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Sudetendeutsche Zeitung
ISSN 0491-4546
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Beim Festakt zum 60. Jahrestag des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrags hat Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, den „extrem unbefriedigenden Zustand“ der Beziehungen zwischen Paris und Berlin kritisiert und einen Neustart gefordert. Zu der Veranstaltung zum Jubiläum des Élysée-Vertrags hatte die Paneuropa-Union Deutschland nach Kempten eingeladen.
Der aus Böhmen stammende Gründer der PaneuropaUnion, Richard Graf Coudenhove-Kalergi, habe schon vor 100 Jahren geschrieben, daß Europa ohne deutsch-französische Aussöhnung und Mitteleuropa ohne deutsch-tschechische Verständigung von Zerfall durch Nationalismus bedroht seien. Diese Grundtatsachen seien heute wieder von neuer Aktualität, obwohl die europäische Einigung inzwischen große Fortschritte gemacht habe. Europa könne nur als enge Schicksalsgemeinschaft überleben in einer Zeit, in der der Krieg in seine Mitte zurückgekehrt sei.
Posselt plädierte für einen grundlegenden Neustart in der deutsch-französischen Freundschaft, die nicht als „Direktorium“ in der EU mißverstanden werden dürfe. Winston Churchill habe in seiner berühmten Zürcher Rede 1946 an Deutsche und Franzosen appelliert, sich in besonderer Weise „in den Dienst der europäischen Einigung zu stellen“, und Helmut Kohl als Ehrenbürger Europas habe stets betont, daß die unverzichtbare deutsch-französische Einheit durch eine besondere Berücksichtigung der kleineren EUMitgliedstaaten und der europäischen Gemeinschaftsinstitutionen ausbalanciert werden müsse. Nunmehr gelte es dem ElyséeVertrag neue, konkrete Inhalte zu geben.
Als gemeinsame Ziele beider Länder nannte Posselt die Erhaltung und Fortentwicklung der bäuerlichen Landwirtschaft, die allein Nahrungsmittelsicherheit gewährleiste, ein transeuropäisches Verkehrsnetz mit der rasch auszubauenden „Eisenbahn-Magistrale für Europa“ von Wien über München, Stuttgart und Straßburg nach Paris als Rückgrat, eine ökologisch geprägte deutsch-französische Industriepolitik, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber Konkurrenten wie China herzustellen, eine Europäische Energie-Union, die vor künftigen Erpressungsversuchen schütze, und eine wirkungsvolle Abstimmung beider Länder auf dem Weg zu einer weltweit handlungsfähigen außen- und sicherheitspolitischen Gemeinschaft Europas. Darüber hinaus forderte er die Stärkung des Straßburger Europaparlamentes, das frei über die Zusammensetzung der EU-Kommission entscheiden müsse, sowie einen von Deutschen und Franzosen beflügelten europäischen Patriotismus: „Das Schicksal von Notre Dame liegt auch uns und allen anderen Europäern am Herzen.“
Höhepunkt der Veranstaltung in der Allgäu-Metropole war eine historische Begegnung zwischen dem Internationalen Präsidenten der Paneuropa-Union, Alain Terrenoire aus Frankreich, und dem ehemaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel, Träger des Eu-
Seine Jugend verbrachte Richard Coudenhove-Kalergi in der Mitte Europas auf Schloß Ronsperg in Westböhmen, sein Leben widmete der Visionär dem gesamten Europa.
Als Coudenhove-Kalergi 1950 als erster Preisträger mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet wurde, unterstrich der Gründer der Paneuropa-Union die elementare
