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TANGO ARGENTINO

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HERZENSPROJEKTE

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Der Tango

Argentino Und hier noch ein besonderes Angebot:

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Die Klänge des Bandoneons in den Straßen von Buenos Aires sind unweigerlich mit dem argentinischen Tango verbunden. Und auch in unseren Breitengraden erfreut sich dieser Tanz voller Leidenschaft ungebrochener Beliebtheit. Im Tanzhaus Bonn unterrichten gleich drei begeisterte Bewunderer des Tangos und dieser Funke der Begeisterung wird auch alle Tänzer*innen vor Ort erfassen. In unserem Interview erzählen Susanne, Lothar und Harald von ihrer Erfahrung mit dem Tanz Argentiniens.

Susanne Harald Lothar

Was ist das Besondere am Tango?

Lothar: Es gibt keinen Grundschritt, keine Schrittfolgen und es ist dennoch ein Paartanz. Wie das geht? Das erfährt man im Unterricht. Die Stärke dieses ausdrucksvollen Tanzes besteht darin, dass er maximalen Raum für tänzerische Interpretation der Musik gibt. Tango Argentino ist daher bestens geeignet, die Musik im Paar so zu interpretieren, wie man sie fühlt. Zart oder kraftvoll, langsam und ausdrucksvoll oder zügig und spaßig. Man könnte den Tango als “Jazz des Tanzens” bezeichnen.

Ist der Tango Argentino schwer zu erlernen?

Susanne: Wie bei anderen Tänzen auch gibt es unterschiedliche Ansprüche und Niveaus. Sicherlich hilft ein bisschen Geduld, man kann nicht gleich mit dramatischen Fallfiguren oder gekonnten Endposen glänzen. Es gilt, das Führen und Folgen zu lernen und keine festen Schrittfolgen zu erwarten. Im Unterricht lernt ihr die Führungselemente und wie man als Folgende ideal darauf reagiert. Damit eröffnet sich eine Welt von einfachen und komplexen Tanzvariationen im Paar. Wiederum wie im Jazz lernt man die Bausteine, mit denen die Improvisation im Zusammenklang mit anderen gelingt.

Woher kommt der Tango?

Harald: Soweit man weiß, entstand der argentinische Tango in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu beiden Seiten des Rio de la Plata („Silberfluss“) in den ärmlichen Vororten von Buenos Aires (Argentinien) bzw. Montevideo (Uruguay). Dort trafen europäische Einwanderer mit arbeitslos gewordenen Gauchos (südamerikanischen Cowboys) und in die Freiheit entlassenen ehemaligen afrikanischen Sklaven zusammen. Aus der Melange dieser Einflüsse entstand ein Tanz, der wohl zunächst auf Lehmboden, später dann in den Cafés auf Holzboden getanzt wurde. Der argentinische Tango wird traditionell zu drei verschiedenen Musikstilen getanzt: dem Tango (4/4 Takt), dem Tango-Walzer (3/4 Takt) und der Milonga (2/4 Takt), welche von der kubanischen Habanera, dem Wiener Walzer beziehungsweise der afrikanischen Candomblé abstammen. Das typische Musikinstrument des Tango ist das Bandoneon (Knopfakkordeon), welches von Heinrich Band 1855 in Krefeld produziert wurde.

Tango lernen im Urlaub!

Eine Woche lang Sonne genießen, nette Leute kennenlernen und Tango Argentino auf Mallorca lernen und tanzen. Je ein Kurs für Einsteiger und Mittelstufe/Fortgeschrittene. Fantasievolles und liebevolles Essen für Feinschmecker. Tanzen und Genießen – genau das richtige für Individualurlaubende.

Zeit: 16.-23.7.2022

Alle Infos und Anmeldung auf der Webseite tangobuehne.com/tangoreisen/mallorca

Welche unterschiedlichen Stilrichtungen gibt es?

Susanne: Zunächst einmal ist der ar-

gentinische Tango ein bis in kleine Details hinein frei improvisierter Tanz. Ein erfahrener Tänzer kann dem Tanz also seinen ganz persönlichen Stil aufprägen. Davon abgesehen wird zwischen traditionellem und modernem Tanzstil unterschieden. Freunde des traditionellen Tanzstils bevorzugen in der Regel Tangomusik aus der goldenen Zeit des Tangos (Orquesta tipica der 30er und 40er Jahre), hohe Absätze bei den Damen, traditionelle Aufforderungsrituale (Cabezeos) und verzichten auf verschiedene modernere Bewegungselemente wie beispielsweise Colgadas (Hängefiguren), die erst in den 90er Jahren aufkamen. Freunde des moderneren argentinischen Tangos experimentieren hingegen auch mit modernen Bewegungselementen und tanzen auch auf neuere Musikstile wie z.B. Elektrotango oder auch Stücke der Popmusik. Tatsächlich gibt es (Tango-)Tanzabende, die komplett ohne klassischen Tango auskommen. Eine weitere Unterscheidung gibt es z.B. bezüglich offener/enger Umarmung. Der argentinische Tango hat im Übrigen mit dem europäischen Tango nur wenig mehr als den Namen gemeinsam.

Welche Grundvoraussetzungen benötigt man zum Erlernen?

Lothar: Keine. Ein Gefühl für Rhythmus und Musik ist sicher hilfreich wie bei allen anderen Tänzen auch, aber das sollte man nicht überbewerten. Musikempfinden hat jeder und den Rest kann man lernen. Da weder bestimmte Schritte, Schrittfolgen, Tanzstil oder Geschwindigkeiten vorgegeben sind, bleibt es dem Paar überlassen, ob es sich verträumt, gelassen oder sportlich über die Tanzfläche bewegt.

Auf welche Musik kann man Tango tanzen?

Harald: Auf fast jede. Es gibt Klassiker aus den Anfängen des Tangos und es gibt moderne Tangomusik. Und dann gibt es auch noch Neotango, Elektrotango und sogar den „Non-Tango” (der keine Tangomusik ist). Der Tanz selbst ist völlig unabhängig von der Musikrichtung, man kann ihn so gut wie jeder Musik anpassen - das ist etwas ganz Besonderes, was den großen Reiz des Tangos ausmacht. Tango lässt sich formschön und elegant auf jede Musik tanzen und trainiert nebenher sogar noch die Haltung und das Gleichgewicht, was sich wiederum auch positiv auf andere Paartänze auswirkt.

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