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Enorme Vielfalt
Optisch unterscheiden sie sich, in ihrenEigenschaften, im Aussehen und in der Herkunft. Wer sich gegenwärtig mit dem Gedanken beschäftigt, sich einen Satz neue Eisen anzuschaffen, der steht – wie alle Jahre – wieder einmal vor der Qual der Wahl. Und wieder einmal gibt es kaum Schlechtes, aber auch nicht nur Gutes, und vor allem gibt es Vieles, das nicht zum individuellen Schwung und zum persönlichen Können passt. Auf den folgenden Seiten zeigt die Übersicht über alle neuen Eisen auf dem Schweizer Markt, was sich für wen am besten eignet. In alphabetischer Reihenfolge…
Callaway X 20 Tour, X 20, Fusion, Big Bertha
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Die vier Eisenmodelle von Callaway erfüllen die Wünsche nach Corporate Identity, also Unverwechselbarkeit, und Zielgruppenbedürfnisse. Spielkomfort in jeder Menge ist von den beiden Modellen Big Bertha und Fusion zu haben; das neue Fusion hat jetzt eine noch breitere Sohle, die mit einem Tungsten-Einsatz auf maximal tiefes Gewicht und bestmögliches Ansteigen des Balles getrimmt ist. Ähnlich komfortabel spielt sich das preislich günstiger angesiedelte Big Bertha, dessen konsequentes Design ebenfalls verrät, was es vor allem kann – leichtes Spiel und einen hohen Ballflug auch bei geringerer Schwunggeschwindigkeit. Vor allem beim Fusion erstaunt immer wieder, wie wohl sich damit auch ambitionierte Spieler oder gar Pros fühlen.

Diese entscheiden sich sonst wohl eher für das X 20 Tour mit Stahlschaft; dieses Eisen wird von vielen Staff-Playern der Marke auf der Tour eingesetzt. Es kann durchaus auch mittleren Handicaps empfohlen werden, weil es mit seinem Cavity Back Design alles andere als extrem ist. Etwas komfortabler, bei insgesamt ähnlichen Eigenschaften, ist das X 20, dessen Graphitschaft dafür sorgt, dass die Bälle leichter ansteigen. Beide Eisen eignen sich für das Manövrieren des Balles, auch wenn sie in dieser Beziehung nicht an Blades herankommen. Callaway hat im übrigen für diesen Frühling auch eine Forged-Version in Aussicht gestellt.


Cleveland Hi-Bore
Ein absolut verblüffendes Set hat Cleveland mit dem Modell Hi-Bore vorgestellt. Eisen 3 bis PW ist erhältlich; das ganze Set sieht so ungewöhnlich aus, dass ein Hi-Bore-Spieler sicherlich auffallen und Fragen provozieren wird. Allerdings werden die dummen Fragen verstummen, wenn die Gegner die Bälle gesehen haben, welche sich mit diesem Set spielen lassen. Punkto Design ist die Anleihe bei den Hybrids unübersehbar; je länger der Club, desto ähnlicher sieht er aus wie ein Hybrid. Durch das Set hindurch werden die Eisen dann immer schlanker, ohne aber ihr typisches Aussehen zu verlieren. Der serienmässige Schaft hat einen tiefen Kickpoint, eignet sich daher also auch für langsamere Schwinger. Viel Gewicht tief unten und weit weg von der Schlagfläche, ein enorm grosser Treffpunkt und viel Massenträgheit machen dieses Konzept aus, das an leichter Spielbarkeit kaum mehr zu überbieten ist. Und das erstaunlichste: mit den Hi-Bores können auch versierte Spieler ausgezeichnetes Golf spielen.
Neben den Hi-Bores hat Cleveland ein Programm von sieben anderen Eisenmodellen...
Der sensorgesteuerteStratos
Max
Hogan Apex Plus
Golfclubs von Hogan richten sich eher an ambitionierte Spieler; das Apex Plus ist ein Blade-ähnliches Eisen mit einem typischen Muscle-Back-Design. Eine schmale Sohle und eine Massenkonzentration hinter dem Treffpunkt bedeuten, dass genau getroffene Bälle massenweise Energie mitbekommen, dass unpräzise Treffer aber sofort einen deutlichen Distanzverlust zur Folge haben. Das geschmiedete Gerät genügt auch in ästhetischer Hinsicht hohen Ansprüchen und verlangt nach kontrolliertem Shot Shaping; genau das, was gute Spieler wünschen. Das Apex Plus unterscheidet sich im Übrigen vom bisherigen Modell nur sehr geringfügig.

Honma MG 701

Die neue Serie von Honma läuft unter der Modellbezeichnung «Beres» und hat als ausformulierte Zielsetzung, das Spiel für jeden Golfer leichter und freudvoller zu machen. Es wird eine Linie für jede Könnensstufe angeboten; die 701-Reihe richtet sich dabei an den mittleren Könner («average golfer»). Überzeugend, wie wir herausgefunden haben: der Club ist sehr leicht zu spielen und fehlertolerant, dabei dank einem leistungsfähigen Schaft mit wenig Torque aber auch für Distanz gut. Gewicht, Frequency und Swing Weight zeigen, dass dieses Eisen auf eher tiefe Schwunggeschwindigkeiten ausgelegt ist; in den Händen eines ambitionierten Spielers, welcher aber aus physischen Gründen immer etwas mit zu kurzen Distanzen kämpft, ist das eine wirkungsvolle Waffe.
King Cobra CB, FP, S9
Drei Eisen in einem attraktiven Look, welche das Credo der Marke King Cobra rüberbringen – leichtes Spiel. Das CB ist eine Version für den ehrgeizigen Ballstriker, der einen repetitiven Schwung hat und Länge, eine flache Flugkurve sowie das Manövrieren des Balles sucht.
Das S9 bringt mit seiner dicken Sohle, seinem grossen Sweetspot und seinem ausgeprägten Offset eine sehr hohe Fehlertoleranz, einen hohen Ballflug (Ball geht leicht in die Luft) und eignet sich auch für weniger aggressive Schwünge. Es bekämpft wirkungsvoll das Slicen des Balles wegen geöffnetem Clubface, ist also für Slicer echt spielverbessernd.
Dazwischen und als Kompromiss der beiden anderen Eisen liegt das FP: schlanker und mit einer weniger voluminösen Sohle als das S9, aber toleranter als das CB. Es ist das richtige Eisen für die mittleren Handicaps, welche den Komfort eines Cavity-Back-Clubs und eines Graphitschaftes schätzen, von ihren Eisen aber Distanz und Kontrolle verlangen.
MacGregor Mac Tec M685 forged

Der erste Blick zeigt: ein Eisen für einen kräftigen, soliden Ballstriker. Ein verhältnismässig kleiner Clubhead mit einem grossen Brocken Masse hinter dem Sweetspot («Muscle Back») erlauben elegantes Manövrieren des Balles – aber nur dann, wenn man diesen genau in der Mitte trifft. Der stramme Schaft aus Stahl bringt alle Vibrationen voll rüber. Auf der anderen Seite gibt es kaum ein besseres Gefühl, als einen Ball mit einem solchen Club ganz präzis zu treffen. Der Ballflug ist perfekt, man spürt nur die enorme Kompaktheit dieses Clubs, der einem genau mitteilt, wie man getroffen hat. Zum anspruchsvollen Konzept passt der Rifle-Schaft, der sich auch in der R-Version ziemlich «S» anfühlt.


Mizuno MX 25, MX 19, MP

Seit jeher führt Mizuno in seinem Programm auch ein Blade; das MP 67 ist ein richtiges Schaustück und eignet sich natürlich für die Hände wirklich solider Spieler. Doch die anderen Modelle der Marke bewegen sich punkto Aussehen und Ästhetik in ähnlichen
Sphären: man erkennt auch beim MX 25 (2. v.o.), aus welcher Schmiede es kommt. Dabei handelt es sich um ein echt fehlertolerantes, aber trotzdem auch für den guten Spieler zu empfehlendes, polyvalentes Eisen mit einem angenehmen Touch. Noch ausgeprägter auf den Einsteiger fokussiert ist das MX 19, das eine ziemlich extreme Konzentration der Masse in der Sohle hat. Mit beiden Eisen ist der Ball ausgesprochen leicht zu spielen; hohe Launch Angles auch bei mittleren Swing Speeds sind kein Problem.
Als besonderes Highlight hat Mizuno eine neue Variante bei den Hybrids aufgelegt: das MP Fli-Hi sieht aus wie ein Eisen, spielt sich aber wesentlich einfacher und soll die langen Eisen im Set ersetzen. Es wird mit den drei Lofts 18°, 21°und 24°hergestellt, hat einen etwas längeren Schaft als ein Eisen und bringt mit der dicken Sohle jeden Ball in die Höhe. Es macht einen echt langen, mittelhohen Ballflug, verlangt aber einen soliden Schwung mit einem guten Release, weil es sich mit seinem geringen Offset nicht von alleine square

Nickent 3DX Hybrid
Einige Designer-Tricks haben es der jungen Marke Nickent erlaubt, ein verblüffendes «Eisen» herzustellen, das lang und leicht zu spielen ist. Tricks: das ist nicht etwa negativ zu verstehen. Die Lofts wurden geändert, der Clubhead wurde etwas grösser gemacht, das Gewicht wurde so in der Sohle konzentriert, dass ein echt grosser Sweetspot erzielt wurde; all das kann in den Dokumentationen von Nickent selber nachgelesen werden. Die 3DX heissen im Zusatz Hybrid, weil sie punkto Grösse der Clubheads effektiv schon eine Kombination von reinem Eisen und leicht spielbarem Hybrid-Club darstellen. Ergebnis: vom Tee und vom Fairway sind diese Clubs gut für einen langen Ball mit einer nicht allzu hohen Flugkurve. Aus dem Rough ist wegen der Breite der Clubheads dagegen zu empfehlen, einen Club mit viel Loft zu wählen.

Nicklaus Progressive XC
Ein gefälliges Eisen mit einem ausgewogenen Design und einer Massenverteilung, welche auf einfache Spielbarkeit und viel Fehlertoleranz ausgelegt ist. Der Club hat eine dicke Sohle mit einem Hohlraum hinter dem Clubface («Undercut Design»), und das ist genau das richtige, um den Ball leicht in die Höhe zu bringen. Auch der Graphitschaft von Precision (relativ geringer Frequency-Wert) unterstützt diese Eigenschaft; mit einem Stahlschaft dürfte dieses Eisen auch höheren Swing Speeds gewachsen sein. Ein für Einsteiger bis mittlere Könnensstufen bestens geeignetes, leicht spielbares Eisen.
Ping Rapture, S 58


Ein Design- und Custom-Fitting-Pionier ist Ping immer gewesen, während man sich in Phoenix kaum jemals um das Gewinnen von Schönheitspreisen gekümmert hat. Punkto Spielbarkeit hat Ping nun aber mit dem Rapture-Eisen, einer materialtechnischen Weiterentwicklung des G5-Eisens, wieder neue Benchmarks gesetzt. Das Eisen ist in Sachen Komfort und leichter Spielbarkeit kaum mehr zu übertreffen, bei einer bemerkenswerten Präzision der Bälle. Der Graphitschaft sorgt zusammen mit der Gewichtsverteilung für einen hohen Ballflug. Die bekannten Farbpunkte, welche die Specs des Eisens zum Ausdruck bringen, sind auch bei den Raptures in Anwendung (es gibt sogar ein Web-Fitting auf www.pinggolf.com).
Das S 58 dagegen ist ein solides Muscle Back Iron für ambitionierte Spieler mit einem speedigen Swing; es hat in der Adressposition einen sehr klassischen Look, bringt dem Spieler aber etwas Komfort in Form eines Vibrationsdämpfers hinter dem Clubface. Es wird mit Stahlschaft gespielt und ist stark in Sachen Kontrolle und Shot Shaping.


Nike CCi, CCi forged
In einem einheitlichen Look kommen die beiden neuen Eisen von Nike daher, ganz durchgestylt. Das geschmiedete Modell ist ein bisschen kleiner, hat einen Stahlschaft und eine etwas schlankere obere Kante, was ihm einen etwas «schärferen» Touch gibt. Der grössere Clubhead des CCi sorgt nicht für grundsätzlich andere Spieleigenschaften; beide Eisen sind nicht nur für Pros geeignet, sondern haben eine akzeptable Fehlertoleranz zu bieten. Die leichtere Spielbarkeit und der bessere Komfort des CCi liegen vor allem im Graphitschaft
(von Mitsubishi Rayon, mit einer deutlich geringeren Frequency als der Dynamic Gold) und im zusätzlichen Offset des Clubheads begründet. Nike-Freunde werden von beiden Eisen begeistert sein; der Marke ist es wiederum gelungen, etwas Ästhetisches herauszubringen, obschon dieses vom Üblichen abweicht.
Srixon I-601, XX10

Zwei Eisen des japanischen High-Tech-Spezialisten Srixon, die sich durch extrem gute Eignung für Golfer mit weniger hoher Schwunggeschwindigkeit auszeichnen. Das XX10 hat sehr viel Gewicht im Clubhead, was sich gerade für Senioren oder Ladies als ein Trumpf erweisen kann: das Gewicht ist im Treffmoment gleichbedeutend mit Massenträgheit, also mit mehr Distanz. Diese Feststellung wird durch das gemessene Swing Weight (C9) unterstrichen. Der leichte Schaft trägt das seine zur guten Spielbarkeit bei; der Clubhead zeichnet sich durch ein klares Konzept mit sauberen Linien aus. Eher an den mittleren Handicapper richtet sich das I-601, das einen neutraleren Trimm, ein mittleres Swing Weight und einen etwas steiferen Schaft als das XX10 hat. Die beiden neuen Eisen passen harmonisch in das Modellprogramm von Srixon, das mit dem 506 und dem Pro 100 zwei weitere Modelle für den ambitionierten Spieler bietet.
