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Ein Macher par excellence

Im Januar erst ist er in den ASG-Vorstand gewählt worden, mit einem klaren Auftrag. Der Eigentümer und Präsident des Golfclub Oberburg soll die Kommission Plätze aufbauen und ein Angebot für die Mitglied-Clubs realisieren. Raphael Weibel hat angepackt, die Kommission steht bereits, das Programm ebenfalls. Was genau dahinter steckt, hat er Golf Suisse in einem Gespräch auf seinem Golfplatz erzählt.

Raphael Weibel, ist es Aufgabe der ASG, sich um die schweizerischen Golfplätze zu kümmern?

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Die ASG hat die Förderung des Golfsports in der Schweiz in ihrem Zweckartikel; wenn man Golf spielen will, muss es auch Golfplätze geben. Die ASG will ihre Dienstleistungen an die Clubs ausbauen. Einer der zentralen Bausteine ist die Beratung der Clubs beim Bau und Unterhalt ihrer

Anlagen, bei Fragen des Managements, des Bodenschutzes und des Best Practice. Zudem wollen wir einen Link auf Verbandsebene zu den Umweltschutzbehörden schaffen. Aber zwischen dem Golf als Spiel und dem Golf als Business besteht doch ein Unterschied?

Natürlich; aber es bestehen auch enge Zusammenhänge. Auslöser für die Bildung dieser neuen Kommission war die teilweise doch recht unterschiedliche Anwendung bundesrechtlicher Vorschriften im Bereich des Bodenschutzes bei Neu- und Umbauten von Golfplätzen durch die jeweiligen Kantone. Es zeigte sich im Rahmen der verschiedenen Bewilligungsverfahren in den Kantonen, dass viele Behörden und Ämter beispielsweise zwar etwas von Boden, aber wenig von Golf verstehen. Die neue Kommission will sich deshalb in erster Linie als Autorität für Bau und Betrieb von Golfanlagen profilieren. Damit ist die Kommission auch Ansprech-Instanz der Behörden bei der Anwendung und Weiterentwicklung der entsprechenden Vorschriften. Wer sitzt nun also in dieser Kommission?

Ausschliesslich Fachleute aus den Bereichen Management, Greenkeeping, Ökologie und Recht. Vielerorts, bis hinunter auf Gemeindeebene, macht es Schwierigkeiten, dass Umweltrecht zwar Bundesrecht ist, der Vollzug aber bei den Kantonen liegt. Neben dem bereits erwähnten Ziel wollen wir deshalb auch die Clubs bei ihren Kontakten mit den lokalen und kantonalen Behörden unterstützen. Man darf ja nicht vergessen, dass die Bewilligungsbehörden bei Baugesuchen sehr selten mit Golfplätzen zu tun haben. Und wie erleben die Clubs diese Unterstützungsbemühungen? Mischt sich die ASG da nicht in den geschäftlichen Teil ein?

Da müssen wir aufpassen. Wir sind kein Beratungsunternehmen. Die Kommission will eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch sein. Dazu werden wir Veranstaltungen (wie Seminare) durchführen, werden Zirkulare, Merkblätter, Dokumentationen oder andere Publikationen verschicken und werden uns im Vernehmlassungsverfahren zu den golferischen Aspekten äussern. Man kann uns angehen für Informationen aller Art, die beispielsweise wichtig sein können in einer ersten Entscheidungsstufe in einem Club – etwa wenn es um die Frage «Umbau oder nicht?» geht.

Man staunt immer wieder, wie viel ein simpler Sportplatz zu reden gibt!

So einfach ist das eben nicht. Heute gilt bezüglich der Flächenverteilung auf einer Golfanlage die Vorschrift «ein Drittel Spiel, ein Drittel Ökologie und ein Drittel Übriges». Innerhalb der ausgeschiedenen Zonen gelten öffentlichrechtliche Vorschriften, nicht in allen Kantonen die gleichen, und heute nicht mehr die gleichen wie früher. Nicht alle Verwaltungen entwickeln die gleiche Dynamik. Zusammengefasst wollen wir den Clubs so gut wie möglich helfen, ihren Besitzstand mindestens zu wahren. Gibt es denn in der Schweiz überhaupt noch Potenzial für neue Golfplätze?

Die Familie Weibel hat in der Gemeinde Oberburg, östlich von Burgdorf gelegen, seit Generationen eine Ziegelei betrieben. Auf dem dazugehörigen Land lagen drei Bauernhöfe, die durch Pächter bewirtschaftet wurden. Zu Beginn der Neunziger Jahre wurde das Verpachten des Landes, als Folge der Veränderungen in der Landwirtschaftspolitik der Schweiz, zu einem Verlustgeschäft. Nach dem Tod seines Vaters entschloss sich der da erst 29 Jahre alte Raphael 1992 nach reiflicher Überlegung und ohne golferische Vorkenntnisse, auf seinem Land einen Golfplatz zu bauen und einen Golfclub zu gründen. Seither hat er nun alle Stufen eines solchen Projektes selber durchlaufen; vom Entscheid über alle Bewilligungsstufen bis zum Bau, zum Betrieb und zu den unvermeidlichen Modifikationen. Weil es dem gelernten Juristen weder an analytischem Denkvermögen noch an unternehmerischen Fähigkeiten mangelt, hat er meistens richtig überlegt und gehandelt und weiss heute, wovon bei einem Golfplatz die Rede ist.

Der Erfolg scheint ihm Recht zu geben. Der Golfclub Oberburg – übrigens mit seiner Golfschule das erste PGA Class A Establishment und eine der besten Trainingsanlagen der Schweiz – verfügt über einen interessanten, abwechslungsreichen Platz. Er hat eine solide Mitgliederbasis und ein Ausbauprojekt auf 18 Holes in der Schublade. Zahlreiche Änderungen haben den Parcours wesentlich angenehmer zu spielen gemacht; am auffälligsten die gerade letzthin in Betrieb genommene Fussgängerbrücke von 80 Metern Länge über ein Tobel, das vorher mehrmals pro Runde zu durchklettern gewesen war.

Die Infrastruktur des Platzes ist ins Gelände der ehemaligen Ziegelei integriert, unter Einbezug historischer Betriebsgebäude, zum Beispiel für das Restaurant.

Schliesslich: 1996 begann Weibel selber mit dem Golfspiel und hat es bis heute auf ein Handicap von 14,5 gebracht.

Kommission Plätze der ASG

Präsident: Raphael Weibel

Mitglieder: Peter Kessler, Golfplatz-Architekt. Pierre Ambresin, Head Greenkeeper und Präsident Swiss Greenkeepers' Association. Dr. Dirk Kauter, Agronom und Rasen-Fachmann. Hans Rudolf Spiess, Bauingenieur ETH sowie Jurist und Clubpräsident von Nuolen. Erich Steiner, Landschaftsarchitekt.

Das ist weniger die Frage. Viel wichtiger ist im Moment, dass in den kommenden Jahren eine Vielzahl von Anlagen vor einer Erneuerung oder einem Umbau stehen; so wie in den letzten Jahren Montreux, Interlaken oder Breitenloo. Gewisse Bestandteile eines Golfplatzes altern; in erster Linie natürlich die Greens. Es steht nicht nur im Interesse der Clubs, sondern auch der ASG, dass so erneuerte Plätze weiterhin attraktives Golfspiel bis hinauf auf internationales Niveau erlauben. Man muss deshalb gegen unsachgemässe Auflagen aller Art, die denkbar sind, gewappnet sein. Da können wir einem Club sicherlich helfen – die ASG ist immerhin das erste und wichtigste Kompetenzzentrum für Golf in der Schweiz!

Kommt man da nicht sofort auf politisches Parkett, wo die Emotionen gegen uns Golfer ja an jeder Ecke lauern?

Es ist gerade unser Bestreben, diese Emotionen durch Sachargumente zu ersetzen. Das Golfspiel hat schon immer draussen in der freien Natur stattgefunden, und wir Golfer wissen, dass wir uns mit einer Vielzahl von anderen «Benützern» der Golfplätze arrangieren müssen. Es ist ja erstaunlich, wie schnell sich die neuen Plätze mit Wildlife bevölkern. Aber genau das muss irgendwer den Amtsstellen, Behörden und Politikern auch mal erzählen! Sonst kommt es dann eben zu Auflaqen, welche das Spiel allzu sehr behindern oder den Bau und den Unterhalt einer Golfanlage unverhältnismässig verteuern. Berücksichtigt denn die Kommission in ihren Empfehlungen auch aktuelle Trends im Spiel und im Course Design – es gibt ja auch hier Modeströmungen aller Art?

Das ist nicht wirklich unsere primäre Aufgabe. Doch wir sind ja alle auch Golfer und sind da auf dem Laufenden. Deshalb können solche Punkte im Rahmen des Informationsaustausches sicherlich auch zur Sprache kommen. Hat die ASG nicht ein Interesse, darauf hinzuwirken, dass es in der Schweiz genügend echte Meisterschaftsplätze gibt, damit unsere besten Spieler auf Parcours spielen, die sie auch fordern?

Das ist ein komplexes Thema. Am Anfang steht bei jedem Golfplatz, bei jedem Projekt die Frage der Wirtschaftlichkeit. Was immer man baut, es muss sich auch betreiben lassen. Gerade bei den Pflegemassnahmen steigen die Kosten schnell einmal exponentiell; die Rede ist von mehr Personal, einer Reihe von speziellen Mähmaschinen, Grassorten mit viel höhern Ansprüchen an die Pflege und

Unterwegs mit dem Golfbag im Wallis… nur 30 Minuten von Crans-Montana!

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Erleben Sie das Omega European Masters in Crans Montana und spielen Sie: setzen Sie das «Gesehene» auf unserem echten Links-Course um…

Weil Sie hier Eindrückliches sehen und spielen… Erleben Sie das Omega European Masters in Crans Montana und spielen Sie: setzen Sie das «Gesehene» auf unserem echten Links-Course um… so weiter – das alles muss sich auch bezahlen lassen. Und zwar Jahr für Jahr für Jahr. In der heutigen Konkurrenzsituation, in welcher sich viele Golfplätze befinden, stehen die Eintrittsbeträge eher unter Druck, und die Mitglieder sind auch nicht einfach so für höhere Jahresbeiträge zu haben, nur weil einmal im Jahr die Nationalmannschaft auf ihrem Platz spielt.

Wir freuen uns auf Ihr Gepäck!

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Womit wir also schon wieder beim Business wären… Sicher. Aber es hat ja keinen Sinn, immer wieder Forderungen zu stellen, die in der gegenwärtigen Situation unrealistisch sind. Nicht bezahlbar. Auch bei den wirtschaftlichen Aspekten können wir uns als Kommission im Rahmen des Austausches äussern. Alle Kommissionsmitglieder sind ja selber in unterschiedlicher Form in einem Golfclub engagiert. Wir haben alle ein gutes Gespür für das, was machbar ist und was nicht. Aber auch in diesen Fragen gilt, dass wir keine Consulting-Firma sind und den Clubs nicht direkt zur Seite stehen können, sondern nur über unsere eingangs schon erwähnten Möglichkeiten, wie mittels Information, Kommunikation, Seminaren, Weitervermitteln von Kontakten… aber in den Alltagsbetrieb können wir uns nicht einmischen.

Sind denn die Eigentümer der Plätze überhaupt die Clubs, also die ASG-Mitglieder? Sind das nicht meistens Betriebsgesellschaften?

Gegenwärtig ist auf den meisten Anlagen das Clubmitglied gleichzeitig Eigentümer des Platzes – etwa als Aktionär oder Inhaber eines Anteilscheines. Dieses Finanzierungsmodell bietet denn auch eine Reihe besonderer

Herausforderungen – gerade vor dem Hintergrund der Entwicklung der clubfreien Golfer. Als Eigentümer kann und will man bei wesentlichen Bau- und Betriebsfragen mitentscheiden. Für die Entscheidfindung fehlen aber oft die Zeit und ein vertieftes Wissen, gerade bei ehrenamtlichen Clubvorständen. Hier wollen wir helfen; zum Beispiel durch Vergleiche des Pflegeaufwandes verschiedener Anlagen. Wir können den Vorständen Entscheidungsgrundlagen bieten. Das kann dem Management auch Argumente gegen überrissene Ansprüche der Kunden in die Hand geben. Hat die Platzkommission der ASG konkret formulierte Zielsetzungen?

Ja – die Kommission hat sich inzwischen konstituiert und in zwei intensiven Sitzungen ihre Aufgaben und Ziele erarbeitet. Sie versteht sich als Kompetenzzentrum der ASG für Fragen im Zusammenhang mit dem Bau und dem Betrieb einer Golfanlage. Sie unterstützt und berät die ASG beim Verkehr mit den eidgenössischen Behörden. Sie entwickelt Qualitäts-Standards und Leitlinien für Bau und Betrieb von Golfanlagen im Sinne von Best Practice –mehr Qualität zu einem tieferen Preis. Wir haben ein offenes Ohr für Impulse von aussen und sind voll motiviert, und wir werden nicht zögern, unsere Aufgaben mit viel Dynamik anzupacken!

Raphael Weibel, besten Dank für dieses interessante Gespräch!

Willkommen im Club!

Rundum einladend

Jederzeit golfen – ohne Startzeit und auch 'mal im vertrauten Zweier-Flight. Auf handgemähten Greens und im ersten PGA Class A Establishment der Schweiz!

Juwel zum Entdecken

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