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Historische Podestplätze

Historische Resultate prägten die erfolgreiche Saison des Schweizer Biathlon- und Langlauf-Teams. Im Skisprung-Weltcup realisierte Killian Peier seinen ersten Podestplatz.

Anfang Dezember der erste Podestplatz der

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Schweizer Biathlon-Frauen-Staffel überhaupt, zwei weitere im Verlauf der Saison und der daraus resultierende 2. Platz in der StaffelGesamtwertung für die drei Gasparin-Schwestern Selina, Elisa und Aita sowie Lena Häcki: Markus Segessenmann, Chef Biathlon, geizt zurecht nicht mit Superlativen, wenn er sagt: «Das war die mit Abstand beste Saison für den Schweizer Biathlonsport.» Denn auch in Einzel-Wettkämpfen gab es Top-3-Klassierungen zu bejubeln. Lena Häcki feierte in Le GrandBornand ihren ersten Weltcup-Podestplatz (3. in der Verfolgung), während Selina Gasparin im letzten Saisonrennen, bei der Verfolgung von Kontiolahti, vom 10. Start- in den 2. Schlussrang vorstiess. Bei den Männern sorgte Benjamin Weger beim Saison-Highlight in Antholz mit dem 5. Rang im Einzel über 20 km für das beste Schweizer WM-Resultat aller Zeiten. Zusammen mit Lena Häcki lief der Walliser danach in der SingleMixed-Staffel lange um eine Medaille mit, am Ende resultierte für das Swiss-Ski-Duo der starke 5. WM-Platz. Lea Meier krönte sich an den Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften in Lenzerheide im Einzel der Jugend über 10 km zur Weltmeisterin, Sebastian Stalder und Amy Baserga gewannen in der gleichen Disziplin auf JuniorenStufe Bronze. Baserga und Niklas Hartweg liessen sich zudem als Gesamtsieger im IBU Junior Cup feiern.

Nadine Fähndrich viermal auf dem Podest

Auch das Langlauf-Team zeichnete im vergangenen Weltcup-Winter für mehrere Podestklassierungen verantwortlich. Dario Cologna stiess insgesamt elfmal in die Top 10 vor, beim Heimweltcup in Davos wurde er Dritter. Der Bündner war überdies am Exploit der MännerStaffel mit Beda Klee, Jason Rüesch und einem bestechenden Roman Furger in Lahti beteiligt. Der 2. Rang in Finnland stellte zehn Jahre nach dem Staffelsieg in La Clusaz den grössten Schweizer Teamerfolg im Männer-Langlauf dar. Nadine Fähndrich bewies derweil mit ihren ersten zwei Sprint-Podestplätzen Stärke und Kampfgeist, wobei sie nicht nur als Einzelläuferin brillierte. Die Luzernerin stieg in Planica (3.) und Dresden (2.) auch im Teamsprint aufs Podest – zusammen mit Laurien van der Graaff. An den Olympischen Jugendspielen in Lausanne und an den Junioren-Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal trumpfte insbesondere Siri Wigger mit jeweils dreimal Edelmetall gross auf. In der Juniorinnen-Staffel liefen Nadja Kälin, Siri Wigger, Anja Weber und Anja Lozza zu WM-Gold; hinzu kam in Oberwiesenthal eine silberne Auszeichnung für Valerio Grond im Skating-Sprint.

Skispringen: guter Start, enttäuschendes Ende

Nachdem Killian Peier vergangene Saison mit WM-Bronze überrascht hatte, schaffte er es zu Beginn der Skisprung-Saison als Zweiter in Russland auch im Weltcup erstmals aufs Podest. Der Romand vermochte im Verlauf der Saison allerdings nicht mehr an den Erfolg anzuknüpfen und kämpfte wie Routinier Simon Ammann gegen ein Formtief an. VERA SCHÄR

1 Nadine Fähndrich erreichte in Norwegen ihre ersten beiden Weltcup-Podestplätze im Sprint. 2 Selina Gasparin lief beim letzten Saisonrennen in Kontiolahti als Zweite aufs Podest. 3 Lena Häcki durfte vor Weihnachten in Le Grand

Bornand über ihren ersten Einzel-Podestplatz im

Weltcup jubeln. 4 Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich sorgten für die ersten beiden Schweizer Podestplätze im Teamsprint überhaupt. 5 Killian Peier durfte sich in Nizhny Tagil über den ersten Weltcup-Podestplatz seiner Karriere freuen. 6 Die Schweizer Männer-Staffel mit Dario Cologna,

Jason Rüesch, Roman Furger und Beda Klee verblüffte in Lahti mit Platz 2. 7 Dario Cologna durfte vor Heimpublikum in Davos als Dritter über 15 km jubeln. 8 Für die Frauen-Staffel mit Elisa, Selina und

Aita Gasparin sowie Lena Häcki resultierten im Biathlon-Weltcup gleich drei Podestplätze.

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Der endgültige Durchbruch ist geschafft: Mit erst 19 Jahren sicherte sich Noé Roth den Gesamtweltcup-Sieg.

«Mein Highlight? Noé Roths Kristallkugel!»

83 Podiumsplatzierungen auf höchster Wettkampfstufe, zwölf Kristallkugeln sowie sieben Mal Edelmetall an den heimischen Olympischen Jugendspielen 2020 – dies die Ausbeute der Schweizer Ski Freestyler, Snowboarder und Telemarker in der Saison 2019/20.

Angesprochen auf sein persönliches Saison-Highlight sagte Sacha Giger, Direktor Ski Freestyle, Snowboard und Telemark bei Swiss-Ski: «Am speziellsten war für mich der Gewinn der Kristallkugel von Noé Roth im Aerials-Weltcup, weil mich der Zeitpunkt überrascht hat. Ich habe ihm den Triumph im Gesamtweltcup zwar zugetraut, aber nicht so früh mit dem Durchbruch gerechnet.» Der 19-jährige Noé Roth setzte seinem erfolgreichen Winter mit dem ersten Weltcup-Sieg im Saisonfinale und dem Gesamtweltcup-Sieg – als erster Vertreter des Schweizer Aerials-Teams nach Evelyne Leu 2006 – die Krone auf. Doch nicht nur die Leistung der Skiakrobaten stimmten Giger positiv: «Grundsätzlich habe ich mich über die sehr gute Arbeit in all meinen Disziplinen gefreut. Speziell auf Weltcup-Stufe lässt sich das Resultat sehen.» Für einen grossen Teil der Weltcup-Podiumsplatzierungen – 29 an der Zahl – zeichnete die Telemark-Equipe verantwortlich. Hinzu kamen sechs Kristallkugeln in den Einzel-Wertungen sowie zum fünften Mal in Folge der Gewinn der Nationenwertung. Auch das Freeski-Team heimste nicht nur ordentlich Podestplätze ein, sondern auch drei Weltcup-Kugeln (Giulia Tanno, Sarah Höfflin und Andri Ragettli). Zudem zeigte sich das Team auch abseits des Weltcup-Geschehens von seiner besten Seite: Sowohl an den prestigeträchtigen X Games in Aspen als auch bei der europäischen Ausgabe in Norwegen holten die Athletinnen und Athleten je fünf Medaillen. Andri Ragettli liess sich in Norwegen erstmals X-Games-Gold umhängen (im Slopestyle). Im Lager der Snowboarder konnten sich die Fans über 13 Podiumsplatzierungen freuen. So tauchten die Namen der Halfpipe-Snowboarder Pat Burgener und Jan Scherrer immer wieder auf – und bei den Alpin-Snowboardern widerspiegelten sich die starken Resultate bei Julie Zogg in der erfolgreichen Verteidigung von Platz 1 in der Parallel-Slalom-Wertung.

Erfolgreiche YOG 2020 – und abgesagte Heimevents

Dem Schweizer Publikum blieben indes viele Heimevents verwehrt: So musste nicht nur das geplante Slopestyle-Saisonfinale der Freeskier in Silvaplana wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, sondern auch die TelemarkEvents in Mürren und Thyon sowie das Skicross-Finale in Veysonnaz. In letzterer Austragungsstätte hätte es zum erwarteten Zweikampf um die Kristallkugel zwischen der führenden Schwedin Sandra Näslund und Fanny Smith kommen sollen. Doch der grosse Showdown blieb aufgrund der kurzfristigen Absage aus, und Fanny Smith beendete die Saison schliesslich auf dem 2. Platz des Overall-Rankings. Im gleichen Rang konnte sich Ryan Regez bei den Männern klassieren. Zur erfolgreichen Durchführung eines internationalen Grossanlasses kam es indes Mitte Januar in Lausanne: An den Olympischen Jugendspielen 2020 durften sich die jungen Snowboarder und Skicrosser vor heimischer Kulisse sieben Medaillen umhängen lassen – drei davon waren aus Gold (Marie Krista im Skicross, Valerio Jud im Snowboardcross und das Ski-Snowboard-Cross-Mixed-Team).

SABRINA AEBISCHER

1 Die Bilanz des Skicross-Teams kann sich sehen lassen: 15-mal standen Athletinnen und Athleten des Swiss-Ski Teams auf dem Podest – achtmal zuoberst. 2 Da ist sie: die erste X-Games-Goldmedaille für

Andri Ragettli! Auf Weltcup-Stufe konnte Ragettli im Verlauf der Saison zwei Siege feiern und konnte zum bereits dritten Mal die kleine

Kristallkugel im Slopestyle sein Eigen nennen. 3 Eindrucksvoll demonstrierten die Schweizer

Telemarker einmal mehr ihre Dominanz im internationalen Vergleich: Zum fünften Mal in Folge sicherten sich die Schweizer den Gewinn der Nationenwertung. Amélie Wenger-Reymond (3×), Stefan Matter (2×) und Bastien Dayer (1×) holten sich die Kristallkugeln in den Einzel-Wertungen. 4 Valerio Jud überquerte die Ziellinie im Snowboardcross-Finale als Sieger und bescherte sich damit einen unvergesslichen Erfolg.

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