Technik
In Heimberg werden fürs ESF Kugelfänge produziert Am Eidgenössischen Schützenfest im Wallis wird auf dem Festplatz in Raron auf 130 Scheiben auf 300m und 44 Scheiben auf die 50m-Distanz geschossen. Die dabei abgefeuerten Kugeln werden in Kästen aufgefangen, welche die Berin GmbH derzeit in Heimberg produziert und die nach dem ESF2015 in der Thuner Guntelsey fest installiert werden sollen. VON ANDREAS TSCHOPP Ein kalter Wind bläst beim Augenschein im Februar durch die halboffene Industriehalle an der Alpenstrasse in Heimberg, wo sich ein Arbeiter an einem Metallkasten zu schaffen macht. Mit Windjacke und Handschuhen gegen die Kälte gut geschützt, bringt er Schrauben an für den Einbau von festen Metallplatten in das verzinkte Stahlgehäuse. Dieses steht auf einem Sockel mit einer grossen Bodenöffnung, in die später eine Wanne eingelegt wird. Durch zwei seitliche Löcher in der Wanne wird eine Förderspirale für die Austragung der Bleirückstände eingeführt. An seiner separaten Rückwand wird leicht unterhalb der Mitte dann noch das gewellte Panzerplattenzentrum angebracht. So entsteht ein Kugelfangkasten bei der Berin GmbH.
«Grünes» Mutterhaus Das in Linden am Übergang vom Berner Oberland ins Emmental ansässige Unternehmen hat den Auftrag erhalten, am diesjährigen Eidgenössischen Schützenfest im Wallis alle 130 Scheibenstände auf 300m und jene 44 für Gewehr und Pistole auf die 50m-Distanz mit Kugelfangkästen auszurüsten. Das gibt viel zu tun für die Firma und braucht auch viel Platz in der Industriehalle in Heimberg, die eigentlich der Hybag Automationen AG gehört. Das ursprünglich für die Produktion von und den Handel mit hydraulischen Steuerungen und Antrieben gegründete Unternehmen (siehe Kasten) hat sich auf die Verwertung von Speiseabfällen spezialisiert. Die Hybag stellt Anlagen her, mit welchen Speise- und Marktabfälle zu Gas verarbeitet werden, das als Energieträger genutzt wird. Die über die Hybag Bio40 SchiessenSchweiz
Anton Berger, Inhaber der Berin GmbH, mit Geschäftsführerin Ramona Bieri.
Die Firmen von Anton Berger Anton Berger hat mit einer Einzelfirma 1970 seine Geschäftstätigkeit gestartet und 1975 die Hybag Automationen AG gegründet. Ihr Zweck ist die Produktion von und der Handel mit hydraulischen Steuerungen und Antrieben. Das Aktienkapital beträgt 240 000 Franken und ist vollumfänglich im Besitz von Anton Berger. Die Berin GmbH kam durch die Übernahme einer Vorgängerfirma im Frühling 2004 dazu. Die Gesellschaft, die über ein Kapital von 20'000 Franken verfügt, bezweckt «die Ausführung von Ingenieurarbeiten, Bodenunter-
suchungen und Bodensanierungen sowie die Herstellung und den Betrieb von Kugelfangsystemen». Nebst dem Vorsitzenden Anton Berger ist Ramona Bieri als Gesellschafterin und Geschäftsführerin aufgeführt. Jüngstes «Kind» ist die Hybag Biogreenline AG, die im Sommer 2009 noch ohne Hybag im Namen gegründet wurde und in Zürich domiziliert ist. Anfang 2013 hat die im Bereich Recycling und Abfallentsorgung tätige Gesellschaft ihr Kapital auf 1 Million Franken verdoppelt. Anton Berger ist Mitglied des Verwaltungsrates, der von Andreas Saesseli in Feusisberg präsidiert wird.
Ausgabe 1 // März 2015