Ingenieur Karriere

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Ingenieur

karriere . . . damit die Richtung stimmt

Z체ndung: So brillieren Sie in Gehaltsverhandlungen 7 10

Navigation: Im Vertrieb bedarf es Menschenkenntnis 7 35

Trend: Kopf hoch! Auch wenn Kritik zun채chst schmerzt 7 46


Inhalt Zündung

UNTERNEHMEN STELLEN AUS – UND INGENIEURE EIN.

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Start ins Berufsleben

Berufseinstieg: Starten Sie bescheiden, aber nicht demütig!

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Im ersten Job sollten Berufseinsteiger nicht mit ihrem Wissen prahlen, sondern sich offen zeigen und Fragen stellen.

Gehalt: Wer klug verhandelt, hat mehr unterm Strich

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Wer sein Gehalt verhandelt, sollte gut vorbereitet sein, authentisch bleiben und mit Leistung punkten. Und ganz wichtig: Sich trauen, offen übers Geld zu reden.

Der geduldige Ingenieur fängt den Kunden

17. Mai 2011 Dresden, Congress Center Maritim 24. Mai 2011 Düsseldorf, Maritim 28. Juni 2011 Ludwigsburg, Forum am Schlosspark 31. August 2011 Kiel, Halle400 13. September 2011 Zürich, Kongresshaus 16. September 2011 Dortmund, Kongresszentrum Westfalenhallen 11. Oktober 2011 Karlsruhe, Kongresszentrum 20. Oktober 2011 Fürth, Stadthalle 11. November 2011 Ludwigsburg, Forum am Schlosspark 17. November 2011 München, M, O, C, 30. November 2011 Hamburg, Handelskammer

Heft im Heft: Ingenieure werden immer wählerischer, wenn es um Zufriedenheit am Arbeitsplatz, um Jobwechsel und einen neuen Arbeitgeber geht. Die Ansprüche steigen und damit auch die Bedeutung des neuen Zertifikates „Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“, das TÜV Rheinland und VDI nachrichten bislang sechsmal vergeben haben. Die Unternehmen, die mehr tun als andere, stellen wir Ihnen in dieser Spezialausgabe von IngenieurKarriere in der Heftmitte vor. Außerdem lesen Sie, auf welche Punkte Ingenieure besonders achten, wenn sie entscheiden, ob sie bleiben oder lieber wechseln.

Beschleunigung

Karrierestufen erklimmen

Vom Techniktraining bis zur Schulung des Teamgeistes

zusammen gehört – renommierte Unternehmen mit qualifizierten Ingenieuren und technischen Fachkräften. Treffen Sie

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Unternehmen legen bei der Weiterbildung ihrer Ingenieure verschiedene Schwerpunkte. Personalchefs berichten, worauf sie größten Wert legen.

Wenn der Headhunter zweimal klingelt

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Manche warten ihr Leben lang auf den Anruf eines Headhunters. Mit ein paar Kniffen können Ingenieure auf sich aufmerksam machen.

Navigation

Orientierung im Job

Die chemische Industrie ist auf Wachstumskurs

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Die Vereinten Nationen haben 2011 als internationales Jahr der Chemie ausgerufen. Grund genug, um einen Blick in die Chemiebranche zu werfen.

Karriere auf der Schiene – reiselustige Ingenieure gesucht

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In der Bahnindustrie geht es ebenso international wie interdisziplinär zu. Ingenieure, die dort Fuß fassen wollen, sollten keine Stubenhocker sein.

Innovationen stehen bei Carl Zeiss hoch im Kurs Der Recruiting Tag der VDI nachrichten, einfach ideal für eine erfolgreiche Jobsuche. Wir bringen hier zusammen, wer

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Der Kunde ist König. Wie und wo aber finde ich den Partner, mit dem mich eine solide Geschäftsbeziehung verbindet? Verkaufstrainer kennen die Antwort.

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Die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen Carl Zeiss mit Produkten, die nicht älter sind als drei Jahre.

wichtige Unternehmensvertreter. Informieren Sie sich bei kompetenten Karriereberatern. Hören Sie die Vorträge hochkarätiger Redner. Mehr Informationen? Wenden Sie sich bitte an: Kerstin Ernst, Telefon (0211) 61 88 - 374 oder Silvia Becker, Telefon (0211) 61 88 - 170, recruiting@vdi-nachrichten.com

Trend

Akzente setzen

Ein Paar, zwei Karrieren, ein Arbeitgeber

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Dual Career, auf gut Deutsch Doppelkarrieren. Diese streben Paare immer häufiger an, vor allen Dingen Hochschulen und Universitäten kommen diesem Wunsch nach.

Vom Umgang mit Lob und Kritik Wer jubelt, weil er gelobt wurde, sollte das genießen – aber auch hinterfragen, denn genau wie Kritik ist auch Lob das Produkt subjektiver Wahrnehmung.

www.ingenieurkarriere.de /recruitingtag

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Zündung Start ins Berufsleben

Einkommensstudie

Vom Planer und Konstrukteur zum Technik-Erklärer

Ingenieurgehälter steigen weiter VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Ingenieurgehälter sind im zweiten Halbjahr 2010 weiter gestiegen. Das ergab eine Auswertung der Gehaltsdaten von 15 499 Ingenieuren auf dem Karriereportal der VDI nachrichten. Demnach stieg das Durchschnittseinkommen im zweiten Halbjahr 2010 im Vergleich zum ersten Halbjahr um 4,96 %. In der ITBranche stiegen die Gehälter mit 14,65 % am stärksten. Zurück gingen die Einkommen jedoch in der Dienstleistungs- und in der Baubranche. Zum Jahresbeginn 2010 gingen die Einkommen vor allem als Folge der Kurzarbeit leicht um rund 500 € auf durchschnittlich 54 400 € zurück. Auf das Gesamtjahr gesehen, stieg das durchschnittliche Ingenieureinkommen 2010 im Vergleich zu 2009 um 1,1 % auf 56 100 €. jul -

Die Katastrophe von Fukushima verdeutlicht, dass Ingenieure mehr denn je als glaubwürdige und verantwortungsbewusste Technikexperten auftreten müssen. Da sind auch EigenEngagement und Weiterbildung gefragt. VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

Die Erklärungsversuche zum Unglück in Fukushima stießen in der japanischen Öffentlichkeit auf Zweifel. Foto: dpa

Stich (!)-tag: 80 Jahre Elektrorasierer

Impressum Redaktion: Rudolf Schulze (verantw.), Claudia Hantrop, Julia Schlingmann, Wolfgang Schmitz Bildbeschaffung/Fotoarchiv: Antonie Fleckner, Kerstin Küster Layout/Produktion: Theo Niehs (verantw.), Gudrun Schmidt, Kerstin Windhövel Anzeigenteil: Annette Fischer

Anzeigen: Medienpartner Mäurer GmbH, Breite Straße 124, 41836 Hückelhoven Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf

„Pingel“, als ewige Zweifler. Und das ist gut so. Ingenieure in Deutschland sollten das als Chance, nicht als Innovationsbremse sehen. Schließlich ist die öffentliche Meinung ein Mahnruf, der zur hohen Qualität deutscher Produkte anhält. Vor diesem Hintergrund werden die Worte von ExThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz (Seite 48) umso dringlicher: „Die Sprache des Ingenieurs bleibt Zeichnung und Formel. Da braucht es nicht viele Worte. Das schult andererseits nicht unbedingt die Kommunikationskompetenz.

PASSION FOR CARBON Carbon ist ein faszinierender Werkstoff. Carbon ist Millionen Jahre alt und die Grundlage alles irdischen Lebens. Die SGL Group – The Carbon Company – ist einer der weltweit führenden Hersteller von Produkten aus Carbon. Rund 6.500 Mitarbeiter an 40 Produktionsstandorten in Europa, Nordamerika und Asien entwickeln innovative Lösungen für unsere Kunden. In unserem globalen Forschungs- und Entwicklungszentrum in Meitingen bei Augsburg arbeiten wir an Leichtbau mit Carbonfasern, Materialien für Energiesysteme und Hochleistungskeramiken. Für die Material- und Prozessentwicklung, Modellierung und Realisierung suchen wir Nachwuchskräfte und Berufserfahrene als

Ingenieure und Naturwissenschaftler (m/w) aus den Studiengängen UÊ7iÀ ÃÌ vvÌiV

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Rückspiegel

www.ingenieurkarriere.de/ gehaltstest

Verlag: VDI Verlag GmbH, VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf, Postfach 10 10 54, 40001 Düsseldorf

Das Drama um das Kernkraftwerk in Fukushima wird noch auf Jahrzehnte Spuren hinterlassen. Auch für Ingenieure bedeutet dies eine historische Wende. Sie werden sich und ihre Arbeit künftig weit stärker hinterfragen und erklären müssen. Die Zweifel an Technik, vor allem an Großtechnologien, sind in der Bevölkerung zwangsläufig gestiegen. Deutsche gelten als

Daran müssen Ingenieure arbeiten.“ Wer nur mit Fachchinesisch technische Abläufe erklären kann, ist unglaubwürdig. Das gilt nicht nur für Politiker. Auch Ingenieure müssen die Ängste und Zweifel der Bevölkerung ernst nehmen und Antworten finden, die plausibel und verständlich sind. Sie können aber die drängenden Zeitfragen nicht allein beantworten; sie müssen den fruchtbaren Dialog mit Juristen, Soziologen und Vertretern anderer Fachbereiche suchen. Weiterbildung in Fragen von Ethik und Softskills schienen vielen noch vor Kurzem als nutzloser Zeitvertreib. Technik, Ethik und öffentliche Darstellung aber gehören eng zusammen. Das ist nicht erst seit Fukushima so. ws

Ein Modell des Remington deluxe aus den 1960er-Jahren. Hat sich ja kaum 'was verändert. Foto: TV Yesterday

Wer ist dafür eigentlich verantwortlich? Der Mann hieß Jacob Schick, ein US-Amerikaner aus Iowa, der zunächst Leiter einer Eisenbahnlinie war (im zarten Alter von 16 Jahren!) und später Soldat. Er ließ Mitte März 1931 den ersten elektrischen Rasierer patentieren und gründete seine eigene Firma, die Schick Dry Shaver, Inc. razor company. Um ein paar Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen, was wohl auch mit ein paar nicht ge-

zahlten Steuern zu tun hatte, wurde er 1935 Kanadier. Warum ist das überhaupt passiert? Schick hat angeblich gesagt, er hatte zuerst die Idee für einen elektrischen Rasierer, als er sich von einer Durchfallerkrankung erholte und keine Lust mehr hatte auf die anstrengende Nassrasur, zumal er das Wasser immer aus einem See holen musste. Doch es war ein langer Weg, immer wieder machte er Zeichnungen, entwickelte und tüftelte weiter, doch keine Firma wollte seine Idee umsetzen. Zunächst hatte er selbstständig Erfolg mit einem sicheren Nassrasierer, der

ihm Geld in die Kasse spülte und die Möglichkeit gab, an seinem Trockenrasierer zu basteln. Die ersten Modelle kamen 1929 in die Läden, aber die Weltwirtschaftskrise schlug zu, Schick stand fast vor dem Ruin. Er gab nicht auf, verkleinerte den Rasierer, integrierte einen externen Motor – und verkaufte 1931 gleich 3000 Stück. Den Höhepunkt erlebt die Trockenrasur nach dem Zweiten Weltkrieg und nach Schicks Tod. Wo soll das alles hinführen? Ist doch ganz klar: Bald gibt's bestimmt eine App mit integriertem digitalem Lasershave! chantrop@vdi-nachrichten.com

Kommen Sie zu uns! Besuchen Sie unsere Karriereseite auf www.sglgroup.com oder bewerben Sie sich direkt unter jobs@sglcarbon.de. Wir bieten Ihnen eine intensive Betreuung in der Einarbeitung. Schnelle Vernetzung und vielseitige Laufbahnen.

Carbon is Future. Carbon is SGL Group. „In flachen Hierarchien hat jeder Zugang zu jedem. Wir haben dadurch eine Kultur des offenen Austauschs“. (Dr. Hubert Jäger, Leiter Konzernforschung)


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ZĂźndung

ZĂźndung

Kein Grund zur Panik. Gut vorbereitet wird der erste Arbeitstag mit Sicherheit nicht zum Horrortrip. Foto: imago

Der erste Job: Kontrollierte Offensive statt nassforscher Besserwisserei Beim ersten Job ist es ähnlich wie bei der groĂ&#x;en Liebe. Entscheidend fĂźr den Gehalt der Beziehung ist die Anfangszeit. Experten geben Tipps fĂźr den Einstieg ins Berufsleben.

Wolfgang Heumer VDI nachrichten, Bremen, 8. 4. 11, ws

Diplom-Betriebswirt Kay Uwe Messmer hat sich an ratlose Gesichter unter den Absolventen der Fachhochschule Heidelberg fast schon gewĂśhnt. „Die Leute wissen häufig nicht, was von ihnen erwartet wird“, fasst der Dozent fĂźr Personalund Organisationslehre jene Unsicherheiten zusammen, derentwegen sich ehemalige Studenten kurz vor dem Wechsel aus dem HĂśrsaal an den ersten Arbeitsplatz an ihn wenden. Messmer ist Ăźberzeugt, dass seine Erfahrungen kein Einzelfall sind. Das Pro-

blem, dass junge Menschen gar nicht mehr so recht wissen, was sie in der Arbeitswelt erwartet und vor allem wie sie sich dort verhalten sollen, entsteht seiner Ansicht nach schon lange vor der Hochschulausbildung: „Wenn unsere Schulen die Jugendlichen besser auf das Berufsleben vorbereiten wĂźrden, dann hätten wir nicht solche Probleme“, erkärt Messmer. Die Probleme, von denen Messmer spricht, haben nichts mit der professionellen Vorbereitung der kĂźnftigen Arbeitnehmer zu tun. „Wer frisch vom Studium kommt, ist zumeist voller Tatendrang, aber mehr als einmal hapert es beispielsweise an den Umgangsformen oder am Umgangston.“ Dass sich Studierende untereinander oder sogar mit den Lehrenden duzen, ist rund um den HĂśrsaal gang und gäbe. Dort reicht es häufig auch, der Jahreszeit angemessen, aber nicht un-

bedingt formal korrekt gekleidet zu sein. „Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, der Tätigkeit angemessen gekleidet am neuen Arbeitsplatz zu erscheinen“, sagt der Personalchef des Bremer Raumfahrtunternehmens EADS Astrium, Oliver Koezle. Was angemessen ist – darauf sollten Bewerber bereits achten, wenn sie sich in einem Unternehmen vor-

„Das Siezen ist zunächst Pflicht und Doktortitel darf man nicht weglassen.“ stellen: „Man muss schauen, was der Dresscode in der Firma ist“, gibt Koezle einen pragmatischen Tipp. Aber auch am ersten Arbeitstag besteht dazu noch ausreichend Gelegenheit – wer nicht gerade direkt an einer Maschine arbeitet oder spezielle Berufskleidung benĂś-

tigt, sollte zunächst einmal in Anzug oder KostĂźm erscheinen. Im Umgang mit den neuen Kollegen scheint der gute alte Freiherr von Knigge ein guter Ratgeber zu sein. „Das Siezen ist zunächst Pflicht, Doktortitel darf man nicht einfach weglassen und grundsätzlich gilt: Der Ă„ltere verkĂźrzt die Distanz“, fasst Messmer wesentliche Benimmregeln zusammen. Auch mit Kollegen, die scheinbar auf demselben Level arbeiten wie der Neuling selbst, sollten sich Anfänger nicht zu frĂźh verbrĂźdern: „Eine Faustformel ist es, erst einmal ein bis zwei Monate abzuwarten und die Verhältnisse zu sondieren.“ FĂźr Neulinge ist es aber nicht nur gut zu wissen, was sich gehĂśrt – fĂźr sie gilt auch die alte Regel: „Der Ton macht die Musik.“ Hoch motiviert zu sein, ist die eine Seite. Anderen mit vorschnellen Tipps und Ratschlägen auf den Wecker zu

gehen, ist die andere Seite. „Es gibt da leider einen deutlichen Unterschied zwischen Eigen- und AuĂ&#x;enwahrnehmung“, hat Messmer beobachtet. Wer nicht in den Ruf des Neunmalklugen geraten will, sollte beobachten, Fragen stellen und lernen. Neue Mitarbeiter haben nicht nur die Pflicht, sondern auch das Recht sachkundig gemacht zu werden, meint Koezle. Dabei gehe es nicht nur um die eigene Arbeit: „Dazu zählt es auch, die wesentlichen Schnittstellen zu anderen Bereichen und Aufgaben kennenzulernen. Niemand kĂśnne und werde es einem Anfänger Ăźbel nehmen, dass er nicht alles weiĂ&#x; – „Offenheit ist immer gut“, betont Koezle. Sein Praxistipp: „Skizzen und Notizen machen. Wer sitzt wo, wer ist wer, wer macht was und so weiter.“

Auf jeden Fall sollten sich Berufsanfänger auf den ersten Arbeitstag gut vorbereiten, rät Koezle. Dank Internet lässt sich mittlerweile ßber Arbeitgeberseiten jede Menge Wissenswertes herausfinden. Zur Vorbereitung zählt Koezle es auch,

Berufsanfänger dĂźrfen verständnisvollen Chef erwarten sich mit den konkreten Erwartungen und Aufgabenstellungen des neuen Arbeitgebers auseinanderzusetzen; dazu zählt auch, sich auf einen gewissen Praxisschock vorzubereiten: „Im Regelfall wird man am Arbeitsplatz nur einen Bruchteil dessen anwenden kĂśnnen, was man im Studium gelernt hat.“ Genau diese Auseinandersetzung mit den konkreten

Erwartungen eines Arbeitgebers fällt Studenten immer schwerer, hat Messmer beobachtet. „Sie scheitern an ihren fehlenden Vorstellungen von dem, was von ihnen erwartet wird.“ Im Zweifelsfall, so sagt es Messmer auch seinen Studenten immer wieder, „gilt eine einfache Regel: Der Chef erwartet von uns, dass wir alle gut arbeiten.“ Andererseits kĂśnnen auch Berufsanfänger einen verständnisvollen Chef erwarten. Ein solcher Chef sei unter anderem daran zu erkennen, dass er seinen neuen Mitarbeitern Hilfestellungen und Ratschläge gibt: „Gerade junge Menschen brauchen FĂźhrung“, hat Messmer aus seinen Erfahrung mit ratsuchenden Studenten gelernt. â—?

- www.astrium.eads.net

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Literaturtipps

LektĂźre, damit der Einstieg leicht fällt - Alles wissen heiĂ&#x;t wis-

sen, wo alles steht. Rund um den Einstieg ins Berufsleben gibt es mittlerweile jede Menge RatgeberLiteratur. Als Standwerke gelten: - Alexandra Levit: Mein erster richtiger Job; Verlag Wiley-VCH, Weinheim 2011; 283 S.; 16,95 â‚Ź. - Susanne Reinker: Das Job-Lexikon: Erste Hilfe fĂźr den Berufsstart; DTV Deutscher Taschenbuchverlag; MĂźnchen 2004, 768 S.; 19.50 â‚Ź.Weitere Tipps gibt es im Internet. wh - www.aok-on.de/berufs-

Info

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einsteiger/beruf-zukunft/ die-ersten-100-tage.htm - www.berufsstrategie.de


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Zündung

Zündung VDI nachrichten: Kann man das Händchen für Menschen im Privatleben trainieren? Meyden: Sicher können wir bestimmte Eigenschaften unserer Persönlichkeit verstärken oder abbauen. Wer zum Beispiel keinen Smalltalk beherrscht, kann das trainieren, in dem er sich bewusst immer wieder in Situationen mit unbekannten Menschen begibt und übt. Aber bei Kleidungscodes, Rangfolgen, den unterschiedlichen Spielregeln in unterschiedlichen Unternehmensbereichen und bei der betrieblichen Subkultur kann ich vom Privatleben nur begrenzt auf das schließen, was in der Firma wichtig ist. Und das kann dann in der nächsten ganz anders sein. In manchen Firmen sind Titel überhaupt nicht wichtig. In anderen dagegen sehr wohl. Da begehe ich unter Umständen einen bösen Affront, nur weil ich den Doktor weglasse.

Knapp daneben ist auch vorbei Etikette-Trainerin Nandine Meyden weiß, woran Karrieren scheitern können. Über die modernen Kniggeregeln hat sie bereits fünf Bücher geschrieben. Ihr nächstes Buch dreht sich um eine besonders heimtückische Spezies: die Karrierekiller.

Christine Demmer VDI nachrichten, Wiesbaden, 8. 4. 11, jul

VDI nachrichten: Manch vielversprechende Karriere läuft unversehens vor die Wand. Woran kann’s liegen? Meyden: In jeder Branche und in jedem Unternehmen gibt es eine Reihe von Geheimcodes, die man nicht unterschätzen darf. Ein Beispiel: Als Ingenieur bin ich es gewohnt, im Büro entspannt in Jeans und Jackett herumzulaufen. Dann wechsele ich die Stelle, und in der neuen Firma ist auf einmal seriöse Kleidung ganz wichtig. Glauben Sie mir: Mancherorts wird stark auf superkorrekte Kleidung geachtet. Wer das nicht ernst nimmt, sich insgeheim sogar darüber lustig macht, verstößt gegen die Regeln. Das hat dann Konsequenzen für die Karriere. VDI nachrichten: Die Bremsspur ist deutlich zu sehen, man weiß aber nicht so recht, was man eigentlich falsch gemacht hat. Meinen Sie das? Meyden: Genau. Ein anderes Beispiel für versteckt lauernde Risiken sind Rang und Reihenfolgen. Im Business kommen oft viele Alphatierchen zusammen. Als Mitarbeiter auf einer Sitzung muss ich einfach wissen, wem ich zuerst die Hand geben und zu wessen Wortbeiträgen ich tunlichst nicken muss.

Wer im Büro eine Schleppe hinter sich herzieht, sollte diese möglichst unauffällig vernichten. Denn sie führt mitunter nicht nur zur Belustigung. Foto: Vario Oder nehmen Sie ein simples Ding wie E-Mails: Wen setze ich an welcher Stelle auf cc? Es gibt unglaublich viele Menschen, die sehr genau darauf achten. Wenn sie sich gekränkt fühlen, sagen sie das aber nicht offen, sondern tragen es als inneren Grimm mit sich herum. Und den lassen sie dann an passender Stelle gegen den Rangverletzer raus. VDI nachrichten: Wie kann man die verborgenen Spielregeln erkennen?

Meyden: Man kann sich durch Bücher und Seminare schlau machen. Nur setzt das voraus, dass man verstanden hat, dass der Dreh- und Angelpunkt einer Karriere eben

Jedes Unternehmen hat seine eigenen Etikette-Regeln. Es lohnt sich, hier genau hinzuschauen nicht nur auf dem Fachlichen liegt, sondern auch auf dem Zwischenmenschlichen. Viele Firmen beklagen sich bei mir, sie hätten so tolle junge

Leute, fachlich super, methodisch fit, aber sie brächten einfach keinen Smalltalk zustande. Die könnte man doch nicht den wichtigen Kunden durchs Haus führen lassen! Wenn einem aber schon das nicht zugetraut wird, worauf gründet sich dann die Hoffnung auf einen beruflichen Aufstieg? Im Berufsund Geschäftsleben geht es immer darum, gute Beziehungen zu Menschen aufzubauen. Wer in dieser Hinsicht unsicher wirkt, dem traut man auch sonst nichts zu.

VDI nachrichten: Also muss man an jedem neuen Arbeitsplatz von vorn anfangen und Augen und Ohren aufsperren? Meyden: Absolut, das ist die Kernregel. Die richtige Umgangsform kann im Betrieb nebenan grundverkehrt sein. Wie ich mich verhalte, hängt davon ab, ob es ein großes oder kleines Unternehmen ist, ob ein französischer oder ein amerikanischer Konzern, wo die Geschäftsleitung sitzt, wer in der Geschäftsleitung sitzt und welche Signalwirkung von Chef ausgeht. Das unterschätzen Ingenieure sehr oft. VDI nachrichten: Welche Fettnäpfchen lauern bei der Bewerbung? Meyden: Siehe oben: Oft wird die Wichtigkeit von Kleidung unterschätzt. Ein Bewerbungstag ist ein besonderer Tag im Leben. Da-

Foto: Privat

„Wen setze ich an welcher Stelle auf cc? Es gibt unglaublich viele Menschen, die sehr genau darauf achten.“ Nandine Meyden, Etikette-Trainerin

für brauche ich eine besondere Kleidung. Auch ein Bäcker oder ein Arzt stellt sich nicht im Kittel vor, sondern in einem formellen Outfit. Und das ist für Hochschulabsolventen der Anzug oder das Kostüm. Der Arbeitgebervertreter möchte schließlich sehen, dass die Bewerber den Termin ernst nehmen und dass sie nicht in Großkotzmanier daherkommen, sondern Respekt zeigen und sich sehen lassen können. Viele Ingenieure kramen ja nicht nur im Fachbereich herum, sondern führen Besucher umher oder vertreten die Firma auf Messen. Also prüft man schon den Bewerber auf das Bild, das

In manchen Firmen spielen Titel keine Rolle, in anderen sehr wohl. Wer den Doktortitel einfach weglässt, begeht mitunter einen Affront er oder sie möglicherweise vom Unternehmen abgeben wird. VDI nachrichten: Was wird bei einer Bewerbung oft falsch gemacht? Meyden: Manchmal kommt man in einen Raum, in dem mehrere Menschen sitzen und auf einen warten. Ein klassischer Fehler ist es, so-

fort auf die Leute zuzugehen und seine Hand zum Gruß auszustrecken. VDI nachrichten: Was ist daran falsch? Das ist doch nur höflich. Meyden: Nein, die Entscheidung zum Händeschütteln wird vom Ranghöheren und

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Gastgeber gegeben. Wenn ich ihm meinen Gruß aufzwinge, dann nehme ich ihm die Entscheidung ab und dränge ihm meine Spielregel auf. Das ist ein falsches Signal. VDI nachrichten: Wozu raten Sie stattdessen? Meyden: Wenn da drei oder vier Leute am Tisch sitzen und zu mir blicken, dann betrete ich zielstrebig den Raum, lächele jedem freundlich zu und sage „Guten Tag“. Ich sehe dann schon, ob ich mit Handschlag begrüßt werde oder ob man sich auf ein Nicken beschränkt. Dann weiß ich allerdings auch, was ich von dieser Firma zu halten habe. ●

Info - www.ingenieurkarriere.de


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Zündung

Zündung

Für Bewerbungsgespräche gilt: Nur nicht aus der Fassung bringen lassen, natürlich wirken und seine Stärken kennen – besonders, wenns ums Geld geht. Foto: Vario

Royal Flush im ersten Anlauf „Was hatten Sie sich denn gedacht?“ Die Frage nach dem erwarteten Gehalt, vor der sich viele Berufsanfänger insgeheim fürchten, gehört zum Standardrepertoire von Vorgesetzten und Personalern. Selten wird darauf verzichtet. Denn die Antwort darauf lässt das Gegenüber tief in die innere Verfassung des Bewerbers blicken. Markus Radisch VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Wer etwas leistet, sollte das beim anstehenden Gehaltsgespräch klar zum Ausdruck bringen. Aber womit punkten Berufsanfänger, die kaum mehr als ein Leistungsversprechen abgeben können? Natürlich hat man sich noch kurz vor dem Termin seine Stärken und Schwächen in Erinnerung gerufen, hat sich umgehört, mit welchen Forderungen die Hörsaalnachbarn in die Bewerbung gehen, was ihnen angeboten wurde und worauf man sich schließlich geei-

nigt hat. Natürlich hat man auch im Internet nach Hinweisen auf das branchenund funktionsübliche Einkommen gestöbert. Und natürlich hat man jeden berufserfahrenen guten Bekannten auf Tipps angehauen, wie man sich denn im entscheidenden Gesprächsabschnitt verhalten soll. Doch wenn dann, etwa eine Dreiviertelstunde nach der Begrüßung, die Rede aufs Geld kommt, dann ist alle Natürlichkeit weg. Man weiß genau: Jetzt ist ein regungsloses Mienenspiel angesagt. Aufrecht sitzen, die Hände ruhig halten, nicht mit den Beinen wippen. Das

Gegenüber bloß nicht in die Karten blicken lassen. Denn das Blatt, so fürchtet man tief im Inneren, könnte die Zahl, die man jetzt nennt, nicht rechtfertigen.

Als erstes muss das Gefühl bekämpft werden, dass Geldgespräche peinlich sind Personaler kennen die eigentümliche Starre gut, in die Berufseinsteiger auf die Frage nach dem Gehaltswunsch fallen. Doch sie interpretieren sie ganz unterschiedlich. „Je verkrampfter der Bewerber ist, desto

mehr Bluff steckt dahinter“, ist sich ein langgedienter Personaler sicher. „Wenn mir jemand völlig locker und unaufgeregt kommt, weiß ich, dass ich höchstwahrscheinlich einen Blender vor mir habe“, versichert ein anderer. Ja nun – und jetzt? Tief ausatmen, zurücklehnen und die Sache logisch durchdenken. Wer in ein Vorstellungsgespräch geht, weiß in der Regel nicht, in welche Schublade ihn sein Sparringpartner einsortiert. Also hat es keinen Sinn, eine bestimmte Rolle einzuüben. Mit der coolen Nummer kommt man bei jedem zweitem Personalchef durch, mit der selbstkritischen bei ebenso vielen. Die Hälfte aller Gehaltsverhandler auf Unternehmensseite schätzt leicht nervös daherkommende Berufseinstei-

ger, weil sie sich gut in deren Situation hineinversetzen können. Die andere Hälfte schließt daraus auf mangelndes Selbstwertgefühl, weil sie selbst Zeit ihres Berufslebens den Ego-Starken gegeben haben und damit gut durchgekommen sind. Wie man's macht, könnte daher falsch sein. Also macht man's am besten so, wie man ist. „Authentisch zu sein“ ist in den Augen aller Personaler eine unbedingte Stärke. Sich bei einem heiklen Thema so zu geben, wie man ist, setzt zwei Dinge voraus: sich mit der Faktenlage vertraut zu fühlen und genau zu wissen, was man erreichen will. Viel wichtiger als das Rollenstudium ist deshalb die inhaltliche Vorbereitung auf das Gehaltsgespräch. Als erstes muss das Gefühl bekämpft werden, dass Geldgespräche peinlich sind. Das sind sie überhaupt nicht, denn der Jobeinsteiger verspricht dafür ja eine Gegenleistung: Zeit seines Lebens die Wahrung der Interessen des Arbeitgebers und vollen Einsatz des jahrelang aufgesogenen Wissens. Der Arbeitgeber bekommt einen Gegenwert für

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Wie man sein Gehalt richtig verhandelt

Argumente für den Mehrwert - Die Unternehmen wetteifern um junge

- Heben Sie sich Ihr stärkstes Argu-

Ingenieure und Ingenieurinnen „mit Biss“. Beweisen Sie mit (nicht übertrieben zur Schau gestelltem!) Selbstbewusstsein, einer stringenten Argumentation und Willensstärke, dass Sie dazugehören. - Machen Sie Ihrem Gesprächspartner möglichst anschaulich klar, dass das von Ihnen geforderte Gehalt eine Investition ist, die sich mit Sicherheit für den Betrieb auszahlen wird. Was können Sie, was andere nicht oder nicht so gut wie Sie können?

ment für den Schluss auf. Dann hat Ihr Gegenüber wahrscheinlich seine wesentlichen Einwände schon bei der Diskussion um die etwas schwächeren Argumente vorgebracht. - Unterstreichen Sie Ihre hohe Motivation, Ihre Leistungsbereitschaft und Ihren Willen, sich nicht auf Ihrem kürzlich abgelegten Examen ausruhen zu wollen. Machen Sie deutlich, dass Sie wissen, dass Sie erst am Anfang stehen und unendlich lernbegierig sind. mr

das gezahlte Gehalt. Beides sollte von Anfang an zueinander passen, sonst ist die Schieflage programmiert. Jobeinsteiger müssen also den Nachteil überwinden, dass sie nach gründlicher Recherche zwar ihren aktuellen Marktpreis kennen sollten, aber nicht wissen können, ob der Arbeitgeber den zu zahlen bereit ist. Zur Vorbereitung des Gehaltsgesprächs gehören deshalb auch möglichst tiefgehende Erkundigungen über das Unternehmen, in dessen Dienste man eintreten möchte. Wie steht es wirtschaftlich da? Welchen Rang nimmt es in seiner Branche ein? Wie intensiv

wird nach neuen Mitarbeitern gesucht? Was wird in Internet-Foren, in Blogs, in Absolventen-Chats über das Unternehmen als Arbeitgeber gesagt? Wen kennt

Wer auf die Frage nach dem gewünschten Salär eine Gehaltsspanne nennt, signalisiert Unsicherheit man, der dort arbeitet oder bis vor Kurzem dort gearbeitet hat? Mit welchen Attributen wirbt das Unternehmen auf dem Markt für sich? Welches Image versucht es sich zu geben? Und passt das zu dem Eindruck, den

Vergütung auf dem Prüfstand

Vergleichen Sie Ihr Gehalt im Internet - www.ingenieurkarriere.de bietet In-

formationen zum Thema Ingenieurgehälter, von aktuellen Studienergebnissen bis zum kostenfreien Gehaltstest. - www.gehalts-check.de beruht auf einer Datenbank, mit der sich das Gehalt mit dem anderer Berufstätiger kostenlos vergleichen lässt, mit gleicher Berufsqualifikation, gleichen Arbeitsbedingungen, gleichen persönlichen Verhältnissen und in derselben Stadt. Ein individueller Gehaltscheck ist kostenpflichtig (zirka 6 €). - www.lohnspiegel.de ist ein kostenloser Lohn- und Gehaltscheck mit Informationen über 280 Berufe. Er wird vom Wirtschafts- und Sozialwissen-

schaftlichen Institut der Hans-BöcklerStiftung betreut. - www.gehaltsvergleich.com ist ebenfalls

ein kostenloser Online-Dienst, dessen Nutzung die Eingabe der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberdaten erfordert. - www.geva-institut.de prüft das gesamte Vergütungspaket und zeigt den Verhandlungsspielraum auf. In der Datenbank stecken nach Angaben des Betreibers mehrere Hunderttausend Gehaltsprofile in Deutschland. Die Gehalts-Analyse kostet 29,90 €. - www.karriere.de eröffnet die Möglichkeit eines Gehaltsvergleichs nach Berufen sowie Angaben über Gehaltssprünge und -rückgänge in den letzten Jahren. mr

man den Einschätzungen anderer Bewerber und Mitarbeiter entnommen hat? Zugegeben: Gerade von der Hochschule gekommene Bewerber haben bei Gehaltsverhandlungen einen geringeren Spielraum als berufserfahrene Profis. Wer sich freilich seiner Pluspunkte bewusst ist, kann ihn bis zur Höchstgrenze ausreizen. Ein sehr gutes Examen, einschlägige Praktika, berufsbezogene Nebenjobs, Fremdsprachen und Mobilität sprechen für eine Forderung am oberen Rand des Einkommensrahmens. Wer hingegen eingedenk seines Dreierabschlusses, fehlender Praktika oder seines brüchigen Englisch weniger als das branchenüblich gezahlte Einsteigergehalt verlangt, weckt Zweifel. Faustregel: Der Durchschnitt sollte nicht unterschritten werden. Noch etwas: Wer auf die Frage nach dem gewünschten Salär eine Gehaltsspanne nennt, sagen wir: zwischen 33 000 und 37 000 € im Jahr, signalisiert nicht Flexibilität, sondern Unsicherheit. Und rutscht damit in der Regel in die mittlere Preisklasse. ●

INFO - www.ingenieurkarriere.de


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Zündung

Zündung

Boah, mein Boss ist so eine Nervensäge, meine Kollegen fies, nur ich bin prima. Das könnte allerdings auch die falsche Einstellung sein. Foto: Panthermedia

Volker Kitz und Manuel Tusch würden viele Menschen, die mit ihrem Arbeitsleben unzufrieden sind, immer wieder den Job aufs Neue wechseln, nur um festzustellen, dass sich doch nichts ändert. Die Botschaft der Co-Autoren an Frustrierte ist eindeutig: „Bleiben Sie! Der Job, den Sie haben, ist der beste, den Sie bekommen können.“ Ihre Recherchen hatten ergeben, dass eine andere Stelle auch nicht glücklicher macht, weil man im Berufsleben immer auf die gleichen Grundprobleme stößt, die das Arbeitsleben mit sich bringt. Die Ursachen für den Frust liegen nach Meinung von Kitz und Tusch in den Menschen selbst – an ihren inneren Einstellungen. Die nehmen sie in den neuen Job mit – und stehen bald wieder vor denselben Problemen. Bes-

ser, so der Rat der Autoren in ihrem Buch, die inneren Einstellungen zu ändern. Brigitte Scheidt, Karriereberaterin, Psychologin und ebenfalls Buchautorin – „Neue Wege im Berufsleben“ – sieht die Sache differenzierter. „Als erstes sollte man herausfinden, was einen unzufrieden macht.“

Die Ursachensuche steht am Anfang, dann ist zu schauen, ob sich etwas ändern lässt Sind es die Kollegen, der Chef, die Bezahlung, die Arbeitsbedingungen, die Art der Arbeit selbst oder fehlt etwa der Sinn? Dann stellt sich die Frage, ob sich das ändern lässt und wenn ja, wie? „Bei Problemen mit dem Vorgesetzten kann beispielsweise die Personalabteilung vermitteln, geht es

Frust im Job: Soll ich bleiben oder doch lieber zur anderen Firma gehen? „Should I stay or should I go?“ sang die Band The Clash einst. Wer seinen Job wechseln will, hat derzeit gute Chancen: Ingenieure sind wieder gefragt. Doch wer aus Frust wechselt, könnte bald wieder vor denselben Problem stehen. Dennoch kann ein Wechsel natürlich sinnvoll sein.

Peter Ilg VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, cha

Es hätte alles so schön sein können: Der richtige Job, ein ordentliches Gehalt und das auch noch in der Stadt der Wahl. Die Firma ist angesehen und die Projekte zukunftsweisend – genau das, was man sich wünscht. Nur leider ging der Chef, bevor der neue Mitarbeiter kam. Und zwischen den beiden Neuen stimmt die Che-

mie einfach nicht. Was tun: Bleiben oder gehen? Auf diese Frage suchen viele eine Antwort. Und die ist nicht ganz einfach, mitunter hilft nur ein Kompromiss. Weltweit sind sich die Beschäftigten einig: Den meisten Frust bei der Arbeit verursachen mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten, unzureichende Kommunikation der Führungskräfte, fehlende Firmenvision und ein zu hohes Arbeitspensum. Bei

den deutschen Arbeitnehmern sieht das nicht anders aus, hat Regus in einer Umfrage herausgefunden. Das Unternehmen – es vermietet weltweit Büros und Konferenzräume – hat 15 000 Beschäftigte in 75 Ländern in einer Studie nach den größten Stressfaktoren und Wünschen befragt. All die genannten Gründe sind An-

Mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten und unzureichende Kommunikation führen zu Unzufriedenheit lass für die Beschäftigten, sich nach einem anderen Job umzusehen. Michael Barth, Deutschland-Geschäftsführer von Regus,

kommentiert die Studienergebnisse so: „Jetzt, wo die Wirtschaft anzieht, steigt die Zahl derer, die sich beruflich verbessern möchten.“ Die Job-Chancen für Ingenieure sind hervorragend. Von den Stellenangeboten, in denen im Zeitraum Februar 2010 bis Januar 2011 Fach- und Führungskräfte gesucht wurden, richteten sich mit großem Abstand die meisten an Ingenieure. Der Personaldienstleister Adecco zählte für diesen Zeitraum 24 105 Offerten. Doch Unzufriedenheit im alten Job ist noch lange kein Grund, gleich nach einer neuen Stelle zu suchen, meinen die Autoren von „Das Frustjobkillerbuch“. Nach Meinung der Autoren

Your ideas move people.

um die Arbeitsinhalte, hilft vielleicht schon das direkte Gespräch mit dem Chef.“ Manchmal lassen sich scheinbar große Dinge mit kleinen Mitteln aus der Welt schaffen. Sollte man an der Situation nichts ändern können, folgt die Frage: Kann ich mich mit der Situation arrangieren? Das kann funktionieren, „indem man bewusst beschließt, ich gehe weiterhin dort arbeiten, um meinen Kühlschrank füllen zu können und die notwendige Befriedigung beispielsweise aus dem Vorsitz im Elternbeirat oder einem Hobby zieht.. Wenn man die Situation nicht ändern und sich auch nicht arrangieren kann, dann ist klar, dass man mittelfristig gehen sollte“, sagt Scheidt. Ein sicherer Indikator dafür sei der Preis, den das Bleiben fordert. Das kann Krankheit

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sein, oder wenn man ab Sonntagnachmittag Angst vor dem Montagmorgen hat. „Natürlich ist es riskant, etwas aufzugeben. Genauso riskant ist es aber zu bleiben und etwas zu tun, worunter man leidet“, mahnt Scheidt. Nur, wer Spaß an seiner Arbeit habe, könne darin wirklich gut und erfolgreich sein. „Viele haben viel gelernt, wissen aber nicht, was sie tatsächlich können und was ihnen Spaß macht.“ Scheidt ermutigt dazu, sich die Zeit zu nehmen, Bilanz zu ziehen und der Frage nachzugehen: Was mache ich mit meinem Leben? Die Antwort löst dann auch eine andere Frage: bleiben oder gehen? ●

Info - www.brigittescheidt.de


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Zu Ostern das Weihnachtsgeld trotz Jobwechsel behalten? Wer eine neue Stelle antritt, stellt sich nicht selten die Frage, ob das im vergangenen Jahr erhaltene so genannte Weihnachtsgeld zurückgezahlt werden muss. Was ist, wenn jemand zum 31. März gekündigt hat? Rechtsanwältin Jasmin Theuringer weiß Rat.

Jasmin Theuringer VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, cha

Die Befürchtung, dass jemand sein Weihnachtsgeld zurückzahlen muss, ist nur dann gerechtfertigt, wenn es sich bei der Extrazahlung im November um ein echtes Weihnachtsgeld gehandelt hat. Jede Form der Arbeitsvergütung, die als Gegenleistung für die erbrachte Tätigkeit gezahlt wird, muss nicht zurückgezahlt werden. Auch dann nicht, wenn sie in der Gehaltsabrechnung als Weihnachtsgeld bezeichnet wird. Teil der Vergütung eines Mitarbeiters ist vor allem das so genannte 13. Gehalt. Ein 13. Gehalt ist Bestandteil des Jahreseinkommens, es ist nur hinsichtlich der Fälligkeit auf das Jahresende verschoben. Wird im Arbeitsvertrag ein Jahreseinkommen vereinbart, das in 13 monatlichen Raten gezahlt wird, so ist die im November ausgezahlte Sondervergütung ein 13. Gehalt. Daran ändert auch eine abweichende Bezeichnung in der Gehaltsabrechnung nichts. Ein 13. Gehalt wird weiterhin bei einer unterjährigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses anteilig gezahlt. Ebenfalls Teil des Entgelts ist jede Art der leistungsbezogenen Vergütung, auch wenn diese erst am Jahres-

ende fällig wird, so z. B. Gewinnbeteiligungen und Tantiemen. Ein Weihnachtsgeld dagegen soll die Betriebstreue des Arbeitnehmers belohnen und kann daher im Arbeitsvertrag mit einer Rückzahlungsverpflichtung für den Fall verbunden werden, dass das Arbeitsverhältnis bis zu einem bestimmten Termin im Folgejahr endet. Die Verpflichtung zur Rückzahlung des Weihnachtsgeldes muss ausdrücklich vereinbart werden. Zahlt der Arbeitgeber ein Weihnachtsgeld beispielsweise nur aufgrund einer betrieblichen Übung, so muss selbst derjenige, der am Tage nach der Auszahlung zur Konkurrenz wechselt, das Weihnachtsgeld nicht zurückzahlen. Entspricht die Rückzahlungsklausel nicht den strengen Anforderungen der Rechtsprechung, ist sie unwirksam und der Mitarbeiter kann das Weihnachtsgeld in jedem Falle behalten. Hintergrund dieser Rechtsprechung ist, dass der Arbeitnehmer aufgrund von Rückzahlungsklauseln nicht zu sehr an den Betrieb gefesselt werden darf, da dies sein Grundrecht auf Berufsfreiheit beschränkt. Die Dauer der zulässigen Bindungsfrist hängt von der Höhe des Weihnachtsgeldes ab. Eine Zahlung in Höhe

muss aus der Formulierung der Rückzahlungsklausel hervorgehen. Viele Arbeitgeber haben sich damit beholfen, die Zahlung des Weihnachtsgeldes als freiwillige Leistung zu bezeichnen, um dann die „treulosen“ Arbeitnehmer von der Zahlung auszunehmen. Ein Freiwilligkeitsvorbehalt kann jedoch nicht dazu genutzt werden, einzelnen Mitarbeitern das Weihnachtsgeld zu streichen. Möglich ist allenfalls, die Zahlung für alle Mitarbeiter auszusetzen. Kopfschütteln ruft ein ak-

tuelles Urteil des Bundesarbeitsgerichts hervor: Ein Arbeitgeber hatte das Weihnachtsgeld als „freiwillig und ohne jede rechtliche Verpflichtung“ bezeichnet,

Im Fall einer Kündigung sollte der Arbeitnehmer seinen Vertrag von einem Anwalt prüfen lassen auch sollte es „jederzeit ohne Wahrung einer besonderen Frist widerrufbar“ sein. Das Bundesarbeitsgericht befand diese Klausel als unverständlich (BAG 8.12.2010,

10 AZR 671/09). Das Urteil überrascht, da kein Arbeitnehmer mit einer solchen Formulierung im Arbeitsvertrag auf die Zahlung des Weihnachtsgeldes vertrauen würde. Das Gericht sah das jedoch anders: Ein Widerruf setze voraus, dass ein Anspruch zunächst einmal entstanden sei. Die Zahlung könne daher nicht freiwillig sein. Darüber hinaus könne „die Klausel auch so verstanden werden, dass sich der Arbeitgeber aus freiwilligen Stücken zur Erbringung der Leistung verpflichten wollte“. Damit sei sie

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nicht klar und verständlich, somit also unwirksam. Im Falle einer beabsichtigten Kündigung sollte daher jeder Arbeitnehmer seinen Vertrag anwaltlich prüfen lassen. Arbeitgeber sollten Rückzahlungsklauseln so klar und verständlich wie möglich formulieren und bei einer als freiwillig bezeichneten Zahlung auf einen Widerrufsvorbehalt verzichten. ●

Info - www.dr-bellinger.de

Her mit dem Zaster, Freundchen, wenn Du schon einfach so kündigst ... Foto: istockphoto

von bis zu 100 € darf in keinem Falle zurückverlangt werden, bei Zahlungen bis zur Höhe eines Monatsgehalts dürfen Mitarbeiter bis zum 31. 3., bei höheren Zahlungen bis längstens

Ein Arbeitnehmer darf durch eine Rückzahlungsklausel nicht zu eng an die Firma gebunden werden zum 30. 6. des Folgejahres gebunden werden. Die Rückzahlungsklausel muss weiterhin die konkreten Beendigungsgründe berücksichtigen. So kann beispielsweise das Weihnachtsgeld nicht zurückverlangt

werden, wenn das Arbeitsverhältnis aufgrund einer betriebsbedingten Arbeitgeberkündigung endet. In diesem Falle hatte der Mitarbeiter keine Gelegenheit, seine Betriebstreue zu beweisen, er kann also auch nicht mit einer Rückzahlung bestraft werden. Der Mitarbeiter ist nur dann nicht betriebstreu, wenn er selbst die Beendigung des Arbeitsverhältnisses veranlasst hat, also beispielsweise aufgrund einer Eigenkündigung oder einer verhaltensbedingten Arbeitgeberkündigung. Diese Unterscheidung zwischen verschuldetem und unverschuldetem Ausscheiden

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Die hohe Kunst des Kundenfangs Alte Hasen wissen genau: Wenn die Chemie mit dem Kunden stimmt, dann stimmen auch die Zahlen. Vertriebsneulinge wälzen in schlaflosen Nächten ganz andere Probleme: Wo stecken sie eigentlich, die potenziellen Kunden? Und wie baut man eine persönliche Beziehung zu ihnen auf, will doch der Einkauf genau das mit Händen und Füßen verhindern? Antworten auf diese und andere Fragen geben drei erfahrene Verkaufstrainer: Ottmar Obenhin, Wolfram Lutz und Nikolaus Rohr. Christine Demmer VDI nachrichten, Wiesbaden, 8. 4. 11, ws

Wo finde ich meine potenziellen Kunden? „Mit größter Wahrscheinlichkeit in den firmeneigenen Dateien und Ordnern“, weiß der Berliner Marketingberater Wolfram Lutz. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die „Interessenten- und Kundendaten systematisch erfasst und gepflegt werden.“ Sollte ein junger Vertriebsingenieur allerdings nur Leere oder Datenchaos vorfinden, dann müsse er selbst Hand anlegen und die Adressen potenzieller Kunden herausfinden. Dazu genügt in der Regel ein Blick auf die Zielgruppe und ins Branchenverzeichnis. Die Adressen, möglicherweise auch schon die Namen der Ansprechpartner, liefert das Internet. Ein Anruf in der Firmenzentrale leitet meist zum Einkauf weiter, der – mit Glück – den Namen des direkten Abnehmers verrät.

Was muss ich tun, um das Vertrauen des Kunden in spe zu gewinnen? „Besser zuhören und weniger reden“, fällt Ottmar Obenhin dazu spontan ein. „Ingenieure reden zu viel. Je mehr technisches Wissen sie haben, desto eher glauben sie, sie wüssten ohnehin alles. Es ist doch immer wie-

„Sowohl Interessenten als auch Kunden sollten immer mal wieder zum Dialog eingeladen werden“

Ohne gute Argumente kein Kundenfang. Ein wenig Nachdruck kann aber nicht schaden. Foto: F1 online

Wenn nicht: Nochmal anrufen und sich selbstbewusst in den Fachbereich durchstellen lassen. Wie überwinde ich die Barrieren des Einkaufs? Je enger die persönliche Beziehung des Verkäufers zum Kunden ist, desto leichter lassen sich die strengen Vorgaben des Einkaufs aushebeln. „Das wissen die Einkäufer ganz genau“, sagt Technik-Verkaufstrainer Ottmar Obenhin, „insbesondere Großunternehmen versuchen, das gezielt zu unterbinden. Es wird alles darangesetzt, die Beziehung zum direkten Besteller auf der Sachebene zu halten.“ Früher wurde der Verkäufer ins Büro seines Kunden gebeten, heute trifft man sich im unpersönlichen Konferenzraum. „Das macht den Aufbau einer zwischenmenschlichen Beziehung schwierig“, sagt Obenhin. Aber nicht unmöglich. Wenn es dem Kunden passt, könnte man sich am späten Vormittag oder Nachmittag treffen – und nach dem

Meeting vorschlagen, das gute Gespräch mit einem gemeinsamen Mittagessen oder einem Vorabend-Bier zu krönen. Wie kann ich das Internet für den Vertrieb nutzen? Ganz hervorragend, versichert Verkaufstrainer Nikolaus Rohr. „Dieser Weg wird immer häufiger beschritten.“ Man müsse sich souverän in den sozialen

Die Experten

Kundig in Vertrieb und Marketing - Ottmar Obenhin aus dem bayerischen

Eußenheim ist hauptberuflich seit zwei Jahrzehnten im technischen Verkauf für ein Dax-Unternehmen tätig und nebenberuflich Verkaufstrainer. - www.ingenieurtrainer.de

- Nikolaus Rohr aus Oldenburg arbeitet

seit 24 Jahren als Verkaufstrainer. - www.nikolausrohr.de

- Wolfram Lutz aus Berlin ist Marketing-

berater für die Kreativ- und Wissenswirtschaft. - www.motum-projekt.de

Netzwerken bewegen, interessant sei vor allem die Plattform Xing. „Da sind die Kunden drin“, weiß Rohr. „Man muss nur einen Suchbegriff eingeben, um alle potenziellen Interessenten zu finden. Die kann man dann anschreiben.“ Fühlen sich die Adressaten davon nicht genervt? „Nein“, sagt Rohr, „wenn es eine persönlich gehaltene Mail ist, in der Vorteile und Nutzen für den Kunden herausgestellt sind.“ Daraus wird klar, welche Anschreiben gleich in den Papierkorb wandern: Wenn darin nur steht, was das Unternehmen macht und was der Verkäufer will. „Das verstehen viele Ingenieure nicht“, sagt Rohr. „Es wird überwiegend über die egoistische Schiene ‚Ich will‘ verkauft. Als Vertriebler muss ich mit dem Kopf des Kunden denken: Wie kann ihm mein Produkt oder meine Dienstleistung helfen zu sparen, erfolgreich zu sein, zu wachsen oder was immer sein Ziel ist?“

der so: Der Kunde sagt nur ein paar Worte, und schon weiß der Ingenieur, was der Kunde braucht.“ Dann aber ginge der Schuss nach hinten los. Also muss die Taktik andersherum aufgezogen sein: „Ingenieure müssen viel fragen und genau zuhören, was der Kunde will. Was ist ihm

wichtig? Wovon macht er seine Entscheidung abhängig? Erst wenn man das weiß, kann und sollte man die optimale Lösung bieten.“ Wie stärke ich die Bindung des Kunden an mich und mein Unternehmen? „Der persönliche Kontakt ist das Wichtigste“, wiederholt Nikolaus Rohr das Mantra des Verkaufs. Aber der müsse an die Wünsche des Kunden angepasst sein. Aufdrängen dürfe man sich nicht. „Lieber den Kunden fragen: Wann wollen Sie mich sehen, als seinen Besuch einfach für einen bestimmten Tag mit Uhrzeit anzukündigen.“ Heute sei es modern, wenn man die Kunden in sein Geschäftsmodell einbindet. „Etwa in Form eines Kundenclubs, zu dem nur die wichtigsten Kunden Zu-

gang haben“, schlägt der Trainer vor. Das schmeichelt der Eitelkeit, denn der Kunde spürt, dass ihn das Unternehmen schätzt. „Wenn ich einen Kunden habe, muss ich den mit allen Kräften halten“, sagt Rohr. „Und es darf nicht langweilig werden. Das ist wie in einer guten Ehe.“ Mit einem praktischen Tipp ergänzt Wolfram Lutz: „Sowohl Interessenten als auch Kunden sollten immer mal wieder zum Dialog eingeladen werden, auch über Jahre hinweg. Das wird in der Praxis viel zu wenig gemacht.“ Wie bringe ich den Abschluss in trockene Tücher? Der Kaufinteressent ist auf dem besten Wege, ein Neukunde zu werden. Es fehlt nur noch die Unterschrift. „Jetzt muss es zackzack gehen“, rät Ottmar Obenhin. „Der Verkäufer darf keine

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Zeit verlieren, sonst war alle Mühe vergebens.“ Er wisse schließlich, auf was sein Gesprächspartner Wert lege und was ihm wichtig sei. Damit könne der Verkäufer trumpfen. „Man sollte ihm in dieser Phase immer wieder in Erinnerung rufen, dass man im Kopf völlig bei ihm sei“, sagt Obenhin. Wenn der Kunde jetzt noch am Preis nörgelt, solle man souverän bleiben, aber nicht ungeduldig oder gar arrogant. „Der Kunde braucht jetzt die Sicherheit, dass er einen Superpreis bekommt. Wenn er das Produkt will und die vom Verkäufer genannten Vorteile erkennt und ihm glaubt, dann macht man den Abschluss.“ ●

Info - www.vertriebsingenieur-vdi.de


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Literatur

Worauf bei einer Abschlussarbeit zu achten ist „Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausführung die Kunst.“ Nach diesem Motto einer Dichterin gibt Martin Wölker, Lehrbuchautor und Hochschuldozent für Logistik, eine Fülle von Tipps, wie eine Abschlussarbeit schon durch das äußere Erscheinungsbild beim Gutachter gut ankommen kann: etwa durch einfachen Satzbau, der den Leser nicht verstört; mit Tabellen, Diagrammen und anderen Grafiken oder Bildern, die beim Querleser ein AhaErlebnis wecken; dank einer Einleitung und Zusammenfassung, die mit möglichst knappen Worten sagt, worauf es der Arbeit ankommt. Positive und negative Fallbeispiele machen das Ganze noch anschaulicher. Der geschickte Umgang mit dem Computer steht im Vordergrund der Empfehlungen. H.H. Martin Wölker: Wozu guter Stil? Ich bin doch brillant! Das praktische Handbuch zum Schreiben einer Abschlussarbeit; Verlag Praxiswissen; Dortmund 2010; 108 S., 24,90 €.

Beschleunigung Karrierestufen erklimmen

Gute Umgangsformen machen Manager VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 10, ws

Erfolg ist keine vorrangige Frage exzellenter Schulnoten, sondern insbesondere eine Folge guter Umgangsformen am Arbeitsplatz. Diese Theorie untermauert

www.vdi-nachrichten-shop.com

Martin-Niels Däfler, Dozent an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management, anhand einer Umfrage unter deutschen Managern, die er im Buch „Der Karriereführerschein“ veröffentlicht.

Das Erlernen von stilsicherem Auftreten und Ausdrucksfähigkeit liege bei jedem selbst, sagen Manager.

Die Fähigkeit zuzuhören und die mündliche Ausdrucksfähigkeit sind für den Wissenschaftler entscheidend für eine erfolgversprechende Karriere. 97 % der befragten Führungskräfte halten diese „Karriereskills“ für unerlässlich für den beruflichen Erfolg. Wer sich mit Rechtschreibproblemen plage, habe beim Karriereaufstieg schlechte Karten. ws

Dimitri Meulaping Feyou ist Teil unseres Erfolgs.

Info - www.dafler.de

Manager haben Weiterbildungsbedarf VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

Fast jeder Zweite der europäischen Manager (48 %) sieht in der Entwicklung von Nachwuchskräften ebenso eine Herausforderung für das Management wie den Umgang mit einer länger ar-

beitenden, älteren Generation (46 %). Das ist ein Ergebnis der Cegos-Studie „Management-Praxis in Europa“, für die das Unternehmen im Bereich Kompetenzentwicklung und globales Lernen rund 1500 Ma-

nager aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien befragte. Fast ein Viertel der befragten Manager (24 %) hat demnach noch an keiner Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. ws

„Wenn es darum geht, nach dem Studium eine Herausforderung anzunehmen, werde ich hellhörig. Bei der BMW Group habe ich die Chance genutzt, Leidenschaft und Job unter einen Hut zu bringen.“ Die Zukunft des Automobilbaus beginnt im Team der BMW Group. Hier entstehen die Technologien, die unseren Ruf als Innovationstreiber begründen. Der Schlüssel dazu sind Menschen wie Sie, die Freiräume nutzen, um den Rahmen des bislang Möglichen zu sprengen.

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Absolventen mit Praxiserfahrung haben bei der Bewerbung bessere Karten VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

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Herausforderungen? Da bin ich ganz Ohr.

Berufserfahrung ist eines der wichtigsten Einstellungskriterien. Das ist ein Ergebnis der Studie „Campus 360“ des Forschungsinstituts für Personalmarketing, trendence, im Auftrag des Beratungsunternehmens Emerging. Die meiste Aufmerksamkeit widmen Personaler weltweit demnach der berufsrelevanten Praxiserfahrung, gefolgt vom Studiengang sowie den Studienschwerpunkten und Noten.

67,9 % der befragten Personalentscheider meinen, dass Jungakademiker sofort nach dem Studienabschluss so praxiserfahren sein sollten, um genau wie Professionals einsetzbar zu sein. Den Studienschwerpunkt erachtet mit 56,3 % über die Hälfte der Befragten als aussagekräftigen Indikator im Lebenslauf eines Bewerbers. Für 30,3 % der HR-Entscheider gibt die Hochschulnote Aufschluss, ob der Bewerber geeignet ist. Auch außeruniversitäre Aktivitäten sind

wichtig: 18,2 % der Befragten berücksichtigen diesen Punkt im Lebenslauf. Gesucht werden weltweit vor allem Mitarbeiter, die Teamplayer (64,7 %) sind, zudem kommunikativ (50,8 %) und flexibel (44,8 %). In 20 Ländern wurden HR-Entscheider nach ihrer Meinung über den akademischen Nachwuchs befragt. tre/ws

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BMW Group


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Beschleunigung

Beschleunigung

Im engen Korsett der Weiterbildung

Zum Thema

Personalchefs schätzen Wissbegierde hoch ein VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

- Berufstätige mit Blick auf die nächste

Karrieresprosse sollten beim Lernen Initiative zeigen, denn für 86 % der Personalchefs ist dieses Engagement wichtig bis sehr wichtig; in Großunternehmen sind es 95 %. 78 % aller Personalmanager sind bereit, Weiterbildung in Eigeninitiative zu unterstützen – durch

Wer Herausforderungen sucht, sollte sein Wissensbündel mit neuen Inhalten füllen. Das Hochschulangebot in Deutschland lässt aber wenige Spielräume, um in Teilzeit ein grundständiges Studium zu absolvieren. Das betrifft nicht nur die zeitliche Flexibilität, sondern auch die Inhalte, die den Bedürfnissen berufserfahrener Ingenieure entsprechen. Wolfgang Schmitz VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

Foto: Siemens

Das Bachelorstudium ist nicht nur eine akademische Erstausbildung, es kann auch berufsbegleitend absolviert werden. Theoretisch jedenfalls. In der Praxis stehen diesem Vorhaben einige Hürden im Weg. Das Studienangebot der Hochschulen trägt dem Verlangen nach einer Weiterbildung mit dem Bachelorabschluss bislang kaum Rechnung. So liegt die Zahl derartiger Teilzeitstudiengänge in Deutschland bei unter 5 %. Nur 355 der insgesamt 8517 grundständigen Studiengänge sind laut Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für ein Teilzeitstudium ge-

„An den Hochschulen denkt man häufig im Montag-bis-FreitagRhythmus mit Lehrzeiten von 9 Uhr bis 17 Uhr. “ Frank Stefan Becker, VDI-Bereich „Ingenieurausund -weiterbildung“

eignet. Bei den weiterführenden Studiengängen – in der Regel mit Abschluss Master –, die in der Regel für Berufstätige angeboten werden, liegt die Anzahl mit knapp 7 % nur unwesentlich höher (398 von insgesamt 6019 Studiengängen). Der Stifterverband für die

rienten, die ein Studium beginnen, sondern Menschen mit sehr unterschiedlichen Bildungsbiografien, Berufstätige und Studierende mit familiären Verpflichtungen.“ Dieser Wandel werfe Fragen nach angepassten Regelungen, etwa das Bafög betreffend, auf. Eine HRK-interne Arbeitsgruppe entwickle konkrete Vorschläge. Steigenden Bedarf nach Teilzeitstudien hat eine Umfrage der TU Darmstadt an

Stifterverband: Einzeln buchbare Studienmodule kämen Berufstätigen entgegen Deutsche Wissenschaft fordert Politik und Hochschulen auf, die „heterogene Lebenswirklichkeit der Studierenden ernst zu nehmen und endlich entsprechende Angebote zu formulieren“, sagt Volker Meyer-Guckel, Mitglied der Geschäftsleitung im Stifterverband. So sollten Studienmodule einzeln buchbar sein. Das käme jenen entgegen, die im Beruf stehen, Schwerpunkte der Weiterbildung setzen wollen und nicht unbedingt einen akademischen Abschluss anvisieren. Die Forderung nach mehr Teilzeitstudiengängen kann Heike Schmitt von „4ING: Fakultätentage der Ingenieurswissenschaften und der Informatik an Universitäten“ nachvollziehen. Der Wunsch des Stifterverbandes ziele jedoch an der Wirklichkeit vorbei. „Das ist unter den gegebenen Umständen nicht realisierbar. Das Studiensystem hat sich für Teilzeitstudiengänge noch nicht geöffnet.“

Da bleibt kaum Luft zum Atmen. Wer in Deutschland einen akademischen Titel anpeilt, findet wenige Teilzeitangebote, die Zeit für den Beruf lassen. Foto: F1online Wer sein Studium individuell gestalten und auch am Wochenende studieren wolle, brauche entsprechende Betreuung. Aber auch die Professorenschaft sei an die Machbarkeitsgrenze gestoßen, meint Heike Schmitt. Vergleicht man die Daten des Statistischen Bundesamtes, wird deutlich, dass sich das Betreuungsverhältnis von Professoren zu Studierenden verschlechtert. Auf einen Dozenten kamen im Jahre 2009 exakt 59 Studierende, zwei Jahre zuvor waren es noch 57. Die Nachfrage nach Teilzeitstudiengängen werde sicherlich steigen, sagt Heike Schmitt. „Noch aber ist sie

gering und künftig schwer abzuschätzen“ – vor allem auch, weil nicht bekannt ist, wie groß die Nachfrage unter Berufstätigen ist. Nur wenn die Politik den Hochschulen mehr Geld für Räumlichkeiten und Wissenschaftler bereitstelle, könne die akademische Bildung auf die Herausforderungen wunschgemäß reagieren, glaubt die 4ING-Geschäftsführerin. „Der Bedarf an Teilzeitangeboten wächst stetig “, sagt HRK-Mitarbeiterin Barbara Michalk. „Die Lebensbedingungen der Studierenden sind sehr vielfältig. Es sind längst nicht mehr nur Abiturientinnen und Abitu-

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Warum

Freizeit oder finanzielle Hilfen. Dies geht aus der TNS-Infratest-Studie „Weiterbildungstrends in Deutschland 2011“ im Auftrag der Studiengemeinschaft Darmstadt hervor. - Bei der Auswahl neuer Mitarbeiter achten drei Viertel der Entscheider auf die Weiterbildungsbereitschaft der Bewerber. tns/ws

An Wochenendseminaren und Abendveranstaltungen bestünde wenig Interesse, meint Gabriele Pfeiffer. Gesonderte Teilzeitstudiengänge seien nicht zu stemmen. „Wir sehen einen Lösungsansatz in zusätzlichen Online-Angeboten.“ Bei Fachrichtungen mit einem hohen Anteil an Laborarbeit stoße die Online-Lehre aber an ihre Grenzen. Frank Stefan Becker vom VDI-Bereich „Ingenieuraus-

der eigenen Hochschule ergeben. 40,3 % der Studierenden sind demnach an Teilzeitangeboten interessiert. Laut Gabriele Pfeiffer von der „Koordinationsstelle Teilzeitstudium“ an der TU wünschen sich 31,2 % der Befragten ein Teilzeitstudium, weil sie nebenher berufstätig sind. 8,6 % nannten die enge Familienbindung, sei es durch Kinder oder die Pflege der Eltern, als wichtigsten Grund.

nur

eine

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und -weiterbildung“ hält das momentan in Deutschland vorherrschende Verständnis von Bildung und Weiterbildung für überholt. Während andere Staaten weiterbildende Teilzeitangebote längst zum integralen Bestandteil lebenslangen Lernens zählen, mangele es hierzulande an einem bunten Konzept-Mix. An den Hochschulen denke man oft im Montag-bisFreitag-Rhythmus mit Lehrzeiten von 9 Uhr bis 17 Uhr. Größere zeitliche Flexibilität sei nur ein Element, hinzu kämen didaktische Herausforderungen: „Studierende, die bereits über Berufserfahrung und Vorkenntnisse verfügen, haben andere Ansprüche als junge Menschen, die gerade von der Schule kommen.“ ●

Info - www.hochschulkompass.de

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Beschleunigung

Hinterm Wissens-Horizont geht’s weiter Christine Demmer VDI nachrichten, Wiesbaden, 8. 4. 11, ws

„Dräger bietet Weiterbildung mit namhaften Partnern in St. Gallen und Boston“ Rainer Alfes, Drägerwerk

Drägerwerk, Lübeck Technik, Methoden und Kompetenzen „Wir bei Dräger legen größten Wert auf die strukturierte Vorbereitung unserer Fach- und Führungskräfte auf die immer komplexeren Anforderungen in allen Märkten der Welt. Die Schwerpunkte der Weiterbildungsinhalte für Ingenieure richten sich sowohl auf inhaltlich-technische Themen wie auch auf Methoden und soziale Kompetenzen. Sie sind auf die jeweiligen Zielgruppen ausgelegt, seien es Führungskräfte, Fachleute oder Projektmanager. Einige Weiterbildungsmodule bietet Dräger in Kooperation mit renommierten externen Partnern an,

sozialen Kompetenzen ihrer Ingenieure den letzten Schliff bekommen: Kommunikations- und Teamfähigkeit, Umgang mit Konflikten und Mitarbeiterführung sind die Klassiker unter den Weiterbildungsangeboten. Und wer im Ausland Geschäfte macht oder noch bessere machen will, schaut kritisch auf die interkulturellen Kompetenzen seiner Mitarbeiter und verordnet sicherheitshalber ein Seminar „Geschäfte machen in China“. Angesichts der Aufholjagd der asiatischen Industrien ist es auch kein Fehler zu verstehen, wie die Kollegen in Fernost ticken. Wer nicht über den Tellerrand hinausschaut, könnte runterfallen.

beispielsweise mit dem Malik Institut in St. Gallen oder dem Babson College in Boston. Unser Weiterbildungsangebot bildet darüber hinaus eine umfangreiche Palette an inhaltlichen Trainings, wie Produkt- und technische Trainings ab, aber auch IT-, Prozess- und Projektmanagement oder Know-how für Nicht-Kaufleute. Außerdem bilden die Methodentrainings den Rahmen, also zum Beispiel Präsentationstrainings im interkulturellen Umfeld, Kommunikation, Business Networking, Innovationsmanagement und Mind Mapping.“ Rainer Alfes, Leiter Corporate Human Resources Development

aber nicht ruhen. Neben einem hohen Umsatzwachstum in Asien ist die Personalentwicklung für uns in Zukunft ein wichtiges Strategiefeld, auf das die Geschäftsleitung größten Wert legt. Natürlich hat das auch mit dem demografischen Wandel und dem absehbaren Fachkräftemangel zu tun. Mit Blick auf die Weiterbildung und auf das Recruiting haben wir jüngst ein umfassendes Kompetenzmodell mit sieben Kernkompetenzen und zahlreichen Unterkompetenzen

Johannes Lunz, BRZ Deutschland

BRZ Deutschland

Nachfrage. Der daraus resultierende ruinöse Preiskampf hat die Renditen bei Bauunternehmern deutlich sinken lassen. Um dennoch erfolgreich zu sein, reicht eine solide, technische Ausbildung alleine nicht mehr aus. Nur mit einer ganzheitlichen, unternehmerischen Herangehensweise lassen sich Bauprojekte und Unternehmen sicher steuern. Auch unsere Mitarbeiter, von denen rund 80 % in direktem Kundenkontakt stehen, müssen diesem Trend Rechnung tragen. Seit vielen Jahren kooperieren wir bei BRZ deshalb eng mit dem Betriebswirtschaftlichen Institut der Bauindustrie (BWI-Bau), das unseren Mitarbeitern das baubetriebswirtschaftliche Wissen vermittelt. Unsere Mitarbeiter werden so qualifiziert, dass sie für die verschiedensten Aufgaben in der Baubranche bestens gerüstet sind. Dieses Erfolgskonzept werden wir auch 2011 beibehalten.“

Betriebswirtschaft am Bau

Johannes Lunz, Geschäftsführer BRZ (Baurechenzentrum)

entwickelt. Das signalisiert uns ziemlich genau, wo wir bei der Weiterbildung ansetzen müssen. Ein Beispiel: In China produzieren wir Lasermaschinen für den chinesischen Markt. Um die nötigen Teile im Land einkaufen zu können, schicken wir ein Team nach China. Fachwissen haben unsere Mitarbeiter, aber sie brauchen für ihre Aufgaben auch interkulturelle Kompetenzen. Mit Fachkompetenz allein macht man in China keine Geschäfte.“ Gerd Duffke, Leiter Personalentwicklung

Foto: Trumpf

Foto: Dräger

Die Umfrage der „Ingenieur Karriere“ unter Personalverantwortlichen beweist: Deutsche Arbeitgeber bleiben anspruchsvoll, was die Anforderungen an ihre Ingenieure angeht. Die gute Nachricht ist, dass sie bei vielversprechenden Talenten gerne in die eigene Tasche greifen, um die Mitarbeiter auf die Höhe der Zeit zu hieven. Dabei wird das Themenspektrum der Weiterbildungskataloge immer breiter. Fachliches Wissen und Methoden-Know-how stehen bei Unternehmen, die von innovativen technischen Lösungen leben, ohne Frage ganz oben. Wichtig ist den Personalern aber auch, dass die

„Nur mit einer ganzheitlichen Herangehensweise lassen sich Bauprojekte und Unternehmen sicher steuern.“

Hermann Trompeter, Leiter Ausund Weiterbildung - htrompeter@ phoenixcontact.com

Trumpf, Ditzingen Mit Fachwissen allein macht man kein Geschäft „Wir bei Trumpf legen größten Wert darauf, dass neben den Fachkompetenzen die soziale Kompetenz unserer Mitarbeiter weiterentwickelt wird. Deren Fachwissen ist sehr gut, nicht zuletzt deshalb ist Trumpf Weltmarktführer bei Werkzeugmaschinen und Lasern zur Blechbearbeitung. Das lässt uns

„Fachwissen haben unsere Mitarbeiter, aber sie brauchen für ihre Aufgaben auch interkulturelle Kompetenzen.“ Gerd Duffke, Trumpf

„Wir bei BRZ legen größten Wert auf betriebswirtschaftliche Fachkenntnisse und Fähigkeiten sowie ein breites Spektrum sozialer und persönlicher Kompetenz. Bauunternehmen agieren in einem besonders schwierigen Umfeld, das durch hohe Risiken gekennzeichnet ist. Fehlende Markteintrittsbarrieren und das vorherrschende Nachfragemonopol behindern zudem den Ausgleich von Angebot und

Phoenix Contact Praxis steht an oberster Stelle „Wir bei Phoenix Contact legen größten Wert auf qualifizierte Mitarbeiter und bilden deshalb jedes Jahr mehr als 6000 Teilnehmer intern und extern weiter, darunter viele junge und gestandene Ingenieure. Auch in diesem

Jahr stehen technische Inhalte ganz oben auf der Prioritätenliste, denn das ist die Basis unseres Geschäfts. Da gerade die praktische Anwendung bei der Technik wichtig ist, bieten wir seit mehr als zehn Jahren ein duales Studium an. Daran nehmen zurzeit 65 junge Menschen teil. Beim Bachelor-Studium wird unserer Meinung nach die Praxis nicht ausreichend gefördert. Wichtig neben den fachlichen Inhalten sind uns die Softskills, vor allem Teamfähigkeit oder, genereller formuliert, der Umgang mit Menschen. Junge Ingenieure müssen die Sprache der Kunden kennen, und nur in der Praxis erlernen sie, wie sie gute Beziehungen aufbauen und ein stabiles Vertrauensverhältnis errichten. Nennen will ich auch noch die kulturellen Themen, in denen sich unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fit machen. Da ist zum einen unsere Unternehmenskultur. Die kann man sicher lernen, muss sie aber zwingend auch selbst erleben. Als internationales Unternehmen benötigen wir daneben die interkulturellen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter, die sich auf Asien, China, aber auch auf Osteuropa und andere Kulturen wie die USA richten.“

„Junge Ingenieure erlernen nur in der Praxis, wie sie gute Beziehungen aufbauen.“ Hermann Trompeter, Phoenix Contact

Ingenieurkarriere · 1/2011

Kathrein-Werke Verstärkt technische Schulungen „Wir bei Kathrein legen größten Wert darauf, unseren Nachwuchs im Zuge der Berufsausbildung selbst zu generieren und über die Berufsausbildung und die berufliche Oberschule zum Studium hinzuführen. Das bedeutet nicht, dass wir keine Ingenieure vom Markt einstellen, aber wenn wir uns selbst damit ,versorgen' können, dann versuchen wir es – schon aufgrund der absehbaren demografischen Entwicklung. Zurzeit haben wir 342 junge Menschen in der beruflichen Bildung (von rund 6000 Mitarbeitern, d. Red.), darunter 58 Studierende aus dem eigenen Nachwuchs. Unseren fertig ausgebildeten Mitarbeitern werden wir in diesem Jahr verstärkt technische Schulungen anbieten. Einen Weiterbildungskatalog in Socialskills haben wir nicht, denn wir kennen unsere Ingenieure von jungen Jahren an, kennen ihre Eltern und ihre Familien sowie ihre Stärken. Uns ist

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Foto: Kathrein

Beschleunigung

Foto: ESMT

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Foto: BRZ

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„Nach Gesprächen mit Vorgesetzten wird für jeden Mitarbeiter ein eigenes WeiterbildungsPortfolio erarbeitet.“ Alfred Thunig, Kathrein-Werke

wichtig, dass sich die jungen Leute gesellschaftlich engagieren. Es ist kein Nachteil, bei der freiwilligen Feuerwehr zu sein. Weiterbildung funktioniert bei uns sehr individuell. Nach Gesprächen mit den jeweiligen Vorgesetzten wird für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin ein eigenes Weiterbildungs-Portfolio erarbeitet.“ Alfred Thunig, Leiter der Aus- und Weiterbildung

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Beschleunigung

Beschleunigung

Headhuntern einen Köder auslegen Manche warten ihr ganzes Leben lang vergebens auf den Anruf eines Headhunters. Der verspricht Karriere und interessante Jobs. Dass einer anruft, kann zwar niemand erzwingen, aber doch begünstigen. Für Ingenieure eine durchaus lohnenswerte Investition, wenn alles richtig läuft. Wie bringt sich ein Ingenieur also ins Spiel? Peter Ilg VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, cha

Viele Wege können zu einem neuen Job führen. Doch wenn ein Headhunter anruft, darf sich jeder Ingenieur geschmeichelt fühlen. Die Personalberater – das ist lediglich ein anderes Wort für Headhunter – sind absolute Profis darin, fähige Mitarbeiter im Auftrag von Unternehmen zu suchen. 08/15 Jobs besetzen die Firmen selbst. Wenn der Headhunter anruft, dann geht es um Top-Managerpositionen, Nachwuchskandidaten mit Potenzial oder absolute Spezialisten. Wer in der Datenbank eines Headhunters steht, der hat beste Chancen auf die große Karriere. Nur: Wie bringt man sich selbst am besten ins Spiel? Eine Initiativbewerbung kann schon viel bewirken – wenn Mann oder Frau es richtig anstellt. Weit über 300 000 Bewerbungen erhält Kienbaum jährlich auf Anzeigen. Dem gegenüber stehen rund 3000 Stellen, die besetzt wurden. Zu der großen Masse erhält Kienbaum jährlich rund 3000 Initiativbewerbungen. „Bis es hier zu einem Abschluss kommt, das kann lange dauern“, weiß Volker Markmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Kienbaum Executive Search und Leiter der Stuttgarter Niederlassung. In

Bewerber nach der schriftlichen Kontaktaufnahme oft von sich aus anrufen, um nach ihren Chancen zu fragen. Die meisten werden dann vertröstet und können daraufhin nichts anderes tun, als warten, bis ihr Profil mit dem eines Auftrags zusammenpasst. Rund 1800 Personalberatungen gibt es in Deutschland, teilt der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater aus Bonn mit. Deren Hauptgeschäft besteht darin, Fach- und Führungskräfte zu suchen und auszuwählen, in diesem Jahr wird das rund 40 000 mal der Fall sein. Die stärkste Nachfrage kommt dabei aus dem verarbeitenden Ge-

Große Nachfrage aus dem verarbeitenden Gewerbe

Ja, ich bin gefragt! Wenn der Headhunter zweimal klingelt, boomt die Karriere. Foto: istockphoto

Deutschland ist die Managementberatung Marktführer bei der Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften. Von der Vielzahl an Bewerbungen lande keine einzige im Papierkorb, verspricht Markmann. Jede würde erfasst und der Absender bekommt eine Eingangsbestätigung. „Initiativbewerbungen prüfen wir zunächst zentral, ob sie auf eine Stelle passen, die wir zu besetzen haben. Wenn das nicht der Fall ist, leiten wir sie an die jeweilige Niederlassung weiter, weil der Grund dieser Art von Jobsuche häufig mit dem Wunsch verbunden ist, in eine bestimmte Stadt oder Region zu wechseln, vielleicht, weil man dort die

große Liebe gefunden hat.“ Nach Angaben von Markmann ist zurzeit die Nachfrage nach Spezialisten der Elektronik und Energie, auch alternativer Energie, sehr hoch. „Ingenieure mit diesem Profil haben viele im Visier, deshalb ist es sehr schwer, geeignete Kandida-

Initiativbewerbungen landen bei Kienbaum nach eigenen Angaben auf keinen Fall im Papierkorb ten mit solchem Wissen zu finden. Über Initiativbewerbungen bekommt man diese Leute leider nicht, weil sie es nicht nötig haben, sich anzubieten.“ Dennoch macht es durchaus Sinn, in der Datenbank von Head-

huntern zu stehen, denn Trends und Technologien können sich bekanntlich rasch ändern. Ähnlich der klassischen sollte die Initiativbewerbung aussehen. Markmann rät zum knappen Lebenslauf mit kurzer Tätigkeitsbeschreibung, ohne Zeugnisse, aber stichhaltiger Begründung im Anschreiben: Was interessiert mich, wem bringe ich einen Mehrwert? „Bei interessanten Kandidaten rufen wir an, sie sollten auf Fragen vorbereitet sein wie: „Welches Unternehmen könnte Sie brauchen oder bei welchen Firmen sollen wir Sie ins Spiel bringen?“ Selbst können die Bewerber das nicht, weil es sich häufig um Wettbewerber handelt. Markmann weiß, dass die

werbe (41,5 %) sowie mit knapp 11 % der Finanzdienstleistungsbranche. Inhaber und Mitarbeiter der Personalberatungen hatten zuvor häufig lange Zeit Personalverantwortung in der Industrie oder Wirtschaft. Wissen und Kontakte aus diesen Jobs helfen ihnen bei der neuen Tätigkeit. Zwei Trends macht der Bundesverband in der Personalberatung aus: Einbindung sozialer Netzwerke und grenzüberschreitende Suche. „Es ist nicht leicht, aber es macht durchaus Sinn, sich bei Headhuntern selbst ins Spiel zu bringen“, ist Thomas Rübel überzeugt. Er ist Geschäftsführer im bundesweit tätigen Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader. Seine Begründung: „Es ist die Aufgabe von Personalberatern, interessante Kandidaten zu finden. Wenn die sich dann selbst anbieten – umso besser.“ Doch ins Verzeichnis von Headhuntern würden es nur die Guten schaffen. „Personalberater müssen ihren Auftraggebern

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geeignete Kandidaten vorschlagen, denn von der Qualität dieser Personen hängt auch die Qualität des Headhunters ab.“ Zwei Zielgruppen haben sie im Visier: Sehr versierte Leute und junge Talente, also Frischgemüse. Headhunter sind ein Stück weit auch Talente-Entdecker. Der Idealfall ist die Empfehlung durch andere. Aber auch durch Netzwerke und eigene Initiative kann man sich Zutritt zu Personalberatungen verschaffen. Etwa bei einem Anruf zu sagen, „Herr Müller, den Sie in die Firma X vermittelt haben, hat mir empfohlen, dass ich mich bei Ihnen melde“, kann als Türöffner funktionieren. Ist die Neugier geweckt, würde meist ein kurzer Lebenslauf mit weiteren verwertbaren Informationen angefordert. Wenn es passt, – und das spürt man gleich – dann trifft man sich. „Danach kann und sollte man nichts mehr tun, um sich nicht in den Job des Headhunters einzumischen, denn im Hintergrund findet bereits ein Ausleseprozess statt.“ Ein guter Headhunter geht nach Meinung von Rübel seinen Job diskret und seriös an. Ingenieure mit einem positiven und ausgeprägten Berufsprofil sind nach seinen Angaben Kandidaten mit Potenzial, in die Datenbank von Headhuntern aufgenommen zu werden. Doch einmal dort eingetragen zu sein, bedeutet noch lange nicht, dass auch irgendwann das Telefon klingelt. Personalberater pflegen ihre Kontakte intensiv, sie suchen gezielt nach Informationen und wenn sich die Profile negativ verändern, werden die Daten dieser Kandidaten aktuali● siert oder gelöscht.

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EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Ingenieur Karriere · 1/2011

NETER AUSGEZEICH ARBEITGEBER RE NIEU FÜR INGE

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EDITORIAL

Hätte Felix Magath dieses Heft doch vorher gelesen Es war ein spektakulärer Ausstieg, den Schalkes Trainer Felix Magath Mitte März hingelegt hat. Erst erreicht er mit seiner Mannschaft das Pokalfinale in Berlin, dann steht er im Viertelfinale der Champions League. Und trotzdem wurde er vom Verein entlassen. Und kündigt dann auch noch selbst, um zwei Tage später bei seinem alten Club VfL Wolfsburg anzuheuern.

IHR

Woran Magath gescheitert ist? Am Umgang mit seinen Angestellten. Die Profi-Mannschaft, gespickt mit internationalen Stars, hat sich offenbar massiv beim Verein beschwert, wie schlecht sie behandelt wird. Mehrfach hat Kapitän Manuel Neuer bei der Vereinsführung beklagt, wie autoritär das Team geführt wird, wie wenig die Spieler mitreden dürfen. Spieler wurden zu den Amateuren abgeschoben, wieder bei den Profis eingewechselt, dann auf die Bank gesetzt. Stark gemacht wurden sie nicht, heißt es.

RAYMOND JOHNSON-OHLA GESCHÄFTSFÜHRER VDI VERLAG GMBH

Was das mit diesem Heft zu tun hat? Sehr viel sogar, denn dieses Heft im Heft von Ingenieur Karriere widmet sich dem guten Umgang von Unternehmen mit ihren Mitarbeitern. Wir stellen Ihnen sechs Unternehmen vor, die von TÜV Rheinland und VDI nachrichten als „Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“ zertifiziert wurden. Diese Unternehmen eint, dass sie besser sind als der Durchschnitt. Sie haben das Ziel, ihren Ingenieuren besonders gute Arbeitsbedingungen zu bieten. Eigenverantwortliches Arbeiten, Mitwirken im Betrieb, Vereinbarkeit von Familie und Beruf zeichnen gute Unternehmen aus. Geringe Fluktuation, gutes Betriebsklima, gute Leistungen sind die Folge. Eigentlich müsste das Standard in Unternehmen sein. Ist es aber nicht, und deshalb muss es ein Zertifikat geben, wie es TÜV Rheinland und VDI nachrichten entwickelt haben. Die Guten sollen sich abheben können. Das Besondere ist: Dieses Zertifikat kann man nicht kaufen. Die Unternehmen müssen dafür hart arbeiten. Und sie bekommen ganz ungeschminkt gesagt, wo ihre Schwächen liegen. Denn diese Zertifizierung stützt sich auf ein Audit vor Ort und auf eine Online-Befragung der Ingenieure im Unternehmen. Die sprechen unverblümt aus, was in vielen Betriebsversammlungen ungesagt bleibt. Ein Modell für Schalke nach der Ära Magath? Durch die Onlinebefragung kommt auf den Tisch, was einmal gesagt werden musste. Und das ist gut für beide Seiten, die Beschäftigten und die Unternehmen. Und es hat zugleich den Effekt, dass ein Unternehmen die Chance hat, sich zu verbessern, auf Kritik einzugehen. Dass solche Unternehmen zugleich für Bewerber besonders interessant sind, versteht sich.

Stellenwechsel? Nur bei sehr guten Angeboten.

Was wünschen sich Ingenieure eigentlich im Job? Sind sie zufrieden? Warum wechseln sie den Arbeitgeber? Unternehmen, die Ingenieure suchen, sollten sich die Antworten der neuen Studie „Stellenwechsler 2011“ der VDI nachrichten ganz genau anschauen. Denn sie sagt genau, wie Ingenieure in der aktuell sehr guten konjunkturellen Lage ticken. Aktuell ist es auf jeden Fall besonders schwer, Ingenieure zu finden. Die Wechselbereitschaft ist so niedrig wie seit Jahren nicht mehr, so die Studie. Nur noch 17 Prozent der Ingenieure sind bereit, in den nächsten drei Jahren das Unternehmen zu wechseln. 2008 waren noch 24 Prozent der Ingenieure offen für neue Jobangebote. Grund für die niedrige Bereitschaft zum Wechsel ist die hohe Zufriedenheit der Ingenieure mit ihrer Arbeitssituation, die in den vergangenen Jahren signifikant gestiegen ist. „Ganz offensichtlich honorieren die Ingenieure das Bemühen der Unternehmen, auch in der Wirtschaftskrise ihre Belegschaften zu halten und ohne Kündigungen auszukommen“, so Studienleiter Dieter Franke, Leiter

des IRES-Instituts, das die Studie im Auftrag der VDI nachrichten durchführte. So sagten 71 Prozent der Ingenieure, dass sie deutlich die Wertschätzung ihres Arbeitgebers spüren. Die für Bewerber entspannte Arbeitsmarktlage hat zugleich dazu geführt, dass die Mobilitätsbereitschaft der Ingenieure weiter gesunken ist. Bezeichneten sich 2006 noch 54 Prozent der Ingenieure als weitgehend oder eingeschränkt mobil, waren dies Ende 2010 nur noch 40 Prozent. Damit ist es für Unternehmen noch schwerer geworden, überhaupt noch einen Ingenieur zum Wechsel zu bewegen. Besonders wenig mobil sind vor allem erfahrene Ingenieure. Während 30 Prozent der Berufsanfänger und jüngeren Ingenieure noch den Arbeitsplatz wechseln würden, sinkt die Bereitschaft bei Ingenieuren über 45 Jahren auf unter zehn Prozent. Weiter gewachsen sind die Ansprüche der Ingenieure, die überhaupt noch wechselbereit sind, an den künftigen Arbeitgeber. Der Wunsch nach einem höheren Ein-

kommen hat zugenommen. Für 54 Prozent der Ingenieure mit Wechselabsicht ist ein höheres Gehalt das Hauptmotiv. Allerdings ist die bessere Bezahlung allein nicht ausreichend für einen Wechsel des Arbeitgebers. Stellenwechsler legen ebenso großen Wert auf eigenverantwortliches Arbeiten und ein gutes Betriebsklima. Stark zugenommen haben Entscheidungskriterien wie die Organisationsstruktur eines Unternehmens, die betriebliche Altersversorgung und das Renommee des Unternehmens. Kaum Bedeutung hat die Internationalität von Unternehmen und Aufgaben. INFO Zu beziehen ist die Studie im Internet unter www.vdi-nachrichten.com/ studien


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EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Ingenieur Karriere · 1/2011

NETER AUSGEZEICH ARBEITGEBER RE NIEU FÜR INGE

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Ein Gütesiegel nur für die Guten DÜSSELDORF.

Sie sind Pioniere: Sie haben die TÜV-Prüfer ins Haus gelassen, die ihre Strukturen durchleuchtet haben. Sie haben es zugelassen, dass die Ingenieure im Haus anonym und ungeschminkt ihre Meinung sagen konnten. Und sie haben Konsequenzen gezogen aus den Schwächen, die dabei zu Tage getreten sind. Lauer & Weiss, SEW-Eurodrive, engineering people, EnDes, Dorma und Assystem sind die ersten sechs Unternehmen Deutschlands, die das Siegel „Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“ tragen dürfen. Ein Siegel, das man nicht kaufen kann, sondern sich erarbeiten muss. „Es war an der Zeit, dass sich im Wettbewerb um Ingenieure die Unternehmen profilieren können, die sich durch vorbildliches Personalmanagement, überdurchschnittliche Angebote für ihre Mitarbeiter und hohe ethische Standards auszeichnen“, betonte VDIPräsident Bruno O. Braun, als er im vergangenen Jahr auf der Hannover Messe die ersten Zertifikate gemeinsam mit dem Vorstandschef des TÜV Rheinland, Friedrich Hecker, überreichte. „Dieses

Gütesiegel setzt Maßstäbe für Ingenieure und Unternehmen.“ Das neue Gütesiegel haben VDI nachrichten und TÜV Rheinland gemeinsam entwickelt. Dabei werden in einem aufwändigen Verfahren zunächst alle im Unternehmen beschäftigten Ingenieure anonym zu ihren Präferenzen und zur Situation im Unternehmen befragt. Auf Basis dieser Daten werden die Unternehmen von Auditoren des TÜV Rheinland vor Ort überprüft. Unter anderem werden Personalmanagement, Organisation und Prozesse, Ethik und Unternehmenskultur, der Umgang mit Entlassungen und die Personalentwicklung beurteilt. „Dabei spielen auch Faktoren wie Arbeitsklima, die Möglichkeit, Familie und Beruf zu verbinden, klar strukturierte Aufgaben in einem Unternehmen und Aufstiegschancen eine große Rolle“, betont TÜV Rheinland-Chef Hecker. „Die Suche nach Ingenieuren wird immer schwerer“, sagt Raymond Johnson-Ohla, Geschäftsführer des VDI Verlages. „Zum einen gibt es

immer weniger Ingenieure, die die Hochschulen verlassen. Zum anderen steigt der Bedarf enorm an aufgrund der sehr guten Konjunktur und der technischen Herausforderungen.“ Deshalb sei es umso wichtiger, dass sich Unternehmen optimal aufstellen und nach außen signalisieren, dass sie den Ingenieuren im Unternehmen beste Arbeitsbedingungen bieten. „Mit diesem Zertifikat werden wir den Bedürfnissen der Unternehmen und der Ingenieure gleichermaßen gerecht“, so Johnson-Ohla. „Die Unternehmen wollen sich im scharfen Wettbewerb um die Fachkräfte richtig aufstellen und wünschen sich deshalb eine externe Beratung und Zertifizierung, die ihnen zeigt, wo sie im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Dabei spielt gerade die anonyme Befragung der Ingenieure eine große Rolle und bietet den Unternehmen ein ungeschminktes Selbstbild und die Chance, sich besser aufzustellen.“ Umgekehrt wünschen sich aber auch Ingenieure bei der Wahl eines neuen Arbeitge-

bers ein Instrument zur Vorauswahl.Verliehen wird das Zertifikat, wenn die Unternehmen wenigsten 70 Prozent der Anforderungen erfüllen. Die Prüfung stützt sich auf die Ergebnisse der umfangreichen Leitstudie „Berufsstarter und Stellenwechsler“ der VDI nachrichten, in der alle zwei Jahre gezielt die Präferenzen und Wünsche der Ingenieure in Deutschland abgefragt werden.

Ein Gütesiegel, das Maßstäbe für Ingenieure und Unternehmen setzt Dabei haben sich die Vorstellungen der Ingenieure für einen guten Arbeitgeber und spannenden Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren deutlich verschoben. So wird ein gutes Gehalt inzwischen vorausgesetzt, dagegen spielen Arbeitsklima, die Möglichkeit, Familie und Beruf zu verbinden, klar strukturierte Aufgaben in einem Unternehmen und Aufstiegschancen eine stark wachsende Rolle. Potentielle Stellenwechsler leiden der Studie zufolge unter unklaren

Zuständigkeiten und zu geringen Aufstiegschancen. Der Wunsch nach Kollegialität, anspruchsvollen Aufgaben und eigenverantwortlichem Arbeiten sind stark ausgeprägt. Dagegen sind früher wichtige Themen wie internationale Karrierechancen und die weltweite Präsenz eines Unternehmens an die letzte Stelle der Entscheidungsgründe gerückt. Unternehmen, die auf diese Wünsche eingehen, haben deutlich bessere Chancen, die richtigen Fachleute zu gewinnen, betont JohnsonOhla. „Diese Prüfung erlaubt es den Unternehmen, ihr Employer Branding nachhaltig zu stärken und kann die Attraktivität als Unternehmen und Arbeitgeber signifikant erhöhen.“ Die ersten Zertifizierungen zeigen, dass die Prüfung den Unternehmen völlig neue Erkenntnisse bringt. Insbesondere Schwachstellen in der internen Kommunikation wurden bei einigen Unternehmen aufgedeckt und konnten angegangen werden. Dass es trotz vorbildlicher Leistungen Unzufriedenheit in Teilen der Belegschaft

geben kann, musste Jochen Lauer, Geschäftsführer von Lauer & Weiss feststellen. Die Mitarbeiter, die schon lange im Unternehmen arbeiten, aber keine anderen Berufserfahrungen mitbringen, sind tendenziell weniger zufrieden und spielen mit dem Gedanken zu wechseln.

Nachfrage nach dem Siegel von TÜV Rheinland und VDI nachrichten noch kräftig steigen dürfte. Axel Mörer-Funk

„Sie dachten, wir würden schlechter zahlen als die Konkurrenz und hätten schlechtere Arbeitsbedingungen“, so Lauer. Dabei sei dies genau umgekehrt. Anders die Mitarbeiter mit Vergleichsmöglichkeiten. Bei ihnen war die Zufriedenheit deutlich höher. Ein Kommunikationsdefizit, das Lauer nun angehen kann. engineering people erkannte dank des Audits, dass nicht alle Fortbildungsangebote im Unternehmen bekannt sind und deshalb nicht so stark wie gewünscht genutzt wurden. Bei Assystem stieß die Kürzung des Fortbildungsangebotes auf Kritik – und wurde zurückgenommen. „Solche Ergebnisse zeigen, dass das Audit die Chance bietet, auf Schwachstellen zu reagieren“, so JohnsonOhla. Gründe dafür, dass die

Jährlich zur Prüfung

Die Zertifizierung erfolgt je nach Unternehmensgröße in drei Kategorien, entscheidend ist die Anzahl der beschäftigten Ingenieure. Kategorie 1 | Unternehmen mit bis zu 50 Ingenieuren. Kategorie 2 | Unternehmen mit 50 bis 150 Ingenieuren.

INFO Mehr Informationen zum Thema Zertifizierung finden Sie unter www.vdi-nachrichten.com/ zertifizierung

Kategorie 3 | Unternehmen, die mehr als 150 Ingenieure beschäftigen.

Verliehen wird das Zertifikat für drei Jahre, muss allerdings jährlich durch eine Überprüfung vor Ort bestätigt werden.


EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Ingenieur Karriere · 1/2011

NETER AUSGEZEICH ARBEITGEBER RE NIEU FÜR INGE

Ingenieur Karriere · 1/2011

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engineering people GmbH Unternehmensdaten Branche Ingenieurgesellschaft Produkte und Dienstleistungen Engineering, Software-Engineering, Testing, Dokumentation und CE, Projektmanagement, IT-Consulting Mitarbeiter insg. (m/w) 230 davon Ingenieure (m/w) 170 Jahresumsatz 14 Mio. Euro Angebote für Studierende (m/w) Praktika und Werkstudenten ja Studien- und Diplomarbeiten ja

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Angebote für Berufseinsteiger (m/w) Personalbedarf 2011 100 Bevorzugte Fachrichtungen Ingenieure und Techniker aus den Bereichen Antriebstechnik, Elektrotechnik, Energietechnik, Fahrzeugtechnik, Informatik, Informationstechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Optik, Produktionstechnik, Vertrieb, Wirtschaftsingenieurwesen

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Einstiegsmöglichkeiten Projektleiter, Team- und Abteilungsleiter, Qualitätsingenieure, Entwicklungsingenieure, Soft- und Hardware-Entwickler, Versuchsingenieure, Konstrukteure, Vertriebsingenieure, Arbeitsvorbereiter Anfangsgehälter aufgabenspezifisch Möglicher Auslandseinsatz ja Einstellungsvoraussetzungen Bewerbungsunterlagen Anschreiben, Lebenslauf und relevante Zeugnisse Auswahlverfahren Bewerbung, persönliches Gespräch Bewerberprofil Bachelor, Master, Ingenieure, Informatiker, Techniker ... kompetent, engagiert, lösungsorientiert, teambewusst, offen für Neues Kontaktadresse Nina Bütterich – Zentrales Recruiting Rutesheimer Straße 24, 70499 Stuttgart Tel.: 0711 806093-223 E-Mail: nina.buetterich@engineering-people.de www.engineering-people.de

„Nicht nur wichtig für Ingenieure, auch für Kunden“ Wenn Winfried Keppler das Siegel mit den Logos von TÜV Rheinland und VDI nachrichten in der Hand hält, darf der Gründer der Ingenieurgesellschaft engineering people group (ep) mit Sitz in Ulm zufrieden sein. Keppler ist „Wiederholungstäter“: ep hat zum zweiten Mal die Zertifizierung als „Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“ absolviert.

wurden und als Ingenieurgesellschaft mit Vorurteilen zu kämpfen haben, bestätigt das gute Prüfergebnis, dass man Projekteinsätze auch so organisieren kann, dass die Mitarbeiter sehr zufrieden sind“, so Keppler. Und das sollen auch die Kunden wissen. „Das Siegel „Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“ ist auch bei ihnen ein wertvolles Argument.“

ep war das erste Unternehmen, das sich Anfang 2010 auf Herz und Nieren prüfen ließ. Mit einem klaren Ziel: Dem Ingenieurdienstleister ist es wichtig, Ingenieuren und Kunden zu zeigen, dass Dienstleister viel besser sein können als ihr Ruf. „Obwohl wir erst 2003 gegründet

Die Mitarbeiter sind das Kapital der engineering people group. Und deshalb ist es dem Unternehmenschef so wichtig, dass sich die über 150 Ingenieure, die an den Standorten Ulm, Stuttgart, Mannheim, Berlin, Nürnberg, Augsburg und Friedrichshafen arbeiten, gut aufge-

ULM.

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hoben fühlen. „Wir wollen ein hervorragendes Arbeitsklima, sehr gute Karrieremöglichkeiten und ein spannendes Aufgabenfeld bieten“, so Geschäftsführer Keppler. „Unsere Mitarbeiter erfüllen beim Kunden verantwortungsvolle Aufgaben. Dass wir sie dabei nicht allein lassen, drückt sich weniger über unsere ISOZertifizierung aus als über das Gütesiegel von TÜV Rheinland und VDI nachrichten.“ Dabei ist ep auf gutem Weg, das Ergebnis hat sich nochmals leicht verbessert. Wie hilfreich dabei der Blick von außen ist, zeigt sich in den Maßnahmen aufgrund der ersten Prüfung. Da hatte sich herausgestellt, dass nicht

alle Weiterbildungsangebote im Unternehmen bekannt waren. Deshalb wurden neue Schulungsangebote und eine Fortbildungsreihe zu Kommunikation, Rhetorik, Moderation und Konfliktsteuerung installiert und besser kommuniziert.

Erstes Unternehmen in Deutschland, das sich hat zertifizieren lassen Besonders gute Werte erreichte ep bei der Rezertifizierung in den Punkten Ethik & Unternehmenskultur, Organisation & Prozesse, Personalbeschaffung, -marketing und -management. „Dennoch sehen wir nach wie vor Anlass, uns weiter zu verbessern“, so Keppler. Gerade auch die gezielte Vorbereitung auf Führungsaufgaben will er nach außen tragen und so weiter Überzeugungsarbeit leisten.


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EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Ingenieur Karriere · 1/2011

NETER AUSGEZEICH ARBEITGEBER RE NIEU FÜR INGE

Ingenieur Karriere · 1/2011

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DORMA GmbH + Co. KG Unternehmensdaten Branche Metallverarbeitung Produkte und Dienstleistungen Produkte der Türtechnik, Automatictüren Mitarbeiter insg. (m/w) 1.300 davon Ingenieure (m/w) ca. 70 Jahresumsatz 230 Mio. Euro

Gemeinsam die Zukunft gestalten!

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In der Unternehmensgruppe erwirtschafteten wir mit weltweit über 6.500 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 856 Mio. Euro. Als international operierende DORMA Gruppe mit Hauptsitz in Ennepetal haben wir 71 eigene Gesellschaften in 47 Ländern.

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Machen Sie den ersten Schritt in die entscheidende Richtung: Starten Sie Ihre Karriere bei DORMA! Wenn Sie kommunikationsstark, zielorientiert und leistungsbereit sind, sowie sehr gute Englisch-Kenntnisse und praktische Erfahrungen mitbringen, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.

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Einstiegsmöglichkeiten Anfangsgehälter Möglicher Auslandseinsatz

Mit spektakulären Aufträgen und Weltrekorden kann Dorma-Personalleiter Michael Ecker protzen. Dorma-Ingenieure haben für das höchste Gebäude der Welt, den 828 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai, die Schließtechnik für 13.000 Türen entwickelt. Und mindestens genauso gefragt waren sie zur Fußball-WM 2010 in Südafrika, um alle WMStadien mit Tür- und Rettungssystemen zu versorgen. Trotzdem ist Dorma einer der Weltmarktführer, die nur in der Branche weltbekannt sind. 6.500 Mitarbeiter beschäftigt die Dorma-Gruppe weltweit in 47 Ländern, davon rund 2.600 in Deutschland. Schon mehr als 100 Jahre gibt es das Familienunternehmen, das in den Bereichen Türschließtechnik, mobile Raumtrennsysteme und in der Glasbeschlagtechnik Weltmarktführer ist.

Umso mehr legt sich Dorma in Sachen Personal mächtig ins Zeug, denn für Top-Produkte braucht Dorma auch Top-Ingenieure. „Wir steuern auf einen starken Ingenieurmangel in Deutschland zu. Ab 2015 werden viele erfahrene Ingenieure in den Ruhestand gehen und nur wenige neue Ingenieure nachkommen“, erklärt Ecker, warum Dorma sich noch stärker auf die Interessen von Ingenieuren ausrichtet und sich von TÜV Rheinland und VDI nachrichten zertifizieren ließ. „Spätestens dann wird der Wettbewerb um Ingenieure besonders hart. Wir bereiten uns darauf schon jetzt vor und wollen als Arbeitgeber für Ingenieure besonders attraktiv sein.“ Sehr wichtig für Dorma war, dass im Rahmen der Zertifizierung die Ingenieure im Unternehmen anonym zu Betriebs-

klima, Abläufen und Entwicklungschancen befragt wurden. „Wir wollten genau wissen, was die Ingenieure an unserem Unternehmen schätzen und was wir noch verbessern müssen. Dazu ist eine Zertifizierung von außen ein ideales Instrument“, so Ecker. „Insbesondere die OnlineBefragung hat uns gezeigt, wie die Erwartungshaltung unserer Ingenieure ist. Sie hat uns Stärken und Schwächen aufgezeigt“, ergänzt Personalreferent Markus Seeland. Daraus will Dorma Konsequenzen ziehen. „Wir werden insbesondere an den Schwächen noch gemeinsam mit unseren Ingenieuren arbeiten und versuchen, noch weitere detaillierte Hintergründe herauszuarbeiten. Dies ist für uns dann die Grundlage, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.“

Dorma ist führend in der Gebäudetechnik: Ausstatter der WM-Stadien und des Burj Khalifa in Dubai Das Dorma zu den ersten gehörte, die die Anforderungen des Zertifikates erfüllt haben, ist für das Unternehmen bei der Personalsuche ein Pluspunkt. „Bei Stellenbesetzungen im Ingenieurbereich sind wir immer wieder auf das Zertifikat angesprochen worden, was zeigt, dass es bei den Bewerbern registriert wird.“


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EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Ingenieur Karriere · 1/2011

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Unternehmensdaten Branche Dienstleister/Produktentwickler für die Industrie Produkte und Dienstleistungen Dienstleistungen für alle Stufen der Prozesskette, vom Design über Entwicklung, Konstruktion und Berechnung bis zum Produktions-Engineering Mitarbeiter insg. (m/w) 80 davon Ingenieure (m/w) 70 Jahresumsatz 8,5 Mio.€ Angebote für Studierende (m/w) Praktika und Werkstudenten ja Studien- und Diplomarbeiten ja

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Einstiegsmöglichkeiten Absolvent, Young Professional Anfangsgehälter nach Vereinbarung Möglicher Auslandseinsatz Europäisches Ausland, eventuell USA Einstellungsvoraussetzungen Bewerbungsunterlagen Komplette Unterlagen per Mail oder Post Auswahlverfahren Nach Qualifikation und Stellenanforderung Bewerberprofil Erfolgreicher Studienabschluss, CAD-Kenntnisse, Fremdsprache, team- und kommunikationsfähig, selbstständiges Arbeiten, aufgeschlossen für neue berufliche Herausforderungen Kontaktadresse Herr Michael Scherf – Assistent der Geschäftsleitung Motorstrasse 45, 70499 Stuttgart Tel.: 0711 820516-0, E-Mail: stuttgart@endes.de www.endes.de

Endes: „Nur wer zufrieden ist, arbeitet auch gut.“ STUTTGART.

Die rote Kuh, die jeden Besucher der Stuttgarter Ingenieurgesellschaft EnDes im Internet begrüßt, hat einiges von ihrer großen lila Schwester geerbt. „Als sympathisches Haustier symbolisiert sie einen ruhenden Pol in einer sich verändernden Welt, das Element des «local content» in einer Welt der Globalisierung“, beschreibt Unternehmensgründer Gunnar Paul. „Die Welt ohne die Kuh ist für uns nicht vorstellbar und für viele unserer Kunden ist es eine Entwicklung ohne EnDes ebenfalls nicht.“ Die Referenzliste der kleinen Stuttgarter Vertretung, die rund 15 Mitarbeiter hat, führt große Namen auf. MercedesBenz gehört ebenso zu den Kunden wie der Automobilzulieferer Bosch, der Techno-

logiekonzern ABB und der Hersteller von Schienenfahrzeugen und Energietechnik Alstom. Gerade für ein kleines Unternehmen ist es umso wichtiger, Ingenieuren zu zeigen, dass man gute Arbeitsbedingungen und große Aufgaben bietet. „Mit dem Zertifikat der VDI nachrichten und des TÜV Rheinland wollen wir Ingenieuren signalisieren, dass wir ein guter Arbeitgeber sind und uns vorbildlich um unsere Mitarbeiter kümmern. Gerade als Ingenieurdienstleister ist uns das Signal wichtig, dass wir mehr tun als andere“, beschreibt EnDesChef Gunnar Paul seine Motivation für die Zertifizierung. „Nur wer mit seiner Arbeit zufrieden ist, der arbeitet

auch gut und erreicht vorbildliche Ergebnisse.“ Mit der Zertifizierung als „Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“ erhofft sich Paul Signalwirkung. Denn zu den Bewertungskriterien gehören auch soziale Faktoren wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Betriebsklima und Bezahlung. Punkte, die Ingenieuren besonders wichtig sind. „Weil viele Ingenieure Familie haben, ist es uns wichtig, dass die Mitarbeiter abends zu Hause sein können, dass die Arbeitszeiten eingehalten werden und ein gutes Betriebsklima herrscht. Damit will sich EnDes deutlich abheben von Ingenieurdienstleistern, die nur projektbezogen einstellen und denen soziale Gesichtspunkte

weniger wichtig sind.“ Das Zertifikat soll helfen, dies auch nach außen zu tragen.

Zertifizierung brachte wertvolle Hinweise für Verbesserungsmöglichkeiten Besonders schätzt Gunnar Paul, dass nicht nur die Eigensicht des Unternehmens im Rahmen der anonymen Befragung bestätigt, sondern auch Defizite angesprochen wurden. „Die externe Expertise hat uns auch nützliche Hinweise gegeben, wo wir uns in der Kommunikation zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern verbessern können – und das werden wir tun.“


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EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Ingenieur Karriere · 1/2011

SEW-EURODRIVE—Driving the world

NETER AUSGEZEICH ARBEITGEBER RE NIEU FÜR INGE

Ingenieur Karriere · 1/2011

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SEW-EURODRIVE GmbH & Co. KG Unternehmensdaten Branche Elektronische und mechanische Antriebstechnik, Automatisierungstechnik Produkte und Dienstleistungen Die Produktpalette umfasst Getriebemotoren, Industriegetriebe, Antriebselektronik, Antriebsautomatisierung sowie die dazugehörigen Dienstleistungs- und Servicepakete. Mitarbeiter insg. (m/w) über 13 500 weltweit davon Ingenieure (m/w) ca. 790 in Deutschland Jahresumsatz rund 2 Mrd. Euro

Ihre Freunde wissen nicht, wo Bruchsal liegt? Sagen Sie einfach: an der Spitze der Antriebstechnologie.

Angebote für Studierende (m/w) Praktika und Werkstudenten ja Studien- und Diplomarbeiten ja Angebote für Berufseinsteiger (m/w) Personalbedarf 2011 ca. 100 Ingenieure Bevorzugte Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik

Einstiegsmöglichkeiten Direkteinstieg, Training on the job Anfangsgehälter je nach Einsatzgebiet Möglicher Auslandseinsatz ja, bedarfsabhängig Einstellungsvoraussetzungen Bewerbungsunterlagen Komplette Bewerbungsunterlagen Auswahlverfahren Bewerberinterview Bewerberprofil Je nach Position (z.B. praktische Erfahrungen, Abschlussnote, Auslandsaufenthalt, soziale Kompetenzen, außeruniversitäre Aktivitäten, sonstige Zusatzqualifikationen) Kontaktadresse Sonja Rieger und Torben Becker Personalreferate Bruchsal Ernst-Blickle-Straße 42, 76646 Bruchsal Tel.: 07251 75-1916 bzw. 07251 75-1913 E-Mail: karriere@sew-eurodrive.de www.karriere.sew-eurodrive.de

SEW-Eurodrive: Marktführer in Sachen Bewegung BRUCHSAL.

Ob in großen Fußballstadien das Dach zur Seite schwebt, im Flughafen der Koffer heranfährt, im Autowerk das Band ein Stück vorrückt oder Limonade abgefüllt wird: Ingenieure von SEW-Eurodrive hatten bestimmt ihre Finger im Spiel.

Menschen mit Weitblick und Schaffenskraft gesucht. Was halten Sie von einem Einstieg bei einem der führenden Spezialisten für Antriebstechnologie? Wir suchen Könner, Macher, Denker und Lenker. Menschen, die mit Kompetenz und Tatkraft Spitzenleistungen erbringen wollen, um Gutes noch besser zu machen. Menschen, die die Möglichkeiten eines weltweit erfolgreichen Unternehmens ebenso schätzen wie seine familiären Wurzeln. Menschen, die täglich Mut und Einsatz zeigen für neue Ideen: für Getriebe, Motoren und Antriebssysteme, die in Zukunft Maßstäbe setzen werden. Menschen, die Visionen haben und wissen, wie man sie verantwortungsvoll verwirklicht. Menschen, die das Ganze sehen. Menschen wie Sie? Herzlich willkommen bei SEW-EURODRIVE. Z

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www.karriere.sew-eurodrive.de ,'

SEW-Eurodrive ist ein führender Spezialist für Antriebstechnologie. Rund 14.000 Mitarbeiter hat das Unternehmen weltweit, darunter mehr als 550 Forscher und Entwickler. Der Umsatz liegt bei über zwei Milliarden Euro. Bei solchen Zahlen ist es dem Unternehmen besonders wichtig, die besten Ingenieure ins Boot zu holen. Am Stammsitz in Bruchsal bei Karlsruhe macht

sich Bettina Stengl, Projektleiterin Personalmarketing, Gedanken, wie man national die Ingenieure für SEW gewinnen kann. „Um auch überregional als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, arbeiten wir an unserem Image und unserer Bekanntheit.” Dabei nutzen herkömmliche Auszeichnungen in der Ingenieur-Community wenig. „Dort werden die kommerziellen Wettbewerbe nicht so stark beachtet“, hat Stengl festgestellt. Deshalb sei dem Unternehmen die Zertifizierung durch TÜV Rheinland und VDI nachrichten so wichtig. „TÜV und VDI nachrichten haben eine hohe Kompetenz und Glaubwür-

digkeit. Daher hat solch eine Zertifizierung auch eine ganz andere Bedeutung.“ Personalmanagerin Stengl ist besonders auf die Ergebnisse der anonymen OnlineBefragung der im Unternehmen tätigen Ingenieure gespannt, die zum Redaktionsschluss noch nicht vorlagen. „Wir wollen die Erwartungen und Anregungen unserer Ingenieure genauer kennenlernen.“ SEW wolle noch attraktiver werden, nicht nur für Bewerber von außen. „Wir wollen natürlich auch die Ingenieure halten, die schon bei uns sind.“ Dabei nutzt das Unternehmen schon jetzt die Er-

Rund 14.000 Mitarbeiter weltweit – Zertifikat soll bundesweites Image verbessern

gebnisse von Studien wie der Stellenwechsler-Untersuchung der VDI nachrichten, in der beispielsweise die Ingenieure besonders hohe Anforderungen formulieren an Betriebsklima, eigenverantwortliches Arbeiten und die Vereinbarkeit von Beruf und Karriere. „Wie in jedem Unternehmen gibt es auch bei uns ganz spezifische Wünsche und Verbesserungsmöglichkeiten. Und die erfahren wir sicherlich durch die Zertifizierung“, hofft Bettina Stengl.


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EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Ingenieur Karriere · 1/2011

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Lauer & Weiss GmbH Unternehmensdaten Branche Automotive/Energietechnik Produkte und Dienstleistungen herstellerunabhängige Modulentwicklung (Konstruktion, Berechnung und Simulation) Mitarbeiter insg. (m/w) 130 davon Ingenieure (m/w) 100 Jahresumsatz 11 Mio. Euro Angebote für Studierende (m/w) Praktika und Werkstudenten ja Studien- und Diplomarbeiten ja Angebote für Berufseinsteiger (m/w) Personalbedarf 2011 Kontinuierlicher Bedarf Bevorzugte Fachrichtungen Maschinenbau, Fahrzeugtechnik Einstiegsmöglichkeiten Entwicklungsingenieur Anfangsgehälter nach Vereinbarung Möglicher Auslandseinsatz Sao Paulo, Brasilien

Wir können nicht anders.

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Ingenieur Karriere · 1/2011

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Einstellungsvoraussetzungen Bewerbungsunterlagen Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse Auswahlverfahren Infotage, persönliches Interview, Probetag Bewerberprofil • Abgeschlossenes ingenieurwissenschaftliches Hochschulstudium • ausgeprägtes technisches Know-how • Begeisterung für die Entwicklung von PKW sowie Nutzfahrzeugen • idealerweise bereits Erfahrungen mit CAx-Systemen • Zu Ihren Stärken zählen: Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Kundenorientierung, hohe Eigeninitiative und Belastbarkeit, Kontaktadresse Sarah Dankwart – Personalreferentin Höhenstr. 21, 70736 Fellbach Tel.: 0711 520889-25 E-Mail: jobs@lauer-weiss.de www.lauer-weiss.de

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NETER AUSGEZEICH ARBEITGEBER RE NIEU FÜR INGE

Jochen Lauer wählt deutliche Worte. „Wir sind kein Mitarbeiterverleih, sondern ein echtes Ingenieurbüro.“ Und das bedeutet: gute Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen, gute Betriebsklima, sichere Arbeitsplätze. Doch weil das auch andere Ingenieurgesellschaften behaupten, wollte Jochen Lauer, der im Jahr 2000 mit Wolfgang Weiss Lauer & Weiss gegründet hat, den Beweis antreten und hat die Prüfer von TÜV Rheinland und VDI nachrichten ins Haus gebeten. Die Gründer Lauer und Weiss wollten besser sein als die Unternehmen, aus denen sie kamen. „Wir wollten raus aus der Wolke der Dienstleister, die nicht den besten Ruf in der Branche haben“, sagt Lauer. „Wir arbeiten zum Beispiel für die Nutzfahrzeugentwicklung und Forschung, die höchste Ansprüche stellt.

Deshalb brauchen wir hoch erfahrene Ingenieure.“ Rund 60 Prozent seiner Mitarbeiter sind Senior-Ingenieure. „Solche Mitarbeiter bekommen wir nur bei sehr guter Bezahlung und sehr guten Arbeitsbedingungen.“ Doch übertrifft Lauer & Weiss wirklich seine Konkurrenten? „Genau das wollten wir durch ein neutrales, strenges Audit unter Beweis stellen und eine Standortbestimmung erreichen. Genau das hat die Zertifizierung durch TÜV Rheinland und VDI nachrichten ermöglicht“, so Lauer. „Wir wurden eine Woche richtig auf den Kopf gestellt.“ Über die Ergebnisse waren die beiden Unternehmenschefs teils selbst überrascht. Die Ingenieure, die schon lange im Unternehmen arbeiten und keine Vergleichsmöglichkeiten mitbringen,

sind tendenziell weniger zufrieden. „Sie dachten, wir würden schlechter zahlen als die Konkurrenz und hätten schlechtere Arbeitsbedingungen“, so Lauer. Anders die Mitarbeiter mit Vergleichsmöglichkeiten. Bei ihnen war die Zufriedenheit deutlich höher. Ein Kommunikationsdefizit, das das Unternehmen nun angeht. Ebenfalls überraschend: Die Belegschaft war der Meinung, dass die Arbeitsplätze bei großen Unternehmen und Herstellern sicherer und besser bezahlt sind. „Wir haben keinen einzigen Mitarbeiter nach der Krise weniger, während unsere Marktbegleiter teils massiv Personal abgebaut haben. Hinzu kam, dass viele die Wochenarbeitszeit verkürzt haben, was zu Einkommenseinbußen von bis zu 15 Pro-

zent geführt hat. Bei uns ist die Arbeitszeit stabil geblieben, die finanziellen Einbußen lagen bei vier Prozent“, betont Lauer. „Wir haben uns für Marktschwankungen mit einer von uns iniziierten Firmengruppe stabil aufgestellt. So bedienen wir mit Schwaben Automotive in Sao Paulo einen Markt mit anderen Wirtschaftszyklen und mit unserer Werkstatt Lauer NFZ-Service ein anderes Marktsegment.“

Lauer & Weiss will nach innen und außen Zeichen setzen Fakten, die die Belegschaft nicht richtig wahrgenommen hatte. „Auch uns selbst war in dieser Deutlichkeit nicht klar, wo wir stehen“, so Lauer. Jetzt will Lauer & Weiss mit dem Zertifikat auch nach außen zeigen: „Wir sind ein echtes Ingenieurbüro.


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EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Ingenieur Karriere ¡ 1/2011

Assystem GmbH Unternehmensdaten Branche Luft- und Raumfahrt, Automobilbau, Triebwerksund Turbinenbau, Elektrotechnik, Anlagenbau und Energietechnik Produkte und Dienstleistungen Engineering Dienstleistungen (Berechnung – Konstruktion – Engineering Services – Electrical Design) Mitarbeiter insg. (m/w) ca. 1.000, davon ca. 90 % Ingenieure + Techniker Angebote fĂźr Studierende (m/w) Praktika und Werkstudenten In unseren Hauptgeschäftsfeldern, primär am Standort MĂźnchen Angebote fĂźr Berufseinsteiger (m/w) Personalbedarf 2011 100 Neueinstellungen geplant (m/w), vor allem: Konstruktionsingenieure, Berechnungsingenieure, Projektingenieure, Techniker, Mitarbeiter Industrial Services Bevorzugte Fachrichtungen Maschinenbau, Fahrzeug-, Konstruktions-, Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Luft- und

NETER AUSGEZEICH ARBEITGEBER RE NIEU FĂœR INGE

Ingenieur Karriere ¡ 1/2011

MĂœNCHEN.

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Die Mitarbeiter von Assystem entwickeln Flugantriebe fĂźr MTU Aero Engines in MĂźnchen und arbeiten am A350 bei Airbus in Hamburg und Augsburg, konstruieren fĂźr Audi, BMW, Daimler, Eurocopter, MAN und Rolls-Royce. Um exzellente Arbeitsergebnisse zu erreichen, ist es dem Entwicklungsdienstleister sehr wichtig, dass die Ingenieure im Unternehmen optimale Vorraussetzungen fĂźr ihre hochspezialisierten Aufgaben vorďŹ nden. Die ZertiďŹ zierung durch TĂœV Rheinland und VDI nachrichten ĂźberprĂźft dies und sorgt dafĂźr, dass es auch so bleibt. Mehr als 1.000 Ingenieure arbeiten in Deutschland fĂźr den Entwicklungsdienstleister Assystem, der im

April 2011 aus der Fusion der MĂźnchner Atena Engineering und der Hamburger Assystem Aerospace hervorgegangen ist. Atena hatte sich bereits im vergangenen Jahr bei der ZertiďŹ zierung zum „Ausgezeichneten Arbeitgeber fĂźr Ingenieure“ prĂźfen lassen. In der anonymen Online-Befragung der Ingenieure bekam das Unternehmen sehr gute Noten fĂźr Arbeitsklima und Familienfreundlichkeit. „90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie durch die exiblen Arbeitszeiten eine Ăźberdurchschnittlich positive ,Work-Life-Balance‚ haben und ihre Arbeit sich gut mit Freizeit und Familie vereinbaren lässt“, stellt Thorsten TĂśppel fest, Personalleiter von Atena Engineering. Ein

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Raumfahrttechnik, Energie- und Anlagentechnik, Systems Engineering, Elektro-, Automatisierungstechnik und Kunststofftechnik EinstiegsmĂśglichkeiten Direkteinstieg bzw. Training on the job Anfangsgehälter branchenĂźblich MĂśglicher Auslandseinsatz ja, projektabhängig Einstellungsvoraussetzungen Bewerbungsunterlagen Vollständig und aussagekräftig, gerne online oder per E-Mail Auswahlverfahren Vorstellungsgespräch bzw. Telefoninterview BewerberproďŹ l Ingenieurwiss. Studium oder Technikerausbildung, erste Berufserfahrung wĂźnschenswert, branchenspeziďŹ sche Toolerfahrung, Kunden- und Dienstleistungsorientierung, kommunikative Kompetenz, Selbständigkeit, Flexibilität Kontaktadresse Assystem GmbH – Personalabteilung Sportallee 77, 22335 Hamburg Tel.: 040 507961-0 E-Mail: hr@de.assystem.com www.assystem.com

Top am Boden und in der Luft 9#%*5'0 5+' #0 6'%*0+5%*'0 *'4#75(14&'470)'0

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Pluspunkt, der auch fĂźr die neue Assystem Deutschland gelten soll. Denn Top-Ingenieure sind das Kapital des Unternehmens. Besonders wichtig ist dem Technologiedienstleister, dass die Ingenieure, die fĂźr die fĂźhrenden Unternehmen der Automobil- und Luftfahrtindustrie, des Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Energietechnik arbeiten, ihr Know-how optimal einsetzen kĂśnnen. „In der Befragung haben unsere Ingenieure Atena in Bezug auf ,eigenverantwortliches Arbeiten’ und ,anspruchsvolle Aufgaben’ sehr gut bewertet. Dies war fĂźr uns als Unternehmen wichtig und darauf wird Assystem auch in der Zukunft groĂ&#x;en Wert

legen“, betont TĂśppel. FĂźr die Weiterentwicklung eines Unternehmens sind Kritik und Anregungen wertvoller als das Lob aus der Belegschaft. So bezeichneten die Mitarbeiter im Rahmen der ZertiďŹ zierung das Schulungsangebot als ausbaufähig. Atena hatte im Zuge der Weltwirtschaftskrise 2009 das Fortbildungsangebot reduziert – und dieses inzwischen wieder deutlich aufgestockt.

Entwicklungsdienstleister Assystem will in der Branche MaĂ&#x;stäbe setzen Da die ZertiďŹ zierung aus Sicht des Bewerbermarktes ein wichtiges Qualitätsmerkmal fĂźr ein Unternehmen ist, will Assystem in Zukunft alles daran setzen, sich weiterhin als „Ausgezeichneter Arbeitgeber fĂźr Ingenieure“ zu präsentieren.


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Ingenieurkarriere · 1/2011

Navigation Orientierung im Job

literaturtipps

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Auf der Hannover Messe ist unlängst die neunte Runde des Förderprogramms VDI Elevate mit 15 neuen Teilnehmern an den Start gegangen. Auf die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure warten sieben Trainings im Bereich Soft- und Managementskills. Auf dem Programm stehen u. a. Teamtraining und Präsentationstechniken. Darüber hinaus erhalten die Elevate-Teilnehmer eine

Manchmal lohnt es sich, sein Gegenüber genau zu analysieren, so auch als Verkäufer im Vertrieb. Wie tickt der Kunde? Was will er eigentlich? Welche unternehmensbezogenen Bedürfnisse spielen in seinem Entscheidungsprozess eine Rolle? Dafür muss man nicht Psychologie studiert haben, aber es lohnt sich, das Buch „Nimm Dir Zeit, verkaufe schneller“ von Kevin F. Davis zur Hand zu nehmen. Laut Davis liegt das Geheimnis des Verkaufserfolgs in der gezielten Auseinandersetzung mit dem Kunden. Seine Gedankenwelt gilt es zu erforschen, also doch ein bisschen Psychologie. jul

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Wer an Models denkt, der denkt an Heidi Klum und Claudia Schiffer. Doch das kleine Wörtchen „Role“ vorm Model verändert die Maße. Hier sind nicht mehr 90/60/90 gefragt, sondern Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik. Sind Sie Naturwissenschaftlerin oder Ingenieurin und wollen gerne Botschafterin ihres Berufes werden? Dann machen Sie mit beim VDI-Projekt MINT Role Mo-

Selbstsicher im Job Dale Carnegie spricht mit seinem Ratgeber „Sich durchsetzen – aber richtig!“, diejenigen an, die sich im Beruf mehr Selbstsicherheit und Durchsetzungsvermögen wünschen und bereit sind, dafür das eigene Verhalten auf den Prüfstand zu stellen – und es mitunter zu ändern. Denn: Effektive Kommunikation fängt bei einem selbst an! jul

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zweijährige kostenlose VDIMitgliedschaft, eine kostenlose Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung über den VDI Versicherungsdienst sowie einen Gutschein über 1500 € des VDI Wissensforums. Zudem profitieren die Teilnehmer von der engen Vernetzung zur Praxis, denn sie werden während des gesamten Förderprogramms von Unternehmen aus der Industrie begleitet. Für die zehnte Runde von

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VDI Elevate hat soeben der Bewerbungszeitraum begonnen: Falls Sie noch bis mindestens Oktober 2012 studieren, können Sie sich bis zum 30. Juni 2011 bewerben. Das Bewerbungsformular und weitere Infos sind im Internet erhältlich. Zudem kann das Programm auch auf Facebook über die VDI Elevate Fanpage verfolgt werden. VDI

Info - www.vdi.de/elevate

Botschafterinnen für den Technikberuf

Kevin F. Davis: Nimm dir Zeit, verkaufe schneller, Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2011, 327 S., 24,90 €

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Ingenieurkarriere · 1/2011

VDI Elevate geht in die neunte Runde

. . . damit Verkaufen leichter fällt

Dale Carnegie: Sich durchsetzen – aber richtig, Scherz Verlag, Frankfurt a. M. 2011, 320 S., 19,95 €

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dels. Die Role Models wollen Mädchen Mut machen, in die noch häufig männerdominierten Studiengänge und Berufe einzusteigen. Rund 350 weibliche Vorbilder gibt es mittlerweile deutschlandweit. Seit dem offiziellen Kickoff während der Hannover Messe 2010 waren die Role Models bei über 50 Veranstaltungen aktiv. Sie traten z. B. auf der IFA in Berlin und bei Berufsinformationstagen auf. Das Projektbüro

bietet allen Unterstützung, die eine Veranstaltung zur Förderung des weiblichen MINT-Nachwuchses in ihrer Region organisieren möchten. Weitere Informationen finden Sie im Internet oder kontaktieren Sie das Projektbüro. VDI/jul Projektbüro MINT Role Models, VDI, Tina Lackmann, Tel.: 0211/6214-463, E-Mail: mint@vdi.de

Info - www.mintrolemodels.de

Labortechnik ist nur ein Arbeitsgebiet von vielen in der chemischen Industrie. Derzeit werden verstärkt Anlagenbauer und Verfahrenstechniker gesucht. Foto: Panthermedia

Chemische Industrie: Klares Bekenntnis zum Standort Deutschland Die vereinten Nationen (UNO) haben 2011 als Internationales Jahr der Chemie ausgerufen. Es steht unter dem Motto „Chemie – unser Leben, unsere Zukunft“. Das gilt auch für die Branche als Wirtschaftszweig und Arbeitgeber. Im vergangenen Jahr legte die Chemische Industrie ein Rekordjahr hin, die Beschäftigtenzahl bleibt auch in der Krisenzeit konstant – weil das Qualifikationsniveau hoch ist.

„Software-Tester“ mit Zertifikat werden VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, cha

„Softwaretester“, das ist ein Berufsbild, das es noch nicht lange gibt, nach Auskunft des German Testing Boards (GTB) aber sehr gefragt ist.

An Hochschulen bietet das GTB Kurse an – eine zusätzliche Chance. Foto: istockphoto

GTB ist ein Zusammenschluss von Experten auf dem Gebiet „Test von Software und Systemen“. Durch den GTB habe sich das Berufsbild erst herauskristalli-

siert. Das German Testing Board ist ein nach eigenen Angaben unabhängiges neutrales Gremium, das die fachliche Qualität des Certified-Tester-Schemas und das zugehörige Prüfungswesen in Deutschland überwacht. Es überprüft auch die Certified-Tester-Trainingskurse und spricht die Akkreditierung der Trainingsanbieter aus. Das GTB kooperiert intensiv mit Hochschulen, wo Kurse kostenlos angeboten werden. cha

Informationen - www.german-testing-board.de

Peter Ilg VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, jul

Die BASF gehört zu den weltweit führenden Chemie-Unternehmen. Der Chemie-Riese entwickelt und produziert Chemikalien, Kunststoffe, Veredelungsprodukte, Pflanzenschutzmittel, Öl und Gas. 2010 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 63,9 Mrd. € und hatte am Jahresende rund 109 000 Beschäftigte. Die suchen auch Antworten auf globale Fragen, etwa wie man das Klima schützen und mit Res-

sourcen verantwortungsvoll umgehen kann. Drei Beispiele. BASFWindradflügel haben eine besonders hohe mechanische Festigkeit, Kunststoffe anstelle Metall machen Maschinen leichter, was den Spritverbrauch senkt, und in Masdar City, etwa 30 km von Abu Dhabi, entsteht die erste CO2-neutrale und abfallfreie Stadt der Welt. BASF-Produkte helfen dort beim nachhaltigen und energieeffizienten Bauen zur Reduktion des Energieverbrauchs. Dahinter steckt auch Ingenieurkunst. Allein

in Ludwigshafen beschäftigt BASF rund 2000 Ingenieure. Und es sollen noch mehr werden.

2010 lag der Umsatz der Chemiebranche in Deutschland bei rund 170 Mrd. € „Wir werden in Ludwigshafen rund 500 neue Stellen schaffen, davon zahlreiche für Ingenieure“, kündigt Dr. Jörg Leuninger an. Er leitet das Recruiting für Europa. Gesucht werden Ingenieure aus vielen Fachgebieten:

Verfahrenstechnik, Chemie, Bioingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschafts- und Bauingenieurwesen sowie Architektur. Darüber hinaus gibt es auch Stellen in Spezialdisziplinen wie der Kunststoffoder Werkstofftechnik und dem Agraringenieurwesen. In großen Unternehmen sind eben auch die Einsatzmöglichkeiten groß. „Je nach Ausbildungsund Erfahrungshintergrund beginnen Ingenieure in der Forschung und Entwicklung, im Engineering, also dem Anlagenbau, der Automatisierungstechnik oder Prozessleittechnik, in den technischen Fachzentren oder in der Logistik“, so Leuninger. Bei Einstellungen sei das Gesamtbild des Kandidaten entscheidend und nicht ein-


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zelne Einstellungskriterien. Eine allgemein gültige Passform gebe es nicht. „Wir sehen die Vielfalt unterschiedlicher Charaktere als willkommene Bereicherung.“ Praktika, Auslandserfahrung und gute Noten seien aber von Vorteil, um bei der BASF eine Stelle zu bekommen. Der Branche geht es gut, 2010 sogar hervorragend. Denn der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 % auf rund 170 Mrd. € an. Knapp 60 % davon stammen aus dem Export, informiert der Verband der chemischen Industrie, VCI, Frankfurt am Main. Dessen Präsident, Dr. Klaus Engel, prognostiziert für das laufende Jahr: „Die Branche wird zwar weiter wachsen, aber mit wesentlich geringerer Dynamik als 2010.“

Ende 2010 hatte die Chemische Industrie in Deutschland 414 200 Beschäftigte Dennoch wird sie ihre Forschungsaufwendungen weiter ausdehnen, was neue, hoch qualifizierte Jobs bringt, auch für Ingenieure. Deren Quote in den Unternehmen steigt seit Jahren konsequent an. 2007 lag ihr Anteil unter den Akademikern in der Branche bei rund 23 %. „Die Ergebnisse unserer FührungskräfteStrukturerhebung sind zwar schon vier Jahre alt. Aussagekräftig sind sie dennoch, unter anderem, weil die Zahl der Chemie-Beschäftigten trotz Krise weitgehend konstant geblieben ist“, sagt Sebastian Kautzky, Leiter der Verbandskommunikation vom Bundesarbeitgeberverband Chemie in Wiesbaden. Die Chemische Industrie hat 414 200 Beschäftigte, Stand Ende 2010. Das waren etwa 0,5 % weniger als im Jahr zuvor. Nach weiteren Angaben vom Bundesarbeitgeberverband können weiter auf Seite 31

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„Die Trends im Engineering sollte man nicht verschlafen“ Kein Ingenieur kann alles Spezialwissen in sich vereinen, ist Volker Knabe, Bereichsleiter Engineering & Maintenance bei BASF überzeugt. Daher werden heute viele Aufgaben in interdisziplinären Teams gelöst. Teamfähigkeit ist daher mehr als ein Schlagwort bei der BASF, und 3D-Planungsmethoden ein Trend, den Ingenieure laut Knabe nicht verschlafen sollten. Peter Ilg VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, jul

VDI nachrichten: Was ist im Bereich Engineering & Maintenance zusammengefasst und wie viele Ingenieure arbeiten dort? Knabe: Das Kompetenzzentrum Engineering & Maintenance ist innerhalb der

Foto: BASF

halb der BASF-Gruppe übernehmen wir die globale Governance-Funktion für alle Engineering & Maintenance-Prozesse und Services. Brauchen Sie eher den Generalisten oder den Spezialisten? Knabe: Nicht nur intern, auch außerhalb der BASF

„Softskills wie Teamfähigkeit, Kundenorientierung und Einfühlungsvermögen sind im Engineering in zunehmendem Maße gefragt.“ Volker Knabe, BASF

BASF-Gruppe für die Arbeitsgebiete Investitionsprojekte, Technische Fachzentren, Instandhaltung und Anlagenabstellungen verantwortlich. Unter den gut 4000 Mitarbeitern sind mehr als 750 Ingenieure. Unser Bereich ist Teil eines weltweit einzigartigen Engineering & Maintenance-Verbunds mit mehr als 13 500 Mitarbeitern. Inner-

sind unsere Mitarbeiter aufgrund ihrer technischen Expertise gefragte Gesprächspartner, vor allem wenn es um Spezialwissen geht. Gleichzeitig betreuen wir unsere Kunden über die gesamte Lebensdauer der Produktionsanlagen mit technischen Lösungen. Wir brauchen also sowohl den Spezialisten, der technische Herausforderungen

auch da meistert, wo andere Dienstleister nicht weiterkommen, als auch den Generalisten mit dem Blick fürs Ganze, der nach ein paar Berufsjahren fachübergreifende Projekte betreuen und erste Führungsaufgaben übernehmen kann. Welche fachlichen Skills sind notwendig und welche persönlichen? Knabe: Neben den fachlichen Kenntnissen aus dem Studium sind vor allem Fremdsprachen wichtig, außerdem erste Erfahrungen im Projektmanagement. Zu den persönlichen Kompetenzen eines Ingenieurs, der zu uns kommen will, sollten unternehmerisches Handeln, Zielstrebigkeit und Leistungsorientierung sowie Teamfähigkeit, Kundenorientierung und Einfühlungsvermögen gehören. Welche Trends bestimmen das Engineering und damit die Jobs von Ingenieuren in der BASF? Knabe: Niemand kann alles Spezialwissen in sich vereinen. Deshalb lösen wir heute viele unserer Aufgaben in interdisziplinären Projektteams. Dadurch sind Softskills wie Teamfähigkeit, Kundenorientierung und Einfühlungsvermögen auch im Engineering in zunehmendem Maße gefragt. Gleichzeitig nimmt die Zahl der rechnergestützten Arbeitsprozesse kontinuierlich zu. Ich denke hier zum Beispiel an 3D-Planungsmethoden. Wer die Zukunft im Engineering mitgestalten möchte, sollte diese Trends nicht verschlafen!

Ingenieure und andere akademisch Gebildete ihr Gehalt für das erste Jahr frei verhandeln. Im zweiten Jahr betragen die tariflichen Mindestjahresbezüge 53 720 € und mit Promotion 62 590 €. Mit durchschnittlich 49 000 € brutto im Jahr liegen die Gehälter der Chemiemitarbeiter mehr als ein Fünftel über dem Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes, teilt der VCI mit. Die Chemiebranche ist eine stark mittelständisch geprägte: Von den rund 2000 Unternehmen sind über 90 % kleine und mittlere Betriebe, sie beschäftigen etwa ein Drittel der Chemiearbeiter. Drei Viertel aller Beschäftigen der Branche sind Meister, Chemiefacharbeiter oder Laboranten, jeder Zehnte ist Chemiker oder Ingenieur. Kaufleute, Auszubildende und sonstige

Branche oft schwierig, Ingenieure aus den klassischen Chemiefächern abzuwerben. Als wichtige Trend-Themen nennt der VCI das Optimieren energetischer Prozesse und des Stoffeinsatzes. Die Prozesse würden immer ausgefeilter und das Know-

Mitarbeiter stellen den kleinen Rest, hat der VCI berechnet. Die BASF zählt mit ihrer Größe und dem breit gefächerten Job-Angebot zu den Ausnahmen in der Branche. Die benötigt nach VCI-Angaben vor allem Absolventen aus chemienahen Ingenieurdisziplinen wie Verfahrenstechnik, Chemie sowie dem Anlagenbau. In erster Linie seien sie für alle technisch-chemischen Verfahren der Stoffumwandlung verantwortlich. Der VCI bezeichnet vor allem die Berufsaussichten von Ingenieuren der Verfahrenstechnik und des Chemieingenieurwesens als günstig. Denn auch in der chemischen Industrie macht sich zunehmend der Fachkräftemangel bemerkbar. Bei hartem Wettbewerb um die Absolventen sei es für den Mittelstand in der

Gesucht werden Chemieingenieure,Verfahrenstechniker, und Anlagenbauer how von Verfahrensingenieuren würde dabei eine große Rolle spielen. Weitere Trends sind die fortschreitende Internationalisierung und Eröffnung neuer Anwendungsgebiete durch innovative Technologien, etwa Nanotechnik. Das ist ein Thema, an dem auch die BASF arbeitet. Für dieses Unternehmen

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wie die Branche insgesamt behält der Standort Deutschland trotz Globalisierung auch in Zukunft eine hohe strategische Bedeutung. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des VCI unter seinen Mitgliedern. Sowohl mittelständische wie auch Konzerne planen, ihre Produktions- und Forschungskapazitäten in Deutschland auszubauen. Der VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Utz Tillmann nennt ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland: „In den kommenden drei bis fünf Jahren wollen knapp 70 % der befragten Chemieunternehmen hier in neue Anlagen investieren und sogar 90 % ihre Forschungsaktivitäten erweitern.“ ●

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Ingenieurkarriere · 1/2011

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Navigation Branchenwachstum hält an

Zahlen und Fakten: Deutsche Bahnindustrie 7 Mitte 2010 arbeiteten laut VDB in

Deutschland 45 600 Beschäftigte in der Bahnindustrie, davon 4400 Leiharbeiter. Fünf Jahre zuvor waren es 38 000. - Die Branche setzte im ersten Halbjahr 2010 rund 5,5 Mrd. € um und legte damit gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres zweistellig zu. pt

Die deutsche Bahnindustrie stellt fürs Ausland Hochgeschwindigkeitszüge wie den „Velaro“ her. Die Auftragsbücher sind voll und Ingenieure werden gesucht. Foto: Laif

Branche im ersten Halbjahr 2010 um. Damit legte sie gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres zweistellig zu. Zahlen für das Gesamtjahr 2010 liegen noch nicht vor. Doch VDB-Hauptgeschäftsführer Prof. Ronald Pörner deutet auf Nachfrage an, dass der Aufwärtstrend anhält. Gerade der Auftragseingang sei erfreulich. Zwei Drittel aller Aufträge kamen aus dem Ausland. Um das Auftragspolster

Ingenieurkarriere auf der Schiene Die Bahnindustrie in Deutschland beschäftigt über 45 000 Mitarbeiter. Neben Weltkonzernen wie Siemens, Alstom oder Bombardier tummeln sich viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Branche. Sie liefern Komponenten für das rollende Material und die Schieneninfrastruktur samt Leit- und Sicherungstechnik. Dank ihrer florierenden Auslandsgeschäfte wächst die Bahnindustrie – und sucht für ihre Projekte fähige, gerne auch reiselustige Ingenieure. Peter Trechow VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Nun also Teneriffa. Peter Mnich sieht das Projekt auf der Urlaubsinsel als letzte Chance, den Transrapid in Europa zum Schweben zu bringen. Die Verantwortlichen vor Ort wollen eine Schnellverbindung zwischen den beiden Flughäfen im Süden und Norden der Insel schaffen und zugleich den kargen Süden mit dem touristisch attraktiveren Norden verbinden. „Rund 3 Mrd. € sind ver-

anschlagt. Zwei Drittel davon stehen bereit“, sagt Mnich, dessen Institut für Bahntechnik (IFB) zusammen mit dem Ingenieurbüro Fössing die Machbarkeitsstudien für das Projekt durchführt. Als Alternative käme eine herkömmliche Bahntrasse infrage. Doch wegen der vielen Hügel und Berge auf der Insel wären die Passagiere mehr unter als über der Erde. „Wer will das schon bei so einer Landschaft?“, fragt Mnich, der im IFB 40 hoch spezialisierte Ingenieure be-

schäftigt. Diesmal ist er optimistisch, zumal die Verantwortlichen dort ein neues Image für Teneriffa anstreben: Insel der neuen Tech-

Weltweit ist Know-how und Bahntechnik aus Deutschland gefragt nologien. Schon jetzt sei sie Knoten für den Datenverkehr zwischen Europa und Nordamerika und setze sehr auf erneuerbare Energien. Mnich ist anzuhören, wie

sehr er für das Projekt brennt. Er liefert ein Argument nach dem anderen dafür, dass der Schwebezug in diesem Fall wirtschaftlicher und besser ist als ein RadSchiene-System. Es ist nicht das erste Transrapid-Projekt, das der Professor begleitet. Er ist viel herumgekommen. „Das ist aber bei den Bahnprojekten nicht anders“, erklärt er, „unser Geschäft ist international.“ Weltweit ist Know-how und Bahntechnik aus Deutschland gefragt – ob es nun um Nahverkehrssysteme, Fernverkehr oder die Anschaffung und Instandhaltung von Triebzügen, Lokomotiven und Waggons geht. Gut 60 % ihrer Umsätze erzielt die hiesige Bahnindustrie laut Statistik ihres Verbands VDB im Ausland. Rund 5,5 Mrd. € setzte die

abzuarbeiten, stellt die Branche weiter ein. „Als innovative Wachstumsbranche braucht die Bahnindustrie vor allem Ingenieure“, so Pörner. Weil diese immer schwieriger zu finden sind, wirbt sein Verband mit einem eigenen Karriereportal (unter www.karriere.bahn industrie.info) für den Einstieg in die Branche. Mnich, der die Branche als Unternehmer und als Hochschullehrer der TU Berlin kennt, bestätigt die VDB-Aussagen. An seinem Lehrstuhl für Betriebssysteme elektrischer Bahnen arbeitet eine Schar von 40 Studierenden auf den Einstieg in die Bahnbranche hin. Sorgen um ihre berufliche Zukunft müssen sie sich laut Mnich nicht machen: „In der Regel haben unsere Absolventen schon vor ihrem Abschluss einen Job in der Industrie sicher.“ Abnehmer seien sowohl die Bahn-

Ingenieurkarriere · 1/2011

industrie als auch die Deutsche Bahn und ihre Wettbewerber. Ein halbes Dutzend Hersteller entwickelt und fertigt hierzulande Lokomotiven, Triebfahrzeuge und Triebzüge. Neben den Konzernen Siemens, Bombardier und Alstom, die das Gros des Geschäfts unter sich ausmachen und Züge in aller Welt verkaufen, sind auf diesem Feld die mittelständischen Betriebe Stadler Pankow, Talgo und Windhoff aktiv. Um diese sechs Hersteller scharen sich Dutzende Zulieferer. Teils sind sie auch in anderen Branche aktiv, etwa Knorr Bremse, Bosch Rexroth, Voith Turbo, Freudenberg oder ZF. Doch das Gros ist auf Bahntechnik spezialisiert und nur unter Eisenbahnern bekannt. Das Spektrum der Branche reicht von IT bis Schwerindustrie. Während

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bei dem Bochumer Verein Verkehrstechnik, bei Ferrostaal oder der Gutehoffnungshütte Achsen und Radsätze für ICE & Co. glühen, schmieden Unternehmen wie IVU, Funkwerk, PSI oder Arxes Software für Fahrpläne, Zugleitsysteme, zum Steuern der Signalanlagen, zum Simulieren von Betriebsabläufen, für Prüfstände oder auch für Kundeninformations- und Ticketingsysteme. Daneben wimmelt es in der Branche von Mittelständlern, die Nischen besetzen, ob mit Komponenten für Gleis- und Signalanlagen oder als Lieferanten von Bauteilen und Systemen für Loks, Triebwagen und Waggons – seien es Wechselrichter, Klimaanlagen, Türsysteme oder die ganze Bandbreite an elektronischen Baugruppen. Gemeinsam ist allen diesen Betrieben, dass sie auf

Wo gibt es die Zukunftstechnologie, auf die ich meine eigene Zukunft bauen kann?

Yusuf Al-Ghamdi will es wissen. Bei Siemens macht der Ingenieur Karriere mit der Energie von morgen. Schon als Kind war Yusuf Al-Ghamdi fasziniert von allem, was mit Technik zu tun hatte. Bis heute verfolgt der Ingenieur gespannt die neuesten Entwicklungen. Daher fällt ihm der Zugang zu der bahnbrechenden neuen Technologie, für die er als Vertriebsmanager zuständig ist, auch so leicht. Das Kraftwerk und die Entsalzungsanlage Shuaibah III sorgen für eine effiziente und nachhaltige Strom- und Wasserversorgung für Saudi-Arabien – und ermöglichen faszinierende Karrierechancen für Yusuf Al-Ghamdi. Wollen Sie wissen, wie Sie Ihre Interessen für eine Karriere bei Siemens nutzen können? Finden Sie’s heraus.

siemens.com/careers


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Ingenieurkarriere · 1/2011

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Nachwuchs gesucht

Karriere auf der Schiene D Die deutsche Bahnindustrie sucht Nach-

wuchs, gefragt sind Ingenieure aus Maschinenbau und Elektrotechnik ebenso wie Wirtschaftsingenieure und Informatiker. 7 Der Bedarf an Ingenieuren steigt bei Betreibern und der Industrie. p In Bahnprojekten geht es nicht nur um fachliches Know-how. Interdisziplinäres Arbeiten ist ein Muss. pt

einen Ingenieurmangel zusteuern. „In unserem Beruf gibt es zu wenig Nachwuchs“, erklärt Dr. Hartmut Jeschke, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Eisenbahningenieure (VDEI). Der Schienenverkehr habe angesichts des drohenden Verkehrskollapses in vielen Ballungsräumen, der oft krassen lokalen Luftverschmutzung und der weltweiten Klimaschutzbemühungen hervorragende Aussichten. Das gelte für alle Bereiche, ob U- und S-Bahn, Gütertransport oder Hochgeschwindigkeitsverkehr. Doch um die wachsende

Anzahl der Projekte zu stemmen und zugleich die steigende Auslastung der Schiene zu beherrschen, bräuchten sowohl die Industrie als auch die Betreiber künftig mehr qualifiziertes Personal. Gefragt sind Fachleute, die über ihre Fachgrenzen hinaus denken. Denn in Bahnprojekten arbeiten verschiedenste Fachrichtungen zusammen. Bevor das erste Gleis gelegt wird, gilt es Böden zu erkunden, Brücken zu schlagen, Tunnel zu bohren, daneben die verkehrliche und elektrische Anbindung der Strecken zu realisieren oder Umwelt-, Verkehrs- und Wirtschaftlichkeitsgutachten auf den Weg zu bringen. In der Bauphase wachen Ingenieure über die Qualität und Sicherheit der Schienenwege, sorgen für Schallschutz oder die Vernetzung der Leitsysteme. Und natürlich sind sie es auch, die Fahrzeuge entwickeln und deren behördliche Zulassung erwirken. Um Eisenbahningenieure

In China wächst ein hochmodernes Schienennetz und das Know-how deutscher Infrastrukturanbieter ist gefragt. Foto: Corbis

Navigation für all diese Aufgaben auf dem aktuellen Stand zu halten, hat der VDEI letztes Jahr eine Weiterbildungsakademie gegründet. Sie will zudem Absolventen auf ihren Job vorbereiten. Denn während die großen Unternehmen ihre Jungingenieure in Traineeprogrammen einarbeiten, bleibt diese Aufgabe in kleineren Betrieben an Ingenieuren hängen, die voll in Projekte eingebunden sind. Diese Projektarbeit beginnt immer häufiger am Flughafen. Einerseits haben die wachsenden Metropolen Asiens, Südamerikas und Afrikas großen Bedarf an Nah- und Fernverkehrslösungen. Andererseits schreien Infrastruktur und Fahrzeugbestand in vielen etablierten Märkten nach Erneuerung. „Unsere Spezialisten sind auf allen Kontinenten unterwegs und arbeiten dort mit lokalen Experten zusammen”, berichtet Mnich. Eisenbahningenieure bräuchten neben fachlicher Expertise einen Draht zu den Menschen vor Ort. Ohne Zugang zur Geschichte und zu den Sitten der Länder stelle sich kaum Erfolg ein. Mnich fühlt sich hier als Hochschullehrer in der Pflicht. Seit Jahren pflegt sein Lehrstuhl Austausch mit chinesischen Unis. Er bildet als Gastprofessor junge chinesische Eisenbahningenieure aus und ermutigt seine deutschen Studenten zu Gastsemestern im Reich der Mitte. „Die Chinesen entwickeln sich rasant auf ein Niveau, das sie zu Anbietern für westliche Märkte macht. Umgekehrt müssen wir uns chinatauglich machen“, sagt er. Denn in China wachse ein hochmodernes Schienennetz, in dem es für deutsche Infrastrukturanbieter nicht nur Aufträge, sondern auch Renommee zu gewinnen gebe. Tausende Kilometer sind dort geplant

oder im Bau. Pro Kilometer geht die Branche von Kosten zwischen 10 Mio. € und 30 Mio. € aus. Gerade in den Schwellenländern liegt für die Branche jede Menge Geld auf den Schienenkorridoren. Doch in jedem Projekt lernen lokale Anbieter dazu. In China mischen westliche Unternehmen vor allem in Joint Ventures mit. Folge: Von 900 Hochgeschwindigkeitszügen (davon 400 ICE), die China zuletzt beschaffte, wurde kaum eine Handvoll in Deutschland gebaut und verschifft. Mnich sieht dennoch keine Alternative, als so viel Technik wie möglich nach China zu verkaufen. Westliche Firmen müssten das dabei verdiente Geld in Forschung und Entwicklung investieren, um als Knowhow-Lieferanten im Rennen zu bleiben. „Natürlich werden unsere Züge irgendwann in China gebaut, weil es um mindestens ein Drittel günstiger ist und die Hersteller dort Kapazitäten vorhalten, die sich hierzulande einfach nicht lohnen“, sagt er. Doch genau darin liege auch eine Chance. „Je billiger es wird, ein Schienensystem aufzubauen, desto mehr Länder können es sich leisten“, sagt Mnich. Das eröffne auf Fahrzeug- wie auf Infrastrukturseite Märkte für innovative Anbieter. Gerade bei Planung, Projektmanagement und Systemintegration bleibe deutsches Knowhow auch auf lange Sicht extrem gefragt. Und wenn es in Teneriffa gut läuft, könnte sich das auch noch für den Transrapid bewahrheiten. Durch seine Ressourcenund Energieeffizienz passe er ohnehin gut in die Zeit, so Mnich. ●

Info - www.bahnindustrie.info - www.vdei.de

Ingenieurkarriere · 1/2011

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Ein Vertriebsingenieur sollte Menschenkenntnis haben. Ohne Technik-Kompetenz aber scheitert auch der beste Psychologe. Foto: Datev

Im Vertrieb gewinnt der Mix aus Technik und Psychologie Neue Märkte wie in der Medizintechnik oder der liberalisierten Energiewirtschaft verlangen vom Verkaufsberater eine grundlegende Anpassung an die Kundenwünsche. Wie das geht, lernt der Ingenieur in der modernen Aus- und Weiterbildung.

Hermann Horstkotte VDI nachrichten, Bonn, 8. 4. 11, ws

Im Augenblick schreibt Sebastian Wahle seine MasterArbeit über „psychologische Voraussetzungen für eine interaktive Business-toBusiness Plattform“ im Internet. Dabei ist er weder Psychologe noch Informatiker vom Fach. Wahle studiert vielmehr im Fachbereich für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum Sales Engineering and Product Management (SEPM), auf Deutsch: internationalen Tech-

nischen Vertrieb und Produktpolitik. Dabei ist das Internet ein immer wichtigerer Vertriebskanal. Und Wahle ist zur rechten Zeit am rechten Ort. Der Lehrstuhl für Industrial Sales Engineering, an dem er lernt und auch mitarbeitet, organisierte im Februar zusammen mit dem VDI den „Vertriebstag 2011“. Dabei ging es schwerpunktmäßig auch um KundenLieferanten-Beziehungen übers Netz. Wahles engeres Forschungsgebiet ist die Energietechnik- und -wirtschaft,

die mit der Liberalisierung der Märkte seit Ende der 90er-Jahre Erzeugung und Vertrieb vor ganz neue Herausforderungen stellen. Insgesamt lernen derzeit fast 1000 Studenten am Bochumer Institut für den Industriellen Vertrieb. Ein Drittel davon sind Frauen, viel mehr als im üblichen Ingenieurstudium. „Der gu-

Vertriebsingenieure sollten alle Vertriebskanäle beherrschen, vom Internet bis zum Kundenbesuch te Kontakt zu den Menschen, den Einkäufern ist das halbe Geschäft“, sagt Stephanie Wyskott, Studentin im siebten Semester. Dabei kann dahingestellt bleiben, ob Frauen die Kontaktpflege mehr liegt als Männern. Wyskott jedenfalls hat-

te nach dem Abitur die Qual der Wahl zwischen Betriebswirtschaftslehre und Maschinenbau. Ein fortgeschrittener Student gab ihr den Tipp für den goldenen Mittelweg mit SEPM. Das siebensemestrige Bachelor-Studium umfasst die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen von der Mathematik bis zur Konstruktion, daneben aber auch Betriebswirtschaftslehre, Kunden-Kommunikation und Fremdsprachen. Zum Pflichtprogramm zählen außerdem zwei Betriebspraktika von sechs Wochen in der vorlesungsfreien Zeit. Bachelor-Student Wahl absolvierte das technische Praktikum auf einer Schiffsbauwerft und die Verkaufsphase beim Essener Mischkonzern Evonik. Im dreisemestrigen Master-Programm wird das Industrie-


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Navigation

Kontakte

Wegweiser zum Vertriebsingenieur - Durch Zufall kann jeder Ingenieur im

Laufe des Berufslebens auf Umwegen zum Vertrieb stoßen. Wer Interesse daran hat, kann allerdings auch schon von vornherein ein maßgeschneidertes Studium absolvieren. Die Angebote aller deutschen Hochschulen finden sich im Internet. Ein Musterbeispiel gibt die Ruhr-Universität Bochum. Der VDI zertifiziert einen eigenen Weiterbildungskurs. H.H.

marketing in den Feldern Werkstoffkunde, Energieund Verfahrenstechnik oder Maschinen- und Automatisierungssysteme etwa für den Autobau vertieft. Das Studium ist kein Trainingsprogramm für „Verkaufskanonen“ alten Stils, die fertige Produkte an den Mann bringen sollen. Anknüpfungspunkt sind viel-

Navigation

mehr die Bedürfnisse des Kunden, der Einkäufer. Der Vertriebsingenieur wird so zum beratenden Ingenieur, etwa für modernes Röntgen und andere bildgebende Verfahren in Kliniken. Die künftigen Vertriebsingenieure müssen die technischen Vorzüge ihrer Angebote sowie die möglichst günstige Kostenrechnung herausstellen können. Dabei sollen sie alle unterschiedlichen Vertriebskanäle beherrschen, von der Internetpräsenz über Messepräsentationen bis zum persönlichen Kundenbesuch. Je nachdem wird der „Vertrieb“ sogar selbst zum „Getriebenen“. Das ist etwa der Fall, wenn Krankenhauskonzerne ganz auf elektronische Beschaffung umschalten. Wer als Lieferant dabei sein will, muss seine Vertriebsabläufe permanent an die Kunden-EDV anpassen. Das entsprechende Ver-

triebscontrolling gehört zum Bochumer Lehrplan. Die SEPM-Ausbildung ist an deutschen Universitäten bislang einmalig, betont der Lehrstuhlinhaber Joachim Zülch. Er ist selbst ein promovierter Psychologe. Neben dem Bochumer Angebot gibt es verwandte Studiengänge sonst noch an einigen Fachhochschulen, besonders in Süddeutschland, etwa Internationalen Technischen Vertrieb an der FH Aalen. Gleichwohl erscheint das Fachstudium fast noch als ein Geheimtipp an deutschen Hochschulen. Er lohnt sich aber offenbar. Master-Absolventen dürfen mit einem Einstiegsgehalt von 40 000 € im Jahr und mehr rechnen. In Bochum können Vertriebs-Ingenieure seit einigen Jahren zusätzlich auch den Doktor machen. Der erste war Jens Hollenbacher,

heute Manager des „Europäischen Forschungszentrums für Business-to-Business Management (eurom)“ am Bochumer Lehrstuhl. Zugleich leitet Hollenbacher die berufsbegleitende Weiterbildung zum „Vertriebsingenieur VDI“. Sie umfasst sechs dreitätige Lerneinheiten, verteilt über ein halbes Jahr, und endet mit einem Zertifikat. Sorina Seitz, ehemalige Teilnehmerin aus dem Luftfahrtunternehmen MTU München, sagt: „Von technischer Exzellenz habe ich im Studium viel gehört. Wie man sie dem Abnehmer möglichst nahe bringt, das habe ich im VDI-Kurs gelernt.“ ●

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Carl Zeiss: Innovationsmanagement mit höchster Präzision Die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet Carl Zeiss mit Produkten, die nicht älter sind als drei Jahre. Das macht den Hightech-Konzern so stark. Einen Vorsprung hat Zeiss rein aus Tradition und dem gelebten Wissen, dass man Innovationen zwar nicht erzwingen, aber begünstigen kann. Die Unternehmenskultur ist darauf ausgerichtet, Innovationen zu generieren. Das hört sich doch ganz nach einem Paradies für Ingenieure an.

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Peter Ilg VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, cha

Wer heilen will, muss die Prozesse im gesunden Körper verstehen. Weil das menschliche Gehirn ein hochkomplexes Gebilde ist, versuchen sich Wissenschaftler vorher an einfacheren Strukturen. So wollen Forscher an der ETH Zürich und der Universität Zürich herausfinden, wie Vögel ihre Gesangssprache lernen. Korrelative Mikroskopie könnte die Studien enorm beschleunigen. Das Problem bislang: Licht- und Elektronenmikroskope liefern unterschiedliche Informationen. Eine neue Lösung von Zeiss merkt sich die markierte Stelle vom Lichtmikroskop und lässt sie auf Knopfdruck unter dem Elektronenmikroskop sekundenschnell erscheinen, was vorher Stunden oder Tage gedauert hat. Shuttle & Find, so heißt das Produkt, besteht aus einem Probeträger, der in beide Mikroskopiearten passt, sowie einer Software, die auf beiden Systemen läuft. Austauschen und Erkennen, so einfach funktioniert es.

Ein Zeiss-Mitarbeiter mit einem Spiegelsystem für das Muster eines EUV-Belichtungssystems. Foto: Carl Zeiss

Erfindungen wie die korrelative Mikroskopie sind die Folge einer in der Unternehmenskultur von Carl Zeiss fest verankerten Innovationsmentalität. Bewerber müssen dieses Gen in sich tragen, um bei Zeiss unterzukommen. Im vergangenen Geschäftsjahr meldete Carl Zeiss 294 Patente an, insgesamt besitzt die Firma weltweit rund 4000. Patente sind für einen HightechKonzern bare Münze. Für einen solchen Output an Neuerungen leistet sich das Unternehmen beispiels-

weise eine 120 Mann starke zentrale Forschungsabteilung, sie besteht im Wesentlichen aus Ingenieuren, Mathematikern und Physikern. Jeder Zweite von ihnen hat in seiner Disziplin promoviert. „Wir versuchen, Technologien und Trends für Zeiss zu identifizieren, Verbindungen zu unseren Produkten herzustellen, neue Technologien in der Firma einzuführen und einzubinden“, umschreibt Markus Weber, Leiter der Forschungsabteilung, die Tätigkeit seines Teams. Der

37-jährige promovierte Physiker ist einst als Werksstudent bei Zeiss eingestiegen, heute berichtet er direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Aufgabe der Forschungsabteilung ist es, die Brücke zwischen akademischer Grundlagenforschung und industrieller Produktentwicklung zu schlagen. Während an Universitäten in der Regel zwischen fünf und zwanzig Jahre vergehen, bis ein Forschungsergebnis in die Praxis umgesetzt wird, hat Webers Team einen Zeithorizont von fünf bis zehn


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Jahren vor Augen. In Webers Abteilung beginnt ein Innovationsprozess üblicherweise mit einer Idee. Doch ihr Weg zum Produkt ist ein verlustreicher. „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine gute Idee erfolgreich am Markt ankommt, beträgt gerade einmal 2 %.“ Dennoch haben die Wissenschaftler in Webers Forschungsabteilung die Freiheit, sich intensiv einem Einfall zu widmen. Auch an-

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Idee erfolgreich am Markt ist, liegt laut Weber bei 2 % dere Unternehmen haben zentrale Forschungsabteilungen. Etwa 15 Monate dauert dieser erste, rein technologische Projektzyklus – erst dann werden ökonomische Fragen ge-

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stellt: Wo ist der Nutzen für den Kunden? Wie sieht das Geschäftsmodell aus? Haben wir die richtigen Vertriebskanäle? An diesem Punkt setzen sich die Forscher mit den Kollegen aus den anderen Konzernteilen zusammen, denn ihre Entwicklungen können Auswirkungen haben, die weit in andere Fachbereiche hineinreichen. So wird eine Verzahnung geschaffen: zwischen der zentralen Forschung und allen Produktbereichen. Innovationen entstehen bei Zeiss immer bereichsübergreifend. Sei es, dass die zentrale Forschung ab einem bestimmten Punkt den Produktbereich einbindet oder gleich von Anfang an Forschung und Produktbereich zusammenarbeiten. Ein Beispiel dafür ist wiederum die korrelative Mikroskopie, die dem Finken-

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Foto: Carl Zeiss

„Bei uns in der Forschung können die Mitarbeiter ab dem ersten Tag an ihrer Karriere arbeiten.“ Markus Weber, Leiter der Forschungsabteilung bei Carl Zeiss

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Rund um die Welt helfen und lernen In der Entwicklungszusammenarbeit werden Ingenieure gesucht. Weil Mid-Careers fehlen, haben junge Nachwuchskräfte mit technischem Hintergrund gute Karten. Doch die Anforderungen sind hoch.

Birgit Heitfeld gesang auf die Spur kommen soll. Unsichtbares sichtbar machen, das ist die Vision von Zeiss, von Anfang an. Konnte sich eine Idee bis zur Innovation entwickeln, dann wechselt auch der entsprechende Forscher von Webers Truppe in die Fachabteilung, in der die Idee weiterentwickelt und vermarktet wird. Häufig ist der Wechsel mit einem Aufstieg verbunden. „Bei uns in der Forschung können die Mitarbeiter ab dem ersten Tag an ihrer Karriere arbeiten“, sagt Weber. In seinem Bereich haben sie idealerweise gelernt, wie Projekte erfolgreich abgeschlossen werden, wie die Geschäftsbereiche arbeiten und wie Entwicklungsprozesse laufen. Dadurch bieten sie den

Info

Zeiss in Zahlen - Das Geschäftsjahr

2009/2010 hat Carl Zeiss mit einem Umsatzplus von 42 % gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen. Der Umsatz betrug fast 3 Mrd. €. Die Mitarbeiterzahl blieb konstant. Weltweit beschäftigte der Konzern zum Bilanzstichtag Ende September 2010 weltweit rund 13 000 Mitarbeiter, davon etwa 8300 in Deutschland. P.I.

Fachbereichen mehr als bloßes Wissen – und gelten innerhalb des Konzerns auch nicht als technologische Spinner. „Wir haben eine enge Verzahnung in die Fachbereiche, und weil bei Zeiss jeder versteht, dass die Wertschöpfungskette ganz vorne beginnt, haben wir dabei auch keinerlei Akzeptanzprobleme“, sagt Weber. Dabei hilft, dass sich die Leistung der Forschungsabteilung mit Kennzahlen präzise nachweisen lässt. Zunächst ist das die Anzahl sinnvoller, nach bestimmten Kriterien generierter Ideen. Als zweites, wie viele von diesen Ideen den Transfer in die Geschäftsbereiche geschafft haben. Jedes zehnte Patent von Zeiss entspringt der zentralen Forschung. Das wiederum zeigt, dass Weber und Co. nicht die guten Ideen bei sich in der Forschung reserviert haben. Die kommen zu einem großen Teil aus den Fachbereichen, sind aber produktnäher als die aus der zentralen Forschung. Woher die Ideen auch immer kommen: Sind sie erfolgsversprechend, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Zeiss Erfolg damit haben wird. Denn die Innovationsprozesse im Unternehmen funktionieren ähnlich perfekt wie die Produkte selbst. ●

Info - www.zeiss.de

VDI nachrichten, Berlin, 8. 4. 11, cha

Staatliche Gelder fließen in der Entwicklungszusammenarbeit in Reformprojekte von Entwicklungs- oder Schwellenländern – ob solarthermische Anlagen in Tunesien, Krankenhäuser in Afghanistan oder strategische Friedensentwicklung in Kolumbien. Geber wie EU, Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) nehmen dabei private Unternehmen mit ins Boot. Im Fachjargon: Public-privatePartnership (PPP). Die Nachfrage nach Ingenieuren wächst. Weil Mid-Careers fehlen, haben junge Nachwuchskräfte mit technischem Hintergrund gute Karten. Doch die Anforderungen sind hoch. Ein Projektbeispiel: Mexiko ist ein „sunbelt country“ – das heißt, es gehört zu den Ländern mit der intensivsten Sonneneinstrahlung. Vor zwei Jahren beschloss die Regierung eine Energiesektorreform, um die schwindenden Ölreserven durch alternative Energien auszugleichen. „Wir helfen dabei, diesen Reformprozess zu unterfüttern“, sagt Martin Amtmann (30). Der deutsche Maschinenbau-Ingenieur ist im Auftrag der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Politikberater nach MexikoStadt entsandt worden. Sein Aufgabengebiet ist breit ge-

Ein Mitarbeiter der GTZ und ein Ranger beraten im Nationalpark Slovensky Raj in der Slowakei. Foto: GTZ

fächert. Im Gespräch mit Akteuren wie Behörden, Unternehmen, Verbänden und Wohnungsbaugesellschaften arbeitet er in einem Team mit daran, die Rahmenbedingungen für den Solarmarkt gesetzlich zu beeinflussen und zu verändern. „Die Lernkurve ist sehr steil“, sagt der 30-Jährige zu seiner ersten Karrierestation nach dem Diplom in BadenWürttemberg. „Reines Ingenieurwissen ist nicht genug. Natürlich es ist sehr hilfreich – bei Themen wie Qualitätssicherung und Normierungsprozessen.“ Diese Erfahrung teilt auch Berater Klaus Altemeier, Geschäftsführer der Hamburger GFA-Group (70 Mio. €

Jahresumsatz). Kenntnisse in BWL und Soziologie seien unabdingbar, ebenso Knowhow aus Wissensmanagement, Organisationsentwicklung und profunde Sprachkenntnisse. „Man wird im Laufe der Zeit weniger Fachidiot, die Branchen-

Die GFA Group beschäftigt 900 Mitarbeiter und betreut derzeit rund 200 Entwicklungsprojekte haftung wird geringer“, so Altemeier. „Und man entwickelt sehr gute internationale Netzwerke.“ Die GFA Group beschäftigt 900 Mitarbeiter im In- und Ausland und betreut derzeit rund 200 Projekte in der Entwick-

lungszusammenarbeit – ob in Syrien, Sambia oder Vietnam. Hochkomplexe Aufgabenstellungen sind ein Grund dafür, wieso oft Mid-Careers gesucht werden. Beispiel: Für ein Wasserkraftwerk in Indien hat die KfW Gelder bewilligt und das Consulting-Unternehmen Lameyer (100 Mio. € Umsatz, davon knapp 13 Mio. € Entwicklungsprojekte) beauftragt. Von der grundlegenden Datensammlung über die Machbarkeitsstudie, von der Vorbereitung über Projektausschreibung bis hin zu Bauüberwachung und Projektmanagement muss das Unternehmen die unterschiedlichsten Aufgaben realisieren. „Man arbeitet


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Ingenieurkarriere · 1/2011

Trend Akzente setzen

Foto: AVM

„Wir haben keine andere Wahl, als junge Mitarbeiter einzustellen und aufzubauen. Sie arbeiten zunächst bei uns im Büro, dann schicken wir sie immer wieder zu Kurzeinsätzen ins Ausland, notfalls auf eigene Kosten.“ Der Berater berührt einen anderen sensiblen Punkt: Auslandserfahrung. „Für die meisten Ingenieurstudenten ist es immer noch unüblich, ein Auslandssemester einzulegen.“ Kordes selbst war Ende der 70er-Jahre als Praktikant in Lagos (Nigeria) und Niger tätig. Wenn in Stellenannoncen soziale

Kompetenz und Auslandserfahrung abgefragt werden, so füllen sich die Attribute in der Entwicklungszusammenarbeit mit einem sehr hohen Anspruch. „Ausland bedeutet bei uns nicht New York, Singapur oder Hongkong“, so Kordes, „sondern beispielsweise Kairo, Tunis und Lima. Ein längerer Urlaub im Lebenslauf und ein bisschen Englisch genügen nicht. Interesse an anderen Kulturen beinhaltet wesentlich mehr.“ Martin Amtmann hatte Glück. Der Juniorberater kam mit seinen StudienSchwerpunkten Technolo-

gie-Management und Energiesysteme bereits über ein Studienprojekt der Universität Stuttgart mit GIZ und Mexiko in Berührung. „Die Arbeitsweise in Mexiko ist anders. Der knappe, geziel-

Auslandserfahrung heißt mehr, als mal Urlaub in New York, Australien oder Singapur zu machen

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te, sachliche Schriftverkehr ist unwichtiger als bei uns. Infovermittlung folgt direkter, über private Gespräche. Das soziale Leben ist wichtig, um auch inhaltlich etwas zu erreichen“, berichtet Amtmann. „Erfolg bemisst sich in kleinen Schritten.“ Laut GIZ wächst der Bedarf an Ingenieuren in der Entwicklungszusammenarbeit seit Jahren langsam, aber stetig. Nicht jeder Student hat die Möglichkeit, schon vor dem Diplom in den Genuss eines Praktikumsplatzes bei der GIZ zu kommen. Eine Alternative bietet etwa der Verein „Ingenieure ohne Grenzen“ mit 400 Aktiven in Deutschland und bundesweit verteilten Regionalgruppen. Für ein Zisternenbauprojekt in Tansania erhielt der Verein den Preis von „Deutschland – Land der Ideen“. Marko Faber (28) aus Berlin, der gerade an seiner Diplomarbeit als Biomedizintechnik-Ingenieur schreibt, arbeitete für INGOG als Student sechs Monate in Afrika und baute das Projekt mit auf. Das Prinzip: Die Juniormitglieder investieren Zeit und Fachwissen, die erfahrenen Ingenieure verantworten und leiten die ● Projekte.

Info -

www.die-gdi.de www.sle-berlin.de www.epojobs.de www.giz.de www.kfw.de

Internetradio und E-Mails lesen per Telefon VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Das weiß-silberne DECTSchnurlostelefon „Fritz Fon C3“ macht in jedem Wohnzimmer eine gute Figur. Ob über das Festnetz oder das Internet – die Sprachübertragung ist beim neuen Modell von AVM grundsätzlich verschlüsselt. Das C3 hat ein Farbdisplay, eine beleuch-

tete Tastatur, einen Anrufbeantworter integriert und ermöglicht Freisprechen in HD-Qualität. Doch es unter-

stützt auch Internetdienste wie E-Mail, Internetradio, News-Feeds oder Podcasts und lässt sich zudem als Babyfon einsetzen. Ist der Stromsparmodus aktiviert, schaltet sich das neue DECT-Telefon samt Basisstation automatisch ab, ist aber für eingehende Anrufe immer in Bereitschaft. Die Energieversorgung läuft über einfache AAA-Standardakkus. Das C3 ist für 69 € erhältlich. nw

Hightech

Edle Notebook-Flunder VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Foto : Sam sung

Trends Frühjahr 2011

Der Lenz ist da und die richtige Ausstattung muss her. - Mit langer Akku-Zeit, Fliegengewicht iba ): Tosh Foto(2

und knalligen Farben starten die Anbieter in den Frühling. Ihre Produkte lassen sich problemfrei in den Park oder auf die Radtour mitnehmen, damit auch dort stets die Möglichkeit auf Multimedia besteht. E-Mails lassen sich bequem auf dem Balkon lesen. Beim Ausflug darf künftig auch die geliebte Konsole mit. Zudem wird ideenreich kombiniert: Smartphone mit Spiele-Konsole, Babyfon mit Telefon oder Tablet-PC mit Notizblock. Und nein – dies ist kein Aprilscherz. map

Farbenfrohe Multimedia-Netbooks VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Smartphone für Spieleliebhaber Foto: Sony

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Mit dem 175 g schweren „Xperia Play“ hat Sony Ericsson eine Kreuzung aus Spielekonsole und Smartphone auf den Markt gebracht. Schiebt man das 4 Zoll große, berührungsempfindliche TFT-Display auf, kommt anstelle einer Tastatur ein Gamepad zum Vorschein. Darauf finden Daddler Buttons sowie zwei Touchpads, die sie von Sonys Playstation bereits kennen. Derzeit können Spieleliebhaber unter 50 vorinstallierten Games auswählen. Das Neue hört auf Android als Betriebssystem und einen 1 GHz-Prozessor. Smartphone-Nutzer können mit Turbofunk HSDPA sowie WLAN surfen. Ebenfalls an

Bord ist eine 5-MegapixelKamera, mit der man Zoomen sowie hochauflösende Videos aufnehmen kann. Im April bieten O2 und Vodafone das Neue in Weiß oder Schwarz an. Preise mit Vertrag sind noch nicht bekannt. nw

Toshiba setzt bei seinen neuen Netbooks „NB 550 D“ auf die Frühlingsfarben Limettengrün, Metallicorange und -braun. Die 1,32 kg leichten Netbooks mit 10,1 Zoll Bildschirm sowie LEDHintergrundbeleuchtung sollen Musik- und Videoliebhaber ansprechen. Integriert sind 2 W-Harman/KardonLautsprecher und eine HDMI-Schnittstelle. Damit lassen sich hochauflösende Videos auch am Fernseher ausgeben. Für Multimediaanwendungen, mehr Bildschärfe und flüssige Wiedergabe von HD-Videos hören die Modelle auf die neuesten AMDProzessoren. Eine 250 GByte-Festplatte ist ebenfalls vorhanden wie ein Schnittstellenpaket aus zweimal USB 2.0 sowie ein USB-Anschluss zum Laden von externen Geräten und Abspielen von Musik auch bei ausgeschaltetem Netbook. Dazu kommt EthernetLAN sowie ein 2-in-1-Kartenleser. Die Neuen haben WLAN an Bord, halten bis zu 9,5 h durch und sind für 349 € erhältlich. nw

Das neue 1,3 kg schwere Subnotebook „900 X3A“ ist mit 16 mm extrem dünn und punktet mit einem 13,3-Zoll-LED-Display, das laut Samsung selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen besonders gut einsetzbar ist. Das „900 X3A“ hört auf den neuesten Intel Prozessor namens „Core i5“ mit integrierter Grafik, hat eine 128 GByte-Festplatte und einen 4 GByteArbeitsspeicher. Gut geschützt sind die Schnittstellen, darunter USB-3.0, Mini-HDMI, LAN, sowie ein Kartenleser. Bluetooth und WLAN sowie eine Webcam für Videotelefonie sind ebenfalls vorhanden. Ohne Stromzufuhr hält das edle „900 X3A“ rund 7 h durch. Für 1600 € ist es im Handel. nw

Tablet-Leichtgewicht VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Foto: Asus

interdisziplinär – viel Querschnittswissen wird verlangt,“ sagt Geschäftsführer Bernd Kordes. „Viele Ausschreibungen sind zudem personengebunden. Der Auftraggeber möchte nicht nur Infos über Preis und Leistung im Angebot sehen, sondern auch detaillierte Angaben zum Personal. Die Crux dabei ist: Ingenieure werden gesucht, aber bitte mit Berufserfahrung“, skizziert der Berater, der dem Auslandsausschuss des VBI (Verein Beratender Ingenieure) vorsteht, das Dilemma der Branche. Grund ist ein Generationenwechsel.

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Mini-Tablets sind praktisch für unterwegs: Asus hat mit dem Eee Pad „Memo“ einen neuen 7-Zöller mit berührungsempfindlichem Bildschirm vorgestellt. Dabei lassen sich mit dem mitgelieferten Eingabestift Notizen und Anmerkungen z. B. in Dateien einfügen. Das neue „Memo“ aus Taiwan hört auf Googles neueste Android-Version beim Betriebssystem und ist mit einem 1,2 GHzProzessor, 1 GByte-Arbeitsspeicher und einem HDMI-Ausgang ausgestattet. Je nach Ausstattung kommt das Memo im Juni ab 355 € auf den Markt. nw


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Trend

Trend runter waren nicht wenige Ingenieure.“ Bis Mitte 2009 stand der Dual Career Service nur Professoren und Professorinnen offen. Inzwischen dürfen auch Nachwuchswissenschaftler wie Post-Docs und Assistenten beziehungsweise deren Lebenspartnerinnen und -partner auf Hilfe

Einen der ersten Dual Career Services richtete die Münchener Ludwig-Maximilians-Universität ein

Mithilfe der Dual Career Services können Paare den Start in eine gemeinsame Zukunft trotz getrennter Karrieren leichter meistern. Foto: istockphoto

bei der Job- und Wohnungssuche, beim Einleben in München und beim Vernetzen mit Kollegen vor Ort hoffen. „Die klassische Frage der Partner lautet: Welche Chancen habe ich mit meinen Qualifikationen auf einen Job in München?“, sagt Dübner-Gee, „fast ebenso

oft erkundigen sie sich nach Möglichkeiten der Kinderbetreuung, nach dem örtlichen Schulangebot und bitten um Hilfe bei der Wohnungssuche.“ Seit 2009 kümmert sich Felicitas Thönnessen an der Universität Karlsruhe um den wissenschaftlichen Anhang. Selbst gerade im Erziehungsurlaub, kennt sie die Sorgen der mitreisenden Ehe- und Lebenspartner aus dem Effeff und öffnet bereitwillig ihr Informations- und Kontaktnetz. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Kollegin Gabriele Langsdorf. Etwa 60 Paare haben die beiden bislang beraten, und auch hier lautete die Standardfrage: Gibt es für meine Frau oder meinen Mann eine Stelle am KIT? „Das liegt daran“, erklärt Langsdorf, „dass die meisten Wissenschaftler einen ähnlichen beruflichen Hintergrund ha-

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ben. Wenn der eine an der Uni ist, ist die oder der andere meist auch wissenschaftlich unterwegs. Und dann erkundigt man sich natürlich als erstes, ob der oder die andere auch hier eine Stelle am Institut bekommen könnte.“ Das ist zwar längst nicht immer möglich, doch die Beraterinnen wissen auch andere Einrichtungen, bei denen man sich bewerben kann. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, sagt Gabriele Langsdorf, „gerade von Leuten, die aus den USA nach Deutschland kommen.“ Anders, als man glauben könnte, sind Dual Career Services an amerikanischen Universitäten keineswegs die Regel, nur selten wirbt eine Hochschule mit ihrem „Dual Career Employment Assistance Program“. Bei der State University of

Pennsylvania, kurz „Penn State“, gibt es eine solche Abteilung, an die sich jedes Jahr mehrere Hundert Wissenschaftlerpaare wenden. Über das gängige Angebot der Unterstützung bei Job-, Wohnungs- und Schulsuche hinaus bietet die Penn State sogar eine eigene Kinderbetreuung und Wohnmöglichkeiten. Unweit vom Campus hat die Hochschule ganze Straßenzüge mit Häusern für ihre Wissenschaftler angemietet. Vor solch weitgehenden Zusagen schrecken die Dual Career Center an deutschen Hochschulen zurück. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen keinen Arbeits- oder Kindergartenplatz garantieren können“, entschuldigt sich das KIT vorauseilend für seine doch begrenzten Möglichkeiten. Das wäre denn doch zu viel des jetzt schon Guten. ●

Jeder für sich und die Uni für beide Die Bewegung zweier miteinander wechselwirkender Körper zu berechnen, bezeichnet man in der Physik als Zweikörperproblem. In der Berufswelt heißt es Dual Career, auf gut Deutsch Doppelkarriere, und die kann man nicht berechnen, sondern nur anstreben und unterstützen. Mit Letzterem werben immer mehr Hochschulen und Universitäten. Sie befürchten, dass ihnen sonst der Wissenschaftsnachwuchs ausgehen könnte.

Christine Demmer VDI nachrichten. Wiesbaden, 8. 4. 11, jul

Gerd ist Junior-Professor in Karlsruhe, und seine Freundin Gerda promoviert gerade in Dresden. Wird Frau Dr. Gerda ebenfalls am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einen Job finden können? Wird sich Professor Gerd woanders einen Lehr-

stuhl suchen müssen, wenn seine Partnerin in Sachsen bleiben und er mit seiner Partnerin zusammenleben möchte? Oder werden die beiden noch auf Jahre hinaus mal hier, mal dort das Wochenende verbringen? Was klingt wie der typische Cliffhanger einer Soap Opera, beschäftigt zunehmend große Unternehmen

und vor allem Hochschulen. Denn Paare, bei denen jeder für sich Karriere machen, aber beide auch unter der Woche gemeinsam miteinander frühstücken wollen, treten immer selbstbewusster auf den Plan. Kein Personalberater und kein Hochschulrektor hat nicht schon mal den Satz „Nicht ohne meinen Partner“ gehört und geahnt, dass ihm dieses hoffnungsvolle Talent von der Angel gehen wird. Insbesondere, wenn der begehrte Kandidat gerade im Ausland arbeitet, sein Partner oder seine Partnerin aber auch berufstätig ist und einen Umzug ohne Aussicht auf einen passenden Arbeitsplatz kategorisch ablehnt. Dann geht es nicht nur um einen, sondern um

zwei Jobs.Professionelle Paartherapeuten gibt es mittlerweile an vielen Hochschulen – mit Sicherheit dort, wo man sich als Elitehochschule sieht und an der Exzellenzinitiative der Bundesregierung teilnimmt. Einen der ersten Dual Career

Dual Career Services helfen bei der Job- und Wohnungssuche Services richtete die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München Anfang 2008 ein. „Bisher haben wir rund 220 Anfragen bekommen und fast alle interessierten Wissenschaftler auch beraten“, sagt Leiterin Kerstin Dübner-Gee, „da-

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NORMUNG: KEIN 08/15-JOB. Normung heute ist international, wirkt in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft. Wer in der Normung mitarbeitet, ist Mitglied eines Teams, Teil einer strategischen Allianz mit konkreten wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Zielen. Normen schaffen Lösungen. Normen gestalten Märkte mit. Normen bahnen technologischen Innovationen den Weg zum Markt. Gesteuert wird der Normungsprozess durch die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DIN. Im Anschluss an das Hochschulstudium bietet die Arbeit im DIN Ingenieurinnen und Ingenieuren einen schnellen Einstieg in die Projektverantwortung, praktische Erfahrung im internationalen Projektmanagement, Kommunikation mit Experten aus aller Welt sowie einen kontinuierlichen Einblick in den sich ständig wandelnden Stand der Forschung und Technik. Normung – Wissen, das bewegt. Interessiert? Dann melden Sie sich bei uns!

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Trend

Trend

Die Technik des Quereinstiegs meistern Ein Berufseinstieg im PatchworkDesign ist für Geisteswissenschaftler nichts Ungewöhnliches. Anders verhält es sich in Ingenieurstudiengängen. Klare Berufsprofile, sichere Langzeitjobs und gute Bezahlung warten in der Regel auf Absolventen. Nur die wenigsten brechen aus dem eher starren Korsett aus. Potenzielle „Ausreißer“ werden zum Change Manager in eigener Sache. Birgit Heitfeld

Werkeln ohne Zeit- und Kostendruck, das findet Ingenieur Axel Stab attraktiv. Foto: Birgit Heitfeld

VDI nachrichten, Berlin, 8. 4. 11, cha

Hildrun Klebigs Berufsweg ist eine Metamorphose, und die begann mit einem Studium der Technischen Kybernetik in Magdeburg. Nach dem Diplom verschlug es die Ingenieurin zum Wetterdienst nach Potsdam. Sie verlor ihren Arbeitsplatz

und ließ sich zur Abfallwirtschaftsberaterin umschulen, arbeitete aber nie als solche. Stattdessen entdeckte sie durch Kinder, Freunde, Interessen und Zufall ih-

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Hochschulstudium neben dem Beruf Vorlesungen im FOM Hochschulstudienzentrum Aachen | Berlin | Bonn | Bremen | Dortmund | Duisburg | Düsseldorf | Essen | Frankfurt a. M. | Hamburg | Köln | Leipzig | Mannheim | Marl | München | Neuss | Nürnberg | Siegen | Stuttgart | Luxemburg

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1 Wird zur Zeit nicht in Mannheim angeboten * Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Bochum und dem mit der FOM verbundenen IOM Institut für Oekonomie und Management. Die Studiengänge befinden sich zur Zeit über die Hochschule Bochum in der Akkreditierung. Studiendauer 5 Semester.

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re nächste Berufung: Waldorf-Lehrerin. „Das Ingenieur-Studium war interessant, aber auch sehr materialistisch ausgerichtet. Mich sprach plötzlich die Menschenkunde Rudolf Steiners sehr an mit ihren künstlerisch-handwerklichen und sprachlich-philosophischen Aspekten.“ Schon als Studentin hatte Klebig ihre kreative Seite kultiviert, sie besuchte Chor und Malgruppen. „Kreativität und Fantasie wurden im Studium überhaupt nicht gefördert“, resümiert die heute 50-Jährige, die von sich sagt: „Jetzt ist es perfekt.“ Jetzt bedeutet: die derzeitige Arbeit als Stütz- und Förderlehrerin für psychisch oder sozial gefährdete Jugendliche am Berufsbildungskolleg Oberlin in Potsdam. Klebig hilft jungen Leuten in der Ausbildung zum Buchbinder, Orthopädietechniker oder zur Bürofachkraft. Sie brauchte eine weitere Fortbildung, um über Legasthenie und Autismus zu lernen. Statistisch ist Hildrun Klebig ein versprengter Einzelfall. Die überragende Mehr-

heit aller Ingenieurstudenten bleibt ihrer Berufswahl lebenslang treu. Zwei Drittel arbeiten direkt als Ingenieur, ein Drittel in angrenzenden Bereichen wie Technikvertrieb, einschlägige Verwaltung, Lehre, Marketing oder Unternehmensberatung. Dass jemand von Technik auf Theatermacher oder Theologe umsattelt, ist

Dass jemand im Job komplett umsattelt, ist die absolute Ausnahme die absolute Ausnahme. „Ingenieur wird man nicht zufällig“, sagt Kolja Briedis, Projektleiter „AbsolventenStudien und Lebenslanges Lernen“ beim Hochschulforschungsinstitut HIS in Hannover. Menschen mit Mehrfachbegabungen, so meint Briedis, entschieden sich oft gleich gegen den Ingenieursweg. Auch Axel Stab merkte früh, dass Technische Informatik ihn zwar fasziniert, aber weitere Talente nach Verwirklichung rufen. Wäh-

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rend des Studiums an der FH Osnabrück gönnte er sich einen zweisemestrigen Ausflug an die Uni Münster und studierte Philosophie, Alte Geschichte und lernte Spanisch. Nach dem Diplom arbeitete Stab ein paar Jahre angestellt, entwickelte Garagentorantriebe, bevor er sich in Berlin mit seiner „Mocontronic Systems GmbH“ selbstständig machte mit Nischenprodukten im Bereich „feinmechanischer

Axel Stab arbeitet jetzt etwa 30 Stunden in der Woche in seiner Firma, den Rest verwendet er für Freizeit und Freiberuf im „Maschinenraum“ Automatisierung“, etwa für Mikroskope oder GepäckRöntgenanlagen. Er arbeitet 30 Stunden pro Woche in der Firma, den Rest verwendet er für Freiberuf und Freizeit. Das HIS-Institut für Hochschulforschung kennt in seinen Statistiken nur zwei Arten von Aussteigern: die Studienabbrecher und die Absolventen mit kompletten Abzugsgedanken. Erstere scheitern oft an Mathe oder finden die Inhalte zu abstrakt. Sie finden Rat und Hilfe im Familien- und Freundeskreis, doch fast nie an der Hochschule. Viele erleben den Abbruch als Scheitern. „Die Abbrecher fallen aus dem System heraus“, so Heublein, „deshalb finden sie hier keine Ansprache mehr.“ Die gute Nachricht: Abbrecher kommen im Arbeitsmarkt ebenso gut unter wie Absolventen. Die zweite Gruppe findet das Studium grundsätzlich interessant, aber zu einseitig und schlittert in einen persönlichen Entwicklungsprozess. „Manche fangen an zu studieren, ohne zu wissen, wer sie eigentlich sind“, sagt Ulrich Heublein, beim HIS

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im Bereich „Studierendenforschung“ verantwortlich. Doch auch diese Gruppe fühlt sich in puncto Beratung offenbar vernachlässigt. „Die Career Services für Absolventen werden kaum genutzt und schlecht bewertet“, kritisiert Kolja Briedis. „Diese Transferhilfen sind stark entwicklungsfähig, bisher meist nicht das Gelbe vom Ei. Bewerbungstraining und Mappencheck reichen nicht.“ Oft fehlten profunde Kenntnisse aus der Arbeitswelt. Die Studenten müssten zudem das eigene Kompetenzprofil herausfinden, brauchten „mehr reflektierte Rückmeldung auf ihre Entwicklungsschritte und ihre Biografie“. Marcellus Menke leitet den Career Service der Uni Siegen (14 000 Studierende) und ist Vorsitzender des „Career Service Netzwerk Deutschland e.V. (csnd). „Die Career Services haben sich in den vergangenen fünf Jahren stark weiterentwickelt und dadurch an Standing gewonnen“, sagt er. Trotzdem: „An vielen Hochschulen gibt es nur halbe und befristete Stellen. Es fehlt ein festes Team, um bessere Konzepte zu entwickeln.“ Ingenieur Axel Stab ist mit eigenen Versuchsreihen weitergekommen. Seit einem Jahr hat er für seine „kreative Auszeit“ einen Raum im „Betahaus“ in Berlin-Kreuzberg angemietet, einer Mischung aus Ideen-Inkubator und flexiblem Teilzeitbüro, wo er zumeist auf hippe und mobile Kreative trifft – und ohne Kosten- und Zeitdruck werkeln kann in seinem „Maschinenraum“, den man von außen unschwer am Bullauge in der Tür erkennt. Umfeld und Feedback inspirieren den Ingenieur und liefern ihm neue Sichtwei● sen

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Lob und Kritik: Welchen Schuh muss ich mir anziehen? Lob und Kritik sind zwei Seiten einer Medaille. Ein konstruktiver und motivierender Umgang mit beiden will gelernt sein. Doch in beiden Fällen ist eines auf jeden Fall tabu: das Wörtchen „aber“. Herta Paulus VDI nachrichten, München, 8. 4. 11, ws

Lob ist Balsam für die Seele. Nichts motiviert mehr als der ehrliche Applaus bei gelungener Leistung. „Ein Schulterklopfen ist nur ein paar Rückenwirbel entfernt von einem Tritt in den Hintern, ihm aber, was die Folgen betrifft, um Meilen voraus“, lautet ein gerne zitiertes Bonmot in der Führungskräfteliteratur. Doch in der Arbeitswelt ist diese Erkenntnis eher Mangelware. Nichts gesagt ist genug gelobt, heißt die Devise. Und kommen sie dann,

Experten-Tipps

„Danke“ ist ein schönes Wort Loben und kritisieren – aber richtig. - Sowohl Lob wie Kritik müssen am konkreten Beispiel nachvollziehbar sein. - Trennen Sie beides möglichst voneinander. - Verallgemeinerungen wie „immer“ oder „nie“ sind ebenso tabu wie das abwertende „aber“. Erlaubt ist allenfalls ein „und“. - Schieben Sie Lob wie Kritik nicht auf. - Nehmen Sie konstruktive Kritik und ehrliches Lob an. „Danke“ ist ein schönes Wort. H. P.

Lob kann motivieren, Kritik den Realitätssinn schärfen. Beide Schuhe machen Sinn. Dennoch sollte man sich nicht beide unreflektiert anziehen. Foto: iStockphoto die anerkennenden Worte, ist die Reaktion zwiegespalten. Bei manchen herrscht Freude pur, bei anderen schrillen die Alarmglocken. Wo Lob, so die Erfahrung aus Kindertagen, ist der Tadel nicht weit, ganz nach dem Muster: „Die Eins in Mathe ist super, aber in Deutsch musst du noch besser werden.“ Selbst unausgesprochen, schwirrt dieses „Aber“ auch im Erwachsenenalter noch durch viele Köpfe. Ein schlichtes „Danke“ ist als Reaktion eher die Ausnahme, weitaus gängiger sind die Reaktionsmuster Selbstabwertung („Aber das ist doch selbstverständlich.“), Selbstzweifel („Will er damit sagen, dass meine Arbeit sonst nur Mittelmaß ist?“) oder die Befürchtung, vom Lobenden vereinnahmt oder manipuliert zu werden („Was will er wirklich?“). „Die meisten Menschen können besser mit Kritik umgehen als mit Lob. Bei-

des muss man üben“, sagt die Autorin und Trainerin Gaby S. Graupner aus München. Denn wie für Kritik gilt auch für Lob: Beides muss konstruktiv, sprich an Beispielen, nachvollziehbar sein. Der Effekt eines vermeintlich anerkennenden „tolle Leistung“ verkehrt sich ohne konkrete Begründung schnell ins Gegenteil: Es wertet ab – und dient letztlich nur dem Ego des Lobenden selbst, nach dem Motto „Ich der Meister – du der Schüler“. „Ein Lob muss mit Beispielen belegt sein. Wichtig

Glaubwürdig ist ein Lob nur dann, wenn es buchstäblich ohne Wenn und Aber formuliert ist ist, dass hier immer nur eine Sache genannt wird“, rät Graupner. Es müsse klar sein, womit das Kompliment verdient wurde, wobei man sich sowohl vor Über-

wie Untertreibung hüten sollte. Wirklich glaubwürdig werde ein Lob allerdings nur dann, wenn es buchstäblich ohne Wenn und Aber formuliert ist. Das einschränkende „aber“ ist daher ebenso tabu wie jede Anregung, wie es in Zukunft „noch besser“ werden könnte. Die neutral-rationale Ebene allein reicht jedoch nicht aus. Wo nicht wirklich Begeisterung mitschwingt, wird Lob schnell als taktiererisches „Schleimen“ empfunden. „Es muss das Gefühl rüberkommen, sonst kann es der andere nicht annehmen“, sagt Graupner. Dabei gilt auch in puncto Anerkennung: Gesten, die Wertschätzung ausdrücken, zählen für den einen oder anderen Zeitgenossen mehr als Worte. „Manche fühlen sich anerkannt, wenn man Zeit mit ihnen verbringt, für andere zählen die konkrete Hilfsbereitschaft oder die körperliche Berührung so-

wie kleine Geschenke“, weiß Graupner. Ohne Emotionen geht es meist auch beim „Tritt in den Hintern“ nicht ab. Ruhig zu bleiben, die Kritik als Chance zur persönlichen Entwicklung zu begreifen, klingt einfach. Dies zu beherzigen, fällt in der Regel schwerer. Kritisiert zu werden ist nie angenehm, selbst wenn die Kritik professionell, soll heißen zeitnah, unter vier Augen, im sachlich neutralen Ton und ohne persönlichen Angriff geübt wird. „Der durchschnittliche Mitarbeiter reagiert meist empört oder schnippisch. Manche Menschen brauchen zur Verarbeitung fünf Minuten Widerspruch“, weiß Graupner aus eigener Erfahrung als Chefin. Nicht auf das „Dampfablassen“ reagieren und wenn die emotionalen Wogen allzu hoch schlagen: „Aus der Situation rausgehen“, lautet

Foto: privat

„Die meisten Menschen können besser mit Kritik umgehen als mit Lob. Beides muss man üben.“ Gaby S. Graupner, Trainerin aus München

Graupners Rat, der auch beim Typus „schreiender Chef“ wirksam ist. Beim zweiten Anlauf ist das emotionale Pulver in der Regel verschossen und eine Auseinandersetzung um den sachlichen Kern der Kritik möglich. Kommt die Kritik von Kundenseite, gilt für Graupner generell: „Nichts ist entwaffnender als Sätze wie ‚Es tut mir leid‘ oder bei einem bewussten Angriff zu

sagen: ‚Ich merke, Sie sind verärgert. Was erwarten Sie von mir?‘.“ Zuhören, bei nicht nachvollziehbarer Kritik um Beispiele bitten und in strittigen Punkten sachlich und als Ich-Botschaft formuliert den eigenen Standpunkt oder die persönliche Sichtweise darlegen, so lauten die Lösungsvorschläge für passive Kritikkompetenz. Ein glattes Eigentor sind

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indes „Opferstorys“, wie Graupner die lange Liste möglicher Rechtfertigungen für nicht oder schlecht erbrachte Leistungen oder Ergebnisse nennt. Selbstbeherrschung ist zwar das A und O, doch homöopathisch dosiert sind emotionale Äußerungen wie „Das trifft mich jetzt schon“ durchaus legitim, im Falle des Rotwerdens gar eine probate Vorwärtsstrategie. „Sprechen Sie es an. Dann muss man nicht mehr mit sich kämpfen“, rät Graupner. Fehler benennen und anerkennen ist beim Thema Kritik jedoch nur die halbe Miete. Final sollte es beim Kritikgespräch immer um die Suche nach Lösungen gehen. Und das am besten gemeinsam. ●

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Trend häufiger von Ingenieuren besetzt als früher, weil sie die einzukaufende und zu verkaufende Technik erklären können. Das ist ein spannendes Betätigungsfeld – völlig unabhängig vom Geschlecht. VDI nachrichten: Ohne Wirtschaftswissen waren und sind Karrieresprünge kaum möglich. Wie haben Sie sich das Wissen angeeignet?

„Die Sprache des Ingenieurs bleibt Zeichnung und Formel“

Ein Arbeitsleben lang war der ehemalige Vorstandschef Ekkehard Schulz mit ThyssenKrupp verbunden. „Ich bin stolz auf meinen Werdegang.“ Foto: dapd

Herr Schulz, was spricht gegen den Ingenieurberuf? – „Nichts!“ Ekkehard Schulz ist Ingenieur aus Leidenschaft. Warum sich der Beruf lohnt, hat er in einem Buch festgehalten. Im Interview mit den VDI nachrichten erzählt der ehemalige ThyssenKrupp-Vorstandsvorsitzende, dass sich seit seinen beruflichen Anfängen einiges, aber längst nicht alles am Berufsbild des Ingenieurs verändert hat. Auf jeden Fall aber gehöre „das Image des weltfremden und sozial inkompatiblen Tüftlers schleunigst revidiert“.

Wolfgang Schmitz

schaft leisten. Da gibt es viel Aufklärungsbedarf.

VDI nachrichten, Duisburg, 8. 4. 11, ws

VDI nachrichten: Sie haben in Ihrem Buch 55 Gründe genannt, Ingenieur zu werden. Sind sich Ingenieure der Attraktivität ihres Berufsbildes nicht bewusst? Schulz: Ingenieure wissen darum. Wertschätzung für den Beruf ist in der breiten Öffentlichkeit nötig. Viele Menschen – vor allem viele junge Frauen – wissen nicht, welche wichtigen Beiträge Ingenieure für die Gesell-

VDI nachrichten: Also ist das Buch nicht nur eine Lektüre für gestandene Ingenieure, sondern insbesondere für junge Menschen, die Ingenieure werden könnten. Schulz: Ja, unbedingt. In der Phase der Berufswahl muss das Bewusstsein für die Attraktivität des Ingenieurberufs geschaffen werden. Interesse an Technik sollte früher gefördert werden, wenn möglich schon im

Kindergarten. An solchen Initiativen beteiligt sich ThyssenKrupp sehr intensiv. VDI nachrichten: Kritiker beklagen, Ihr Buch bediene alte Schubladen, weil Sie schreiben, Ingenieure hätten bei Frauen gute Chancen. Schulz: Das Buch ist an der einen oder anderen Stelle mit einem Augenzwinkern geschrieben. Das merkt der Leser aber schnell. Natürlich haben junge Ingenieurinnen auch gute Chancen bei jungen Männern. Es geht

„In meinen 44 Berufsjahren habe ich alle Schattierungen des Ingenieurberufs kennengelernt“ mir darum, überkommene Berufsbilder auf den aktuellen Stand zu bringen. Der Kalauer „Karohemd und Samenstau, ich studier’ Maschinenbau“ und das damit

verbundene Image des weltfremden und sozial inkompatiblen Tüftlers gehört schleunigst revidiert. VDI nachrichten: Aber den Tüftler muss es doch auch noch geben. Schulz: In meinen 44 Berufsjahren habe ich alle Schattierungen des Ingenieurberufs kennengelernt. Ich habe alle Stufen erlebt – vom Tüftler im Labor bis zum General Manager. Die Breite der Einsatzmöglichkeiten in Verbänden, Unternehmen und in der Wissenschaft ist so groß wie in keinem anderen Beruf. Der Unterschied von heute zu früher: Vor 40 Jahren wurden Konzerne vornehmlich von Juristen und Volkswirten geleitet. Heute sitzt jedem dritten der 30 Dax-Unternehmen in Deutschland ein Ingenieur vor. Zudem sind heute Aufgabenbereiche wie Einkauf und Vertrieb weit

Schulz: Nachdem ich mich gegen eine wissenschaftliche Karriere entschieden hatte, habe ich während meiner Promotion ein betriebswirtschaftliches Weiterbildungsstudium an der Montanuniversität Leoben in Österreich absolviert. Den Rest habe ich mir als Autodidakt angeeignet. VDI nachrichten: Von jungen Ingenieuren werden zusehends „weiche“ Kompetenzen wie Präsentieren ver-

langt. Ein grundlegender Unterschied zu früher? Schulz: Die meisten Ingenieure zählen rhetorisch nicht gerade zur Elite. Die Sprache des Ingenieurs bleibt Zeichnung und Formel. Da braucht es nicht viele Worte. Das schult andererseits nicht unbedingt die Kommunikationskompetenz. Daran müssen Ingenieure arbeiten. Das ist aber heute kein Problem mehr. VDI nachrichten: Von Ingenieuren wird die Bereitschaft zu Mobilität und Flexibilität verlangt. Junge Ingenieure wünschen sich vielfach die „guten alten Werte“ wie Familie und Sicherheit. Das passt doch nicht zusammen. Schulz: Das sehe ich anders, das ist kein Widerspruch. Bei großen Projekten war es bei ThyssenKrupp nie ein Problem, die Ingenieure mitsamt ihren Familien ins Ausland zu entsenden. Sie lernen dort andere Kulturen, Sprachen und Arbeitsweisen kennen. Das bereichert. Ohne Auslandseinsätze geht es heute nicht nur bei Großunternehmen, sondern auch bei vielen Mittelständlern nicht mehr.

Literaturtipp

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Universelle Engineering U.N.I. GmbH

Ideen brauchen Tatkraft. Die Körber-Gruppe vereint mehr als 30 international führende Maschinenbauunternehmen aus den Bereichen Tabak, Papier, Werkzeugmaschinen und Pharma-Verpackungssysteme. Die rund 9.500 Mitarbeiter der Körber-Gruppe erwirtschafteten 2009 einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro. Die Hauni Maschinenbau AG ist Weltmarkt- und Technologieführer im Maschinenbau für die internationale Tabakindustrie und liefert innovative Technologien und Lösungen zur Tabakverarbeitung, Filter- und Zigarettenherstellung. Das Gründungsunternehmen des Körber-Konzerns erreichte 2009 einen Umsatz von über 800 Mio. € und beschäftigte gut 3900 Mitarbeiter. Die Universelle Engineering U.N.I. GmbH ist weltweit gefragter Spezialist für die Überholung, Aufarbeitung und Modernisierung gebrauchter Tabakmaschinen, die Realisierung kundenspezifischer Sonderlösungen sowie für die Entwicklung, Konstruktion und Produktion spezialisierter Neumaschinenmodelle. Für unseren Standort in Schwarzenbek suchen wir:

Gruppenleiter (m/w) für die Serien- und Auftragskonstruktion Aufgabe: • Aufbau und Leitung der Gruppe Serien- und Auftragskonstruktion • Fachliche und disziplinarische Führung der Mitarbeiter • Verantwortung für die Termin- und Ressourcenplanung • Umsetzung der Kundenanforderung durch enge Abstimmung mit der internen Auftragsklärung • Erarbeitung technischer Lösungen • Sicherstellung eines qualitativen und kostenbewussten Ablaufs des Konstruktionsprozesses sowie Durchführung der Angebotsund Nachkalkulation • Absprache der technologischen und projektorientierten Schwerpunkte mit der Entwicklungsabteilung • Mitarbeit bei der konsequenten Weiterentwicklung der Gruppe

Qualifikation:

„55 Gründe, Ingenieur zu werden“ - Ekkehard Schulz stellt in sei-

nem Buch 55 Gründe vor, weshalb ein junger Mann und selbstverständlich auch eine junge Frau den Weg in Richtung Ingenieurwissenschaften einschlagen sollten. - Dass Schulz die Dinge zuweilen überspitzt, ist seinem Augenzwinkern und seiner offensichtlichen Begeisterung für den Beruf des Ingenieurs geschuldet. Keine Frage: „55 Gründe, Ingenieur zu werden“ ist mit Herzblut geschrieben. ws Ekkehard D. Schulz: 55 Gründe, Ingenieur zu werden. Murmann Verlag, Hamburg 2010, 254 S., 16 € - Buchkauf im Internet mit Suchmaschine:

www.vdi-nachrichten-shop.com

• Abgeschlossenes Maschinenbaustudium sowie mehrjährige Berufs-und Führungserfahrung in der mechanischen Konstruktion – vorzugsweise im Sondermaschinenbau • Sehr gute CAD-Kenntnisse (ME 10 (2D) und Unigraphics (3D)) sowie sehr gute Kenntnisse der MS-Office Produkte und SAP, wünschenswert sind zusätzlich Kenntnisse in der elektrischen Hard-und Softwarekonstruktion • Gute Englischkenntnisse • Kooperative und teamorientierte Führungseigenschaften mit der Fähigkeit, methodisch und analytisch an Problemstellungen heranzugehen • Kompetentes, anpackendes und selbstsicheres Auftreten sowie konsequente Ergebnisorientierung • Systematische und selbstständige Arbeitsweise Bewerben Sie sich online unter www.hauni.de oder schicken Sie Ihre aussagekräftigen Unterlagen an: UNIVERSELLE Engineering U.N.I. GmbH Andrea Becker Grabauer Straße 49 21493 Schwarzenbek

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VDI nachrichten: Ist der Leistungsdruck größer als früher? Schulz: Den größten Druck machen sich Ingenieure selbst. Ihr Trieb, alles verbessern zu wollen, hält sie dazu an. Den Drang zu Neugier und ständiger Verbesserung gab es immer schon. Die technischen Herausforderungen liegen auf der Hand: mit weniger Ressourcen mehr Menschen zu einem menschenwürdigen Lebensstandard zu verhelfen. Da gibt es ausreichend Stoff für die nächsten Ingenieurgenerationen. Das erzeugt dann sicherlich auch Druck, macht aber auch Spaß. VDI nachrichten: Ist der ethische Rahmen, in dem sich Ingenieure bewegen und in dem sie sich der Öffentlichkeit zu verantworten haben, enger geworden?

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Schulz: Das gilt nicht nur für die Ingenieurwissenschaften. Dank der Revolution des Internets haben die Aufstände in Nordafrika weite Kreise gezogen. Diktatoren werden es künftig schwerer haben. Mit Johannes Gutenberg und dem Buchdruck ist die Menschheit enger zusammengerückt und das Wissen wurde demokratisiert. Das Internet ist eine Weiterentwicklung, für das es eines Tages vielleicht den Friedensnobelpreis gibt. Das alles ist Ingenieurkunst, die gerade für den rohstoffarmen Standort Deutschland so lebensnotwendig ist. VDI nachrichten: Welche Phase Ihrer Karriere war die schönste? Schulz: Sicherlich die Zeit als Werksdirektor bei der damaligen Thyssen AG. Es war spannend, das Einkommen stimmte, ich hatte ausrei-

Die Leute bei TÜV SÜD mustern alles und jeden. So ist das eben, wenn man täglich weltweit Gutachten erstellt. TÜV SÜD ist anders, als man denkt. Wir sind ein unabhängiger Dienstleistungskonzern. Keiner unter vielen. Sondern führend. International. Mit unseren Strategischen Geschäftsfeldern INDUSTRIE, MOBILITÄT und ZERTIFIZIERUNG sorgen wir für mehr Sicherheit. Und wirtschaftlichen Mehrwert. So entstehen Vertrauen und Partnerschaft. Und viele spannende Aufgaben. An 600 Standorten. Weltweit. Informieren Sie sich jetzt. Unter www.tuev-sued.de/karriere. TÜV SÜD Gruppe Ansprechpartner: Susanne Woyke • Tel. 089 5791-2765

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Ekkehard Schulz

Eine Arbeitsleben im Dienste des Thyssen-Konzerns - Ekkehard Schulz ist

Der junge Ekkehard Schulz im Jahre 1972 als Assistent des Technischen Vorstands bei der Thyssen Niederrhein AG. Foto: ThyssenKrupp

Mehr Sicherheit. Mehr Wert.

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Aufsichtsrat in mehreren Konzernen, darunter auch bei ThyssenKrupp. Von 1999 bis 2011 war er Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG. Der 1941 in Bromberg (Westpreußen) geborene Ekkehard Schulz studierte Eisenhüttenwesen mit Abschluss Diplom-Ingenieur an der Technischen Universität Clausthal und pro-

chend Freizeit und war nahe an den Menschen. Die Nähe zur Basis und zur Technik war groß. Man erlebte, wie der Schmelzer am Hochofen seine harte Arbeit verrichtete. Das war eine erfüllte Berufsphase, die mich geprägt hat. VDI nachrichten: Sie haben eine Karriere innerhalb eines Unternehmens hinter sich . . . Schulz: . . . eine typische „Kaminkarriere“ eben, die heute von vielen mit einem Schmunzeln bedacht wird. Ich bin stolz auf meinen Werdegang. Es ist nicht nur eine Frage der Loyalität. Es

„Bei den Bauchentscheidungen hat mir immer meine Frau geholfen“ zeigt auch, dass ich hier offensichtlich keine schlechte Arbeit geleistet habe. Ich hatte auch andere lukrative Angebote, habe mich aber auf meine damaligen Chefs verlassen, die mir eine Karriere innerhalb des Unternehmens prophezeiten. Wie sich herausstellte, war diese Loyalität kein Fehler. VDI nachrichten: Wie wichtig sind Bauchentscheidungen?

movierte auch dort. - Schulz lernte bei Thys-

sen „von der Pike auf“, in den Anfängen immer nahe am Bereich Technik. 1985 rückte er in den Vorstand der Thyssen Stahl AG auf, 1991 in den Vorstand der Thyssen AG. 1999 war Ekkehard Schulz einer der Initiatoren, die die Fusion von KruppHoesch und Thyssen zur ThyssenKrupp AG einleiteten. ws

Schulz: Bei den Bauchentscheidungen hat mir immer meine Frau geholfen. Damit bin ich nicht schlecht gefahren. VDI nachrichten: Wie schmerzhaft sind schmerzhafte Entscheidungen? Schulz: Die schlimmste Zeit war die der schweren Stahlkrise 1992 bis 1995. Das war dramatisch. Wir mussten die Stahlbelegschaft um 40 %, um fast 25 000 Stellen, abbauen. An allen Standorten in NRW waren Hüttenfacharbeiter ebenso betroffen wie Führungskräfte, Betriebsdirektoren und Ingenieure. Wenn man einem Treugedienten mit Ende 50 den Abschied erklären muss, dann ist das bitter – auch wenn es sozialverträglich geregelt wurde. Das waren meine schwierigsten und schmerzhaftesten Entscheidungen. VDI nachrichten: Es gibt also 55 Gründe, Ingenieur zu werden. Was spricht gegen den Ingenieurberuf? Schulz: Nichts! ●

Info - http://karriere.

thyssenkrupp.com/de/ karriere.html

Bei diesem Vortrag stimmt eigentlich nur eins: Der Referent hält Augenkontakt mit seinem Publikum. Foto: dapd

Fachchinesisch wirkt wie Schlafpillen Ingenieure verschanzen sich gerne hinter ihren Fachkenntnissen, wenn sie präsentieren müssen. Wissen lässt sich aber nur transportieren, wenn das Publikum die Ohren spitzt. Wer sich nicht nur an Flipcharts klammert, sondern vermehrt auf kurzweilige Episoden baut, dem hören die Anwesenden gerne und interessiert zu. Mareike Knoke VDI nachrichten, Berlin, 8. 4. 11, ws

Die meisten Menschen sind nicht gerade begeistert davon, beim Sprechen und Gestikulieren von einer Videokamera gefilmt zu werden – und sich das Ergebnis dann noch ansehen zu müssen. Auch für Timo Mappes war es nicht nur angenehm, sich selbst zuzuschauen. „Denn plötzlich fiel mir auf: Ach herrje, ich nuschele ja – wer soll das verstehen! Deshalb war die Videoaufzeichnung ganz heilsam“, sagt der 34-jährige Maschinenbauingenieur, der vor einiger Zeit an einem Medientraining für Wissenschaftler teilgenommen hat. „Wenn man dann noch vor allem Fachsprache benutzt, gespickt mit unterschiedli-

chen Größen und Zahlen, mag mir bald kein Zuhörer mehr folgen.“ Mappes ist ein erfolgreicher Nachwuchswissenschaftler. Er forscht am Karlsruher Institut für Technologie, leitet dort ein Team und ist derzeit Visiting Pro-

fessor an der Universität im französischen Besançon. Doch eines kam während seiner gesamten Ingenieurausbildung zu kurz: Präsentation und Rhetorik. Das ist vielen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern anzumerken, wenn sie einen Vortrag halten oder sich selbst und ihr Fachgebiet vor einer Gruppe präsentieren müssen. Sich knapp und verständlich auszudrücken, in einer bildhaften, interessanten Sprache, damit auch Laien schnell erfassen können, worum es eigentlich geht – das haben die meis-

Bücher zum Thema Präsentieren

Reden straffen statt Zuhörer strafen - Katja Kerschgens: Reden straffen statt Zuhörer

strafen: Kurzweilige Reden mit „Operation Zwille“, Gabal Verlag, Offenbach 2011, 144 S., 19,90 €. - Matthias Pöhm: Vergessen Sie alles über Rhetorik, Goldmann Verlag, München 2009, 240 S., 7,95 €. - Matthias Pöhm: Nicht auf den Mund gefallen! So werden Sie schlagfertig und erfolgreicher, Goldmann, München 2004, 224 S., 7,95 €. - Buchkauf im Internet mit Suchmaschine: www.vdi-nachrichten-shop.com

ten von ihnen in einem formel- und zahlenlastigen Studium nie gelernt. Kommen dann noch sprachliche Ticks hinzu wie großzügig in den Vortrag gestreute „Äähs“ oder Verlegenheitsfloskeln wie „sozusagen“ oder „man könnte auch sagen“, verliert man die Zuhörer schnell. Diesem Problem rücken professionelle Medien- und Redentrainer zu Leibe. Nicht nur mit der Videokamera, sondern auch mit Schreibübungen. Wolfgang Richter von „Medientraining für Wissenschaftler“, an dessen Workshop Timo Mappes teilgenommen hat, sagt: „Wir lassen die Kursteilnehmer Pressemitteilungen schreiben. Zum einen, weil wir ihnen zeigen möchten, wie man mit Journalisten am besten kommuniziert, und um ihre Scheu vor der Presse abzulegen. Zum anderen lernen die Wissenschaftler dabei aber auch, sich kurz und auf das Wesentliche konzentriert auszudrücken.“ Denn: „Journalisten haben wenig Zeit. Langweilige


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Texte landen im Papierkorb. Pressevertreter wollen wissen: Was ist neu oder zumindest spannend an dem Thema?“, sagt Richter, der studierter Physiker und Wissenschaftsjournalist ist. Die Fähigkeit zum „Storytelling“ lernt man natürlich nicht über Nacht. Aber vielen Teilnehmern, so erzählt Richter, habe ein Workshop bereits sehr geholfen. „Ein Wissenschaftler hat mir später erzählt, dass das Training auch auf seinen Schreibstil abgefärbt hat, wenn er Forschungsanträge schreibt. Offenbar mit positiver Wirkung: Denn plötzlich hat er viel mehr Förderanträge für EU-Gelder durchdrücken können als vorher.“ Der Maschinenbauingenieur Timo Mappes bestätigt: „Eine gute Präsentation

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Reden müssen den Zuhörer treffen, weiß Katja Kerschgens. Foto: kkkom

sollte wie eine intellektuelle Sendung mit der Maus sein – das gefällt auch den eigenen Fachkollegen und den Gutachtern.“ Die Kommunikationstrainerin Katja Kerschgens, die

über ihre Firma KK KOM Coachings und Workshops anbietet, erklärt, warum: „In der Steinzeit haben unsere Urahnen ihre Jäger- und Sammlergeschichten auf Höhlenwände gepinselt – das kam immer gut an. Eigentlich hat sich daran bis heute nicht viel geändert: Wir denken immer noch gerne in Bildern“, sagt die studierte Germanistin. „Und das sollte jeder auch für Vorträge und Powerpoint-Präsentationen beherzigen. Es hilft – egal, ob Sie sich mit Bilanzen beschäftigen oder mit der Struktur eines Bakteriums.“

„Haben Sie Mut zur Kürze, Ihre Zuhörer werden dankbar dafür sein“

Management-Know-how nach Plan Die Tätigkeit als Ingenieur beinhaltet immer mehr auch Management-Aufgaben. Ob als Entwickler im Unternehmen oder als Geschäftsführer des eigenen Büros: Betriebswirtschaftliche Expertise ist die Basis für ökonomisches Denken und Handeln und damit beruflichen Erfolg. Der dreisemestrige, akkreditierte und staatlich anerkannte MBA-Fernstudiengang an der PFH Private Hochschule Göttingen bietet Ihnen genau das professionelle BWL-Wissen, das Sie als Ingenieur zum Manager qualifiziert – kompakt, modern und praxisbezogen. Mehr Informationen www.pfh.de/fernstudium

Kerschgens rät außerdem: „Erzählen Sie Geschichten, denn diese betonen Sie automatisch richtig – und machen Sie zwischendurch kurze Pausen.“ Und vor allem: „Haben Sie Mut zur Kürze, ihre Zuhörer werden dankbar dafür sein.“ Der Biologe Peter Kießling, Leiter der Klinischen Forschung bei der Antisense

Pharma GmbH, hat es genauso erlebt. Mehr per Zufall, denn er musste bei einem seiner Vorträge aus der Not eine Tugend machen: „Eigentlich wollte ich eine der üblichen PowerpointPräsentationen über das Protein Albumin halten. Doch das Programm funktionierte nicht.“ Stattdessen beschrieb Peter Kießling, ohne an die Wand gebeamte Folien, dafür aber mit anschaulichen Vergleichen, die herzförmige Form und Struktur des Proteins. „Meine Zuhörer waren aufmerksamer, als wenn ich ihnen eine Folie nach der anderen gezeigt hätte“, berichtet Kießling. Ein späterer Workshop bei Katja Kerschgens bestätigte ihn darin, „diesen Vortragsstil künftig öfter anzuwenden.“ Bei Katja Kerschgens lernen die Workshop-Teilnehmer übrigens nicht nur die Kunst der unterhaltsamen Rede, sondern auch, wie man im Gespräch schlagfertiger wird. Jeder hat vermutlich irgendwann mal in Teamsitzungen oder größeren Meetings mit Kollegen zu tun, die auf unfreundliche Art Kritik üben oder versuchen, einen vor versammelter Mannschaft vorzuführen. Wie reagiert man souverän? „Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen und seien Sie höflich, denn nur so bleiben Sie sprachlich präzise und sachlich“, rät Katja Kerschgens. „Gut sind immer gezielte Nachfragen“, meint die Kommunikationstrainerin. „Zum Beispiel: Was meinen Sie damit? Würden Sie das bitte genauer erklären? Und zwar so laut, dass auch die anderen in der Runde es mitbekommen. Denn so setzen Sie den penetranten Kollegen unter Zugzwang.“ ●

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