Geschäftsbericht 2017-2018

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TECHNIKEN LERNEN, TRADITIONEN PFLEGEN

HANDY UND LAPTOP BLEIBEN ZU HAUSE

Die Tradition der Gesellenwanderschaft gibt es seit dem Mittelalter. Ursprünglich musste jeder Geselle, der Meister werden wollte, auf die Walz gehen. Heute könnte man sich theoretisch auch gleich nach der Lehre zur Meisterprüfung anmelden. Allerdings haben Gesellen, die auf der Walz waren, besonders gute Voraussetzungen für die Prüfung und die spätere berufliche Tätigkeit: In der Zeit der Wanderschaft erwerben sie Wissen, das weit über Ausbildung und Berufsschule hinausgeht. Sie arbeiten in verschiedenen Betrieben und lernen neue Handwerkstechniken und andere Traditionen kennen. Die Gesellenwanderschaft erweitert den Horizont und den Erfahrungsschatz.

Walzgesellen zahlen nicht für die Reise und nutzen keine eigenen Fahrzeuge. Deswegen gehen sie meist zu Fuß. In der Regel nehmen sie nur das Nötigste mit: Arbeitskleidung, Kleidung zum Wechseln, einen Schlafsack und ein paar persönliche Gegenstände. Handy und Laptop bleiben zu Hause.

Während der Walz dürfen die Gesellen nicht zu Hause arbeiten und haben keinen festen Wohnsitz. Allerdings finden sie in jeder Stadt Handwerksbetriebe, die sich über ihre Unterstützung freuen. Selbstverständlich erhalten sie den üblichen Gesellenlohn und in der Regel bietet der Meister auch Essen und eine Übernachtungsmöglichkeit.

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Sie müssen außerdem bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um auf die Walz gehen zu dürfen: Keine Vorstrafe, unverheiratet, kinderlos, schuldenfrei und jünger als 30 – so lauten die traditionellen Regeln. Die Gesellen der Lebensmittelhandwerke, neben Bäckern etwa auch Fleischer und Konditoren, erkennt man an ihrer Kluft: Sie tragen ein Pepitamuster. Detaillierte Informationen bietet die Internetseite www.baeckerwalz.de.

K APITEL ZWEI

Geschäftsbericht 2017 – 2018


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