SchiessenSchweiz 08/12

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Technik

Kugelfangkästen: Drei verschiedene Systeme Buttes de tir artificielles : trois systèmes différents Vereine, die ihren Kugelfang auf ein geschlossenes System umrüsten möchten, haben drei Anbieter zur Auswahl. Jeder von ihnen hat dabei einen eigenen Lösungsansatz. Und alle erfüllen die gesetzlichen Auflagen. Von László Tolvaj Das Debakel mit den Kugelfang-Systemen der Firma Inauen dürfte bei einigen Vereinsvorständen noch in lebhafter Erinnerung sein. Am Anfang standen technische Mängel im Vordergrund, welche selten oder nie behoben werden konnten. Das vorläufige Ende war ein vor zwei Jahren eröffneter Konkurs, aufgehoben im April dieses Jahres. Erreichen lässt sich der Firmeninhaber jedoch seither nicht mehr, sodass am 9. Juli 2012 vom Handelsregisteramt die Aufforderung erlassen wurde, dass er ein Rechtsdomizil anmelden muss, ansonsten das Einzelunternehmen von Amtes wegen gelöscht wird. Dies als einleitende Erklärung, weshalb nur noch drei Anbieter auf dem Markt sind. Das Hauptinteresse liegt hier bei den Kugelfangsystemen für 300-Meter-Anlagen.

Berin GmbH «Alles aus einem Haus» lautet das Motto bei der Berin GmbH in 3673 Linden. Damit ist gemeint, dass von der Voruntersuchung über die Projektleitung, Kugelfangsanierung inklusive Lieferung und Einbau der Kästen alles vom selben Anbieter stammt. Vor allem bei der Entsorgung von Altlasten können hohe Kosten anfallen, in Extremfällen bis 25´000 Franken pro Scheibe. Hier zahlt sich die langjährige Erfahrung von Firmeninhaber Anton Berger aus. 1997 war er massgeblich an der Sanierung eines ehemaligen russischen Waffenplatzes in Deutschland beteiligt, in der Folge wurden zahlreiche Schiessanlagen in der Schweiz saniert. Dies geschieht teilweise mit mobilen Aufbereitungsanlagen und speziellen Ausgabe 8 // August 2012

Kugelfangkasten von Berin. Trenntechniken, sodass die Kosten im vernünftigen Rahmen bleiben können. Der Kugelfangkasten von Berin zeichnet sich durch eine runde Röhre mit Bleikern in der Scheibenmitte aus. Der Grossteil der Geschosse wird dort aufgefangen und zerlegt sich dabei. Die Reste fallen in den Auffangbehälter und können von dort mit dem Schneckenantrieb nach aussen befördert werden.

Schurter-Kugelfangsystem Einen anderen Weg beschreitet die Firma Marep AG in 8252 Schlatt mit ihrem Schurter-System. Hier wird die Energie des

Geschosses in drei Phasen durch Reibung und Verformung vernichtet. Von oben betrachtet sieht das Ganze aus wie ein gewundenes Schneckenhaus. Die Geschosse treffen dabei zunächst im Kasten auf die schräg gestellten Platten aus Panzerstahl, wo sie gegen die Kastenmitte gelenkt und gleichzeitig verformt bzw. abgebremst werden. Durch den Trichter-Effekt nach hinten geleitet, verlieren sie weiter an Energie und kommen am Ende ihrer Reise in die «Schnecke», wo sie gefangen werden und wiederum in den Auffangbehälter fallen. Besonderes Augenmerk wird beim Schurter-Kasten auf die minimale Distanz

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