Dialog 12/2016 - neue Medien

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Bild: Spinas Civil Voices/Alberto Venzago

Monatszeitschrif t für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

12/2016

Wir lassen Sie nicht im Regen stehen HA-Kommunikation im Aufwind: neue Website und Infohub Weihnachtsbotschaft des Generals Aus dem Leben der Heilsarmee

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Dialog

Editorial

Zur Adventszeit beschenkt die Heilsarmee rund drei

Das grosse Thema an Weihnachten ist das Schenken. Ich kann nur schenken, was ich habe. Wenn ich Liebe schenke, muss ich Liebe haben. Gott versorgt die, die ihn anrufen, mit Liebe. Er ist die unerschöpfliche Quelle, aus der wir empfangen, um weiterzugeben. Weil wir geliebt werden, können wir lieben.

Millionen Schweizer Haushalte mit weihnachtlichem Geschenkpapier. Denn: Wer schenkt, macht sich selbst und andere glücklich. Mit folgenden Anleitungen wird aus dem Päckli ein kleines Kunstwerk. Was brauchen wir, um die Geschenke schön einzupacken? Schere, Leim, Klebeband, doppelseitiges Klebeband, das Geschenkpapier von der Heilsarmee (oder schönes altes Papier aus der Heilsarmee brocki.ch), eine saubere, feste Kartonschachtel (Variante 1) und eine Dose (Variante 2). Um die Päckli hübsch zu dekorieren, benötigen wir eine Geschenkmasche, ein Kordelband, ein natürliches Zweiglein (Tanne, Olive oder Mistel) und eine kleine Dekofigur aus Kunststoff, Glas oder Porzellan (Eule, Eisbär oder Reh). Und los geht’s!

Variante „C’est chic!“ Dosen sind stylische Aufbewahrungsorte für Schmuckes oder Süsses und daher ein stets willkommenes Geschenk. Wir fassen die Dose mit dem gewünschten Papier und dem doppelseitigen Klebeband ein. Sollte die Dose keinen Deckel besitzen, dann schneiden wir eine passende Scheibe aus festem Karton aus und kaschieren auch diese mit Geschenkpapier. Auf den Deckel kleben wir eine Geschenkmasche in der passenden Farbe. Und fertig sind die kleinen Kunstwerke – zur Freude von Kindern und Erwachsenen. Nadia Shabani Bilder: Nadia Shabani

Variante „Kleine Winterlandschaft“ Jetzt basteln wir die „Kleine Winterlandschaft“. Dazu schneiden wir das Geschenkpapier exakt auf die benötigte Grösse zu, damit das Einpacken sauber gelingt. Erst wird der Karton mit dem Geschenkpapier eingepackt, dann kommt das Kordelband ums Päckli. Wir verknoten nun das Ende der Kordel und entzwirnen die Fäden, damit eine kleine Quaste entsteht. Unter der Kordel stecken wir den Naturzweig durch, ans Päckli kleben wir die Figur.

Variante „C’est chic!“

Variante „Kleine Winterlandschaft“

Bild: Nadia Shabani

Mit Liebe und Geschenkpapier

Eng mit dem Schenken verbunden sind auch die beiden Elemente, mit welchen die Heilsarmee zu Weihnachten 2016 auf ihre Arbeit hinweist. Zum einen versendet sie Geschenkpapier an drei Millionen Schweizer Haushalte: Vier verschiedene Designs inspirieren zu Dekorationen und motivieren zum Schenken. Zwei kreative Beispiele zum Verpacken sehen Sie links. Zum anderen prangen neue Plakate an den Bahnhöfen: Die Heilsarmee hat die letztjährige Kampagne um das Sujet erweitert, welches die Titelseite dieser dialog-Ausgabe ziert. Der Offizier, der die Gitarre über den obdachlosen Mann hält, sitzt nicht etwa bei sich zuhause an der Wärme, sondern auf der Strasse nebem dem Notleidenden. Er schützt diesen vor dem Regen, während er selber nass wird. Er bringt ein Opfer aus Liebe. Er schenkt – sich selbst. Livia Hofer

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2016


HA-Info

Moderne Technologien für die freimachende Botschaft von Jesus Die Heilsarmee Schweiz erneuert ihre Website und hält Sie im Infohub mit Informationen auf dem neusten Wissensstand. Damit macht sie Nachholbedarf wett und schreitet mutig voran. lut ist kaum mehr zu bewältigen. Die neuen Möglichkeiten haben wir bislang spärlich genutzt.

Die Entwicklung in der Kommunikation der vergangenen Jahre ist enorm: Heute wird vieles online abgewickelt – unsere Einkäufe, Bankgeschäfte und eben auch unsere Kommunikation. Längst haben sich Twitter, Facebook, Instagram und andere Internetplattformen in unser Leben eingeschlichen und unsere Art zu kommunizieren nachhaltig verändert. Jeder teilt alles mit allen. Wie Kommunikation sich in den nächsten Jahren verändern wird, können wir nur vermuten. Eins ist allerdings sicher: Sie wird online und zunehmend mobil funktionieren; „mobile first“ ist das Motto.

Es ist mir ein Anliegen, dass wir uns grundlegende Gedanken zur Kommunikation machen, mutig vorwärtsschreiten und nicht einfach nur „Pflästerlipolitik“ betreiben. So haben wir dieses Jahr unsere Website erneuert. Sie ist konsequent auf die Öffentlichkeit ausgerichtet und funktioniert auf jedem Gerät, auch auf Ihrem Smartphone. Um die internen Informationsflüsse zu verbessern, entwickelten wir in einem ersten Schritt den Infohub. Darin finden Sie täglich die neusten Informationen aus der Heilsarmeewelt. Wir entwickeln weitere Hilfsmittel, welche Ihre Arbeit vereinfachen sollen und den Ansprüchen der heutigen Zeit gerecht werden.

Um offen zu sein: Als Heilsarmee haben wir im Bereich Kommunikation grossen Nachholbedarf. Unsere Printprodukte und unser Webauftritt sind veraltet, wir haben einen Wildwuchs an Newslettern, die Mailf-

Die Heilsarmee ist aufgerufen, innovativ und zeitgemäss vorwärtszugehen und auch moderne Technologien zu nutzen, um die freimachende Botschaft von Jesus zu verkünden. Ich bin stolz auf mein

Bild: Werner Tschan

Das waren noch Zeiten, als ich am Telefon mit der Drehscheibe wählen musste. Was – Sie wissen gar nicht von was ich spreche? Kann es sein, dass ich schon etwas in die Jahre gekommen bin?

Team und danke ihm an dieser Stelle für den grossen Einsatz in den vergangenen Monaten. Ein wichtiger Meilenstein ist geschafft. Selbstverständlich sind wir offen für Ihre Rückmeldungen. Philipp Steiner Leiter Marketing und Kommunikation

Offen gesagt

Viele Menschen staunten nicht schlecht, als William Booth im Jahr 1904 im Alter von 75 Jahren den Mut hatte, ein „modernes“ Auto als Transportmittel für seine Evangelisation zu wählen. Bereits sechs Jahre zuvor hatte die Heilsarmee Australien innovative multimediale Wege beschritten und eines der ersten Filmstudios eingerichtet: Das „Limelight Department“ war mit modernster Technik ausgestattet. Auch die Laterna Magica stiess auf grosses Interesse, als sie 1894 in der Schweiz eingeführt wurde. Heute verwenden wir die neusten Technologien wie Smartphones, Apps und Social Media. Wir müssen alle erdenklichen – auch die progressivsten – Mittel dazu nutzen, um die göttliche Heilsbotschaft

mit unseren Mitmenschen zu teilen – egal wie alt diese sind, egal zu welcher Zeit. Die Kommunikationsmittel haben sich mit den Jahren geändert, der Kern der Botschaft bleibt stets derselbe: Hoffnung, Freude, Liebe und Gnade. Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in alle Ewigkeit.

Wir nähern uns Weihnachten. Erinnern wir uns immer daran, dass die wichtigste und himmlische Botschaft Jesus Christus bleibt. Er ist das Heil für die ganze Menschheit. Kommissäre Massimo und Jane Paone Territoriale Leiter

Wir tun gut daran, einen frischen und innovativen Umgang mit den Kommunikationsmitteln zu pflegen, die uns zur Verfügung stehen. Denn auch Gott erstaunte die Menschen, als er das Risiko einging und die Gute Nachricht durch einen kleinen, verletzlichen Säugling in einer Krippe verkündete – es war ein wirklich überraschendes Geschenk! Dies ist die Natur einer Gnade, die sich auf ungewöhnlichen Wegen zeigt. Obwohl wir es nicht verdient haben, möchte Gott so zu uns sprechen, dass wir ihn jederzeit verstehen können. dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2016

Bild: Werner Tschan

Kommunikation mit allen Mitteln

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Dossier: Neue Medien

Digitale Inhalte für heutige Generationen Die Heilsarmee Schweiz hat eine neue Website. An deren Entstehung waren zahlreiche Fachleute beteiligt. Doch niemand am Hauptquartier kennt sie so gut wie Gino Brenni. Im Interview mit dialog erklärt der Digital Fundraiser die Vorzüge von heilsarmee.ch und beleuchtet die digitale Gegenwart.

Wie finden die Benutzer das passende Angebot? Einerseits über ein Kachelmodul, das alle Angebote im Überblick darstellt. Hier kann der User stöbern, auch wenn er kein konkretes Angebot vor Augen hat. Andererseits über das Suchfenster oberhalb der Gesamtübersicht, wo er einen Suchbegriff eingeben kann. Unsere Angebote sind mit allen erdenklichen Schlagwörtern verknüpft. Da überdies jede Suchanfrage einen Datenbank-Eintrag generiert, können wir aus dem Verhalten der Nutzer lernen und Schlüsselbegriffe laufend ergänzen. Welche Eigenschaften zeichnen die neue Website aus? Es sind drei Webgrundsätze: mobile, local und social. „mobile“ bedeutet, dass die Website auch auf Handys und Tablets gut dargestellt wird. „local“ geht davon aus, dass den User vor allem das interessiert,

Die Heilsarmee Schweiz hat seit November 2016 eine neue Website. Ein internes Team unter der Leitung von Digital Fundraiser Gino Brenni erstellte heilsarmee.ch in Zusammenarbeit mit einer externen Agentur. Der Auftritt basiert auf dem ausbaufähigen, modularen Open-Source-CMS „Drupal“.

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Am Hauptquatier verantwortlich für die neue Website: Digital Fundraiser Gino Brenni.

was vor seiner Haustür passiert. Aufgrund der IP-Adresse ist die Angebotsübersicht so aufgebaut, dass jemand aus Lausanne zuerst Angebote aus seiner Umgebung und jemand aus Zürich zuerst Zürcher Aktivitäten sieht. Je nachdem erscheint die Webseite dann auch auf Französisch oder auf Deutsch. Und „social“ spricht auf die Integration der Social-Media-Kanäle wie Twitter oder Facebook an. „mobile“ ist bereits realisiert, an „local“ und „social“ arbeiten wir mit Hochdruck.

Werden die bestehenden Unterseiten der Korps und Institutionen integriert? Im Moment bleibt das meiste wie es ist. In einem zweiten Schritt gibt das Hauptquartier den Betreibern solcher Communityseiten ein Design, das an jenes der Hauptseite anlehnt und das sie auf Jimdo übernehmen können. Wenn es so weit ist – schätzungsweise Mitte bis Ende 2017 – werden wir die Mitarbeitenden in den Korps und Institutionen entsprechend schulen. Welche Herausforderungen kommen noch auf die Heilsarmee zu? Wenn die Heilsarmee Schweiz erfolgreich digital kommunizieren will, braucht sie eine Online-Marketing-Abteilung, welche die Kompetenz hat, rasch zu reagieren. Wenn wir berücksichtigen, wie heutige Generationen Inhalte konsumieren, müssen wir uns Marketing-intern neu strukturieren und personelle Ressourcen optimal auf die Digitalisierung ausrichten. Kann die Heilsarmee das neue System modernisieren, damit sie es nicht in einigen Jahren auswechseln muss? Auf jeden Fall. Mit dem CMS „Drupal“ besitzen wir ein zukunftsfähiges und flexibles Open-Source-System. Entwickler auf der ganzen Welt erarbeiten Lösungen und Module, die wir entsprechend unseren Bedürfnissen jeweils integrieren können.

Planst du noch weitere Folgeprojekte? Der Heilsarmee-Online-Shop wird ein Interview: Livia Hofer neues Kleid erhalten. Angedacht ist auch eine „Ich brauche Hilfe“-Seite, auf der Betroffene ihre Gebetsanliegen deponieren oder mit einer Offizierin oder einem Sozialarbeiter der Heilsarmee über Probleme chatten können. Wir klären auch Bedarf und Nutzen eines Logins für Spender ab, wo diese ihre Daten selber bewirtschafDie neue Website wird auch gut auf Mobile-Geräten dargestellt. ten können.

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Bild: Gino Brenni

Wie wird die neue Website der Komplexität der Heilsarmee gerecht? Der bisherige Aufritt war ein Sammelsurium aus Subnavigationen, News und Links. Das wird radikal vereinfacht. Neu gibt es drei Hauptmenüpunkte: „Ich will unterstützen“ führt zu Spenden und Freiwilligenarbeit, „Unsere Angebote“ zeigt alle Angebote der Heilsarmee und „Über uns“ informiert Besucher über die Heilsarmee Schweiz.

Bild: Elsbeth Cachelin

Gino Brenni, warum braucht die Heilsarmee Schweiz eine neue Webseite? Die Technologie der bisherigen Webseite reicht für die Grösse der Heilsarmee Schweiz nicht mehr aus. Dank eines modernen Content-Management-Systems (CMS) können wir nun unsere Komplexität abbilden.


Informationen an einem Ort Auf info.heilsarmee.ch stellt die Heilsarmee Ihnen seit Ende November aktuelle und nützliche Informationen zur Verfügung. Zum Lesen und Weiterverwenden. Das Portal löst den klassischen News-Bereich des alten Webauftritts ab – mit einer ausbaufähigen Lösung, dem Infohub. Geben Sie hier Ihren Suchbegriff ein. Sie können nach Stichworten, Beiträgen zu bestimmten Themen oder Orten suchen.

Der Hub ist zweisprachig verfügbar.

Suchen Sie nur Bilder? Filtern Sie hier.

Klicken Sie hier, um den Beitrag zu lesen.

Im Hub finden Sie Texte, Bilder und Dokumente wie Powerpoint-Präsentationen, Videos etc.

Zum Infohub In einem ersten Schritt bleibt vieles beim Alten: Mitarbeitende der Abteilung Marketing & Kommunikation laden Dateien, Bilder und Texte im Informations-Hub für Sie hoch. In einem zweiten Schritt geht es in ein paar Monaten darum, Pilot-Benutzer aus anderen Abteilungen zu schulen. Sie erhalten Zugang zum Redaktionssys­ tem und speisen selbständig Informationen ein. Wir wünschen uns, das Werkzeug in einer dritten Etappe für alle Standorte und Abteilungen der Heilsarmee zu öffnen. Von St. Gallen bis Genf teilen sich Heilsarmee-Mitarbeitende und -Mitglieder mit, was bei ihnen passiert. Sie stellen Informationen, Tipps und Tricks, Vorlagen, best practices und mehr zur Verfügung. Inhalte des Infohubs können Sie demnächst für Ihre Bedürfnisse weiterverwenden: Sie können damit zum Beispiel individuelle Publikationen für Ihr Korps gestalten, Texte und Bilder in Newsletter-

Programme exportieren oder Informationen zu gewissen Themen per Schnittstelle auf Ihrer Homepage anzeigen lassen. dialog erscheint alle zwei Monate Unsere Redaktionsaufgaben haben sich verändert. Wir sollen mehr multimediale Inhalte für Sie erstellen, mehr beraten und Informationen gezielter verbreiten: Die letzten Monate haben uns gezeigt, dass das Zeit in Anspruch nimmt. Und nehmen darf: Um unsere Ressourcen entsprechend einzusetzen – und weil wir überzeugt sind, Sie auf info.heilsarmee.ch zeitnah und multimedial zu informieren – erscheint der dialog ab 2017 offiziell im Zwei-Monats-Rhythmus.

Die Redaktion dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2016

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Weihnachtsbotschaft des Generals

Frieden in einer unruhigen Welt Bild: Salvation Army IHQ

Weihnachten ist für Kinder in vielen Ländern der Welt eine Zeit grosser Vorfreude und Begeisterung. An Weihnachten wird zu Recht die Freude der Kinder hervorgehoben, denn die wunderbare Geschichte von Weihnachten handelt von der Geburt des Christuskindes. Die Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium (Lukas 2,1-20) gilt allen Menschen jeden Alters und aus allen Kulturen. Sie handelt davon, wie Gott als ein kleines Kind in unsere gewöhnliche, alltägliche Welt kam, um bei uns zu leben und unser Leben zu teilen.

Er sagte, es sei wichtig für das Wohl der Menschheit, dass Menschen die technischen Möglichkeiten hätten, auf dem Mond umherzugehen. Doch viel wichtiger sei es, dass Gott, in Jesus, in unsere Welt kam und auf der Erde umherging. Das Kommen Jesu in unsere Welt macht vieles möglich: Wir können Hoffnung und Liebe erfahren; eine persönliche Beziehung zu Gott, unserem Schöpfer, pflegen; Vergebung erhalten für all das, was wir falsch machen; und wir können mitten in dieser unruhigen Welt Frieden und Zugehörigkeit spüren.

Die Geburt Christi an Weihnachten hat den Lauf der Menschheitsgeschichte verändert. Wir betrachten gerne das angeblich so idyllische und schöne Bild dieser ersten Weihnacht. Doch ein Stall ist kaum ein guter Ort für ein Kind, um auf die Welt zu kommen. Die Realität ist, dass es für Jesus keinen Platz gab. Für die einfachen Menschen Das ist auch heute noch Realität. Weihnachten ist derart kommerzialisiert, dass wir den Grossteil unserer Zeit, Energie und Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen. Wir sind so beschäftigt, dass uns weder Raum noch Zeit bleibt, daran zu denken, dass Weihnachten das Fest der Geburt Christi ist. Gott kam für die armen, gewöhnlichen Menschen in die Welt, nicht nur für Könige und Prinzen. Die Botschaft der Engel, dass der Messias Gottes geboren sei, wird einer Gruppe Hirten verkündet. Was für ein wunderbarer Gedanke, dass Gott in die Realität unserer menschlichen Existenz kam, und zwar, ohne Unterschied, für die einfachen, gewöhnlichen Menschen. Hoffnung und Liebe James Irwin, einer der wenigen Astronauten, die den Mond betreten haben, wurde einmal nach seinen Erfahrungen im Weltraum gefragt. Er sprach über die Bedeutung der Welt-

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raumforschung und dass sie der Menschheit im Blick auf medizinische Studien, neue Technologien und ein grösseres Verständnis unseres Universums geholfen habe. Weiter beschrieb er die Faszination, aus dieser Entfernung im Weltall auf unseren kleinen blauen Planeten zu schauen und zu begreifen, wie schön und einzigartig er ist. Zudem sprach er darüber, wie erstaunlich es gewesen sei, 1971 auf dem Mond zu stehen und die Erde aufgehen zu sehen.

All around us, seemingly, darkness holds its sway; Truth and love are faltering, peace in disarray; And if we needed you, we need you now! Come into our world, Come into our world, now, Lord Jesus! People sit in loneliness, children cry for bread; Men fight men in hatred, by suspicion led; And if we needed you, we need you now! Faced with such confusion, hope has slipped away; Men have stopped believing, forgotten how to pray; And if we needed you, we need you now!

Um uns her herrscht scheinbar Dunkel; Wahrheit und Liebe wanken, der Friede versinkt im Chaos; Wenn wir dich jemals brauchten, brauchen wir dich jetzt! Komm in unsre Welt. Komm jetzt in unsre Welt, Herr Jesus! Menschen sind einsam, Kinder schreien nach Brot; Männer bekämpfen sich voll Hass, vom Misstrauen geleitet; Wenn wir dich jemals brauchten, brauchen wir dich jetzt! Angesichts solcher Verwirrung ist uns die Hoffnung entglitten; Menschen glauben nicht mehr, haben vergessen, wie man betet; Wenn wir dich jemals brauchten, brauchen wir dich jetzt!)

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2016

Kein trauriger Ort Leider sehen wir in der Welt immer noch so viel Unrecht, Hass, Gewalt und Korrup­ tion, dass wir manchmal völlig verzweifeln möchten. Wenn die Welt nur dieses grösste Geschenk, das Gott uns in Jesus gibt, sehen und ergreifen würde! Die Worte des Liedes „Come into our World“ von Majorin Joy Webb (siehe Kasten) drücken eine Sehnsucht und eine Bitte aus, denn ohne Gott ist unsere Welt ein trauriger Ort. Gott sei Dank muss es nicht so sein. Unsere Welt kann anders werden, doch wenn das geschehen soll, muss jeder von uns einen Sinneswandel erfahren und völlig verändert werden. Dann wird das Leben, das Gott für uns vorgesehen hat, Realität durch seinen Sohn Jesus. Kein Wunder, dass sich die Engel freuten und sangen: „Ehre sei Gott im höchsten Himmel ...“ (Lukas 2,14). General André Cox Internationaler Leiter der Heilsarmee


Panorama

Bild: Daniel Matter

Den Dienst zur Ehre Gottes freudig erfüllen

Neuer Name, gleiche Mission Die Heilsarmee Schweiz hat die Organisationseinheit Mission und Entwicklung per 25. Oktober umbenannt. Neu heisst sie Internationale Entwicklung.

Ein lebendiges Korps: Nicht nur Erwachsene – auch Kinder wollen Gott von Herzen dienen.

Das Korps Zürich-Oberland konnte zahlreiche Menschen in ihren Dienst einsetzen. Und seit dem 2. Oktober dient es in einem neuen Gebäude. Viele Arbeiten, die in den Korps geleistet werden, geschehen auf freiwilliger Basis. Immer wieder sucht das Korps ZürichOberland daher nach Wegen, diese Leistung wertzuschätzen und die Personen zu ehren. Einer dieser Wege sind die Diensternennungen. In den vergangenen Monaten durfte das Korps 125 Personen in ihre Dienste einsetzen: 66 Personen mit offizieller Diensternennung und 59 Personen ohne schriftliche Verpflichtung. Bezeugen und bekräftigen Alle Personen erhielten die Möglichkeit, in einem Gottesdienst von dem für ihren Dienst zuständigen Korpsratsmitglied feierlich eingesetzt und gesegnet zu werden. Insbesondere diese Segnungen wurden

sehr positiv erlebt. So sagte eine Frau, die in mehrere Dienste eingesetzt wurde, dass ihr der damit verbundene Segen sehr gut getan habe. Sie empfand es als wertvoll, vor dem Korps in ihre Dienste eingesetzt und somit auch in dem, was sie tut, bestätigt und bekräftigt zu werden. Eine andere Frau wollte mit diesem Schritt öffentlich bezeugen, dass sie freudig im Korps mitarbeiten will. Die Einsetzung und die Unterschrift auf der Diensternennung empfand sie als zusätzliche Motivation, ihre Dienste auch in Zukunft zur Ehre Gottes zu erfüllen. Menschen erreichen und integrieren Diese Einsetzungen riefen allen Mitgliedern und Freunden des Korps einmal mehr in Erinnerung, auf welche vielfältige Art und Weise wir unserem Herrn Jesus Christus dienen dürfen. Durch solche Diensternennungen kann das Korps auch Leute erreichen, die noch nicht darin integriert sind. So liess sich zum Beispiel ein junger Mann als DJ für den Jugendtreff Befreibar einsetzen und wird nun auch im Korps als Mitarbeiter wahrgenommen.

Internationale Entwicklung – dieser Name hat bereits Tradition. Er zeigt, was die Heilsarmee in zahlreichen Südländern seit Jahrzehnten möglich macht: Sie hilft Menschen, ihre Lebensumstände nachhaltig zu verändern. Sich eine Existenz aufzubauen und unabhängig zu werden. Sie hilft ganzheitlich, getreu dem Motto: Suppe, Seife, Seelenheil. Am Auftrag der Heilsarmee hat sich also nichts verändert. Aus der Armutsspirale ausbrechen Anders ist vielmehr die Art und Weise, wie sie hilft. Und wie sie Menschen heute beispielsweise dabei unterstützt, aus Armutsspiralen auszubrechen, Zugang zu Bildung zu erhalten und ihr Leben zu verändern. Und das ihres Umfelds. Der Name ist die deutsche Übersetzung von „International Development“. Zahlreiche Heilsarmee-Territorien weltweit haben diesen Namen bereits angenommen. Mit diesem Namenswechsel drückt auch die Schweiz ihre Zugehörigkeit zur internationalen Heilsarmee klar aus. Jacques Miaglia Leiter Internationale Entwicklung

Bild: Kai Friedrich

Neues Gebäude Am Sonntag, 2. Oktober, hat das Korps ZürichOberland ausserdem sein neues Korpsgebäude an der Apothekerstrasse 11 in Uster eingeweiht. Die schlichte Feier hat es dazu genutzt, Gott für seine Hilfe und den ausgegossenen Segen zu danken. Frisch erbaut: das neue Gebäude des Korps Zürich-Oberland.

Simon Ochsner, KSM dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2016

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Panorama

„Golden Brass“ auf der Waldegg

folgenden Abenden eine bunt gemischte Gruppe aus der ganzen Welt zusammen beim Uno-Spiel.

Stephen Bulla probt mit der A-Band.

Mit von der Partie waren Musikantinnen und Musikanten aus der Heilsarmee und aus verschiedenen Posaunenchören, von der Anfängerin bis zum Profimusiker, von 7 bis 78 Jahren, aus der Schweiz, Österreich und Ungarn, aus England, den USA, Südafrika, Simbabwe, Malawi und Afghanistan – grösser hätte die Vielfalt fast nicht sein können. Als „Special Guests“ haben sie den bekannten US-Komponisten und Arrangeur Stephen Bulla und seine Frau Randi, eine professionell ausgebildete Trompeterin, in ihrer Mitte begrüsst.

Am „exotischsten“ waren sicher die vier Bandmaster aus Simbabwe, Südafrika und Malawi, die als Vorbereitung auf das für 2017 geplante, von der Schweiz mitorganisierte „Southern Africa Music Camp“ am Lager teilnahmen. Mit dabei auch sechs junge Afghanen aus dem Flüchtlingsprojekt „Coffee & Conversation“ des Korps Zürich-Zentral, die mit grossem Eifer die ersten musikalischen Schritte im Brassband-Stil unternahmen. Und wo am ersten Tag noch vorsichtiges Kennenlernen vorherrschte, amüsierte sich an den

„Für viele Menschen ein Segen“ Am 22. Oktober weihte die Heilsarmee das neue Bildungszentrum ein. Am Tag der offenen Tür lockte das Bildungszentrum der Heilsarmee (HBZ) etwa 150 Besucherinnen und Besucher nach Biel. Nicht nur Freunde und Familien der fünf Kadettinnen, sondern auch viele Korpsmitglieder, Ruhestandsoffiziere und Jugendliche wollten wissen, wie die Offiziersausbildung aussieht. Die Schuloffiziere, die Verantwortlichen aus der Erwachsenenbildung und dem Kandidatensekretariat standen Red und Antwort und boten Führungen an. Bei einer Probelektion mit 25 Personen kamen auch die neuen technischen Mittel zum Einsatz. An der of-

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fiziellen Eröffnungsfeier strich Kommissär Massimo Paone den Mut der nationalen Leitung der Heilsarmee und des Schulteams heraus, den Schritt von Basel nach Biel und zu einem ganz neuen Schulkonzept gewagt zu haben. Gemeinderat Beat Feurer, Direktor Soziales und Sicherheit der Stadt Biel, hiess das Bildungszentrum willkommen: „Die Offiziersschule kommt nach Biel – das sind good news!“ Dabei bezog er sich auf das Sessionslied „We’ve got good news“, welches die Kadettinnen vorgetragen hatten. Mit einem Gebet weihte Kommissärin Jane Paone das Bildungs-

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zum Abschluss im Korps Basel 1 zur Aufführung kam. Verschiedene Märsche, eine Swing-Nummer mit Soli der Special Guests aus den USA, ein afrikanisches Medley mit einem simbabwischen Dirigenten, Latin-Nummern voller südamerikanischer Lebensfreude und anspruchsvolle Bulla-Kompositionen unter der Leitung des Komponisten selbst – auch das Programm hätte kaum abwechslungsreicher sein können. Die Anfänger-Band aus Kindern, Flüchtlingen und Damen etwas gesetzteren Alters hat das Publikum gar zu einer Zugabe herausgeklatscht. Die „Massed Band“ mit der Choralbearbeitung Colne bildete den emotionalen Abschluss eines eindrücklichen Konzertes. Am berührendsten war das gemeinsame Musizieren über alle Unterschiede in puncto Fähigkeiten, Alter, Nationalität, Sprache und Religion hinweg, das aus den Individuen ganz schnell eine enge Gemeinschaft entstehen liess, in der viele neue Bekanntund Freundschaften geschlossen wurden. Die „Brassweek Waldegg 2016“ war eine rundum gelungene Premiere, die laut nach einer möglichst baldigen Neuauflage ruft. Gerold Ritter

Bild: Daniel Imboden

Bild: Gerold Ritter

Über 80 Musikantinnen und Musikanten aus vier Kontinenten fanden Anfänger-Band herausgeklatscht sich vom 8. bis zum 15. Oktober auf der Waldegg ein, um gemeinIn einer Woche intensiver Probenarbeit sam zu musizieren, Spass zu haben und die Brassband-Tradition der in drei verschiedenen Brassbands wurde ein Konzertprogramm erarbeitet, das Heilsarmee zu pflegen.

Eine Besucherin freut sich über den Lesestoff.

zentrum ein mit dem Wunsch, es möge für viele Menschen ein Segen sein. Major Daniel Imboden Studienleiter Bildungszentrum Biel


Bild: Major Traugott Heiniger

Mehr führen wie Jesus, mehr führen zu Jesus „Einfach offen“ – unter diesem Thema zogen sich Anfang November rund 160 Offiziere aus der Schweiz, aus Österreich und Ungarn während zweier Tage für eine territoriale Retraite in Leysin zurück. Mit dem Zusammenfinden aller aktiven Offiziere ging für die territorialen Leiter, Kommissäre Massimo und Jane Paone, ein lang gehegter Herzenswunsch in Erfüllung. In seinen Willkommsworten betonte der Kommissär denn auch sein erhofftes Ziel: die Förderung des Gemeinschaftssinns unter den Offizieren. Von Anfang an war das Verlangen nach Einheit spürbar, besonders in den Zeiten der Anbetung, als der Geist Gottes die Teilnehmenden über alle kulturellen und sprachlichen Grenzen hinweg zum Leib Christi zusammenführte. Gemeinsam sangen sie Gottes Lob – auf Englisch, Ungarisch, Französisch und Deutsch. Jesus stand ganz klar im Zentrum, auch in den Andachten, Vorträgen und Workshops. Lehre mit praktischen Aspekten Drei Gastredner aus Kanada stellten das übergemeindliche Ausbildungsprogramm Arrow Leadership vor (arrowleadership.org). Seit 25 Jahren werden dadurch weltweit christliche Vollzeiter in leitender Stellung er-

mutigt, sich mehr von Jesus führen zu lassen, mehr wie Jesus zu führen und mehr zu Jesus zu führen. Was das konkret bedeutet, illustrierte Steve Brown, Präsident von Arrow Leadership, sehr lebendig anhand biblischer Unterweisung und persönlicher Erfahrungen. Miller Alloway, Vorsitzender von Arrow Leadership, sprach zum Thema „Mutige Leiterschaft“. Als Geschäftsmann und Wirtschaftsberater liess er praktische Aspekte einfliessen, die auch für christliche Leiter Geltung haben. Lernen, Brücken zu schlagen Und schliesslich nahm Greg Paul, Autor des Buches „Simply Open“, die Zuhörerschaft auf einen kontemplativen Weg mit und lud sie ein, sich Gott mehr und mehr zu öffnen – mit allen fünf Sinnen, dem Herzen und dem Denken. Greg Paul ist Gründer der Sanctuary-Gemeinde in Toronto, wo Arme und Reiche, Kranke und Gesunde das Leben, die Erfahrungen und Ressourcen miteinander teilen. In seiner Botschaft zu Kolosser 2,6-15 ermutigte er die Heilsarmee, mehr Brücken zwischen

Säen und auf Gott vertrauen

Der Gottesdienstraum bietet Platz für 100 Personen. Im Hintergrund des Saals befindet sich das neue Mischpult. Auf der Bühne, die links und rechts von einem grossen Kreuz und der Heilsarmee-Fahne flankiert ist, spielt die Band. Am Ende des Gangs führt eine Treppe zu einem kleinen Garten mit Sitzplatz sowie zur Evangelischmethodistischen Pauluskirche. Weil die Zusammenarbeit zwischen der EMK und dem Korps Davos sehr gut ist, hat sich Ers­ tere bereit erklärt, der Heilsarmee Schweiz den Gebäudeteil im Stockwerkeigentum zu überlassen. Die Farbgebung des gesamten Interieurs mit Creme, Olivgrün und weiteren sanften Farben wirkt beruhigend. Eine gemütliche Ecke lädt zum Chillen ein.

Bild: Livia Hofer

Die Heilsarmee Davos öffnete am Open Day die Türen ihrer neuen Räume. Es kamen um die 450 Gäste.

Die Kinder- und Jugendarbeit bildet einen Schwerpunkt der Heilsarmee Davos.

Lebendige Unterweisung: Steve Brown von Arrow Leadership.

ihrer sozialen und evangelistischen Arbeit zu schlagen. Trotz reichhaltigem Programm blieb auch genügend Zeit für Austausch, persönliche Gespräche, frohe Tischgemeinschaft und Spaziergänge. Ein Lied fand in diesen Tagen besonderen Anklang: „Halleluja, du begeisterst mich!“ Es war eine einzigartige, sehr ermutigende und hoffentlich nicht einmalige Retraite. Major Martin Gossauer Mehr Infos und Bilder: info.heilsarmee.ch

Im Büro der Majore Marian und David Künzi erhalten Menschen mit einem Anliegen Gebet. Jugend- und Kinderzimmer lassen sich zu einem grossen Raum mit Töggelikasten, Bastelmaterial und Spielsachen verbinden – der Schwerpunkt des Korps Davos liegt auf der Kinder- und Jugendarbeit, deretwegen das Korps sehr gut in der Bevölkerung verankert ist. Und wenn während des Kaffees im Spielträff die Unterhaltung von der Kindererziehung auf den Glauben kommt, zeigt sich, dass Interesse da ist. „Davos ist ein Wegzusort“, sagt Korpsoffizier David Künzi. „Kinder und Jugendliche, die hier aufwachsen, ziehen in der Regel weg. Deshalb konzentrieren wir uns darauf, zu säen und die jungen Menschen dann Gott anzuvertrauen.“ Livia Hofer Mehr Infos und Bilder: info.heilsarmee.ch

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Notabene

Nachruf

Internationale Wechsel

Auxiliär-Kapitänin Heidi Brändli-Hütter Foto: zVg

Heidi Brändli-Hütter wurde am 29. März 1975 als Älteste von vier Kindern in Siebenbürgen (Rumänien) geboren. Ihre Eltern waren gläubige Christen. 1981 zog die ganze Familie nach Deutschland. Mit sechs Jahren übergab Heidi an einer Evangelisation ihr Leben Jesus. Im Alter von zwölf Jahren bekam sie von einem Missionar aus Kenia den Ruf, einmal in den Vollzeitdienst zu gehen. Sie musste aber noch lange warten, bis sich diese Vision in ihrem Leben erfüllte.

Nach dem Abschluss als Zahnarztgehilfin studierte sie an der Bibelschule in Rudersberg im musikalisch-pädagogischen Fach. Im letzten Semester lernte sie ihren Mann Andreas kennen, den sie 1998 heiratete. Ein Jahr später kam ihr erster Sohn Jonathan zur Welt, 2003 wurde Tochter Lea geboren. 2004 zog die Familie nach Walterswil, wo Heidi Brändli fünf Jahre lang als Gemeinderätin Ressort Schule amtete. 2011 konnte das Paar sein drittes Kind, Joanna, in die Arme schliessen. Sie begannen, die Heilsarmee Zofingen zu besuchen, wo sie verschiedene Offiziere auf den vollzeitlichen Dienst ansprachen. 2014 wurde Heidi und Andreas Brändli Sohn Gabriel geschenkt. Im Januar 2015 begann das Ehepaar ein Praktikum im Korps Zofingen, und im Juni desselben Jahres wurden sie als AuxiliärKapitäne und Korpsleiter eingesetzt. Endlich ging Heidis Berufung in Erfüllung. Im Oktober 2015 wurde bei Heidi Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Trotz monatelanger Chemotherapie und einer Operation wuchs der Tumor weiter und bildete in diversen Organen Ableger. Getragen im Gebet konnte Heidi BrändliHütter ihr Leben in Jesu Hände legen. Sie verstarb am 21. Oktober 2016. Wir entbieten der Trauerfamilie unsere aufrichtige Anteilnahme und wollen im Gebet alle jene unterstützen, die von diesem Todesfall betroffen sind. Die Redaktion

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Per 1. Januar 2017 Kommissärin Denise Swansbury, bisher in der Zone Südpazifik und Ostasien tätig, wird Sekretärin für Gesellschaft und Familie in der Zone Europa. Kommissäre Robert und Janine Donaldson, bisher im Territorium Neuseeland, Fidschi und Tonga tätig, werden International Secretary for Accountability and Governance und Sekretärin für Gesellschaft und Familie in der Zone Südpazifik und Ostasien. Oberste Andrew und Yvonne Westrupp, bisher im Territorium Papua Neu Guinea, werden Territorialleiter und Präsidentin für Gesellschaft und Familie im Territorium Neuseeland, Fidschi und Tonga. Sie werden zu Kommissären befördert. Oberstleutnante Kelvin und Julie Alley, bisher im Territorium Papua Neu Guinea tätig, werden Territorialleiter und Präsidentin für Gesellschaft und Familie im selben Territorium. Sie werden zu Obersten befördert. Oberstleutnantin Dina Ismael, bisher im Territorium Indonesien tätig, wird Secretary for Business Administration im Territorium Papua Neu Guinea. Kommissäre Kenneth und Jolene Hodder, bisher im Territorium Kenia West tätig, werden Territorialleiter und Präsidentin für Gesellschaft und Familie im Territorium USA West. Oberste Stephen und Grace Chepkurui, bisher im Territorium Kenia West tätig, werden Territorialleiter und Präsidentin für Gesellschaft und Familie im selben Territorium. Sie werden zu Kommissären befördert. Majore Morris und Wanda Vincent, bisher im Territorrium Kanada und Bermuda tätig, werden Chefsekretär und Sekretärin für Gesellschaft und Familie im Territorium Kenia West. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert. Oberste Mark und Sharon Tillsley, bisher im Territorium Kanada und Bermuda tätig, werden Territorialleiter und Präsidentin für Gesellschaft und Familie im Territorium Karibik. Sie werden zu Kommissären befördert.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2016

Oberstleutnante Lee und Deborah Graves, bisher im Territorium Kanada und Bermuda tätig, werden Chefsekretär und Sekretärin für Gesellschaft und Familie im selben Territorium. Sie werden zu Obersten befördert. Oberstleutnante Kelvin und Cheralynne Pethybridge, bisher im Territorium Australien Ost tätig, werden Chefsekretär und Sekretärin für Gesellschaft und Familie im selben Territorium. Oberstleutnante Hervé und Deborah Cachelin, bisher in Grossbritannien tätig, werden Chefsekretär und Sekretärin für Gesellschaft und Familie im Territorium Deutschland, Litauen und Polen. Oberste Neil und Christine Webb, bisher am Internationalen Hauptquartier tätig, werden Leiter ICO und Leiterin für Entwicklung des geistlichen Lebens.

Offiziersversammlung 2017 4.5. Nationale Offiziersversammlungen, Korps Bern 16.11. OV für die Deutschsprachigen, Korps Zürich Zentral 17.11. OV für die Französischsprachigen, Korps Yverdon

Familienchronik Nachtrag Korps Affoltern am Albis: Soldateneinreihung: Céline Schmidt; Trauung: Rahel Fenner und David Beynon; Korps Huttwil: Trauung: Selina Marugg und Markus Nyffeler

Todesfall Fritz Hauri-Werren, der Vater von Major Peter Hauri-Mosimann (Offizier im Korps Gurzelen), wurde am 3. November 2016 im Alter von 85 Jahren von Gott heimgerufen. Wir entbieten den Trauerfamilien unsere aufrichtige Anteilnahme.

Wir suchen Übersetzer im Stundenlohn (F, D und E) Infos und Bewerbung: Claire-Lise Bitter claire-lise_bitter@heilsarmee.ch


Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter 15.12. Stiftungsratssitzung, HQ Bern 18.12. Gottesdienst Korps Gurzelen 10.–12.1.2017 Retraite mit der Direktion der HA Schweiz 12.2. Gottesdienst Korps Solothurn Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 15.12. Stiftungsratssitzung, HQ Bern 10.–12.1.2017 Retraite mit der Direktion der HA Schweiz 5.2. Gottesdienst Korps Biel 13.–15.2. Gastredner Offiziersretraite Western Pennsylvania

Gratulationen 90 Jahre 30.1. Majorin Gertrud Stäheli, Rheinstras­se 7a, 8280 Kreuzlingen 80 Jahre 15.12. Major Eveline Donzé, Rue des Philosophes 71, 1400 Yverdon-les-Bains 13.1. Oberstleutnant Rodney Bates, Leiernstrasse 21, 3054 Schüpfen 15.1. Major Walter Kramer, Bahnhofstrasse 256, 8623 Wetzikon 75 Jahre 26.1. Majorin Alice Landmesser, Hegifeldstrasse 6E, 8404 Winterthur

Korrigendum „Stärken, öffnen und vernetzen“, dialog 10/2016, S. 2 In der Oktober-Ausgabe des dialogs steht im Artikel über die Direktionsziele 2017 folgende Aussage: „In Neuenburg, Zürich, St. Gallen und der Zentralschweiz gibt es keine RAG oder sie sind im Aufbau.“ Hier wird die Regionale Arbeitsgruppe (RAG) Zürich in der falschen Auflistung erwähnt. Die RAG Zürich ist nicht erst im Aufbau begriffen, sondern existiert bereits seit längerem und trifft sich regelmässig. Die Redaktion entschuldigt sich für die Formulierung.

Ostern 2018: Save the date!

Ruhestand

An Ostern 2018 besucht General André Cox die Schweiz. Reservieren Sie deshalb jetzt schon die Tage vom 30. März bis 1. April für den Kongress und das Fest!

Major Bernard Wyttenbach Am 25. Dezember 2016 tritt Major Bernard Wyttenbach in den wohlverdienten Ruhestand. Bernard Wyttenbach kam am 25. Dezember 1951 in Valeyres-sousRances zur Welt. Sein Leben fasst er zusammen wie folgt: „Ich kam an einer Veranstaltung für Kinder in Kontakt mit der Heilsarmee Orbe und übergab dort mein Herz Jesus. Später, nachdem ich den Beruf des Malers erlernt hatte, rief Kommissär Péan an einer Kadettenaussendung zum Offiziersdienst auf. In einem Theaterstück spielten die zukünftigen Offiziere Handwerker, die ihre Arbeit verliessen, um in den Vollzeitdienst zu treten. Als ich den Maler sah, der sein Übergewand ablegte und ein neues Kleid anzog, fühlte ich mich direkt angesprochen.

Foto: zVg

Termine

Nachrichten im November Regional Zofingen: Die Heilsarmee hat entschieden, das Korps Aargau-West per sofort zu schliessen. Die Entscheidung trifft sie in einem Kontext erheblicher Veränderungen. Vor wenigen Wochen ist Auxiliär-Kapitänin Heidi Brändli, Mutter von vier Kindern, verstorben. Sie hatte das Korps gemeinsam mit ihrem Mann, Auxiliär-Kapitän Andreas Brändli, geleitet. Es handelt sich seit Jahren um ein kleines Korps mit wenig Ressourcen. Im Hinblick darauf und unter den gegebenen Umständen ist es nicht möglich, das Programm des Korps aufrechtzuerhalten. Die Mitglieder und Besucher sind eingeladen, an den Veranstaltungen der Heilsarmee Aarau teilzunehmen, oder in Dagmersellen, wo der zweite Standort der Heilsarmee Hutt­wil entsteht. Bereits ab Anfang 2017 berät eine Projektgruppe über die Zukunft der Heilsarmee in der Region Zofingen. Schweiz Sozialberatung: Die Heilsarmee rief im Rahmen einer Medienkonferenz private Hilfswerke und staatliche Stellen dazu auf, sich über die Verteilung ihrer Rollen auszutauschen. Die öffentliche Sozialhilfe steht unter Spardruck. Den Preis zahlen die Hilfesuchenden, denn Zeit für Begleitung ist knapp. In diese Lücke treten private Hilfswerke wie die Heilsarmee. Sowohl finanziell wie auch fachlich ergänzt und überkreuzt sich das Angebot der staatlichen und privaten Ansprechpartner. International Madagaskar: General André Cox hat der Eröffnung der Heilsarmee auf Madagaskar an der Ostküste Afrikas zugestimmt. Bereits seit Monaten finden Sonntags-Gottesdienste statt. Entwickelt werden auch Angebote für Frauen, ebenso ist Personal der Heilsarmee in der Führung von Schulen involviert. Diese Entwicklung lässt die Anzahl Länder, in denen die Heilsarmee offiziell tätig ist, auf 128 ansteigen. Mehr Infos und Bilder: info.heilsarmee.ch

Unser erster Sohn, Joël, kam in Bern zur Welt, wo ich zusammen mit meiner Frau Jeanne-Hélène die Offiziersschule besuchte. Nach einem einzigartigen Praktikum im Korps Genf 1 bei den Kapitänen Muriel und Georges Mailler dienten wir in Tramelan, Château-d’Oex und Vallorbe. Weil ich glaubte, die Gabe des Evangelisierens zu haben, war ich unglücklich, mich mit pastoralen Problemen zu beschäftigen. Der Divisionsleiter hatte die gute Idee, uns nach Lausanne in die Résidence zu versetzen. Dort hatte ich das Vorrecht, im Sozialwerk zu dienen und zu entdecken, dass ich durchaus das Herz eines Hirten hatte. Später arbeitete ich in der Heilsarmee brocki.ch in Lausanne und im Le Devens und übernahm schliesslich das Korps Morges, wo ich eine göttliche Pionierarbeit unterstützen durfte: die Vereinigung dreier Korps. Es ist ein Vorrecht, meine Karriere mit dem Erleben zu beenden, dass für Gott alles möglich ist.“ Die Direktion dankt Major Bernard Wyttenbach für seinen wertvollen Dienst und wünscht ihm Gottes reichen Segen für den neuen Lebensabschnitt. Die Redaktion

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Im Dialog bleiben

Das Bett im Bushäuschen Die Heilsarmee glaubt an Menschen, die sich selber aufgegeben haben. Notleidenden gibt sie Perspektive und Zuversicht. So auch Max. Max ist 73 Jahre alt, als Bett dient ihm seit Tagen die Sitzbank der Busstation. Wie konnte es so weit kommen? Max ist seit längerem vom Leben überfordert. Als seine Frau die Scheidung verlangt, kommt die grosse Sinn- und Lebenskrise. Max fällt in eine Depression. Doch in seinem Stolz ist er nicht bereit, Hilfe zu suchen – hat er doch bisher stets alles im Griff gehabt.

die Adresse der Heilsarmee und ermutigen ihn, dort Hilfe zu suchen. Entkräftet an Leib und Seele meldet sich Max im Wohnen für Männer in Basel. Hier nimmt man ihn auf. Er erhält warmes Essen, ein Bett und ein Dach über dem Kopf. Hier kann er sein Herz ausschütten und erzählen, was er erlebt hat.

AZB

3001 Bern

Nach Wochen der Erholung und dem Max bezahlt keine Rechnungen mehr, wird Ordnen seiner Lebenssituation beginnt er krank und muss ins Spital. In dieser Zeit seine Existenzängste abzulegen und fasst räumt die Polizei seine Wohnung und lagert wieder Zuversicht für sein Leben. Seinen sein Hab und Gut ein. Seine sozialen Kon- Dank an die Heilsarmee formuliert er so: takte haben sich über die Jahre verloren, „Ihr habt an mich geglaubt, obwohl ich den seine Exfrau will nichts mehr von ihm wis- Glauben an mich selber verloren hatte.“ sen. Als Max aus dem Spital kommt, ist er Robert Trummer obdachlos. Passanten beobachten, dass Bereichsleiter Wohnen für Männer, Basel er im Bushäuschen schläft. Sie geben ihm

Bild: Spinas Civil Voices/Alberto Venzago

Impressum Zeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse! Redaktionsteam Philipp Steiner (Leiter Marketing und Kommunikation), Florina German (Leiterin Kommunikation); Sébastien Goetschmann, Livia Hofer, Nora Steiner; redaktionelle Mitarbeiter: Claire-Lise Bitter, Elsbeth Cachelin-Rufener. Übersetzung: Christine Eckert

Neues Kampagnen-Sujet zu Weihnachten „Wir lassen Sie nicht im Regen stehen“, sagt das neue Sujet der 2015 lancierten Kampagne „Für Menschen...“ aus. Die Handlung des Helfens ist dargestellt vom Halten der Gitarre über dem Kopf eines Mannes, der aufgrund von Obdachlosigkeit dem Regen ausgesetzt ist. Die Gitarre schafft Verbindung zur Topfi und verdeutlicht, wofür die Spenden eingesetzt werden. Der Notleidende und der Salutist

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sitzen in synchroner Haltung. Darüber hinaus steht das Mitglied der Heilsarmee (Major Peter Hauri-Mosimann, Korps Gurzelen) selbst im Regen. Will heissen: „Wir helfen nicht nur, wir exponieren uns auch!“ Die Heilsarmee lanciert das neue Sujet „Für Menschen, die auf der Strasse leben“ am 5. Dezember. Geplant sind 500 Bahnhofsplakate, 70 000 Ausstrahlungen an Rail-EBoards und E-Panels und Fülleranzeigen in der Deutsch- und Westschweiz.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2016

Christoph Bitter, Leiter Spenden

Layout Hauptquartier Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Massimo Paone Abonnement (ab 1.1.2017) dialog Fr. 23.– (Inland), Fr. 32.50 (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)

„Da legte sich der Sturm, und es wurde ganz still.“ Lukas 8,24b


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