
2 minute read
RADIOAM PULS DER ZEIT
Radio ist ohne Frage ein Massenmedium. Aber Radio ist auch der Oberbegriff für so viele unterschiedliche Sender und Formate. Von Jugend, über Info bis hin zu Klassik. Quasi für jeden ist was dabei. Allerdings wer heute über Audio spricht, meint oft alles außer Radio. Da sich in der Wahrnehmung auch manchmal Relationen ein bisschen verschieben, sei an dieser Stelle mal eine eindrückliche Zahl aus der letzten MA Audio 22 II in Deutschland genannt: Das klassische Radio macht 99,7 % des Audiomarktes aus. Laut derselben Erhebung schalten es gut 93 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahre innerhalb der letzten vier Wochen ein – das sind fast 66 Millionen. Bei der Verweildauer sind es immer noch über vier Stunden pro Tag. Das sind sehr überzeugende Argumente und die darf man auch mal so deutlich aufzeigen. Das ist eine Bestandsaufnahme, aber ausruhen darf man sich darauf natürlich nicht.
#GENERATIONAUDIO –DAS SIND WIR ALLE
Ja, die Welt dreht sich weiter. Die Bedürfnisse der Menschen verändern sich und natürlich auch der Medienkonsum. Die Relevanz von Radio ist unbestritten, aber der wachsende Audiomarkt bringt neue Player und Angebote auf den Plan, die für alle Beteiligten wertvoll sind. Denn neue Allianzen bergen vor allem eins: viel Potenzial und neue Ideen. Radio begründet Audio und entwickelt sich unter diesem Dach weiter. Das schließt dann ein, dass die Empfangswege via Stream digital sind, Podcasts produziert werden und ondemand-Angebote ganz selbstverständlich dazugehören. Was bleibt, ist die Nähe zu den Hörerinnen und Hörern. Und die Audiovielfalt bietet für jede Stimmung und jeden Bedarf den richtigen Soundtrack zum Leben. Konsumiert in allen Alters- und Gesellschaftsschichten ist Audio tatsächlich die Kommunikationsplattform der Zeit.
St Rken Erkennen Und Mit Neuen Wegen Verkn Pfen
Damit Radio in diesem Kosmos weiterhin den gebührenden Platz einnimmt, muss – wie in allen Unternehmensbereichen – immer wieder neu gedacht werden. Zwei Punkte greife ich mal heraus: Was passiert mit der jungen Zielgruppe? Wenn es Radiosendern
Grit Leithäuser Geschäftsführerin der Radiozentrale, Deutschland
nicht gelingt, in die Alltagswelt der Jugendlichen zu gelangen, wird eine spätere Bindung schwierig oder fast unmöglich. Denn diese sind zumeist auf Musik-Streaming-Plattformen und im Social Web unterwegs, um unterhalten und informiert zu werden. Gelingt es Radiosendern hier nicht, Anknüpfungspunkte zu finden, sind diese Generationen verloren, die sonst im späteren Lebensverlauf die Angebote nutzen würden. Denn der Mix aus Information und Unterhaltung besticht als Konzept auch weiterhin. Und gäbe es das nicht, man müsste es erfinden. Und nun noch ein zweiter Punkt, der gerade in aller Munde ist, und es auch bleiben wird. Künstliche Intelligenz. Hiermit muss sich jeder Radiosender beschäftigen, egal welche persönliche Einstellung man zu dem Thema hat. Und auch das sei hier gesagt: Radio ist so erfolgreich, weil es von Menschen für Menschen gemacht ist. Und auch das wird bleiben. Aber KI wird Prozesse verändern und jeder Radiosender muss sich überlegen, wo ein sinnvoller Einsatz möglich ist. Denn KI bietet bei allen regulatorischen Unsicherheiten vor allem auch neue Möglichkeiten und Chancen. Ausprobieren, selektieren und neue Wege gehen, sollte hier die Devise für alle Radiosender sein. Und dieses Vorgehen ist ja gerade eine weitere Stärke des Mediums und ein Grund, warum Radio so lange in der Medienlandschaft so erfolgreich besteht.
Die Zukunft Ist Auditiv
Das Phänomen Audio ist wahrlich nicht neu. Sprechen und Zuhören sind die natürlichste Form der Kommunikation. Lesen und Schreiben muss man erlernen. Vor allem die junge Generation aber, will weder lange Texte lesen noch schreiben. Vielmehr ist Audio genau die Form, die sie mehr und mehr nutzen. Weil Audio nebenher gehört werden kann und es so viele verschiedene auditive Angebote gibt. Genau hier liegt die große Chance und das Potenzial, die Stärke des Mediums hervorzuheben.