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GOLFLEHRER SPECIAL

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QUIZ

QUIZ

Nach dem «Spitzenjahr» 2021 sind die Golflehrer offenbar auch diesen Frühling gefragt wie selten zuvor. Im Special zeigen wir die ganze Bandbreite des Berufs und blicken in die Ausbildung und die Zukunft.

STEFAN WALDVOGEL

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Sonntagmorgen 11 Uhr, Anfang April, als der Winter mit viel Schnee zurückkehrte. Catia und Pierre Savoy lassen sich von null Grad Aussentemperatur nicht beeindrucken und schlagen – gut verpackt – ein paar Bälle auf der Driving Range in Thalwil. Hans Henrik Sando begrüsst die beiden auf seiner Driving Range in Thalwil. Für den gebürtigen Norweger, früheren Militärpiloten und langjährigen Swiss PGA Pro ist es eine «ganz normale Lektion». Einziger Unterschied: Die ASGI subventioniert Einsteigerinnen und Einsteiger mit günstigem Unterricht bei einem Swiss-PGA-Golflehrer. An über 400 Terminen in der ganzen Schweiz kostet die Lektion 35 Franken pro Person – egal, ob man alleine oder zu viert profitiert. Catia buchte vergangenen Frühling das Spezialangebot mit ihrem Sohn. Diesmal wird sie von ihrem Mann begleitet, der «aus Zeitgründen» drei Jahre praktisch kein Golf mehr spielte. «Der Sonntagmorgen ist für mich ideal, Hans Henrik ist ein super Typ. Er half mir mit wenigen Detailinformationen rund um die Handgelenke in kurzer Zeit schon sehr viel», freut sich der Westschweizer, der seit vielen Jahren in Wettswil am Albis lebt. Dort habe man quasi eine Driving Range vor der Haustüre, doch die kurze Fahrt zum Golfpark Thalwil lohne sich nur schon wegen Hans Henrik, ergänzt seine Frau, welche mit Handicap 54 noch auf ihr erstes offizielles Turnier wartet. Sando ist einer von insgesamt 26 Swiss PGA Pros, welche beim ASGI-Programm Golf&Teaching mitmachen. Das 2020 gestartete Projekt soll laut Nicolas Thommen von der ASGI in erster Linie den Einstieg in den Golfsport «attraktiver, günstiger und einfacher gestalten». Darüber hinaus soll es die aktiven Golferinnen und Golfer motivieren, Unterricht zu nehmen. «Viele nehmen Stunden bis zur Platzreife. Danach sehen sie ihren Pro erst wieder, wenn fast nichts mehr funktioniert; das finden wir schade», erläutert der frühere Playing Pro.

Die 400 Termine verteilen sich über die ganze Schweiz, die gesamte Koordination und Abrechnung läuft über die Vereinigung der clubfreien Spieler. Das Angebot steht aber auch allen Clubspielern zu den gleichen Konditionen offen.

«Das Angebot ist für alle attraktiv», sagt beispielsweise Barbara Eggler, welche im Golf Rastenmoos unterrichtet. «Wir Pros können die Daten fixieren und haben danach nichts damit zu tun, und der eine oder andere ASGI-Spieler kommt später wieder für herkömmliche Lektionen», sagt sie zu ihren bisherigen Erfahrungen.

«MIT LEIDENSCHAFT ÜBERZEUGEN»

Ähnlich tönt es bei Andreas Rösti, welcher – nach der Swiss-PGA-Lehre – seit vier Jahren im Golfclub Thunersee arbeitet. «Dank dem ASGI-Programm gewann ich sicher zehn zusätzliche Kunden. Ich selber trage kein Risiko, kann nur profitieren, indem ich die Leute mit meiner Leidenschaft für Golf überzeuge», erläutert der Fitting-Spezialist, der selber als Sechsjähriger mit Golf begonnen hat. Dabei dürfe man den sozialen Aspekt nicht vernachlässigen. «Die Leute wollen generell weniger Technik-Unterricht, dafür mehr Praxis, mehr Spiel, statt alle drei Wochen eine Lektion auf der Driving Range», beobachtet Rösti. Zum Angebot gehört deshalb beispielsweise immer wieder eine 9-Loch-Runde mit ihm als Pro. «Diese Termine waren im vergangenen Jahr praktisch komplett ausgebucht, hier zeigt sich das Bedürfnis ganz besonders. Für 70 Franken ist es auch keine Preisfrage mehr», erläutert der gelernte Kaufmann, welcher wie die meisten Pros in der Schweiz als Selbständigerwerbender arbeitet. Für die Benutzung der Infrastruktur zahlen er und seine Kollegen ein sogenanntes «Mattengeld». Gleichzeitig unterstützt der Club die Pros mit einem guten Angebot. Wenn Rösti mit seinen auswärtigen

Swiss Pga Auf Einen Blick

Die Swiss Professional Golfers Association (Swiss PGA) ist der Dachverband der Golf Professionals in der Schweiz. Der Berufsverband wurde 1943 unter dem ursprünglichen Namen «L'Association Suisse des Professeurs de Golf» gegründet und zählt heute exakt 398 Mitglieder, davon sind 15 in Ausbildung. 27 Frauen und genau 300 Männer arbeiten als «Teaching Pro», gut 40 weitere werden beim Verband in der Kategorie «Playing Pro» geführt.

Die Swiss PGA organisiert seit Beginn die dreijährige Ausbildung zum Pro. Seit 2017 ist der Verband stolz darauf, vom Dachverband der «Confederation of Professional Golf» dafür mit der höchsten Anerkennung in Europa zertifiziert zu sein. Im gleichen Jahr übernahm Keith Marriott (Bild) das Präsidium der Swiss PGA, davor war er bereits sechs Jahre im Vorstand.

Kunden auf der 9-Loch-Anlage unterwegs ist, zahlen diese bloss 20 Franken Greenfee. Das habe sich in der Vergangenheit bewährt und etliche neue Mitglieder an den Thunersee gebracht, erzählt der 34-Jährige über die gute Zusammenarbeit.

ENORMER ANSTURM

Gerade als jüngerer Pro sei man faktisch auf Einsteiger angewiesen. «Ohne Anfänger geht es nicht. Da erlebten wir im vergangenen Sommer einen enormen Ansturm», erinnert sich Rösti. Da sei es zeitweise «brutal abgegangen», und auch im Herbst habe die Nachfrage kaum abgenommen, fügt er an.

Ähnlich tönt es bei Marco Popp, Leiter Migros Golfpark Oberkirch. «Vergangenen Winter boten wir auf der Driving Range erstmals Winterkurse an, sie waren ständig ausverkauft. Die Nachfrage scheint vorerst ungebrochen.» Nach dem Lockdown im Frühling 2020 seien die Umsätze in der Golfschule «enorm gestiegen». Popp spricht von rund 30 Prozent mehr als vor Corona. «2021 war für alle Golflehrer in der Schweiz das beste Jahr», sagt Keith Marriott, Präsident der Swiss PGA. Der gebürtige Engländer arbeitet im Golfclub Genf ausschliesslich mit Members; zusammen mit sechs (!) weiteren Pros spüre man auch im Privatclub, dass die Golfer jünger werden und öfter Lektionen buchen. «Ich selber hatte sicher 10 Prozent mehr Umsatz, in den klassischen Public-Golf-Anlagen spürte man den Boom bei den Einsteigern ganz sicher noch viel deutlicher», erklärt der 65-Jährige. Marriott begrüsst die ASGI-Initiative Golf&Teaching. «Das bringt neue Leute auf den Platz. Dort sind die Pros die wichtigsten Botschafter; sie helfen entscheidend mit, dass die Neugolfer weiterhin unserem Sport treu bleiben.»

Kein Personenkult

Aktuell sind genau 327 Swiss PGA Pros im Verband, welche ihr Geld als Golflehrer verdienen. Weitere 44 versuchen ihr Glück als «Playing Pro» auf den verschiedenen Touren. Bei einigen wenigen vermischen sich die beiden Rollen. So sammelte die Tessinerin Anaïs Maggetti diesen Frühling via Crowdfunding-Plattform «I believe in you» 30 000 Franken als Beitrag für ihre aktuelle Saison auf der Ladies European Tour. Dort bot sie beispielsweise für einen Unterstützungsbeitrag von 1000 Franken

110 Minuten Training im Golf Gerre Losone.

Eine herkömmliche Privatlektion kostet hierzulande in aller Regel zwischen 100 und 120 Franken. «Wir haben in Genf seit zehn Jahren die gleichen Preise», sagt Swiss-PGA-Präsident Marriott. «In den USA verlangen einige Stars der Branche 700 Dollar pro Lektion, bei uns gibt es diesen Personenkult glücklicherweise nicht. Ich glaube, das liegt auch an unserer breiten Aus- und Weiterbildung sowie an der Schweizer Mentalität. Die Golflehrer, die ich kenne, machen den Beruf aus Passion und nicht, um damit möglichst viel Geld zu verdienen», fügt er an. Wie die meisten seiner Kollegen arbeitet Marriott als Selbständiger auf eigene Rechnung. «Ich finde aber auch das Modell der Migros gut. Dort sind die Golfpros bei den Genossenschaften angestellt, erhalten einen fixen Monatslohn und profitieren unter anderem von der guten Pensionskasse. So kann jeder Golf Pro wählen, was ihm besser passt.»

Neue Engl Nder Fehlen

Angesichts des aktuellen Booms in ganz Europa wird es für die Migros schwierig, deutschsprachige Pros etwa aus Deutschland oder Österreich in die Schweiz zu locken. «Wir haben vergangenen Herbst intensiv gesucht, bekamen aber keine einzige Bewerbung aus der Schweiz oder aus unseren Nachbarländern», erzählt Tim Miescher, Head of Academy & Golf in Holzhäusern. Zwei englische Pros hätten gern in der Zentralschweiz gearbeitet, doch das Arbeitsamt des Kantons Zug verweigerte die nötige Ausnahmebewilligung nach dem Brexit. Begründung: Ein Golflehrer gelte nicht als «Spezialist», der Lohn von rund 6000 Franken sei zu tief. Man solle es doch mit Deutsch sprechenden Pros im EU-Land Spanien versuchen, so der Rat der Behörde.

Laut Miescher waren die Einsteigerkurse im vergangenen Herbst komplett ausgebucht, im Frühling 2022 sehe es ähnlich aus. «Uns fehlt eine 100-Prozent-Stelle, zudem könnten wir noch einen Teilzeit-Pro beschäftigen, aber wir finden schlicht niemanden», sagt der Luzerner, der seine Lehre zum Golfpro mit dem Diplom der British PGA abschloss. Eine 100-Prozent-Stelle entspricht bei der Migros rund 1200 Lektionen pro Jahr, die begleiteten Reisen im Winter werden in der Regel separat vergütet.

Mehrheit Ber 50

Aktuell arbeiten vier Briten, ein Schweizer und ein deutscher Pro im Golfpark Holzhäusern. Die 25-jährige Deliah Prescha startete kürzlich ihre Ausbildung und hilft etwa bei den Einsteigerkursen mit. Die Baslerin begann die dreijährige «Lehre» zum Swiss PGA Pro zusammen mit acht Kolleginnen und Kollegen, das sind drei Mal mehr als vor Corona (siehe «Vom guten Golfer zum guten Golflehrer»). Mittelfristig dürfte aber auch dies nicht reichen, um mit eigenem Nachwuchs die Schweizer Golferinnen und Golfer zu unterrichten. Von den 327 Teaching Pros bei der Swiss PGA sind derzeit 212 im golferischen Seniorenalter von 50 oder mehr. «Golflehrer sind wie Wein, sie werden je älter, je besser», sagt dazu SwissPGA-Präsident Marriott. Er selber werde sicher noch bis 70 aktiv sein. «Viele der internationalen Top-Coaches sind noch älter. Erfahrung, kombiniert mit permanenter Weiterbildung, ist fast nicht zu schlagen», sagt der 65-Jährige lachend.

Marriott ist allerdings auch klar, dass viele dieser 200 Stellen in den nächsten Jahren neu zu besetzen sein werden. «Für die Clubs sind die Pros ein enorm wichtiger Faktor. Ich glaube, das realisieren immer mehr, und dies ist eine erfreuliche Entwicklung.»

Ähnlich argumentiert Daniel Weber als grösster privater Betreiber von Golfanlagen in der Schweiz. Auf Golf Sempachersee, in Kyburg und Saint Apollinaire beschäftigt er insgesamt acht Pros aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. «Vor 20 Jahren brauchte es weder Marketing noch ein spezielles Angebot, die Leute kamen einfach zum Pro. Heute müssen sich die Golflehrer mit ihrer Persönlichkeit verkaufen, wir übernehmen alles drum herum – von der Anmeldung bis zum pünktlichen Bezahlen.» Man habe bisher nie Mühe gehabt, die Stellen zu besetzen, sagt Weber auf eine entsprechende Frage. Im Frühling bis zum Sommer konzentriere sich der grösste Teil der Nachfrage auf Lektionen. «Da muss man schauen, dass die Pros nach den vielen 12-Stunden-Tagen nicht schon im Juni ausgebrannt sind», sagt der Unternehmer aus seiner langen Erfahrung. •

Gute Vorbereitung und Präzision

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Jeder Golfspieler, jede Golfspielerin kennt die Zufriedenheit, wenn der Ball nach einem gelungenen Putt den Weg ins Loch findet. Glück gehabt? Vielleicht. Meistens aber ist der erfolgreiche Putt das Resultat einer gezielten Strategie. Diese fängt mit einem tauglichen Werkzeug an, bedingt eine gute Portion Konzentration und eine erfolgversprechende Technik. Diese Faktoren sind auch wichtig, wenn es um den Verkauf einer Unternehmung geht.

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Die Firma saner consulting kennt den Weg von der ersten Kontaktaufnahme bis zum erfolgreichen Abschluss. Besonders interessant ist die Zugehörigkeit zum Netzwerk con | cess mit 18 spezialisierten und unabhängigen Partnern im ganzen deutschsprachigen Raum. Durch dieses Netzwerk kann saner consulting schnell fundiertes Feedback auf anonymisierter Basis einholen. «Vor einem Verkauf sollten alle möglichen Alternativen für eine Nachfolge durchleuchtet und die aktuelle Situation der Firma analysiert werden», erklärt Stefan Saner. So sei die Frage, ob das Unternehmen zukunftsfähig ist oder für die Zukunft gerüstet werden kann, ein entscheidender Faktor. «Denn so wird die Firma für Interessenten attraktiv.»

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Eine weitere Basis für die erfolgreiche Arbeit von saner consulting ist das empathische Verständnis für die Situation rund um den Verkauf einer Firma. Der Inhaber soll voll hinter dem Verkauf stehen können und wissen, dass sein Unternehmen in gute Hände kommt. So kann man sich gelassen und zufrieden neuen Beschäftigungen zuwenden. Zum Beispiel einer erfolgreichen Strategie und Technik beim Putten auf dem Grün.

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Informationen für Firmeninhaber, welche einen Verkauf in Betracht ziehen. Unter anderem: «Fünf Schritte zum erfolgreichen Verkauf».

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