Davos

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Kirchner auf dem Zauberberg und andere Davoser Spezialit채ten von Sven Eggert Juli 2012


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Inhaltsverzeichnis Kirchner auf dem Zauberberg und andere Davoser Spezialitäten......................................1 Vorsatz........................................................3 Kapitel 1 - Ankunft.....................................5 Kapitel 2 – Der erste Tag.........................16 Kapitel 3 – Hohe Promenade...................29 Kapitel 4 – Mittelstation...........................38 Kapitel 5 – Das Weissfluhjoch..................47 Kapitel 6 – Das Kirchner-Museum...........53 Kapitel 7 – Edelweiss und Schatzalp........65 Kapitel 8 – Wildboden und Waldfriedhof..77 Kapitel 9 – Islen, Milch Arena und Alpinum ................................................................. 90 Kapitel 10 – Davos Glaris und Rinerhorn97 Kapitel 11 – Madrisa und Sgraffiti.........101 Kapitel 12 – St Moritz und Bernina........119 Kapitel 13 – Abreise...............................133 Anhang A – Bilder.................................. 137

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Vorsatz Davos, der hoch in den Alpen gelegene Kurort und höchstgelegene Stadt Europas, ist nicht nur von seiner Landschaft einzigartig. Er hat auch viel Kultur zu bieten. Vor allem die Menschen und Künstler, die hier gelebt haben, haben diesen Ort geprägt. Zwei dieser Menschen haben dann auch in den Titel meines Buches gefunden. Kirchner, der vielseitige Expressionist, hat hier bis zu seinem Ende gelebt und gearbeitet. Er ist auch auf dem Davoser Waldfriedhof in Frauenkirch begraben. Der Literat Thomas Mann besuchte seine Frau in einem Davoser Sanatorium, dem jetzigen Waldhotel. Er wurde dadurch zu dem Roman „Der Zauberberg“ inspiriert. Die fiktive Handlung des Buches spielt allerdings auf der „Schatzalp“. Dort befindet sich das auch „Berghotel Schatzalp“, ein ehemaliges Sanatorium. Zum Gedenken an den berühmten Schriftsteller und an den Zauberberg-Roman wurde ein Thomas-MannWeg eingeweiht, der vom Tal zur Schatzalp führt. Auf dem Weg dorthin wurden zehn Schilder aufgestellt, die auch Zitate aus dem Roman beinhalten. Alle diese Stätten werde ich besuchen und versuchen, seinen Geist aufzunehmen. Zudem gibt es im Text genügend augenzwinkernde Hinweise auf den Roman „Der Zauberberg“. 3


Davos Zudem mache ich einen Abstecher nach St. Moritz über die Albula-Linie. In diesem Zusammenhang werde ich ein wenig über den Bernina-Express erzählen. Im Anhang des Buches sind noch meine Skizzen zu finden, die ich während des Urlaubs gemacht hatte. Es hat mir geholfen, Gesehenes zu verarbeiten und zu vertiefen. Deswegen hat mir das Zeichnen noch viel mehr Spass gemacht, als zu Fotografieren. Die meiner Meinung nach besten Fotos haben denn auch in dieses Buch gefunden, um meine Gedanken noch besser zu visualisieren. Deshalb wünsche ich Ihnen eine schöne Reise und fahren Sie mit mir von Deutschland aus in die Schweiz in das schöne Davoser Land im Kanton Graubünden. Für mich war das Schreiben des Buches wie eine kleiner Kurzurlaub in Gedanken zu meinem Urlaubsort und jedes mal, wenn ich das Buch in die Hand nehme und lese oder mir die Bilder angucke, wird es sein, als wenn ich dort wäre und die kristallklare Bergluft einatme. Sven Eggert, August 2012

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Kapitel 1 - Ankunft Ein nicht ganz einfacher Mensch im mittleren Alter reist zu Beginn des Sommers von Hamburg, was nicht seine Vaterstadt ist, nach Davos-Dorf, der höchstgelegenen Stadt in Europa, gelegen in Graubünden – Schweiz. *** Offenburg: Wabernde Dunstschwaden kriechen an waldbedeckten Bergen hinauf. Autos mit „OG“-Nummernschildern1 fahren vorbei. Ich bin jetzt schon seit fast 8 Stunden wach und es ist gerade mal 12 Uhr mittags. Ich schaue auf meinen Platz neben mir. Hier liegt kein Buch „Ozeandampfer“, sondern lediglich mein Rucksack. In der hügeligen Landschaft findet man Blumenzucht, Wein- und Maisanbau. Burgruinen recken sich auf Hügeln mit Wein in sattem Grün, teilweise terrassenförmig angelegt. Langsam hört der Regen auf und ein neuer Ort fliegt vorbei, Denzlingen. Im Hintergrund formieren sich Berge, der Himmel ist grau mit blauen Streifen und die Sonne versucht sich durchzukämpfen. Um 12:22 habe ich auch Freiburg hinter mich gebracht, es beginnt wieder zu regnen und ich schaue sehnsüchtig auf die sich zum Himmel reckenden Kirchtürme und die blaue Trambahn der Stadt. Immer mehr 1Ortenaukreis in Offenburg

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Davos Weinberge sind zum Greifen nahe, sattes Grün wuchert der Bahn entgegen. Die Städte huschen vorbei, Ebringen. Vor den Hügeln dunkelgelbes Getreide. Die Luft hüllt sich in Grau, Berge verschwinden unter weissen Wolken, Bad Kreuzingen, Heitersheim. Ausgewachsene spinnenartige Spargelpflanzen sind zu sehen, viele Gewächshäuser, einfach eine Plastikplane die über den Acker gezogen wurde, tauchen auf. Das Land wird wieder flacher, die Hügel drängen sich beiseite, Mühlheim (Baden). Jetzt kommen die Hügel wieder näher, Bad Bellingen, Rheinweiler. Der Regen hält wieder an. Die Bahn steigt nach oben, rechts öffnet sich ein Tal, das im Grau endet. Unter uns liegt eine kleine Stadt, wir durchfahren ständig Tunnels und links und rechts sind Plantagen von Obstbäumen zu sehen. *** Angefangen hat alles heute morgen. Ich war schon vor vier Uhr morgens wach. Die beiden Wecker haben noch nicht einmal geklingelt und ich stand schon auf. Um sechs Uhr soll der ICE schon von Hamburg Hauptbahnhof fahren. Ich habe eine Stunde Zeit aufzustehen, zu Frühstücken und meine Brote zu schmieren. Kurze Zeit später bin ich schon bereit und gehe mit Rucksack, Koffer und Regenschirm zur UBahn. Das Wetter ist bei weitem nicht 6


sommerlich, aber ich habe ja zum Glück einen Regenschirm dabei. Es ist knapp sechs Uhr morgens am Sonntag, aber die U-Bahn ist schon reichlich besetzt. *** 01.07.12 07:15 Ortszeit, zwischen Uelzen und Hannover. Die Sonne blendet schon über den Bäumen. Der Steward bietet Café an und geht wieder vorbei, einen duftenden Geruch von Café hinter sich her ziehend. Später gehe ich noch in das Bordbistro und esse ein Buttercroissant und trinke einen Orangen Creme Roibos Tee. Später in der Nähe von Darmstadt nehme ich mir vom Steward noch einen Café mit echter Schweizer Sahnemilch. *** Das ist jetzt das zweite Mal, dass ich nach Davos reise. Zuletzt habe ich in Davos-Platz gewohnt, diesmal wird es Davos-Dorf sein. Die Bahn wird mich direkt nach Davos-Dorf bringen und ich kann sogar mit dem Koffer zum Hotel gehen, es ist nur ein paar Schritte vom Bahnhof entfernt. Die Schweiz ist nämlich sehr gut mit der Bahn erschlossen. Ich habe mir natürlich vorher Gedanken gemacht, was ich in den nächsten zwölf Tagen machen werde, die ich der Schweiz bin. Zunächst ist da der deutsche Künstler und 7


Davos Expressionist Ernst Ludwig Kirchner. In Davos gibt es nämlich u.a. das Kirchner-Museum. Es fing damit an, dass ich in Hamburg die Kirchner-Ausstellung besucht und dort erfahren habe, dass Kirchner auch in Davos gelebt hat und dort auch gestorben ist. Viele Motive Kirchners sind die Davoser Landschaft und ihre Menschen. Sie fanden Ausdruck in Skulpturen, Bildern, Holzschnitten und Wandteppichen. Auch hat er viele Schwarz-Weiss-Fotos in dieser Gegend gemacht. So fand ich es wichtig, direkt am Ort Eindrücke von den Motiven zu erleben und auch die Wirkstätten von Kirchner zu besuchen, also wo er gelebt hat und auch wo er begraben ist. Der Besuch des KirchnerMuseums ist hier natürlich Pflichtprogramm. *** Ich erreiche den Bahnhof des deutschen Basel Bad um 12:55. Um 12:57 ist es dann soweit. Ich überquere den Rhein und bin in der Schweiz. Als erste Station erreichen wir Basel SBB direkt hinter der Grenze, wo ich aussteigen muss. Hier soll es um 13:07 auf Gleis 12 mit dem Intercity IC 775 losgehen. Es stand schon auf Messers Schneide, dass ich den Zug noch erreiche, da der Zug vorher verspätet war, doch ich habe Glück. ***

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„Grüeziwohl, die Billets bitte“. Endlich geschafft. Ich habe auf Gleis 12 den Zug nach Zürich doch noch erreicht und habe einen freien Platz abbekommen, wo ich auch meinen Koffer abstellen kann. Der Zug ist dann tatsächlich um 13:09 von Basel SBB losgefahren. Im Zug wird Karten gespielt und die „Neue Zürcher Zeitung“ gelesen. Schwiizerdütsch wird von allen Seiten im Hintergrund gemurmelt. Ich suche mein Ticket heraus und zeige meine Fahrkarte. Die Schaffnerin fragt mich höflich, wie das Wetter in Hamburg war. „Es war wie hier, regnerisch“. Mit den Worten „Sie müssen in Zürich umsteigen“, bekomme ich dann das Billett auch wieder zurück. Endlich einmal warm im Zug hier, im ICE habe ich fürchterlich gefroren, musste meinen Koffer öffnen und einen Wollpullover und ein Weste herausnehmen. Mit meiner Jacke musste ich mir dann die Beine zudecken. *** Ebenso wichtig für Davos wie Kirchner ist der deutsche Schriftsteller Thomas Mann („Die Buddenbrooks“). Er kam mit Davos in Berührung, als er seine Frau in einem Sanatorium hier in Davos besuchte. Später wurde er dadurch zum Schreiben seines Romans „Der Zauberberg“ inspiriert. Die Handlung des Romans spielt in einem fiktiven Sanatorium in 9


Davos Davos-Platz. Man kann aber sagen, dass er sich als Vorlage das Sanatorium auf der Schatzalp genommen hat. Dies ist heute ein Berghotel geworden. Zum Gedenken an Thomas Mann gibt es hier in Davos einen nach ihm benannten Platz, eine Gedenktafel und der beschilderte Thomas-Mann-Weg. Mein Ziel war es wiederum, mögliche viele von diesen Orten zu besuchen und auch Eindrücke aufzunehmen und mit denen im Roman des Zauberberges zu vergleichen. Kurz vor meiner Reise habe ich versucht, das Buch durchzulesen, habe es aber nicht mehr als knapp bis zur Hälfte geschafft. Da bin ich nicht der einzige, wie sich später herausstellen sollte. Doch dazu später. *** Die Landschaft hat sich schlagartig geändert, wir fahren durch bergige Landschaften mitten in einem Tal. Keine hohen, aber für einen Flachlandtiroler schon beeindruckende Berge strecken sich nach oben in den Himmel. Es kommt schon der erste Tunnel, der ist dann aber auch schon so richtig lang, die Ohren drücken und ich versuche den Druck auszugleichen. Nach dem Austritt aus dem Tunnel drängen sich weisse Hochhäuser und Schrebergärten an die Bahnlinie. Da, eine erste Besonderheit der Schweiz, ein „Coiffure“. Das ist in Deutschland ein Frisörsalon. Als nächstes eine größere Stadt 10


ist zu sehen, Lenzburg im Aargau. Schon wieder ein Tunnel, es riecht nach verbrannten Gummi, so wie eben ein Kurzschluss riecht. Der Druck auf den Ohren hält wieder an und ich muss zum Druckausgleich wieder gähnen. Es folgt noch die Gemeinde Dietikon im Kanton Zürich, bis wir dann endlich um 14:13 die Stadt Zürich erreichen. Hier muss ich wieder aussteigen, denn auf Gleis 6 wartet auf mich der Interregio IR 1775 Richtung Landquart. *** Was ich schon bei meiner letzten Reise unternehmen wollte, aber nicht geschafft hatte, war es, eine Reise mit dem legendären Bernina Express zu machen. Dazu war ich aber nicht gekommen, weil ich vor Ort krank geworden bin und im Hotel das Bett hüten musste. Der Bernina-Express ist ein Panoramazug, der einen von der Schweiz aus in das sonnige Italien bringt. Dabei geht es über schwindelerregende Höhen vorbei an verschneiten hohen Bergen und eisigen Gletschern. Das also ist mein Ziel, so muss ich in den nächsten Tag mich am Bahnhof erkundigen, wie die Konditionen sind. *** In Zürich steige ich aus, um über die Lautsprecheransage zu erfahren, dass der Zug auf das Gleis 13 verlegt worden ist. Solange das

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Davos nicht das Gleis 13½ ist, ist alles noch in Ordnung. Zur Sicherheit frage ich noch einen Schaffner und er leitet mich dann auch in die richtige Richtung. Langsam rollt der Zug los Richtung Sargans, Landquart und Chur. Auf der linken Seite öffnet sich so langsam der langgestreckte und schmale Zürichsee. Es gibt Fähren, um auf die andere Seite des Sees zu fahren. Weinberge sind wieder überall zu sehen. Nach Tahlwil halten wir in Wädenswil an einem Steg mit gedrungenen Kastanienbäumen, Bänken und Wasserspielen. Ich blicke auf den leeren Steg 1 / 2. Am anderen Steg wartet schon ein Ausflugsschiff , die „Forch“. Tauben und Enten picken auf den ausgekiesten Boden. Das Wasser ist bedrohlich nahe, es gibt kaum Wellengang. Es ist bewölkt, die Berge auf dem gegenüberliegenden Ufer liegen im Nebel. Später muss ich noch auf die Toilette gehen. Durch die Toilettenschüssel kann ich den vorbeirauschenden Boden sehen. Das Wasser kommt über ein Fusspedal ins Waschbecken. *** Draussen beginnt es ein wenig zu rinseln. Wir erreichen jetzt noch den Ort Pfäffikon, dann sind auch schon langsam die Ausläufer des Zürichsees verschwunden. Um 14:40 folgt ein neuer See auf der linken Seite, der Obersee. Entweder ist das Land jetzt wieder flacher 12


geworden oder man kann die Berge nicht im Nebel sehen. Jetzt tauchen flache Hügel in der Ferne des Nebels auf. Koppeln mit Pferden oder auch mal mit Wild sind zu sehen. Ein paar braune Kühe stehen auf den Weiden. Die Berge rücken jetzt wieder näher. In den Bergen sind schon vereinzelt graue Felsen zu erkennen. „Nächster Halt Ziegelbrücke“, ertönt es durch die Lautsprecher. - „Richtung Glarus bitte umsteigen“. 15:00, jetzt sind schon richtige Berge links und rechts, die Gipfel in grauen Wolken.

Abbildung 1: Burgen, u.a. in Bad Ragaz (unten)

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Davos Wir fahren in einen Tunnel und als wir aus dem Tunnel herauskommen, eröffnet sich uns ein See, eingekeilt von steilen Felswänden, der Walensee. Mindestens zwanzig Surfer sind auf dem türkisblauen See zu sehen, es muss dort richtig windig sein, weil Schaumkronen zu sehen sind. Der See ist wieder sehr langgezogen, es folgt wieder ein Tunnel und es sind noch mehr Windsurfer zu sehen. Es folgt Walenstadt, die Autos haben alle das Nummernschild „GL“, also sind wir im Kanton Glarus. Um 15:15 sind wir in Sargans, es ist wieder Wein an den Berghängen zu sehen und ab und zu eine schöne Burg. Nächster Halt ist noch Bad Ragaz und schließlich erreiche in Landquart, wo am Gleis 5 der Zug auf mich in Richtung Davos wartet. Es soll um 15:47 losgehen und Davos Platz wird um 16:55 erreicht. Jetzt geht es im schönen Prättigau an Malans, Seewis-Valzeina, Grüsch, Schiers, Furna, Jenaz, Fideris, Küblis und Saas vorbei. Die Zeit vergeht aber schnell, weil ich im Zug einen Arzt aus Hannover treffe. Er ist das erste Mal in Davos, sodass ich ihn schon ein bisschen aufklären konnte. Er ist die nächsten Tage im Berghotel Schatzalp einquartiert. Auch er hat den Zauberberg vorher gelesen, hat es aber auch nur bis auf Seite 200 geschafft, genauso wie ich. ***

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Schliesslich und endlich habe ich es geschafft, ich verlasse meinen Zug in „Dorf“. Im „Zauberberg“ steht, dass ein Zug von Hamburg nach Davos 20 Stunden braucht, ich habe es in knapp der Hälfte der Zeit geschafft. Mit meinem Koffer muss ich nur fünf Minuten zum Hotel gehen. An der Rezeption wird mir dann auch gleich meine Schlüsselkarte und die DavoserGästekarte ausgehändigt. Mit dieser kann ich jetzt (fast) überall hinfahren. Mein Zimmer ist im Altbau des Hotels. Zum Glück gibt es einen Fahrstuhl im Hotel und so kann ich ohne Mühe meinen schweren Koffer in das Hotelzimmer schleppen. Die Türen und Decken des Zimmers sind niedrig und alles ist mit dunklem Arvenholz verkleidet, sodass es hier ziemlich düster ist. Es riecht wie in einem Tannenwald. Nachdem ich ein bisschen ausgepackt und in den Schrank verstaut habe, ziehe ich mich um, um draussen noch ein wenig spazieren zu gehen. Ich gehe die Promenade Richtung „Platz“. Auf dem Weg kann ich noch ein wenig Geld von der Bank holen. Das geht ohne Probleme mit der ECKarte im Automaten. Man muss nur seine PINNummer parat haben. Dann finde ich noch eine Telefonzelle der Swiss Telecom. Hier kann ich sogar mit Euromünzen bezahlen. Es ist merklich kalt hier und windig, aber die frische Luft ist einmalig.

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Davos Kapitel 2 – Der erste Tag Die Nacht war nicht besonders gut verlaufen. Der starke Geruch des Arvenholzes hat mich doch nicht schlafen lassen. Deshalb habe ich beschlossen, den Concierge zu fragen, ob ich doch noch ein anderes Zimmer bekommen kann. Und es klappt. Ich kann mir zwei Zimmer angucken. Das eine geht nach hinten weg, hier ist es sehr ruhig, aber ich schaue gegen eine langweilige Felswand.

Abbildung 2: SkistĂźrzeBrunnen in "Dorf"

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Nachteilig ist aber vor allem der Geruch des Teppichs. „Hier wurde gerade der Teppich getauscht.“, war die Auskunft. Das geht natürlich gar nicht. Das andere Zimmer ist dagegen ein Träumchen, gross, hell und mit einem schönen Balkon mit Stühlen und Tisch. Zwar auch zur lauten Strasse hin, wie mein jetziges Zimmer, aber egal.

Abbildung 3: Postkutsche in "Dorf" Deswegen habe ich auch nicht lange überlegt und einfach entschieden. „Ich nehme das Zimmer.“. Jetzt kann ich auch endlich in das Frühstückszimmer gehen. Hier werde ich dann auch gleich mit einem „Guete Morge“ begrüsst. Viele Erinnerungen an meine letzten Reisen nach Davos und Zermatt werden gleich wieder 17


Davos wach. Als Marmelade gibt es am Frühstücktisch „Zwetschge“. Nach dem Frühstück fahre ich um 11:37 mit dem Bus der Linie 3 zur Haltestelle „Davos Post“ in Davos-Platz2. Hier befindet sich der Supermarkt „Coop“, der im Erdgeschoss auch ein Restaurant hat. Hier kann man nämlich sich selbst warmes Essen am Buffet zusammenstellen. Ich lege mir Trutenfleisch (Pute), Spinat und Reis auf dem Teller. „Haben Sie selber geschöpft?“, werde ich an der Kasse gefragt. Ich bejahe es und lege meinen Teller auch gleich auf die Waage. Nach dem köstlichen Mittagessen werde ich von Davos Platz nach Davos Dorf mit der Rhätischen Bahn zurückfahren. Auch die Bahnfahrt ist mit der Gästekarte zwischen Filisur und Klosters inklusive. Auf dem Weg zum Bahnhof Davos-Platz komme ich noch an der 1903 erbauten Pauluskirche vorbei.

2Wird auch einfach nur „Platz“ genannt

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Abbildung 4: Pauluskirche / Bethanien Da der Zug erst später fährt, kann ich noch zur Jakobsbahn gehen, die sich direkt am Bahnhof befindet. Die Jakobsbahn ist eine Seilbahn, die Zwischenstation auf der Jschalp (1931 m) macht, von der man dann auch mit einer Seilbahn auf das Jakobshorn (2590 m) weiter befördert werden kann.

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Abbildung 5: Jakobshorn-Bahn Wenn man nach Clavendel wandern möchte, ist die Jschalp ein perfekter Ausgangspunkt. Richtung Clavendel findet man auch eine Schaukäserei. Hier hat man die Gelegenheit, bei der Produktion des Käse dabei zu sein und wird später sogar noch verköstigt. Als ich wieder am Bahnhof Davos Dorf bin, gehe ich erstmal zur Information, die sich dort im Bahnhofsgebäude befindet. Auch werden hier Tickets des Rhätischen Bahn verkauft. Deswegen frage ich die Dame der Rhätischen Bahn, wie viele Tage vorher man die Karten für den Bernina Express kaufen sollte. Die Antwort ist zwei bis drei Tage, denn sonst wäre es schwierig, noch einen Fensterplatz zu 20


bekommen. Für die Damen der Information weiss ich auch noch eine Beschäftigung. Ich habe mir mittlerweile ein Karte von Davos im Warteraum der Bahn besorgt und möchte wissen, wo sich das Waldhotel befindet. In diesem ehemaligen Sanatorium war bekanntlich die Frau von Thomas Mann einquartiert. Ich lege also meine Karte auf den Tresen und schon geht das Rätselraten los. Doch kurze Zeit später ist die entsprechende Strasse gefunden. Ich gebe meinen Kugelschreiber und schon ist ein Kreis um die entsprechende Stelle in der Karte gemacht. Es ist die „Bobbahnstrasse“. Hier muss tatsächlich eine Bobbahn gewesen sein, denn im „Zauberberg“ wird sie erwähnt, wie sie sich von der Schatzalp schlängelt. Wir reden noch ein bisschen weiter, aber die Dame will gar nicht mehr meinen Stift loslassen. „Gefällt Ihnen mein Stift?“, frage ich neckisch. „Oh, entschuldigen Sie, das habe ich gar nicht gemerkt“, lacht sie zurück. Auf dem Rückweg zum Hotel gehe ich noch bei Eurospar einkaufen: ein Brötchen, einen Joghurt mit Mango, Karotten, eine Fruchtschnitte Apfel, einen halben Liter Milch und Capri-Sonne „Jack's Fruit“. (mit Jackfruit) Am Abend gehe ich noch einmal spazieren und ich schlendere durch die „Promenade“, die Hauptgeschäftsstrasse von Davos und gucke mir ein paar Schaufenster an. Beim Bäcker sind alle Arten von Brötchen zur Schau gestellt und da es 21


Davos gibt sehr viele: Doppeli, Nussbrötli, Rosinenbrötli, Roggensauerteigbrötli, Mohnbrötli, Tafaaserbrötli, Sesambrötli, Walser Roggenbrötli, Schlumbergerli, Dinkelbrötli, Milchburebrötli, Leinsamenbrötli, Gerstenbrötli, Frühstücksbrötli, Ballon, Paillassebrötli rustik, Buttergipfel, Paillassebrötli hell, Laugengipfel und Vollkorngipfel. Haben Sie bei Ihrem Bäcker auch so viel Auswahl? Ein „Brötli“ ist, wie man sich denken kann, ein Brötchen und ein „Gipfel“ oder „Gipfeli“ ein Croissant. Zudem noch verschiedene Brotarten: Paillassebrot3 hell, Paillassebrot dunkel, Burebrot, Milchburebrot und so weiter. Auch einige DavoserSpezialitäten werden angeboten: Echte BündnerNusstorte, Zauberbergbrot und Kirschstengli. Ein anderes Geschäft bietet Drogerieartikel an. Da gibt es zum Beispiel Cremes mit der Wallwurzel oder Munggensalbe (Murmeltiersalbe). In einem Büro für Immobilien werden Wohnungen angeboten: eine 72qm Wohnung mit 2 ½ Zimmer für CHF 850'000 und eine mit 3 ½ Zimmer für CHF 1'350'000. Interesse? Aber bitte nur mit dem nötigen Kleingeld. Doch zunächst einmal werde ich endlich ein bisschen über Davos selbst erzählen. Davos liegt 3Pain Paillasse, ein sehr knuspriges, langes und in sich verdrehtes Brot, einem Baguette nicht unähnlich

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im Kanton Graubünden und es besteht aus mehreren Gemeinden, die zusammen das Davoser Land bilden. Die Gemeinden sind: •

Klosters Dorf (1124 m)

Klosters (1191 m)

Laret (1507 m)

Wolfgang (1631 m)

Davos Dorf (1560 m)

Davos Platz (1540 m)

Frauenkirch (1505 m)

Glaris (1457 m)

Monstein (1626 m)

Wiesen (1421 m)

Davos-Dorf und Davos-Platz werden dabei auch im Zauberberg erwähnt, dort werden sie kurz „Dorf“ und „Platz“ genannt. Mit der Davos-Klosters-Inclusive-Card, die mir im Hotel ausgehändigt wird, kann ich mit dem Bus und der Rhätischen Bahn zwischen den Gemeinden umsonst hin- und herfahren. Ausnahme bilden eine Reihe von Seitentälern. Auch die Bergbahnen können gratis benutzt werden. Zudem gibt es eine Reihe von Vergünstigungen, die man auf dem Informationsblatt zu Davos-Klosters-Karte 23


Davos nachlesen kann. Diese wird gleich mit der Karte ausgehändigt. Jetzt gibt es eine kurze Beschreibung der einzelnen Gemeinden. Klosters Dorf, die östlichste Gemeinde, hat die Madrisabahn, eine Gondelbahn nach Madrisa auf 1887 m. In Klosters ist das Touristenzentrum zu finden. Zudem gibt es dort die Gotschnabahn, eine Luftseilbahn, die auf den Gotschnaboden (1779 m) und Gotschnagrat (2285 m) führt. Zudem bietet Klosters etwas, was in die anderen Orten nicht so zu finden ist, nämlich die traditionellen Chalets, sprich die alten Holzhäuser. In Laret findet man den Schwarzsee. Danach folgt Wolfgang. Zwischen Wolfgang und Davos Dorf liegt der Davoser See, der ein Strandbad hat und auf dem auch gesegelt wird. Entlang des Sees findet man auch viele Eichhörnchen, die man füttern kann.

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Abbildung 6: Davoser See Davos Dorf hat die Parsennbahn, die auf die Mittelstation (2219 m) und das Weissfluhjoch (2662 m) f채hrt. Zudem gibt es noch die PischaBahn, die aber nur im Winter in Betrieb ist.

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Abbildung 7: Davos Karte 1 In Davos-Platz findet man die Schatzalp, die Jakobsbahn zum Jakobshorn, das Kirchner Museum und den Thomas-Mann-Weg. In Frauenkirch gibt es den Waldfriedhof und die Staffelalp. Glaris hat die Rinerhornbahn auf das Rinerhorn. Monstein bietet das Bergbaumuseum

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Schmelzboden und die Monstein-Brauerei. In Wiesen kann man das Wiesenviadukt besuchen.

Abbildung 8: Die Rh채tische Bahn (RhB)

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Abbildung 9: Bahnstationen im Davoser Land 28


Kapitel 3 – Hohe Promenade Ich werde gleich beim Frühstück vom „Wachhund“ abgefangen: „Darf ich bitte Ihre Zimmernummer wissen?!“. Nachdem ich dann letztendlich schon ein paar Tage im Hotel gewesen bin, kennt man mich schon und ich werde dann auch mit „Guten Morgen, Herr Eggert“ begrüßt. Es gibt heute morgen Brötchen mit Zwetschge- und Schwarze-KirscheMarmelade und auf dem Frühstücktisch steht das frisch gedruckte Programm. Jeden Morgen steht auf dem Frühstückstisch ein Kärtchen mit der Wetterprognose für den heutigen und für die nächsten Tag und ein oder mehrere Vorschläge für ein Ausflugsprogramm. Die meisten Programme sind kostenlos, da es inklusive der Gästekarte ist. Die Anmeldung ist oft nicht nötig oder man kann sich einfach über die Rezeption anmelden. Ein schöner Service. Heute steht eine öffentliche Abendführung im Kirchner-Museum an. Sie findet von 18:30 bis 19:00 statt. Wie ich später erfahren habe, findet jeden Dienstag im Museum eine Führung statt, an anderen Tagen und Terminen nicht. Der normale Eintritt kostet zwölf Franken, mit Führung fünfzehn Franken. Ich hoffe, dass ich diesen Termin heute wahrnehmen kann. Laut Wetterprognose soll es heute 15-17°C werden, am Abend wird es eventuell Gewitter geben. 29


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Abbildung 10: Blick auf den "Seeli" in „Dorf“ und das Dischma-Tal Nach dem Frühstück setze ich mich noch einmal in die Lounge des Hotels, um die neueste Zeitung zu lesen. In der Schweiz gibt es zur Zeit erhöhte Hochwassergefahr, weil es die letzten Tage zu viel geregnet hat. Und oberhalb Klosters wird die Silvretta(-Berg)hütte eingeweiht. Später hätte ich noch an einem interessanten Vortrag in der Bibliothek und Ludothek4 Davos teilnehmen können. Mit dem Slogan „Hüttenzauber – wenn Hüttenwarte erzählen“ wurde ein Programm von drei Vortragsreihen vorgestellt, in der 4 Spielothek, also wo Kinder (und natürlich auch Erwachsene) sich Brett- und Gesellschaftsspiele ausleihen können

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Spannendes über die SAC5-Hütten in der Umgebung von Davos erzählt wird. Am Montag den 9. Juli hätte ich die Gelegenheit gehabt, die Referenten Barblan und Barandun über die Keschhütte auf 2'625 m ü.M. zu hören. Nach dem Frühstück fahre ich mit dem Bus nach Davos Platz. Hier an der Haltestelle „Postplatz“ kann man bei Coop im Restaurant günstig essen. Um 11:10 bin ich schon im Restaurant und lege mir am Büffet „Trutenfleisch“ (Pute), „Zucchetti“ (Zucchini) , Blumenkohl und Reis auf den vorgewärmten Teller. Der Teller wird gewogen und ich bezahle 10.10 CHF, was für eine warme Mahlzeit sehr günstig ist und es ist sehr schmackhaft. Hier in der Nähe ist dann auch noch die Post, wo ich mir noch Postkarten und Briefmarken gekauft habe. Wenn man die Postkarten möglichst schnell ins Ausland versenden möchte, sollte man das teuere PRIORITY wählen. Dann kostet die Beförderung allerdings CHF 1,40. Ich habe mich einfach an den nächsten freien Schalter gestellt, dabei muss man in der Post zuerst eine Nummer ziehen und eine Tafel zeigt einem an, wann man dran kommt. Um für den Nachmittag noch etwas zu essen zu haben, gehe ich noch nach Aldi Suisse, was in der gleichen Strasse, fast gegenüber von Coop 5 Schweizer Alpen Club (SAC)

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Davos gelegen ist. Hier kaufe ich u.a. ein „Bürlischild“ (auf Französisch „Petit pain maison“6 und auf Italienisch „Panino alla casalinga“), ein sehr schmackhaftes knuspriges und dunkel gebackenes Zwillingsbrötchen. Auffallend ist hier schon das gegenüber dem deutschen sehr unterschiedliche Angebot an Essen. So kann man hier im Supermarkt z.B. Pferderauchfleisch und „Pferde-Mostbröckli“, einer anderen Schweizer Fleischspezialität, als Aufschnitt kaufen. Nachdem ich meine Sachen an der Kasse im Rucksack verstaut habe, mache ich mich auf dem Weg zum Bahnhof.

Abbildung 11: Blick von der hohen Promenade 6 Zu Deutsch; „Kleines selbstgebackenes Brot“

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Am Abend gehe ich auf der „Hohen Promenade“ spazieren. Das ist ein Gehweg am Hang, der einen atemberaubend schönen Blick über Davos und die gegenüberliegenden Berge bietet. Der Weg startet von der Evangelisch-reformierten St. Theodul-Kirche aus und wird als „Landschaftsweg Davos“ oder „Panoramaweg“ ausgewiesen. Hier gibt es nicht nur viele Hinweisschilder und Kunstwerke zu sehen, von diesem Weg aus auch beginnt der ThomasMann-Weg.

Abbildung 12: Kirche St. Theodul in DavosDorf

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Davos In der Nähe des Wasserfalls des Schiabachs und auch versteckt am Wegesrandes der „Hohen Promenade“ findet man auch viele Skulpturen.

Abbildung 13: Schiabach

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Abbildung 14: Hohe Promenade - Teil 1

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Davos Auf dem Zurückweg komme ich noch beim „Bistro Angelo“ vorbei. Hier gibt es interessante Speisen wie Springbock (ab 32 Fr), Känguru (ab 25 Fr), Pferdefilet (ab 34 Fr) und Pouletflügli7 (ganz unspektakulär). Nachdem ich wieder zuhause angekommen bin, gibt es auch schon wie angesagt, ein Gewitter mit Platzregen. Ganz in der Nähe ist auch ein Blitz eingeschlagen, es hat ganz laut metallisch trocken geknallt. Später fahren mehrere Feuerwehrwagen mit Blaulicht in die Richtung des Knalls. Das ist schon spannend, wenn man so die Blitze in den Bergen sieht und das hält jetzt schon Stunden an.

Abbildung 15: Skulpturen am Schiabach

7Hähnchenflügel

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Abbildung 16: Hohe Promenade - Teil 2

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Davos Kapitel 4 – Mittelstation Am Morgen mache ich mich gleich auf, um den Thomas Mann Weg zu suchen. Dazu fahre ich zuerst mit dem Bus zur Haltestelle „Kongresszentrum / Hallenbad“. Dort direkt an der Haltestelle befindet sich zur Orientierung auch eine kleine evangelische Kirche, die Kirche der Freien Evangelischen Gemeinde von Davos. Schon an der Kirche findet man einen ersten Hinweis auf den Thomas-Mann-Weg.

Abbildung 17: Thomas-Mann-Schild an der Kirche Das Schild zeigt ein Bild von Thomas Mann und darunter den Namen des Waldhotels. Nun geht man die Scalettastrasse hinauf, um dann links in 38


die Buolstrasse einzubiegen. Hier gibt es schon einen direkten Hinweis auf den Thomas-MannWeg und das Waldhotel.

Abbildung 18: Zum Thomas Mann Weg Die Buolstrasse fĂźhrt direkt zum Waldhotel Davos. In diesem Hotel war Anfang des 20. Jahrhunderts die Frau von Thomas Mann, Katia, ein Gast und Thomas Mann hat sie auch dort besucht. Geht man am Hotel vorbei, beginnt dort direkt ein kleiner Waldweg, der mit dem Namen „Thomas-Mann-Weg“ ausgezeichnet ist. Kleine weisse Schilder weisen den Weg aus und es sind insgesamt zehn Messingtafeln angebracht, die jeweils einen Auszug aus dem Zauberberg-Buch haben. Die Schilder sind alle nummeriert und das Schild mit der Nummer 1 ist direkt an der

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Davos Steinmauer des Waldhotels angebracht. Es trägt die Überschrift „Lagebeschreibung des Waldsanatoriums“. Das Schild mit der Nummer 10 befindet sich hoch oben auf der Schatzalp.

Abbildung 19: Waldhotel Davos Nur ein paar Meter vom Waldhotel entfernt findet man auch schon das zweite Schild des „Thomas-Mann-Wegs“.

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Abbildung 20: Der Thomas Mann Weg Das zweite Schild trägt keine Ăœberschrift, sondern enthält nur ein Zitat aus dem zweiten Kapitel des Zauberbergs.

Abbildung 21: ThomasMann -Weg Ich habe mir vorgenommen, den Thomas-MannWeg von der Schatzalp aus, also von oben 41


Davos kommend zu begehen. Deswegen gehe ich auch schon wieder zurück, so kann ich heute noch etwas anderes unternehmen. Am Nachmittag habe ich vor mit der Parsennbahn auf die Mittelstation zu fahren. Die Parsennbahn ist eine Standseilbahn, die in Davos-Dorf gelegen ist. Es gibt sogar eine Bushaltestelle „Parsennbahn“, sodass man hier sehr komfortabel hingelangen kann.

Abbildung 22: Parsennbahnstation in "Dorf" Die Parsennbahn führt zum Weissfluhjoch, einem 2844 m hohen Berg im Davoser Land. Dabei muss man auf halben Wege in der Mittelstation umsteigen. Heute ist das Wetter noch sehr neblig und wolkig, sodass die Sicht 42


sehr eingeschränkt sein wird. Deswegen habe ich auch entschieden, nur bis zur Mittelstation zu fahren und an einem anderen Tag, an dem es nicht so wolkig ist, zum Weissfluhjoch zu gelangen.

Abbildung 23: Parsennbahn in der Mittelstation Die Parsennbahn öffnet erst sehr spät im Jahr, erst Anfang Juli. Deswegen hatte ich bei meinem letztes Besuch in Davos nicht die Möglichkeit, mit der Bahn zu fahren, weil ich schon Anfang Juni für ein paar Tage angereist war. Ich gehe also in der Talstation in das StationsGebäude und kann mit meiner DavoserGästekarte auch schnell das Drehkreuz passieren. Über eine steile nach oben führende 43


Davos Treppe kann man in die Kabinen der Bahn einsteigen. Es gibt Sitzpl채tze und Stehpl채tze. Ich stelle mich also in die erste Kabine mit dem Blick nach hinten, so dass ich sp채ter bei der Fahrt einen fantastischen Ausblick nach unten haben werde.

Abbildung 24: Richtung Weissfluhjoch Nach dem Beginn der Fahrt und einem atemberaubenden Blick in das Tal ist es auch schon nach wenigen Minuten wieder vorbei. Als ich in der Mittelstation aussteige, bewegt sich die Masse der Leute schon auf die wartende Bahn zu. Diese wird auf das Weissfluhjoch weiterfahren. Ich beginne das Geb채ude zu verlassen und merke gleich den Temperaturwechsel. In der Bahn haben die 44


Scheiben auch schon vorher angefangen zu beschlagen. Hier auf 2219 m ist es schon empfindlich kalt. Die Leute, die mir gefolgt sind, wechseln auch ihre Kleidung und ziehen sich wärmere Sachen an. Alles bewegt sich Richtung Ausgang und steuert die Wanderwege Richtung Weissfluhjoch an. Die Mitreisenden sind schon richtig professionell mit Bergstiefeln, Wanderstöcken, funktionaler Bekleidung und Rücksäcken ausgestattet. Ich versuche ein paar hundert Meter zu folgen, aber die Steigung und die etwas dünne Luft machen mir etwas zu schaffen. Deswegen konzentriere ich mich lieber auf die nähere Umgebung. Hier wächst kein Baum mehr, nur Gras und Gebirgskräuter und -blumen. Stellenweise sehe ich schon Flecken von Schnee. Ich bin umgeben von kargen und felsigen Bergen. Die Vielfalt von Blumen und Kräutern ist aber überwältigend. Ich sehe auch eine Reihe von Enzian. Schilder an der Station haben schon auf die geschützten Blumen hier hingewiesen, also darf man hier auch keine Blumen pflücken bzw. mitnehmen.

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Abbildung 25: Enzian

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Kapitel 5 – Das Weissfluhjoch Heute am Mittwoch liegt wieder ein interessanter Vorschlag für einen Ausflug auf dem Frühstückstisch: Heute geht es zum Schaubergwerk Silberberg und Bergbaumuseum im Schmelzboden. Treffpunkt ist die Bahnstation Monstein. Dabei ist noch anzumerken, dass die Station Monstein einer der Bahnstationen der RhB sind, an denen dnur auf Verlangen angehalten wird. Im Zug muss man dazu einen speziellen Knopf drücken, damit der Zug an der nächsten Station anhält. Wartet man an der Bahnstation, so muss man an der Station einen entsprechenden „STOP“-Knopf drücken. Dies sollte man nicht zu früh machen, da das Signal nur 15 Minuten aufrecht erhalten wird.

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Abbildung 26: Station Monstein Da ich gestern mit der Parsennbahn nur zur Mittelstation (Davos-Höhenweg) gefahren bin, weil dass Wetter schlecht, nämlich neblig war, habe ich mich heute deswegen entschlossen, die Parsennbahn bis zum Höhenweg-Weissfluhjoch zu fahren. Dazu muss ich dann nur einmal am Davos-Höhenweg bzw. der Mittelstation umsteigen. Die erste Bergfahrt zum DavosHöhenweg beginnt schon um 08:15 und wiederholt sich dann jede halbe Stunde. Die Mittelstation ist schnell erreicht und man kann gleich zur schon wartenden Bahn wechseln. Dann geht es auch schon los. Langsam zeichnen sich Flecken von Schnee ab und die knapp begrünten Hänge wechseln zu steinigem Untergrund. Als wir an der Station Höhenweg48


Weissfluhjoch ankommen, beginnen sich die Scheiben zu beschlagen, als Anzeichen, dass es draussen kalt sein wird. Die Türen öffnen sich geräuschvoll und frische kalte Luft kommt einem entgegen. Die anderen Personen beginnen schon, ihre Kleidung zu wechseln und wärmere Sachen anzuziehen. Ich behelfe mich auch mit einem Pullover aus dem Rucksack. Wenn man aus der Bahn herauskommt ist man auch schon gleich am „Bergrestaurant Weissfluhjoch“, es ist im gleichen Gebäude wie die Bahn. Ein Schild bietet das Tagesmenü an. Auf dem Tagesteller gibt es heute Spinat-Ricotta Tortellini mit Tomaten- oder Fleischsauce an für CHF 19.80.

Abbildung 27: Bergrestaurant Weissfluhjoch

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Davos Wenn man das Gebäude verlässt und sich wieder zum Eingang der Bahn hinwendet, sieht man auch gleich ein Schild auf dem die Höhe der Station eingetragen ist: 2663 Höhenmeter. Ich habe jetzt noch ein paar Fotos geschossen und bin dann mit dem Fahrstuhl auf die Sonnenterrasse im zweiten Stock gefahren, wo sich kein Mensch aufhält.

Abbildung 28: Blick von der Sonnenterrasse Die anderen Leute sind inzwischen alle den Berg weiter hinuntergegangen, dann erreicht man eine grosse Tafel mit einigen Informationen darauf. Geht man jetzt um die Kurve und dann den Berg weiter hinunter, kann man direkt zum Weissfluhgipfel (2844 m) weiterwandern. Das ist mir aber zu weit und anspruchsvoll. Es geht 50


sehr steil nach oben und ich sehe, dass man viele Eis- und Schneefl채chen passieren muss. Viele Wanderer, die mit mir in der Bahn gewesen sind, h채ngen schon weit oben in steilen H채ngen. Viel interessanter sind da doch die Australier, die auch mit mir in der Bahn waren. Diese haben wohl zum ersten mal Schnee gesehen und fotografieren sind auf einer Schneefl채che gegenseitig.

Abbildung 29: Weissfluhgipfel

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Abbildung 30: Blick zur Bergstation So langsam gehe ich dann auch wieder zurück zum Bergrestaurant, denn ich möchte mich ein wenig stärken. Das Restaurant besteht aus einem kleinen Selbstbedienungsteil und ich nehme mir einen Eisenkrauttee (Verbena) für CHF 4.40 und einem mit Käse belegten Brötchen für CHF 5. Alles auf einem Tablett setze ich mich an einem Tisch mit Ausblick nach draussen. Jetzt habe ich auch ein bisschen Zeit und Ruhe den Ausblick zu geniessen. Ich machen mir auch die Mühe ein wenig zu zeichnen. Das Bild ist im Anhang des Buches zu finden. Dann geht es auch schon wieder mit der Bahn nach unten, denn heute nachmittag werde ich noch das KirchnerMuseum in „Platz“ besuchen.

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Kapitel 6 – Das Kirchner-Museum Das Kirchner Museum befindet sich Davos Platz nahe der Busstation „Sportzentrum“. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag 10:00 – 18:00. Führungen sind auf Anfrage. Zudem gibt es jeden Dienstag um 18:30 eine öffentliche Abendführung im Museum für 15 Franken.

Abbildung 31: Eingang zum Kirchner Museum Beim Museum befindet sich auch der ErnstLudwig-Kirchner-Platz und im daneben liegenden Garten eine Gedenktafel von ThomasMann. Hier steht noch einmal beschrieben, wie es zum Besuch Manns in Davos kam. Er 53


Davos besuchte seine Frau Katia vom 15. Mai bis 12. Juni 1912, die im Waldsanatorium (dem jetzigen Waldhotel) für sechs Monate eine Kur machte. Sie musste dort die üblichen täglichen Liegekuren machen und Thomas Mann hat ihr dabei regelmäßig Gesellschaft geleistet. Dazu kam ihm dann, wie schon erwähnt, der Einfall zum Schreiben seines Romanes „Der Zauberberg“ (Beendet 1924), eine Geschichte um den jungen „Hans Castorp“, der auch nur in einem Sanatorium einen Besuch abstatten wollte, dann aber doch länger blieb.

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Abbildung 32: Thomas Mann Gedenktafel Doch zurück zum Museum. Wenn man in das Museum geht, hat man gleich die Möglichkeit, seine Sachen in einem kostenlosen Schliessfach zu verstauen, was ich denn auch gleich gemacht habe. Dann gelangt man zu dem Kassenbereich, wo auch Bücher, Postkarten und Souvenirs erworben werden können. Wenn man in die Ausstellung geht, fällt gleich ein grosser 55


Davos Ausstellungsraum auf, der sich dem Thema „Auf den Spuren Kirchners“ widmet. Stationen in Davos im Leben von Kirchner werden auf einer riesigen Karte an der Wand gezeigt. An einigen Stellen der Karte, sind Bildschirme angebracht in der man zusätzliche Fotos und Informationen abrufen kann. Im Raum sind auch Bilder von Kirchner, die er in Davos gemalt hat, um die einzelnen Station zu verdeutlichen. Mir fiel hierbei gleich das Bild „Davos mit Kirche (Davos im Sommer)“ von 1925 auf. Im Hintergrund ist das Tinzenhorn zu sehen. Hauptteil ist die Ortschaft Davos-Platz mit der St.Johann-Kirche. Im Vordergrund ist der Kurpark mit seinen Wasserfontainen zu sehen. Ich habe versucht, ein ähnliches Bild zu zeichnen, es ist im Anhang zu sehen.

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Abbildung 33: Studie zu "Davos mit Kirche (Davos im Sommer) von 1925 Zu den Stationen Kirchners in Davos zählt in erster Linie die Staffelalp. Sie ist eine Ansammlung von Gehöften auf 1894 m in Davos-Frauenkirch. Man erreicht die Staffelalp am direktesten über den Ort Frauenkirch selbst, hier muss man allerdings hinaufsteigen. Die Rhätische Bahn hält direkt im Ort. Es gibt aber auch eine Strecke, bei der man zuerst mit der Schatzalpbahn auf die Schatzalp fährt und dann in den Bergen Richtung Frauenkirch wandert und via Erbalp die Staffelalp erreicht. Wenig 57


Davos später treffe ich auch wieder meinen Doktor und er erzählt mir, das er auf der Staffelalp gewesen ist und genau diese Strecke gelaufen ist, nämlich über die Schatzalp. Ich habe ich nämlich mit seiner nachgereisten Frau im Zug Richtung Filisur getroffen. Sie wollten sich das Viadukt dort anschauen. Die Staffelalp fanden sie sehr schön, es gibt da nämlich auch einen Skulpturenpark. Hier auf der Staffelalp hat Kirchner etwa seit 1917 in den einfachsten Verhältnissen gelebt Später wohnte er im Haus „In den Lärchen“ auf 1640 m, in unmittelbarer Nähe der Staffelalp. Letzte Station war der „Wildboden“, ein Bauernhaus direkt gegenüber der Staffelalp auf der anderen Seite des Tals. Dort lebte er bis 1938, bis zu seinem Freitod. Den Wildboden habe ich gesehen, als ich das Grab von Kirchner gesucht habe und werde darüber weiter unten berichten. Im Museum sind auch viele Kinder, es gibt einen Kinderhort, wo man die Kinder abgeben kann; es ist aber auch gerade eine Gruppe mit Kindern unterwegs, denen von einer Frau die Farben von Kirchners Bildern erklärt werden. Im Museum werden neben Bildern auch viele Fotografien, die Kirchner gemacht hat und Teppiche ausgestellt. Kirchner machte die Vorlagen zu den Teppichen und diese wurden dann von einer Frau mit dem Namen „Lise 58


Gujer“ auf einem Webstuhl fertiggestellt. Ein Original-Webstuhl wird hier noch ausgestellt, der noch funktionsfähig ist und auf dem gerade ein Motiv von Kirchner nachgewoben wird. Es finden hier nämlich noch des öfteren Schauweben statt. Doch zunächst noch einiges über Kirchner. Er ist einer der Mitbegründer der Künstlergemeinschaft „Die Brücke“. Einer dieser Mitbegründer war im übrigen KarlSchmidt-Rottluff, der u.a. auch in Sierksdorf künstlerisch tätig war und nach dem dort eine Allee benannt ist. 1913 kam es zur Auflösung der Brücke, nachdem Kirchner ausgetreten ist. Zu diesem Zeitpunkt kam es auch, dass Kirchner Alkohol-krank wurde. Zwischen 1912-1914 hatte Kirchner einen Aufenthalt in Fehmarn. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Kirchner als Rekrut in Halle (Saale) eingezogen. Er wurde aber später vorläufig als nicht kriegstauglich entlassen. Zu diesem Zeitpunkt war er auch noch abhängig von Schlaftabletten und Morphium geworden, so dass ihn sein Arzt Griesebach aufforderte, Deutschland zu verlassen und sich in Davos in Behandlung zu begeben. Dort lebte er zunächst auf der Staffelalp. Im Winter 1917-1918 begab er sich vorübergehend in psychologischer Behandlung in Bad Kreuzbach und kam dann 1918 wieder zurück auf die Staffelalp. Im September 1918 59


Davos hält er sich dann „In den Lärchen“ auf. Im Frühjahr 1919 war er mit Schnitzarbeiten beschäftigt und nennt sich selbst „Möbelbauer“. So schnitzt er das Bett für seine Frau Erna Schilling aus Arven- und Föhrenholz, das auch jetzt noch im Museum zu bestaunen ist. Erna schickt jetzt auch einen Fotoapparat nach Davos. Daraus resultieren eine Reihe von Landschaftsund Personenaufnahmen. Im Museum war auch ein dicker Band mit den Aufnahmen zu bestaunen. Eine Original-Kamera von Kirchner ist auch noch im Museum zu bestaunen. Zudem hatte er jetzt ein Grammophon und man fand sich bei Kirchner ein, um zu tanzen. Im Jahre 1920 entwirft er einen Theatervorhang für Frauenkirch. Zu dieser Zeit werden auch viele Bücher von ihm illustriert. 1923 zieht Kirchner auf den „Wildboden“. Hier entstehen wiederum eine Reihe von Werken.

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Abbildung 34: Studie zu "Clavendel im Frühling" (1927 - 1928) Charakteristisch für Kirchner ist, dass er alte Themen immer wieder aufgreift und in anderen Kunstformen darstellt: in Foto, Bild und Plastik. So zum Beispiel das Motiv der drei alten Damen, die zuerst als Foto und dann als Gemälde auftauchen. 1936 hat Kirchner noch das Eingangsportal des Neuen Schulhauses in Frauenkirch entworfen. Kirchner hat auch viele Am 15. Juni 1938 wählt Kirchner den Freitod in Frauenkirch-Wildboden. Hier ist er auch auf dem Waldfriedhof begraben. Nachdem ich das Museum verlassen habe, will ich auch sogleich in das „Schneider's Café“ 61


Davos gehen. Hier soll auch Kirchner gerne gesessen, die Leute beobachtet und auch gezeichnet haben. Davon zeugt zum Beispiel das Gemälde „Café am Morgen“ von 1935. Da ich mich ja auf den Spuren Kirchners begeben habe, will ich das auch sogleich dorthin begeben und einen Café trinken und Kuchen essen.

Abbildung 35: Café Schneider Das Café ist nicht weit entfernt vom Museum und leicht zu Fuss zu erreichen. Man muss nur ein wenig Richtung Davos-Platz gehen. Im Schaufenster der Confiserie sind schon interessante Sachen zu sehen, denn es werden auch Süssigkeiten verkauft. So gibt es z.B. Confiserie mit handgeschöpfter Schokolade und Schokoladenfondue oder vielleicht „Davoser 62


Steinböckli“-Schokoladenpralinen, „Orangen Schnitze“, „Grand Cru Schoggi-Täfeli“. Ich setze mich also hin und studiere die Karte. Es gibt „Kaffee Luz“ mit Träsch, Zwetschen, Chrüter und Pflumli. Träsch ist eine spezielle Schnapsart, wie ich durch Nachfragen erfahre. Oder es gibt „Kafi Schümli-Pflümli“ mit Kaffee, Pflümli-Schnaps und geschlagenen Rahm. Zu erwähnen wäre noch der „Schleini-Kafi“ mit Kaffee und Eierlikör und geschlagenen Rahm. Hört sich alles sehr lecker an, ich bestelle aber nur einen Café Creme. Den Kuchen muss man extra an der Kuchentheke bestellen. Hier fällt meine Wahl auf einen Himbeer-Kuchen. Kaffee und Kuchen sind sehr schmackhaft und geniesse meinen Aufenthalt sehr, bis es leider wieder Zeit ist zu gehen. Da draussen Gewitter ist, gehe ich noch einmal in Migros beim Rathaus einkaufen. Hier habe ich dann Schweizer Kräutertee gekauft. An der Kasse höre ich plötzlich Niederländisch. Eine Familie will mich vorlassen, da ich ja so wenig zu kaufen habe. Ich sage „Ich habe Zeit, ich bin auf Urlaub und es regnet sowieso draussen“. So kommt man dann ins Gespräch und ich frage, ob sie aus „Nederlands“ oder „België“ kommen. Holländer also. „Ich komme von Hamburg, das ist ja sozusagen die gleiche Gegend.“ Die Antwort ist ein Grinsen. Sie waren heute auf

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Davos dem Jakobshorn gewesen, das ist gegenüber der Schatzalp. Mit dem Bus ging es dann wieder nach Hause in das Hotel.- Dort gab es dann Abendessen, ein Brötchen mit Schmelzkäse und Müsli mit echter Schweizer Milch.

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Kapitel 7 – Edelweiss und Schatzalp Heute werde ich die Schatzalp besuchen und endlich den kompletten Thomas-Mann-Weg entlang wandern. Doch zunächst finde ich an meinem Frühstückstisch einen neuen Vorschlag für einen Ausflug. Das Wiesner-Viadukt kann besucht werden. Es handelt sich um die höchste und grösste steinerne Brücke der Rhätischen Bahn, die zwischen der Station Wiesen und Filisur gelegen ist. Als Information steht hier noch, dass der Bau der Bahnlinie von Davos nach Filisur um 1909 eröffnet wurde. Treffpunkt soll um 14:12 am Bahnhof Davos-Dorf sein bzw. 15:15 am Bahnhof Davos-Wiesen. Die Rückkehr ist um 16:09 bzw. 17:09 eingeplant. Also ein sehr interessanter Vorschlag, vielleicht werde ich den Termin noch wahrnehmen.

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Abbildung 36: Wiesner-Viadukt aus der Bahn gesehen

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Doch zunächst einmal geht es zur Schatzalp. Ich fahre mit dem Bus zur Station „Schatzalpbahn“. Hier die Haltestellen, die ich fahren muss: •

Parsennbahn

Dischmastrasse

Schiabach

Horlauben

Kongresszentrum/Hallenbad

Sportzentrum

Schatzalpbahn

Genau an der Haltestelle geht man in die Seitenstrasse und direkt auf die Schatzalpbahn zu.

Abbildung 37: Die Schatzalpbahn 67


Davos Hier kann man direkt mit der DavoserGästekarte in die Bahn einsteigen. Einfach gegen Empfänger halten und das Drehkreuz wird freigeschaltet, denn in der Karte in ein Chip eingefasst. Die ist schliesslich so wertvoll, dass ich im Hotel den Empfang schriftlich bestätigen musste. In die Seilbahn eingestiegen, geht es dann gleich nach wenigen Minuten los und die Fahrt nach oben dauerte auch nur geschätzte fünf Minuten. Wenn man oben aussteigt, steht man auch gleich vor dem „Hotel Schatzalp“, das im Jugendstil erbaut und dann im Jahr 1900 eingeweiht wurde. Vorerst war es als Luxussanatorium für Tuberkulose-Kranke konzipiert worden, bis die Tuberkulose besiegt und das Sanatorium 1953 in ein Hotel umgewandelt worden war.

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Abbildung 38: Die Schatzalpbahn "Zauberberg" Man nimmt an, dass das Hotel Schatzalp eine Inspiration für den Roman „Der Zauberberg“ von Thomas Mann war. Geht man durch den Eingang (Schatzalp-Entree), kommt man direkt auf eine Terrasse mit vorgeschobener Gartenanlage, die einen atemberaubenden Blick auf die Davoser Berge gewährt.

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Abbildung 39: Berghotel Schatzalp Ein Stück weiter ist ein wunderschöner Blumengarten angelegt, in dem Mohn- und Lilienarten in den schönsten und unterschiedlichsten Farben blühen. In diesem Jahr wird zudem ein Stück weiter ein Lernpfad angeboten. Es geht um das Edelweiss. Ein Rundparcours führt einmal durch die Berge direkt wieder zurück oberhalb des SchatzalpHotels. Alle fünfzig Meter gibt es ein Schild mit Informationen über das Edelweiss. Der Pfad führt durch bewaldetes Gebiet und steigt leicht an. Es ist aber durch den kühlenden Wald sehr angenehm zu laufen. Die Informationen zu Edelweiss sind sehr interessant gehalten, deshalb werde ich ein bisschen über das Edelweiss schreiben. 70


Das Edelweiss besteht aus 100-1000 winzigen einzelnen Blüten, die zu 2-12 Blütenköpfchen gruppiert sind. Dazu gibt es 5-15 weisse filzige Hochblätter, die „Landebahnen“ für die Insekten. Das Edelweiss an sich soll wirken wie eine grosse Blüte und Insekten anlocken. Die Samen („Achänen“) werden von einem Flugschirm getragen, dem „Pappus“, sodass sie durch den Wind verbreitet werden.

Abbildung 40: Vorderansicht des Berghotels Der Filz dient dem UV-Schutz, denn das Edelweiss ist hier ungeschützt der hohen HöhenUV-Strahlung ausgesetzt. Behaarte Blätter und Stängel dienen als Schutz vor Verdunstung, zudem ist der Pflanzensaft kälteresistent und dickflüssig. 71


Davos Das folgende Bild habe ich am Eingang des Alpinums auf der Schatzalp fotografiert. Es wurde aber meines Erachtens dort eingepflanzt, weil direkt daneben noch ein kleines Schildchen in die Erde gesteckt worden ist.

Abbildung 41: Edelweiss Edelweiss besitzt eine hohe Anzahl von Antioxidantien, um sich selbst zu schützen. Die Inhaltsstoffe auf den Menschen angewandt, können dem Hautschutz und der Verjüngung der Haut dienen. Früher galt Edelweiss als Mittel gegen Durchfall, da es einen Reihe von Gerbstoffen und Tanninen enthält. Es enthält also natürliche Abwehrkräfte und Stoffe gegen freie Radikale, zudem hat es UVSchutzeigenschaften. Heutzutage wird

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Edelweiss in Tee, Eistee, Bier, Brot und Halsspray verwendet. Zudem gibt es einen Edelweiss-Likör, der u.a. in der Schokoladenproduktion benutzt wird. Es gibt zum Beispiel für den Likör ein spezielles Rezept zum Flambieren von Rindsfilet.

Abbildung 42: Blick von der Schatzalp Am Ende des Parcours öffnet sich plötzlich eine Lichtung mit einem Garten und ich finde die Tafel Nummer Zehn des Thomas-Mann-Weg. Hier endet der Weg also. Dieser Ort wird auch der „Thomas-Mann-Platz“ genannt. Der Weg führt jetzt weiter am Alpinum vorbei hinter das Berghotel Schatzalp. Geht man jetzt weiter hinunter, kommt man an der Bobbahn für Kinder vorbei und ist dann wieder an der Schatzalpbahn 73


Davos angekommen. Der Thomas-Mann-Weg führt jetzt hinter das neben der Bahn gelegene Restaurant Schatzalp. Über eine Brücke über die Schatzalp-Bahn geht es direkt in den Wald in Schlangenlinien den Berg hinab. Hier findet man auch wieder die obligatorischen Schilder mit den Zitaten. Auch werden hier die Holzskulpturen von Künstlern am Wegesrand ausgestellt, sodass es auf dem Weg nach unten nicht langweilig wird. Am Ende des Weges steht man dann wieder auf der Hohen Promenade, von der aus man wieder zum Waldhotel und zum Ausgangspunkt des Thomas-Mann-Wegs kommt.

Abbildung 43: Thomas Mann Weg

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An der Stelle des Thomas-Mann-Weges, die im obigen Bild zu sehen ist, beginnt des „HansCastorp-Weg“, benannt nach dem Ich-Erzähler des Romans „Der Zauberberg“, der seinen Vetter „Joachim“ auf dem „Internationalen Sanatoriums Berghof“, einem Lungensanatorium besucht. Ich bin den „HansCastorp-Weg“ kurz entlang gegangen, er ist sehr anspruchsvoll, da steil, aber bietet einen atemberaubenden Bild in das Tal.

Abbildung 44: Hans-Castorp-Weg Am Abend gehe ich dann Richtung DavoserSee. Dort besuche ich auch den ummauerten Friedhof von „Dorf“. Dieser ist etwas höher gelegen. Selbst „Hans Castorp“ und sein Vetter „Joachim Ziemßens“ sind mit ihrer 75


Davos Wahlbekanntschaft, der unglücklichen „Karen Karstedt“ hier hinaufspaziert, um im tiefsten Winter sich die eventuelle letzte Ruhestätte anzuschauen. Zu Anfang des Buches hatte Joachim nur mit seinem Spazierstock zum Friedhof hingewiesen, nun lesen sie ehrerbietig die Namen auf den Gräbern. Etwas später wird erwähnt, dass die Frau des „Hofrates Behrens“, hier auch gegraben sei. Der leitende Arzt auf dem „Berghof“ stamme aus „Nordwestdeutschland“ und sei der Liebe wegen hier her gezogen.

Abbildung 45: Blick vom Friedhof "Dorf"

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Kapitel 8 – Wildboden und Waldfriedhof „Guete Morge!“. Am Frühstückstisch liegt wieder ein Zettel. Heute ist ein Drehorgelfestival mit 25 Drehorgelspielern. Am Samstag ab 10:00 Uhr entlang der Promenade und um 16:30 gibt es dann ein Platzkonzert am Bubenbrunnen. Dieser befindet sich in der Nähe des Rathauses. Zudem soll es am Sonntag, also morgen ab 11:00 entlang der Promenade am Davoser See weitere Musik zu hören geben. Im Wellnessbereich wird heute ein Rasulbad angeboten, ein orientalisches Dampfbad bei vierzig Grad. Es werden mehrere Schlammarten auf die Haut gebracht, dann wird abgewässert und schliesslich wird mit Öl eingerieben. Doch heute will ich weiter auf den Spuren von Kirchner sein, obwohl mir später auch die Drehorgelspieler begegnen werden. Ich werde zunächst den Wildboden besuchen, wo Kirchner zuletzt gelebt hat und dann sein letzte Ruhestätte aufsuchen, die sich auf dem Waldfriedhof von Frauenkirch befindet. Nach dem Frühstück setze ich mich erstmal in die Lounge des Hotels und lese Zeitung, den „Blick“, sozusagen die Bildzeitung der Schweiz. Als grosse Überschrift natürlich „Chapeau8 Roger!“. Es geht um den großen Schweizer 8 „Hut ab!“

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Davos Tennis-Spieler Roger Federer, der schon wieder den Wimbledon-Titel gewonnen hat. Ausserdem steht dort eine Geschichte über den Schweizer Textilerben Tim Vögele der SchweizerTextilkette „Charles Vögele“. Doch so langsam muss ich aufbrechen. Ich habe mir noch heute noch einiges vorgenommen. Auf den Spuren von Ernst Ludwig Kirchner. Er hat in Davos-Frauenkirch gelebt, gearbeitet und ist auch dort gestorben und begraben. Ziel von mir ist es, möglichst viel seiner Lebensstätten zu besuchen und auch sein Grab zu finden. Um nach Frauenkirch zu gelangen, muss ich laut meiner Karte dazu mit dem Bus der Linie 7 Richtung „Glaris Ortofoli“ bis DavosFrauenkirch Haltestelle „Gadenstatt“ fahren. Stationen der Line 7 vom Postplatz in DavosPlatz sind: •

Tanzbühl

Spital

Crestannes

Islen

Gadenstatt

Nachdem ich dort nach kurzer Fahrt angekommen bin, steige ich schon aus und befinde mich an der „Landwasserstrasse“, nach

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Davos sind es von hier aus etwa drei Kilometer. Man ist hier auf etwa 1512 m. In Reichweite sehe ich auch die Kirche von Davos Frauenkirch. Sie steht abseits auf einem mit Gras bewachsen Hügel und ist somit von weitem sichtbar.

Abbildung 46: Frauenkirch Ich gehe jetzt weiter in Richtung Frauenkirch, bis eine Strasse Richtung „Clavendel/Sertig“ links abzweigt. An dieser Stelle soll es nach dem Wildboden gehen. Hier befindet sich als Anhaltspunkt eine Reithalle, in der sich auch ein Restaurant befindet. Ich halte mich jetzt an die gelben Hinweisschilder Richtung „Waldfriedhof“ und „Clavendel“.

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Davos

Abbildung 47: Richtung Waldfriedhof und Clavendel Es geht die Sertigerstrasse hoch, an der rechts später ein reissender Bach entlangführt. Nach einer kleine Holzbrücke folgt links ein kleiner Höhenweg, der zum Wildboden hinaufführt. Auf der anderen Seite des Tales, hoch über den Bäumen gelegen, sehe ich immer wieder die Häuseransammlungen der Staffelalp, bis ich endlich den Wildboden erreicht habe. Leider ist das Bauernhaus von Bäumen umgeben, so dass man kaum Sicht darauf hat. In meinem Hotelzimmer habe ich sogar eine Kopie des Bildes „Wildboden im Schnee“ hängen, sodass mich dieser Tag immer wieder daran erinnern wird. 80


Abbildung 48: Auf dem Wildboden Deswegen lasse ich jetzt den Wildboden links liegen und bewege mich wieder Richtung Tal auf Davos zu. Hier soll es nun zum Waldfriedhof gehen.

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Abbildung 49: Karte Frauenkirch

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Abbildung 50: Die Staffelalp immer im Blick Nach einer scharfen Kurve erreiche in endlich den Waldfriedhof. Er ist von einer niedrigen Steinmauer ums채umt und von aussen und innen mit dicht stehenden L채rchen gesch체tzt.

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Abbildung 51: Nebeneingang Waldfriedhof Der Waldfriedhof wurde von dem Architekten Rudolf Gaberel in einem Lärchenwald auf dem Wildboden geplant und 1921 wurde zum ersten Mal hier jemand beerdigt, ein kleines Kind. In der Nähe befindet sich auch ein jüdischer Friedhof mit nach Jerusalem ausgerichteten Gräbern. Ich betrete den Friedhof vom Nebeneingang aus und bin nicht nur überrascht, wie viele Gräber es hier gibt, sondern auch erstaunt darüber, wie schön der Friedhof angelegt ist. Die Lärchen tauchen ihn in mildes Licht und in der Mitte plätschert ein runder Teich umgeben von Steinen mit einem Springbrunnen darin. Der Teich bildet den Mittelpunkt der Anlage und zwei gerade Wege bilden eine Achse, ein Kreuz, die zu diesem 84


Kreis führen. Weitere Wege führen kreisförmig um diesen Mittelpunkt herum. Dazwischen sind dann die Gräber angelegt. Es gibt aber noch diverse andere Wege die von dieser Einheit abweichen. Zudem bildet der Haupteingang auch noch einen Halbkreis, der sich dann in die Gesamtanlage einfügt.

Abbildung 52: Der Mittelpunkt des Waldfriedhofs Nachdem ich erfolglos alleine gesucht habe, frage ich schliesslich drei verschiedene Personengruppen, um schliesslich und endlich ein älteres Ehepaar anzutreffen, die mit dem Friedhofsgärtner diskutieren. Er erklärt ihnen gerade, wo sich das Grab befindet. Es ist nahe des Haupteingangs gelegen. Es sind zwei 85


Davos nebeneinander stehende rötliche Steine, die unter grossen Lärchen auf einer kleinen Anhöhe stehen. Begraben sind Kirchner und daneben sein Frau Erna.

Abbildung 53: Die Grabstätte von Kirchner Ich verlasse den Waldfriedhof über den Haupteingang und komme dabei am jüdischen Friedhof vorbei.

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Abbildung 54: Haupteingang Waldfriedhof

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Abbildung 55: Waldfriedhof - Nebeneingang

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Abbildung 56: Waldfriedhof - Haupteingang und Grabstelle

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Davos Kapitel 9 – Islen, Milch Arena und Alpinum Vom Waldfriedhof gehe ich hinab ins Tal Richtung Davos-Platz. An der Hauptstrasse, der „Landwasserstrasse“, finde ich eine Bushaltestelle „Davos-Platz, Islen“.

Abbildung 57: An der Bushaltestelle Der Bus fährt aber erst eine Stunde später, also entscheide ich mich, im Restaurant einzukehren, an dem ich eben vorbei gekommen bin. Es ist das Gasthaus „In den Islen“, das eine sehr schöne Inneneinrichtung mit vielen Holzvertäfelungen hat. Ich bestelle mir einen schönen Salat und ein Monstein-Bier, das „Monsteiner Huusbier“ und „Zwickelbier aus Davos Monstein“. Es wird mit frischen 90


Bergquellwasser hergestellt. Die MonsteinBrauerei BierVision Monstein ist die höchstgelegenste Brauerei der Schweiz und ist zudem eine Schaubrauerei, wo man Einblick in die Produktion bekommen kann. Sie befindet sich in dem schönen Walserdorf „DavosMonstein“ und liegt auf 1625 m ü. M. Deswegen hat man sich auch den Slogan „Last Beerstop before heaven“ („Letzter Bierstop vor dem Himmel“) einfallen lassen. Ich frage die Kellnerin, wie man dort hinkommt. Laut ihrer Auskunft ist in Davos-Glaris auf einen speziellen Bus umzusteigen, der Richtung Monstein fährt.

Abbildung 58: Die Bierkultur isch guarret guot

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Davos Wieder in Davos-Platz zurückgekehrt, mache ich mich auf die Suche der „Milch Arena Davos“. Hier wird Käse hergestellt und man kann bei der Produktion zuschauen. Sie befindet sich in der Tobelmühlestrasse 6. Laut Auskunft auf der Videotextseite des Davoser-TV-Infokanals ist jeden Donnerstag von 10:00 – 11:00 kommentiertes Schaukäsen. Um 09:45 soll man sich einfinden und um 10:00 ist der Beginn der Produktion. Der Eintritt mit Käse-Degustation kostet dann CHF 8,- . Als ich die Milch Arena gefunden habe, stellt sich aber heraus, dass das Schaukäsen in diesem Jahr nicht stattfindet.

Abbildung 59: Milch Arena Davos Deshalb beschliesse ich, noch einmal auf die Schatzalp zu fahren und das Alpinum zu 92


besuchen. Hier werden hoch über der Schatzalp alpine Blumen und Heilkräuter in einem Botanischen Garten gezeigt.

Abbildung 60: Von mir skizzierte Blume im Alpinum Jeden Mittwoch um 14:30 wird eine Führung im Alpinum veranstaltet. Treffpunkt ist der Brunnen vor dem Hotel Schatzalp. Ausserdem findet um 17:00 dann noch ein Kräuter-Vernissage statt, mit der Möglichkeit des Genusses eines 5-Gänge-Kräutermenüs. Was im Alpinum auffällt, sind mit schwarzen Folien bedeckte Flächen. Mit dem Slogan „Wir lassen die Sonne für uns arbeiten“ wird es unter der Folie, die aus einem Bändchengewebe besteht, so heiß, dass alle Wild- und Unkräuter absterben, sodass keine Herbizide gegen Unkraut eingesetzt werden müssen.

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Abbildung 61: Alpen-Glockenblumen im Alpinum Die Folien müssen nur einige Zeit hier liegen, dann können die Nutzpflanzen ausgesetzt werden. Nützlinge wie Regenwürmer und Ameisen lieben das besondere Klima unter den Folien. Auch die Katzen des Hausmeisters haben hier ihr Jagdrevier gefunden, so dass man sich nicht wundern soll, wenn es sich plötzlich unter den Folien regt.

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Abbildung 62: Das Original zu meiner Skizze Auf dem Weg von Alpinum zurück zur Schatzalp komme ich noch an der Villa Guarda und dem Chalet Schatzalp vorbei. Die Villa wurde 1907 gebaut und wurde schon im „Zauberberg“ von Thomas Mann als „Das Ärztehaus“ erwähnt. Sie wurde neu renoviert und hat jetzt u.a. eine Suite, einen Salon mit Kamin und Arvenstübli und einem BureauFumoir, das ist ein „Herrenzimmer“. Das Chalet wurde erst 2008 neu erbaut. Beide Häuser können u.a. für Seminare, Meeting und Bankette angemietet werden.

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Abbildung 63: Das Ă„rztehaus

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Kapitel 10 – Davos Glaris und Rinerhorn Sonntag, 08.07.12: Am Morgen hat es schon ein bisschen geregnet, jetzt beim Frühstück ist es wieder trocken, es lockert sich ein wenig auf. Ich schlage wieder die neuesten News auf, heute wird von „Joyride Paragliding“ ein Gleitschirmpassagierflug angeboten. Für die Dauer von 20-40 min kostet das 150 Fr. Man kann für 525 Fr. sich einen Privatpilot für einen Tag sichern oder einen halben Tag für 275 Fr. Ich habe für heute geplant auf das Rinerhorn zu fahren. Dazu gibt es am Bahnhof „Station Glaris“ die 6er Gondelbahn Davos Glaris Rinerhorn, die „Rinerhornbahn“. Allerdings fährt die Bahn nur zur Zwischenetappe „Rinerhorn – Jatzmeder“ auf 2053 Meter. Der eigentliche Rinerhorn-Gipfel liegt auf 2528 m. Um nach Glaris zu kommen, fahre ich mit der Rhätischen Bahn von der Station „Davos Platz“ über „Frauenkirch“ Richtung „Filisur“. Wie bei allen Bergbahnen von Davos kann ich einfach mit der Gästekarte einsteigen. Ich halte sie vor einem Kartenleser und schon kann ich durchgehen. Meine Gondel kommt vorbei, öffnet die Türen und ich muss bei langsamer Fahrt einsteigen. Kurze Zeit später schliesst sich die Tür wieder automatisch und die Gondel schiesst nach oben. Nachdem ich das Geratter

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Davos und Geschaukel überstanden habe, bin ich nach etwa zehn Minuten in Jatzmeder angekommen.

Abbildung 64: Gondeln zum Rinerhorn Auf dem Jatzmeder gibt es auch eine Gaststätte. Ich gehe hinein und schaue mir das Schwarze Brett an. Hier oben auf dem Berg wird unter anderem „Meditatives Bergwandern“ angeboten, mit Schweigen, Barfußgehen, (Geh-) Meditation, Wahrnehmungsübungen, Pranayama (Atemübungen) und Yogaübungen. Von der Station aus wandere ich jetzt gemächlich den Berg entlang wieder zurück in Richtung DavosPlatz. Unter mir öffnet sich das enge Tal und ich habe gute Sicht auf die gegenüber liegenden Berge. In der Ferne sehe ich auf der anderen

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Seite die Staffelalp vor mir liegen. Die Hänge sind dicht bewachsen mit Alpenrosen und es sind viele Alpenblumen und Kräuter am Wegesrand zu sehen. Von einer Familie werde ich angehalten und gefragt, ob die Sträucher mit den lila Blüten denn „Almrausch“ wären.

Abbildung 65: Almrausch Ich antworte, dass ich Almrausch noch nie gehört habe, aber ob sie wohl die Alpenrose meinen, frage ich zurück. „Ja, ja , Almrausch sagt man in Bayern dazu!“ - „Ach so, kommen Sie denn aus Bayern?“ - „Nein, aus Paderborn.“ - „Aus Niedersachsen also?“, frage ich im Halbwissen und liege auch schon falsch. „Nein, dass ist in Nordrhein-Westfalen.“ Nun, da habe ich daneben getippt, es soll aber auch nahe der 99


Davos Grenze von Niedersachsen liegen. So langsam geht es dann auch schon wieder zur端ck und ich fahre mit der Gondel wieder nach unten.

Abbildung 66: Station Jatzmeder

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Kapitel 11 – Madrisa und Sgraffiti Heute ist Montag und laut Programm könnte ich eine Sightseeing Tour mit einem Oldtimerbus machen. Treffpunkt ist in der Destination DavosKlosters das Tourismus & Sportzentrum in der Talstrasse 41. Der Bus wäre um 14:30 wieder in Davos-Platz. Zudem gibt es einen Kulturhistorischen Rundgang durch Davos von 16:00 bis 18:45. Treffpunkt ist vor dem Rathaus in Davos-Platz bzw. der Kirche St Johann. Es wird eine Führung durch das Rathaus geben inklusive der Rathausstube, die Kirche St. Johann wird besichtigt und wir schauen uns die Sgraffiti-Malereien am Postgebäude an. Zudem besuchen wir die einstige Niederländische Asthmaklinik an der Busstation „Post Horlauben“. Zuletzt wird es zur ehemaligen Tuberkuloseklinik gehen mit abschliessenden Spaziergang durch den Kurpark. Hier ist das Thomas Mann Denkmal zu finden. Ich entscheide mich für beides und fahre mit dem Zug nach Davos-Klosters, um mir einen Platz im Oldtimerbus zu sichern. Als ich mich im Tourismus-Zentrum einfinde, wird mir gesagt, dass die Bustour wegen eines Motorschadens leider nicht stattfinden wird. Deshalb entscheide ich mich spontan dazu, mit der MadrisaSeilbahn zu fahren. Diese befindet sich ganz in der Nähe und ich fahre mit dem Bus bis zur 101


Davos Madrisastrasse. Dazu nimmt man von KlostersBahnhofplatz den Bus der Linie 1 oder 6 in Richtung Serneus oder Küblis und steigt an der Haltestelle „Rufinis“ aus. Zum Glück passt der Busfahrer auf mich auf und ruft mir zu, dass ich aussteigen soll, sonst wäre ich wohl an der Haltestelle für die Madrisabahn einfach weitergefahren.

Abbildung 67: Madrisabahn in Klosters Dorf Oben auf der Madrisa- Station auf 1884 m empfängt mich auch schon ein dichter Nebel. Ich befinde mich jetzt auf der Saaser Alp und über allem thront der Madrisa-Gipfel mit 2826 m.

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Abbildung 68: Madrisaland im Nebel Hier direkt an der Station gibt es u.a. den „Geissler Tierpark“ mit einem Streichelzoo bestehend aus Ziegen, Hängebauchschweine und Lamas und den Sagenpark, einem kleinen Themenpark für Kinder mit Rutschbahnen und Kletterwänden.

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Davos

Abbildung 69: Zicklein aus dem Tierpark Alles zusammen wird hier das Madrisaland genannt. Hier befindet sich auch der 3D Wildpark Klosters in dem man sich Pfeil und Bogen mieten und auf die Pirsch gehen kann. Natürlich wird nur auf insgesamt 28 dreidimensionale Tierfiguren geschossen, die im Park herumstehen. Und das ist nur eine kleine Auswahl von kleinen Sensationen, die hier zu sehen sind. Hier gibt es noch einen Heilkräutergarten, den „Kleinen Grand Canyon“, die „Saaser Sphinx“, den „Gletscher aus Stein“ und so weiter. Und wenn man zu weit nach Osten wandert, ist man auch noch plötzlich in Österreich, denn die Grenze ist ganz nah. Ich gehe jedenfalls Richtung Westen, nach Untersäass. 104


Abbildung 70: Käserei und Staffel Bar Hier finde ich auch eine Käserei, in der auch gerade frischer Käse gemacht worden ist. Man säubert gerade Holzbretter und der Geruch von Molke steigt mir in die Nase. Hier kann man auch per Selbstbedienung frischen Käse kaufen. Zudem ist im gleichen Haus auch noch die „Staffel Bar“ zur Stärkung der Wanderer. Gegenüber der Käserei befinden sich auch die Stallungen der Kühe, die leer sind und gerade gesäubert wurden, die Kühe sind alle auf der Weide. Neben dem Gebäude werden auch noch Schweine auf einer Wiese gehalten.

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Davos

Abbildung 71: Frischer Alpkäse So langsam muss ich auch schon wieder Abschied von Madrisa nehmen, denn ich habe am Nachmittag noch einen Termin Auf dem Weg zur Station begegne ich noch einem „Tattermann“ auf der Strasse, das ist ein Alpensalamander, der mit roboterhafter, langsamen Bewegungen versucht, die Strasse zu überqueren. Es ist wohl noch etwas zu kalt.

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Abbildung 72: Alpensalamander (Salamandra atra) Pünktlich um 16:00 stehe ich dann auch am Rathaus. Ein paar andere Leute warten auch schon. Es empfängt uns ein sehr netter Schweizer Herr, der uns dann auch gleich die reformierte St Johann Kirche erklärt, die genau neben dem Rathaus steht. Er erklärt uns, dass früher hier sehr viele Walser sesshaft geworden sind. Die Walser kommen aus dem deutschsprachigen Schweizer Kanton „Wallis“ und mussten aufgrund des Erbfolgegesetzes auswandern, da immer nur eine Person einen Hof erben konnte. Um 1209 wurde die protestantische St Johann Kirche gebaut. Knapp 200 Jahre später hatte der Ort auch schon etwa

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Davos 1200 Einwohner und 1910 etwa 11.000 Einwohner. Davos ist jetzt der zweitgrößte Ort nach Chur. Bei der Kirche fällt von aussen besonders der um 43 Grad verdrehte, etwa 72 Meter hohe Turm auf. Diese Verdrehung hat sich aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse hier in Davos ergeben. Heute dreht er sich allerdings nicht mehr weiter, da er fixiert wurde.

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Abbildung 73: St Johann Kirche in DavosPlatz

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Davos Interessant ist noch, dass die Uhrzeit aus Deutschland gesteuert wird, sie kommt aus Frankfurt. Wenn man die Kirche betritt, fallen auch gleich mehrere Grabtafeln an der Wand auf, die von der in Davos einflussreichen Familie „Sprecher“. Wenn man dann in den Hauptraum der Kirche geht, erblickt man sofort die drei Glasfenster, die 1928 von Augusto Giaccometti angefertigt worden sind, einem bekannten Schweizer Maler. Sein Porträt-Bild ist auch auf dem blauen 100 Schweizer-FrankenGeldschein abgebildet.

Abbildung 74: Glasfenster in der St Johann Kirche Das mittlere Glasbild ist in Rottönen gehalten und zeigt oben zwei Figuren darin, Christus und 110


ein Madonnenbild. Im linken Bild sieht man oben zwei Figuren und darunter wird das Paradies dargestellt, man erkennt einen Vogel, Schmetterlinge, Rosen und einen Hasen. Das rechte Bild ist in starken Lila-Tönen gehalten und sehr abstrakt. Es ist nicht mehr alles klar. Es ist ungefähr so, wie wir uns das Paradies vorstellen, wie es sein könnte. Wir wissen aber nicht. was es ist, also ist es auch unklar. Die Orgel der Kirche wurde 1719 gestiftet, auch die Kanzel in der Kirche ist gesponsert worden. Seit diesem Jahr gibt es auch in Davos einen Berufsorganisten, der die Orgel schlägt. Wir betreten jetzt das Rathaus und gleich im Eingang sieht man die „Davoser Elle“, eine Masseinheit für eine Länge, die nur hier im Davoser Land gültig war. Es waren etwa 66,9 cm.

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Davos

Abbildung 75: Das Rathaus von Davos in "Platz" Wir erfahren noch ein wenig über den Werdegang des Ortes Davos. Förderer des Ortes war ein Holländer. Wir schreiben das Jahr 1868 und die Örtlichkeit von Davos war derart, dass viel Sumpf vorhanden war, die Hütten standen auf Stelzen. Die Landschaft wurde dann entwässert, es wurden kleine Kanäle und eine Kläranlage angelegt. Im Jahre 1923 wurden Teile von Davos durch eine Lawine verschüttet. Deswegen begann man zu dieser Zeit auch am Schiahorn Lawinenverbauungen anzubringen, die weit sichtbar sind. Seitdem gibt es auch keine Lawinen mehr. 112


Als nächstes betreten wir die Ratsstube, in der aber jetzt keine Sitzungen mehr gehalten werden. Sie wurde 1564 mit Arvenholz bzw. dem Holz der Zirbelkiefer vertäfelt und enthält auch sehr schöne im Holz eingelegte Intarsien. Das Holz ist so aromatisch, dass man nach knapp 500 Jahren noch immer den Geruch der ätherische Öle der Kiefer riechen kann.

Abbildung 76: Ratsstube In der Ratsstube steht auch ein riesiger Ofen aus Österreich mit einem Wildmannzeichen darauf. Die Tür zur Ratsstube ist mit Säulen eingerahmt, die an die Zeit der Renaissance erinnern. Zwischen den Säulen ist eine Jakobsmuschel angebracht. Das erinnert auch daran, dass es auch in Graubünden einen Jakobsweg gibt, den 113


Davos Jakobsweg Graubünden, der auch „Via son Giachen“ genannt wird. Dabei ist Davos ein Etappenort und der Etappenstempel liegt in der Kirche St. Theodul in Davos-Dorf. Die St Theodul-Kirche wurde 1350 zu Ehren des gleichnamigen Schutzheiligen der Walser St. Theodul erbaut.

Abbildung 77: Kirche St. Theodul Die Glasfenster der Ratsstube erinnern an die Habsburger Vergangenheit der Davoser Gebiete. Sie haben 1420 die Gebiete gekauft und Kaiser Ferdinand schenkte dem Rathaus eine Wappenscheibe. Eine weitere Wappenscheibe wurde 1570 von seinem Sohn gestiftet. Die Habsburger förderten auch den Bergbau und so begann auch der Abbau am Silberberg Monstein. 114


In der Ratsstube sind alle Stühle zu einem langen Tisch mit geschnitzten Bildern ausgerichtet. Diese fünf Bilder zeigen unter anderem Tätigkeiten, die Davos reich gemacht haben. Es wurde Erz abgebaut, dann gab es die Landwirtschaft, den Wald, also das Schlagen von Holz und schliesslich die Jagd. Hier wird das Ringen eines Mannes mit einem Bären dargestellt.

Abbildung 78: Schnitzarbeiten im Rathaus In der Mitte wird schliesslich und endlich die Davoser Sonne als dem Menschen Kraft und Ruhe bringendes Element gezeigt, man darf sich nach getaner Arbeit in der Sonne räkeln. Neben dem Tisch steht ein Schildhalter mit der Fahne des Kantons Graubünden. Das Wappen 115


Davos von Graubünden besteht eigentlich aus drei Teilen: dem blau-gelben Kreuz von Davos, der schwarz-weissen Fahne des Grauen Bundes und dem Steinbock von Chur. Wir verlassen das Rathaus und gehen zum Postplatz. Hier an der Haltestelle „Postplatz“ steht das alte Postgebäude mit den „Sgraffiti“Malereien. Die Malereien zeigen die Geschichte der Post in Davos. Zuerst ging es sehr langsam, deshalb ist links unten eine Schnecke dargestellt. Zu den Anfängen wurde die Post mit der Pferdekutsche transportiert. Oben rechts sieht man dann eine Eisenbahn und weiter links ein Flugzeug. Der Flugplatz in Davos war früher dort, wo jetzt der Golfplatz von Davos ist.

Abbildung 79: Sgraffiti Die nächste Station führt uns zum ehemaligen Niederländischen Asthmazentrum von Davos an

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der Busstation „Horlaubenstrasse“. Zu sehen sind breite Balkone zum Liegen, wo die Patienten wie im „Der Zauberberg“ beschrieben, auf dem Balkon eine Liegekur machen mussten. Früher dachte man, dass die besondere Luft von Davos die Tuberkulose heilen könnte. Letzten Endes war es aber eher die Davoser Sonne.

Abbildung 80: Niederländisches Asthmazentrum Durch die hohe UV-Strahlung wurde mehr Vitamin D gebildet, das sich dann angeblich positiv auf die Krankheit auswirkte. Jeder Tuberkulose-Kranke hatte einen Spucknapf, denn niemand durfte auf der Strasse ausspucken, das war ansteckend. Deswegen musste der Kranke jeden Abend unter Aufsicht des 117


Davos Personals den Spucknapf entleeren. Unser Stadtführer zeigte uns dann auch noch einen dieser Spucknäpfe aus Silber. Selbst im Zauberberg gibt es eine Episode, wo ein Patient ungehöriger weise auf der Promenade ausspuckt.

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Kapitel 12 – St Moritz und Bernina Der weltbekannte Bernina-Express, die Fahrt von den Gletschern zu den Palmen. Davon habe ich schon immer geträumt. Doch zunächst wollte ich es langsamer angehen. Ich wollte nur eine kleine Strecke mit dem Bernina fahren, um dann in St. Moritz auszusteigen und dann diesen schönen Ort im Oberengadin kennenlernen. Ich wollte endlich einmal das erleben, was andere über diesen Ort sagen. Das nämlich die Luft da so einmalig und herrlich sein soll. Das wollte ich am eigenen Leibe erfahren. Deshalb habe ich mich bei der Rhätischen Bahn in Davos-Dorf erkundigt, ob es nicht die Möglichkeit gibt, mit dem Bernina-Express nur bis nach St Moritz zu fahren. Aber leider gibt es eine Mindeststrecke, die man fahren muss. Ich habe mir aber vorgenommen, St Moritz kennenzulernen. Deshalb muss ich mit dem regulären Zug fahren. Zum Glück fahre ich die gleiche Strecke, die auch der Bernina-Express fahren wird. Zudem wäre der Bernina-Express insgesamt vier Stunden bis Tirano in Italien unterwegs und das ist mir jetzt auch zu lange, in Anbetracht der Tatsache, dass ich in den nächsten Tagen auf dem Nachhauseweg wieder sowieso den ganzen Tag im Zug sitzen werde. Ich wollte mich ja auch schliesslich erholen. Deshalb beschloss ich, einfach ein normales Ticket von Filisur bis St 119


Davos Moritz zu kaufen. Mit der Davoser-Gästekarte kann ich nämlich unentgeltlich bis Filisur fahren. Das Ticket von Filisur nach St Moritz und Retour kostet CHF 40,40. Und so fahre ich um 09:08 mit dem Bus der Linie 3 von der Haltestelle „Parsennbahn“ nach „Platz Bahnhof“. Dort fährt um 09:31 die Rhätische Bahn nach Filisur. Hier werde ich um 10:02 in den Regionalexpress RE 1125 umsteigen, der mich dann nach St Moritz bringt. In St Moritz bin ich dann um genau 10:59 und habe genug Zeit, um mich dort umzusehen.Wie ich zurückkomme, habe ich noch nicht nachgesehen, denn zurück kommt man bekanntlich immer irgendwie. Am interessantesten wird auf der Fahrt die Albula-Linie nach Bergün sein. Über mehrere Kehrtunnels, Karusselle und Viadukte wird sich die Bahn von einer Seite der Täler zur anderen nach Preda schlängeln. Dabei wird vier mal die Talseite gewechselt, um dann als krönenden Abschluss in den 1903 eingeweihten und 5,865 km langen Albulatunnel einzutauchen, der auf einer Scheitelhöhe von 1823 m liegt. Die Albula-Linie ist zusammen mit der Berninalinie im Jahr 2008 in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen worden und es ist erst die dritte Eisenbahnlinie, die das Welterbe-Label bekommen hat. Die BerninaLinie führt von St. Moritz bis Tirano, während die Albula-Linie von Thusis bis St. Moritz 120


entlang des Albula-Flusses führt. Auf der 122,3 km langen Strecke von Tirano nach Thusis gibt es insgesamt 196 Brücken, davon allein 134 auf der Albulastrecke, 55 Tunnels und es werden insgesamt 20 Gemeinden durchfahren. Trotz der Steigung, die die Bahn bewältigt muss, wird keine Unterstützung durch Zahnräder benötigt. Dass die Bahn dabei nicht nach unten rutscht, verdankt sie allein der Adhäsion, sozusagen dem „Zusammenkleben“ von Materie. Im Kreisviadukt in Brusio kurz vor Tirano in Italien bewältigen die Züge auf einer Strecke von 400 Metern in einer Spirale insgesamt 20 Höhenmetern. Das entspricht einer Steigung von fünf Prozent. Die Bahn kann maximal eine Steigung von 7 % bewältigen. Ohne diese Spiralbewegung wäre die Strecke für die Bahn zu steil und könnte durch diese nicht bewältigt werden.

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Davos

Abbildung 81: Der Zug nach St. Moritz in Filisur Doch zunächst möchte ich noch etwas über den Bernina-Express sagen. Ich bedaure natürlich, dass ich nicht mit ihm gefahren bin. Der Bernina-Express ist ein besonderer Zug mit Panorama-Wagons. Für einen Sitzplatz von Davos Platz nach Tirano in Italien hätte ich für die zweite Klasse CHF 94.00 für Hin- und Rückfahrt bezahlt mit einem obligatorischen Zuschlag bzw. Reservation von CHF 12.00 . Um 08.12 wäre es in Davos-Platz losgegangen und ich wäre um 12.02 in Tirano (Italien) gewesen. Dort hätte ich einen maximalen Aufenthalt bis 14.22 gehabt und die Bahn wäre wieder um 18.08 in Davos-Platz gewesen. Von Tirano aus hat man noch die Möglichkeit mit dem Bernina122


Express-Bus nach Lugano zu fahren, dass würde noch mit CHF 62.00 für Hin- und Rückfahrt zu Buche schlagen. Die Tickets für die BerninaBahn kann man übrigens bei jedem Bahnhof der Rhätischen Bahn kaufen und man sollte 2-3 Tage vorher reservieren, um noch einen Fensterplatz zu bekommen. Die Stationen der Bernina-Express-Bahn von Davos-Platz nach Tirano sind –

Davos-Platz

Filisur (1080 m)

Bergün (1372 m)

Samedan

St. Moritz (1775 m)

Pontresina (1773 m)

Morteratsch

Ospizio Bernina (2253 m)

Alp Grüm (2091 m)

Poschiavo (1014 m)

Le Prese

Tirano / Italien (429 m)

Alternativ kann man auch mit dem BerninaExpress von Chur über Thusis und Tiefenkastel starten. Über diese Strecke erreicht man dann 123


Davos über das beeindruckende, 1902 erbaute Landwasserviadukt, das in 65 Metern Höhe direkt in den senkrechten Fels führt, die BahnStation Filisur. Auf der Strecke nach St. Moritz werde ich aber auch neben der Albula-Linie noch interessante Dinge sehen. Vor der Station Filisur werde ich direkt nach Davos-Wiesen über das schwindelerregende Wiesner-Viadukt fahren. In Bergün hätte ich die Möglichkeit gehabt, das Bahnmuseum Albula zu besichtigen.

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Abbildung 82: Bahnstrecke von Filisur nach St Moritz 125


Davos Nach der erlebnisreichen Fahrt nach St. Moritz steige ich auch schon am Kopfbahnhof von St. Moritz aus. Er liegt direkt im Tal am See und wenn man man vom Bahnhofsgebäude die Treppen hinunter geht, ist man auch gleich am Moritzer See. Am See weht gerade ein frischer Wind, so als wenn man an der Ostsee wäre. Dies Luft hier ist aber so frisch und klar, als wenn man sich auf einem anderen Planeten befinden würde, einfach überirdisch. Auf der anderen Seite des Sees befindet sich der Ortsteil „St. Moritz-Bad“.

Abbildung 83: Lej de San Murezzan St. Moritz erstreckt sich weiter nach oben in den Berg. Ich gehe also durch das „Parkhaus Serletta“ und über die Rolltreppen der „St. 126


Moritz Design Gallery“. Hier findet gerade eine Ausstellung „Gesichter von St. Moritz“ des Fotografen „Max Galli“ statt. Es geht um Menschen die in St. Moritz arbeiten und leben.

Abbildung 84: St. Moritz Design Gallery

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Davos Ich komme schliesslich an der „Via Serlas“ heraus. Über diese Strasse und die „Via da Vout“ und „Via Maistra“ komme ich zum Zentrum von St. Moritz-Dorf. Hier auf dem „Plazza Mauritius“ findet man auch das Rathaus von St Moritz, das „Chesa Comuenela“. Über die „Via Mulin“ erreicht man den „Plazza da Scoula“, dem Schulplatz, wo das Schulhaus steht.

Abbildung 85: Schulhaus St. Moritz

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Sp채ter gehe ich noch zu Reformierten Kirche von St. Moritz.

Abbildung 86: Reformierte Kirche von St. Moritz

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Davos In der Kirche wird gerade ein Orgelkonzert gegeben.

Abbildung 87: Orgelkonzert Aus den Namen der Strassen merkt man schon, dass St. Moritz fast schon im italienisches Teil der Schweiz ist. Als ich im Café des Bahnhofs mir einen Milchkaffee und ein Croissant (Gipfeli) bestelle , bin ich es schon so gewohnt mit „Grüezi“ oder „Grüeziwohl“ zu grüßen, auf Deutsch zu bestellen und mich mit „Merci“ zu bedanken und mit „Ade“ oder „Auf Wiederluege“ zu verabschieden, so dass ich gar nicht mitbekomme, dass die Verkäuferin nur Italienisch spricht. Als sie mich schliesslich fragt „Tuto?“ („Ist das alles?), fällt bei mir der Groschen. 130


Abbildung 88: Rechts das Rathaus von St.Moritz Ich setze mich mit meinem Essen an einen kleinen Tisch hin und lasse erstmal alles auf mich wirken. Man hört überall die Leute Italienisch sprechen, ein italienischer Sender läuft im Hintergrund. Eine japanische Gruppe kommt in den kleinen Laden, der sich direkt im Café befindet. Einer hat eine Bernina-ExpressUrkunde in der Hand. Die hätte ich jetzt auch haben können, aber ich wollte ja nicht bis nach Italien fahren. Die japanische Gruppe möchte Postkarten nach Japan schicken, aber sie können kein Englisch sprechen. Aber sie verständigen sich dann doch irgendwie. Ein dunkelblauer neuer Rolls-Royce fährt vor und ein Fahrer in

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Davos dunklem Anzug und M체tze steigt aus. Er wartet auf G채ste, die mit dem Zug kommen.

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Kapitel 13 – Abreise Heute ist Mittwoch und morgen wird es schon wieder nach Hause gehen. Im Programm für heute ist eine Jazz-Wanderung vorgesehen. Um 09:06 fährt der Bus 7 zur Station Glaris. Mit der Gondel geht es dann zur Bergstation Jatzmeder. Hier spielt dann „Larry's Blues Band“ im Restaurant. Zudem geht es um 10:30 Richtung „Sertig Dörfji“. Im Restaurant „Walserhuus“ wird wird „Dai Kimoto und the Swing Kids“ spielen. Morgen fährt die Jazztrain von DavosPlatz nach Klosters. Bei der Station Laret wird es einen Apéro-Stop mit einem Platzkonzert geben. Es spielt das „Alf Trio“. Als letztes wird es einen Jazzlunch im Hotel Alpina in Klosters mit dem „Gismo Graf Trio“ geben. In den nächsten Tagen wird es noch das Bündner-Glarner Schwingfest in Davos Sertig geben. Schwingen ist in der Schweiz so etwas ähnliches wie Wrestling oder Ringen. Heute werde ich nicht mehr viel unternehmen und nur noch durch den Ort spazieren gehen. Zu Mittag fahre ich noch einmal nach Davos-Platz und esse dort Pouletgeschnetzeltes (Hühnchengeschnetzeltes) mit Blumenkohl, Zucchetti und Reis. „Zucchetti“ ist mal wieder ein typisch schweizer Wort für „Zucchini“, so wie „Parkieren“, das statt „Parken“ gesagt wird. 133


Davos Und statt „Grillen“ sagt man „Grillieren“.Wenn man einen „Randensalat“ kauft, bekommt man einen Radieschensalat und statt Shrimps oder Garnelen bekommt man „Crevetten“. Ich gehe noch einmal die Hohe Promenade entlang. Ein Schild beschreibt den Lawinenschutz in Davos. Auf dem gegenüberliegenden Berghand liegt der Mattawald. Dieser Wald schützt Davos vor der Lawinengefahr. Aber es gibt Lücken in dem Wald aufgrund von Schneedruck, Wind und Überalterung. Deswegen gibt es Schutzbauten aus Holz, die die Schutzfunktion übernehmen. Doch der Wald wird gepflegt. Jungpflanzen sollen in 30-50 Jahren die Schutzfunktion übernehmen. Das dauert lange, denn die Rottanne braucht 12 Jahre, um so gross wie ein Mensch zu werden. Zuletzt spaziere ich noch zum Waldhotel. Dort habe ich dann noch eine Begegnung der dritten Art. Plötzlich eine Bewegung in einem Kiefernbaum. Ein grosser Schatten springt von Ast zu Ast. Es ist ein Vogel, aber so gross wie eine Krähe. Er ist braun mit lauter Punkten wie ein Star oder eine Sing-Drossel. Er ist jetzt nur noch einen Meter von meinem Gesicht entfernt und guckt mich ohne Angst mit intelligenten Augen an. Wir hätten uns noch stundenlang anschauen können, aber ich gehe langsam 134


weiter. Später finde ich heraus, das es sich um einen Tannenhäher handelt. Das ist ein Vogel wie ein Eichelhäher hier in Deutschland. Er kommt eigentlich nur in den Alpen vor, aber kommt immer häufiger in den nördlichen Gefilden vor.

Abbildung 89: Tannenhäher Am Donnerstag geht es schon wieder los. Mit der Rhätischen Bahn fahre ich wieder bis nach 135


Davos Landquart. Danach Umstieg in einen Regionalexpress und vorbei am Walen- und Zurichsee nach Z端rich. Dort geht es mit dem ICE weiter bis nach Hamburg. Die Zugbegleiter sind zu Beginn Schweizer und selbst im ZugRestaurant kann man in Schweizer Franken oder Euro bezahlen. Hier treffe ich auch einen netten Bayern, der jetzt Schweizer geworden ist. Wir reden und reden und schon sind wir in Karlsruhe, wo er aussteigt.

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Anhang A – Bilder

Abbildung 90: Blick vom Balkon zum Dischma-Tal 137


Davos

Abbildung 91: Blick auf Davos Platz und Tinzenhorn

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Abbildung 92: Hohe Promenade

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Davos

Abbildung 93: St. Theodul Kirche in DavosDorf

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Abbildung 94: Blick aus dem Bergrestaurant Weissfluhjoch

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Davos

Abbildung 95: Blick vom "Dorf" Friedhof

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Stichwortverzeichnis Albula................................................................ 4 Albula-Linie...........................................120, 124 Albulatunnel.................................................. 120 Alpenrose.........................................................99 Alpensalamander...........................................106 Alpinum...................................................72f., 92 Alpinums......................................................... 72 Bergün........................................................... 120 Bernina...................................................4, 11, 20 Bernina-Express.............................................119 Bernina-Express-Bus.....................................122 Bobbahnstrasse................................................ 21 Buolstrasse.......................................................39 Clavendel......................................................... 20 Die Brücke.......................................................59 Dischma-Tal...................................................137 Edelweiss......................................................... 70 Enzian.............................................................. 45 Frauenkirch......................................................77 Gaberel............................................................ 84 Gadenstatt........................................................ 78 Geissler Tierpark............................................103 Giaccometti....................................................110 Glaris................................................... 26, 91, 97 Gotschnagrat.................................................... 24 Hans Castorp...................................................54 Hans-Castorp-Weg...........................................75 Hohen Promenade............................................33 Höhenweg-Weissfluhjoch................................ 48 143


Davos In den L채rchen................................................. 58 Islen................................................................. 90 Jakobsbahn................................................19, 26 Jakobshorn................................................. 19, 26 Jakobsweg......................................................113 Jatzmeder.......................................................97f. Jschalp............................................................. 19 K채serei........................................................... 105 Kirchner....................................................... 8, 78 Kirchner-Museum............................................ 29 Klosters..........................................................101 Kreisviadukt..................................................121 Lugano........................................................... 123 Madrisa.......................................................... 101 Madrisaland................................................... 104 Mattawald...................................................... 134 Milch Arena..................................................... 92 Mittelstation.....................................................42 Monstein......................................26, 47, 90, 114 Parsennbahn.....................................................42 Pauluskirche....................................................18 Pischa.............................................................. 25 Promenade....................................................... 21 Rathaus.......................................................... 111 RhB..................................................................27 Rinerhorn................................................... 26, 97 Rinerhornbahn................................................. 26 Saaser Alp...................................................... 102 Schatzalp................................................3, 10, 14 Schatzalpbahn.................................................. 57 144


Schiabach.........................................................34 Schiahorn....................................................... 112 Schmelzboden............................................27, 47 Schneider's Café..............................................61 Sgraffiti.......................................................... 116 Sierksdorf........................................................ 59 Silberberg........................................................ 47 St Johann Kirche............................................107 St. Moritz........................................................... 4 St. Moritz ...................................................... 119 St. Moritz-Bad............................................... 126 St. Theodul....................................... 33, 114, 140 Staffelalp........................................ 26, 57, 80, 99 Tannenhäher...................................................135 Thomas Mann.............................................. 9, 21 Thomas-Mann-Weg...................................33, 38 Tinzenhorn............................................... 56, 138 Tirano.....................................................119, 122 Tuberkulose...................................................117 Villa Guarda.....................................................95 Waldfriedhof.......................................... 3, 77, 83 Waldhotel........................................... 21, 39, 134 Weissfluhgipfel................................................ 50 Weissfluhjoch..................................................42 Wiesen............................................................. 27 Wiesner-Viadukt......................................65, 124 Wildboden..................................................60, 79 Zauberberg............................................. 3, 14, 69

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Davos

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Burgen, u.a. in Bad Ragaz (unten) ......................................................................... 13 Abbildung 2: Skistürze-Brunnen in "Dorf"......16 Abbildung 3: Postkutsche in "Dorf"................17 Abbildung 4: Pauluskirche / Bethanien............19 Abbildung 5: Jakobshorn-Bahn.......................20 Abbildung 6: Davoser See...............................25 Abbildung 7: Davos Karte 1............................26 Abbildung 8: Die Rhätische Bahn (RhB).........27 Abbildung 9: Bahnstationen im Davoser Land 28 Abbildung 10: Blick auf den "Seeli" in „Dorf“ und das Dischma-Tal.......................................30 Abbildung 11: Blick von der hohen Promenade ......................................................................... 32 Abbildung 12: Kirche St. Theodul in DavosDorf................................................................. 33 Abbildung 13: Schiabach................................. 34 Abbildung 14: Hohe Promenade - Teil 1..........35 Abbildung 15: Skulpturen am Schiabach.........36 Abbildung 16: Hohe Promenade - Teil 2..........37 Abbildung 17: Thomas-Mann-Schild an der Kirche.............................................................. 38 Abbildung 18: Zum Thomas Mann Weg..........39 Abbildung 19: Waldhotel Davos......................40 Abbildung 20: Der Thomas Mann Weg...........41 Abbildung 21: Thomas- Mann -Weg...............41 Abbildung 22: Parsennbahnstation in "Dorf"...42 146


Abbildung 23: Parsennbahn in der Mittelstation ......................................................................... 43 Abbildung 24: Richtung Weissfluhjoch...........44 Abbildung 25: Enzian...................................... 46 Abbildung 26: Station Monstein......................48 Abbildung 27: Bergrestaurant Weissfluhjoch...49 Abbildung 28: Blick von der Sonnenterrasse...50 Abbildung 29: Weissfluhgipfel........................51 Abbildung 30: Blick zur Bergstation...............52 Abbildung 31: Eingang zum Kirchner Museum ......................................................................... 53 Abbildung 32: Thomas Mann Gedenktafel......55 Abbildung 33: Studie zu "Davos mit Kirche (Davos im Sommer) von 1925.........................57 Abbildung 34: Studie zu "Clavendel im FrĂźhling" (1927 - 1928) .................................. 61 Abbildung 35: CafĂŠ Schneider......................... 62 Abbildung 36: Wiesner-Viadukt aus der Bahn gesehen............................................................ 66 Abbildung 37: Die Schatzalpbahn...................67 Abbildung 38: Die Schatzalpbahn "Zauberberg" ......................................................................... 69 Abbildung 39: Berghotel Schatzalp.................70 Abbildung 40: Vorderansicht des Berghotels...71 Abbildung 41: Edelweiss................................. 72 Abbildung 42: Blick von der Schatzalp...........73 Abbildung 43: Thomas Mann Weg..................74 Abbildung 44: Hans-Castorp-Weg...................75 Abbildung 45: Blick vom Friedhof "Dorf"......76 Abbildung 46: Frauenkirch.............................. 79 147


Davos Abbildung 47: Richtung Waldfriedhof und Clavendel......................................................... 80 Abbildung 48: Auf dem Wildboden.................81 Abbildung 49: Karte Frauenkirch....................82 Abbildung 50: Die Staffelalp immer im Blick. 83 Abbildung 51: Nebeneingang Waldfriedhof....84 Abbildung 52: Der Mittelpunkt des Waldfriedhofs..................................................85 Abbildung 53: Die Grabstätte von Kirchner....86 Abbildung 54: Haupteingang Waldfriedhof.....87 Abbildung 55: Waldfriedhof - Nebeneingang. .88 Abbildung 56: Waldfriedhof - Haupteingang und Grabstelle.........................................................89 Abbildung 57: An der Bushaltestelle...............90 Abbildung 58: Die Bierkultur isch guarret guot ......................................................................... 91 Abbildung 59: Milch Arena Davos..................92 Abbildung 60: Von mir skizzierte Blume im Alpinum........................................................... 93 Abbildung 61: Alpen-Glockenblumen im Alpinum........................................................... 94 Abbildung 62: Das Original zu meiner Skizze.95 Abbildung 63: Das Ärztehaus..........................96 Abbildung 64: Gondeln zum Rinerhorn...........98 Abbildung 65: Almrausch................................ 99 Abbildung 66: Station Jatzmeder...................100 Abbildung 67: Madrisabahn in Klosters Dorf102 Abbildung 68: Madrisaland im Nebel............103 Abbildung 69: Zicklein aus dem Tierpark......104 Abbildung 70: Käserei und Staffel Bar..........105 148


Abbildung 71: Frischer Alpk채se....................106 Abbildung 72: Alpensalamander (Salamandra atra) ...............................................................107 Abbildung 73: St Johann Kirche in Davos-Platz ....................................................................... 109 Abbildung 74: Glasfenster in der St Johann Kirche............................................................ 110 Abbildung 75: Das Rathaus von Davos in "Platz"............................................................ 112 Abbildung 76: Ratsstube................................ 113 Abbildung 77: Kirche St. Theodul.................114 Abbildung 78: Schnitzarbeiten im Rathaus....115 Abbildung 79: Sgraffiti..................................116 Abbildung 80: Niederl채ndisches Asthmazentrum ....................................................................... 117 Abbildung 81: Der Zug nach St. Moritz in Filisur............................................................ 122 Abbildung 82: Bahnstrecke von Filisur nach St Moritz ........................................................... 125 Abbildung 83: Lej de San Murezzan.............126 Abbildung 84: St. Moritz Design Gallery......127 Abbildung 85: Schulhaus St. Moritz..............128 Abbildung 86: Reformierte Kirche von St. Moritz............................................................ 129 Abbildung 87: Orgelkonzert..........................130 Abbildung 88: Rechts das Rathaus von St.Moritz........................................................ 131 Abbildung 89: Tannenh채her........................... 135 Abbildung 90: Blick vom Balkon zum DischmaTal.................................................................. 137 149


Davos Abbildung 91: Blick auf Davos Platz und Tinzenhorn..................................................... 138 Abbildung 92: Hohe Promenade....................139 Abbildung 93: St. Theodul Kirche in DavosDorf............................................................... 140 Abbildung 94: Blick aus dem Bergrestaurant Weissfluhjoch................................................141 Abbildung 95: Blick vom "Dorf" Friedhof....142

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