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START IN DER SCHWEIZ

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QUIZ

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Nach der Saisoneröffnung in Südfrankreich findet vom 12. bis 14. Mai 2022 mit dem Flumserberg Ladies Open in Gams das erste LET-Access-Turnier der Saison in der Schweiz statt. Mitte Saison folgt dann das Lavaux Ladies Open in der Westschweiz. Bei beiden Events zeichnet sich ein starkes und spannendes Feld ab. Unter den 108 Spielerinnen aus über 20 Nationen sind mit Noemi Jimenez Martin aus Spanien und der Schweizerin Elena Moosmann auch zwei ehemalige Siegerinnen beim Flumserberg Ladies Open am Start. Dass beide in Topform sind, zeigten sie mit ihren Leistungen am ersten Turnier in Frankreich. «Die Vorbereitung durch die Spitzensport-RS hat mir zu einem guten Start in Terre Blanche verholfen. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass ich noch ein paar Sachen verbessern muss, damit ich in Gams vor einheimischem Publikum mein bestes Golf zeigen kann», zieht Moosmann eine erste Bilanz. Ebenfalls angemeldet ist Lucrezia Colombotto Rosso. Die italienische Olympia-Teilnehmerin setzte sich beim Terre Blanche in einem Stechen durch und holte sich so den ersten Titel auf der LET-Access. «Diese Ausgangslage verspricht spannendes Golf auf Spitzenniveau», freut sich Organisatorin Melanie Mätzler. Wie üblich ist der Turnier-Eintritt in Gams für alle Besucherinnen und Besucher gratis.

Mehrfachbelastung mit Spitzensportler-RS, Schule und Turnieren sei das Mentaltraining zuletzt wohl etwas zu kurz gekommen.

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VIEL IN FITNESS INVESTIERT

Die 18 Wochen RS von November bis März seien eine «Supererfahrung» gewesen. «Ich fand beispielsweise auch die Zugschule ‘lässig’, vor allem blieb uns aber viel Zeit fürs Training.» Im Winter flog das Swiss Golf Team erstmals für ein gemeinsames Trainingslager in die Vereinigten Arabischen Emirate. «Das war extrem cool, wir hatten eine ‘hammer’ Golfanlage praktisch für uns allein. Auch punkto Fitness brachte mir die Zeit in der RS sehr viel, davon werde ich hoffentlich diese Saison profitieren», sagt die aktuell beste Schweizer Amateurgolferin. Viel Zeit für die Erholung blieb ihr dabei allerdings nicht. «An den Wochenenden musste ich den Schulstoff nachholen. Dank der Unterstützung durch einige tolle Kolleginnen klappte dies ganz gut, auch wenn es etwas anstrengend war», blickt sie zurück. Aufgrund der guten Vornoten («etwa 4,75 im Schnitt») dürften die Maturaprüfungen mit Schwerpunkt Wirtschaft und Recht ab dem 19. Mai keine allzu grosse Hürde mehr sein. «Dann bin ich aber froh, komme ich nach zwei Jahren Sportsek in Cham und fünf Jahren Sportgymi in Luzern einmal weg von der Schule», lacht der Blondschopf. Nach dem letzten Test von Mitte Juni bleibt ihr endlich mehr Zeit für ihren grossen Traum. «Dann werde ich wie die Profis trainieren können. Klar gehört dazu auch viel Arbeit an den Fitnessgeräten, und beim kurzen Spiel kann man eigentlich nie genug machen», weiss Moosmann aus dem direkten Vergleich bei bisher insgesamt 17 Profi-Turnieren in ganz Europa.

Bald Selber Finanzieren

Schon seit Sommer 2021 profitiert sie von der Unterstützung im Chamer Spitzensport-Zentrum OYM. Ohne Schulstress bleibt dann auch genügend Zeit für die wichtige Erholung. «Ich kann das Pensum auf und neben dem Platz sicher erhöhen, auch mit der Schule kam ich schon auf etwa 20 Stunden pro Woche. Ab dem Sommer setzte ich für mindestens ein Jahr voll auf die Karte Golf. Ich kann mir aber gut vorstellen, ab Sommer 2023 daneben das Studium an der Pädagogischen Hochschule in Zug zu starten», erzählt sie zu den weiteren Plänen. Der Turnierkalender der Ladies European Tour umfasst insgesamt 31 Events. Als Profi muss sie selber für die Finanzierung sorgen. «Als neues Mitglied im Swiss Golf Team konnte ich schon viel vom Verband profitieren, nicht nur punkto finanzielle Unterstützung, sondern auch dank wertvoller Kontakte mit Spezialisten wie Stuart Morgan und Ian Peek. In der Spitzensportler-RS gab es zudem gute Tipps, wie man mögliche Sponsoren gewinnen kann. Das wird mich in den nächsten Monaten ganz konkret beschäftigen», erzählt die frühere Unihockey-Spielerin.

Als eine der besten Amateurinnen der Welt bekommt sie beispielsweise Bälle, Schuhe etc. kostenlos von Titleist. «Für die Schläger zahlen wir den Einkaufspreis. Vor allem für die vielen Reisen bin ich froh um den finanziellen Support von Swiss Golf.» Zudem wurde die Nachwuchssportlerin in den vergangenen Jahren von der Sporthilfe unterstützt. Hier müsse sie zusammen mit ihrer Mutter Erika «jedes Jahr viele Blätter ausfüllen».

Mit dem auf diese Saison angepassten, neuen AmateurStatut kann die Spitzengolferin mit Handicap + 7,9 (!) erstmals mit kommerziellen Firmen zusammenarbeiten und offiziell als Werbeträgerin dafür entschädigt werden. Da stehe sie erst am Anfang und wisse derzeit noch nicht ganz genau, wie sie profitieren könne, sagt die 20-Jährige auf eine entsprechende Frage. •

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