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Der schönste Golfshop Europas
from SWISS GOLF 02-22 DE
by swissgolf.ch
Golfers Paradise setzt in Zukunft auf eher weniger, dafür grössere Standorte. Wir sprachen mit Inhaber und Geschäftsführer Marc Rohr über die jüngsten Neueröffnungen in Zürich und in den Migros Golfparks in Holzhäusern und Oberkirch.
Seit März ist in der Zürcher «Greencity» der neue Flagship Store von Golfers Paradise geöffnet. Wie ist der Start verlaufen?
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Marc Rohr: Sehr gut. Das Feedback der Kunden war durchwegs positiv bis phänomenal. Viele sagten, einen so schönen Golfshop hätten sie noch nie gesehen. Einige erinnert die jüngste Filiale an einen Apple Store. Als langjährigen Verantwortlichen für Apple Stores in der Schweiz freut mich dies natürlich. Apple hat nicht nur sehr gute Produkte, sie sind auch die Meister der Präsentation. Auch bei uns soll man jeden Schläger oder jedes Shirt anfassen und anprobieren können, dies in einer sehr grosszügigen und vor allem ‘aufgeräumten’ Umgebung.
Was heisst das konkret?
Ich bin kein Freund von überstellten, vollgepferchten Regalen, grossen Haufen von Aktionswaren rund um die Kasse etc. Für die neuen Shops kreierten wir beispielsweise eine sehr übersichtliche Ballwand mit allen Angeboten. Die Schläger präsentieren wir nicht mehr im ganzen Set, sondern übersichtlich und klar in Szene gesetzt. So gibt es viele Details, welche den Unterschied ausmachen. Das spüren die Kundinnen und Kunden, bewusst oder unbewusst.
Was ist speziell am neuen Zürcher Stadtquartier «Greencity»?
Es erfüllt schweizweit als Erstes seiner Art die Bedingungen einer 2000-Watt-Gesellschaft. So stammt die Energieversorgung beispielsweise komplett aus erneuerbaren Quellen. Zudem fördert die Lage mit der guten Verkehrsanbindung die umweltscho - nende Mobilität. Wir suchten viele Jahre nach dem idealen Standort in der Stadt Zürich. Den haben wir meiner Meinung nach hier gefunden. Für unsere Kunden, die mit dem Auto zu uns kommen, sind es nur 90 Sekunden ab Autobahnausfahrt Brunau bis direkt vor den Golfers Paradise Store.
Gab es spezielle Vorgaben für Sie als Mieter?
Auch der Ausbau soll möglichst umweltschonend sein. Wir mussten eine Liste der verwendeten Materialien liefern, das ging bis hin zum von uns verwendeten Leim. Dazu kommen beispielsweise Vorgaben punkto Licht und Farbe. Das machte den Ausbau etwas teuer, aber es hat sich gelohnt: Dank der Vollverglasung und dem hohen, lichtdurchfluteten Raum im Erdgeschoss können wir unserer Kundschaft auf 800 Quadratmetern ein ganz besonderes Einkaufserlebnis bieten. Für mich persönlich ist es nun der schönste Golfshop Europas. In Deutschland kenne ich noch einen ähnlich ‘coolen’, aber einen schöneren habe ich noch nie gesehen.
Sie haben einen 10-Jahres-Vertrag unterschrieben. Ich nehme an, Sie glauben nicht nur ans Internet?
Wir nehmen das Onlinegeschäft sehr ernst und geben uns hier genauso viel Mühe wie bei den Stores. Das beweisen wir mit unserem Webshop golfersparadise.ch. Beides ist für uns gleichermassen wichtig. Wir investieren zudem viel Geld in unsere neuen Shops; ohne einen langfristigen Mietvertrag würden wir dies nicht tun.
Unsere Kunden erwarten von uns völlig zu Recht, dass wir auf beiden Kanälen mit derselben Hingabe agieren. Fakt ist zudem, dass ein Golfset oder ein E-Trolley fast nie im Internet gekauft wird. Das wird sich meiner Meinung nach auch in naher Zukunft nicht ändern. Unseren Umsatz machen wir derzeit zu 90 Prozent mit dem stationären Handel. Vor Ort wird man beraten, man kann die Produkte anfassen, testen und sofort mitnehmen. Diesen direkten Kundenkontakt lieben wir. Pro Jahr begrüssen wir rund 100 000 Golferinnen und Golfer in unseren Filialen. Das zeigt, dass das Bedürfnis nach persönlicher Beratung intakt ist. Gleichzeitig haben schon 22 000 Leute die GP Member App in Deutsch oder Französisch heruntergeladen.
Auch dank Corona boomt Golf bei uns. Wo wollen Sie noch weiterwachsen? Umsatz ist nicht unser wichtigstes Ziel; mich interessiert es, das Geschäft nachhaltig rentabel betreiben zu können. Das Filialnetz dürfte künftig eher etwas kleiner sein, dafür mit grösseren Läden. Diesen Trend sieht man in weiten Teilen des Handels. Wir haben die Filialen in Rothrist und Zürich Nord geschlossen. In der Gegend von Rothrist suchen wir weiterhin nach einer guten Alternative, in der Greencity fanden wir den idealen Standort mit deutlich mehr Platz als in der bisher kleinsten Filiale in Zürich Nord. Als Golfhändler sind wir zum Glück nicht auf die allerteuersten Lagen mit viel Laufkundschaft angewiesen, die meisten Kunden kommen mit dem Auto. Da sind Parkplätze direkt vor dem Shop wichtig.
Wenn es an einem Samstag mal richtig ‘räblet’, haben wir in der Greencity ein Parkhaus im Untergeschoss.

Golfers Paradise übernahm auf diese Saison hin auch die Pro-Shops in den Migros-Parks Holzhäusern und Oberkirch und beliefert zudem neu den Golfclub Breitenloo. Wie unterscheidet sich dieses Geschäft von den «Stadtfilialen»?
Das ist schwierig zu vergleichen. Auf den Plätzen sind die Shops viel länger offen, gleichzeitig kaufen die Kundinnen und Kunden dort naturgemäss eher Handschuhe oder Bälle, kaum ein ganzes Set. Wir haben beide Shops in den Golfparks aufwändig umgebaut, das Geschäft startete ganz gut. Ich kann mir durchaus vorstellen, mit Golfers Paradise künftig noch in weiteren Golfparks der Migros präsent zu sein.
Zurück zur Aktualität. Was sind die grossen Textiltrends in diesem Frühling?
Die Golfermode passt sich üblicherweise der ‘übrigen’ Mode an, und so dominieren derzeit sicher die Naturtöne – ich würde sagen, eher pastell statt allzu grell.
Welches sind bei Golfer Paradise die beliebtesten Marken?
Bei den Kleidern ist es seit langem Chervò; Lindeberg gilt bei uns als Nummer 2. Bei den Schlägern sind TaylorMade und Callaway führend, dicht gefolgt von Majesty Maruman. Bei den Wagen liegt JuCad weit vor allen anderen Anbietern.