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Captain spielt den falschen Ball Teure Tasche, teure Tickets
from SWISS GOLF 05-22 DE
by swissgolf.ch
Exakt 391 800 Dollar zahlte ein unbekannter Käufer für ein handsigniertes Golfbag von Tiger Woods. Noch teurer war ein Ticket des ersten Masters in Augusta.

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Mit fast 400 000 Dollar wird die Nike-Tasche, mit der der Superstar 2005 alle vier Majors bestritt, zum teuersten Golfbag aller Zeiten, wie der US-Händler Goldin.co kürzlich stolz vermeldete. Die Nachfrage nach historischen Golfartikeln ist bei internationalen Sammlern gross. Das zeigte sich beispielsweise auch im vergangenen März, als ein Ticket des allerersten Masters von 1934 für 600 000 Dollar versteigert wurde. Auch dies ein neuer Rekord. Offenbar sind von den Eintrittskarten nur noch drei erhalten, eine davon besitzt der Augusta National selbst. Der Eintritt kostete damals 5 Dollar plus 50 Cents Steuern.
Besonders wertvoll machen die historische Karte die 17 Unterschriften von insgesamt 61 eingeladenen Spielern beim damaligen «Augusta National Invitational Tournament». Interessanter Hintergrund: Beim letzten Verkauf des historischen Tickets vor gut 15 Jahren kostete das Sammlerstück 50 000 Dollar. Der private Besitzer freut sich so über 550 000 Dollar Gewinn. Das muss kein schlechtes Omen sein. Im Marco Simone Golf & Country Club bei Rom wird bekanntlich nächsten Herbst der Ryder Cup ausgetragen. Auf dem gleichen Platz spielte Europas Captain Luke Donald diesen September die Italian Open und machte einen «Anfängerfehler». Das kam so: Sein Abschlag auf Loch 16 landete links im Rough, der Forecaddie markierte mit seinem Fähnchen die Landestelle. Donald schlug den roten Titleist 4 aus dem hohen Gras. Erst danach merkte der 44-jährige Engländer, dass er nicht seinen roten Titleist 4 gespielt hatte, es fehlte seine Markierung. «So was habe ich in meiner ganzen Zeit im Golfsport noch nie gemacht, das war echt fahrlässig», sagte der frühere
Weltranglistenerste. «Ich hatte gesehen, dass der ,Spotter’ völlig zielstrebig die fragliche Stelle ansteuerte, und bin daher ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass es wirklich mein Ball war.»
Tatsächlich lag seine Kugel – unentdeckt – einen knappen Meter da neben. Weil er den falschen Ball gespielt hatte, bekam Donald zwei Straf schläge und ging mit einer Sieben vom Grün des Par-4. Mit dem TripleBogey hatte er sich zwar seine wirklich gute Runde versaut und musste statt der 65 eine 68 notieren, aber das reichte immer noch locker fürs Wochenende, nachdem der Ryder Cup Captain bei der BMW PGA Championship und beim Made In Himmerland noch den Cut verpasst hatte.
Der amerikanische Golfprofi Patrick Reed verlangt von einem Fernsehsender und einem TV-Kommentator einen Schadenersatz von 750 Millionen Dollar; diese Forderung ist neuer Rekord im Sport. Weil diese «böswillig» und unter «rücksichtsloser Missachtung der Wahrheit» falsche Aussagen über ihn verbreitet hätten, will Patrick Reed mit einer Klage viel Geld beim Golf Channel und dessen Moderator Brandel Chamblee herausholen. Zivilklagen von Sportlern gegen Medien sind laut NZZ eine Rarität. Denn um zu gewinnen, müssen in den USA hohe juristische Hürden überwunden werden. Anders als etwa in Grossbritannien, wo der frühere Radprofi Lance Armstrong vom Journalisten David Walsh und dessen Arbeitgeber, der «Sunday Times», 2006 1,4 Millionen Dollar zugesprochen bekam (die er nach seinem Doping-Geständnis 2013 wieder zurückzahlen musste).