vornherein zu vermeiden versuchen, sie verringern oder bereits entstandene Schäden beheben. Der Einsatz von Green Tech kann Unternehmen dabei unterstützen, mit knappen und teurer werdenden Rohstoffen effizienter zu wirtschaften. Holistic Health Der Blick auf Gesundheit wird ganzheitlicher – endet aber nicht beim Menschen, sondern bezieht auch die größeren Kontexte mit ein: das komplexe Wirkungsnetzwerk, das Einfluss auf die Gesundheit von Individuen und ganzen Bevölkerungen hat. Künftig werden auch Faktoren wie Bildung, Gesetzgebung, Architektur oder Arbeitsumgebungen in den Fokus rücken. Diese liegen nicht in der Verantwortung von Individuen, sondern von Gesellschaft, Staat und Wirtschaft.

Micro Housing Micro Housing bedeutet möglichst viel Lebensqualität auf kleinstmöglichem Raum. Tiny Houses kombinieren oft innovatives Green Tech mit heimeligem Design bei optimaler Ausnutzung des Raums. Vorreiter für diesen Trend ist Japan: In Tokio hat jeder Bewohner im Durchschnitt 19 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Aber auch in anderen wachsenden Städten und für moderne Nomaden auf der ganzen Welt wird Micro Housing immer beliebter. Mikromobilität (engl. Micromobility) bezeichnet elektrisch angetriebene leichte Kleinstfahrzeuge (mit einem Bruttogewicht von weniger als 500 kg), beispielsweise Elektrofahrräder, Elektroroller oder Segways. Minimalismus Minimalismus ist der Trend des bewussten und achtsamen Verzichts. Für die einen ist der neue Minimalismus eine Art mentale und praktische Selbsthilfe, um mit dem Überangebot und der ImmerVerfügbarkeit von Produkten zurechtzukommen und damit ihr Wohlfühl-Level zu erhöhen. Für die anderen ist es der Anspruch, durch das eigene Konsumverhalten die Gesellschaft zu verändern. Modern Nomadism Moderne Nomaden sind ständig unterwegs, arbeiten, wo sie gerade sind, und fühlen sich an vielen Orten zu Hause. Für sie sind Konzepte wie Micro Housing, Co-Living und Co-Working attraktiv, um schnell an Orten anzukommen und Kontakte zu lokalen Communitys und anderen (Business-)Nomaden zu knüpfen. Modern Nomadism ist ein wichtiger Treiber für den Megatrend New Work.

Internet of Things

Multigrafie

Das Internet of Things ist das Ergebnis umfassender Vernetzung und Interaktion zwischen digitalen Systemen. Gemeint ist damit nicht nur IT-Hardware wie Computer und Smartphones, sondern alle denkbaren Geräte und sogenannten cyber-physischen Systeme, ganz gleich ob Industrieanlagen, medizinische Apparaturen, Wearables, Fahrzeuge oder ganze Gebäude.

Viele Jahrzehnte lang folgte die Biografie der meisten Menschen einer linearen Abfolge von Lebensphasen: Kindheit und Jugend, Berufstätigkeit, Familienleben und schließlich Ruhestand. Längst haben wir uns von dieser Normalbiografie verabschiedet. Heute werden Lebensläufe immer unberechenbarer, aus linearen Biografien werden vielseitige, parallel und sprungweise verlaufende Multigrafien.

Hyperpersonalisierung

Neo Tribes

Während Mass Customization bereits die neue Norm ist, geht der Trend in Richtung Hyperpersonalisierung weiter. Egal ob Produkte, Dienstleistungen, Musik, Entertainment oder Marketing-Inhalte – dank Big Data und immer ausgefeiltere Algorithmen werden die Ansprache und die Angebote immer detaillierter aufs Individuum zugeschnitten

Menschen suchen und finden Resonanzbeziehungen innerhalb sozialer Gruppen, die an Stammesstrukturen erinnern. Diese Neo-Tribes zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Mitglieder sich frei für eine Zugehörigkeit entscheiden und sie häufig nur für bestimmte Lebensphasen oder Lebensbereiche relevant sind. NeoTribes sind Inseln der Gemeinschaft, die ähnlich wie der Hygge-Lebensstil Gefühle von Geborgenheit, Sicherheit und Vertrautheit vermitteln.

Kollaboration Unter Kollaboration versteht man die oft technisch vermittelte Zusammenarbeit in Teams. Zielsetzung ist meist die Erzeugung neuer Ideen oder Problemlösungen, häufig ist die Zusammenarbeit intensiv, kreativ und zeitlich begrenzt. Durch Austausch entstehen neue Verbindungen oder Sichtweisen. Die digitale Kommunikation ist dabei ein starker Treiber. Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Automatisierung „intelligenten“ Verhaltens und dem Maschinenlernen befasst. Meist wird dabei versucht, Computer so zu programmieren, dass sie eigenständig Probleme bearbeiten können. KI zählt heute zu den wegweisenden Treibern der Digitalisierung. Lebensqualität Die Frage danach, wie hoch wir materielle Werte, wirtschaftliches Wachstum oder Konsumangebote schätzen, wird zur Grundlage von immer mehr individuellen und kollektiven Strategien, die auf höhere Lebensqualität setzen: besser mehr Zeit mit der Familie als mehr Gehalt, besser eine neue Grünfläche in der Stadt als noch ein Einkaufszentrum, lieber weniger und dafür besseres Fleisch auf dem Teller usw. Viele internationale Organisationen suchen derzeit nach validen Maßstäben für die Erfassung globaler, nationaler und individueller Lebensqualität.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ist die Gesamtheit der öffentlich zugänglichen Dienste von Sammelverkehren des Personentransports mit Relevanz im Nahbereich (in der Regel bis zu einer Entfernung von circa 50 Kilometern). Der traditionelle ÖPNV (Bus und Bahn) wird zunehmend durch weitere Mobilitätsformen ergänzt, etwa Bike & Ride, Park & Ride, Shared Mobility, Ride Hailing. Die Übergänge sind dabei nahezu fließend und erschweren eine einfache Aufteilung in private oder öffentliche Verkehre. Der Anteil des ÖPNV am Verkehrsaufkommen (Anteil an allen Wegen) hat sich zwischen 2002 und 2017 nur wenig erhöht (von 9 auf 10 Prozent), bei der Verkehrsleistung (Anteil an den Personenkilometern) stieg er dagegen deutlich an (von 14 auf 19 Prozent) (Quelle: BMVI). Plattformökonomie Als Plattformökonomie wird eine Wirtschaftsform bezeichnet, in der Online-Plattformen die Basis für den Austausch von Ressourcen und die Vermittlung von Geschäftsbeziehungen darstellen. Sie steuern die Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen und damit den Zugang zum Markt. Zu den bekanntesten Beispielen gehören Unternehmen wie Airbnb oder Uber, die selbst keinerlei Immobilien oder Fahrzeuge besitzen, aber zunehmend zu marktbestimmenden Global Playern werden. Predictive Analytics Predictive Analytics beschreibt die datenbasierte Auswertung und Vorausberechnung eines Nutzerverhaltens mithilfe selbstlernender Algorithmen. Die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere hinsichtlich semantischer Auswertungen und Metadatenanalysen, werden in Zukunft helfen, noch präzisere Aussagen aus den Daten abzuleiten.


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glossar

Privacy Privatsphäre und Datenschutz werden in einer vernetzten Welt immer wichtiger. Privacy befindet sich im Wandel. Sie ist künftig keine Grundvoraussetzung mehr, sondern muss aktiv erzeugt werden und wird somit zu einer technischen On-Off-Option. Privacy setzt Datenkompetenz voraus, das heißt, Kontrolle über die eingesetzten Technologien zu haben, Situationen richtig einschätzen zu können und zu wissen, wie sich Informationen verbreiten.

Slow Culture Das Berufs-, Freizeit- und Familienleben findet heute nicht selten unter einem erheblichen Maß an Zeitnot statt. Hohe Flexibilität und permanente Erreichbarkeit werden ab einem bestimmten Punkt als Belastung empfunden. Deshalb suchen immer mehr Menschen in unserer hypermobilen Gesellschaft nach Möglichkeiten der Entschleunigung, eines achtsamen und bewussteren Lebens und Konsumierens.

Progressive Provinz

Smart City

Parallel zur fortschreitenden Urbanisierung erleben Dörfer und ländliche Regionen eine Renaissance. Lokale Visionäre, transitorische Architekturen, Offenheit, Storytelling und Selbstbewusstsein können ganze Regionen zur progressiven Provinz machen. Sie bringen ein urbanes Mindset in den ländlichen Raum und können ganze Dörfer revitalisieren.

Der Smart-City-Ansatz sucht, über technologische Insellösungen hinaus, nach intelligenten Systemen, die ganzheitliche Lösungen für verschiedenste Herausforderungen der Stadt bieten und diese durch sinnvolle Vernetzung bewältigen. Eine Smart City ist aber nicht nur technologisch smart, sondern auch sozial intelligent, indem sie das Wissen und die Wünsche ihrer Bewohnerinnen und Bewohner berücksichtigt.

Real-digital

Social Cocooning

On- und Offline-Welt verschmelzen immer stärker und gehen vielfältige Verbindungen ein. So legen Augmented-Reality-Technologien eine Ebene „über die Realität“ und erweitern die physische Wirklichkeit um einen digitalen Layer. Damit einher geht ein neues Verständnis von Realität: Es trennt nicht mehr zwischen „real“ und „digital“, sondern betrachtet das Zusammenspiel beider Dimensionen ganzheitlich.

Social Cocooning beschreibt den Rückzug in die eigenen vier Wände. Es ist jedoch kein Zurückweichen in die Isolation, sondern setzt auf Gemeinschaft und Geselligkeit mit Freunden und Familie. Die CoronaPandemie hat das Cocooning zur Norm gemacht und den eigenen vier Wänden einen immensen Bedeutungszuwachs gegeben. Social Cocooning verknüpft das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Entspannung im eigenen überschaubaren Lebenskreis mit positiven Erlebnissen auf der Basis eines Miteinanders.

Remote Work Nicht im Büro zu arbeiten, sondern zu Hause, an einem Third Place oder gar in einem anderen Land, erleichtert das Work-Life-Blending entscheidend und ermöglicht Mitarbeitenden mehr Freiheiten. In der Corona-Krise arbeiteten so viele Menschen im Homeoffice wie nie zuvor – Remote Work ist damit endgültig im Mainstream angekommen und wird die Arbeitswelt nachhaltig beeinflussen. Resilienz Resilienz ist die psychische Widerstandskraft, schwierige Lebenssituationen ohne bleibende Schäden zu überstehen. Bezogen auf die Wirtschaft müssen auch Unternehmen resilient sein – damit bleiben sie beweglich und passen sich in Krisen bestmöglich an. Spätestens seit der Corona-Krise entwickeln viele Unternehmen ein neues Denken: weg von der Effizienz, hin zur Resilienz. Resonanz Aus den individualistischen Suchbewegungen der der Loslösung aus traditionellen Bindungen und des Autonomiestrebens werden früher oder später Fragen der Zugehörigkeit. Insofern führt der Megatrend Individualisierung zu einer neuen Stufe gesellschaftlicher Verfasstheit. Er schafft zunehmend die Grundlage für eine neue Gemeinschaftsform, die auf Wir-Kultur und Achtsamkeit basiert: die Resonanzgesellschaft. Responsive City Das Prinzip der Responsive City ist eine Weiterentwicklung der Smart City. In der Responsive City rückt der Mensch als soziales und kulturelles Wesen statt als Analyseobjekt vom Zentrum der Aufmerksamkeit ins Zentrum der Handlung. Dabei nimmt die Zahl der intelligenten Geräte nicht ab: Den Unterschied macht der Umgang damit. Technologie hat in Zukunft eine strukturierende, unterstützende und begleitende Funktion – die eigentliche Gestaltung übernehmen aber die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt selbst. Sharing Economy Sharing ist das Leitmotiv einer neuen Generation von Konsumenten, die mit dem Tauschen und Teilen im Internet aufgewachsen ist und eine andere Logik des Gebens und Nehmens verinnerlicht hat: „Nutzen statt besitzen“ ist ihr Motto. Das Prinzip hat sich auf große Bereiche der Businesswelt ausgedehnt und ist zu einem neuen Wertschöpfungsmodell geworden – gerade dort, wo man es mit begrenzten Ressourcen zu tun hat. Road Diet Der Trend Road Diet beschreibt den Wandel, der derzeit in Städten vor sich geht: die Reduzierung des Straßen- und Parkraums für Autos, den Ausbau von Radwegen und Bürgersteigen und die Priorisierung des öffentlichen Verkehrs. Diese Entwicklung gewann während der Corona-Krise stark an Dynamik. Damit wandeln sich Verkehrsräume immer mehr in Möglichkeitsräume für Mobilität. Shared Mobility ist die sequenzielle, als Mobilitätsangebot organisierte Nutzung von Fahrzeugen, auf die kurzfristig und in einem spezifischen Verfahren von einem bestimmten Nutzerkreis zugegriffen wird. Die Aufnahme und Rückgabe von Fahrzeugen kann stationsbasiert oder stationsunabhängig organisiert sein. Single-Gesellschaft Die Single-Gesellschaft, lange Synonym für individuelle Isolation und Tristesse, emanzipiert sich zunehmend von ihrem Stigma. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dazu, als Single unabhängig und frei zu sein. Die Single-Gesellschaft äußert sich in der steigenden Anzahl von Einpersonenhaushalten. Viele davon werden allerdings von Menschen bewohnt, die durchaus in einer Partnerschaft leben, jedoch nicht das traditionelle Familienbild anstreben, sondern lieber alleine wohnen.

Super-Safe-Society Dank systematischer Bestrebungen wurden in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte hin zu mehr Sicherheit erreicht. Entgegen den durch Medien weit verbreiteten Unsicherheitsgefühlen leben wir faktisch in der sichersten aller Zeiten. Egal, welche Indikatoren man in puncto Sicherheit betrachtet, die Entwicklung ist fast überall positiv. Aus der Risikogesellschaft von einst ist in vielfacher Hinsicht eine Super-Safe-Society geworden. Third Places Der Soziologe Ray Oldenburg kategorisierte 1989 unsere Lebensräume in erste, zweite und dritte Orte. Als erster Ort wird das Zuhause bezeichnet, der zweite Ort ist der Arbeitsplatz. Dritte Orte sind Räume der Begegnung. Das können öffentliche Räume im Stadtraum sein, aber auch halböffentliche Orte wie Bahnhöfe, Bildungseinrichtungen, Sport- oder Kulturstätten. Geschäfte und Gastronomie zählen ebenfalls zur Kategorie dritte Orte. Sie alle bieten auf ihre eigene Art die Möglichkeit zu Kommunikation und Erlebnis. Universal Design Universal-Design-Konzepte sorgen dafür, dass Alltagsprodukte bis hin zu Wohnungseinrichtungen so gestaltet sind, dass eine flexible, leichte und intuitive Nutzung mit hoher Fehlertoleranz möglich ist. Barrierefreiheit und Ästhetik sind nicht länger ein Gegensatz. Es geht um einfache, intuitive Bedienbarkeit und damit fehlertolerante Anwendung von Produkten. Urban Farming Immer öfter werden brachliegende und andere Flächen in Städten zum lokalen Anbau von Lebensmitteln umgenutzt. Oft spielen dabei neue Technologien wie Vertical Farming eine Rolle. Während beim Urban Gardening Lebensqualität und Erholung im Vordergrund stehen, geht es beim Urban Farming darum, einen Teil der Lebensmittelproduktion in die Stadt zu verlagern, um die Lebensmittelversorgung regionaler und resilienter zu gestalten. Vertical Villages Die Sehnsucht der Stadtbewohner nach Ländlichkeit und dem Natürlichen, nach Gemeinschaft und Nähe wächst. Das Konzept von vertikalen Dörfern, das rurale Strukturen in die Höhe übersetzt, verbindet individuelle Lebensstile mit neuen Vergemeinschaftungsformen. So entstehen urbane Dorfgemeinschaften in der Stadt. Work-Life-Blending Die kluge Verbindung von Privat- und Berufsleben, zum Beispiel durch Home-Office-Modelle und Mobile-Office-Lösungen, wird zur großen Aufgabe der kommenden Jahre. Statt weiterhin krampfhaft den Spagat zwischen zwei scheinbar getrennten Welten zu versuchen, steht Work-Life-Blending für einen neuen Ansatz, mit dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer Lösungen finden, ein räumlich und zeitlich selbstbestimmteres Arbeiten zu ermöglichen, das aber nicht in Selbstausbeutung umschlagen sollte. Zero Waste Die Weltwirtschaft ist in ihrer jetzigen Form hinsichtlich der verfügbaren Ressourcen langfristig nicht tragfähig. Zusätzlich zu Angeboten wie Bio-Produkten, Fair-Trade-Strategien und Sharing-Lösungen ist Zero Waste ein weiterer zukunftsweisender Ansatz nachhaltigen Konsumierens. Die Idee dahinter: Statt beispielsweise Verpackungsabfall aufwendig zu entsorgen und wiederzuverwerten ist es besser, erst gar keinen Müll zu produzieren.


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