
Unterrichtswerk Religion (r.k.)
6. Schulstufe: Sekundarstufe 1 HANDBUCH für Lehrerinnen & Lehrer
Unterrichtswerk Religion (r.k.)
6. Schulstufe: Sekundarstufe 1 HANDBUCH für Lehrerinnen & Lehrer
Impressum:
Zeit für Religion 2. Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer.
Dieses Handbuch ist eine komplementäre Serviceunterlage zum Schulbuch „Zeit für Religion 2“ (ISBN 978-000-205-247-4) und vorrangig im Zusammenhang mit diesem Schulbuch verwendbar.
Herausgeber: Kompetenzzentrum für Religionspädagogische Schulbuchentwicklung © 2022 by Private Pädagogische Hochschule Augustinum, A-8010 Graz, Lange Gasse 2
Autorinnen und Autoren: Herbert Stiegler, Andrea Kern, Simone Rieser-Kurzmann, Alexandra Branz-Schorn, Christian Feichtinger Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede andere als die gesetzlich zulässige Verwendung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der Herausgeber.
Verlegerische Beratung, Begleitung und Vertrieb: Verlagsgruppe Styria GmbH & Co KG
Layout & Gestaltung: Fiona Rieser Umschlagfoto: Getty Images
1. Auflage (2022)
Die Autorinnen und Autoren haben alle Anstrengungen unternommen, um Urheberrechtsinhaberinnen und Urheberrechtsinhaber ausfindig zu machen und etwaige Ansprüche zu klären. Sollten dennoch Urheberrechte verletzt worden sein, bitten die Autorinnen und Autoren darum, die Ansprüche durch Kontaktaufnahme zu klären.
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Die Copyright-Vermerke und Hinweise auf die verwendeten Quellen finden sich auf den jeweiligen Seiten ISBN: 978-3-99040-681-6
Homepage:
Zeit für Religion
EINLEITUNG
GANG DURCHS BUCH
JAHRESPLANUNG
KAPITEL 1: KOMMUNIKATION – SICH MITTEILEN
1.0/1.1 Kommunikation – sich mitteilen/Miteinander kommunizieren
1.2 Ich bin viele …
1.3 Neue Sichtweisen erkennen
1.4 Konflikte lösen – Dankbarkeit zeigen
KAPITEL 2: AN DAS LEBEN GLAUBEN
2.0/2.1 An das Leben glauben/Angenommen und begleitet sein
2.2 Leid hat viele Gesichter
2.3 Kraft und Trost spenden
2.4 Verbunden bleiben
KAPITEL 3: EINE BIOBLIOTHEK IN EINEM BUCH
3.0/3.1 Eine Bibliothek in einem Buch/Texte aus fast 1000 Jahren
3.2 Abraham, Sara und ihre Familie
3.3 Eine kurze Geschichte Israels
3.4 Die Bibel – ein Buch in Tausenden Sprachen
KAPITEL 4: SPRACHE DES GLAUBENS
4.0/4.1 Sprache des Glaubens /Verborgenes verstehen
4.2 Besondere Zeiten – Besondere Zeichen
4.3 Bildsprache und Sprachbilder
4.4 Wegbegleiter für dein Leben
S. 4 – 7
S. 8 – 9
S. 10 – 11
S. 12 – 25
S. 13 – 14
S. 15 – 17
S. 18 – 21
S. 22 – 25
S. 26 – 45
S. 27 – 33
S. 34 – 37
S. 38 – 41
S. 42 – 45
S. 46 – 67
S. 47 – 51
S. 52 – 56
S. 57 – 60
S. 61 – 67
S. 68 – 91
S. 69 – 73
S. 74 – 79
S. 80 – 85
S. 86 – 89 Weihnachtsspecial
KAPITEL 5: DAS JUDENTUM ENTDECKEN
S. 90 – 91
S. 92 – 117
5.0/5.1 Das Judentum entdecken/Das Leben feiern ... S. 93 – 98
5.2 Im Glauben an den einen Gott
5.3 Höre, Israel!
S. 99 – 105
S. 106 – 112
5.4 Ein Teil von uns ... S. 113 – 117
KAPITEL 6: SCHULD UND VERSÖHNUNG ERLEBEN
S. 118 – 141
6.0/6.1 Schuld und Versöhnung erleben/ Gesalbt und berührt werden ... S. 119 – 125
6.2 Verantwortung übernehmen
6.3 Vergeben und versöhnen
6.4 Bewusst leben – aber wie?
Osterspecial
KAPITEL 7: MIT OFFENEN AUGEN UNTERWEGS
7.0/7.1 Mit offenen Augen unterwegs/Religiösen Motiven auf der Spur
7.2 Sakrale Bauten
7.3 Sakrale Orte
7.4 Das ist mir heilig
7.5 Wallfahrt – beten mit den Füßen
KAPITEL 8: ICH BIN FÜR DICH DA
8.0/8.1 Ich bin für dich da/Nach Gott fragen
8.2 Nach Gott suchen
8.3 Gott begegnen
8.4 Der dreieine Gott: 1 + 1 + 1 = 1
KAPITEL 9: LIEBE IST ...?
8.0/8.1 Liebe ist ...?/Ich_Du_Gott_Liebe
8.2 Liebe kennt keine Grenzen
8.3 Es ist Liebe ...
8.4 Es ist, wie es ist
ANHANG: GOTTESDIENSTBAUSTEINE
S. 126 – 128
S. 129 – 134
S. 135 – 137
S. 138 – 141
S. 142 – 161
S. 143 – 146
S. 147 – 150
S. 151 – 157
S. 158 – 159
S. 160 – 161
S. 162 – 185
S. 163 – 165
S. 166 – 174
S. 175 – 180
S. 181 – 185
S. 186 – 198
S. 187 – 192
S. 193 – 195
S. 196 – 197
S. 198
S. 199 – 208
„Zeit für Religion 2“ versteht sich als zeitgemäßen Ansprüchen gerechtes, didaktisch leicht zu nutzendes und optisch ansprechendes Unterrichtswerk für den katholischen Religionsunterricht der 6. Schulstufe.
Das digital vorliegende Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer gehört zum Schulbuch und ist in Einheit mit diesem zu sehen. Hier gibt es Hintergrundinformationen zu den einzelnen Kapiteln, Ausführungen zum Lehrplanbezug und Arbeitsanregungen sowohl zur Differenzierung des Unterrichts als auch zur weiterführenden Auseinandersetzung mit den Inhalten. In der Einleitung sollen die Grundkonzepte des Unterrichtswerks und die wiederkehrenden Elemente im Handbuch erklärt werden.
Grundkonzept des Unterrichtswerks
Religionsunterricht hat heute einige interessante Voraussetzungen: Religionsunterricht steht wie jeglicher Unterricht im Spannungsfeld vielfältiger Interessen. Das Besondere des Religionsunterrichts ist, dass er neben dem Kontext staatlicher Organisation auch in seiner kirchlichen Verankerung zu sehen ist, gleichzeitig aber die persönliche Glaubens- und Gewissensfreiheit der Schülerinnen und Schüler nicht nur zu respektieren, sondern sogar zu fördern und zu entwickeln hat.
Die Vielfalt kultureller und sprachlicher Hintergründe nimmt im österreichischen Schulsystem zu. Auch dies stellt den Unterricht vor neue Herausforderungen. Die Selbstverständlichkeit religiöser Milieus ist weitgehend verschwunden. Früher selbstverständliches Vorwissen aus gelebter religiöser Praxis kann nicht mehr vorausgesetzt werden. Das Unterrichtswerk versucht diesen Voraussetzungen in mehrfacher Hinsicht zu entsprechen:
Kompetenzorientierung und Lehrplanorientierung
Das Unterrichtswerk bildet den mit September 2021 in Kraft gesetzten kompetenzorientierten Lehrplan vollständig ab. Die Kapitel des Buches folgen den im Lehrplan enthaltenen Kompetenzbeschreibungen unter Berücksichtigung der Kompetenzdimensionen.
Das Unterrichtswerk folgt dem Doppelseitenprinzip. Inhalte/Kompetenzen werden auf einer oder höchstens zwei Doppelseiten in sich vollständig behandelt.
Individualisierung und Differenzierung
Das Unterrichtswerk ist grundsätzlich so gestaltet, dass Schülerinnen und Schüler Arbeitsanregungen zur selbstständigen Auseinandersetzung mit den Inhalten jeder Doppelseite finden. Zusätzliche Anregungen zur Differenzierung finden sich hier im Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Es sind dies Ideen, wie Unterricht –im Blick auf die einzelne Schülerin/den einzelnen Schüler sowie auf die gesamte Klassensituation –abwechslungsreich und kreativ gestaltet werden kann. Daneben versteht sich das Unterrichtswerk als ein Buch der Schülerinnen und Schüler. Ihrer Gestaltung, dem Einbringen ihrer Gedanken und Fragen wird im Buch Platz gegeben.
Wichtige Begriffe, die über den unmittelbaren Kontext des Kapitels hinaus von Bedeutung sind, werden im Anhang in einem kleinen Lexikon erklärt. Die im Lexikon enthaltenen Begriffe sind in den Texten durch Punkte unter dem Begriff beim erstmaligen Vorkommen auf einer Doppelseite gekennzeichnet.
In der darauffolgenden Methodenwerkstatt wird ein Beitrag zum Aufbau einer Methodenkompetenz geleistet. Jedem Kapitel ist eine Leitmethode zugeordnet.
Eine Landkarte soll eine geografische Verortung der biblischen Erzählungen ermöglichen.
Eine Besonderheit stellt das Sakramente-Special dar: In vielfältiger Form (Quartett, Domino, kreative Verarbeitung im Heft ...) kann damit gearbeitet werden.
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Wiederkehrende Elemente jedes Kapitels
Um die Orientierung im Unterrichtswerk zu erleichtern, gibt es feststehende Elemente, die sich in jedem Kapitel wiederholen.
Eröffnungsseite
Am Beginn jedes Kapitels gibt es eine Einführungsseite, die aus einem hinführenden Text, anregenden Fragen und einem Kunstbild besteht. Die Fragen sollen einerseits neugierig auf das Kapitel machen, können aber auch schon erste Diskussionspunkte sein oder Erinnerungen an das bereits Gelernte wecken. Die Arbeit mit dem Bild kann ebenfalls zum Kapitel hinführen. Bilddidaktik gehört wesentlich zum Religionsunterricht dazu und bekommt dadurch eine Regelmäßigkeit.
Themenseiten
Die Themenseiten behandeln die zentralen Inhalte in methodisch vielfältiger Form. Differenzierungsmöglichkeiten bieten sich durch Arbeitsaufträge, Diskussionen, DigiPoints ... Sie sind durch Icons in der Randleiste gekennzeichnet. Das Schulbuch ist als Arbeitsbuch konzipiert und soll daher als Einladung an die Schüler*innen verstanden werden, sich an der Gestaltung „ihres“ Buches zu beteiligen.
Die Arbeit mit Bibeltexten ist ein wichtiger Bestandteil des Religionsunterrichts. In jedem Kapitel finden sich ein längerer, für den Inhalt maßgeblicher Bibeltext aus der Einheitsübersetzung 2016 (Ausnahme: Bibel in gerechter Sprache, S. 16) und Anregungen, wie der Text analysiert, interpretiert und reflektiert werden kann.
Das Christentum lebt vom Einsatz und Glauben einzelner Menschen. Diesen lebendigen Glauben sichtbar werden zu lassen ist die Aufgabe der Porträtseiten. Sie beschäftigen sich mit wichtigen Personen aus der Glaubensgeschichte genauso wie mit heutigen Christinnen und Christen und ihren Zugängen zu verschiedenen Aspekten des Glaubens.
Schlussseite
Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Doppelseite, die es ermöglicht, die Inhalte und Kompetenzen des Kapitels zu wiederholen. Hier finden sich sowohl elementare Kompetenzen, die „abzuhaken“ sind, aber auch Aufgabenstellungen, in denen das Gelernte noch einmal angewendet wird. Anhand von Leitfragen wird zudem auch noch einmal eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Kapitel angeregt. Da Religionsunterricht immer über sich selbst hinausweisen will, gibt es auch Anregungen für Aktivitäten, die Schüler*innen ganz individuell zusätzlich im oder nach dem Unterricht noch machen könnten. LEBENSNAH
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GRAFISCHE ORIENTIERUNGSPUNKTE IM UNTERRICHTSWERK
In der Randleiste gibt es verschiedene Ergänzungen zum jeweiligen Seiteninhalt.
Hier gibt es Arbeitsanregungen für die Schülerinnen und Schüler zur selbstständigen Auseinandersetzung mit den Inhalten.
WUSSTEST DU …
Diese Texte enthalten interessante, über den unmittelbaren Kontext hinausweisende Zusatzinformationen zum Inhalt der Seite.
Dieses Element gibt es auf den Porträt-/Interviewseiten. Hier werden die wichtigsten Fakten kurz präsentiert.
PROFIAUFGABE
Damit sind Arbeitsanregungen gekennzeichnet, die eine intensivere Auseinandersetzung mit den Inhalten der jeweiligen Seite ermöglichen und zum Weiterdenken herausfordern.
Diese Kennzeichnung macht die Lieder sichtbar, die über das Buch verteilt zu finden sind.
Dieses Element weist auf die Methodenwerkstatt im Anhang des Buches hin. Im Interesse eines sukzessiven Aufbaus nicht nur von Fach-, sondern auch von Methodenkompetenz werden über die vier Jahre der Sekundarstufe 1 verschiedene Methoden zur Auseinandersetzung mit religiösen Texten, Bildern, Praktiken usw. erklärt und Anwendungsmöglichkeiten in den Kapiteln angeboten.
DISKUSSIONSANREGUNG
Mit diesem Kennzeichen werden Fragen versehen, die in der Gruppe/Klasse im gegenseitigen Austausch diskutiert werden können.
DIGITALER HINWEIS
Dieser Hinweis verweist auf eine digitale Anwendung, die von den Schülerinnen und Schülern vertiefend bzw. ergänzend zu den Inhalten des Buches abgerufen werden kann.
VERWEIS
Dieses Icon weist auf vergleichbare Inhalte innerhalb des Buches oder der Reihe Zeit für Religion hin bzw. verweist auch auf Inhalte von übergreifenden Themen und anderer Fächer.
Sachtexte, Bibeltexte, Erzählungen, Interviews, Grafiken, Kunstbilder, Fotografien und vieles mehr ermöglichen eine persönliche Auseinandersetzung mit den Inhalten. Zusätzlich liefern die Randleisten weiterführende Ergänzungen.
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Dieses Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer folgt dem Aufbau der Kapitel des Unterrichtswerks und der darin enthaltenen Doppelseiten.
Die Inhalte des Handbuchs verstehen sich als „Tun im Prozess“ und sollen immer wieder auf ihre Aktualität und Praktikabilität hin überprüft werden.
Zu jedem Kapitel gibt es einführende Informationen, die den Lehrplanbezug herstellen, die Logik des Kapitelaufbaus erläutern und die Grundkompetenzen mit den Kompetenzdimensionen [Perzeption (wahrnehmen und beschreiben A), Kognition (verstehen und deuten B), Performanz (gestalten und handeln C), Interaktion (kommunizieren und be/urteilen D) und Partizipation (teilhaben und entscheiden E)] berücksichtigen.
Zur jeweiligen Doppelseite ist ein Raster angelegt, in dem Teilkompetenzen und Kompetenzdimensionen formuliert sind.
Hintergrundinformationen erläutern die Inhalte.
Es werden Einstiegs-, Erarbeitungs- und Vertiefungsvorschläge als Ideen zum Einsatz des Unterrichtswerks in verschiedenen Phasen der Lehreinheit angeboten. Hierbei geht es ganz besonders darum, dass das, was das Unterrichtswerk an Inhalten bietet, differenziert, kreativ und lustbetont umgesetzt wird. Ergänzende Materialien und Methoden werden dort angeboten, wo sie notwendig und sinnvoll erscheinen.
Die Gottesdienstbausteine sind ein besonderes Serviceangebot. Arbeitsaufträge, die im Unterricht mit Schüler*innen erarbeitet werden, werden zu Elementen von religiösen Feiern. Die Gottesdienstvorschläge orientieren sich an Inhalten/Themen des Schulbuches.
Die Berücksichtigung des Kirchenjahres ist ein wesentlicher Orientierungspunkt in der Gestaltung von Lehreinheiten. In einzelnen Kapiteln dieses Unterrichtswerks wird ein inhaltlicher Bezug zum kirchlichen Jahreskreis hergestellt. Eine Besonderheit stellen das Weihnachts- und Osterspecial dar. Diese bilden eine bewusste Unterbrechung des „Alltags“ und regen an, diese Feste aus dem Buch „herauszunehmen“ und in das persönliche Umfeld zu transferieren.
Wir wünschen allen Kolleg*innen viel Erfolg und Freude beim Unterricht. Wir hoffen, dass wir mit unserem Werk ein wenig dazu beitragen können.
Herbert Stiegler (Gesamtkoordination), Andrea Kern (Koordination Handreichung), Alexandra Branz-Schorn, Christian Feichtinger, Simone RieserKurzmann
Dieses
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Betrachte das Titelbild. Warum trägt der Vater sein Kind? Schreibe deine Ideen auf.
Wie lautet das Jahresmotto deines Religionsbuches. Du findest die Antwort im Vorwort.
Auf S. 11 heißt es: Gott ist immer online. Was könnte mit dieser Aussage gemeint sein?
Blätter in deinem Buch. Sieh dir die Bilder an. Welches Bild gefällt dir besonders gut?
Auf S. 29 findest du „Zeit für Louise von Marillac“. Wann wurde Louise geboren? Wann ist sie gestorben?
Das Lied auf S. 35 heißt „Rock my soul“. Wie lautet die deutsche Übersetzung? Was könnte mit diesem Titel gemeint sein?
Auf S. 50 findest du dieses Bildwort. Wie lautet es und was bedeutet es?
Was feiern jüdische Mädchen, wenn sie zwölf Jahre alt werden? Die Antwort findest du in Kapitel 5.1.
Wie heißt der berühmte Künstler, der das Bild auf S. 71 gemalt hat?
Welche christlichen Gebäude sind auf den S. 88 und 89 abgebildet?
Auf S. 107 findest du das „Lied ohne Ende“. Wähle eine Zeile aus, die dich besonders anspricht, und schreibe sie auf.
Nimm dein Tablet/Handy und scanne den DigiPoint auf S. 112. Höre dir das Wort „Liebe“ in den verschiedenen Sprachen an und schreibe zwei Beispiele auf.
Suche im Lexikon (S. 123-130) nach dem Begriff Messias. Was heißt Messias übersetzt?
In der Methodenwerkstatt (S. 131-139) findest du die 6 Ks. Wofür stehen sie?
Schlage die Landkarte auf S. 132 auf und finde die Flüsse und Meere, die namentlich erwähnt werden.
Wir, die Autorinnen und Autoren, wünschen dir ein erfolgreiches und freudiges Schuljahr mit vielen spannenden Begegnungen, mit dir, mit deinen Mitschüler*innen, Lehrer*innen … und immer mit Gott. Mit -lichen Grüßen ... Herbert, Andrea, Simone, Christian und Alexandra
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Zeit/Kirchenjahresbezug
September Schulbeginn
Schulanfangsfeier Erntedank
Menschen und ihre Lebensorientierung
Beziehung verantwortungsvoll gestalten können – zu sich selbst, zu anderen, zur Schöpfung.
Oktober Allerheiligen
Menschen und ihre Lebensorientierungen
November
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Dezember
Advent
Weihnachten Jänner
Jänner Februar
Februar
März
Fastenzeit
März
April
Fastenzeit
Ostern
Mai
Christi Himmelfahrt
Pfingsten
Juni
Juli
Fronleichnam
Schulschluss
Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können
Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können.
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
Unterschiedlichen Lebensweisen und Glaubensformen reflexiv begegnen können
Menschen und ihre Lebensorientierungen
Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
Medien, Kunst und Kultur religiöser Weltwahrnehmung interpretieren, beurteilen und gestalten können
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können
Menschen und ihre Lebensorientierung
Beziehung verantwortungsvoll gestalten können – zu sich selbst, zu anderen, zur Schöpfung
Die Schülerinnen können sich in ihrer Interaktion mit der Mitwelt differenziert wahrnehmen und zu einem wertschätzenden Kommunizieren beitragen.
Die Schülerinnen und Schüler können leidvolle Erfahrungen zum Ausdruck bringen und (christliche) Wege des Umgangs mit menschlicher Begrenztheit aufzeigen.
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über vertiefte Grundkenntnisse zum Alten Testament und zur Vielfalt der biblischen Sprachwelt.
Die Schülerinnen und Schüler können Symbole deuten und entwerfen und die Sakramente als Zeichen für die Nähe Gottes beschreiben.
Die Schülerinnen und Schüler können Grundzüge des Judentums beschreiben und die Nähe zum Christentum darlegen.
Die Schülerinnen und Schüler können leidvolle Erfahrungen zum Ausdruck bringen und (christliche) Wege des Umgangs mit menschlicher Begrenztheit aufzeigen.
Inhalte/BuchinAuswahl
• „Zeit für Religion 2“ – ein Spaziergang durch das Buch
• Mit einem Bingo in das neue Schuljahr
• Kommunikation – sich mitteilen/ Miteinander kommunizieren*
• Ich bin viele …
• Neue Sichtweisen erkennen
• Konflikte lösen – Dankbarkeit zeigen
• An das Leben glauben / Angenommen und begleitet sein
• Leid hat viele Gesichter
• Kraft und Trost spenden
• Verbunden bleiben
• Eine Bibliothek in einem Buch / Texte aus fast 1000 Jahren
• Abraham, Sara und ihre Familien
• Eine kurze Geschichte Israels
• Die Bibel – ein Buch in Tausenden Sprachen
• Sprache des Glaubens / Verborgenes verstehen
• Besondere Zeiten – besondere Zeichen
• Bildsprache und Sprachbilder
• Aus Liebe geschenkt (Weihnachtsspecial)
• Wegbegleiter für dein Leben
• Das Judentum entdecken / Das Leben feiern
• Im Glauben an den einen Gott
• Höre Israel!
• Ein Teil von uns
• Schuld und Versöhnung erleben / Gesalbt und berührt werden
• Verantwortung übernehmen
• Vergeben und Versöhnen
• Bewusst leben – aber wie?
• Aus Liebe geschenkt (Osterspecial)
Die Schülerinnen und Schüler können christliche Motive in ihrer Lebenswelt wahrnehmen und sakrale Räume in ihren Bedeutungen für Menschen erschließen.
Die Schülerinnen und Schüler können Gottesvorstellungen aus Bibel und christlicher Tradition beschreiben und sie mit der eigenen Gottesvorstellung in Verbindung bringen.
Die Schülerinnen und Schüler können vielfältige Formen von Liebe unterscheiden und sich mit der eigenen Geschlechtlichkeit auseinandersetzen.
• Mit offenen Augen unterwegs / Religiösen Motiven auf der Spur
• Sakrale Bauten
• Sakrale Orte
• Das ist mir heilig
• Wallfahrt – Beten mit den Füßen
• Ich bin für dich da / Nach Gott fragen
• Nach Gott suchen
• Gott begegnen
• Der dreieine Gott: 1 + 1 + 1 = 1
• Liebe ist …? / Ich_Du_Gott_Liebe
• Liebe kennt keine Grenzen
• Es ist Liebe …
• Es ist, was es ist
Lehrplanbezug:
LEITKOMPETENZ 1:
»Beziehungen verantwortungsvoll gestalten können – zu sich selbst, zu anderen, zur Schöpfung.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können sich in ihrer Interaktion mit der Mitwelt differenziert wahrnehmen und zu einem wertschätzenden Kommunizieren beitragen.
»Anwendungsbereiche (AB):
› Kommunikationsformen, Konflikt- und Streitkultur
»Unterrichtshinweise:
›Emotionale Ausdrucksfähigkeit, Rollen innerhalb einer Gemeinschaft, Peer-Mediation, digitale Kommunikation; Streitgespräche Jesu
LEITKOMPETENZ 2:
»Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können für sie bedeutsame Fragen diskutieren und über existenzielle Lebensfragen philosophieren.
»Unterrichtshinweise:
›Beantwortbare und letztlich unbeantwortbare Fragen
Grundkompetenzen: Die Schüler*innen können …
»verschiedene Kommunikationsformen benennen. (A)
»ein Gebet als Kommunikationsform mit Gott gestalten. (C)
ȟber Vor- und Nachteile sozialer Medien diskutieren. (D)
ȟber Rollen, die sie in ihrem Leben einnehmen, berichten. (A)
»Details aus Maria Magdalenas Leben wiedergeben und ihre Bedeutung für uns erkennen. (A, B)
» Konflikte reflektiert betrachten und Konfliktlösungen analysieren. (D)
» Jesu Umgang mit Konflikten erklären und mit eigenen Konflikten in Beziehung setzen. (A, C)
»Dankbarkeit über gelungene Beziehungen zum Ausdruck bringen. (E)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Lebensrealität und Transzendenz / Zusage und Verantwortung.
Das Kapitel 1 „Kommunikation – sich mitteilen“ führt hinein in das neue Schuljahr. Die Ferienzeit ist vorbei und es gibt vieles zu erzählen. Kommunikation findet vielfältig statt. Passend dazu erscheint das Kapiteleröffnungsbild von Keith Haring. Das Farbenfrohe und Bewegte kann für die unterschiedlichsten Kommunikationsformen stehen, mit denen wir uns mitteilen. Täglich benutzen wir die unterschiedlichsten Kommunikationsmittel, setzen unsere Mimik und Gestik ein und nehmen so Kontakt mit unserer Mitwelt auf. Wie und was wir kommunizieren, hängt stark von den Rollen ab, die wir in unserem Leben „spielen“. Maria Magdalena, die zentrale Frauengestalt des Neuen Testaments, wird in diesem Zusammenhang porträtiert. Ihr wurden im Laufe der Geschichte viele Rollen zugeschrieben. Hier soll jene, nämlich die der Kommunikatorin der Auferweckung Jesu, besonders hervorgehoben werden. Das Zusammenleben bringt Konflikte mit sich. Sie gehören zu unserem Alltag und können uns in unserer Entwicklung weiterbringen, wenn wir konstruktiv mit ihnen umgehen. Jesus war nicht konfliktscheu, seine Art, mit Konflikten umzugehen, kann uns ermuntern, reflektierte und nachhaltige Lösungen zu finden. Den Abschluss des Kapitels bildet ganz bewusst eine Dankbarkeitsseite. Erntedank lädt uns ein, neben der Dankbarkeit für die Schöpfung auch Dankbarkeit für gelungene Beziehung zu zeigen.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• das Bild beschreiben und es mit dem Wort Kommunikation in Verbindung bringen. (A, D) das Wort Kommunikation erklären und Synonyme für des Wort finden. (A, B)
• Fragen rund um das Wort Kommunikation diskutieren und eigene Fragen formulieren. (C)
• eigene Kommunikationsbilder gestalten. (D)
Informationen:
Hintergrundinformationen zu Keith Haring (I1)
• Bingo (Eröffnungsseite) spielen/erarbeiten.
Bewegungsübungen: Durch die Klasse gehen und sich nach einem Signalton mit verschiedenen Körperteilen begrüßen (Fingerspitzen, Ellbogen, Rücken, Fußsohlen …).
• Bildbetrachtung „Strichmännchen-Akrobat“ von Keith Haring: Wie passt dieses Bild zum Thema Kommunikation? Was sagt es über Kommunikation aus?
• Das Wort Kommunikation an die Tafel schreiben, gemeinsam die Wortbedeutung klären und Synonyme für das Wort finden. Hilfestellung: https://synonyme.woxikon.de/ synonyme/kommunikation.php
• DigiPoint (S. 11): „Die Zeit zu beginnen ist jetzt …“ Lied anhören und gemeinsam singen.
• Einleitungstext im Buch (S. 8) lesen und die Fragen im Plenum oder in Gruppen besprechen. Eigene Frage zum Thema formulieren und in die freien Felder schreiben.
• Über Kommunikationsformen sprechen und Arbeitsauftrag „Mein Kommunikationstagebuch“ (S. 10) erfüllen.
• Gott ist immer „online“: Satzanfänge in den Sprechblasen im „Kugellager“ (S. 11) besprechen (siehe Methodenwerkstatt) und vollenden.
• DigiPoint (S. 10): Erklärvideo über soziale Medien ansehen – über Vor- und Nachteile diskutieren.
• Zur Fragestellung: Kommunizieren auch Tiere? Überraschende Informationen gibt es hier:
https://www.prosieben.at/tv/galileo/videos/201621-so-kurios-kommunizieren-tiere-clip
• Eigene Kommunikationsbilder entwerfen und gestalten: Z. B. Bildausschnitte vom Bild (S. 9) vorbereiten, austeilen und weiterzeichnen lassen oder eigene Strichmännchen in unterschiedlichen Interaktionen entwerfen und zu einem Klassenbild zusammenfassen.
• Schulanfangsgottesdienst mithilfe der Buchseiten vorbereiten und feiern (siehe Gottesdienstbausteine).
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Keith Haring (1958–1990)
Der US-amerikanische Künstler wurde am 4. Mai 1958 in Kutztown, Pennsylvania, geboren. Er hatte schon früh den Wunsch, Künstler zu werden. Nach seinem Highschool-Abschluss studierte er kurze Zeit Werbegrafik. Diesem Studium schloss er ein Studium der Bildenden Künste an der School of Visiual Arts in New York an. Haring ließ sich als freischaffender Künstler in New York nieder und avancierte Anfang der 1980er-Jahre mit seinen fantasiereichen Kreidebildern in New Yorker U-Bahnhöfen zum Shootingstar der amerikanischen Kunstszene, ehe ihm mit seinen plakativen Strichmännchen der internationale Durchbruch gelang. In seinen Comicstrips, die an die Bildsprache der Computer- und Werbegrafik erinnern, dominierten vorerst heitere Szenen. Später nahm er sich politischer und sozialer Themen an, in denen er z. B. Krieg und Ausbeutung thematisierte.
In vielen Städten bemalte er Wände an Gebäuden, z. B. in Paris, Amsterdam und im Oktober 1986 die Berliner Mauer, nahe dem „Checkpoint Charly“.
1988 erkrankte der homosexuelle Haring an Aids. In dieser Zeit versuchte er mit seinen Werken die sozialen Folgen dieser Erkrankung darzustellen. Seine Popularität nutzte er bis zuletzt für die Erforschung von HIV. So wurde 1989 die Keith-Haring-Foundation gegründet. Keith Haring verstarb am 17. Februar 1990.
Haring lebte das Prinzip der Diversität, das sich auch in seinen politischen Arbeiten Ausdruck verschafft, die unmissverständlich gegen Rassismus und Homophobie Stellung beziehen.
Die Figuren des Künstlers
Keith Harings Figuren zeichnen sich allesamt dadurch aus, dass sie aus schwarzen Umrissen bestehen, die in grellen Farben ausgemalt sind. Konzentrierte sich der Künstler anfangs nur auf Strichmännchen, so erweiterte er seine Motive später auch noch um Tiere, Ufos und Pyramiden. Die Zeichnungen weisen nahezu alle schwarze Bewegungsstriche auf, die entweder die Bewegung oder die Energie der Männchen verdeutlichen sollen. Außerdem agieren viele der Motive miteinander.
Eine der bekanntesten Figuren von Keith Haring ist das sogenannte „Radiant Baby“. Es zeigt den stilisierten Umriss eines Säuglings auf allen vieren auf dem Boden. Um ihn herum befinden sich rund zwanzig Striche, die Strahlen skizzieren sollen. Das Baby wurde zu Harings Markenzeichen und steht – so der Künstler selber – für absolute Reinheit und Unschuld. An einem Baby sei nichts Negatives, es zeige lediglich die Möglichkeiten der Zukunft auf.
Die „Andy Mouse“ ist ebenfalls eine von Harings bekanntesten Figuren. Sie stellt eine Mischung aus Andy Warhol und Mickey Mouse dar. Gesicht, Frisur und Sonnenbrille hat der Künstler hier von Warhol übernommen. Hose, Ohren und Handschuhe hingegen erinnern stark an Mickey Mouse.
Doch Haring schuf nicht nur Zeichnungen. Er erstellte beispielsweise eine Skulptur aus den für ihn typischen Strichmännchen. Die Arme der beiden Männchen „durchbohren“ jeweils den Körper der anderen Figur. Haring nannte die Figuren „Boxer“.
Quellen: https://whoswho.de/bio/keith-haring.html https://www.albertina.at/ausstellungen/haring/ https://de.wikipedia.org/wiki/Keith_Haring https://www.helpster.de/keith-haring-figuren-spannendes_209534
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Die Schüler*innen können …
• die Rollen, die sie in ihrem Leben spielen, benennen und beschreiben. (B) ihre Rollen abstrahieren und vergleichen. (C)
• die Merkmale der unterschiedlichen Rollen zum Ausdruck bringen und gestalterisch umsetzen. (D)
• wesentliche Punkte aus dem Leben Maria Magdalenas wiedergeben. (A)
• über die unterschiedlichen Rollen, die Maria Magdalena zugeschrieben wurden, Auskunft geben. (C)
Ich bin viele … Bewusstmachung und Überlegungen zu den unterschiedlichen Rollen, die wir in unserem Leben spielen. Dazu kann auch eine Mindmap im Heft gestaltet werden.
• Welches Tier bin ich? Die Schüler*innen überlegen sich ihr Lieblingstier, sie machen die Laute und die Bewegung des Tiers nach. Die anderen Schüler*innen müssen es erraten.
• Illustration betrachten und den Arbeitsauftrag 2 (S. 12) gemeinsam besprechen.
• DigiPoint (S. 13): Ausschnitte des Filmes Maria Magdalena anschauen, besprechen und Vorwissen der Schüler*innen einholen.
• Mit einem gruppendynamischen Spiel (z. B. fliegender Teppich: Alle Schüler*innen stehen auf einem Teppich, einer Decke oder Ähnlichem. Ihre Aufgabe ist es, den Teppich umzudrehen – die Oberseite nach unten, – ohne dass jemand vom Teppich steigt und den Boden berührt) die Einheit beginnen.
• Rollen in der Klasse: Illustration betrachten und eine Klassendiskussion (S. 12) führen. Die Fragestellung „Welche Rollen braucht eine Gemeinschaft?“ in den Mittelpunkt rücken.
• „Ich-bin-viele-Torte“ (M1): Den Arbeitsauftrag lesen, besprechen und die Torte gestalten. Variante: Arbeitsauftrag an die Tafel schreiben und Kreis in das Heft zeichnen.
• Zeit für Maria Magdalena: Den Text lesen und den Arbeitsauftrag (S. 13) erledigen.
• Plakatarbeit: Ein Klassentier gestalten: Die Schüler*innen zeichnen einen Körperteil ihres Lieblingstiers auf ein Blatt und schneiden ihn aus. Alle Körperteile werden nun zu einem fantasievollen Tier zusammengefügt und auf ein Plakat geklebt. Das Tier wird mit einem Stift umrahmt und soll noch einen Namen bekommen. Es kann sein, dass das Tier mehrere Köpfe, Augen, Pfoten … hat. Das alles kann etwas über die Rollenaufteilung in der Klasse aussagen.
• Bilder Maria Magdalenas aus unterschiedlichen Epochen im Internet suchen und daraus eine Bildcollage erstellen.
• Lied: Spielt nicht mehr die Rolle: https://www.reliplus.at/dl/ omoNJKJKnOkKJqx4KJK/
verboten.
Ich-bin-Viele-Torte.
Klassentier
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Teile den Kreis in Tortenstücke. Ein Stück ist jeweils eine Rolle, die du lebst (z. B. Sohn/Tochter, Bruder/ Schwester, Schüler*in, Freund*in, Musiker*in, Vereinsmitglied …). Beschrifte die einzelnen Stücke mit der
entsprechenden Rolle. Wie groß das Stück ist, entscheidest du selbst. Überlege dir Merkmale und Gefühle, die diese Rolle mit sich bringt, und schreibe diese (als Verzierung) ebenso in das entsprechende Stück.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• eigene Konflikte beschreiben und darstellen. (A, E)
• Konflikte mithilfe des Eisbergmodells erklären und analysieren. (B, E)
• faire Lösungen diskutieren. (D)
• Diskussionen nach den Regeln für eine gute Debatte führen. (D)
Informationen:
• Empfehlenswertes weiterführendes Material zu diesem Thema: https://jugendrotkreuz.de/fileadmin/user_upload/Mediathek_Materialien/HVR/Wege_n__der_Menschlichkeit/Kapitel_1.pdf
• DigiPoint (S. 14): Den Film anschauen und diskutieren. Variante: Den ersten Teil des Films anschauen, stoppen und Schüler*innen befragen, wie der Film weitergehen könnte.
https://vimeo.com/60636808
Filmmatrix (M1)
• Schüler*innen überlegen sich (paar-/gruppenweise) kurze Konfliktgeschichten aus ihrem Alltag und spielen sie der Klasse vor.
• Die Diskussionspunkte aus dem Buch (S. 14) werden bearbeitet (M2) und paar-/ gruppenweise besprochen.
• Gerechtigkeit: Die Lehrperson bringt eine Tafel Schokolade oder Ähnliches mit. Die Schüler*innen bekommen den Auftrag, diese gerecht in der Klasse aufzuteilen.
• Den Einleitungstext lesen, das Eisbergmodell besprechen und den Arbeitsauftrag 2 (S. 14) erfüllen. Ein empfehlenswertes Erklärvideo: Der Eisberg und der Konfliktschmetterling
https://www.youtube.com/ watch?v=8UVSY20zXv0
• Die Geschichte von der neuen Gitarre (S. 15) lesen und nach Lösungen suchen. Schüler*innen diskutieren in Gruppen nach Lösungen und präsentieren sie im Plenum.
• Die „Elf Regeln für eine gute Diskussion“ (M3) besprechen und eine Diskussion zu einem Thema bewusst nach diesen Regeln führen.
• DigiPoint (S. 15) als Abschluss zur Geschichte von der Gitarre ansehen.
• Rollenkarten (Markus, Ivana, Emanuel, Mia) zur Gitarrengeschichte austeilen. Anhand dieser Rollenzuschreibungen führen vier Schüler*innen eine Diskussion und suchen eine Lösung. Die restlichen Schüler*innen der Klasse sind Beobachter*innen und geben zum Abschluss Rückmeldungen.
• Mediator*innen in die Stunde einladen und sie nach ihren Aufgaben befragen.
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TitelFrontière
Kurzinhalt
Gestaltung
Zwei Knetfiguren begegnen sich in einer undefinierten Landschaft. Sie sind als menschliche Wesen zu erkennen. Die Figuren stehen sich im Weg und geraten in einen Streit, wer denn ausweichen sollte. Eine Figur nimmt einen herumliegenden Ziegel und beginnt eine Mauer zu errichten. Die zweite Figur greift den Impuls auf und baut nun ebenfalls eine Mauer. Beide bauen nun hastig weiter, was sie immer weiter voneinander trennt und schließlich zu einem unübersichtlichen Labyrinth wird, aus dem es keinen Ausweg mehr gibt.
Animationsfilm, Deutschland 1997, Regie: Christian Fischer
Fundstelle https://vimeo.com/60636808 http://christianfischerfilm.de/frontiere. Entlehnbar in kirchlichen Medienstellen mit V+Ö Rechten. DVD – Respekt statt Rassismus. DVD des Films mit der Lizenz zum Vorführen in Schulen unter www.baobab.at
Dauer 5 Minuten
Kategorie Trickfilm
Technisches Online streambar
Beschreibung – Analyse –Interpretation
Kompetenzen
Nachdem die Idee in einer einzigen Nacht in meinem Kopf geboren war ... ohne analytische intellektuelle Erwägungen ... sehr spielerisch durch den Gedanken: Was passiert, wenn zwei Figuren zwar endlos Platz haben – sich aber nicht aus dem Weg gehen wollen? Dann folgte ein Gedanke dem anderen, ohne viel Kopfzerbrechen – sehr intuitiv, wie gesagt, in einer Nacht war diese kleine Geschichte geboren. Es folgten zahlreiche Interpretationen, doch der Beginn war rein spielerisch – vielleicht getrieben auch von der Wut gegenüber Intoleranz und Egoismus ... der uns in die Sackgasse und in die Einsamkeit führt.” (Christian Fischer)
Der Film ist mit seiner Symbolsprache und der einfachen inhaltlichen Gestaltung vielseitig verwendbar. Er lässt sich im schulischen, aber auch im außerschulischen Bereich einsetzten. Er eignet sich auch als Impulsfilm für einen Bußakt in einem Gottesdienst. Die Auseinandersetzung mit der im Film dargestellten ausweglosen Situation lädt ein, nach alternativen erfahrungsorientierten Lösungsansätzen zu suchen, um der Tragik des Kurzfilms eine Wende zu geben.
Die Schülerinnen und Schüler ...
• können Kernaussagen des Films (z. B. Streit, Konflikt, Angst vor dem Fremden) benennen und sich eine persönliche Meinung bilden und diese vertreten.
• können die Symbolsprache des Films interpretieren und Kernaussagen erkennen und diese mit eigenen Erfahrungen in Beziehung setzen.
• können alternative Lösungsstrategien entwickeln.
Zielgruppe Ab 5. Schulstufe
Themenbereiche im RU
Streit, Konflikte und Konfliktlösungen, Angst, Begegnung mit dem Fremden, Abgrenzung und Grenzen, Kommunikation, Toleranz.
• Film unterbrechen: Film bis zur Begegnung der beiden Knetfiguren vorführen. Den Film mit dem Eigenschaftswort „streiten“ weitererzählen lassen.
• Den Figuren eine Stimme bzw. Gedanken geben, was ihnen am Schluss durch den Kopf geht.
• Paarweise ein Standbild zum Film entwickeln und darstellen.
• Äußerliche und innerliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Knetfiguren entdecken.
Methodische
Hinweise
• Mauer im Alltag und Mauer in den Köpfen. Unterschiedliche Funktionen und Dimensionen von Mauern benennen und beschreiben.
• Eine Mauer grafisch gestalten und Gedanken in die einzelnen Mauersteine schreiben, die zur Abgrenzung und Isolation führen (können).
• Diskussion, wie sich die Mauer wieder abbauen lässt.
• Konkrete Ideen sammeln, welchen Beitrag die Schüler*innen leisten können, um den Bau einer solchen Mauer verhindern zu können.
Zusammenfassende Bewertung ‚Frontière“ ist ein kurzer Animationsfilm, der zu einer tiefsinnigen Beschäftigung anregt und vielseitig verwendbar ist.
Quelle: Stiegler, Herbert: Kein Entkommen?, in: Reli+Plus, 03-04/2020.
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Streit usw. (M2)
Lies die Fragen in den einzelnen Feldern. Schreibe deine Gedanken nieder. Teile deine Erfahrungen mit deinen Mitschüler*innen.
Worüber kannst du dich so ärgern, dass es zu einem Streit kommt?
Gibt es jemanden, mit dem du besonders oft einen Konflikt austrägst?
Wieschaffstdues,dichwieder zuversöhnen?
Benenne Gefühle, die du während eines Streits und nach einer Versöhnung spürst.
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Elf Regeln für eine gute Debatte (M3)
Lies die Regeln. Was ist damit gemeint? Schreibe deine Erklärung zu den einzelnen Punkten und besprich sie mit deinen Mitschüler*innen. Eine weitere mögliche Erklärung findest du unter: Elf Regeln für die gute Debatte – ZEIT für die Schule (zeitfuerdieschule.de). Vergleiche sie mit deinen eigenen.
1. Eine Diskussion ist kein Wettkampf.
2. Lasst einander ausreden.
3. Begründe deinen Standpunkt.
4. Hör aktiv zu.
5. Stelle deine Fragen offen.
6. Finde Gemeinsamkeiten.
7. Bleib beim Thema.
8. Argumentiere auf Augenhöhe.
9. Kritisiere sachlich.
10. Bleibe ruhig.
11. Wechsle die Perspektive.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• das „Neun-Punkte-Problem“ lösen. (C)
• biblische Konfliktgeschichten wiedergeben. (A)
• Jesu Umgang mit Konflikten beschreiben und diesen auf eigene Konflikte übertragen. (A, B)
• die Stufen der Konfliktlösung analysieren. (D) Dankbarkeit über gelungene Beziehungen zum Ausdruck bringen. (E)
Informationen:
• Lösung gesucht (M1): Die Schüler*innen versuchen die Aufgabenstellung zu lösen. Reflexion und Fazit: Nicht immer ist es einfach, eine Lösung zu finden.
• Wusstest du …? (S. 16) mit Schüler*innen besprechen und gemeinsam Beispiele für biblische Konfliktgeschichten finden.
• Dankbarkeit für gelungene Beziehungen – Gedankenreise zu Menschen, die für das eigene Leben wichtig sind. (M2)
• Arbeit mit dem Buch (S. 16) und erfüllen der Arbeitsaufträge 1 und 2.
• DigiPoint (S. 16) ansehen und über Konfliktvermeidung in den sozialen Medien sprechen. Schüler*innen verfassen Regeln für das Vermeiden/Lösen von Konflikten im Internet.
• Im Anschluss an die Gedankenreise (siehe M2) die Dankbarkeitsspirale im Buch (S. 17) beschriften.
• Bezugnehmend auf die Illustration (S. 16) eine eigene Stiege gestalten und die Höhe der einzelnen Stufen danach ausrichten, wie schwierig/einfach diese zu überwinden sind.
Vertiefung/Abschluss:
• Karte/Brief/WhatsApp-Nachricht verfassen und an einen Menschen schicken, der für das eigene Leben wichtig ist. „Dankbarkeitsspiralen“ (M4) zum Ausschneiden vorbereiten. Schüler*innen beschriften sie und schneiden sie anschließend aus und verschenken sie an Menschen, die für das eigene Leben wichtig sind.
• Gebet (M3) für gelungene Beziehungen sprechen.
• Einen Dankgottesdienst für gelungene Beziehungen feiern (kann auch Teil eines Erntedankgottesdienstes sein). (Siehe Gottesdienstbausteine im Anhang)
Lösung gesucht (Neun-Punkte-Problem) (M1)
Gedankenreise
Verbinde die 9 Punkte mit vier geradlinigen
Strichen. Setze dabei den Stift nicht ab. Hast du die Lösung gefunden, bleib ruhig und lass allen Zeit, damit sie das Problem lösen können.
Verbinde die 9 Punkte mit vier geradlinigen
Strichen. Setze dabei den Stift nicht ab. Hast du die Lösung gefunden, bleib ruhig und lass allen Zeit, damit sie das Problem lösen können.
(Text an die Situation anpassen.)
Setze dich aufrecht auf deinen Stuhl. Dein Rücken ist an der Lehne angelehnt. Deine Fußsohlen berühren den Boden. Deine Hände ruhen mit den Handflächen nach oben auf deinen Oberschenkeln. Du schließt deine Augen und atmest ganz ruhig und tief aus und ein. Alles, was dich jetzt noch beschäftigt, versuche loszulassen und auszuatmen. So merkst du, dass du immer ruhiger wirst … Du gehst nun in Gedanken aus dem Klassenzimmer, durch den Gang und durch das Schultor hinaus … Dein Weg führt dich zu einem Platz/einer Umgebung (das Bett, die Couch, im Freien …), an dem du dich wohlfühlst … Dort angekommen, siehst du dich einmal um. Was kannst du alles sehen? … Und, wie du dich so umsiehst, siehst du all die Menschen, die für dein Leben wichtig sind: Mama, Papa, Oma, Freund*in ... Sie alle befinden sich mit dir auf deinem Wohlfühlplatz …
Du gehst auf diese Menschen zu, betrachtest sie … und begrüßt sie/umarmst sie. Sie beginnen mit dir zu sprechen … was sagen sie dir? … Auch du beginnst ein Gespräch mit ihnen … was sagst du ihnen? Du nimmst auch deine Gefühle wahr, die du im Kreise dieser lieben Menschen verspürst ... Du lässt diese Gefühle ganz groß in dir werden ... Sie füllen dich ganz aus ... Nach einer Zeit des gemeinsamen Verweilens nimmst du Abschied von ihnen … Du nimmst auch Abschied von deinem Wohlfühlplatz … drehst dich noch einmal um, winkst den Menschen zu und kommst ganz langsam mit deinen Gedanken wieder in die Schule und hierher in die Klasse zurück. Du sitzt auf deinem Stuhl, deine Augen sind geschlossen, du atmest ruhig und tief aus und ein … Du beginnst deine Füße und Hände zu bewegen … Du öffnest die Augen und stehst langsam auf … Du streckst und reckst dich … schüttelst deine Arme, deine Beine aus … und setzt dich wieder hin.
Quelle: Andrea Kern
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Guter Gott, wir danken dir für alles, was du auf der Erde wachsen lässt.
Wir danken dir für die Nahrung, die unseren Körper am Leben erhält.
Wir danken dir für die Menschen, mit denen wir zusammenleben, die uns lieben und wertschätzen, durch die wir Freude und Harmonie,
Streit und Versöhnung erfahren.
Sie beleben unseren Geist und unsere Seele. Lass uns nicht nur „Danke“ sagen, weil es sich so gehört, sondern wahrnehmen und erkennen, dass Dankbarkeit unser Leben bewusst glücken lässt.
Amen.
(Verfasser*in unbekannt)
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Lehrplanbezug:
LEITKOMPETENZ 2:
»Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können
»Kompetenzbeschreibung (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können leidvolle Erfahrungen zum Ausdruck bringen und (christliche) Wege des Umgangs mit menschlicher Begrenztheit aufzeigen.
»Anwendungsbereiche (AB):
›Angenommensein in Erfahrungen von Trennung, Verlust, Misserfolg und Krankheit.
»Unterrichtshinweise (UH):
›Spiritualität, Hilfseinrichtungen, Barmherzigkeit, Kinderrechte, Sakrament: Krankensalbung
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können …
»erklären, was Leid ist. (B) »eigene leidvolle Erfahrungen schildern. (A) »analysieren, wer sie im Leben in schwierigen Situationen begleitet. (C) »begründen, was mangelnde Bildung und Armut miteinander zu tun haben. (D) »anhand der Bibelstelle, erklären, wie Jesus Menschen geholfen hat. (B) » eigene Möglichkeiten finden, um sich für andere einzusetzen. (E) »beschreiben, was die Krankensalbung ist und wie sie auch jungen Menschen helfen kann. (A, C) »die Feste Allerheiligen und Allerseelen vergleichen und erklären, was dort gefeiert wird. (B, D) »zusammenfassen, wie Louise von Marillac gelebt und wie sie Arme unterstützt hat. (B)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Lebensrealitäten und Transzendenz / Gottesliebe und Menschenliebe.
Die Thematik „Leben und Hoffen angesichts von Leid, Schuld und Tod“ gehört zum Menschsein dazu und begleitet auch die Schüler*innen. Ihre Erfahrungen und wie sie sich damit auseinandersetzten, werden unterschiedlich sein. Auf die Eröffnungsseite, die an eine Künstlerin erinnert, die selbst immer wieder mit Leid konfrontiert war, folgt die moderne und stark komprimierte Version der Tobias-Erzählung. Diese soll dazu anregen, sich nicht nur mit dem Leben dieser biblischen Figur und dem eigenen Leben näher zu befassen, sondern auch über himmlische und irdische Begleiter*innen nachzudenken, die für manche Menschen eine ganz große Bedeutung haben.
Danach rücken unterschiedlichen Facetten von Leid in den Blickpunkt. Ausgegangen wird hier von der Frage, was Armut und Bildung miteinander zu tun haben. Auch wenn für viele Schüler*innen die Schule eher Pflicht als Kür ist, soll ihnen hier bewusst gemacht werden, dass fehlende Bildung zu Armut und Not führen kann. Aber nicht nur Armut verursacht Leid, sondern auch Krankheit und Tod. Durch die Perikope der gekrümmten Frau (Lk 13,10-13) sollen die Schüler*innen nachvollziehen können, was Kranksein bedeutet und wie Jesus kranken Menschen geholfen hat. Häufig führt dies dazu, dass sich jemand nicht frei entfalten und sein eigenes Leben führen kann. Die Krankensalbung kann Menschen Mut, Kraft und Hoffnung spenden. Auf der nächsten Doppelseite geht es um die Entwicklung der Feste Allerheiligen und Allerseelen und um eine Heilige, die sich sehr für die Bildung von Mädchen eingesetzt und Armut bekämpft hat: Louise von Marillac, die Mitbegründerin der Barmherzigen Schwestern. Im abschließenden Kompetenzcheck können die Schüler*innen noch einmal überprüfen, was sie in diesem Kapitel gelernt haben.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• beschreiben, was sie auf dem Bild sehen. (A) erklären, wie die Personen auf sie wirken. (B)
• darüber sprechen, wie Kinder dargestellt und wahrgenommen werden. (B)
• in eine der Personen auf dem Bild schlüpfen und aus deren Perspektive erzählen. (C)
• Wegbegleiter*innen in ihrem Leben erkennen und beschreiben. (A)
Informationen: Hintergrundinformation Bildbeschreibung (I1)
• Hintergrundinformationen zu Künstlerin und Bild (I1), zum Buch Tobit (I2), zu Engeln (I3)
Einstieg:
Fragen (S. 20): Die Fragen gemeinsam besprechen und eigene Fragen formulieren lassen.
• Körperübung „Begleitet sein“: Verschiedene Vertrauensübungen ausprobieren.
Blind führen: Zweiergruppen bilden, danach werden einer Person mit einem Tuch/einer Maske die Augen verbunden. Die zweite Person führt durch den Raum (kann auch im Freien durchgeführt werden). Nach ein paar Minuten wechseln.
Variante Hindernisparcours: Im Klassenraum (Turnsaal, draußen) werden Hindernisse aufgebaut. Einer Person werden die Augen verbunden. Die andere Person führt. Nach ein paar Minuten wechseln.
Reflexion: Habe ich mich gut begleitet und sicher gefühlt? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Erarbeitung:
Schreibimpuls (M1): Bildbetrachtung des Bildes von Paula Modersohn-Becker (S. 21) mithilfe dieser Methode. Die Schüler*innen halten ihre Eindrücke zuerst auf einem Blatt Papier fest und danach werden ihre Gedanken im Plenum ausgetauscht.
Mit anderen Augen sehen (M2): Indem die Schüler*innen in die Rolle einer der abgebildeten Personen schlüpften, können sie eine neue Perspektive einnehmen und überdenken, wie sie sich in der Rolle gefühlt haben.
• Lied (M3): Manchmal brauchst du einen Engel. Den Text gemeinsam lesen und singen.
Lesen der Geschichte von Tobias (S. 22): Die Schüler*innen verfassen eine TwitterNachricht über das Leben von Tobias.
• Bildgeschichte: Die Schüler*innen gestalten die wichtigsten Stationen von Tobias’ Lebensweg in vier Bildern im Heft.
Vertiefung/Abschluss:
Pantomimisches Rollenspiel (M4): Alle Hauptpersonen müssen vorkommen.
• Bildvergleich (M5): Die Schüler*innen sollen anhand unterschiedlicher Porträtbilder herausarbeiten, wie Kinder dargestellt werden.
• Ein besonderer Begleiter: Wie könnte der Engel Asarja aussehen? – Kreative Umsetzung im Heft.
• Weiterführende Ideen: Wie kann ich für andere zu einem Engel werden?
Karte mit einer netten Botschaft gestalten und verschenken.
Mithelfen, wo Hilfe gebraucht wird (Schule, zu Hause …).
Aktion für Arme überlegen (z. B. Engelskekse backen und verkaufen).
Paula Modersohn-Becker war eine deutsche Künstlerin, die nicht nur als Wegbereiterin des Expressionismus gilt, sondern auch als erster Künstlerin, der ein ganzes Museum (in Bremen) gewidmet wurde. Geboren wurde sie 1876 in Dresden als dritte Tochter von sieben Kindern. Im Jahr 1888 zog die Familie, der Vater war Ingenieur, die Mutter aus einer Adelsfamilie, nach Bremen. Paula erhielt Kunstunterricht, absolvierte eine Ausbildung im Lehrerinnenseminar und besuchte in Berlin eine Malschule für Künstlerinnen. Der Zutritt zur Kunstakademie war ihr verwehrt, da Frauen dort nicht studieren durften. 1897 reiste sie erstmals nach Worpswede, dem Ort, an dem sie auch ihren späteren Mann, den Künstler Otto Modersohn, traf. Sie war mit Malern und Bildhauern und auch mit den Dichtern Gerhardt Hauptmann und Rainer Maria Rilke befreundet.
Mit 25 Jahren heiratete sie. Sie versuchte die Pflichten als Hausfrau und Stiefmutter mit ihrer künstlerischen Arbeit zu vereinen. Sie unternahm zahlreiche Reisen, etwa nach London oder auch mehrmals nach Paris, wo sie auch Kunstunterricht erhielt. Mit ihren Selbstbildnissen, die als erste Akt-Selbstdarstellungen der Kunstgeschichte angesehen werden, verstieß sie gegen die damals geltenden Normen und Sitten. Sie trennte sich einige Zeit von ihrem Mann, kehrte aber zu ihm zurück. Nach dieser Versöhnung brachte sie ihre Tochter Mathilde zur Welt. Wenige Tage später (20.11.1907) starb sie jedoch, mit 31 Jahren, an den Folgen einer Embolie.
Paula Modersohn-Becker fertigte Porträts, Kinderbildnisse, Landschaften, Stillleben und zahlreiche Selbstporträts an. Sie malte häufig einfache Menschen, die sie weder romantisch noch anklagend darstellte. Sie interessierte sich auch sehr für Form, Fläche und Konstruktion. Ihre Werke entsprachen nicht der damals üblichen Malerei, vor allem ihre ungeschönten Kinderbildnisse erregten die Gemüter. Zu ihren Lebzeiten verkaufte sie nur fünf ihrer etwa 750 Gemälde.
Zwei Mädchen im weißen und blauen Kleid, sich an der Schulter umfassend (Mai/Juni 1906)
Die beiden Mädchen sind, entsprechend den Kinderdarstellungen von Modersohn-Becker, nicht verspielt oder geschönt gezeigt, sondern ernst und ohne schmückendes Beiwerk. Die Konzentration liegt ganz auf den beiden Kindern. Das kleinere Mädchen blickt den/die Betrachter*in direkt an, mit einem nachdenklichen, forschenden Blick. Ihre großen braunen Augen erscheinen aufgeweckt und offen. Mit dem blauen Kleid, den dunklen Haaren und der roten Masche liegen die Farbakzente ganz bei dieser Figur. Das zweite Mädchen, das ihr Gesicht abwendet, wirkt blasser und farbloser. Ihr Gesicht erinnert an die Maske eines Clowns, scheint weiß geschminkt zu sein. Sie wirkt nachdenklich und schaut zu Boden. Sie hält schützend ihren Arm um das kleinere Mädchen. ModersohnBecker verwendet hier, ganz dem Expressionismus entsprechend, nur wenige Farbflächen für Gesicht, Haare, Arme und Kleider. Der gräulich-blaue Hintergrund lenkt nicht von den beiden Mädchen im Vordergrund ab.
Quellen:
Paula Modersohn-Becker (fembio.org)
Paula Modersohn-Becker » Museen Böttcherstraße (museen-boettcherstrasse.de) artinwords.de/paula-modersohn-becker-pionierin-der-moderne/
Zwei Mädchen in weißem und blauem Kleid (#29639) (meisterdrucke.com)
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I2 An das Leben glauben (Das Buch Tobit aus dem Alten Testament)
Das Buch Tobit (1,3 – 14,15)
Das Buch Tobit (Tob 1,3 – 14,15) kommt in der katholischen und orthodoxen Bibel, nicht aber in der hebräischen und evangelischen Bibel vor. Es erzählt vom Leben des gläubigen Mannes Tobit und seiner Familie. Es ist vermutlich um 200 v. Chr. in Palästina entstanden und wurde in griechischer Sprache verfasst. Gottes- und Nächstenliebe stehen für Tobit an oberster Stelle. Er betet oft zu Gott und vertraut diesem voll und ganz. Selbst als er seinen ganzen Besitz verliert, aus seiner Heimat fortgehen muss und blind wird, behält er seinen festen Glauben an Gott. Gott steht Tobit zur Seite, indem er den Engel Rafaël (Asarja) schickt, damit er seinen Sohn Tobias auf einer gefährlichen Reise begleitet. Eine Reise, die das Leben vieler Menschen verändert.
Inhalt
Der gläubige Israelit (= Jude) Tobit gerät in Lebensgefahr, macht „Karriere“, verliert aber sein ganzes Vermögen und auch sein Augenlicht. Daraufhin schickt er seinen Sohn Tobias zu seinem Vetter, bei dem er für schlechte Zeiten Geld hinterlegt hat. Begleitet wird Tobias vom Erzengel Rafaël, der sich jedoch Asarja nennt und nicht zu erkennen gibt. Tobias muss während der Reise zahlreiche gefährliche Abenteuer bestehen. Schließlich rettet er nicht nur eine schöne Frau und heiratet diese, sondern er kann auch seinen Vater Tobit heilen. Am Ende enthüllt Rafaël, dass er ein von Gott gesandter Engel ist und kehrt heim zu Gott.
Rafaël und Tobias – eine ganz besondere Reisegemeinschaft
Rafaël wird nicht zufällig zum Begleiter von Tobias. Tobit, der fest an Gott glaubt, verlangt von seinem Sohn, sich für die weite und gefährliche Reise einen erfahrenen und vertrauensvollen Begleiter zu suchen. Als Tobias diesen in Rafaël/Asarja gefunden und seinem Vater vorgestellt hat, lässt Tobit seinen Sohn gehen, trotz der Vorwürfe seiner Frau Hanna, der es sehr schwerfällt, ihren Sohn ziehen zu lassen. Doch Tobit glaubt fest daran, dass ein guter Engel seinen Sohn begleitet (Tob 5,22).
Rafaël erweist sich von Anfang an als ungewöhnlicher Reisegefährte. Er gibt Tobias zwar immer wieder Anweisungen, traut ihm aber auch zu, Probleme und Schwierigkeiten allein zu lösen. Er unterstützt ihn, nimmt ihm die Dinge aber nicht ab. Er lässt ihn wachsen und ist da, wenn Tobias ihn braucht. Tobias muss selbst handeln und sich den Gefahren stellen. So wird Tobias durch ihn zu einem selbstbewussten und eigenständigen jungen Mann, der er vorher nicht war, weil sein Vater alle Entscheidungen getroffen hat. Rafaël wird zum „Segen“ für alle.
Quellen:
Graé, A.-C.: Ein weiser Reisebegleiter – Der Engel bei Tobit. Studienarbeit, München: Grin-Verlag 2008.
Schüngel-Straumann, H.: Tobit, in: Zenger, Erich (Hg.): Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament, Freiburg, Basel, Wien: Herder 2000.
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Fakten:
Zwei Drittel der Menschen in Österreich glauben an Schutzengel.
175 Mal wird im Neuen Testament der Begriff Engel erwähnt.
Im Alten Testament werden die Engel sehr vielfältig dargestellt – von helfenden Boten bis zu Unheil bringenden Verderbens-Engeln.
Ihr Name leitet sich vom griechischen Wort „angelos“ ab und bedeutet Bote. Die katholische Kirche, für die Engel ein fester Bestandteil des Glaubens, eine sogenannte „Glaubenswahrheit“ (= wichtige und zeitlose Aussagen bzw. Inhalte des römisch-katholischen Glaubens) sind, versteht unter Engel
»ein Geschöpf, das immer bei Gott ist und diesen ständig anbetet, da es weiß, wie einzigartig, mächtig und liebevoll Gott ist.
»einen Boten Gottes, der Gott und den Menschen nahesteht. Als Bote teilt er den Menschen den Willen Gottes mit. Er führt sie und schützt sie.
Die katholische Kirche nimmt ihr Wissen über Engel aus der Bibel und aus ihrer Tradition (= etwas, das seit langer Zeit weitergegeben wird und einen besonderen Stellenwert hat). In der Bibel und im Katechismus ist immer wieder von Engeln die Rede. Dort werden sie als „geistige, körperlose Geschöpfe oder Wesen“ bezeichnet, die im Himmel leben. Da sehr oft von ganz vielen verschiedenen Engeln gesprochen wird, gibt es seit dem Mittelalter eine eigene „Hierarchie“ (altgriechisch für „Rangordnung“) der Engel, die man die „neuen Chöre“ nennt und die auf Pseudo-Dionysius Areopagita zurückzuführen sind. Es gibt nur ganz wenige Engel, die einen Namen haben, etwa die Erzengel Rafaël, Michael oder Gabriel.
Wissenswertes zu Rafaël
Namensbedeutung: „Gott heilt“ (hebräisch rapha’el oder raphach).
Stellung: Einer der sieben Engel um den Thron Gottes, Schutzengel für den Baum des Lebens im Paradiesgarten Eden.
Aufgabe: In Verbindung mit seiner Rolle als Reisebegleiter des Tobias ist er Patron der Pilger, Seeleute, Auswanderer und Reisenden, Engel der Heilung und Schutzpatron der Kranken und Apotheker sowie der Dachdecker und Bergleute.
Attribute: Pilgerkleidung mit Wandertasche und Wanderstab. Fisch.
Gedenktag: Das Fest aller drei Erzengel ist am 29. September. Ursprünglich hatten die Erzengel jeweils eigene Gedenktage, die aber im Zuge der Liturgiereform 1969 zusammengelegt wurden.
Literaturhinweise:
Dürr, Oliver: Der Engel Mächte. Systematisch-theologische Untersuchung: Angelogie, in: Brosseder J., Fischer J., Track J. (Hg.): Forum Systematik. Beiträge zur Dogmatik, Ethik und ökumenischen Theologie (Bd 35), Stuttgart: Kohlhammer, 2009.
Nierlich, Karin: Das Phänomen »Engel« erfahren und verstehen: Bezugswissenschaftliche Theoriebestände aus Theologie, Kulturhistorie, Kunstgeschichte und Schöngeistiger Literatur als interpretatorische Basis für Erfahrungsdokumente von Grundschulkindern zur Angelistik, München: Herbert Utz Verlag, 19972
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Schreib- und Bildimpuls
Schreibimpuls (M1)
Die Schüler*innen werden in Kleingruppen eingeteilt und erhalten pro Person ein weißes DIN-A4-Blatt. Danach sehen sie sich einzeln das Bild 30 – 40 Sekunden lang schweigend an. Die Lehrperson schreibt einige/alle der folgenden Impulsfragen an die Tafel:
• Was siehst du?
• Welche Wirkung hat das Bild auf dich?
• Was magst du an dem Bild?
• Was stört dich an dem Bild?
• Gibt es Fragen, die sich für dich durch das Bild ergeben?
• Woran denkst du, wenn du das Bild betrachtest?
• Welchen Titel würdest du dem Bild geben?
Nachdem die Schüler*innen mindestens drei/vier der Impulsfragen für sich beantwortet haben, tauschen sie sich in der Kleingruppe darüber aus. Jedes Gruppenmitglied schreibt in einer ersten Runde einen Gedanken auf ein gemeinsames DIN-A4-Blatt. Das Blatt wird so lange herumgereicht, bis keiner mehr etwas aufschreiben möchte. Am Ende werden alle Blätter im Plenum vorgestellt. Die Impulse können auch gestaltet (Skizze vom Bild, Kopie vom Bild) und in der Klasse aufgehängt werden.
Mit anderen Augen sehen (M2)
Manchmal kann es sehr hilfreich sein, sich in eine Figur auf einem Bild hineinzuversetzen, um zu verstehen, worum es bei einem Bild geht. Die Schüler*innen sollen sich deshalb eines der beiden Mädchen aussuchen und sich in es hineinversetzen. Folgende Fragen können für sie eine Hilfe sein:
• Wer bist du?
• Woher stammst du?
• Was denkst du?
• Wie geht es dir?
• Was siehst du?
Es ist sicher nicht für alle Schüler*innen gleich einfach, die Perspektive zu wechseln. Viele Schüler*innen sind jedoch in sozialen Netzwerken aktiv, wo sie eigene Identitäten entwickeln und einen anderen Blickwinkel einnehmen. Diese Methode greift hier auf mögliche Ressourcen zurück.
• Wie bin ich an diesem Platz? (stehen, sitzen, liegen …)
• Was möchte ich dort machen? (zuhören, rufen, nachdenken …)
• Was erfahre ich an dieser Stelle?
• Wie fühlt es sich an, dort zu sein?
• Was erlebe ich dort?
(Positives, Negatives …)
Erfahrungen austauschen:
Erzähle einer/einem Mitschüler*in, wie es dir ergangen ist und was du notiert hast. Besprecht eure Erfahrungen im Plenum.
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Lied- und Spielimpuls
Lied: Manchmal brauchst du einen Engel (M3)
Manchmal brauchst du einen Engel, der dich schützt und dich führt.
Gott schickt manchmal einen Engel, wenn er deine Sorgen spürt.
Hast du Kummer tief im Herzen, tut dir wahrer Zuspruch gut.
Denn mit großen Seelenschmerzen fehlt dir jeder Lebensmut.
Wähnst du dich total am Ende und denkst, du hättst dich verirrt, bringt ein stiller Schub die Wende, dass dein Herz nicht mehr erfriert.
Hab Vertrauen in die Kräfte, die Gott selbst als Lotsen schickt.
Ihre heilsamen Geschäfte haben dich sehr schnell erquickt.
Quelle: Manchmal brauchst du einen Engel · ABAKUS Musik, https://pixabay. com/de/photos/engel-statue-skulpturfl%c3%bcgel-5463883/
Dieses
Pantomimisches Rollenspiel (M4)
Dieser Text soll die Schüler*innen dabei unterstützen, sich in ihre jeweilige Rolle hineinzuversetzen.
Tobias macht sich auf die Suche nach einem Begleiter. Er trifft dabei auf Rafaël.
Rafaël ist ein Engel, aber das weiß Tobias nicht.
Tobias fragt Rafaël, ob er die Gegend von Rages in Medien kennt und ob er ihn begleiten würde.
Der Engel kennt den Weg und war auch schon bei Tobias’ Onkel Gabael zu Gast.
Er erklärt sich dazu bereit, Tobias zu begleiten.
Tobias will seinem Vater von seinem Begleiter erzählen und macht sich auf den Weg zu ihm.
Zu Hause erzählt er seinem Vater von Rafaël.
Sein Vater bittet ihn, Rafaël zu rufen, damit er ihn kennenlernen kann.
Tobias Vater unterhält sich mit dem Engel und danach machen sich Tobias und Rafaël auf den Weg.
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Modersohn-Becker wurde gerade aufgrund ihrer Kinderporträts oft kritisiert. Damit die Schüler*innen verstehen, was so anders an ihren Bildern war, kann ein Bildvergleich helfen. Die Kinderporträts werden entweder ausgeteilt oder mittels PowerPoint an die Wand projiziert. Die Schüler*innen sollen nun diese Bilder mit
der Darstellung von Kindern herausfiltern. Sie können sich überlegen, ob man anhand der Kleidung oder Umgebung Rückschlüsse auf den gesellschaftlichen Hintergrund der Kinder ziehen kann oder ob der Gesichtsausdruck Rückschlüsse über z. B. deren Gefühle zulässt. Ein persönliches Ranking ist natürlich auch möglich.
Quellen: Graffiti Mädchen Kinder – Kostenloses Foto auf Pixabay Graffiti Gesicht Kinder – Kostenloses Foto auf Pixabay
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• beschreiben, was Kinderrechte sind. (A) Gründe benennen, was Armut und Bildung miteinander zu tun haben. (B)
• darüber diskutieren, wie Malala die Welt verändert hat. (D)
Einstieg:
• Arbeit mit Bildern (S. 24): Die Schüler*innen wählen ein Bild aus und überlegen sich dazu eine kurze Geschichte, die das abgebildete Leid zum Ausdruck bringt.
• Ergänzende Methoden zur Selbstreflexion (M1): Die Schüler*innen suchen sich eine Methode aus und reflektieren ihr Leben.
• Spieglein, Spieglein an der Wand: Die Schüler*innen können sich vor einen Spiegel stellen oder sie bekommen ein kleines Spiegelmosaik und stellen sich folgende Fragen: Was ist mir wichtig? Worauf achte ich? Was beeinflusst mich?
• Arm – reich (M2): Es geht hier darum, sich bewusst zu machen, was Armut und Reichtum bedeuten. Die Schüler*innen sollen eigene Beispiele finden.
• Bildung, ein Kinderrecht –wozu? (M3): Die Schüler*innen recherchieren mithilfe des Arbeitsblattes über Kinderrechte.
• Was machst du, wenn du (S. 24) … Schüler*innen sprechen über Leidbewältigungsstrategien mit der „Think-pair-share-Methode“: Schüler*innen bearbeiten zuerst die Fragestellung alleine, nach einer gewissen Zeit (ca. 5 Minuten) besprechen sie ihre Antworten mit ihren Sitznachbar*innen. Anschließend werden die Ergebnisse aus diesen Gesprächen im Klassenplenum besprochen.
• Malala: Die Schüler*innen setzen sich mit dem Leben von Malala auseinander (DigiPoint S. 25) und gestalten dazu eine Heftseite.
• Buchtipp: Yousafzai M.: Malalas magischer Stift, Zürich: NordSüd Verlag 2018.
Vertiefung/Abschluss:
• Mädchen – Burschen: Warum haben Mädchen und Jungs in manchen Ländern unterschiedliche Bildungschancen? Wie wirkt sich das auf ihr Leben aus? Die Schüler*innen diskutieren über diese Fragen im Plenum.
• Wir helfen: Beispiele von Organisationen suchen, die Solidarität mit Schwachen und Armen leben. Ein Plakat dazu gestalten und/oder eine Hilfsaktion starten.
• „Alltagsleid“ von Menschen darstellen: Eine Collage mit Leidensberichten aus Tageszeitungen gestalten und mit Trostworten beschriften.
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Ergänzende Methoden zur Selbstreflexion Leid hat viele Gesichter (M1)
Die Selbstreflexion bietet gerade im Zusammenhang mit dem Thema „Leid“ sehr viele Möglichkeiten, Erfahrungen der Schüler*innen aufzugreifen und gemeinsam zu besprechen.
Wetterkarte
1. Nimm ein weißes DINA4-Blatt und einen Stift.
2. Male deine Stimmung mittels Wettersymbol (Sonne, Wolken, Regen, Blitzte) auf das Blatt.
Selbstbild malen
1. Nimm ein weißes DINA4-Blatt und Stifte.
2. Zeichne oder male nun, wie du dich selbst in einer bestimmten Situation siehst.
Brief an mich
1. Nimm dir ein Papier, ein Kuvert, Briefmarke und Stifte.
2. Schreib nun zu einem Thema, das dich beschäftigt, einen Brief an dich selbst.
3. Gib ihn ins Kuvert und schicke ihn an dich selbst.
Feder-Stein
1. Nimm dir ein weißes DIN-A4-Blatt.
2. Schreibe zu folgenden Fragen Antworten auf:
Schwer im Magen, wie ein Stein, lag mir heute, dass …
Hart wie ein Stein war heute für mich, dass ...
So leicht wie eine Feder habe ich mich gefühlt, als … Heute hat mich schwerelos gemacht, dass …
Koffer packen
1. Nimm ein weißes DINA4-Blatt.
2. Gestalte einen Koffer, einen Mülleimer und eine Schatzkiste und überlege dir, was du wo hineingibst.
Koffer: Ich packe in meinen Koffer und nehme mit nach Hause …
Mülleimer: Ich schmeiße in den Mülleimer und lasse hier …
Schatzkiste: Ich packe in meine Schatzkiste, weil ich es vielleicht noch einmal brauche …
Zielscheibe
1. Male eine Zielscheibe auf ein weißes DIN-A4-Blatt.
2. Zuerst zeichne ein großes Kreuz mittig über das Blatt. Danach ziehe geschlossene Kreise im Abstand von 2 cm. Diese Kreise werden größer und gehen durch das Kreuz.
3. Beschrifte die einzelnen Bereiche, je nachdem, was du reflektieren möchtest.
Quelle: miederer-heislbetz_lernprozesse.pdf Reflexion – Methodenkartei (uni-oldenburg.de)
Der Spalt zwischen armen und reichen Menschen bzw. auch Ländern wird immer größer. Hast du dir schon einmal überlegt, wann man von Armut oder von Reichtum spricht?
• Bedeuten diese Begriffe für alle Menschen das Gleiche?
• Was kannst du tun, um Menschen zu helfen?
armutsunterlage_3.pdf
Die youngCaritas hat eine sehr umfangreiche Broschüre zusammengestellt, wo es um Armut in Österreich geht. Es sind dort auch einige Methoden angeführt, wie man zu diesem Thema arbeiten kann.
• http://www.armutskonferenz.at/files/kargl_ landau_randnotizen-2002.pdf
In diesem Artikel von Martina Kargl und Michael Landau geht es darum, Armut als Ausdruck von Werturteilen zu definieren.
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Die UNICEF (= Abkürzung für „United Nations International Childrens’ Emergency Fund“), das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, das im Dezember 1946 gegründet wurde, unterstützt Familien in ungefähr 190 Staaten weltweit. 1989 wurden die Rechte des Kindes
in der sogenannten Kinderrechtskonvention (= Vertrag über die Rechte der Kinder) festgelegt. UNICEF war an der Ausarbeitung beteiligt und wurde zu einer Art Anwalt der Kinder. Welche Kinderrechte gibt es?
Die UNICEF setzt sich unter anderem ein für:
BILDUNG
GLEICHHEIT
Finde noch weitere Aufgabengebiete von UNICEF:
SCHUTZIMKRIEG&AUFDERFLUCHT
Artikel 29
Deine Bildung soll dir helfen, alle deine Talente und Fähigkeiten zu entwickeln. Sie soll dich außerdem darauf vorbereiten, in Frieden zu leben, die Umwelt zu schützen und andere Menschen und ihre Rechte zu respektieren, auch wenn sie anderen Kulturen oder Religionen angehören. Dafür sollst du auch die Menschen- und Kinderrechte kennenlernen und achten.
Hast du das gewusst? Was sagst du dazu?
Recherchiere selbst: https://unicef.at/fileadmin/media/Kinderrechte/ CRC/KRK-kinderfreundlich-2014-pdf.pdf https://www.kija.at/kinderrechte
Quellen: Weltkindertag Fest Feiern – Kostenloses Bild auf Pixabay unicef.at/einsatzbereiche/schule-bildung/ unicef.at/infomaterial/zur-lage-der-kinder/zur-weltweiten-lage-derkinder/
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Bibelstelle nacherzählen und als Standbild nachstellen. (A, E) aufgrund der Bilbelstelle über einen würdevollen Umgang mit Menschen diskutieren. (B)
• begründen, was krank sein/gesund sein für sie bedeutet. (D)
• die Bibelstelle mit ihrem eigenen Leben in Verbindung bringen. (C)
• eigene Fähigkeiten reflektieren und sich für andere einsetzen. (E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur Heilung am Sabbat (I2)
• Körperübung: Schüler*innen sollen in sich hineinspüren, was es für sie bedeutet, verschiedene Körperhaltungen einzunehmen. Sie gehen zuerst aufrecht in der Klasse – dann gekrümmt – dann wieder aufrecht.
Reflexion: Was ist dir aufgefallen (Körperhaltung –Gesichtsfeld …)? Was drückt nieder? Was richtet auf?
• DigiPool: Heilsame Gesänge: Informationen und Videos unter: https://www.healingsongs.de/liedarchiv-zum-mitsingen/ auch auf Spotify sind viele Lieder zu finden.
• Buchtipp: Bosinger, W./ Friedrich, W. Chanten: Eintauchen in die Welt des heilsamen Singens, München: Süd-West-Verlag, 2008.
• Heilung am Sabbat (S. 26): Lesen/erzählen der Bibelstelle – Buch oder Erzählvorlage (M1)
Brainstorming zur Bibelstelle: Was fällt in der Bibelstelle auf? Welche Begriffe sind schwierig oder unbekannt? Krank vs. gesund – Wann ist jemand krank, wann gesund? Brainstorming an der Tafel. Was bedeuten diese Begriffe?
• Worte und Taten (S. 26): Die Schüler*innen überlegen, welche Worte und Taten niederdrücken und verletzen. Wichtig ist auch, die heilenden Worte und Taten nicht zu vergessen. Sie können auch notieren, was positive oder negative Worte und Taten in ihnen bewirken.
• Krankensalbung (S. 27): Nach der Erarbeitung die Geschichte von dem jungen Mann lesen und besprechen. (M2)
• Würde: Was bedeutet Würde? (Menschen als Ebenbild Gottes – Menschenrechte) Wo erlebe ich würdevollen Umgang in meinem Leben? Woran sieht man, dass Jesus mit Menschen in Würde umgeht? Wie können wir einander den Rücken stärken?
• Was sind YoungCarers? Über 42.000 Kinder und Jugendliche pflegen und unterstützen in Österreich Familienangehörige – Schüler*innen informieren sich über YoungCarers Austria (sozialministerium.at) und diskutieren darüber. Kraft- und Trostbriefe: Die Schüler*innen schreiben an Menschen, die im Moment Unterstützung brauchen. Hierzu kann auch im Vorfeld eine Kooperation mit einem Krankenhaus/Alters- und Pflegeheim vor Ort hergestellt werden.
I1 Kraft und Trost spenden (Die Heilung am Sabbat)
Jesus geht auf Menschen zu. Er sieht ihre Leiden und vollzieht in Wort und Tat Heilungen. Er zeigt damit, dass sich Gott für uns Menschen ein Leben in Fülle wünscht. Auch in dieser Bibelstelle ist es nicht anders. Jesus bemerkt während des Sabbatgottesdienstes eine gekrümmte Frau. Er ruft sie zu sich. Er stellt sie, die Ausgestoßene, in die Mitte und nimmt sie und ihr Leiden wahr. Man erfährt von dieser Frau, die irgendwo in der Masse verborgen war, dass sie seit 18 Jahren gekrümmt ist, weil sie von einem Dämon geplagt wurde. Jesus berührt sie. Er richtet sie auf, befreit sie und weist so auf den eigentlichen Sinn des Sabbats hin: den Menschen, der von Gott geliebt wird und der befreit, aufrecht und heil seine Würde finden und leben soll. Gott will nicht, dass der Mensch niedergedrückt und belastet wird.
Es geht immer zuerst um den Menschen und danach um die Religion. Jesus setzt sich mit dieser Heilung nicht nur über das Verbot hinweg, am Sabbat, an dem gemeinsam gefeiert und Gott gepriesen wird, zu heilen, sondern auch darüber, mit einer fremden Frau zu sprechen. Er erscheint als Retter, dessen Nähe und Berührung heilt. Durch seine Worte und Taten kann der Mensch Gottes Wohlwollen erahnen. Gebeugt sein, belastet sein, niedergedrückt sein, verletzt sein sind Erfahrungen, die Menschen in ihrem Leben auf vielfältige Art und Weise machen, und nichts, wofür man sich schämen oder verstecken muss. Sie sind kein Tabu. Jesus vermittelt hier ein Gottesbild, das Mut machen und ein erfülltes Leben schenken möchte – damals wie heute.
Betrachtet man den Begriff „synkypto“ genauer, bedeutet er wörtlich übersetzt „zusammengebückt“ und damit nicht fähig, sich aufzubeugen (anakypto). Die Frau hatte nicht die Kraft, sich aufzurichten. Nur welche Umstände haben dazu geführt, dass ihr Körper so ist? Was ist die Ursache dafür, dass sie den Kopf nicht mehr heben kann und sie immer mehr Begrenzungen, eine Verschlimmerung und Verfestigung ihres Leidens erfährt? Geht ihr Leiden auf psychische Verletzungen, mangelnde Ernährung und zu harte Arbeit zurück? Als Grund wird ein Dämon genannt, eine zur Zeit Jesu übliche Erklärung für diese Art von Leiden. Doch das Entscheidende ist die Heilung selbst. Jesus ruft sie zu sich, spricht ihr Heilung zu und legt ihr dann die Hände auf. Für die Frau, aber auch ihr Umfeld, ist diese Erfahrung neu, und alle brauchen Zeit, um sich darauf einzustellen.
Diese Heilungsgeschichte ist zugleich auch eine Erlösungsgeschichte, denn Jesus fordert dazu auf, diese Sabbatheiligung, die vom Synagogenvorsteher als Verstoß gegen das Gesetz angesehen wird, in Bezug auf eine Frau zu sehen, die ausgegrenzt ist. Sie wieder in die Gemeinschaft einzubinden, sie von dem zu befreien, was sie daran hindert, Teil der Gemeinschaft zu sein, ist auch (oder besonders) am Sabbat geboten. Jesus bezieht sich, wie der Synagogenvorsteher, auf die Tora und stellt die Frage in den Raum, ob das Sabbatgebot nicht auch anders verstanden und gelebt werden kann. Letztendlich ist diese Geschichte eine Ermutigung, der Kraft und Liebe Gottes zu vertrauen, aber auch das soziale Gefüge im Blick zu behalten, denn Heilung ist nur dann möglich, wenn sich auch dort etwas verändert.
Quelle: Mirjamheft_2013.pdf (akd-ekbo.de)
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Erzählvorlage: Die gekrümmte Frau (M1)
An einem ruhigen und sonnigen Sabbatmorgen schleppt sich eine gekrümmte Frau langsam durch die Gasse. Ihr Blick ist immer auf den Boden gerichtet. Sie tastet sich Schritt für Schritt vorwärts. Ihr gebeugter Rücken schmerzt bei jedem Schritt. Seit 18 Jahren kann sie nicht mehr aufrecht gehen. Sie hat nur ein Ziel. Sie möchte zur Synagoge, um die Lesungen über das Gesetz und die Propheten zu hören. Sie kommt nie zu spät, denn hier erfährt sie Gottes Trost und kann ihn preisen.
Immer wieder blickt sie mühsam zur Seite, um sich zu vergewissern, ob sie noch auf dem richtigen Weg ist. Sie kennt jede Tür und jeden Stein, der zur Synagoge führt. Sie sieht den Staub auf der Gasse, den Schmutz, der ihren Weg säumt. Das Blau des Himmels und die Sonne sieht sie nicht. Eine schwere Krankheit hat ihren Rücken gekrümmt und deshalb kann sie sich nicht mehr aufrichten und den Vögeln beim Fliegen zusehen und sich die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen lassen. Doch trotz ihrer Schmerzen und ihres Kummers vertraut sie auf Gott.
Sie weiß, dass heute ein ganz besonderer Tag ist. Anders als andere Tage. Jesus wird zur Synagoge kommen und aus der Schrift lesen. Sie ist aufgeregt und angespannt. So viele Dinge hat sie schon von ihm gehört. So vielen Menschen soll er schon geholfen haben. Sie seufzt. Sie hat Angst. Sie hofft. Endlich ist sie bei der Synagoge angelangt. Vorsichtig und
Quelle: Simone Rieser-Kurzmann
Dieses
ganz versteckt sucht sie sich in der Synagoge einen Platz in der Ecke der Frauen und setzt sich leise hin. Die anderen Frauen nehmen sie gar nicht wahr, so klein und in sich zusammengesunken sitzt sie da. Sie kann Jesus nicht sehen. Sie sieht nur die vielen Füße und den Fußboden. Das macht nichts, denn umso aufmerksamer hört sie zu. Ihr Herz steht weit offen und voll Freude und Begeisterung hört sie Jesus zu. Sie nimmt jedes Wort in sich auf.
Sie ahnt nicht, dass dieser Tag ihr Leben verändern wird. Sie hört einfach nur zu und ist ganz still und klein. Doch Jesus hat sie längst bemerkt. Er hat sie gesehen, als sie hereingeschlurft ist. Vielmehr noch, er ruft sie zu sich. Sprachlos und unsicher, ob er wirklich sie meint, steht sie umständlich auf. Sie kann sich kaum nach vorne bewegen. Alle Augen sind auf sie gerichtet. Als sie endlich vor ihm steht, spricht er mit ihr und berührt ihren schmerzenden Rücken. Und da merkt sie es. Sie spürt eine ungeheure Kraft. Das erste Mal seit 18 Jahren kann sie sich aufrichten. Sie blickt in das lächelnde Gesicht von Jesus. Sie sieht sich in der Synagoge um und merkt das Erstaunen in den Gesichtern der anderen. Sie ist einfach überwältigt vor Glück und Freude. Ihr Leben beginnt neu.
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Oft erinnere ich mich an eine sehr turbulente Zeit in meinem Leben zurück, in der ich ziemlich schwach gewesen bin und selbst mit Gott gehadert habe. Völlig unerwartet landete ich im Alter von 19 Jahren mit einer schweren Herzerkrankung im Krankenhaus. Ich musste sofort auf die Intensivstation verlegt werden, da mein Zustand ziemlich kritisch war. Sieben Tage habe ich auf dieser Station verbracht – und glaubt mir, ich hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken. Ich stellte mir oft die Frage „Warum gerade ich?“. Obwohl ich mich mit Gott immer sehr stark verbunden gefühlt habe, zweifelte ich in diesen Tagen sehr an meinem Glauben. An einem der darauffolgenden Tage wurde ich von den Krankenschwestern gefragt, ob mich die Krankenhausseelsorgerin besuchen darf. Ich war einverstanden und wartete gespannt auf ihren Besuch. Mit dieser Seelsorgerin hatte ich tiefgehende Gespräche über Gott und die Welt. Es tat einfach gut, mit einer Person über diese Themen zu sprechen. Ich fühlte mich sehr verstanden, wenn es in den Gesprächen um meine Zweifel ging. Die Krankenhausseelsorgerin kam öfters zu mir. Eines Tages brachte sie mir sogar die Krankenkommunion. Das ist der Leib Christi, den Kranke in einer kurzen Feier empfangen können. In einem unserer Gespräche kamen wir auch auf die Krankensalbung zu sprechen. Für mich war die Krankensalbung immer etwas für alte Leute, die kurz vor ihrem Tod standen. Doch
sie erzählte mir vom eigentlichen Sinn dieser besonderen Salbung. Sie soll eine Stärkung sein, um wieder zu Kräften zu kommen. Da ich unbedingt wieder gesund werden wollte, entschied ich mich zum Empfang dieses Sakraments. Die Entscheidung fiel mir allerdings nicht leicht, da ich zu Beginn ein ungutes Gefühl hatte. Schließlich besuchte mich ein Pfarrer, der mir sofort sympathisch war. Dieser Moment der Salbung war etwas ganz Besonderes. Ich war in diesen Minuten sehr berührt und emotional bewegt. Nach dieser Feier fühlte ich eine große Erleichterung. Es war ein gutes und angenehmes Gefühl und ich habe es nicht bereut, dass ich mich dazu entschieden habe.
Glücklicherweise bin ich jetzt wieder fit und habe keine bleibenden Schäden davongetragen. Der Weg dieser Krankheit war sehr steinig und nicht immer leicht zu gehen, doch ich durfte einige Erfahrungen erleben, die mich sehr prägten.
Quelle: Erfahrungsbericht eines jungen Menschen, bearbeitet von Andrea Kern
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• religiöse Elemente von Allerheiligen, Allerseelen und der damit verbundenen Bräuche beschreiben. (A) die Entstehungsgeschichte dieser Feste kurz umreißen. (C)
• im Internet mehr über das Leben von Louise von Marillac herausfinden. (B)
• an einem sozialen Projekt teilnehmen. (E)
Informationen:
Hintergrundinformationen zu Allerheiligen und Allerseelen (I2)
• Allerheiligenlitanei – nach der Vorlage der traditionellen Litanei (GL Nr. 556) – mit Namen der Schüler*innen der Klasse verfassen und beten.
• Held*innen: Gemeinsames Suchen und Finden nach Kriterien, die Menschen zu Held*innen machen. Beispiele für Alltagsheld*innen: https://www.helden-des-alltags. de/helden-2020/
Held*innen des Alltags im schulischen Kontext suchen und ehren.
• Der Tod ist …: Die Schüler*innen überlegen, welche Farbe der Tod für sie hat und schreiben eine Geschichte dazu ins Heft.
• Buchtipp: Das Leben und ich. Lesen oder erzählen dieser Geschichte.
Larsen, E. H./ Schneider, M.: Das Leben und ich. Eine Geschichte über den Tod, Berlin: Kleine Gestalten. 2019
• Allerheiligen – Allerseelen –Halloween (S. 28): Die Schüler*innen erarbeiten die Seite im Buch und vergleichen dann in der Klasse, welche Bräuche sie zu diesen Festen kennen. Sie gestalten danach eine Seite im Heft.
• Babyklappe (S. 29): Die Schüler*innen recherchieren im Internet (baby.pdf (uni-siegen. de) und erstellen eine PPP.
• Die Schüler*innen setzen sich mit folgenden Fragen auseinander: Was ist eine Babyklappe? Wie funktioniert sie? Warum gibt es heutzutage eine Babyklappe? Gibt es heute überhaupt noch Findelkinder?
• Allerheiligenstriezel backen (M1): In Kooperation mit Ernährung und Haushalt oder als Teil einer Projektwoche können die Schüler*innen einen Striezel für Allerheiligen backen. Diesen können sie dann verschenken oder in der Klasse z. B. bei einem gemeinsamen Frühstück essen.
• Helfen macht Freude: Die Schüler*innen suchen sich ein Projekt aus, mit dem sie Hilfsbedürftige unterstützen können.
• Besuch der Barmherzigen Schwestern in Graz: Mariengasse 12, A-8020 Graz. Die Schüler*innen können eine Führung durch das Archiv machen und so einiges über die Barmherzigen Schwestern erfahren.
• Infobox/Plakate zu verschiedenen Hilfsorganisationen. Schüler*innen geben ihr Wissen an ihre Mitschüler*innen bzw. die ganze Schule weiter. So kann auch eine schulinterne Aktion gestartet werden.
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Der Tod und die Endlichkeit des Lebens stellen uns Menschen immer wieder vor Herausforderungen. Lange Zeit hat man versucht, Kinder davor zu schützen und ihnen dadurch die Möglichkeit genommen, sich damit auseinanderzusetzen. Heute weiß man, wie wichtig es ist, Kinder in geeigneter Weise einzubeziehen. Ein Todesfall in der Familie oder Schule oder andere Verlusterfahrungen fordern dazu auf, existenzielle Fragen zu stellen und sich gemeinsam darüber auszutauschen. Feste wie Allerheiligen und Gedenktage wie Allerseelen bieten den Raum, um sich mit diesem Thema näher zu befassen.
Allerheiligen/Allerseelen
Mit den beiden aufeinanderfolgenden Festtagen Allerheiligen und Allerseelen beginnt der November. An diesen Tagen gedenkt die Kirche ihrer Verstorbenen. An Allerheiligen (1. November) werden die Heiligen verehrt. An Allerseelen (2. November) finden Totengedenken, Gräbersegnungen und Gottesdienste statt, die an die Toten erinnern. Viele Menschen besuchen zu Allerheiligen die Gräber ihrer Verstorbenen.
Entstehungsgeschichte
Ab dem 4. Jahrhundert ist ein Fest für alle Heiligen überliefert, das allerdings am Sonntag nach Pfingsten und in Verbindung mit dem Osterfest gefeiert wurde, da das Leben der Heiligen das Geschehen zu Ostern widerspiegelt. Liturgiegeschichtlich geht dieses Fest auf die Weihe eines heidnischen Tempels in Rom zurück, der allen Göttern des Heidentums geweiht war und im Jahr 609 zu einer christlichen Kirche wurde - das – „Pantheon“. Geweiht wurde es auf den Titel: „Maria, Königin aller Märtyrer“. Ab dem 8. Jahrhundert stand in Irland bei diesem Fest nicht mehr das Osterfest, sondern die vergehende Natur im Vordergrund. Von dort gelangte es im I1 Verbunden bleiben (Allerheiligen, Allerseelen, Halloween)
9. Jahrhundert auf den Kontinent. Die sichtbare Vergänglichkeit der Natur sollte den Menschen für die Vergänglichkeit des Irdischen sensibilisieren. Dadurch rückten das Leben nach dem Tod und die Heiligen als Vorbilder in den Mittelpunkt. 835 hat Papst Gregor IV. das Fest offiziell im Kalender festgesetzt. Die Kirche gedenkt an diesem Tag nicht nur aller Heiligen, sondern auch jener Menschen, die ihren Glauben still und konsequent gelebt haben. Im Jahr 998 führte Abt Odilo von Cluny in den ihm unterstellten Klöstern den Gedenktag Allerseelen ein, an dem in der ganzen katholischen Kirche der eigenen Verstorbenen gedacht wird. Durch „gute Werke“ an den armen Menschen im Diesseits wollte man den Seelen im Jenseits helfen.
Abschied, Tod und Sterben in verschiedenen Kulturen
In vielen Kulturen gibt es ein Brauchtum im Zusammenhang mit Abschied und Tod. Im Christentum wird der Verstorbenen gedacht und das Leben gefeiert. In Verbindung mit diesen Gedenktagen steht die Frage nach dem Sterben und dem Tod in unseren Tagen: Wie gehen wir mit dem Tod um? Welche Formen der Beisetzung gibt es? Was für eine kirchliche Begleitung ist möglich und sinnvoll? In diese ernsten Auseinandersetzungen mischen sich immer mehr die gruseligen und schrillen Halloween-Partys. Gerade für Jugendliche scheint Halloween die christlichen Feste verdrängt zu haben. (Halloween, siehe LHB 1, S. 36)
Quellen:
Tod, Trauer und Vollendung (rpp-katholisch.de)
Feiertag Allerheiligen: Ursprung und Bräuche am 1. November | Erzbistum Köln (erzbistum-koeln.de)
Allerheiligen, Allerseelen, Halloween, Tod, Sterben, Begräbniskult, Totenkult, Ahnenverehrung ... siehe schule.at
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Das Leben von uns Menschen ist begrenzt. Deshalb feiern Christ*innen auf der ganzen Welt am 1. November Allerheiligen und am 2. November Allerseelen. Wir denken an diesen Tagen besonders an die Heiligen und an unsere Verstorbenen.
Zu Allerheiligen werden häufig Allerheiligenstriezel gebacken und an Patenkinder verschenkt. Dieser Brauch geht auf die antiken Trauerkulturen zurück, als es üblich war, die geflochtenen Haare als Zeichen der Trauer abzuschneiden. Diese Geste soll den Respekt und die Ehrfurcht der Lebenden vor den Toten symbolisieren.
ZUTATEN:
1Pkg Trockenhefe
500g Mehl(TypeW480)
50g Zucker
0.5TL Salz 1 Ei
140g Butter
260ml Milch
Quellen: Allerheiligenstriezel – Rezept | GuteKueche.at Zopf Hefezopf Osterzopf – Kostenloses Foto auf Pixabay
Zubereitung:
• Das Mehl, Trockenhefe, Zucker, Salz, Ei und die in Stücke geschnittene Butter in eine große Schüssel geben. Die Milch zum Schluss zufügen und gut durchkneten.
• Den Teig in der Schüssel für 2 Stunden an einem warmen Ort zugedeckt ruhen lassen.
• Den Teig kräftig durchkneten, bis der Teig kaum mehr an der Hand kleben bleibt. Sollte er noch kleben, noch einmal eine Stunde gehen lassen.
• Anschließend noch mal kneten, danach drei gleich lange Stränge formen. Die Stränge nebeneinanderlegen, die oberen Ende zusammendrücken und einen Zopf flechten und gut miteinander verbinden. Die Enden mit Wasser beträufeln und gut zusammendrücken.
• Den geflochtenen Zopf vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Den Backofen auf minimale Temperatur einstellen und das Backblech einschieben, den Striezel 30 Min. darin gehen lassen. (30 Min. nicht das Backrohr öffnen!)
• Nun den Striezel mit Ei bestreichen und mit Ober- und Unterhitze das Backrohr auf 180°C hochdrehen und den Stiezel ca. 30 Min. backen.
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Lehrplanbezug: Kompetenzbereich B: Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 3:
»Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können
»Kompetenzbeschreibung (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler verfügen über vertiefte Grundkenntnisse zum Alten Testament und zur Vielfalt der biblischen Sprachwelt
»Anwendungsbereiche (AB):
›Biblisch-hermeneutische Kompetenz: literarische Gattungen in der Bibel; Geschichte des Volkes Israel im Überblick
»Unterrichtshinweise: Ausgewählte Textsorten, Geschichte als Heilsgeschichte am Beispiel der Erzeltern
Grundkompetenzen:
Die Schüler*innen können …
»Beispiele für verschiedene Textsorten in der Bibel nennen. (A) »die Geschichte der Familie Abrahams erzählen. (A) »erklären, woher das Volk Israel kommt. (A, B) »die Geschichte des Volkes Israel skizzieren. (A) »einige Besonderheiten der Sprachen der Bibel erklären. (B) »begründen, warum das Alte/Erste Testament für viele Menschen bedeutend ist. (B, D)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Gottesliebe und Menschenliebe/Freiheit und Offenbarung/Zusage und Verantwortung.
Kapitel 3 erschließt das Alte/Erste Testament auf zwei Ebenen: Erstens über die unterschiedlichen Textsorten und die Besonderheiten der biblischen Sprache und zweitens über die Verbindung von Bibel und Heilsgeschichte. Letztere wird schon mit dem Eröffnungsbild von Marc Chagall, dem Besuch der Engel bei Abraham und Sara, aufgegriffen. Das Kapitel befasst sich zunächst mit unterschiedlichen Textsorten und regt zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit biblischen Texten an. Dies soll ein Bewusstsein für die Vielfalt der Textsorten schaffen. Anschließend werden die Erzählungen um die Erzeltern – ebenfalls mithilfe unterschiedlicher Textsorten – aufgegriffen, wobei hier die Aufmerksamkeit auf die Rolle der Frauen Abrahams und Jakobs gelegt wird. Ausgehend von den Erzeltern wird die biblische Geschichte des Volkes Israel dargestellt, als Ineinander von Bibel und (Heils)Geschichte. Auf diese Weise wird die Bibel als Reflexion und Begleitung der Geschichte, nicht als Geschichte selbst beschrieben: Die Bibel ist kein exaktes Zeugnis der Geschichte, aber sie ist in ihr verankert. Am Ende des Kapitels kommen die Sprachen der Bibel in den Blick und können von den Schüler*innen praktisch erschlossen werden.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• das Bild beschreiben und es im Kontext der Abraham-Geschichte einordnen. (A, D) unterschiedliche Textsorten des Ersten Testaments aufzählen und klassifizieren. (A, B)
• den Inhalt, Sprachformen und den Gebrauch biblischer Texte erläutern. (A, B)
• Besonderheiten und Merkmale der Entstehung der Bibel beschreiben und untersuchen. (A, C)
• am Beispiel Abrahams zeigen, dass Gottvertrauen wirksam ist. (A, F)
• biblische Berufungserzählungen aufzählen und diskutieren. (A, C)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur Bibel: Die Bibel ist mehr als ein Buch. (I1)
• Hintergrundinformationen zu Marc Chagall: Kirche St. Stephan/Mainz (I2)
• Kompetenzcheck Spalte „vorher“ bearbeiten (S. 42).
• Kurzwiederholung zu Abraham. Erinnern an das Leben von Abraham mithilfe eines Erklärvideos. Schüler*innen formulieren fünf kurze Fakten über das Gesehene. https://www.youtube.com/ watch?v=EJ4LsRzaCJk
• Wem vertraust du und wem glaubst du? Erarbeiten von Kriterien für eine vertrauenswürdige Person.
• Bildarbeit „Besuch der drei Engel“. Das Bild 10 Sekunden zeigen, wegblenden und dann aus der Erinnerung das Bild gemeinsam erarbeiten (Farben, Figuren, Aufbau …). Vergleichen des Bildes mit Gen 18, 1-16.
• Hör-Kim-Übung: Ein*e Schüler*in schließt die Augen (bzw. verlässt den Raum). Er/ sie wird von Schüler*innen mit verstellter Stimme beim Vornamen gerufen. Erraten, wer gerufen hat.
• Unterschiedliche Bücher auflegen (Liederbuch, Gedichtband, Roman, Sachbuch, Gebetsbuch ...). Untersuchen der literarischen Genres und Anwendungen: Wer liest diese Bücher, in welchem Kontext werden diese verwendet …? Anschließend legt die Lehrperson eine Bibel dazu. Diskutieren von Gemeinsamkeiten und Besonderheiten.
• Einleitung Texte aus fast 1000 Jahren (S. 34) lesen und besprechen. Textsorten der Bibel. Arbeitsauftrag (S. 35) mithilfe der Bibel oder PC/Tablet (https:// www.bibleserver.com/) bearbeiten.
• Die Berufung Abrahams. Bibeltext S. 34 lesen und Lückentext bearbeiten. (M1)
• Einen Stammbaum der eigenen Familie erstellen.
• „Rock my soul in the bosom of Abraham“. Philosophieren und theologisieren über den Liedtext. Das Lied anhören und/oder singen. Eine Variante: https://www.youtube.com/ watch?v=aWRdnirXJSg
• Gott schützt und schenkt Segen. (M2) Persönliche Auseinandersetzung mit einem Segenstext.
• Berufungen heute. Anhand von Fragen sich mit Berufungen auseinandersetzen. Was meint das Wort Berufung? Welches Wort verbirgt sich darin? Gegenüberstellung von Beruf und Berufung. Wann wird ein Beruf zur Berufung? Kennst du Menschen, die sich gegenwärtig berufen fühlen?
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I1 Die Bibel – mehr als
Die Bibel ist kein Einzelbuch, sondern sie enthält zwei Buchsammlungen: die 46 Schriften des Alten (oder Ersten) Testaments und die 27 Schriften des Neuen Testaments. Das heutige Judentum und die protestantischen Kirchen zählen allerdings sieben Spätschriften des Alten Testaments nicht zur Bibel: Tobit, Judit, 1 und 2 Makkabäer, Weisheit, Jesus Sirach, Baruch. Das Verzeichnis der von der Kirche anerkannten biblischen Schriften heißt Kanon (Maßstab, Richtschnur).
Gewachsen in 1000 Jahren
Das Alte Testament ist nicht vom Himmel gefallen, sondern innerhalb eines Jahrtausends im Volk Israel entstanden. Es ist der schriftliche Niederschlag der Glaubensgeschichte dieses Volkes:
Am Anfang steht die mündliche Weitergabe von Glaubenserfahrungen im Volk Israel: Erzählungen über den Auszug aus Ägypten unter Mose, Erzählungen über die Stammväter: Abraham, Isaak, Jakob etc.
Kurze Texte entstehen: Lieder (z. B. DeborahLied in Richter 5,1-31) Gesetzestexte ...
Schriftsteller schreiben längere Abschnitte nieder, andere sammeln sie zu „Büchern“ (Schriftrollen), bearbeiten sie, reihen um, kürzen oder erweitern usw.
Geschrieben in drei antiken Sprachen
Das Alte Testament wurde fast zur Gänze in Hebräisch verfasst. Einiges ist nur in aramäischer und griechischer Sprache überliefert. Das Neue Testament ist zur Gänze in Griechisch (damals die Weltsprache im Mittelmeerraum) verfasst.
Eine recht bunte Sammlung
Die Texte der Bibel sind sehr verschiedenartig. Wir finden in der Bibel: Erzählungen, Lieder, Sagen, Gebete, Berichte, Gesetzestexte, Legenden, Gleichnisse, Weisheitssprüche, Liebeslieder und viele andere „literarische Gattungen“. Bei der Interpretation der Texte ist auf ihre Eigenart und Aussageabsicht besonders zu achten.
Mit einem gemeinsamen Anliegen
Jede Schrift des Alten Testaments bezeugt auf ihre Weise die zentrale Glaubenserfahrung des Volkes Israel: Der „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“ ist ein treuer, den Menschen zugewandter, helfender und befreiender Gott. Im Neuen Testament wird uns bezeugt, dass dieser Gott sich in Jesus von Nazaret endgültig und unüberbietbar auf die Seite der Menschen gestellt hat. Jesus ist die menschgewordene Liebe Gottes, die Angst, Schuld und Tod grundsätzlich überwindet. Gott will, „dass alle Menschen gerettet werden“ (1Timotheus 2,4). Der Auftrag Jesu kann so zusammengefasst werden: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben, und zwar in Fülle!“ (Johannes 10,10)
Die gesamte Bibel ist maßgebliche „UrKunde“ unseres christlichen Glaubens und der christlichen Glaubensgemeinschaft (Kirche). Der erste und der letzte Satz der Bibel zeigen den Horizont unseres Glaubens: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde ...“ (Genesis 1,1) Und: „Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“ (Offenbarung 22,21).
Die Bibel ist von Gott inspiriert, also von Gottes Geist angeregt und beseelt, aber nicht von Gott diktiert (wie das z. B. Muslime vom Koran annehmen). Gott „spricht“ durch menschliche Schriftsteller (und ihre zeitbedingte Ausdrucksweise) zu uns. Die Bibel ist Gotteswort im Menschenwort. Christinnen und Christen glauben, dass Gott sich in diesen Schriften den Menschen offenbart und dass sie durch sie einen Zugang haben zum Geheimnis Gottes und dadurch zum Sinn unseres Lebens. Letztlich geht es nicht um ein interessantes literarisches Werk, sondern um die Begegnung mit dem lebendigen Gott.
Quelle:
Karl Veitschegger: https://karl-veitschegger.at/texte/bibel. htm
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Marc Chagall (1887–1985)
Er ist ein Vertreter des Expressionismus. Den Künstler*innen ging es um die subjektive Wahrnehmung und nicht um die naturgetreue Darstellung. Zu diesem Zweck verwendeten sie expressive Farben und Formen. Chagalls Gemälde zeigen oft Szenen aus der Bibel oder dem jüdischen Leben seines Geburtsortes. Chagall war Jude und wurde in Russland geboren, lebte in den USA und Frankreich.
Ausführliche Biografie von Marc Chagall: https://artinwords.de/marc-chagall-lebenslauf-biografie/
Chagall-Fenster: Kirche St. Stephan Mainz
Die neun Glasfenster von Marc Chagall in der Kirche St. Stephan in Mainz sind nicht nur in Glas gefasste biblische Theologie. Sie stehen für jüdisch-christliche Verbundenheit, aber auch für Völkerverständigung und eine deutsch-französische Aussöhnung. Marc Chagall war ein Jude aus Russland, der in Amerika und in Nizza/Frankreich lebte und arbeitete. Aufgrund seiner Erfahrungen mit dem Holocaust wollte er zeitlebens nie wieder deutschen Boden betreten.
Dem Pfarrer von St. Stephan, Klaus Mayer, selbst Sohn eines jüdischen Kaufmanns, gelang es nach langen und überzeugenden Bemühungen, Marc Chagall zu diesem Werk zu bewegen.
Nach der Restaurierung der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche trat der Pfarrer Klaus Mayer 1973 an Marc Chagall heran, um ein jüdisch-christliches Zeichen der Versöhnung zu schaffen und ein Glasfenster gestalten zu lassen.
Überraschenderweise stimmte Chagall, der Meister der Farbe und der biblischen Botschaft, zu und schuf bis 1985 neun Glasfenster. Die letzten Entwürfe lieferte der Künstler im Alter von 96 Jahren.
Inhaltlich gibt es mehrere Zyklen einer biblischen Theologie. Zunächst schuf Chagall eine
Vision des „Gottes der Väter“: In diesem Zyklus werden Erscheinungsformen des eigentlich unsichtbaren Gottes im Alten Testament dargestellt. Das im Buch dargestellte Werk zeigt den Stammvater Abraham, der von den drei Engeln in Mamre besucht wird. Das zentrale Mittelfenster, „Gott der Väter“, hat drei Teile über Abraham, beginnend mit dem Besuch der drei Engel bei Abraham. Chagall kannte dieses Motiv, das in der russischen Ikonenmalerei sehr verbreitet ist. Abraham sitzt mit drei Engeln an einem Tisch; im Hintergrund, vor einem Haus, ist Sara zu sehen, die Essen zu Tisch trägt. Dieser Besuch wird in Gen 18,1-15 beschrieben: Drei Männer erscheinen vor Abraham, die er sofort als Gott erkennt und die er mit beispielhafter Gastfreundschaft bewirtet. Hier erhält er die Verheißung, dass seine Frau Sara in ihrem hohen Alter noch einen Sohn gebären wird. Berühmt ist dann das Lachen Saras und die Wiederholung dieses Versprechens. Die drei Engel wurden in der christlichen Tradition als Symbol für die Dreieinigkeit Gottes gedeutet. Im hebräischen Text sind die drei Männer eine Erscheinungsform Gottes.
Dargestellt sind auch Jakob, der von der Himmelsleiter träumt, und Moses, der auf dem Berg Sinai die Gesetzestafeln erhält. Das Glaskunstwerk ist künstlerisch in einem sehr eindrucksvollen und tiefen Blau gehalten.
Es folgten die beiden Fenster mit einer „Vision der Heilsgeschichte“. Schließlich entwarf Chagall im hohen Alter die Serie mit dem Thema „Lob der Schöpfung“. Die Glasfläche aller neun Fenster beträgt insgesamt fast 180 Quadratmeter. Jedes Jahr besuchen rund 200.000 Menschen die Mainzer Stephanskirche, um Chagalls einzigartige Kirchenfenster, die einzigen ihrer Art in Deutschland, zu bestaunen.
Quellen: https://www.katholisch.de/artikel/19014-das-blaue-wundervon-mainz https://bistummainz.de/pfarrei/mainz-st-stephan/chagallfenster/die-fenster-von-marc-chagall/
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Abrahams Berufung – Gen 12, 1-5. (M1)
1. Der HERR sprach zu : Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich werde!
2. Ich werde dich zu einem Volk machen, dich segnen und deinen machen. Ein sollst du sein.
3. Ich werde segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den werde ich verfluchen. Durch dich sollen alle Sippen der Erde Segen erlangen.
4. Da ging Abram, wie der ihm gesagt hatte, und mit ihm ging auch Lot. Abram war Jahre alt, als er von Haran auszog.
5. Abram nahm seine Frau mit, seinen und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und alle, die sie in Haran hinzugewonnen hatten. Sie zogen aus, um in das Land zu gehen, und sie kamen in das Land Kanaan.
Abraham glaubt und vertraut und hält an Gott fest. Gott verlangt von Abraham: Achtung, Ehrfurcht, Liebe, Gehorsam, Vertrauen, Stärke, Zuversicht.
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Gott schützt und schenkt Segen. (M2)
„Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen.“ Gott hat Abraham Mut gemacht und ihm Segen verheißen.
Lies diesen Segenstext (für dich) und suche dir einen Teil dieses Textes, der DIR momentan am wichtigsten ist. Schreibe diesen Satz in schöner Schrift in dein Heft.
Der Herr sei vor mir, um mir den rechten Weg zu zeigen. Der Herr sei neben mir, um mich in die Arme zu schließen, um mich zu schützen gegen Gefahren.
Der Herr sei hinter mir, um mir den Rücken freizuhalten, dass ich auch ruhen kann.
Der Herr sei unter mir, um mich aufzufangen, wenn ich falle.
Der Herr sei mit mir, um mich zu trösten, wenn ich traurig bin.
Der Herr sei um mich herum, um mich zu verteidigen, wenn andere über mich herfallen.
Der Herr sei über mir, um mich zu segnen. Es segne DICH der gütige Gott. Heute, morgen und immer.
(IrischerSegen)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Gemeinsamkeiten der abrahamitischen Religionen erkennen und ein Symbol entwerfen. (A, C) die Wanderung Abrahams skizzieren. (A)
• die Namen der einzelnen Protagonist*innen den Familien zuordnen. (B)
• die Erzelternerzählung zusammenfassen und grafisch darstellen. (B, D)
• wichtige Informationen aus Texten filtern und eine Reportage verfassen. (B, C)
Informationen:
• „Frauen in biblischen Zeiten“: Einige Ideen, wie zu diesem Thema im Unterricht gearbeitet werden kann, gibt es hier zu finden: https://www.dioezese-linz.at/dl/MNKnJKJOMkJqx4KnJK/BA_Modul1_Frauen_pdf
• Symbole des Judentums, Christentums und Islam zeigen und auf die gemeinsamen Wurzeln eingehen.
• Die Wanderwege Abrahams auf der Karte im Anhang (S. 140) suchen und eventuell einzeichnen. Als Vorlage kann der DigiPoint S. 36 dienen:
• https://www.bibelwerk.de/fileadmin/verein/Bilder/Was_wir_bieten/Materialpool/Mensch_Welt_ Gott/Wanderwege_Abrahams. jpg.
• So viel Familie – ein Familienwirrwarr (M1): Schüler*innen versuchen die einzelnen Namen zu Familien zusammenzufassen. Variante: Das Arbeitsblatt an die Tafel beamen und den Arbeitsauftrag im Plenum lösen.
• Lesen der Texte (S. 36) und erfüllen der Arbeitsaufträge unter Berücksichtigung der Methodenwerkstatt (S. 133).
• Eine Zusammenfassung der Erzelternerzählung den Schüler*innen präsentieren. Anhand dieser Zusammenfassung kreieren Schüler*innen eine (Netflix-)Serie mit unterschiedlichen Folgen. Die Aufgabenstellung lautet: Finde einen Titel für die Serie und die einzelnen Folgen. Beschreibe oder zeichne, was in den einzelnen Folgen passiert. (M2)
• Zeit für Bilha, Lea, Rahel und Silpa (S. 93): Namen suchen –alphabetisch ordnen, bekannte und unbekannte Namen markieren. Eine Patenschaft für eine unbekannte Person übernehmen und die familiären Beziehungen anhand des Stammbaums (S. 42) herausfinden.
• Abrahams Großfamilie als Familienporträt digital/analog gestalten.
• Aus den Symbolen (z. B. Davidstern, Kreuz, Halbmond) ein gemeinsames Symbol für die abrahamitischen Religionen gestalten.
Frage-Antwort-Spiel (M3) als Wiederholung des Erzählzyklus.
• Wenn es jüdische/muslimische Mitschüler*innen gibt: Finde heraus, welche Bedeutung Abraham/Ibrahim in der jeweiligen Religion hat.
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So viel Familie / ein Familienwirrwarr (M1)
Hier findest du viele Namen von Frauen, Männern und ihren Kindern. Wer gehört zu wem? Finde es heraus und fasse sie (mit unterschiedlichen Farben) zu Familien zusammen. Das Buch (S. 36 und 37), der Stammbaum (S. 42) und das Alte Testament (Gen 35, 21-29) können dir dabei helfen.
Abraham Rebekka Ruben Esau Sebulon
Rahel Ascher Lea Ismael Dan
Naftali Silpa Simeon Hagar Levi
Jakob Juda Bilha Sara Issacher
Ketura Gad Isaak Josef Benjamin
Lösung:
Abraham Rebekka Ruben Esau Sebulon
Rahel Ascher Lea Ismael Dan
Naftali Silpa Simeon Hagar Levi
Jakob Juda Bilha Sara Issacher
Ketura Gad Isaak Josef Benjamin
Dieses
Abraham soll knapp 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung gelebt haben. Er stammt aus dem babylonischen Ur, einer reichen Stadt in einem fruchtbaren Tal, im heutigen Irak.
Ur wird von feindlichen Truppen besetzt. Abrahams Familie flieht nach Norden in die Stadt Haran. Nun tritt Gott auf den Plan. Er erscheint Abraham und befiehlt ihm, seine Heimat zu verlassen. Abraham vertraut auf Gottes Wort, und so beginnt die Wanderung Abrahams in das Gelobte Land Kanaan, das Gott ihm verheißen hat. Dieses Land soll seine neue Heimat werden.
Gott erscheint Abraham mehrmals und macht große Versprechungen: Seine Nachkommen sollen so zahlreich sein, wie die Staubkörner auf der Erde und die Sterne am Firmament. Gott schließt einen Bund mit Abraham. Dieser Bund soll das Vertrauen und den Glauben Abrahams stärken.
Doch Abraham und Sara sind irgendwann sehr alt und immer noch kinderlos, so alt, dass Sara der Verheißung Gottes keinen Glauben mehr schenkt. Weil sie ihrem Mann kein Kind gebären kann, schickt sie ihre Sklavin Hagar zu ihm, damit Abraham mit Hagar Kinder zeuge.
Aus der Verbindung mit Hagar bekommt Abraham einen Sohn, Ismael, der später zum Stammvater der Muslime wird.
Eines Tages erscheinen drei Männer bei Abraham und Sara. Das Paar bewirtet sie. Abraham erkennt plötzlich, dass es Gott selbst ist, der unter seinem Dach einkehrt. Die Männer sagen ihnen voraus, dass sie bald schon einen Sohn bekommen werden. Das bringt Sara zum Lachen.
Tatsächlich wird Sara schwanger und bringt Isaak zur Welt. Bald stellt Gott Abrahams Glauben sehr auf die Probe. Er will von ihm den größten Vertrauensbeweis: Abraham soll ihm seinen einzigen Sohn zum Opfer darbringen. Abraham versteht die Welt nicht mehr, aber er gehorcht. Im letzten Moment hindert ihn Gott daran, seinen Sohn auf dem Opferaltar zu töten. Abraham vertraut und glaubt Gott, das hat er nun bewiesen.
Isaak wächst heran und heiratet Rebekka. Sie werden Eltern von den Zwillingen Esau und Jakob. Jakob, der Jüngere der beiden, erschleicht sich von seinem erblindeten Vater Isaak den Erstgeborenen-Segen. Mit diesem Segen geht das gesamte Erbe an Jakob über. Zwischen den beiden Brüdern kommt es deswegen zu einem heftigen Streit. Esau fühlt sich betrogen. Jakob verlässt das Elternhaus und geht auf Brautschau.
Auf seinem Weg begegnet Jakob seiner Kusine Rahel und verliebt sich in sie. Ihr Vater Laban willigt in die Ehe ein. Die Bedingung ist, dass Jakob sieben Jahre für ihn arbeiten muss. In der Hochzeitsnacht schickt Laban seine älteste Tochter Lea zu Jakob. Damals ist es üblich, dass die älteren Töchter zuerst heiraten. Erst am nächsten Morgen fällt Jakob dieser Betrug auf. Jakob will Rahel zur Frau und arbeitet weitere sieben Jahre für Laban. Dann endlich kann er Rahel heiraten.
Jakob hat mit seinen Frauen (Lea und Rahel) und mit seinen Nebenfrauen (Bilha und Slipa) zwölf Söhne: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Dan, Naftali, Gad, Ascher, Issachar, Sebulon, Josef und Benjamin. Jakob liebt seinen Sohn Josef besonders. Das macht die anderen Brüder eifersüchtig. Sie verkaufen Josef als Sklaven nach Ägypten. Weil er die Träume des Pharaos deuten kann, kommt Josef an den Königshof und wird dort ein hoher Beamter.
Unterdessen sind eine große Dürre und eine Hungersnot über Kanaan hereingebrochen. Jakob schickt seine Söhne nach Ägypten, um dort Getreide einzukaufen, das Josef während der guten Erntejahre zuvor als Vorrat angelegt hat. Sie werden von ihrem Bruder Josef, den sie zunächst nicht erkennen, freundlich aufgenommen. Als sie zum wiederholten Mal zu ihm kommen, gibt er sich ihnen zu erkennen. Er lässt auch seinen Vater Jakob nach Ägypten holen. So ist nun die gesamte Familie in Ägypten.
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Abraham und seine Familien – Frage-Antwort-Spiel (M3)
Kärtchen kopieren, folieren und ausschneiden. Jede*r Schüler*in bekommt 1 bis 2 Kärtchen. Jede Frage ergibt eine Antwort und jede Antwort hat eine neue Frage zur Folge.
ANFANG Wie heißt die Frau von Abraham?
Abrahams Frau heißt Sara.
In welcher Stadt wohnt Abraham mit seiner Familie?
Abraham wohnt in der Stadt Ur. Wer ist die Mutter von Ismael?
Ismaels Mutter ist Hagar.
Gott verspricht Abraham Segen, ein neues Land und Nachkommen.
Was verspricht Gott Abraham?
Die drei Männer sind Boten Gottes.
Sie versprechen ihnen einen Sohn.
Abrahams und Saras Sohn heißt Isaak.
Isaaks Frau heißt Rebekka.
In welchem Zusammenhang stehen die Sterne am Himmel und der Sand am Meer?
Die Sterne und der Sand sind Ausdruck der zahlreichen Nachkommen.
Gott schließt mit Abraham einen Bund – dieser soll das Vertrauen und den Glauben Abrahams stärken.
Was schließt Gott mit Abraham?
Die Zwillingssöhne heißen Esau und Jakob.
Jakob erschleicht sich von seinem blinden Vater den Erstgeborenensegen.
Was versprechen diese Abraham und Sara?
Wie heißt der Sohn von Sara und Abraham?
Wie heißt Isaaks Frau?
Wie heißen die Zwillingssöhne von Isaak und Rebekka?
Was erschleicht sich Jakob von seinem blinden Vater?
Wer sind die drei Männer, die zu Besuch zu Abraham kamen?
Zwischen Jakob und Esau bricht ein heftiger Streit aus.
Was bricht zwischen Esau und Jakob aus?
Was macht Jakob daraufhin?
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Jakob flieht und geht auf Brautschau.
Abraham und Sara glauben nicht mehr an eigene Kinder, weil sie alt sind.
Warum glauben Abraham und Sara, dass sie keine Kinder mehr bekommen werden?
Was bedeutet der Name „Ismael“?
Ismael bedeutet: „Gott hat dich gehört“. Wer war Hagar?
Hagar war die Sklavin von Sara.
Nachkommen sind wichtig, um den Fortbestand der Familie weiterhin zu sichern.
Warum sind Nachkommen so wichtig?
Wie viele Söhne hat Jakob mit seinen Frauen und Nebenfrauen?
Der Name Isaak bedeutet: „Gott hat uns Grund zum Lachen gegeben“.
Jakob liebt seinen Sohn Josef ganz besonders.
Die Brüder verkaufen Josef als Sklaven nach Ägypten.
Josef kommt an den Königshof, weil er die Träume des Pharaos deuten kann.
Josefs Brüder reisen nach Ägypten, weil im Land Kanaan eine Hungersnot herrscht.
Welchen seiner Söhne liebt Jakob ganz besonders?
Jakob hat mit seinen Frauen 12 Söhne.
Wie heißt das Land „Kanaan“ heute?
Das Land Kanaan heißt heute Israel.
Was bedeutet der Name „Isaak“?
Die Religion, die sich nach Hagar und Ismael entwickelt hat, ist der Islam.
Abraham ist für das Judentum, das Christentum und den Islam von Bedeutung.
Was machen die Brüder mit Josef?
Warum kommt Josef in Ägypten an den Königshof?
Warum reisen Josefs Brüder nach Ägypten?
Welche Religion hat sich nach Hagar und Ismael entwickelt?
Für welche drei Religionen ist Abraham von Bedeutung?
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• sich mit dem Motiv des Aufbrechens und des Verlassens der Heimat auseinandersetzen. (D) erklären, woher das Volk Israel kommt. (A, B)
• die Geschichte des Volkes Israel skizzieren. (A)
• den Zusammenhang von Altem/Erstem Testament und der Geschichte Israels erläutern. (B)
Informationen:
• Für die Auseinandersetzung mit der biblischen Geschichte des Volkes Israel sind vor allem zwei Extreme zu vermeiden: Einerseits ist es wichtig zu verstehen, dass die Bibel nicht einfach ein Geschichtsbuch ist, das historische Ereignisse durchwegs korrekt darstellt. Andererseits wäre es falsch, die Bibel als rein fiktiv, als – wie es oft polemisch heißt – „Märchenbuch“ zu verstehen. Die Bibel ist fest in der Geschichte verankert, aber gibt sie nicht einfach wieder; sie reflektiert und interpretiert geschichtliche Ereignisse und deutet sie vor dem Hintergrund des Wirkens Gottes.
Weitere Informationen abrufbar unter: https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/21946
• Blitzlichter meiner Familiengeschichte: Anhand von fünf Impulsen die eigene Familiengeschichte reflektieren: (Herkunftsländer/-orte / Wie weit in die Vergangenheit ist die Familiengeschichte bekannt? / Gibt es in der Familie Vorbilder oder außergewöhnliche Personen? / Gab/ gibt es auch Unglücksfälle? / Ein Blick in die Gegenwart.
• Arbeitsauftrag im Buch: Verfasse einen Text in deinem Heft darüber, was es für dich bedeuten würde, die Heimat zu verlassen.
Verlassen der Heimat in einem Schiff: Zeichnen eines Schiffs, das eine Insel verlässt und in der Zeichnung Stichworte machen: Schiff: Was muss ich unbedingt mitnehmen? Insel: Was werde ich vermissen? Meer: Was lasse ich gerne zurück? Segel: Wer muss mich begleiten, wer kann mich unterstützen? Sonne: Wer/was gibt mir Orientierung?
• Arbeitsauftrag im Buch: Paararbeit mit fünf Fragen und Antworten
Expertenrunde: Jede*r Schüler*in erhält einen Text (1-5) zugewiesen und soll ihn sich genau erarbeiten. Anschließend werden Gruppen aus fünf Schüler*innen gebildet, welche die Textbausteine 1-5 haben. Die Schüler*innen informieren die anderen über die wesentlichen Aussagen ihres Texts (leichtere Textversion: M1).
• History-Chat: Fragen beantworten (M2)
• Timeline: Lesen des Textes. Im Heft einen Zeitstrich über zwei Seiten ziehen, dann werden die fünf im Text beschriebenen Stationen in der Timeline eingetragen und mit Stichworten, Zeichnungen, Symbolen illustriert.
• Vergleichende Bearbeitung des Informationstextes, S. 38–39 mit der Illustration „Israel: Geschichte bis zur Zeit Jesu“ (M3)
• Plus-Minus-Liste über die Erfahrungen aus der Geschichte Israels erstellen: Was waren positive, was waren negative Ereignisse?
• Philosophieren und theologisieren zur Fragestellung: Warum gibt es Israel und das Judentum immer noch, während (fast) alle anderen Reiche und Völker, die im AT beschrieben werden, untergegangen sind?
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1. Vom Zweistromland über Kanaan nach Ägypten
Das erste Buch der Bibel heißt Genesis. Es erzählt von Abraham und Sara. Gott spricht zu Abraham: „Verlasse deine Heimat und gehe in das Land Kanaan!“ Mit seiner ganzen Familie zieht er nach Kanaan. Dort findet er eine neue Heimat. Abrahams Enkelsohn heißt Jakob. Als Jakob alt geworden ist, gibt es eine Hungersnot in Kanaan. Deshalb verlässt Jakob das Land. Er geht mit seiner ganzen Familie nach Ägypten. Dort gibt es noch genug zu essen. Die Nachkommen von Jakob werden zum Volk Israel.
2. Auszug aus Ägypten und Rückkehr nach Kanaan
In Ägypten wird das Volk Israel unterdrückt. Sie müssen als Sklaven schwer arbeiten. Der König von Ägypten (der Pharao) ist grausam zu ihnen. Darum will Gott den Israeliten helfen. Er spricht zu Mose: „Führe das Volk Israel wieder in seine Heimat zurück! Ich bin für euch da!“ Viele Jahre lang wandern die Israeliten durch die Wüste. Endlich kommen sie zurück in ihre alte Heimat. Aber dort leben schon andere Völker. Israel muss das Land Kanaan neu in Besitz nehmen.
3. David, der gute König
Das Volk Israel möchte nun selbst einen König haben. Gott bestimmt Saul zum König. Israel ist jetzt ein Königreich. Gott ist mit Saul aber nicht zufrieden. Deshalb wird David der neue König. David ist ein guter König. Er macht auch Fehler, aber bittet Gott um Vergebung. Die Bi-
bel erzählt: Wenn ein König gut ist, geht es den Menschen gut. Wenn ein König schlecht regiert, geht es den Menschen auch schlecht. Mit König David geht es den Israeliten gut. Davids Sohn heißt Salomo. Auch er ist ein guter König.
4. Die große Katastrophe: das Babylonische Exil
Nach Salomo zerbricht das Königreich in zwei Teile: Im Norden entsteht Israel. Im Süden entsteht Juda. Die Hauptstadt von Juda ist Jerusalem. Die beiden kleinen Königreiche sind umgeben von mächtigen Gegnern. Alleine sind sie zu schwach, um sich zu wehren. Zuerst wird das Nordreich erobert. 150 Jahre später wird auch das Südreich erobert. Jerusalem und der große Tempel werden zerstört. Die neuen Herrscher zwingen viele Menschen, ihre Heimat zu verlassen: Sie müssen weit weg in die Stadt Babylon gehen. Erst 50 Jahre später dürfen sie wieder zurückkehren.
5. Vom Exil bis zur Eroberung durch Rom
Jerusalem ist nicht mehr frei. Das Volk Israel wird nun von fremden Großreichen beherrscht. Diese fremden Herrscher nehmen oft wenig Rücksicht auf die jüdische Religion. Darum wollen die Israeliten wieder frei sein. Sie organisieren einen Widerstand. Sie vertreiben die Fremdherrscher und befreien das Land. Die neue Freiheit dauert aber nur 100 Jahre lang. Im Jahr 63 vor Christus erobern die Römer das Land. Jetzt regieren wieder fremde Herrscher in Jerusalem. Erst 2000 Jahre später wird es wieder ein freies Israel geben.
Israel: Geschichte bis zur Zeit Jesu (M3)
Quellen: Diese Illustration wurde von der Religionslehrerin und Illustratorin Irene Maria Unger für das Handbuch gestaltet und zur Verfügung gestellt. Hinweis zum Werk der Autorin „Glaube in Sicht“: https://www.morawa.at/detail/ISBN-9783901810497/Unger-Irene-Maria/Glaube-in-Sicht
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Beispiele für verschiedene Textsorten in der Bibel nennen. (A) erklären, warum es verschiedene Sprachen in der Bibel gibt und wie es dazu gekommen ist. (B, D)
• erkennen, welches das hebräische und welches das griechische Alphabet ist und Unterschiede benennen. (A, D)
• die Besonderheiten des hebräischen Alphabets aufzählen. (A)
• ihren eigenen Namen auf Hebräisch schreiben. (C)
• einen hebräischen und griechischen Satz übersetzen. (C)
Informationen:
Die Sprachen der Bibel (I1)
• Den eigenen Namen ohne Vokale von rechts nach links/ links nach rechts schreiben.
• Namensspiele mit dem eigenen Namen (Mit Konsonanten neue Wörter kreieren).
DigiPoint anhören und in Gen 1 die Übersetzung mitlesen (S. 41).
• Die Schüttelalphabete (M1): Die Schüler*innen sollen durch die Wortwolken erkennen, worin sich die einzelnen Buchstaben unterscheiden, und ihre Konzentration und das genaue Sehen schulen. Beim hebräischen Alphabet ist jeder Buchstabe 4 x und beim griechischen Alphabet 2 x vorhanden.
• Geheimbotschaft. Einleitung lesen und die Arbeitsaufträge erledigen (S. 40). Die Schüler*innen gestalten eine kurze Botschaft in hebräischer/griechischer Schrift und schreiben sie auf ein kleines Stück Papier. Danach geben sie diese einer*m Mitschüler*in. Diese*r muss die Botschaft entschlüsseln und ebenfalls in hebräischer/griechischer Schrift antworten.
• Den Sprachen der Bibel auf der Spur (M2): Die Schüler*innen übersetzen die beiden Textzeilen aus dem AT und NT und gestalten damit eine Seite im Heft.
• Eine Klasse/Schule – viele Sprachen: Sammelt alle Sprachen, die ihr in der Klasse/ in der Schule sprecht, und gestaltet damit ein Plakat für die Klasse/Schule.
• Ein Wort – viele Sprachen: Die Schüler*innen suchen sich ein Wort aus, das sie in den unterschiedlichen Sprachen auf ein Plakat schreiben.
• Den eigenen Namen in griechischer und hebräischer Schrift schreiben.
• Arbeitsanregungen (S. 41) lesen und die Aufträge umsetzen.
Zettelgeschichte Bibelsprachen (M3): Die Schüler*innen gestalten mit Wörtern aus dem Text (S. 40) eine neue Geschichte.
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Der originale Bibeltext wurde in drei Sprachen geschrieben: Althebräisch, Altaramäisch und Altgriechisch. Das Alte Testament (AT) wurde in Hebräisch und kleine Teile auch in Aramäisch (Daniel 2,4b-7,28; Jer 10,11; Esra 4,8–6,18; 7,12–26) verfasst. Aramäisch war die offizielle Sprache im assyrischen, babylonischen und persischen Reich, zu dem auch Israel gehörte. Beide Sprachen gehören zu einer Sprachfamilie und sind deshalb sehr ähnlich, verwenden sogar das gleiche Alphabet. Auch Jesus sprach Aramäisch.
Gott hat aus den damals riesigen Reichen ein geografisch eher kleines Volk auserwählt: das „Volk Israel“. In dessen Sprache wurden dann auch seine Worte verschriftlich. Auf die Zahlensymbolik der Bibel haben nur das hebräische und griechische Alphabet einen Einfluss ausgeübt. Da im Hebräischen nur die Konsonanten (ohne Vokale) aufgeschrieben wurden, waren die Schriftrollen zudem nicht nur kürzer und dadurch günstiger, sondern sie konnten auch besser abgeschrieben und transportiert werden.
Das althebräische Alphabet besteht aus 22 Buchstaben. Die Zahl 22 symbolisiert die Vollständigkeit des hebräischen Alphabets (Aleph bis Taw).
Die Heilige Schrift der sog. „Urgemeinde“ war hauptsächlich die griechische Übersetzung des hebräischen AT (Septuaginta, Abkürzung: LXX). Schon im 3. Jh. v. Chr. entstand diese Übersetzung. Sie enthält auch Bücher, die von Anfang an in griechischer Sprache verfasst wurden (z. B. die Bücher Judit, Tobit, Baruch, 1 und 2 Makkabäer und das Buch der
Weisheit) und nicht in der hebräischen Bibel zu finden sind. Die Septuaginta hat das frühe Christentum sehr stark beeinflusst. Das Neue Testament (NT) wurde in der damaligen Weltsprache Griechisch (Koine) verfasst. So konnte es überall leicht verstanden und weltweit verbreitet werden. Einzelne Wörter oder kurze Redewendungen sind auch im NT in Aramäisch (z. B. Mk 5,41; 7,34; 14,36; 15,34; Joh 1,38.41-42; 1.Kor 16,22; Röm 8,15).
Das altgriechische Alphabet besteht aus 27 Buchstaben (24 Hauptbuchstaben + Digamma, Qoppa, Sampi), die alle einen Zahlenwert haben.
Die gesamte Bibel wurde mit 22 (AT) + 27 (NT) = 49 Buchstaben geschrieben. Die Zahl 49 (7 x 7) ist ein Symbol für den vollständigen Abschluss des Wortes Gottes.
Quellen: https://menora-bibel.jimdofree.com/fakten-zur-bibel/sprachen/
In welcher Sprache ist die Bibel geschrieben? bibelwerk.at
In welcher Sprache wurde die Bibel geschrieben? Bibelworte.net
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Finde heraus, wie oft jeder Buchstabe des hebräischen und griechischen Alphabets vorhanden ist.
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Übersetze die beiden unten angeführten Stellen aus der Bibel.
In welches Testament gehören sie?
In welcher Sprache sind sie verfasst?
Quellen: Lesen im Bibeltext : bibelwissenschaft.de Alphabet Bibel Buch Altes – Kostenloses Foto auf Pixabay
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Alle Spielenden sitzen im Kreis. In der Mitte liegt ein Stapel mit verdeckten Zetteln. Auf jedem Zettel steht ein Begriff in Hebräisch oder Griechisch. Alle Mitspieler*innen ziehen einen Zettel. Mithilfe der Übersetzung von S. 40 sollen sie herausfinden, was die Wörter bedeuten. Sie schreiben ihre Übersetzung zum Wort dazu. Danach werden alle Zettel erneut auf einen Stapel gelegt. Danach zieht eine Person ein Wort und beginnt mit diesem Wort, eine Geschichte zu erzählen. Das Wort des Zettels muss darin vorkommen.
Danach zieht der/die Nächste dann den nächsten Zettel und setzt die Geschichte fort. Am Ende müssen alle Wörter zu einer Geschichte verschmolzen werden. Vorbereitung: Kärtchen entweder auf normales Papier drucken und jede*r Schüler*in darf das Kärtchen behalten und ins Heft kleben. Sie könnten dann mit diesem Wort eine eigene Geschichte schreiben.
Alternative: Die Kärtchen werden foliert und die Schüler*innen benutzen abwischbare Folienstifte.
Quelle: Genesis 1 Interlinear Bible (biblehub.com) KATA IΩANNHN 1 Apostolic Bible Polyglot biblehub.com
Weitere Übersetzungen finden sich auf: Die Bibel: Urtext und Übersetzungen –Bibelentdeckungen.de
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Lösungen: (M2 & M3)
Hebräisch:
Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. (Gen 1,1)
Griechisch:
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. (Joh 1,1)
Quelle: Hebräisch/ Bibelverse – Genesis 1,1 bis 1,20/ Genesis 1,1 –Wikibooks, Sammlung freier Lehr-, Sach- und Fachbücher Microsoft Word – 20Ideen.doc (bdkj.info)
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Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B: Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
»Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können Symbole deuten und entwerfen und die Sakramente als Zeichen für die Nähe Gottes beschreiben.
»Anwendungsbereich (AB): Religiöse Sprachkompetenz: Symbolsprache und Metaphern
»Unterrichtshinweise: Kreative Symbolgestaltung (im digitalen Bereich), sakramentale Zeichenhandlungen
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
»den Begriff Symbol erklären. (A) »ein eigenes Symbolwappen entwerfen. (C) »Symbole eines Adventkranzes beschreiben. (A, B) »die sieben Sakramente benennen und Bezüge zum Leben von Menschen herstellen. (A, E) »eigene Symbole für die einzelnen Sakramente entwerfen. (C) »symbolische Handlungen einzelnen Sakramenten zuordnen. (B) »die Bedeutung von bildhafter Sprache erläutern und eigene Beispiele anführen. (B, C)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Lebensrealitäten und Transzendenz/Jesus, der Christus
Das Kapitel 4 „Sprache des Glaubens“ ist zeitlich und inhaltlich teilweise der Adventzeit (4.2 und 4.3) zugeordnet.
Mit dem ersten Adventsonntag beginnt das neue Kirchenjahr. Das Kunstgemälde „the peacable kingdom“ von Edward Hicks bezieht sich direkt auf den zentralen Bibeltext dieses Kapitels (Jes 11, 1-9). Mit dem Bild vom Baumstumpf, aus dem ein neuer Zweig wächst, verspricht Jes 11 den Menschen in ihrer Hoffnungslosigkeit neues Leben. Die Vision einer neuen Friedensordnung wird mit dem Bild des Tierfriedens beschrieben. Die Koexistenz zwischen den gefährlichen und den gefährdeten Lebewesen ist möglich. Frieden geschieht durch Überwindung von „Feindschaften“.
Im Advent spielen Brauchtum, Symbole und sprachliche Bilder in vielfältiger Weise eine besondere Rolle. Symbole drücken aus, was in der Sprache schwer auszudrücken ist. Religiöse Sprachkompetenz (Symbolsprache und Metaphern) sollte vermittelt werden. Ausgehend von Alltags-, Wappen- und religiösen Symbolen wird ein tieferes Verständnis für das Symbolische herbeigeführt. Außerdem wird die bildliche Sprachwelt vorgestellt, die für das Verstehen vieler biblischer Texte unumgänglich ist.
Die Doppelseite „Wegbegleiter für dein Leben“ schließlich skizziert die Bedeutung der Sakramente für unser Leben und für unseren Glauben. Im Anhang – im sogenannten Sakramenten-Special können die Schüler*innen eigene Symbole zu den einzelnen Sakramenten entwerfen.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• das Bild beschreiben und das Bild im Kontext des biblischen Textes Jes 11,6-8 interpretieren. (A, D) Symbole als wichtige (religiöse) Ausdrucksformen charakterisieren. (B)
• Merkmale von Symbolen benennen und eigene Beispiele anführen. (A, C)
• ein persönliches Symbolwappen gestalten und es in Beziehung zu ihrem Leben setzen. (C, D)
• die Insignien eines Bischofs benennen und deren Symbolik beschreiben. (A, B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zu Edward Hicks und zu „The Peacable kingdom“ (I1)
• Mit Symbolen arbeiten. (I2)
• Mit Symbolen arbeiten. Ein Herz und ein Verkehrszeichen werden auf die Tafel gezeichnet. Brainstorming darüber, was abgebildet ist und was es bedeutet.
• Einleitungstext Buch (S. 44) lesen und über die Einleitungsfragen in Kleingruppen philosophieren und theologisieren.
• Bildarbeit (Buch, S. 45) Das Bild wird mit dem POZEK-Schlüssel bearbeitet. Zunächst werden nur die ersten drei Ansätze, nämlich Personen/Figuren, Ortsangaben und Zeit, bearbeitet. Die beiden anderen (Ereignis und Kernaussage) werden dann in Kapitel 4.3 ergänzt.
• Einen persönlichen bedeutsamen Gegenstand von zu Hause mitnehmen und in der Klasse vorstellen.
• Die Einführung und Beispiel vom Freundschaftsband (S. 46) lesen. DigiPoint (S. 46) – Was ist ein Symbol? – betrachten und diskutieren.
• Merkmale eines Symbols bzw. des Freundschaftsbands besprechen (S. 46).
• Einen (mitgebrachten) Gegenstand nach den Kriterien eines Symbols beschreiben.
• Einen Symbol-Stundenplan erstellen (M1) oder das wichtigste christliche Symbol – das Kreuz – nach Symbolkriterien bearbeiten und unterschiedliche Kreuzesformen kennenlernen (M2)
• Zeit für ein Gespräch mit Bischof Hermann (S. 47) lesen und Symbole eines Bischofs erarbeiten.
• Zeit für Bischof Hermann: Bischöfliches Wappen analysieren (S. 47). Das Gemeindewappen der Heimatgemeinden der Schüler*innen recherchieren. Welche Symbole enthalten die Wappen? Ein eigenes Symbolwappen entwerfen. Siehe Arbeitsauftrag (S. 47) und Methodenwerkstatt (S. 134).
• Klassenkreuz mit persönlichen Symbolen gestalten: Jede Schülerin und jeder Schüler entwirft ein persönliches Symbol. Diese werden auf einem vorgefertigten Kreuz angebracht.
• Abschluss und Reflexionsrunde mit den Symbolen: Was nehme ich mit für Herz, Hand und Hirn?
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Edward Hicks (1780–1849)
Er kam aus einer Quäkerfamilie. Er machte zunächst eine Kutschenmacherlehre. Neben seiner Arbeit wirkte er als Prediger. Bilder zu malen begann er erst mit 40 Jahren. Für Quäker gehörte Kunst zu den nutzlosen weltlichen Dingen. Als Prediger hatte Hicks jedoch kein Einkommen und so wurde die Malerei sein Broterwerb. Er betrachtete seine Bilder als „gemalte Verkündigung“.
The peacable kingdom
Edward Hicks hat den messianischen Tierfrieden (Jes. 11,6–8) ca. 60 Mal gemalt. Als häufigstes Thema seiner Bilder steht der Tierfrieden, meist in Verbindung mit einer Darstellung von William Penns Friedensschluss, mit den indigenen Einwohnern.
„Immer ist die biblische Szene (Jes. 11,6–8) in eine vorindustrielle amerikanische Landschaft gestellt. Meist ist sie von einem warmen Herbstlicht durchflutet, dessen Quelle unsichtbar bleibt. Die Landschaft mutet paradiesisch an; in einigen Versionen nach der großen Spaltung der Quäkergemeinde 1827/28 deuten abgebrochene oder gespaltene Bäume an, dass die Welt nicht so intakt ist, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Der Vordergrund wird dominiert durch eine Gruppe friedlich miteinander lebender Raub- und Nutztiere, deren Zahl, Anordnung und Gesichtsausdruck in den verschiedenen Versionen variieren. Umgeben sind sie von einem oder mehreren Kindern (Jungen und Mädchen) … Im Hintergrund ist das Durchbruchstal des Delaware in Pennsylvania (Delaware Water Gap) zu sehen. Darin platziert findet sich eine Darstellung von William Penns Friedensschluss mit den indigenen Lenni Lenape in Shackamaxon (1682).“
Auf dem Bild sind Wölfe und Lämmer und noch viele andere Tiere gemeinsam friedlich dargestellt, obwohl sie eigentlich verfeindet sind. Die zentrale Friedensbotschaft lautet wohl, dass Gegensätze und Feindschaften auch im Hier und Jetzt überwunden werden können und dass Frieden möglich ist.
Der Tierfrieden hat nicht bloß illustrierenden Charakter. Es ist ein Bild für die Hoffnung, dass Frieden auch unter den jeweils gegebenen zeitgenössischen Bedingungen wachsen kann.
Es wird in der Literatur darauf verwiesen, dass der Löwe mit dem anthropomorphen Gesicht ein Selbstporträt des Malers ist. Das deutet darauf hin, dass jeder Mensch in sich Anteile eines „Löwen-Egos“ hat. Jede*r hat den Auftrag und die Aufgabe, ihr/sein LöwenEgo zu erkennen und die eigenen Friedenspotenziale zu kultivieren.
Im Religionsunterricht kann der Fokus auf das Spannungsverhältnis von künftiger und gegenwärtiger Eschatologie gelegt werden.
„In einem Vergleich von Jesaja-Text und bildlicher Umsetzung durch Hicks soll gezeigt werden, dass der messianische Friede keine rein jenseitige, zukünftige Größe ist, sondern wie in Penns Friedensschluss mit den Lenni Lenape zumindest bruchstückhaft politische und ökonomische Realität (Vertrag, Stoffballen) werden kann. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis sollen die Schüler*innen eigene Hoffnungsbilder oder -poster gestalten.“
Ausschnitte entnommen aus: Green, JensPeter. Spuren der Hoffnung – Edward Hicks: „The Peaceable Kingdom“ im fächerübergreifenden Religionsunterricht. In: TheoWeb. Zeitschrift für Religionspädagogik, in: 15 (2016), 244–256.
Quellen: https://www.theo-web.de/zeitschrift/ausgabe-2016-01/15.pdf Eine ausführliche Bildinterpretation ist abrufbar unter: https://www.becker-lamers.de/reden-katalogbeitraege/ edward-hicks-bildbetrachtung-2019/
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Religionslehrer*innen ist die Symbolsprache eine vertraute Ausdrucksweise – vielleicht ist es auch deshalb herausfordernd, diesen Zugang nicht allzu selbstverständlich vorauszusetzen und für die aktuellen Symbolwelten der Schüler*innen offen und sensibel zu bleiben.
Was sind Symbole?
Der Begriff „Symbol“ hat seine Wurzeln im griechischen Wort „symballein“, das mit „zusammenfallen, zusammenwerfen, Getrenntes zusammenfügen“ übersetzt werden kann. Von Zeichen, welche eindeutig und klar definierbar sind, und Klischees – geistige oder sprachliche „Schablonen“, überkommene Rede- und Denkschemata – können Symbole mittels folgender Merkmale abgegrenzt werden:
»Symbole sind die Sprache der Religion, weil durch sie Unsagbares ausgedrückt werden kann. Alle Religionen schöpfen aus einer reichen Tradition von Symbolen in den heiligen Schriften, den Gebeten, Sakralräumen, in der Festkultur …
»Symbole sind Bedeutungsträger, sie erzählen Erfahrungen und sind daher sinnvoll.
»Symbole verweisen auf eine unsichtbare Welt, sie erschließen Menschen andere Dimensionen einer inneren Wirklichkeit.
»Symbole sind verdichtete Erfahrungen, sie können nicht durch Erklärungen verstanden werden, sondern sie erfahren durch das Erleben Deutung.
»Symbole sind ambivalent und tragen einen Bedeutungsüberschuss in sich.
»Symbole sind wertvoll für das menschliche Bedürfnis nach Geheimnishaftem und Sinnfülle. Wer im Zusammenhang mit Symbolen nach Eindeutigkeit sucht, kann enttäuscht werden.
Eine Grundvoraussetzung dafür, sich religiöse Inhalte aufzuschlüsseln, ist es, die Sprache der Symbole inwendig zu lernen – damit wird der Religionsunterricht im gelungenen Fall zu einem „Sprachenunterricht“. Konkret können Lehrer*innen Schüler*innen dabei unterstützen, Symbolwelten in ihrem alltäglichen Leben (speziell auch in den Medien) wahrzunehmen und sehen zu lernen, damit Symbolsprache nicht zu einer Fremdsprache wird. Der symboldidaktische Weg ist daher nicht umsonst ein durchgehendes Grundprinzip in der Religionspädagogik, das Türen aufmacht, um in religiöse Lernlandschaften einzutreten.
Symbole und SchülerInnen?
In der Religionspädagogik wird die Frage diskutiert, inwiefern Kinder Symbole als Symbole in ihrem Doppelsinn (Tatsache und Geheimnis; äußere Gestalt und innerer Gehalt) verstehen können. Untersuchungen weisen auf eine stufenweise Entwicklung des Verständnisses hin: ausgehend von einem „magisch-numinosen“ Verständnis über die Ebenen des „eindimensional-wörtlichen“, des „mehrdimensional-symbolischen“, des „kommunikativ-explizierenden“ und des „symbolkritischen“ bis hin zum „nachkritischen“ Verstehen (vgl. Friedrich Schweitzer im Anschluss an James Fowler, zit. nach: Biehl 2001, 2078).
Aus der Berücksichtigung dieser Erkenntnisse ergeben sich vielfältige, dem individuellen Entwicklungsstand der Schüler*innen entsprechende Möglichkeiten des Umgangs mit Symbolen.
Quellen:
Biehl, Peter: Stichwort: Symboldidaktik, in: Mette, Norbert/ Rickers, Folkert (Hg.): Lexikon der Religionspädagogik, Bd. 2, Neukirchen-Vluyn: Neukirchner 2001, 2074–2079. Prettenthaler, Monika/ Scheer, Andrea: Mit Symbolen arbeiten, in: ReliPlus 05-06/2015, S. 20.
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Das Lateinische Kreuz ist das „typische christliche Kreuz“, bei dem der Längsbalken länger ist als der Querbalken. Es verweist auf den Tod von Jesus Christus am Kreuz. Es ist aber auch ein Symbol für die Verbundenheit des Menschen mit der Erde und seinen Mitmenschen und mit Gott.
Die vier kleinen Kreuze in den Winkeln eines großen Krückenkreuzes werden beim Jerusalemer Kreuz als Hinweis auf die fünf Wunden Jesu verstanden.
Das Petruskreuz ist ein auf dem Kopf stehendes Lateinisches Kreuz. Der Apostel Petrus wurde der Legende nach kopfüber gekreuzigt.
Das Griechische Kreuz besteht aus vier gleich langen Armen und ist häufig bei religiösen Orden zu finden. Viele orthodoxe Kirchengebäude haben diesen Grundriss.
Das Malteserkreuz findet sich in den Abzeichen des Malteserordens. Die acht Spitzen werden als die acht Seligpreisungen der Bergpredigt (Mt 5,3–12) gedeutet.
Das Andreaskreuz ist heute oft an Bahnübergängen zu finden. Der Apostel Andreas soll an einem Kreuz dieser Form hingerichtet worden sein.
Das Russische Kreuz ist das Kreuz der russisch-orthodoxen Kirche. Zwei parallele waagerechte Linien schneiden die senkrechte Linie, die eine dritte schräge Linie darunter kreuzt, die das Brett darstellen soll, auf dem die Füße Jesu standen.
Das Papstkreuz ist das Symbol für das päpstliche Amt. Die drei Querbalken symbolisieren vermutlich die drei Reiche, über die der Papst Schlüsselgewalt hat: die Kirche, die Welt und den Himmel.
Das Koptische Kreuz (auch Ägyptisches Kreuz) ist ursprünglich die ägyptische Hieroglyphe „ankh“ – Leben. Sie galt als Zeichen für die Kraft des Lebens. Es wurde von den christlichen Ägyptern (Kopten) als Zeichen für die lebensspendende Kraft des Kreuzes Christi übernommen.
Das Gabelkreuz oder das Astkreuz ist älter als das Christentum. Es bezeichnet den Baum des Lebens.
Quelle: Bearbeitet nach: https://archiv.tag-des-herrn. de/archiv_1996_bis_2007/artikel/2902.php#gsc.tab=0
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• das Wort Advent verstehen und besondere Bräuche im Advent beschreiben. (B) können die Vorboten für Weihnachten benennen und persönliche Erlebnisse und Erfahrungen in der Adventzeit beschreiben. (A, D)
• können die Symbole des Adventkranzes erläutern. (B)
• können die Adventzeit als eine sinnenreiche Zeit wahrnehmen und beschreiben. (A, D)
• einen persönlichen Adventkalender kreativ (digital) gestalten. (E)
Informationen:
• Advent – Ursprung und Bedeutung (I1)
• Weihnachtssymbole – Herkunft und Bedeutung (I2)
Wahrnehmungsübung
Dunkelheit und Licht: Den Klassenraum verdunkeln, eine Kerze (am Adventkranz) anzünden (LED-Licht einschalten) und die Geschichte „Die Halle mit Licht erfüllen“ vorlesen. (M1)
• Advent als sinnenreiche Zeit (M2) – Schüler*innen vervollständigen die vorgegebenen Satzanfänge.
• L-S-Gespräch oder stille Tafeldiskussion zu den Themen: Symbole im Advent / Advent zu Hause / Rituale und Bräuche.
• Arbeit mit dem Buch: Einleitungstext lesen und Arbeitsauftrag „Vorboten auf Weihnachten“ erledigen (S. 48).
• Advent-Activity: Begriffe der Adventzeit darstellen, beschreiben oder zeichnen.
Text Adventsymbol – Adventkranz (S. 49) erarbeiten und mit dem Adventkranz zu Hause (Symbolik, Kerzenfarben …), wenn vorhanden, vergleichen.
• Adventliche Vorboten auf Weihnachten: Arbeitsauftrag (S. 49) und Internetrecherche.
• Adventliches Brauchtum: Arbeit mit DigiPoint (S. 49).
• Einen persönlichen Adventkalender gestalten. (M3) 24 helle Momente der kleinen Freuden und der Dankbarkeit.
Lichtmeditation: Ein Licht wird in der verdunkelten Klasse weitergereicht. Einen persönlichen Wunsch, eine Hoffnung oder eine Erwartung (in Gedanken) äußern.
• Lied: This Little Light of Mine (oder Siyahamba – Digi-Pool Zeit für Religion 1, Kap. 7.3)
Text+Noten: https://www. klasse-wir-singen.de/wp-content/ uploads/2019/10/Siyahamba-EinstudierungBewegungen.pdf
Karaoke-Version: https:// www.youtube.com/ watch?v=QCN893hzueQ
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„Advent“ bedeutet „Ankunft“ (lat. adventus Domini = Ankunft des Herrn). Christinnen und Christen denken in der Adventzeit an das endgültige Kommen Christi am „Ende der Zeiten“, aber auch an sein erstes Kommen als Kind in Betlehem und an sein Kommen heute und jetzt – im Hören seiner Botschaft, in der Feier der Sakramente, in der Begegnung mit Notleidenden und, und, und ...
Eine eigene Adventzeit als besinnliche Vorbereitung auf das Weihnachtsfest (in Anlehnung an die vorösterliche Fastenzeit) wurde seit dem 4. Jahrhundert zuerst in Spanien und Gallien, später im ganzen Abendland begangen. Die Ostkirchen kennen keine Adventzeit. Im Westen war ihre Dauer zuerst regional verschieden (zwischen vier und sechs Wochen), bis Papst Gregor der Große (540–604) die noch heute gültige Regelung festlegte. Die Kirchen der Reformation haben diese römische Tradition übernommen. Der erste der vier Adventsonntage fällt auf den Sonntag zwischen 27. November und 3. Dezember. Der vierte Adventsonntag kann daher spätestens auf den 24. Dezember fallen.
Für katholische Gläubige ist der Advent eine Zeit der Besinnung und Buße, wobei unter Buße nichts Trauriges, sondern eine erneute Hinwendung zu Gott verstanden wird. Das signalisiert auch die liturgische Farbe Violett. Am dritten Adventsonntag, der auch „Gaudete“ (= „Freut euch!“) heißt, werden mancherorts rosa liturgische Gewänder verwendet. In früheren Zeiten begannen viele Menschen bereits nach dem fröhlichen Martinifest (11. November, „Martini-Gansl-Essen“) eine
vorweihnachtliche Fastenzeit, die am Heilige Abend, an dem in katholischen Gegenden oft Fisch auf den Tisch kam, endete. An vielen Orten fand am Gedenktag der hl. Katharina von Alexandrien (25. November) die letzte ausgelassene Tanzveranstaltung vor der besinnlichen Zeit statt. Daran erinnert der Spruch: „Sankt Kathrein stellts’ Tanzen ein!“
Religiöses Brauchtum
Die Adventzeit hat das Volk zu einer Vielzahl von religiösen Bräuchen angeregt: Adventkranz (kommt ursprünglich aus dem evangelischen Bereich), Herbergsuchen, Frauentragen (Weitergabe eines Marienbildes von Haus zu Haus) usw. In den Alpenländern werden besondere Frühmessen namens „Rorate„ gefeiert. Das Wort „Rorate“ leitet sich vom lateinischen Eingangsvers dieser Messen ab: „Rorate coeli desuper et nubes pluant iustum – Tauet, Himmel, herab den Gerechten, die Wolken sollen ihn herabregnen!“ (vgl. Jesaja 45,8)
Quelle:
Karl Veitschegger: https://karl-veitschegger.at/texte/advent. htm
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I2 Weihnachtssymbole – Herkunft und Bedeutung
Der Stern wurde zum Weihnachtssymbol, weil die Bibel (Matthäus 2,1-12) erzählt, dass Sterndeuter aus dem Osten (die „Weisen aus dem Morgenland“) von einem Stern zum neugeborenen Jesus nach Betlehem geführt werden. Durch lange Zeit hindurch hielt man den Stern von Betlehem für einen Kometen, weshalb der Weihnachtsstern häufig mit einem Schweif dargestellt wird. Heute sehen manche Astronomen im biblischen Stern von Betlehem eine für die Zeit Jesu nachweisbare Jupiter-Saturn-Konjunktion. Ob es sich beim biblischen Stern um ein astronomisches Phänomen oder um ein religiös-literarisches Symbol oder um beides handelt, Sterne aller Art dominieren jedenfalls die moderne Weihnachtsdekoration.
In der Weihnachtserzählung der Bibel (Lukas 2) erscheint den Hirten auf den Feldern vor Betlehem ein Engel, der ihnen die Geburt Christi verkündet. Unser Wort „Engel“ kommt vom griechischen „Angelos“, was schlicht „Bote“ bedeutet. Engel, sehr oft als geflügelte Wesen dargestellt, sind in vielen Religionen Boten des Himmels. Manche geistliche Schriftsteller schließen aus verschiedenen Bibelstellen, es gäbe neun Chöre der Engel.
Ursprünglich ist mit „Krippe“ nur der Futtertrog, in den Jesus nach seiner Geburt gelegt wurde (Lukas 2,7), gemeint. Angebliche Überreste dieser Krippe werden in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore aufbewahrt. Später ging der Name „Krippe“ auf figürliche Darstellungen des Weihnachtsgeschehens (Kind in der Krippe, Maria, Josef, Hirten, Ochs, Esel, die drei Könige usw.) über. Erstmals soll der hl. Franziskus im Jahre 1223 im Wald von Greccio das Weihnachtsgeschehen auf diese Art und Weise veranschaulicht haben. In den meisten katholischen Kirchen wird in der Weihnachtszeit eine Krippe aufgestellt. Auch Hauskrippen sind in Österreich sehr beliebt. „Mechanische Krippen“, in denen die Figuren sich bewegten, erfreuten sich früher großer Beliebtheit (Altötting, Mariazell).
Mit dem Christkind ist - religiös gesehendas Jesuskind selbst gemeint, dessen Geburt der zentrale Inhalt des christlichen Weihnachtsfestes ist. Auch Figuren des Jesuskindes, die der privaten oder öffentlichen Meditation dienen (z. B. „Prager Jesuslein“), heißen „Christkind“. In vielen katholischen Kirchen wird in der Weihnachtszeit ein solches „Christkind“ (festlich bekleidet und gekrönt) auf den Hochaltar gestellt. Ganzjährig ist in der römischen Kirche Santa Maria in Aracoeli eine Christkindstatue zu sehen: „Santo Bambino“. (Das aus Jerusalemer Olivenholz geschnitzte Original wurde 1994 gestohlen und bald darauf durch eine Nachbildung ersetzt). Auch Jugendliche, die als Engel verkleidet bei Krippenspielen oder Weihnachtsumzügen Gaben verteilten, wurden als „Christkindl“ bezeichnet. Daraus entstand der Kinderglaube, alle Weihnachtsgeschenke bringe das (engelgestaltige, mädchenhafte) Christkind. (Berühmt ist das Nürnberger Christkind, das stets von einem Mädchen dargestellt wird.) Mancherorts wird bis heute das Weihnachtsgeschenk als „Christkindl“ bezeichnet.
Schon sein Name erinnert an Christus (im Deutschen früher oft verkürzt zu „Christ“ oder „Krist“). Bildlich begegnen wir dem geschmückten Lichterbaum erstmals auf einem Kupferstich von Lucas Cranach d. Ä. aus dem Jahre 1509. Christbäume im Kreis der Familie sind für 1605 im Elsass nachgewiesen. Seit 1800 werden sie in vielen „gehobenen“ Familien im deutschen Sprachraum geschätzt, 1813 erstmals für Wien und Graz gemeldet. Sie setzen sich in Österreich aber erst im 20. Jahrhundert allgemein durch und werden zum Volksbrauch. Seit der Amtszeit von Johannes Paul II. wird auch auf dem Petersplatz in Rom ein Christbaum (modernlateinisch: arbor diei natalis Christi) aufgestellt. Wie in vielen Kulturen und Religionen ist der Baum auch im Christentum von Anfang an Symbol des Lebens. Mit Kerzen geschmückt wird er zum Symbol für Licht und Leben und damit für Christus: „In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen ...“ (Johannes 1,4)
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Drei Könige
Die in der Bibel genannten „Sterndeuter“ (griechisch: magoi, persisch: magusch, Bezeichnung für sternkundige persische Priester), die dem Jesuskind huldigten (siehe oben unter „Stern“), wurden wegen ihrer kostbaren Geschenke – Gold, Weihrauch und Myrrhe – in späterer Zeit für (drei heilige) Könige gehalten und mit den orientalischen Namen „Kaspar“, „Melchior“ und „Balthasar“ versehen. Einer von ihnen wird häufig als Schwarzafrikaner dargestellt. Als Vertreter verschiedener Völker, Hautfarben, Lebensalter symbolisieren sie in der Volksfrömmigkeit die Universalität der Weihnachtsbotschaft. In diesem Sinn wird auch der alte Weihnachtsbrauch, demzufolge Kinder um den „Dreikönigstag“ (6. Jänner) als „Drei Könige“ oder „Sternsinger“ Weihrauch schwingend, singend und Geld sammelnd von Haus zu Haus ziehen, seit Jahrzehnten von der Katholischen Jungschar in den Dienst weltweiter Solidarität und Nächstenliebe gestellt. (www.dka.at).
Kirche
Das beliebte Weihnachtsmotiv einer von Schnee bedeckten und von innen erleuchteten Kirche erinnert an die zentrale Feier der Geburt Jesu Christi: die Christmette in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember.
Kerze, Laterne
Da es in früheren Jahrhunderten kein elektrisches Licht gab, waren Kerzen und Laternen die einzigen Lichtquellen bei den frühmorgendlichen oder nächtlichen Kirchgängen in der Advent- und Weihnachtszeit (Rorate, Christmette) und erlangten über den praktischen Nutzen hinaus Symbolwert. Der aus Deutschland stammende Adventkranz und der Christbaum wurden erst im letzten Jahrhundert in Österreich beliebt. Ein Zweig mit Kerze zählt heute zu den häufigsten Weihnachtsmotiven.
Glocke
Da zu Weihnachten sogar in der Nacht Glocken erschallen, um die Geburt Christi zu verkünden und zur Mitfeier der Christmette einzuladen, sind Glocken zu Symbolen für die Weihnachtsfreude geworden. „Süßer die Glocken nie klingen ...“
Weihnachtsmann
Schriftlich nachweisbar ist der „Weihnachtsmann“ erst seit 1820, aber er ist sicher die protestantisch-deutsche Version des heiligen Nikolaus, dessen Fest die katholische Kirche seit alters her am Beginn der Adventzeit (6. Dezember) feiert und der schon im Mittelalter bei Kindern als Gabenbringer beliebt war. Ihm wurde Knecht Ruprecht als Gehilfe zur Seite gestellt. Der englische und amerikanische Santa Claus erinnert noch an den Namen des Heiligen. Sein Rentierschlitten und sein Wohnsitz am Nordpol haben freilich mit dem südländischen Bischof, der um 325 n. Chr. in der heutigen Türkei lebte und starb, nichts mehr zu tun. Zur Frage, ob sich hinter Santa Claus auch alte nordische Götter- und Sagengestalten verbergen, lassen sich nur Vermutungen anstellen. Die heute handelsübliche Form des rot-weiß gekleideten dicken Rauschebarts ist stark geprägt von den Santa-Claus-Bildern, die der Werbezeichner Haddon Sundblom 1931 im Auftrag von Coca-Cola schuf. Rentier „Rudolph“ wurde 1939 für ein Warenhaus in den USA erfunden. Der Weihnachtsmann hat keine religiöse Bedeutung mehr und kann daher problemlos kommerziell eingesetzt werden.
Quelle:
Karl Veitschegger: https://karl-veitschegger.at/texte/weihnachtssymbole.htm
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Ein König hatte zwei Söhne. Als er alt wurde, wollte er einen von ihnen zu seinem Thronfolger ernennen. Er versammelte die Weisen seines Landes und rief die Söhne herbei. Er gab jedem von ihnen fünf Silberstücke und sagte: „Mit diesem Geld sollt ihr bis zum Abend die Halle in unserem Schloss füllen. Womit ihr das tut, ist eure Sache.“ Die Ratgeber des Königs murmelten: „Das ist eine gute Aufgabe!“
Der älteste Sohn ging los und kam an einem Feld vorbei, wo die Arbeiter Zuckerrohr ernteten und in einer Mühle pressten. Der Rest des Zuckerrohrs lag nutzlos herum. Er dachte sich: „Das ist eine gute Gelegenheit, die Halle meines Vaters mit diesem Zeug zu füllen.“
Schnell wurde er mit dem Vorarbeiter handelseinig. Bis zum späten Nachmittag schafften sie das verdorrte Zuckerrohr in die Halle. Als sie gefüllt war, ging er zu seinem Vater, zeigte ihm die gefüllte Halle und sagte: „Ich
Advent als sinnenreiche Zeit (M2)
• Advent ist für mich ...
• Advent riecht nach ...
• Advent sieht aus wie …
• Advent klingt wie …
• Advent schmeckt wie …
• Advent fühlt sich an wie …
Quelle: www.pro-leben.de/symb/diehalledesweisenkoenigs.php
habe deine Aufgabe erfüllt. Du brauchst nicht mehr auf meinen Bruder zu warten.“ Der Vater erwiderte: „Es ist noch nicht Abend. Ich werde auf ihn warten.“
Bald darauf kam auch der jüngere Sohn. Er bat darum, das Zuckerrohr wieder aus der Halle zu entfernen. So wurde es getan. Dann stellte er eine große Kerze in die Mitte des Saales und zündete sie an. Ihr Schein füllte die Halle bis in die letzte Ecke.
Der Vater sagte: „Du sollst mein Thronfolger sein. Dein Bruder hat fünf Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit unnützem Zeug zu füllen. Du hast nicht ein einziges Silberstück verbraucht und doch du die ganze Halle mit Licht gefüllt. Du hast sie mit dem gefüllt, was der Mensch braucht.“
(Quelle unbekannt)
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Quelle: https://www.hallo-eltern.de/lifestyle/adventskalender-zahlen/
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• eine Metapher charakterisieren. (B) bildsprachliche Elemente aus dem Alltag aufzählen und gestalten. (A, C)
• bildhafte Sprache in der Bibel benennen, beschreiben und interpretieren. (A, B, D)
• die bildhafte Sprache in Jes 11,1-9 verstehen und zeitgenössische Bezüge herstellen. (A, D)
Information:
• Bildhafte Sprache in der Bibel (I1)
• Vision der Hoffnung und Auftrag zum Handeln. Hintergrundinformationen und Interpretationsansätze zu Jes 11,1-9 https://www.bibelwerk.de/fileadmin/sonntagslesung/a_advent.2_l1_jes.11.pdf
• Redensarten zuordnen und Bedeutungen erschließen (M1) oder Redewendungen den Bedeutungen zuordnen. (M2)
• Bilder von Redewendungen und Sprachbildern zeigen und Bedeutungen erschließen lassen: z. B. https:// deutschlernerblog.de/deutscheredewendungen-und-umgangssprache-mit-bildern-lernen-bildergalerie/
• DigiPoint (S. 50): Was ist eine Metapher?
• Bildkarten – biblische Redewendungen: Anhand der Bildkarten und der angeführten Bibelstellen den Wortlaut der biblischen Redewendungen erfassen und die Bedeutung gemeinsam erschließen. (M3)
• Arbeitsanregungen (S. 50) bearbeiten und entsprechende Stellen in der Bibel finden und besprechen.
• Einleitungstext (S. 51) lesen und besprechen.
• Brainstorming – Was sind Kennzeichen und Eigenschaften eines guten Leiters oder einer guten Leiterin? Ergebnisse mit Jes 11,1-9 vergleichen.
• Bildhafte Sprachelemente in Jes 11,1-9 finden und besprechen.
• Den biblischen Text Jes 11,1-9 lesen, eine Überschrift verfassen und den Text anhand der Arbeitsanregungen 1 und 2 bearbeiten (S. 51).
• Königreich des Friedens. Arbeitsanregung Bild und Text vergleichen (S. 51).
• Bildanalyse mit dem POZEKSchlüssel vervollständigen (Ereignis und Kernaussage hinzufügen).
Bildcollage: Wie kann ein Königreich des Friedens aussehen bzw. wie sieht Frieden in deinem Leben heute aus?
• Heftarbeit: Anhand des Bildes „the peacable kingdom“ oder eines Ausschnitts ein persönliches Friedensbild grafisch gestalten. (Beispiel M4)
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Die Bibel ist reich an Bildsprache und Sprachfiguren. Auch wir selbst nutzen in unserer Sprache häufig bildhafte Vergleiche. Sie helfen uns, Emotionen mitzuteilen, oder sie vertiefen eine Aussage. Im Psalm 119,103 heißt es: „Wie süß ist dein Spruch meinem Gaumen, meinem Mund ist er süßer als Honig.“ Natürlich sind Worte nicht wirklich süß. Das ist eine Bildsprache. Wir können Worte nur hören, nie schmecken.
Nicht alles ist buchstäblich
Die Bibel als Gottes Wort ist zuverlässig, aber nicht alles ist buchstäblich wahr. Das ist auch in unserer Alltagssprache der Fall. Bildsprache und Sprachfiguren erläutern symbolhaft wichtige Zusammenhänge, sind aber nicht mit dem Wesen zu verwechseln. Im genannten Beispiel geht es etwa nicht um den Honig und schon gar nicht handelt es von der Bienenzucht.
Merksatz: Bildsprache erläutert das Hauptthema, ist aber nie das Hauptthema.
Bildsprache ist ein Reichtum unserer Sprache. Wir denken in Bildern, ziehen Vergleiche, erläutern bildhaft. All das macht unsere Sprache lebendig. Bildsprache soll nicht zu falschen Schlüssen verführen. Damit wir den Reichtum der Bildsprache ausschöpfen können, lohnt es sich, über diese Dinge nachzudenken.
Berühmt sind die acht „Ich bin“-Worte aus dem Johannesevangelium. Es sind Metaphern. Sprachfiguren wie diese erläutern Zusammenhänge und Funktionen. Sie versinnbildlichen wichtige Aussagen. Buchstäblich ist Jesus nicht ein Stück Brot, er ist keine Tür, und den Beruf des Hirten hat er, so viel wir wissen, nicht ausgeübt. Die Bildsprache sagt etwas über Jesus aus. Die bildhafte Sprache kann mit wenigen Worten auf das Thema hinweisen.
Wenn nun geschrieben steht „Gott ist Licht“, dann ist das eine Metapher, ein Vergleich, den wir so lesen: „Gott ist wie Licht“. Lesen wir „Gott ist Liebe“, dann verstehen wir „Gott ist wie Liebe“. Denn: Er ist keine Lampe und auch kein Gefühl. Wenn wir unseren Gott mit irgendetwas vergleichen wollen, dann mit Licht oder Liebe. Überall, wo im Griechischen das Verb „sein“ in einer Zusammenstellung genutzt wird, handelt es sich um einen Vergleich und wir können es gedanklich mit „wie“ ergänzen. Es werden damit Eigenschaften von Gott ausgedrückt. Was Er aber wesentlich ist, das ist „Geist“.
Quelle:
Risseeuw, Karsten: Bildsprache in der Bibel, abrufbar unter: https://kernbeisser.ch/bildsprache-der-bibel/
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Ordne die Redensarten richtig zu. Was ist damit gemeint?
Abwarten und ... ... durch den Magen.
Der Apfel ...... was glänzt.
Morgenstund ... ... ist halbes Leid.
Liebe geht ... ... beißen nicht.
Es ist nicht alles Gold ...... hat Gold im Mund.
Geteiltes Leid ... ... die beste Medizin.
Gut Ding ... ... fällt nicht weit vom Stamm.
Hunde, die bellen ... ... liegt die Würze.
In der Kürze ...... Tee trinken.
Reden ist Silber ... ... braucht Weile.
Lachen ist ... ... Schweigen ist Gold.
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Verbinde die Redewendung mit ihrer jeweiligen Bedeutung.
Ein Haar in der Suppe finden.
Jemanden an der Nase herumführen.
Die Katze im Sack kaufen.
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Mit dem Kopf durch die Wand wollen.
Aus allen Wolken fallen.
Ins Schwarze treffen.
Jemanden täuschen.
Starrköpfig sein, immer etwas durchsetzen wollen.
Sehr überrascht sein.
Immer etwas auszusetzen haben und herumnörgeln.
Genau das Richtige sagen oder tun.
Zwei Dinge auf einmal erledigen.
Etwas erwerben, ohne es vorher zu prüfen.
Gen 30, 32 – Mt 7,6 – 1 Kor 13,1 – Spr 26,27 – 1. Sam 1, 15 – Mt 7,15 – Hiob 4,15 – Mt 7,26
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die fünf Merkmale eines Sakraments erklären. (B) die sieben Sakramente aufzählen und Bezüge zum Leben der Menschen herstellen. (A, E)
• eigene Symbole für die einzelnen Sakramente entwerfen. (C)
• symbolische Handlungen den einzelnen Sakramenten zuordnen. (B)
Information:
• Die Sakramente aus katholischer Sicht (I1)
• Die Lehrperson bringt zu den Sakramenten Bilder und Gegenstände (persönliche) mit (Taufkerze, Ehering, Erstkommunionbild …). Schüler*innen ordnen die Gegenstände den einzelnen Sakramenten zu.
• Vorstellungs- und Bewegungsübung: Du gehst über eine Sommerwiese, du gehst einen steilen Berghang hinauf … Reflexion: Manchmal ist das Leben leicht und manchmal ist es schwer. Welche Menschen begleiten dich in einfachen und schwierigen Lebenssituationen?
• Den Einleitungstext „Wegbegleiter für dein Leben“ (S. 52) lesen.
• DigiPoint: Was sind Sakramente? Gemeinsam anschauen und jede*r Schüler*in schreibt zwei Fragen zum Gesehenen auf. Die Fragen werden im Plenum beantwortet (S. 52).
• Heftgestaltung Sakramente: Sakramente als Zentralbegriff in die Mitte schreiben und die fünf Merkmale von Sakramenten ergänzen (S. 52).
• Bilder und Aussagen der jeweiligen Zeile dem entsprechenden Sakrament zuordnen (S. 53).
• Power Reading Sakramente (S. 53). Lehrer*in liest eine Aussage aus einem beliebigen Feld vor und Schüler*innen ordnen diese Aussage dem entsprechenden Sakrament zu.
• Sakramente-Special (S. 141): Die einzelnen Felder ausschneiden und eine Doppelseite im Heft gestalten. In den freien Feldern ein eigenes Symbol für das jeweilige Sakrament entwerfen.
Vertiefung/Abschluss:
• Sakramente-Symbole der Schüler*innen fotografieren und die einzelnen Sakramente anhand der Symbolbilder festigen.
Eine familiäre SakramentenGeschichte. Schüler*innen sprechen mit Eltern, Geschwistern, Großeltern über besondere Erlebnisse und Erfahrungen (Taufe, Erstkommunion – Eucharistie, Firmung, Hochzeit – Ehe …). Die Beispiele können freiwillig (in der Klasse) erzählt werden.
• Eine (Familien-)Bildcollage zu den Sakramenten im Heft gestalten.
Würfel Wiederholung zu den Sakramenten. (M1)
• Suchaufgabe Bibel. Was ich jetzt draufhabe. Finden der Bibelstelle und dem entsprechenden Sakrament zuordnen (S. 54).
• Lebensweg eines Menschen bildnerisch gestalten und die Sakramente an die entsprechenden Stellen des Lebensweges schreiben oder die selbst gezeichneten Symbole hinzufügen.
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Was sind Sakramente?
Sakramente sind nach katholischer Lehre wirksame Zeichen der Liebe und Nähe Gottes, die ihren Ursprung in Jesus Christus, seiner Botschaft und seinem Leben haben. Die katholische Kirche feiert sieben Sakramente.
Jesus Christus – das Ursakrament
Christlicher Glaube bekennt: Der unsichtbare Gott ist in Jesus von Nazaret sichtbar und greifbar geworden, um uns sein göttliches Leben mitzuteilen. In Christus „wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig„ (Kolosser 2,9). Deshalb kann man sagen: Jesus ist das Ur-Sakrament, das schönste und beste Zeichen der Liebe Gottes in dieser Welt.
Kirche als Grundsakrament
Auch die Gemeinschaft der Kirche ist – trotz vieler menschlicher Schwächen – Zeichen und Werkzeug der Liebe Gottes unter den Menschen. Sie ist das freilich nicht aus eigener Kraft, sondern weil Jesus Christus ihr versprochen hat: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Matthäus 28, 20) In den Paulusbriefen des Neuen Testaments wird die Gemeinschaft der Kirche „Leib Christi“ genannt. Denn durch sie bleibt Christus „hörbar“, „sichtbar“, „greifbar“ in der Welt. In den sieben Sakramenten, die die Kirche im Auftrag ihres Herrn seit alters her feiert und gestaltet, wirkt Jesus Christus durch den Heiligen Geist verlässlich bis ans Ende der Zeiten – als Retter, Freund, Gastgeber, Arzt, Hirte, Lebensbegleiter …
Feier der Treue
Das lateinische Wort „sacramentum“ bezeichnete in der Antike den Fahneneid, also eine Feier der Treue. Auch die christlichen Sakramente sind Zusagen der Treue, vor allem der Treue Gottes. Aber sie bewirken nicht automatisch unser Heil. Sie können nur dann fruchtbar werden, wenn sie in rechter Gesinnung und im Glauben angenommen werden. I1 Die Sakramente aus katholischer Sicht
Die sieben Sakramente
Taufe, Firmung und Eucharistie sind die drei Sakramente der Eingliederung, also des Hineinwachsens in das christliche Leben (christliche Initiation). Buße (Feier der Versöhnung, Beichte) und Krankensalbung sind Sakramente der Heilung. Die Weihe zum geistlichen Amt (des Bischofs, Priesters, Diakons) und die Ehe sind Sakramente einer dauerhaften Berufung im Dienst an der Gemeinschaft. Die katholische Kirche feiert sieben Sakramente (auch Mysterien, Heilszeichen, Gnadenmittel genannt) als Konkretionen des Christus-Heiles für bestimmte Lebenssituationen. Taufe und Eucharistie sind sacramenta maiora (Hauptsakramente).
Sakramentsbegriff und Siebenzahl wurden im 12./13. Jahrhundert festgelegt – zur Unterscheidung von anderen kirchlichen Feiern und Bräuchen (Sakramentalien).
Sakramente sind (1.) sinnlich wahrnehmbare Zeichen, durch die (2.) Gnade und Heil zugesprochen und geschenkt werden und die (3.) ihren Ursprung in Jesus Christus haben: in seinem Wirken und Heilswillen („Einsetzung“). Die Kirche nimmt diese vom Herrn gewollten Heilszeichen dankbar an, überliefert sie im Kern treu weiter und gestaltet und feiert sie entsprechend den Erfordernissen der jeweiligen Zeit.
Sie sind wirksame Zeichen der Liebe und Nähe Gottes. Sie bewirken, was sie bezeichnen und verkünden (verba visibilia). Christus selbst handelt durch den Heiligen Geist in den Sakramenten – als Retter, Freund, Gastgeber, Arzt, Hirte, Lebensbegleiter …
Quelle: Karl Veitschegger: https://karl-veitschegger.at/texte/sakramente-skizze.htm
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Beantworte die Frage entsprechend der gewürfelten Augenzahl.
1. Wie heißen die sieben Sakramente?
2. Welches sind die drei Teile eines jeden Sakraments?
3. Warum wird Jesus als Ursakrament bezeichnet?
4. Was heißt eigentlich „Sakrament“?
5. Was bedeutet: Sakramente sind ein Geschenk?
6. Was bedeutet: Sakramente wirken mitten im Leben?
1. Was bedeutet: Sakramente stärken die Gemeinschaft?
2. Was bedeutet: Sakramente warten auf dein JA?
3. Was bedeutet: Sakramente machen den Glauben sichtbar?
4. Was spricht der Firmspender, wenn er dir das Kreuzzeichen auf die Stirn macht?
5. Welche Sakramente werden als Initiationssakramente (lat. initiatio = Einführung in die Kirche) bezeichnet?
6. Welche werden als Sakramente der geistigen und körperlichen Stärkung und Heilung bezeichnet?
1. Wie werden die beiden Sakramente der Lebensentscheidung genannt?
2. In welchem Sakrament lauten die deutenden Worte „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“?
3. In welchem Sakrament lauten die deutenden Worte „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“?
4. In welchem Sakrament lauten die deutenden Worte „Das ist mein Leib. Das ist mein Blut. Tut dies zu meinem Gedächtnis“?
5. In welchem Sakrament heißen die deutenden Worte „Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau/meinen Mann und verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit“?
6. In welchem Sakrament heißen die deutenden Worte „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen“?
1. In welchem Sakrament heißen die deutenden Worte „So spreche ich dich los von deinen Sünden, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes“?
2. In welchem Sakrament ist der Bezug zum Leben: Geburt und Anfang?
3. In welchem Sakrament ist der Bezug zum Leben: Krankheit und Tod?
4. In welchem Sakrament ist der Bezug zum Leben: Schuldig werden und Verzeihung finden?
5. In welchem Sakrament ist der Bezug zum Leben: Miteinander leben und eine Familie gründen wollen?
6. In welchem Sakrament ist der Bezug zum Leben: Erwachsen und selbstständig werden?
1. Bei welchem Sakrament gibt es als sichtbare Handlung: Ein Kreuz mit Chrisamöl wird auf die Stirn gezeichnet?
2. Bei welchem Sakrament gibt es als sichtbare Handlung: Es werden sich gegenseitig Ringe angesteckt?
3. Bei welchem Sakrament gibt es als sichtbare Handlung: Es werden im Namen Jesu Worte der Wandlung gesprochen und Brot und Wein ausgeteilt?
4. Durch welches Sakrament wird ein Kind, ein Mensch in die Gemeinschaft mit Gott und mit der Kirche aufgenommen?
5. Durch welches Sakrament kommen Menschen mit Gott und mit sich wieder ins Reine?
6. Durch welches Sakrament werden kranke und schwache Menschen gestärkt?
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Bedeutung der Geschenke reflektieren. (C) das Weihnachtsevangelium in differenzierter Form bearbeiten und wiedergeben. (C, D)
• liebevolle Weihnachtsgrüße gestalten und verschenken. (D, E)
• die Bedeutung des Sterns verstehen. (A)
• über die Dreikönigsaktion Auskunft geben und daran teilnehmen. (A, E)
Informationen
• Hintergundinformationen zu den Geburtsgeschichten: https://www.bibelwissenschaft.de/wirelex/das-wissenschaftlich-religionspaedagogische-lexikon/wirelex/sachwort/anzeigen/details/geburtsgeschichten-jesu-weihnachten-bibeldidaktisch/ch/d863fee762124f24f3894ca498fcd69b/
• Einen verpackten Geschenkskarton mitbringen und anhand von gezielten Fragestellungen über die Bedeutung von Geschenken nachdenken.
• Gegenseitiges Erzählen von Geschichten über Geschenke, über die sich die Schüler*innen besonders gefreut haben.
• Arbeit mit dem Gedicht/Lied: „Stern über Bethlehem“. Text besprechen, interpretieren und gemeinsam singen.
• Das Weihnachtsevangelium (S. 55) lesen und mithilfe der POZEK-Methode (siehe Methodenwerkstatt Zeit für Religion 1, S. 129) erarbeiten.
• Das Weihnachtsevangelium zu einem Rollenspiel „umarbeiten“, und es z. B. beim Schulgottesdienst/ bei der Weihnachtsfeier präsentieren.
• Das Weihnachtsevangelium anhören: https://www.youtube. com/watch?v=4Syfk7nL-cU
• Den Stern als weihnachtliches Symbol besprechen und mithilfe des Arbeitsblattes (M1) weitere biblische „Sterne“ finden.
• Aus den Vorlagen im Buch (S.55–56) Geschenksanhänger basteln und sie mit einem liebevollen Weihnachtsgruß versehen und verschenken.
• „Welchem Stern folge ich?“ Anhand der Fragestellung über Zukunftsvisionen der Schüler*innen sprechen. Diese kreativ darstellen (z. B. in der Form des Visionboards: https://www.pinterest. at/lillikoisser/visionboard-ideenf%C3%BCrs-erstellen-bastelnund-gesta/ ).
• Weitere Ideen zum Thema Sterne: https://www.weihnachten-weltweit.de/fileadmin/baukaesten/weihnachtenweltweit/02_ Materialien/k_Bausteine_Stern/ wweltweit_weihnachten_sternbausteine_download.pdf
• Die Sternsingeraktion der katholischen Jungschar bewerben und besprechen. Informationen finden sich unter: https://www.dka.at/ Eine Sternsingeraktion in und für die Schule planen und durchführen.
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Der Stern – nicht nur ein weihnachtliches Symbol (M1)
Im Weihnachtsevangelium spielt der Stern eine besondere Bedeutung. In Matthäus 2,1-12 suchen die Weisen aus dem Morgenland den besonderen, neugeborenen König. Der Stern, den sie im Morgenland gesehen haben, gibt ihnen Orientierung und zeigt ihnen den Weg zu Jesus. Aber auch an anderen Stellen in der Bibel kommen Sterne vor.
Arbeitsauftrag: Suche die angegebenen Bibelstellen. Schreibe in die Sterne, in welchem Zusammenhang die Sterne hier von Bedeutung sind.
Gen37,9
Offb22,16
Num24,17
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Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH C:
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
LEITKOMPETENZ 3:
» Unterschiedlichen Lebensweisen und Glaubensformen reflexiv begegnen können.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können Grundzüge des Judentums beschreiben und die Nähe zum Christentum darlegen.
»Anwendungsbereiche (AB): -
»Unterrichtshinweise (UH):
›Wesentliche Glaubensinhalte und religiöse Praxis (Feste und Gebet), „erwähltes Volk“, Messiasvorstellungen und Messiaserwartung
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
»die Begriffe Brit Mila und Bar/Bat Mizwa erklären. (B)
»die Heilige Schrift des Judentums benennen. (A)
»wichtige Symbole des Judentums aufzählen und unterscheiden. (B) »den Ausdruck Antisemitismus erklären. (B)
»Judentum und Christentum vergleichen und ein paar Gemeinsamkeiten und Unterschiede benennen. (B)
»die Nähe des Christentums zum Judentum anhand eines Beispiels aufzeigen. (B, C)
»anhand der Bibel zeigen, dass Jesus als Jude gelebt hat. (B, C) »den Zusammenhang von Pessach und Ostern erläutern. (B)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Gottesliebe und Menschenliebe (das Beziehungsgeschehen zwischen Gott und Mensch)/Freiheit und Offenbarung (Religionsfreiheit und Bibel)/Zusage und Verantwortung (für die jüdische Geschwisterreligion).
Dieses Kapitel zeigt die Nähe des Christentums zum Judentum und möchte zugleich die Wahrnehmung des Judentums als eigenständige Tradition stärken. Um das Judentum für die Schüler*innen zugänglich zu machen, beginnt das Kapitel mit Ritualen für und Erfahrungen von Jugendlichen: Die Auseinandersetzung mit Beschneidung und Bar/Bat Mizwa sowie das Interview mit der jungen Jüdin Leah zeigen das Judentum als (von Jugendlichen) gelebte Religion. Anschließend werden zentrale Begriffe, Konzepte und Symbole des Judentums dargestellt – hier wird dann schon klarer, wie bedeutsam das Judentum für das Christentum ist. Nach diesen eher theoretischen Inhalten folgt dann wieder ein erfahrungsbezogener Zugang durch Gebete und Lieder sowie Feier- und Festkultur. Abschließend wird die spannungsvolle Geschichte von Christentum (bzw. christlich geprägter Kultur) und Judentum dargestellt: Einerseits wird durch Bibelarbeit Jesus in seiner jüdischen Identität entdeckt, andererseits das Problem des Antisemitismus und seine Kulmination in der rassistisch motivierten Gewalt im Nationalsozialismus angesprochen. In der Handreichung werden weitere wichtige Aspekte (Speisegebote, Geschichte, Kultur) ergänzt.
Das Ziel des Kapitels ist es, dass Schüler*innen zentrale Ideen und Symbole des Judentums benennen und sie zugleich mit dem christlichen Glauben in Verbindung bringen können.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• sich anhand von Fragen an das Judentum annähern und mögliches Vorwissen benennen. (A) die Skulptur von Ariel Schlesinger interpretieren. (B)
• die Tora als Heilige Schrift des Judentums benennen. (A)
• Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen christlichen und jüdischen Initiationsriten erarbeiten. (B)
• die Begriffe Brit Mila und Bar/Bat Mizwa erklären. (B)
Information:
• Hintergrundinformationen zur Skulptur von Ariel Schlesinger „Untitled“ (I1)
• Aufbauend auf ihrem Wissen über unterschiedliche Konfessionen im Christentum sollen die Schüler*innen das Kapitel zumindest in dem Bewusstsein beginnen, dass es auch innerhalb des Judentums verschiedene Richtungen gibt, ohne dass dies hier genauer ausgefaltet wird. Basisinformationen zu den Richtungen finden sich in I2.
Bildbetrachtung (S. 59): 1. Was sehe ich? 2. Welche Gefühle löst die Skulptur in mir aus? 3. Was möchte der Künstler mit seiner Skulptur ausdrücken? 4. Wie wurde diese Skulptur hergestellt?
• Impuls mithilfe von jüdischen Symbolen und Gegenständen (Davidstern, Menora, Tora-Rolle, Dreidel etc.): Was ist das? Wer kennt es? Wofür wird es benutzt? Wo gehört es hin?
• Jüdische/biblische Ursprünge und Bedeutungen von Vornamen in der Klasse entdecken. Viele der meistvergebenen Vornamen der letzten beiden Jahrzehnte haben einen biblischen bzw. jüdischen Ursprung. Die Lehrperson kann die Bedeutung der Vornamen bzw. ihrer Wurzeln in Vorhinein recherchieren oder die Schüler*innen selbst recherchieren lassen.
Video des Jüdischen Museums Frankfurt über Planung, Hintergründe und Konstruktion der Skulptur „Untitled“ von Ariel Schlesinger: https://youtube.com/ watch?v=x5of9empxGc
Hinführung zum Thema Initiationsriten im Christentum: Erfahrungen mit Taufe und Firmung: Worum geht es? Wie wird gefeiert?
• Fokus auf das Judentum (S. 60): Welche Riten für Kinder und Jugendliche gibt es im Judentum?
Ansehen des neunminütigen Filmbeitrags von Planet Schule (S. 60) über Alons Bar Mizwa und Nachbearbeitung mit dem Arbeitsblatt. (M1)
https://www.planet-schule.de/sf/ filme-online.php?film=7399
• Jüdische Initiationsriten mit christlichen (katholischen) Initiationsriten vergleichen.
Zeit für ein Gespräch mit Leah (S. 61): Schüler*innen lesen das Interview mit verteilten Rollen. Danach sollen sie das Interview weiterführen: An welchen Stellen würden sie genauer nachfragen? Welche Fragen würden sie Leah noch stellen wollen?
Vorlesen eines jüdischen Märchens/einer jüdischen Legende. Beispiel: Das heilige Stück Land (M2). Diverse Sammlungen finden sich im Buchhandel oder online unter:
https://hagalil.com/moira-thiele
Vertiefende Filmdokumentation: Zorros Bar Mizwa (Beckermann, Österreich 2006). Der 90-minütige Film begleitet die vier jüdischen Jugendliche Sharon, Tom, Moishy und Sophie auf ihrem Weg zu ihrer Bar bzw. Bat Mizwa. Die Website „Kino macht Schule“ bietet dazu auch Unterrichtsmaterial an:
http://www.kinomachtschule.at/ data/zorrosbarmizwa.pdf
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Ariel Schlesinger (1980)
Er wurde 1980 in Jerusalem geboren und befasst sich vor allem mit Objektkunst. Sein Zugang ist es, vertraute Räume und Gegenstände zu verändern, zu verfremden oder neu zu arrangieren. Auf diese Weise möchte er neue Sichtweisen eröffnen und unsere herkömmliche Wahrnehmung infrage stellen. Er experimentiert mit Feuer, kreativer Zerstörung, neuen Arrangements und Bewegung. Schlesinger versteht sich nicht explizit als „jüdischer“ Künstler, greift aber immer wieder Motive und Aspekte der jüdischen Kultur und Geschichte auf.
Mit der Bezeichnung „Untitled“ will Schlesinger bewusst die Bedeutung seiner Skulptur offenlassen. Diese steht seit 2019 vor dem neu errichteten Jüdischen Museum in Frankfurt. Dafür wurden von einem lebenden Baum zwei Abgüsse aus Aluminium gefertigt, der originale Baum wurde dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen. Anschließend wurden die beiden Abgüsse übereinandergestellt.
Motive für diese Arbeit sind einerseits Symbole aus der jüdischen Kultur (der Lebensbaum der Kabbala oder die Textstelle Ez 17,24), andererseits aber auch die jüdische Geschichte in ihrer Spannung aus Verwurzelung und Entwurzelung, Beständigkeit und Vergänglichkeit. Es geht um Widersprüchlichkeit, Verbindung von Gegensätzen und neue Perspektiven. Die Namen von Schlesingers in der NS-Zeit ermordeten Urgroßeltern sind im Inneren der Skulptur verewigt.
Dann werden alle Bäume des Feldes erkennen, dass ich der HERR bin. Ich mache den hohen Baum niedrig, den niedrigen Baum mache ich hoch. Ich lasse den grünenden Baum verdorren, den verdorrten Baum lasse ich erblühen. Ich, der HERR, habe gesprochen und ich führe es aus. (Ez 17,24)
Quellen: https://juedischesmuseum.de/sammlung/bildende-kunst/ detail/ariel-schlesinger-untitled (mit Video) https://artsy.net/artist/ariel-schlesinger https://dw.com/de/ariel-schlesinger-ein-kuenstler-in-berlin/ av-56620687 (mit Video) https://bibleserver.com
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Um Stereotypen zu vermeiden, ist es wichtig, zu kommunizieren, dass es auch im Judentum unterschiedliche Strömungen gibt, und entsprechend diverse Praktiken, Ansichten und Theologien. Im Buch werden die wesentlichen Strömungen des Judentums nur genannt. Bei Nachfragen oder Interesse sollten zumindest ein paar wesentliche Unterschiede benannt werden können. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Richtungen machen sich vor allem an der Frage fest, welchen Status die Tora und vor allem das jüdische Religionsgesetz, die Halacha, heute haben.
Das Orthodoxe Judentum bildet eine ursprüngliche Form des Judentums ab und versteht sich selbst im Regelfall als dessen einzig gültige Auslegung. Die Tora wird hier als unmittelbar von Gott an Moses offenbarte Schrift verstanden, die Halacha wird sehr genau beachtet und mit traditionellen Methoden interpretiert. Speiseregeln, Reinheitsvorschriften, Sabbatgebot oder Kleidungsvorschriften werden eingehalten. Vorstellungen von Geschlechterrollen, Sexualität oder geistlicher Autorität sind traditionell geprägt. Die jüdische Orthodoxie ist jedoch ebenso divers, die einzelnen Strömungen unterscheiden sich etwa in ihrer Haltung zur Gegenwartsgesellschaft: Diese kann von aufgeschlossen und engagiert (Moderne Orthodoxie) bis hin zu ablehnend (sog. ‚Ultra-Orthodoxe‘) reichen.
Das Konservative Judentum entstand im Laufe des 19. Jahrhunderts. Hier wird die menschliche und historische Komponente der Religion stärker betont. Zwar sind die Heilige Schrift und das Religionsgesetz von hoher Bedeutung, sie werden jedoch auch historisch-kritisch analysiert. Das Religionsgesetz gilt als veränderbar und wird mit modernen Methoden interpretiert. Das Konservative Judentum versucht somit die normative Bedeutung von Schrift und Gesetz aufrechtzuerhalten, aber mit geschichtlicher
Veränderung und modernem Leben und neuen Denkweisen in Einklang zu bringen. Es erlaubt daher auch mehr Pluralität innerhalb der eigenen Tradition. Geschlechterrollen oder Positionen zu Sexualität werden behutsam adaptiert.
Das Reformjudentum (auch Liberales Judentum genannt) entstand ebenfalls im 19. Jahrhundert. Es streicht die spirituellen und ethischen Aspekte der jüdischen Tradition hervor. Demgegenüber wird die Beachtung von Riten, Traditionen oder der Halacha zu einer Frage der persönlichen Autonomie und verliert ihre allgemeine Verbindlichkeit. Das Judentum wird als Tradition in ständiger Entwicklung und Veränderung betrachtet, die Pluralität und unterschiedliche Auslegungen möglich macht. Im Vordergrund stehen das Subjekt und seine religiöse Erfahrung. Geschlechterrollen oder Fragen der Sexualität werden entsprechend offen und zeitgemäß interpretiert.
Das Rekonstruktionistische Judentum entwickelte sich im 20. Jahrhundert aus dem Konservativen Judentum. Es sieht ebenfalls eine große Freiheit in Theologie und Praxis vor. Selbst die Vorstellung von Gott als personalem Wesen, das in der Welt handelt, ist nicht festgelegt: Es finden sich auch deistische oder pantheistische Sichtweisen. Auch der Offenbarungsbegriff wird kritisiert. Das Religionsgesetz ist grundsätzlich allgemein gültig, es steht den Gläubigen jedoch frei, sich nicht an Gesetze oder Vorgaben zu halten, wenn sie Gründe dafür anführen können. Geschlechterrollen und Fragen der Sexualität werden offen und mit höchster Toleranz behandelt, Frauen sind gleichberechtigt, religiöse Ämter stehen allen offen. Das Rekonstruktionistische Judentum findet sich ebenso wie das Liberale hauptsächlich in Nordamerika.
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Worum geht es bei der Feier einer Bar Mizwa bzw. Bat Mizwa? Was ist ihr Sinn?
Interpretationsfragen
Welche Gegenstände, Kleidungsstücke oder Symbole fallen dir auf?
Was muss ein Jugendlicher bei der Bar Mizwa zum ersten Mal tun? Was ist das Schwierige dabei?
Wie gefällt dir die Feier? Könntest du dir etwas Ähnliches in der Kirche vorstellen?
Welche Bedeutung hat die Kippa?
Welche Regeln gelten für den Sabbat und warum darf die Bar Mizwa nicht gefilmt werden?
Was bedeutet der hebräische Ausdruck Masel tov?
Wenn du schon einmal bei einer Firmung dabei warst: Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede fallen dir auf?
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Das heilige Stück Land (M2)
Talmud und Midraschim erzählen oft Geschichten zu den großen biblischen Themen, die durchaus von der Schilderung der Tora und der historischen Realität abweichen können. Doch gute Geschichten haben ihre eigene Wahrheit, wie die alte Legende beweist, die in die frühe Zeit Israels zurückführt, noch bevor König Salomon in Jerusalem auf dem Berg Morija den ersten Tempel erbauen ließ …
Einen großen und prachtvollen Tempel zu Ehren des einzigen Gottes zu bauen, diesen Wunsch hatte schon König David, als er die Bundeslade in feierlichem Festzug nach Jerusalem gebracht hatte. Sie bewahrte die Steintafeln mit den zehn Geboten auf, die für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben der Menschen sorgen sollten, für alle Zeiten. Die Tafeln sollten endlich statt in dem Zelt der Wanderungen in einem richtigen Tempel ihre würdige Heimat finden. Doch die Erfüllung dieses Wunsches blieb König David verwehrt, denn an seinen Händen klebte Blut, und nicht nur das Blut vieler Kriege.
Er hörte die Stimme des Herrn, die ihm verwehrte, den Tempel zu bauen, ihm aber ankündigte, sein Sohn werde ein Mann des Friedens sein, der solle das Heiligtum bauen. Und so nahm König David vor seinem Tode seinem Sohn und Nachfolger Salomon das Versprechen ab, den Tempel aus den Zedern des Libanon und weißem Stein, Kupfer und Gold zu errichten. König Salomon übertraf seinen Vater noch an Reichtum und Macht, besonders aber an Weisheit. Sein Volk liebte ihn und die Völker ringsum sprachen seinen Namen mit Hochachtung aus. Doch die Jahre gingen dahin und sein unerfülltes Gelübde bedrückte Salomon sehr.
Eines Nachts erschien ihm König David im Traum und stellte ihn mit finsterem Antlitz zur Rede: „Warum hast du dein Versprechen nicht erfüllt? Zum Tempel des Heiligen ist noch nicht einmal der Grundstein gelegt!“ – „Vater, Gott ist mein Zeuge“, rief Salomon, „dass ich noch nicht den Platz gefunden habe, der des Tempels würdig wäre!“
Er erwachte und fand keinen Schlaf mehr. Also erhob er sich von seinem Lager, kleidete sich an und verließ den Palast. Der Herrscher Israels wanderte allein durch die nächtlichen Gassen Jerusalems, vorbei an Gärten und Hainen, bis er zum Berge Morija kam. Es war gerade Erntezeit, und auf der Südseite des Berges standen schon die Garben.
Salomon lehnte sich an den Stamm eines Olivenbaums und schloss die Augen. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Im matten Schein des Mondes erblickte er einen Mann, der eine große Weizengarbe trug. „Ein Dieb“, fuhr es Salomon durch den Sinn. Schon wollte er aus seinem Versteck hervortreten, doch dann zog er es vor, abzuwarten und zu sehen, was der Mann vorhatte. Der nächtliche Besucher stieg mit der Garbe über eine Mauer, stellte sie dahinter ab, kehrte zurück zur anderen Seite der Mauer, wo viele weitere Garben standen, und fuhr fort, sie hinüberzuschaffen, bis alle Garben auf der anderen Seite waren. Schließlich verschwand er in der Dunkelheit.
Der König überlegte, wie er diesen Diebstahl bestrafen sollte. Da kam erneut ein Mann, der sich umsah, als wollte er sich vergewissern, dass ihn niemand bemerkt hatte. Dann tat er genau das Gleiche wie der erste, nur in umgekehrter Richtung. Er trug die Garben wieder zurück. „Ein Dieb bestiehlt den anderen“, dachte Salomon.
Am Morgen ließ er die Besitzer der benachbarten Felder in seinen Palast holen, zuerst den älteren, den er in einen Nebenraum führen ließ, der vom Thronsaal nur durch einen Vorhang abgetrennt war und von dem aus man hören konnte, was im Saal geschah. Den jüngeren Mann ließ er vor seinen Thron bringen und fragte ihn streng:
„Sag mir, mit welchem Recht stiehlst du Getreide vom Feld deines Nachbarn?“
Dieses
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Der Mann blickte Salomon überrascht an und erwiderte: „Niemals würde ich so etwas tun, mein König! Das Getreide, das ich auf das Nachbarfeld brachte, gehört mir. Das Feld gehört meinem Bruder, und ich musste ihm die Garben heimlich bringen, denn er hätte sie sonst nicht von mir angenommen. Niemand sollte davon erfahren, aber da du davon zu wissen scheinst, will ich es dir erklären.
Wir beide, mein Bruder und ich, haben gemeinsam von unserem Vater ein großes Feld geerbt. Ich lebe allein; mein Bruder hat Frau und Kinder. Wir beide sind schon so lange zerstritten, dass ich nicht einmal mehr weiß, wer von uns den Streit begonnen hat.
War es mein Bruder, der als Älterer die größeren Rechte beanspruchte, oder war ich es selber, der sich im Nachteil und ungerecht behandelt fühlte? Aus unserem Streit wurde erbitterte Feindseligkeit, bis keiner mehr mit dem anderen redete. Und schließlich errichteten wir eine Mauer, mitten durch unser Land, und säten und ernteten von nun an schweigend unseren Weizen.
Eines Nachts jedoch ging mir all dies durch den Kopf, und mich reuten die bösen Worte, die ich ihm in der Hitze des Streites an den Kopf geworfen hatte. Schlaflos wanderte ich über mein Feld bis an die Mauer, sah auf seine Garben und dachte bei mir: Das ist nicht gerecht – mein älterer Bruder hat eine große Familie zu ernähren und ich bin Junggeselle. Ich brauche nicht so viel Weizen, ich werde ihm von meinem Weizen abgeben. Da ich wusste, dass er von mir keinen Halm annehmen würde, schaffte ich die Garben nachts auf sein Feld.“
Quelle: https://hagalil.com/2021/01/das-heilige-stueck-land/
Salomon schickte ihn in ein Seitengemach, von wo aus er alles mithören konnte. Dann ließ er den älteren Bruder holen, der hinter seinem Vorhang die Rede seines Bruders mit angehört hatte und sehr bewegt war.
„Wir wissen nun“, sprach Salomon, „was dein jüngerer Bruder auf dem Feld tat, aber was hattest du dort zu suchen? Ich hielt dich für einen Dieb!“
„Aber nein! Du weißt, er lebt allein, ich dagegen habe eine große Familie, die mir auf dem Felde hilft. Er aber muss Schnitter, Garbenbinder und Drescher bezahlen und braucht daher mehr Geld. Von mir würde er keinen Halm annehmen und so bringe ich ihm heimlich ein paar Garben. Mir werden sie nicht fehlen und für ihn sind sie sicher eine Hilfe!“
Da rief Salomon den jüngeren Mann aus dem Nebenraum, und die beiden Brüder umarmten einander voll Freude. Salomon legte den Arm um ihre Schultern und sprach: „Erfüllt mir eine Bitte: Verkauft mir euer geteiltes Feld! Denn dies ist wahrhaft heiliges Land, dieser Ort, wo Brüder in bitterem Streit gelegen sind und doch den Mut hatten, über ihre eigene Mauer zu sehen und wieder gelernt haben, einander zu lieben. Auf diesem Stück Erde will ich den Tempel zu Ehren des Herrn erbauen!“
Erzählt von Moira Thiele, aus dem Projekt „Jüdische Geschichten aus aller Welt“
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Die Schülerinnen und Schüler können ...
• wichtige Symbole des Judentums aufzählen und unterscheiden. (A, B) zentrale Inhalte (Gott, Messias, Sabbat, Tora) des jüdischen Glaubens charakterisieren und mit dem Christentum in Beziehung setzen. (B)
• die Begriffe Davidstern und Judenstern klar unterscheiden. (B)
• die Synagoge als zentralen Ort jüdischer Religion deuten. (B)
• DigiPoint (S. 62) ansehen und besprechen/Text schreiben.
• Arbeitsauftrag: Ansehen der Kurzdokumentation Tobis Besuch bei der Sabbatfeier und Beschreibung des Festes.
• Ein Dreidel-Spiel herstellen und spielen. Anleitung und Bastelbogen finden sich unter:
https://www.jmberlin.de/ bastelbogen-fuer-einen-dreidel#:~:text=Das%20Spiel%20 mit%20dem%20Dreidel,Worte%20Nes%20gadol%20haia%20 scham.
Bildkarten zum Judentum austeilen und Schüler*innenäußerungen einholen. Bezugsadresse Bildkarten: https://www.verlagruhr.de/80bild-impulse-weltreligionen.html
• Lesen der Info-Texte zu Glaube (leichtere Textversion M1), Symbolen (S. 62–63) und ein Quiz (M2) spielen. Variante: Nach dem Lesen erstellen Schüler*innen selbst Quizfragen zum Text. Zur Wiederholung und Vertiefung wird das Quiz in Gruppen gespielt. Arbeitsauftrag (S. 62): Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem jüdischen und christlichen Glauben benennen und im Heft grafisch darstellen.
• Eigenständige Erkundung der Website Synagogues 360 (S. 63). Auswahl einer Synagoge, die besonders anspricht.
Talmud-Übung: 4-4-4-Methode als Bibeldiskussion. (M3)
• Alles koscher? Information und Arbeitsauftrag zu den jüdischen Speisegesetzen. (M4)
• Viele weitere Materialien zu den einzelnen Themen sind hier zu finden:
https://padlet.com/Relithek/yzjqfji643susigl
• Filmbeitrag Bubales: Jüdisches Puppentheater: „Was ist eigentlich Schabbat?“
https://2021jlid.de/bubales-puppentheater
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Gott
Das Judentum glaubt an den einen Gott. Er hat die Welt erschaffen. Er weiß alles und ist allmächtig. Er kümmert sich um die Welt und uns Menschen. Gott zeigt sich in der Tora. Das ist die heilige Schrift. Das Judentum soll der Welt helfen, Gott zu erkennen. Deshalb ist es besonders und nennt sich „das erwählte Volk“.
Das Judentum glaubt: Gott wird jemanden schicken. Diesen Menschen nennt man Messias. Er bringt Frieden. Er hilft Menschen, dass sie zu Gott finden. Er wird den Tempel von Jerusalem wieder aufbauen. Das Judentum wartet auf diesen Messias. Das Christentum glaubt: Jesus war dieser Messias.
Jede Woche gibt es einen Feiertag. Er heißt Sabbat. Der Sabbat dauert von Freitagabend bis Samstagabend. In dieser Zeit arbeitet man nicht. Es ist ein Tag für Gott und für die Familie. Man geht in den Gottesdienst. Am Freitagabend trifft sich die Familie. Der Sabbat ist das Vorbild für den Sonntag.
Die heilige Schrift im Judentum heißt Tora. Man nennt sich auch: Die fünf Bücher Moses. Wir finden sie ebenso in der Bibel. Die Tora wird im Gottesdienst gelesen.
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Quiz zu jüdischem Glauben und Symbolen: Richtig oder falsch? (M2)
Das Judentum glaubt an einen Gott. Das wird als Monotheismus bezeichnet.
O Richtig.
O Falsch.
Die richtige Antwort ist:
Der Sabbat ist der wöchentliche Feiertag. An diesem Tag darf nicht gegessen werden.
O Richtig.
O Falsch.
Die richtige Antwort ist:
Für das Judentum ist Jesus der Messias.
O Richtig.
O Falsch.
Die richtige Antwort ist:
Zum Davidstern (dem Symbol des Judentums) kann auch „Judenstern“ gesagt werden.
O Richtig.
O Falsch.
Die richtige Antwort ist:
Im Judentum muss streng zwischen Synagoge und Tempel unterschieden werden.
O Richtig.
O Falsch.
Die richtige Antwort ist:
Wenn ein Jude/eine Jüdin Hilfe in religiösen Fragen braucht, wendet er/sie sich meistens an einen Rabbi oder eine Rabbinerin.
O Richtig.
O Falsch.
Die richtige Antwort ist:
Die Tora ist auch bekannt als die „fünf Bücher Mose“. Ebenso ist sie ein Bestandteil der christlichen Bibel.
O Richtig.
O Falsch.
Die richtige Antwort ist:
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Die Bibel diskutieren: Talmud-Methode (adaptierte 4-4-4-Methode) (M3)
Das Judentum kennt eine schriftliche Tora (die fünf Bücher Mose) und eine mündliche Tora (die Interpretationen der Gelehrten). Die bedeutsamsten rabbinischen Interpretationen der Spätantike fließen in die beiden Ausgaben des Talmuds (Jerusalemer Talmud und Babylonischer Talmud) ein. Der Talmud besteht aus zwei Teilen: Mischna und Gemara. Die Mischna umfasst die ältesten Interpretationen der Tora. Diese werden dann in der Gemara von den Rabbinern weiter diskutiert. In der Mitte jeder Seite des Talmuds findet sich also ein Teil der Mischna, am Rand findet sich die Gemara, die mit unterschiedlichen Kommentaren und Diskussionen auf den Mischna-Text Bezug nimmt. Die Diskussion der Gelehrten in der mündlichen Tora ist der entscheidende Motor für die Entwicklung der jüdischen Lehre. Die Diskussionen werden dabei sehr kontrovers geführt, aber die Streitgespräche verfolgen ein gemeinsames Ziel: Das bessere Verstehen der Tora.
Das Prinzip der Diskussion kann auch als Methode für die Auseinandersetzung mit der Bibel adaptiert werden (Achtung: Im Talmud wird nie die Tora direkt diskutiert, sondern die Mischna!) Dazu lässt sich die 4-4-4-Methode abwandeln. Vier Schüler*innen bilden eine Gruppe. Sie erhalten jeweils ein Handout mit einem Bibeltext (oder einem anderen religiösen Text) in der Mitte. Sie lesen den Text aufmerksam, machen sich Gedanken und beginnen dann, ins erste Feld ihre Überlegungen, Fragen, Kritikpunkte, Interpretationen zu schreiben. Nach 4 Minuten (oder mehr) wandern die Zettel reihum weiter. Nun werden die Überlegungen des anderen im nächsten Feld aufgegriffen, kommentiert, Fragen dazu gestellt. Nach 4 Minuten wandert der Zettel wieder weiter, so lange bis er bei dem/der ursprünglichen Autor*in ankommt. Auf diese Weise ergibt sich eine stille Diskussion, an der alle teilnehmen und die zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit einem Bibeltext anleitet. So kann etwas von der Diskussionskultur, die im Talmud aufleuchtet, nachvollzogen werden. (4 Personen füllen in je 4 Minuten insgesamt 4 Felder aus).
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Alles koscher? – Die jüdischen Speiseregeln (M4)
Das Judentum kennt besondere Speisegesetze – nicht alles darf einfach gegessen werden! Ein/e orthodoxe/r Jude/Jüdin muss sich stets die Frage stellen: Ist das, was ich esse, für mich als Jude/Jüdin geeignet – auf Hebräisch: koscher. Er/sie muss daher die Kaschrut – die
Speisegesetze – kennen. Wie und warum sich diese Regeln entwickelt haben, kann man heute nicht mehr genau nachvollziehen. Viele davon finden sich aber schon in der Tora. Die Kaschrut sind sehr genau definiert – hier findest du nur die wichtigsten Grundregeln:
1. Fleisch
Es gibt erlaubtes und nicht erlaubtes Fleisch. Allerdings: Erlaubt ist nur das Fleisch von Tieren, die auf eine bestimmte Art und Weise geschlachtet wurden.
Dies nennt man Schächten. Fleisch aus einem regulären Supermarkt oder ein auf der Jagd erlegtes Wild sind daher nicht erlaubt.
Erlaubt (koscher): Fleisch von geschächtetemNicht erlaubt (treife): Fleisch von
• Rind
• Schaf
• Ziege
• Großwild (Reh, Hirsch, Damwild)
• Geflügel (Huhn, Ente, Gans …)
• u. a.
• einem Tier, das nicht geschächtet wurde
• Schwein/Wildschwein
• Pferd
• Kaninchen
• Kamel
• Insekten
• Schnecke
• Frosch
• u. v. a.
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2. Fisch und Meerestiere
Fische müssen nicht geschächtet, allerdings mit dem Netz (nicht mit einer Angel) gefangen werden. Erlaubt sind nur Fische, die sicht-
Erlaubt (koscher) sind zum Beispiel
• Forelle
• Karpfen
• Lachs
• Kabeljau
• Barsch
• Saibling
• Thunfisch
• Hering
• Sardine
• u. a.
3. Fleisch und Milch – immer getrennt
In der Tora findet sich der Satz: „Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.“ (Ex 23,19) Daraus entwickelte sich die Regel, dass Produkte, die Fleisch beinhalten, und Produkte, die Milch enthalten, nie gleichzeitig gegessen werden dürfen.
4. Neutrale Speisen (parve)
Für andere Lebensmittel gibt es keine allgemeinen Regeln, das betrifft etwa Obst, Gemüse, Getreide, Honig oder Eier. Sie können gegessen und frei kombiniert werden. Allerdings kann es hier je nach jüdischer Richtung vereinzelt Spezialregeln, auch für diese Speisen, geben.
Arbeitsauftrag: Ihr habt jüdische Gäste, die sich an die Speisegebote halten. Welche Speisen könnt ihr ihnen servieren, welche nicht? Wo müsstet ihr euch erst über die Inhaltsstoffe informieren? Arbeitet zu zweit oder im Team und begründet eure Auswahl.
Vorschläge für das Essen. Geht davon aus, dass das erlaubte Fleisch geschächtet und Fisch im Netz gefangen wurde.
bare Schuppen haben. Nicht erlaubt sind alle anderen Fische sowie sämtliche Meerestiere.
Nicht erlaubt (treife) sind zum Beispiel
• Fisch, der nicht mit Netz gefangen wurde
• Aal
• Pangasius
• Wels
• Wal
• Hai
• Tintenfisch
• Hummer
• Garnelen
• Muscheln
• u. v. a.
Es muss ein längerer zeitlicher Abstand (mehrere Stunden) dazwischen liegen. Das geht so weit, dass viele jüdische Haushalte zwei Geschirr-Sets (für Fleischiges und für Milchiges) oder sogar zwei Küchen haben.
• gedünstetes Gemüse
• Lammfleisch in Buttersauce
• gebratenes Lammfleisch
• Burger mit Rindfleisch und Käse
• Obstteller
• Schweinskotelett
• Gummibärchen
• gekochtes Ei
• Pizza mit Meeresfrüchten
• Lachsfilet
• Spaghetti mit Tomatensauce
• Rindersteak und als Nachspeise Milchschokolade
• Polenta (Maisgrieß) als Beilage zu Fleisch
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• das Schma Jisrael als Gebet benennen und seine Bedeutung für das Judentum aufzeigen. (A) den Sinn und die Feier des Pessachfestes erläutern (B) und zum christlichen Osterfest in Beziehung setzen. (B)
• sich mit einzelnen Facetten jüdischer Kultur (Feste, Sprache) auseinandersetzen. (B)
• Judentum und Christentum vergleichen und ein paar Gemeinsamkeiten und Unterschiede benennen. (B)
Informationen:
• Hintergrundinformation zum Lied Hava Nagila (I1)
• Gemeinsames Sprechen des Gebetes Schma Jisrael (S. 64).
• Anhören des Schma Jisrael im hebräischen Original: https://commons.wikimedia. org/w/index.php?search=shema+Yi%C5%9Bra%CA%BEel&title=Special:MediaSearch&go=Go&type=audio
Singen des Liedes Hava Nagila (S. 64):
https://youtu.be/cWPPedsKMUc
• Spurensuche des Schma Jisrael in der Bibel. Arbeitsauftrag (S. 64) erfüllen.
• Schüler*innen lesen Pessach – die heilige Nacht (S. 65) und vergleiche den Text mit der Bibelstelle Ex 12,14-28 (M1). Auseinandersetzung mit den jüdischen Festen: Recherchieren und präsentieren (siehe Methodenwerkstatt) oder als Arbeitsblatt (M2): https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/juedische-feste
• Video: Pessach mit Familie Molcho (5 Minuten).
https://tvthek.orf.at/history/ Juedischer-Alltag-und-Leben-inWien/6935861/Pessach-mit-Familie-Molcho/14039979
• Der Sederteller und die Osterspeisen (M3): Vergleichen und Zusammenhänge herstellen.
• Auseinandersetzung mit Jiddisch und den Spuren dieser Sprache im Deutschen (M4) Wiederholung der bisherigen Inhalte: Judentum und Christentum im Vergleich (M5)
• Filmbeiträge Bubales: Jüdisches Puppentheater zu Schawuot, Purim, Pessach und TuBischwat
https://2021jlid.de/bubales-puppentheater
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Hava Nagila ist eines der bekanntesten und beliebtesten Lieder der jüdischen Tradition. Der Titel bedeutet so viel wie „Lasst uns glücklich sein“, dementsprechend wird das Lied bei fröhlichen Anlässen gesungen, etwa bei Hochzeiten oder Bar Mizwas. Der genaue Ursprung der Melodie ist nicht bekannt, sie wird jedoch mit dem osteuropäischen
Judentum des 19. Jahrhunderts in Verbindung gebracht; möglicherweise hat sie ihren Ursprung sogar in der damals zu Österreich gehörenden Bukowina. Bekannt gemacht und mit einem Text versehen wurde die Melodie 1932 vom jüdischen Gelehrten Abraham Zevi Idelsohn. Der Text ist dabei von Psalm 118 inspiriert.
Quellen: www.bibleserver.com https://en.wikipedia.org/wiki/Hava_Nagila
Hava nagila
Hava nagila
Hava nagila
Ve-nismecha
Hava neranena
Hava neranena
Hava neranena
Ve-nismecha
Uru, uru achim Uru achim
Be-lev sameyach
Lasst uns glücklich sein
Lasst uns glücklich sein
Lasst uns glücklich sein und fröhlich sein!
Lasst uns singen
Lasst uns singen
Lasst uns singen und fröhlich sein!
Erwacht, erwacht, meine Brüder! Erwacht, meine Brüder mit einem fröhlichen Herzen!
Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen jubeln und uns über ihn freuen. Ach, HERR, bring doch Rettung! Ach, HERR, gib doch Gelingen! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN! Wir segnen euch vom Haus des HERRN her. Gott ist der HERR. Er ließ Licht für uns leuchten. Tanzt den Festreigen mit Zweigen bis zu den Hörnern des Altars. Mein Gott bist du, dir will ich danken. Mein Gott bist du, dich will ich erheben. Dankt dem HERRN, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig!
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14 Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest für den HERRN! Für eure kommenden Generationen wird es eine ewige Satzung sein, das Fest zu feiern! 15 Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Gleich am ersten Tag schafft den Sauerteig aus euren Häusern! Denn jeder, der zwischen dem ersten und dem siebten Tag Gesäuertes isst, soll aus Israel ausgemerzt werden. 16 Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten. 17 Haltet das Fest der Ungesäuerten Brote! Denn gerade an diesem Tag habe ich eure Heerscharen aus dem Land Ägypten herausgeführt. Haltet diesen Tag in allen kommenden Generationen! Es ist eine ewige Satzung. 18 Im ersten Monat, vom Abend des vierzehnten Tags bis zum Abend des einundzwanzigsten Tags, esst ungesäuerte Brote! 19 Sieben Tage lang darf sich in euren Häusern kein Sauerteig befinden; denn jeder, der Gesäuertes isst, sei er fremd oder einheimisch, soll aus der Gemeinde Israel ausgemerzt werden. 20 Esst also nichts Gesäuertes! Überall, wo ihr wohnt, sollt ihr un-
Quelle: https://www.bibleserver.com/EU/
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gesäuerte Brote essen. 21 Da rief Mose alle Ältesten Israels zusammen und sagte zu ihnen: Holt Schafe oder Ziegen für eure Sippenverbände herbei und schlachtet das Pessach! 22 Dann nehmt einen Ysopzweig, taucht ihn in die Schüssel mit Blut und streicht etwas von dem Blut in der Schüssel auf den Türsturz und auf die beiden Türpfosten! Bis zum Morgen darf niemand von euch das Haus verlassen. 23 Der HERR geht umher, um die Ägypter mit Unheil zu schlagen. Wenn er das Blut am Türsturz und an den beiden Türpfosten sieht, wird er an der Tür vorübergehen und dem Vernichter nicht erlauben, in eure Häuser einzudringen und euch zu schlagen. 24 Bewahrt dies! Es gelte dir und deinen Nachkommen als Gesetz für die Ewigkeit. 25 Wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR gibt, wie er gesagt hat, so bewahrt diesen Dienst! 26 Und wenn euch eure Söhne fragen: Was bedeutet dieser Dienst für euch?, 27 dann sagt: Es ist das Pessach-Opfer für den HERRN, der in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging, als er die Ägypter mit Unheil schlug, unsere Häuser aber verschonte. Das Volk verneigte sich und warf sich nieder. 28 Dann gingen die Israeliten und taten, was der HERR Mose und Aaron befohlen hatte. So machten sie es.
Finde mithilfe der Beschreibung den richtigen Namen des Festes heraus und trage ihn in die Spalte links ein. Die Namen findest du am Ende dieser Seite. Die jüdischen Festtage richten sich nach dem jüdischen Ka-
lender, der nicht mit dem üblichen Gregorianischen Kalender übereinstimmt. Recherchiere deshalb im Internet, an welchem Tag dieses Fest gefeiert wird.
Das jüdische Neujahrsfest. Es erinnert an die Schöpfung und die Erschaffung des Menschen und ist deshalb ein fröhliches Fest. An diesem Tag wird der Schofar geblasen, ein Instrument, das aus einem Widderhorn hergestellt wird.
Der höchste jüdische Feiertag, ein Tag des Fastens und der Reue. Es geht darum, sich schlechte Taten des vergangenen Jahres einzugestehen und sich mit Gott und seinen Mitmenschen zu versöhnen.
Beim Auszug aus Ägypten mussten die Israeliten in selbst gebauten Unterständen schlafen. Daran erinnert dieses Fest, zu dem kleine Hütten gebaut werden, in denen man isst oder sogar schläft.
Die Tora ist das Allerheiligste im Judentum. Daher gibt es für sie einen eigenen Feiertag. Es ist ein Familientag, bei dem Kinder an einer Prozession teilnehmen und mit Süßigkeiten beschenkt werden.
Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde der Tempel von Jerusalem durch die Besatzungsmacht der Seleukiden entweiht. Die Israeliten leisteten Widerstand, vertrieben die Seleukiden und weihten den Tempel wieder ein. Daran erinnert dieses Fest, das ein Lichterfest ist.
Die Bibel berichtet davon, dass der persische Beamte Haman versuchte, alle Juden Persiens an einem Tag ermorden zu lassen. Der Tag, an dem dies stattfinden sollte, wurde durch ein Los bestimmt. Doch Ester, die jüdische Ehefrau des persischen Königs, konnte diesen Plan verhindern und rettete so das jüdische Volk. Es ist ein fröhliches Fest, das dem Faschingfest ähnelt.
An diesem wichtigen Fest denkt man an den Auszug aus Ägypten. Weil der Pharao die Israeliten nicht ziehen lassen wollte, ließ Gott in allen Häusern die Erstgeborenen sterben – die Häuser der Israeliten wurden dabei jedoch ausgelassen. Erst danach ließ der Pharao die Israeliten frei.
Dies ist das jüdische Erntedankfest. Es wird sieben Wochen nach dem Pessachfest gefeiert.
Purim („Lose“), Jom Kippur („Tag der Sühne“), Sukkot („Laubhütten“), Chanukka („Einweihung“), Schawuot („Wochen“), Rosch ha-Schana („Kopf des Jahres“), Simchat Tora („Freude der Tora“), Pessach („Auslassen“)
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Dem Sederteller kommt am ersten Abend des Pessahfestes (Sederabend) eine besondere Bedeutung zu. Die verschiedenen Speisen, die auf ihm angerichtet sind, erinnern an die Sklaverei in Ägypten:
Bitterkräuter (z. B. Kren/Meerrettich) treiben uns Tränen in die Augen. Sie wollen an das bittere Leben des Volkes Israel in der Sklaverei erinnern.
Charosset ist ein brauner Brei aus Äpfeln und Nüssen. Er erinnert an den Lehm, mit dem Städte und Paläste für den Pharao gebaut wurden.
Verschiedene Gemüse sollen an die kargen Mahlzeiten in Ägypten erinnern. Bevor sie verzehrt werden, werden sie in Salzwasser getaucht, um so an die Tränen der Israeliten erinnert zu werden.
Der Knochen steht für das Passah-Lamm. Mit dem Blut des geschlachteten Tieres wurden die Türpfosten bestrichen, um die zehnte Plage (Tod aller Erstgeborenen) abzuwenden.
Das Ei symbolisiert das neue Leben in Freiheit.
In vielen Gebieten unseres Landes haben spezielle Osterspeisen Tradition: Brot, Salz, Eier, Kräuter, Räucherfleisch … Mancherorts werden diese Speisen in einen Korb gefüllt, mit einem Tuch bedeckt, in die Kirche, Kapelle … gebracht und gesegnet. Diese gesegneten Speisen werden dann zu Hause als erste Mahlzeit (Osterjause) der Osterzeit, im Kreise der Familie gegessen. Die Zusammenstellung der Speisen erinnert an den Sederteller.
Welche speziellen Osterspeisen kennst du?
Finde Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sederteller und Osterjause.
Quellen: https://www.rpi-ekkw-ekhn.de/fileadmin/download-alt/schoenberger_hefte/2013/2-13/SH_2013-2_14-17_Bueker.pdf
Wessely, Christian: Einfach Katholisch. Was katholische Christen glauben und wie sie feiern, Innsbruck: Tyrolia 32016., File:Passover Seder plate, original.jpg - Wikimedia Commons, Osterjause – Andrea Kern
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Jiddisch – wenn Deutsch und Hebräisch sich treffen (M3)
Jiddisch ist die alte Sprache der mitteleuropäischen Jüdinnen und Juden. Sie verbindet Deutsch und Hebräisch sowie einige slawische und romanische Ausdrücke. Vor allem in den USA leben heute noch Jüdinnen und Juden, die Jiddisch beherrschen. Daher gibt es auch jiddische Zeitungen und Websites. Auch wenn Jiddisch sehr „deutsch“ klingt, wird es mit hebräischen Buchstaben geschrieben.
Das Jiddische hat auch einige Spuren in der deutschen Sprache hinterlassen. Hier findest du einige deutsche Ausdrücke, die aus dem Hebräischen stammen und über das Jiddische ins Deutsche gekommen sind. Finde zuerst heraus, was die Ausdrücke bedeuten (einige wirst du schon kennen). Ordne dann aus der Liste unten die passenden hebräischen Wurzeln zu.
kafar (Dorf) plejta (entkommen)
chaver (Freund)
Hazlacha uWracha (Erfolg und Segen)
belo (ohne) schlacha (zu Boden werfen)
tov (gut) ganav (stehlen)
sehoq (spielen) meschuga (verrückt, irre)
mazel (Glück) me’is (schlecht)
schetut (Unsinn) sa’af (Streit)
chacham (klug) kis (Geldbeutel)
Deutscher AusdruckWas bedeutet dieser Ausdruck?Was ist die hebräische Wurzel? ausgekocht
Haberer
blau machen
dufte
flöten gehen
zocken
Hals- und Beinbruch! ein Masel haben
Ganove geschlaucht sein
Kaff
Kies haben
total meschugge sein
einen Stuss reden
Zoff haben
mies
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Judentum – Christentum (M4)
RITUAL AM ANFANG DES LEBENS
RITUAL ZUM ERWACHSENWERDEN
DER WÖCHENTLICHE FEIERTAG
DAS HAUS DER ZUSAMMENKUNFT
DER „RELIGIÖSE EXPERTE“
DER HÖCHSTE FEIERTAG IM JAHR
DIE HEILIGE SCHRIFT
DAS WICHTIGSTE GEBET
VERSCHIEDENE RICHTUNGEN (die wichtigsten)
HEILIGE STÄDTE /HEILIGE STADT
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Die Schülerinnen und Schüler können ...
• anhand der Bibel aufzeigen, dass Jesus Jude war und als Jude gelebt hat. (B, C) den Begriff Antisemitismus beschreiben und Konsequenzen von Judenfeindlichkeit aufzeigen. (B)
• Faktoren von Diskriminierung und Hass diskutieren. (C)
Information:
• Zum Begriff „abrahamitische Religionen“ (I1) Zum Begriff „Antisemitismus“
• Holocaust-Mahnmal in Berlin ohne Erklärung zeigen. Schüler*innenäußerungen zu den Fragen: Was siehst du? Was kann das sein? Welches Gefühl vermittelt dieses Foto? … einholen. Link zu einem Beispielbild:
https://de.wikipedia.org/wiki/ Denkmal_f%C3%BCr_die_ermordeten_Juden_Europas#/media/ Datei:Holocaust-Mahnmal_Gang. jpg
• Hintergrundinformationen zum Mahnmal:
https://de.wikipedia.org/wiki/ Denkmal_f%C3%BCr_die_ermordeten_Juden_Europas
• Auszug aus Anne Franks Tagebuch vorlesen oder Videoclip ansehen:
https://www.youtube.com/ watch?v=0XIXjw7E_Z8&t=144s (Spiegel TV: Dauer: 2:24 Minuten)
https://www.youtube.com/ watch?v=cspYkmlR3v8 (Aus der Serie Willi wills wissen: Dauer: 23 Minuten)
• Tafelbild: Rabbi Jeschua ben Josef wird an die Tafel geschrieben. Diskussion über die Bedeutung und Herkunft dieses Namens (Rückblick auf die Inhalte der 5. Schulstufe, Kap. 4).
• Lektüre Einleitung: Judentum und Christentum –Bibelarbeit: Der Jude Jesus – eine biblische Spurensuche (S. 66).
Antisemitismus: Bildbetrachtung „Jaqui auf der Straße“ und lesen des Textes (S. 67) – im Anschluss schreiben die Schüler*innen die Lebensgeschichte von Jaqui unter dem Gesichtspunkt, dass er überlebt hat, weiter. Mögliche Anregungen: Stell dir vor, Jaqui hat diese Gräuel überlebt. Wie hat er das geschafft? Wie könnte sein Leben weitergegangen sein?
Variante: Bildgeschichte bestehend aus vier Bildern (Jaqui auf der Straße) (Jaqui auf der Flucht) (Jaqui beginnt ein neues Leben) (Jaqui erzählt anderen von seinen Erlebnissen).
• Begriffsklärung Antisemitismus und Diskussion zu Ausgrenzung und Gewalt (S. 67).
Vertiefung/Abschluss:
• Recherche und Präsentation: Bedeutende Menschen jüdischer Abstammung aus und in Österreich (M1).
• Spielfilme zu Antisemitismus und Shoa für dieses Alter: Auf Wiedersehen, Kinder (Louis Malle, Frankreich 1987)
Der Junge im gestreiften Pyjama (Mark Herman, Großbritannien/USA 2008)
Unterrichtsmaterial dazu in:
https://www.mediamanual.at/ mediamanual/mm2/pdf/filmabc/19_filmabcmat_Der-Jungeim-gestreiften-Pyjama.pdf
• Doku über das Judentum von Checker Tobi ansehen: Schüler*innen verfassen drei Aussagen zum Film, die richtig oder falsch sein können. Diese werden gesammelt und im Plenum besprochen.
https://youtu.be/I1bA-uUvBao
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In Büchern und Medien findet sich häufig der Ausdruck „abrahamitische Religionen“, um Judentum, Christentum und Islam zusammenzufassen. Dabei wird Abraham zu einer gemeinsamen Bezugsperson, über die sich die drei Religionen, trotz aller Differenzen, aufeinander beziehen können. Interreligiöse Gebetstreffen oder Initiativen haben sich durch dieses Denkmodell etabliert und entscheidend zur Entwicklung von Dialog und Begegnung zwischen den Religionen beigetragen.
Andererseits wird der Begriff auch kritisch gesehen oder abgelehnt: Zum einen sind hier andere Religionen, für die Abraham ebenso bedeutsam ist, meist nicht mitgedacht, wie etwa die Baha’i, Drusen oder Mandäer. Zum anderen wird damit, so die Kritik, eine Gemeinsamkeit oder Harmonie suggeriert, die so nicht existiert. Denn Abraham ist für die drei Religionen unterschiedlich konnotiert und vor allem unterschiedlich bedeutsam:
Im Judentum ist er Stammvater des Volkes Israel, auf den es sich letztlich zurückführt. Im Islam gilt er als Prophet, erster Muslim und über seinen Sohn Ismael ebenso als Stammvater. Für beide Religionen ist er damit aber
zuallererst „Grundstück für die je eigene kollektive Identität“ (Bechmann 2019, S. 411). Damit wird es schwierig, aus Abraham eine gemeinsame Bezugsperson zu machen. Im Christentum ist die Situation noch einmal anders: Hier ist Abraham zwar Glaubensvorbild, ansonsten ist seine Bedeutung zugunsten von Jesus Christus aber stark reduziert (ebd., S. 410). Für Christinnen und Christen steht daher in Bezug auf Abraham viel weniger auf dem Spiel als für die anderen beiden Religionen – sie haben beim Thema Abraham kaum etwas zu verlieren.
Für die Schule und für die interreligiöse Bildung ist es daher einerseits wichtig, dass Schülerinnen und Schüler den etablierten Begriff „abrahamitische Religionen“ kennen und seine Chancen sehen, aber auch wissen, dass der Begriff nicht unbedenklich ist und Abraham in den drei Traditionen jeweils anders gesehen wird.
Quelle:
Bechmann, Ulrike: Abraham und die anderen. Kritische Untersuchung zur Abraham-Chiffre im interreligiösen Dialog, Berlin 2019.
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Antisemitismus – die Feindschaft gegen Jüdinnen und Juden – war und ist bis heute ein drängendes Problem vieler Gesellschaften. Auch wenn in der 6. Schulstufe oft das historische Wissen fehlt, gerade über die Zeit des Nationalsozialismus, sollten Jugendliche doch über dieses Phänomen informiert sein. Der Begriff Antisemitismus stammt aus der Rassenlehre des 19. Jahrhunderts. Hier wurden Menschen in unterschiedliche „Rassen“ eingeteilt, unter anderem in „Semiten“, zu denen etwa Juden, Araber oder Samaritaner gezählt wurden. Gemeint war mit Antisemitismus jedoch immer die Feindschaft speziell gegen das Judentum.1 Vom Antisemitismus meist unterschieden wird der Antijudaismus: Im Unterschied zum Judentum als Volk richtet er sich primär gegen die jüdische Religion.
Antijudaismus
Antijudaismus bezeichnet die Ablehnung der jüdischen Religion, im Regelfall aus religiösen Gründen. Er begleitet die Geschichte des Christentums von Anfang an und zeigt sich historisch in allen christlichen Konfessionen. In der islamischen Tradition findet sich bereits in den frühen Überlieferungen und auch im Koran antijudaistisches Gedankengut.
Antisemitismus
Antisemitismus ist Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden sowie jüdischen Einrichtungen als solche, die über religiöse Aspekte hinausgeht. Er zeigt sich auf verschiedene Arten, die auch kombiniert auftreten können. Diese sind zum Beispiel
»rassistische Ideen, die Juden als minderwertig, parasitär, hinterlistig oder bösartig ansehen;
»Verschwörungstheorien, die von einer jüdischen Kontrolle der Banken, des Finanzwesens, der Medien oder der internationalen Politik ausgehen;
»ein Verständnis von jüdischer Kunst, Musik, Philosophie oder Denkart als zersetzend, als gegen die Ordnung, Moral oder Wahrheit gerichtet;
»das Motiv der Aufklärung, das Judentum habe den Monotheismus in die Welt gebracht und sei daher schuld am Irrglauben der Religionen;
»nationalistische Vorstellungen, dass Juden der eigenen Nation fremd seien, daher nicht integrierbar, staatsfeindlich, nicht vertrauenswürdig;
»Antizionismus im Sinne einer generellen Ablehnung des Staates Israels oder im Sinne einer undifferenzierten, unausgewogenen oder sich allgemein gegen alle Jüdinnen und Juden richtende Kritik an israelischer Politik.
Einzelne Motive können bei unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen auftreten: Antisemitismus kann etwa bei Rechten nationalistisch und rassistisch motiviert sein, bei Linken im Zuge einer fundamentalen Kritik am Banken- und Finanzwesen sowie der israelischen Politik auftreten oder sich bei Musliminnen und Muslimen als radikalisierter Antizionismus zeigen. Von sekundärem Antisemitismus spricht man, wenn zwar das Judentum nicht direkt angegriffen wird, aber beispielsweise der Holocaust relativiert wird oder Demonstrant*innen sich mit dem Judenstern kennzeichnen, um ihre angebliche Verfolgung und Diskriminierung aufzuzeigen.
1 Manchmal wird die Ansicht vertreten, Araber könnten keine Antisemiten sein, da sie selbst Semiten seien. Diese Argumentation übersieht jedoch den Unterschied zwischen der Wortbedeutung von Antisemitismus und dem tatsächlichen Gebrauch.
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Schüler*innen haben heute kaum Berührungspunkte mit dem Judentum, das sich in Österreich als gelebte Religion primär in Wien findet. Ein Blick in die Geschichte kann jedoch aufzeigen, welche Bedeutung das Judentum für die österreichische Gesellschaft und Kultur hatte. Auf diese Weise wird das Judentum stärker als Teil des „Eigenen“ gesehen und persönliche Schicksale werden sichtbar.
Methodischer Zugang
Schüler*innen sollen sich mit bedeutsamen österreichischen oder in Österreich wirkenden Personen jüdischer Abstammung auseinandersetzen. Die Personen können ent-
weder frei gewählt werden oder werden von der Lehrperson zugeteilt. Anschließend wird mithilfe einer Internetrecherche ein Porträt der Person erstellt, etwa mit Name, Foto, Lebensdaten, Profession, besondere Leistungen oder Erfolge, aber auch mögliche Verfolgung, Ausgrenzung oder Vertreibung. Die Personen können kurz (in Kleingruppen) präsentiert und/oder als Museumsrundgang in der Klasse sichtbar gemacht werden: Schüler*innen gehen durch die Klasse, lesen die Porträts und suchen Personen, die sie besonders interessant oder beeindruckend finden.
Liste bedeutsamer Österreicher*innen bzw. in Österreich wirkender Personen jüdischer Abstammung
Otto Loewi (1873–1961)Robert Bárány (1876–1936)Wolfgang Pauli (1900–1958)
Lise Meitner (1878–1968)Viktor Frankl (1905–1997)Karl Popper (1902–1994)
Ludwig Wittgenstein (1889–1951)Martin Buber (1878–1965)Sigmund Freud (1856–1939)
Victor Adler (1852–1918)Bruno Kreisky (1911–1990)Gustav Mahler (1860–1911)
Arnold Schönberg (1874–1951)Max Oppenheimer (1885–1954)Tina Blau (1845–1916)
Vally Wiselthier (1895–1945)Susi Singer (1895–1955)Arik Brauer (1929–2021)
Gerhard Bronner (1922–2007)Broncia Koller–Pinell (1863–1934)Samy Molcho (1936)
Theodor Herzl (1860–1904)Karl Farkas (1893–1971)Billy Wilder (1906–2002)
Fred Zinnemann (1907–1997)Hedy Lamarr (1914–2000)Danielle Spera (1957)
Arthur Schnitzler (1862–1931)Karl Kraus (1874–1936)Stefan Zweig (1881–1942)
Franz Kafka (1883–1924) Hilde Spiel (1911–1990)Julya Rabinowich (1970)
Franz Werfel (1890–1945)Friedrich Torberg (1908–1979)Max Perutz (1914–2002)
Vicki Baum (1888–1960)Dora Kallmus (1881–1963)Marie–Louise von Motesiczky (1906–1966)
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Lehrplanbezug:
LEITKOMPETENZ 4:
»Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können.
»Kompetenzbeschreibung (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können leidvolle Erfahrungen zum Ausdruck bringen und (christliche) Wege des Umgangs mit menschlicher Begrenztheit aufzeigen.
»Anwendungsbereich (AB):
›Die Schülerinnen und Schüler können (strukturelle) Schuld wahrnehmen, (eigenes) schuldhaftes Verhalten erkennen und sich mit Möglichkeiten der Vergebung auseinandersetzen.
»Unterrichtshinweise (UH):
› (Un)gerechte Strukturen, Verantwortungsbewusstsein, Jesu Umgang mit Sünderinnen und Sündern, (sakramentale) Formen von Vergebung
Grundkompetenzen: Schülerinnen und Schüler können ...
»die Bibelstelle von der Salbung im Haus des Simon zusammenfassen und einzelne Personen, ihre Handlungen und Aussagen beschreiben. (A, B) »diskutieren, was es bedeutet, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. (D)
»die Begriffe Schuld, Sünde und Gewissen gegenüberstellen und erklären. (B, C) »verschiedene Formen der Versöhnung in der katholischen Kirche benennen. (A) »das eigene Verhalten einschätzen und einen „Beichtspiegel“ gestalten. (D, E) » strukturelle Schuld charakterisieren und Beispiele dafür finden. (B) »umreißen, was die youngCaritas mit globaler Verantwortung zu tun hat und mit der Klasse eine Veranstaltung organisieren. (C, E)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Jesus der Christus/Gottes und Menschenliebe.
In diesem Kapitel geht es um Leid und Schuld und unseren Umgang mit menschlicher Begrenztheit. Die Eröffnungsseite zeigt ein Fresko von Giotto di Bondone, zu sehen ist, wie Jesus Petrus die Füße wäscht. Diese Handlung weist Parallelen zur Bibelstelle von der Salbung im Hause des Simon auf. Die Salbung durch eine unbekannte Sünderin, kurz vor Jesu Tod, soll zeigen, wie Jesus und seine Mitmenschen mit Schuld und Sünde umgegangen sind. Eine Geschichte, wie sie den Schüler*innen im Alltag jederzeit passieren könnte, soll auf der zweiten Doppelseite zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit Verantwortung und Fehlverhalten anregen.
Die dritte Doppelseite stellt die Begriffe Schuld, Sünde und Gewissen in das Zentrum und versucht diese kurz und knapp zu charakterisieren. Dem gegenüber stehen die Formen der Versöhnung, die es in der katholischen Kirche gibt. Gerade das Sakrament der Versöhnung ist für Schüler*innen eine große Herausforderung. Junge Menschen wissen oft nicht, wie sie sich beim Fest der Versöhnung (Beichte) verhalten bzw. was sie sagen sollen. Für viele ist es eine große Überwindung, einem fremden Menschen Dinge anzuvertrauen, die sehr persönlich sind. Wenn man mehr über dieses Fest weiß, kann das eine Hilfe und Erleichterung sein. Auf der vierten Doppelseite wird die Frage nach der strukturellen Schuld gestellt, die jeden Menschen betrifft. Wir leben in einer vernetzten Welt und unser Leben wird davon stark beeinflusst. Die Frage, wie man bewusst leben und anderen helfen kann, leitet dann auch zur youngCaritas über, die eine Anlaufstelle für junge, sozial engagierte Menschen ist. Der abschließende Kompetenzcheck fasst das Gelernte noch einmal zusammen.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Bilder der Fußwaschung und Salbung miteinander vergleichen und Unterschiede und Ähnlichkeiten entdecken. (A, C)
• die Erzählung von der „Salbung im Haus des Simon“ zusammenfassen und über die wesentlichen Inhalte diskutieren. (B, C)
• erklären, was Gastfreundschaft bedeutet. (A)
Information:
• Hintergrundinformationen zum Künstler und zum Bild (I1)
Einstieg:
• Bildbetrachtung: Blick durch die Lupe (S. 71) (M1): Mithilfe einer Lupe, einer leeren Klopapierrolle oder eines Papierblattes, in das ein Loch geschnitten wird, konzentrieren sich die Schüler*innen ganz bewusst nur auf einen kleinen Ausschnitt des Bildes. Es geht hier darum, Details wahrzunehmen.
• Bildvergleich (M2): Die Schüler*innen vergleichen die beiden Bilder (Fußwaschung und Salbung) und halten Gemeinsamkeiten und Unterschiede an der Tafel fest.
• Tafelanschrieb: „Liebe ist das Einzige, das wächst, wenn man es verschwendet.“ Was meinst du dazu? (S. 72). Die Schüler*innen setzen sich mit dieser Fragestellung auseinander und sammeln mögliche Antworten an der Tafel und übertragen diese dann in ihr Heft.
• Zu Gast im Haus des Simon (S. 72): Bibelstelle lesen, zentrale Inhalte markieren und den Arbeitsauftrag (S. 73) erledigen.
• Ein Akrostichon zum Wort Sünde verfassen und sich so der Bedeutung des Wortes annähern.
• Diskussion: Wie fühlt man sich, wenn man von anderen ausgegrenzt/beleidigt wird?
• Gesalbt (S. 72): Textvergleich Bibelstellen (M3) – Erarbeiten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
• Standbild zur Bibelstelle (S. 72) (M4): Die Schüler*innen stellen die Bibelstelle als Standbild dar. Diejenigen, die nicht aktiv spielen, können sich hinter eine der Figuren stellen und an deren Stelle die eigenen Gedanken mitteilen. (Was denken/sagen die Figuren in der Bibelstelle?)
Vertiefung/Abschluss:
• Salböl selbst herstellen (M5): Die Schüler*innen können selbst ein Öl herstellen, mit dem sie sich dann anschließend gegenseitig salben.
• Brief (S. 73): Die Schüler*innen schlüpfen in die Rolle der Frau und schreiben einer Freundin/einem Freund einen Brief, in dem sie von ihren Gefühlen und Gedanken erzählen.
Fragestellung: Wie zeigt sich Liebe? Die Schüler*innen sammeln unterschiedliche Bilder und gestalten damit eine Seite im Heft.
Der Sohn eines Kleinbauern wurde vermutlich 1267 in Vespignano bei Florenz geboren. Er gilt als Wegbereiter der italienischen Renaissance und Begründer der toskanischen Freskenmalerei. Sein Stil zeichnet sich vor allem durch helle und klare Farben und neue Darstellungsformen aus, die zu einer ungemeinen Lebendigkeit der Bildinhalte beitrugen. Der Freskenzyklus der ScrovegniKapelle in Padua, der auch die PassionsgeschichtesowiedasLebenJesuundMariäinüber 100 Szenen darstellt, zählt zu seinen Hauptwerken.
Der Legende nach soll er bereits als Zehnjähriger von dem Florentiner Maler und Mosaikkünstler „Cimabue“, seinem späteren Lehrer, entdeckt worden sein. Dieser bewunderte die naturgetreuen Darstellungen Giottos. Als 20-Jähriger malte er in Cimabues Atelier bereits selbst Fresken, Auftragsarbeiten aus ganz Italien. Vom Papst wurde er sogar nach Rom und vom König an den Anjouhof in Neapelbestellt.ErmachtesichaucheinenNamen als Architekt und als Bildhauer. 1320 entwarf er den Glockenturm des Florentiner Doms, der auch seinen Namen trägt. 1334 wurde er zum Stadt- und Dombaumeister. Giotto gilt als kreativer und bedeutender Reformer der italienischen Freskenmalerei, die er von den starken traditionellen griechisch-byzantinischen Einflüssen befreite. Seine Darstellung religiöser Themen entsprach zwar der mittelalterlichen Kunst, enthielt aber viele innovative Formen.
Seinen Figuren waren frisch und vital. Seine religiösen Kunstthemen waren sehr säkular. Seine Farben waren von hoher Klarheit und Helligkeit und er verwendete eine neue Materialtechnik (Feigenmilch und Eigelb). Giotto steht am Anfang der italienischen Nachgotik mit ihrem eigenen Realismus. Nach einem Sturz vom Glockenturm der Bargello-Kapelle in Florenz, wo er am „Jüngsten Gericht“ arbeitete, starb er 1337.
Die Fußwaschung Jesu
Als zentrales Ereignis steht die vermeintliche Selbsterniedrigung Christi im Mittelpunkt der Darstellung. Das Innehalten der Figuren betont die Bedeutung dieses Ereignisses. Die Figuren haben Volumen, Breite, Tiefe und eine deutliche Position im Raum. Sie agieren und sind Abbildungen lebendiger Menschen und nicht mehr bloße Symbolfiguren. Die Farbe Ultramarinblau, der komplexe Faltenwurf der Kleidung, die Natürlichkeit, Körperlichkeit und Lebhaftigkeit zeichnen dieses Fresko aus. Die Figuren strahlen Würde aus und erscheinen plastisch wie Skulpturen aus Stein. Die Architektur im Hintergrund soll einen überzeitlichen Ort darstellen und enthält Ansätze einer korrekten perspektivischen Darstellung (Erfahrungsperspektive). So sind die Figuren untereinander im Raum akzentuiert, der sich durch gemalte perspektivisch verkürzte architektonische Elemente definiert. Durch die verschiedenen Blickrichtungen und Kopfdrehungen entsteht eine Interaktion. Die Hauptpersonen sind deutlich zu erkennen. Jesus (Kreuznimbus) und Petrus (graue Haare und Bart).
Quellen:
Giotto di Bondone – Biografie WHO’S WHO (whoswho.de)
Giotto di Bondone – Biografie, Technik und bekannteste Werke (daskreativeuniversum.de)
Giotto di Bondone | www.italien-inside.info
Diedrichs liest Imdahl (Teil 3) – Giotto vs. Duccio (kunstgeschichte-in-einzelwerken.de)
Abendmahl.pdf (uni-duesseldorf.de)
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Bei der Bildbetrachtung neigt man oft dazu, sofort alles aufzuzählen, was man sieht und worum es sich dabei handeln könnte. Diese Methode soll dabei unterstützen, das Bild sehr fokussiert und auch etwas verzögert wahrzunehmen.
Als Lupe kann entweder eine echte Lupe oder ein weißes Blatt Papier/ein Karton mit einem ca. 3–4cm großen Loch (Vorteil der letzten Variante: Der Rest des Bildes wird verdeckt.) verwendet werden. Danach fährt man mit der Lupe maximal 1 cm über dem Bild von links nach rechts und von oben nach unten. Der Blick richtet sich immer nur auf jene Stelle, die die Lupe freigibt bzw. heranzoomt. Wie schnell oder langsam die Schüler*innen vorgehen, liegt ganz bei ihnen. Sie können die Lupe auch an einer Stelle ablegen und diese sehr genau betrachten oder abzeichnen. Diese langsame Bildbetrachtung ermöglicht es den Schüler*innen, sich dem Bild in Ruhe zu nähern, und weckt auch die Neugierde, dass Bild weiter zu erforschen.
Hinweise:
• Diese Methode eignet sich auch hervorragend für sehr detailreiche Bilder, z. B. Wimmelbilder, die das Auge schnell überfordern.
• Es können auch unterschiedliche Lupengrößen verwendet werden.
• Die Schüler*innen können den Ausschnitt nach ihren Vorstellungen ergänzen. Dafür müssten sie allerdings mit der Lupe aus Papier arbeiten, da sie darauf gut zeichnen können.
• Bei Bildern, die vor allem von der Farbe leben, können die einzelnen Farben gut wahrgenommen werden.
Quelle: Lupe Lupen Suche – Kostenlose Vektorgrafik auf Pixabay
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Quellen: Washing of the Feet – Capella dei Scrovegni – Padua 2016 – Fußwaschung – Wikipedia, https://www.gettyimages.at/detail/foto/vienna-mary-magdalen-wash-the-feet-of-jesusscene-lizenzfreies-bild/533232353?adppopup=true
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Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen zu Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl, zerbrach es und goss das Öl über sein Haupt. Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander: Wozu diese Verschwendung? Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. Und sie fuhren die Frau heftig an. Jesus aber sagte: Hört auf! Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn die Armen habt ihr immer bei euch und ihr könnt ihnen Gutes tun, sooft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht immer. Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat im Voraus meinen Leib für das Begräbnis gesalbt. Amen, ich sage euch: Auf der ganzen Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man auch erzählen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis. (Mk 14,3-9)
Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll kostbarem Salböl zu ihm, als er bei Tisch war, und goss es über sein Haupt. Die Jünger wurden unwillig, als sie das sahen, und sagten: Wozu diese Verschwendung? Man hätte das Öl teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können. Jesus bemerkte ihren Unwillen und sagte zu ihnen: Warum lasst ihr die Frau nicht in Ruhe? Sie
hat ein gutes Werk an mir getan. Denn die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer. Als sie das Öl über mich goss, hat sie meinen Leib für das Begräbnis gesalbt. Amen, ich sage euch: Auf der ganzen Welt, wo dieses Evangelium verkündet wird, wird man auch erzählen, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis. (Mt 26, 6-13)
Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus aus den Toten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun dort ein Abendessen, und Marta diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch lagen. Da nahm Maria ein Pfund Salböl von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete seine Füße mit ihren Haaren. Das Haus aber wurde von dem Geruch des Salböls erfüllt. Es sagt aber Judas, der Iskariot, einer von seinen Jüngern, der ihn überliefern sollte: Warum ist dieses Salböl nicht für dreihundert Denare verkauft und ⟨der Erlös⟩ den Armen gegeben worden? Er sagte dies aber nicht, weil er für die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und beiseiteschaffte, was eingelegt wurde. Da sprach Jesus: Lass sie! Möge sie es aufbewahrt haben für den Tag meines Begräbnisses! Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. (Joh 12,1-8)
Finde Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Lk 7, 36-50 (S. 72).
GemeinsamkeitenUnterschiede
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ERWEITERUNGEN
• Nach der Fertigstellung: Die Bildhauerin/der Bildhauer wechselt – neue Anordnung der Personen.
• Die Personen suchen sich selbst einen Platz.
• Gespräch der Personen über ihre Gedanken, Beziehungen zu den anderen usw.
• Mögliche Vorlagen: Fotos, Kunstwerke, Werbeanzeigen und Bibelstellen.
• Überraschung: Bau des Standbildes in einem eigenen Raum. Die Beobachter*innen sehen erst das fertige Standbild.
• Zusammengebaut: Zusammenfügen mehrerer Standbilder.
• Szene einfrieren und von allen Seiten betrachten: Mit verteilten Rollen lesen und nachspielen. Zwischendurch können die Schüler*innen das Spiel stoppen und die Szene einfrieren. Die anderen äußern sich dazu, was die Personen in diesem Moment gerade fühlen könnten.
• Heraustreten: In dieser Variante wird die Szene nicht eingefroren und von außen betrachtet, sondern eine der spielenden Personen spricht darüber, was gerade in ihr vorgeht.
Quelle: Junge Schatten Silhouette –Kostenloses Foto auf Pixabay
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Material:
• 20–50 ml neutrales Basisöl (z. B. Jojobaöl)
• 2–5 Tropfen ätherisches Öl (Rose, Jasmin, Lavendel, Orange)
• kleine verschließbare Gefäße (Fläschchen …)
• kleiner Trichter zum Einfüllen des Öls in die Behälter
• großes Gefäß zum Mischen des Öls
• eventuell altes T-Shirt zum Überziehen
• wasserfeste Stifte, Etiketten oder Bänder zum Verzieren
Die Schüler*innen lernen gemeinsam die Zutaten kennen. Danach werden die Zutaten vermischt und in kleine Gefäße abgefüllt. Wichtig ist der Hinweis, vorsichtig mit dem Öl umzugehen, da es Flecken auf Stoffen und Kleidern verursachen kann, die nur schwer auswaschbar sind. Nachdem alles abgefüllt ist, können sie sich gegenseitig z. B. die Hände salben und im Anschluss daran beschreiben, was das für ein Gefühl war.
Quelle: https://pixabay.com/de/vectors/lebensmittel-flasche-olive-%c3%b6l-46797/
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Die Schülerinnen und Schüler können ...
• interpretieren, worum es in der Geschichte geht. (B) die angeführten Redewendungen deuten. (B)
• aufzeigen, welche Folgen mit einem bestimmten Verhalten einhergehen. (C)
• ein Gebet/einen Psalm verfassen. (E)
• beschreiben, was verantwortungsvolles Handeln für sie bedeutet. (A)
Arbeit mit Sprichwörtern: „Jemandem die kalte Schulter zeigen.“ „Jemanden wie Luft behandeln.“ … Weitere Sprichwörter und Redewendungen suchen. In welchen Situationen verwenden wir diese oder ähnliche Sprichwörter/Redewendungen? Welche kennt ihr?
• Verantwortung übernehmen: Schreibe in dein Heft, wofür du Verantwortung übernimmst. (M1)
Lesen der Geschichte (S. 74) im Stillen. Danach überlegen sich die Schüler*innen, wie die Geschichte weitergehen könnte.
• Spiegelscherben (S. 74): Die Schüler*innen überlegen, wodurch in einer Freundschaft etwas zu Bruch gehen kann:
Was bedeutet für dich Verantwortung in einer Freundschaft?
Wie behandelst du deine Freund*innen?
Wann ist in deinem Leben etwas zu Bruch gegangen?
Wann hast du Scherben hinterlassen?
• Meine eigene Freundschaftsgeschichte: Die Schüler*innen schreiben eine eigene Geschichte zu diesem Thema. Diese kann auch positiv ausgehen.
• Graffiti (S. 75): Im Buch das Bild zum Thema gestalten. Ein großes Graffiti kann dazu auch ins Heft gemalt werden.
Vertiefung/Abschluss:
Gebet/Psalm (S. 75) (M2): Die Schüler*innen verfassen ein Gebet/einen Psalm, das/der inhaltlich die Gedanken der Doppelseite aufgreift. Zuerst einen Psalm gemeinsam lesen und herausfinden, was wichtig ist. Sie sollen überlegen:
Welche Worte und Gedanken fallen ihnen ins Auge? Als Einstieg können sie diese aufschreiben oder malen. Danach können sie z. B. mit den Worten Ich – Du – Aber einen eigenen Psalm formulieren. Die Psalmen können dann an einer Wand in der Klasse angebracht werden.
Methodenhinweise: Verschiedene methodische Zugänge zu den Psalmen: bibelwerk.de
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Schreibe um das Bild, wofür du Verantwortung übernimmst und besprecht in der Klasse, wie sich die Welt dadurch verändert.
Quelle: https://pixabay.com/de/illustrations/phantasie-m%c3%a4rchen-kreativit%c3%a4t-5153719/
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Begriffe Schuld, Sünde und Gewissen erklären und eigene Beispiele dafür finden. (B) formulieren, was Vergebung bedeutet. (A)
• Formen der Vergebung in der katholischen Kirche aufzählen und analysieren. (A, C)
• eigene Versöhnungsrituale präsentieren. (D)
• einen Beichtspiegel gestalten. (E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Stufenmodell von Lawrence Kohlberg (I1)
Einstieg:
• Das traurige Mädchen (S. 76): Was kann der Grund für die Tränen des Mädchens sein. Die Schüler*innen können in Form einer Mindmap, eines Textes oder auch durch Zeichnungen im Heft festhalten, warum das Mädchen traurig ist könnte.
• Digipont (S. 76) ansehen und besprechen.
• Ja-Nein-Spiel zum Thema: Was ist das Gewissen? vorbereiten und spielen. (M1) Die Schüler*innen erhalten ein Kärtchen, auf dem „Ja“, und ein Kärtchen, auf dem „Nein“ geschrieben steht. Die Lehrperson stellt Entscheidungsfragen. Die Schüler*innen beantworten die Frage nur mit den für sie passenden Kärtchen. Die Antworten müssen nicht begründet werden.
• Schuld – Sünde – Gewissen (S. 76): Die Schüler*innen lesen zuerst die Kästchen durch und überlegen dann, welche Beispiele aus ihrem Alltag ihnen einfallen.
• Schuld ist wie … (S. 76): Den Satz mit unterschiedlichen Beispielen vervollständigen und in das Heft schreiben. Das Gewissen ist für mich wie … (S. 76): Die Schüler*innen schreiben und vervollständigen diesen Satz in ihrem Heft. Womit kann das Gewissen verglichen werden? (Ampel, innere Stimme, Wegweiser, Kontrolllampe, erhobener Zeigefinger, Kompass, Alarmanlange, Ruhekissen, Weichensteller …).
• Ich weiß über mich … (M2): Gewissenserforschung mithilfe von Fragen.
• Umgehen mit eigener Schuld (M3): Die Schüler*innen denken darüber nach, wie sie mit ihrer Schuld, ihren Fehlern umgehen.
Vertiefung/Abschluss:
• Beichtspiegel (M4): Die Schüler*innen gestalten ihren eigenen Beichtspiegel.
• Mein Versöhnungsritual (S. 77): Die Schüler*innen beschreiben ihre eigenen Versöhnungsrituale. Sie können diese freiwillig mit der Klasse teilen oder einfach im Heft notieren.
Versöhnungsbild/-geschichte gestalten: Die Schüler*innen gestalten ein Bild (nur mit Farben) oder einen Text zum Thema „Schuld, Vergebung und Versöhnung“.
• Speed-Dating: Versöhnung verändert. Die Schüler*innen reflektieren zuerst, was Versöhnung für sie bewirkt. Danach wechseln sie alle drei Minuten ihre Gesprächspartner*innen und tauschen sich darüber aus.
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Das Leben stellt uns Menschen immer wieder vor Situationen, in denen wir uns entscheiden müssen. Unser Gewissen nimmt Stellung dazu. Vor der Entscheidung weist es uns den Weg zum Guten, nach der Entscheidung beurteilt es den Wert unserer Handlungen. Nach Lawrence Kohlberg gibt es sechs Stufen, wie sich das Gewissen entwickelt.
Stufe 1: Orientierung an Strafvermeidung
Gut ist, was Ärger/Strafe vermeidet. Furcht vor physischen Konsequenzen einer Tat, ohne den Sinn zu hinterfragen.
Stufe 2: Orientierung am eigenen Interesse und Nutzen
Gut ist, was mir selbst nützt und auf Gegenseitigkeit beruht. Gerechtigkeit hängt vom Nutzen ab.
Stufe 3: Orientierung an personengebundener Zustimmung
Gut ist, wenn man die Erwartungen erfüllt und dem erwarteten Verhaltensstil entspricht.
Stufe 4: Orientierung an vorgegebenen Rechten und vorhandenen Einrichtungen/Gesetzen
Gut ist, was der vorhandenen Ordnung entspricht. Gesetze befolgen, Traditionen achten, Pflichten erfüllen.
Stufe 5: Orientierung an gegebenen
Versprechen und Zusagen, die allgemein akzeptiert sind
Gut ist, wenn man sinnvolle Regeln respektiert und danach lebt. Achten des Menschheitswillens.
Stufe 6: Orientierung an allgemeingültigen Richtlinien
Gut ist, was der Menschenwürde, den Menschenrechten dient. Gleichheit aller Menschen.
Quellen: www.psy.lmu.de/epp/studium_lehre/lehrmaterialien/ lehrmaterial_ss10/wintersemester1011/lehrmaterial_perst/ proseminar/referate/s10.pdf
Treppen Architektur Stein – Kostenloses Foto auf Pixabay
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ANLEITUNG: Kärtchen folieren und ausschneiden. Jede*r Schüler*in bekommt ein Ja- und ein Nein-Kärtchen.
Es werden Fragen gestellt, die nur mit Ja oder Nein zu beantworten sind. Je nach dem wie sich die Schüler*innen entscheiden, heben sie das entsprechende Kärtchen in die Höhe. Die Antworten müssen nicht begründet werden – es geht um ein Stimmungsbild.
VARIANTE: Jeweils eine Begründung einer Ja-Antwort und einer Nein-Antwort einholen.
MÖGLICHE FRAGEN:
Ist das Gewissen … im Menschen grundgelegt? wie eine innere Kontrolllampe? wie ein Spiegel?
wie eine Weichenstellung im Leben?
wie ein Haltegriff? wie die Stimme Gottes? wie der erhobene Zeigefinger? wie ein Stoppschild?
wie eine Landkarte, mit der ich mich orientieren kann?
wie eine Warnblinkanlage?
wie ein Fallschirm, der sich rechtzeitig öffnet?
wie ein Geländer, an dem man sich festhalten kann?
wie ein Gefängnis? wie ein schwerer Rucksack? wie eine Stimme, die auffordert, das Gute zu tun?
wie ein lästiges Anhängsel?
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Wähle fünf Fragen aus, die auf dich besonders zutreffen.
Begründe deine Antworten und finde Beispiele aus deinem Leben.
Denke ich nur an mich selbst?
Helfe ich anderen Menschen?
Habe ich schon einmal bewusst nicht die Wahrheit gesagt?
Verletze ich andere Menschen?
Höre ich anderen zu?
Bin ich unfair zu anderen?
Schließe ich andere aus?
Rede ich schlecht über andere?
Benutze ich Schimpfwörter?
Nehme ich anderen etwas weg?
Stifte ich andere zu Dingen an, die sie vielleicht gar nicht wollen?
Bin ich neidisch auf andere?
Bin ich ungerecht zu anderen?
Werde ich schnell wütend, wenn etwas nicht so geht, wie ich möchte?
Habe ich oft mit anderen Menschen Streit?
Muss ich immer im Mittelpunkt stehen?
Kann ich auch verzichten?
Bin ich nachtragend?
Teile ich mit anderen?
Höre ich auf meine Eltern?
Gehe ich liebevoll mit meinen Geschwistern um?
Bin ich für meine Familie da, wenn sie Hilfe braucht?
Ärgere ich meine Geschwister oder Eltern ganz bewusst?
Helfe ich zu Hause mit?
Räume ich mein Zimmer auf?
Mache ich meine Aufgaben?
Passe ich in der Schule auf?
Störe ich im Unterricht?
Helfe ich meinen Mitschülerinnen und Mitschülern?
Bin ich zu allen in der Schule höflich?
Bete ich zu Gott?
Spielt Gott in meinem Leben eine Rolle?
Denke ich manches Mal an Gott?
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Mit eigener Schuld umgehen (M3)
Überlege dir, in welchen Situationen Menschen im Alltag so reagieren.
Schuld vertuschen.
Schuld verdrängen.
Schuld beschönigen.
Schuld auf jemand anderen schieben.
Schuld mit jemandem besprechen.
Sich selbst nicht mehr mögen.
Sich zurückziehen.
Sich Hilfe suchen.
Sich an Gott wenden.
Sich leicht aus der Ruhe bringen lassen.
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Das Sakrament der Versöhnung (M4)
Durch das Fest der Versöhnung bietet Gott mir ein Gespräch an. Dieses Gespräch ist ein Zeichen für eine Versöhnung und einen Neubeginn.
Du gehst zum Priester und beginnst mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Du sagst: Dies ist meine erste Beichte oder meine letzte Beichte war ...
Der Priester antwortet dir.
Dann spricht der Priester mit dir. Im Auftrag Christi spricht er dich von deinen Sünden los. Zum Schluss sagt der Priester: Gelobt sei Jesus Christus.
Nun sage dem Priester, was du dir überlegt hast. Du kannst auch den Priester um Hilfe bitten. Wenn du fertig bist, kannst du sagen: Das habe ich falsch gemacht oder es tut mir leid, dass ich Gott beleidigt habe. Danach bittest du um Verzeihung.
Du machst das Kreuzzeichen und antwortest: In Ewigkeit. Amen.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• beschreiben, was strukturelle Schuld ist. (A) Beispiele für strukturelle Schuld finden und vergleichen. (B)
• darstellen, was die youngCaritas mit globaler Verantwortung zu tun hat. (C)
• anhand des Themas „Kleidung“ ein Projekt initiieren. (E)
Information:
• Hintergrundinformationen zur youngCaritas (I1);
• Gemeinsames Anhören des Songs (DigiPoint S. 78): Gespräch zum Lied – Schüler*innen finden aktuelle Beispiele für Lieder/Videos, die diese Thematik ansprechen.
• MAN-Video ansehen und besprechen: https://www.youtube.com/ watch?v=WfGMYdalClU
• Ins Netz gegangen (S. 78): Die Schüler*innen ergänzen mit eigenen Beispielen das Netz.
• Dilemmageschichte (S. 78): Die Schüler*innen suchen sich ein Beispiel (z. B. Armut) aus dem Buch aus und schreiben dazu eine Geschichte, bei der es um strukturelle Schuld geht.
• Ungerecht oder fair handeln (M1): Die Schüler*innen befassen sich näher mit dem Thema „Kleidung“. Sie sollen nachforschen, woher ihre Kleidung kommt.
Meine Kleidung: Die Schüler*innen sollen sich dazu das Video ansehen. Von der Baumwolle bis zum fertigen Kleidungsstück. https://youtu.be/706ef2Xn_K0
Faire Kleidung: Die Schüler*innen recherchieren im Internet, welche Geschäfte es in ihrer Nähe gibt, die faire Mode verkaufen. Eingabe Suchmaschine: „Faire Mode“. (Welche Kleidung gibt es dort? Was kostet sie? Wie sieht sie aus? Welche Materialien werden verwendet? Woher kommt sie? Wo/wie wird sie produziert? …).
Breit gefächerte Informationen gibt es auch unter: Siegelklarheit:
https://www.siegelklarheit.de/ Wie funktioniert
Onlinehandel:
https://meinklick.at/wp-content/ uploads/2020/03/infografik_05. pdf
• youngCaritas (S. 79): Die Schüler*innen lesen das Interview, suchen sich eine Aktion aus und gestalten dazu eine Infoseite für die Schule. Vielleicht ist auch ein Projekt umsetzbar.
• Nicht nur Kleidung: Die Schüler*innen informieren sich im Internet darüber, welche anderen Bereiche (Handy, Nahrung …) noch mit struktureller Schuld zu tun haben. Danach suchen sie sich ein Thema aus und gestalten dazu eine Präsentation, die sie dann in der Klasse vortragen.
• Flohmarkt (S. 78): Die Schüler*innen können einen Flohmarkt mit Dingen machen, die sie nicht mehr benötigen (nach Rücksprache mit den Eltern) und das eingenommene Geld für eine soziale Einrichtung verwenden.
• Informationen zu fridays for future:
https://fridaysforfuture.at/
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»Jugendplattform der Caritas
» direkte Andockstelle für junge Menschen, die sich sozial engagieren möchten und die mehr über soziale Gerechtigkeit und Solidarität erfahren wollen
»Jugendliche können Caritas-Einrichtungen kennenlernen sowie Praktika und Einsätze absolvieren.
Die youngCaritas spricht brisante Themen mit Kindern und Jugendlichen an – offen und mutig. Sie bietet Bildungsworkshops zu sensiblen gesellschaftlichen Themen an: Asyl/ Integration, Armut in Österreich, Hunger, Zivilcourage Integration/Vielfalt oder Menschen mit Behinderung und Solidarität, Frieden und natürlich auch die Caritas und ihr Wirken.
Die youngCaritas macht die Arbeit der Caritas für junge Menschen erfahrbar. Sie regt dazu an, den eigenen Umgang mit Randgruppen zu überdenken und weckt bei jungen Menschen die Bereitschaft, verantwortungsbewusst und sozial zu handeln.
Die youngCaritas-Aktionen richten sich an Jugendliche mit Herz und Hirn, die bereit sind, etwas zu bewegen. Für alle, die Spaß haben wollen und dabei andere Menschen und Lebenswelten kennenlernen wollen. Auch große Veranstaltungen, wie z. B. das LaufWunder, ein Benefizlauf für Kinder und Jugendliche, zählen dazu.
LaufWunder
Benefizlauf für Kinder und Jugendliche. Mit jedem gelaufenen Kilometer wird Geld für Menschen in Not gesammelt.
So funktioniert es:
An den Schulen werden die Jugendlichen über die Caritas-Hilfsprojekte und soziale Themen wie Armut und Hunger informiert. Die Kinder suchen sich danach Sponsor*innen – zum Beispiel Eltern, Großeltern, Nachbarn oder Tanten und Onkel. Für jeden gelaufenen Kilometer oder jede Runde am Sportplatz werden ein paar Euro gespendet.
LeseWunder
Lesen ist gut für das Gehirn, fördert die Kreativität und den Wortschatz, verbessert die Konzentration und das Einfühlungsvermögen. Mit Lesen kann man auch Gutes tun.
So funktioniert es:
Sponsor*innen suchen, wie z. B. Eltern, Großeltern, andere Verwandte oder Bekannte. In einem festgesetzten Zeitraum so viele Bücher wie möglich lesen. Für jedes gelesene Buch zahlt der/die Sponsor*in einen bestimmten Betrag. Je mehr Bücher gelesen werden, desto höher ist zum Schluss die Spende für Menschen in Not.
Quelle:
Startseite – youngCaritas Steiermark
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Viele Menschen haben mehr Kleidung, als sie brauchen oder anziehen können. Manche Kleidungsstücke werden nur einmal getragen und dann entsorgt. Das führt dazu, dass die großen Modekonzerne ständig neue Kollektionen (englisch: fast fashion) in die Geschäfte bringen, um die Käuferinnen und Käufer möglichst oft zum Einkaufen zu bewegen. Häufig sind diese Kleidungsstücke mit „Made in Bangladesh“, „Made in Cambodia“ oder „Made in India“ gekennzeichnet. Dort nähen Arbeiter*innen Kleidung unter katastrophalen Bedingungen. Sie sitzen zehn bis zwölf Stunden täglich an den Nähmaschinen und verdienen fast nichts. In anderen Ländern ist es ähnlich.
Nicht nur Erwachsene, sondern auch viele Kinder arbeiten in den Textilfabriken, anstatt in die Schule zu gehen. Teilweise sind sie zehn Jahre oder jünger. In Bangladesch ist beispielsweise fast die Hälfte der 14-Jährigen in Textilfabriken beschäftigt. Auch in Südindien arbeiten vielen Mädchen in den Fabriken. Haben sie erst einmal einen Vertrag unterschrieben, müssen sie mindestens drei Jahre dort arbeiten. Pausen und Essen gibt es wenig.
Wie kannst du diesen Kreislauf durchbrechen?
1. Kaufe, was du wirklich brauchst. Gefällt dir das Kleidungsstück oder geht es nur darum, trendy zu sein?
2. Kaufe Secondhand. Oft finden sich in Secondhandgeschäften und auf Flohmärkten echte Schnäppchen und besondere Einzelteile, die nicht jede bzw. jeder hat. So zu kaufen macht nicht nur Spaß, sondern spart auch Geld!
3. Aus Alt mach Neu! Nimm dir beispielsweise eine lange Hose und schneide sie ab oder mache aus einem T-Shirt einfach eine Tasche. (Frage aber bitte vorher deine Eltern.)
4. Faire Mode. Weltweit produzieren viele kleine Firmen Kleidung, Schuhe und Taschen fair und umweltschonend. Manche stellen ihre Produkte selbst in Europa her! Natürlich hat faire Mode ihren Preis und ist deshalb teurer.
Arbeitsauftrag:
• Ergänze die Punkte und schreibe in dein Heft, was du noch beitragen kannst.
• Recherchiere im Internet, welche Geschäfte es in deiner Nähe gibt, die faire Mode verkaufen. Gib einfach in die Suchmaschine „Faire Mode“ ein.
Quelle: globalegueter_textilien.pdf Flaschen Kunststoff Kinderarbeit – Kostenloses Foto auf Pixabay
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Ostergeschichte nacherzählen und deuten. (A ,B) Bilder interpretieren. (A, B)
• Ostergrußkarten, Osterkerzenglas gestalten. (C)
• eine Geschichte schreiben. (A)
• die Bedeutung „aus Liebe geschenkt“ verstehen. (B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zu Ostern, das höchste christliche Fest (I1)
Einstieg:
• „Stille Post“ mit einem Satz aus Joh 20,11-18.
• Wort-Puzzle: Die Wörter werden durcheinander an die Tafel geschrieben. Wer schafft es am schnellsten, mit diesen Wörtern einen Satz zu bilden?
HALTE MICH NICHT FEST, DENN ICH BIN NOCH NICHT ZUM VATER HINAUFGEFAHREN.
• Fünf Begriffe aus Joh 20,11-18 auswählen und eine Hoffnungsgeschichte verfassen.
• Geschenkschachtel: Die Lehrperson bringt eine schön verpackte Schachtel mit. In dieser befindet sich z. B. eine Schachtel Milka-HerzenPralinen. Geschenksanlässe besprechen und reflektieren.
• Osterevangelium (Joh 20,1118) lesen/vorlesen und besprechen.
• Standbilder zum Osterevangelium (siehe Methodenwerkstatt S. 136).
• Angeregt durch die Bilder (S. 81) einen Spaziergang in der Natur machen und das Frühlingserwachen beobachten und (fotografisch) festhalten.
• Ostergrußkarten mit den ausgeschnittenen Bildern gestalten (S. 81). Auf der Rückseite können die Schüler*innen einen Ostergruß verfassen. Die Ostergrußkarten können an jemanden verschenkt oder auf den Osterstrauch gehängt werden.
• Osterkerzenglas: Die Bilder ausschneiden und auf ein z. B. leeres Marmeladeglas kleben. In das Glas eine Kerze stellen und bei einer Osterfeierlichkeit anzünden.
Die Geschenkschachtel öffnen lassen. Die Schokoherzen an die Schüler*innen verteilen.
• Psalmgebet nach Ps 118: im Wechsel lesen/beten. (M1)
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„… am dritten Tage auferstanden von den Toten.“ Diese Worte des Apostolischen Glaubensbekenntnisses benennen das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu am frühen Sonntagmorgen nach seinem Kreuzestod am Freitag und seiner „Grabesruhe“ am Samstag.
Fest aller Feste
Ostern, das Fest der Auferstehung Christi, ist das älteste und höchste aller christlichen Feste. Nach einem Wort des hl. Bischofs Gregor von Nazianz († 390) überragt es alle anderen Feiertage, wie der Glanz der Sonne die Sterne überstrahlt.
Bewegliches Fest
Ostern wird am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling gefeiert. Er kann also zwischen dem 22. März und dem 25. April liegen. Nach dem Ostertermin richten sich auch die Termine für den Aschermittwoch (zwischen 4. Februar und 10. März), für Christi Himmelfahrt (40 Tage nach Ostern), Pfingsten (50 Tage nach Ostern) und Fronleichnam (61 Tage nach Ostern).
Christus – Osterlamm
Vorbild des christlichen Osterfestes ist das jüdische Ostern: das Pessach-Fest (aramäisch Pas-cha gesprochen). An diesem wird der Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens gefeiert. Die Juden zur Zeit Jesu aßen am Abend vor diesem Fest im Familienkreis ein Lamm. Da Jesus in zeitlicher Nähe zu diesem jüdischen Fest hingerichtet worden ist und „am dritten Tag“ danach, an einem Sonntag, von den Toten auferstanden ist, sahen die Christen in ihm das „wahre Osterlamm“, das sogar der Sklaverei des Todes ein Ende setzen kann. Das jüdische Pessach (wörtliche Bedeutung: Vorübergang) bekam für sie einen neuen Sinn: Übergang vom Tod zum Leben – durch Christus.
Die Osternacht und damit das Osterfest beginnt mit dem Sonnenuntergang am Karsamstag. (Nach biblischer Tradition beginnt ein Tag immer mit dem Vorabend und dauert bis zum nächsten Abend).
Die Liturgie der Osternacht – sie soll frühestens nach Sonnenuntergang beginnen und spätestens mit dem Sonnenaufgang schließen – gliedert sich in vier große Teile: die Lichtfeier (rund um die Osterkerze), die Wortgottesfeier (zentrale Lesungen aus der Heiligen Schrift), die Tauffeier (Taufen, Erneuerung des Taufversprechens) und die Eucharistiefeier.
Rund um Ostern gibt es viele Bräuche. Das Schenken von (gesegneten) Ostereiern ist ein altchristlicher Brauch und erinnert daran, dass früher nach der langen Fastenzeit erst zu Ostern wieder Eier gegessen werden durften. Die Einfärbung diente ursprünglich wohl dazu, die gesegneten von den nicht gesegneten Eiern zu unterscheiden. Auch die sogenannte „Fleischweihe“, die Segnung der Osterspeisen, hat ihren Ursprung im fröhlich begangenen Ende der Fastenzeit.
Das Wort „Ostern“
Der Name Ostern könnte vom gallofränkischen austro (Morgenlicht) oder vom germanischen aus-tra („beim Wasserschöpfen“) kommen. Letzteres lässt an die Tauffeiern in der Osternacht denken. Die früher vertretene These, Ostern leite sich von einer germanischen Göttin Ostara ab, hat sich als haltlos erwiesen.
Quelle:
Karl Veitschegger. https://karl-veitschegger.at/texte/osternhochfest.htm
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Psalmgebet im Wechsel: Nach Psalm 118 (M1)
Dies ist der Tag, den der Herr macht.
Lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Lasst uns singen mit Freuden vom Sieg Gottes über den Tod.
Ostern heißt: Christus ist erstanden. Jesus lebt.
Dies ist der Tag, den der Herr macht.
Lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Lasst uns das neue Leben feiern, das dem Tod widersteht.
Denn der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden.
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Lehrplanbezug: Kompetenzbereich C:
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
LEITKOMPETENZ:
»Medien, Kunst und Kultur im Kontext religiöser Weltwahrnehmung interpretieren, beurteilen und gestalten können.
»Kompetenzbeschreibung (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können christliche Motive in ihrer Lebenswelt wahrnehmen und sakrale Räume in ihrer Bedeutung für Menschen erschließen.
»Anwendungsbereiche (AB):
»Unterrichtshinweise:
›Religiös Bedeutsames in Medien, Literatur, Politik, Musik und Werbung, Maria in Kunst und spiritueller Lebenswelt, Brauchtum, Pilgern
Grundkompetenzen:
Die Schüler*innen können …
»religiöse Motive wahrnehmen, benennen und erklären. (A, B) »sakrale Bauten erkennen und ihre Bedeutung erklären. (A, B) »sakrale Orte wahrnehmen und sie deuten. (A, B) »den Unterschied zwischen einem profanen und einem sakralen Raum erklären. (A, B) »einen Kirchenraum respektvoll betreten. (C) »die wichtigsten Gegenstände im Altarraum (be)nennen. (A) »die Bedeutungen des Wortes „heilig“ erklären. (B) »erklären, was eine Wallfahrt ist. (A, B) »das Wichtigste vom Wallfahrtsort Mariazell erzählen. (A, B)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Lebensrealitäten und Transzendenz und Freiheit und Offenheit.
In diesem Kapitel machen wir uns auf eine Spurensuche. Wir halten Ausschau nach religiösen Motiven, speziell nach christlichen. Unsere Umwelt ist geprägt von solchen Motiven, jedoch werden sie nicht immer bewusst wahrgenommen. Sei es der Rosenkranz am Rückspiegel des Fahrzeugs, der Schutzengel an der Kette, die Nonne und der Priester am Werbeplakat, das Andreaskreuz bei einem Bahnübergang, das Kreuz in der Klasse, die betenden Hände am T-Shirt, die Buddhafigur im Garten, die Grußformel „Grüß Gott“ … Auf das Gipfelkreuz wird etwas näher eingegangen und aufgezeigt, welche Bedeutung, außer dem Symbol für das Christentum, ihm noch zugesprochen wird. Auch wenn der Mensch diese Motive nicht immer bewusst wahrnimmt, dringen sie ins Unterbewusstsein ein und beeinflussen, prägen ihn.
Unser Blick fällt auf sakrale Bauten und deren Bedeutung für die Menschen. Die Österreichkarte präsentiert eine kleine Auswahl an deren Vielfalt. Näher betrachtet wird der Kirchenraum mit seinen wichtigsten Gegenständen im Altarraum, um dem Besonderen auf die Spur zu kommen. Dem gegenüber stehen eine kleine Auswahl von heiligen Orten, die in der Bibel genannt werden. Dadurch wird erkenntlich, welche Bedeutung dem Wort „sakral“ zugeschrieben wird. Das Wort „heilig“ wird von den Menschen jedoch nicht immer im selben Zusammenhang verwendet. Neben den altbekannten Zuschreibungen sind auch neue aufgetreten, die hier erörtert werden. Auf diese wird eingegangen und ein Zusammenhang hergestellt. Von besonderer Bedeutung ist für viele Gläubige die Wallfahrt oder die Pilgerreise. So manche*r hat sie im Kleinen oder Großen unternommen, im Fernseher darüber eine Dokumentation oder einen Spielfilm gesehen oder im Buchladen ein Buch zu diesem Thema gefunden und gekauft. Worin das Geheimnis einer solchen Unternehmung liegt, wird versucht anhand von dem bedeutendsten Wallfahrtsort Österreichs Mariazell aufzuzeigen. So schließt sich der Kreis, der mit christlichen Motiven beginnt, von sakralen Bauten und Orten berichtet, das Wort „heilig“ aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, um im letzten Teil über eine Tradition – Wallfahrt – zu berichten.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• das Bild beschreiben und interpretieren. (A, B) religiöse/christliche Motive erkennen und benennen. (A)
• christliche Motive erklären, deuten. (B)
• ein Kreuz gestalten. (C)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur Künstlerin und zum Bild (I1)
• Einleitungstext und dazugehörige Fragen lesen (S. 84), besprechen und eigene Fragen formulieren.
• Bildbetrachtung mit folgenden möglichen Fragen: Was könnt ihr auf diesem Gemälde erkennen? Welche Formen wurden verwendet? Welche Farbe spricht dich am meisten an? Welchen Titel würdest du diesem Bild geben? Was möchte die Künstlerin mit den gewählten Formen zum Ausdruck bringen? Warum ist dieses Bild für einen Altar geeignet?
• Spiel: „Ich sehe, was du nicht siehst, und das ist … rund, eckig, quadratisch, dreieckig etc.“ (Es werden Formen statt Farben genannt.)
• Mit offenen Augen unterwegs (S. 86) – Einleitung (gemeinsam lesen oder im Gespräch erarbeiten) und Arbeitsauftrag 1 erfüllen. Fragestellungen: Was würdet ihr als religiöses Motiv bezeichnen? Wie viele christliche Motive könnt ihr finden? Was gibt einem Motiv eine religiöse Bedeutung? Welche christlichen Motive sind in eurem Zimmer/Wohnung/ Haus zu finden? Gibt es ein besonderes Ereignis, zu dem das christliche Motiv gekauft oder geschenkt wurde?
• Gegenstände ertasten: Es werden verschiedene Gegenstände passend zum Thema von der Lehrperson mitgebracht. Z. B. Kreuz, Rosenkranz, Engel, Mini-Menora, Buddhafigur etc. Die Gegenstände sind unter einem Tuch versteckt. Ein Gegenstand wird ertastet, benannt und erklärt (den Religionen zuordnen).
• Gegenstände benennen und zuordnen: (M1) Bilder von religiösen Gegenständen zeigen und besprechen: An der Tafel/auf einem Plakat eine Tabelle zeichnen – Bilder zuordnen.
Vertiefung/Abschluss:
• Geschichte „Die Schatzsuche“ (S. 87): Mithilfe der Geschichte wird die Bedeutung von Gipfelkreuzen erarbeitet.
• Das Gipfelkreuz: Arbeitsauftrag (S. 87) erfüllen. Die Schüler*innen zeichnen ein vergrößertes Gipfelkreuz (Blick durch ein Fernglas) nach ihren Vorstellungen neben die Bergspitze ins Buch/Heft. (M2)
• Woher kommt das Gipfelkreuz? (DigiPoint S. 87) In diesem kurzen Film wird gezeigt, wo, wie und warum das erste Gipfelkreuz aufgestellt wurde. (M3)
Hilma af Klint war die Tochter des schwedischen Marineoffiziers Victor af Klint und von Mathilda Sonntag. Sie wurde als viertes Kind am 26. Oktober 1862 in Solna geboren.
Von 1882 bis 1887 studierte sie an der Königlichen Akademie der freien Künste in Stockholm und gehörte zu den ersten Frauen, die zum Studium der Malerei zugelassen wurden. Bekannte Lehrer wie Georg von Rosen und August Malmström gaben ihr Unterricht. Nach ihrem Studium entstanden in ihrem eigenen Atelier zunächst naturalistische Landschaften und Porträts.
Das besondere Interesse für Religion und Spiritismus wurde nach dem frühen Tod ihrer Schwester Hermine geweckt. Bereits mit siebzehn Jahren nahm sie an Séancen teil und ihr Herz begann für die Theosophie zu schlagen. Edvard Munchs Malerei von psychischen Zuständen faszinierte sie so sehr, dass sie mit dem naturalistischen Malen aufhörte. Ab 1906 entstanden abstrakte Bilder, die zunächst nur kleinformatig ausfielen und später zu großformatigen heranwuchsen. Dazu zählt die Serie „Malereien für den Tempel“, die 193 Gemälde umfasst. Daher wird sie heute als Pionierin der abstrakten Malerei gesehen. Sie lernte auch Rudolf Steiner und seine anthroposophischen Vorstellungen kennen, denen sie sich immer mehr zugetan fühlte. So entstand in den 1920er-Jahren ein davon beeinflusster eigener Stil.
Sie heiratete nie und blieb kinderlos. Ihre abstrakten Werke durften zu Lebzeiten nicht ausgestellt werden, und testamentarisch hielt sie fest, dass sie erst 20 Jahre nach ihrem Tod der Öffentlichkeit präsentiert werden dürfen. Ihre Bilder erbte ihr Neffe Erik af Klint, der Anfang der 1980er-Jahre die Werke nur einem kleinen Kreis von Kunsthistoriker*innen und Theolog*innen zur Ansicht gab.
Hilma af Klint hinterließ mehr als 1000 Werke und 125 Notizbücher, die sich in der Obhut der „Stiftelsen Hilma af Klints Verk“ befinden (Stand 2020). Sie definierte auch ein genaues Konvolut ihrer Werke, das nie verkauft werden darf.
In der Kunstwelt erlangte Hilma af Klint Bekanntheit durch den schwedischen Kunsthistoriker Ake Fant (1984) in Helsinki. Bereits zwei Jahre später waren ihre Werke gemeinsam mit jenen von Kandinsky, Malewitsch, Mondrian und Picabia (den Pionieren der abstrakten Kunst) in der Ausstellung „The Spiritual in Art“ in Los Angeles, Chicago und Den Haag zu sehen. 1995 wurden ihre Werke zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum in der Ausstellung „Okkultismus Avantgarde“ in Frankfurt ausgestellt. 2013 konnten auch einige ihrer Bilder auf der Biennale in Venedig bestaunt werden und das Guggenheim Museum in New York zeigte 2018 eine Retrospektive der Künstlerin. In diesem Jahr verfilmte auch die Regisseurin Halina Dyrschka das Leben dieser herausragenden Frau und es entstand der Dokumentarfilm „Jenseits des Sichtbaren“. Etwas ist noch erwähnenswert: Sie wird nicht nur als Pionierin der abstrakten Kunst gesehen, sondern auch als Pionierin der mystischen Kunst.
Altarbild Nr. 1, Gruppe X, 1915, Tempera auf Papier, 185 x 152 cm, Moderna Museet, Stockholm
Dieses Bild ist Teil von drei großformatigen Bildern, dessen Höhe 3,5 m beträgt. Es stellt den Weg aus der Materie in die Ganzheit des Geistes dar.
Eine ausführliche Beschreibung der Farben und Formen ist hier nachzulesen:
https://goldspur.ch/2021/02/20/altar-2-von-hilma-af-klintaus-der-materie-in-den-geist/
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hilma_af_Klint https://goldspur.ch/2021/02/20/altar-2-von-hilma-af-klintaus-der-materie-in-den-geist/
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Gipfelkreuze (M2)
Es gibt die verschiedensten Gestaltungsformen, unter anderem besonders sehenswert sind das Jakobskreuz auf der Buchensteinwand im Pillerseetal in Tirol, oder die Kreuzpieta auf der Schönfeldspitze in Salzburg.
https://www.bergbahn-pillersee.com/de/jakobskreuz
https://www.sn.at/wiki/Gipfelkreuz_ Sch%C3%B6nfeldspitze
Das erste Gipfelkreuz (M3)
Das erste Gipfelkreuz wurde wahrscheinlich 1492 in den Westalpen Frankreichs aufgestellt. König Karl VIII. von Frankreich wollte, neben dem religiösen Symbol, seine Macht über den Berg demonstrieren und schickte den Militärkommandant Antoine de Ville mit einigen Männern (darunter auch ein Priester) auf den Berg Mont Aiguille. Auf dessen Plateau wurde der Legende nach das Paradies vermutet. Am Fuße des Berges stand ein Notar, der den Aufstieg beobachtete und schriftlich festhielt, als Zeuge für den König.
Quellen:
Buddha: https://pixabay.com/de/photos/buddha-steinfigur-sitzend-skulptur-3151781/ Gebetsmühlen: https://pixabay.com/de/photos/tempel-gebetsmühle-buddhismus-5619197/. Kreuz: https://pixabay.com/de/photos/heiliges-kreuz-bibel-gebet-3306800/ Rosenkranz: https://pixabay.com/de/photos/rosenkranz-gebet-christentum-4978473/ Kalligraphie: https://pixabay.com/de/vectors/islam-allah-muslim-kalligraphie-36413/ Koran: https://pixabay.com/de/photos/quran-islam-buchen-das-heilige-buch-6114871/ Kippa: https://pixabay.com/de/photos/mann-jüdisch-schädeldecke-kippa-3274012/ Menora: https://pixabay.com/de/photos/menora-kerzen-licht-verbrennung-318641/
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• das Wort „sakral“ erklären. (B) die Besonderheit eines sakralen Baus beschreiben. (A, B)
• sakrale Bauten in ihrer Umgebung/Österreich nennen. (A)
• eine Karte mit sakralen Bauten in ihrer Umgebung/ihrem Bundesland gestalten. (C)
• einen für sie interessanten sakralen Bau vorstellen. (A, C)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zu sakralen Bauten von der Antike bis zur Gegenwart: https://www.architektvergleich.ch/ratgeber/sakralbau-von-der-antike-bis-zur-gegenwart-c:400010
• Imaginationsübung Kirche: Schüler*innen zeichnen nach Anleitung (M1)
• Kirche mittels Papierformen bauen: (M2) Die Schüler*innen werden in Gruppen geteilt (max. vier Personen pro Gruppe). Jede Gruppe erhält ein Kuvert mit verschiedenen Formen. Jedes Kuvert kann andere Formen enthalten. Aufgabe ist es, dass jede Gruppe so schnell wie möglich mit ihren Formen eine Kirche legt. Alle Formen müssen verwendet werden. Der Beginn wird mit einem Signal angezeigt.
• Aus Legosteinen/Bauklötzen eine Kirche bauen.
• Arbeit mit dem Buch (S. 88/89): Österreichkarte ansehen – Bundesländer und deren Hauptstädte benennen – eigenes Bundesland suchen.
• Karte gestalten: Arbeitsauftrag 2 (S. 88) besprechen und bearbeiten. Die Kartengestaltung zu sakralen Bauten in der Umgebung kann in Einzel- oder Teamarbeit erfolgen. Die Karte kann über Stadt/Gemeinde/Bezirk/Bundesland gestaltet werden. Informationen über Kirchen: https://www.sakralbauten.at/
• Profiaufgabe (S. 88): Außergewöhnliche sakrale Bauten – Internetrecherche und Präsentation eines außergewöhnlichen sakralen Bauwerks. (M3)
• Kreative Auseinandersetzung mit Sakralbauten im Heft/am PC: Schüler*innen entwerfen/bauen ihre eigenen Bauten am Papier/mit Mindcraft/ Lego/Playmobil …
• Möglicher Arbeitsauftrag: „Stell dir vor, du bist Architekt*in und bekommst den Auftrag, eine Kirche/einen sakralen Bau zu planen: Berücksichtige Folgendes: Wo soll sie/er gebaut werden? Wie schaut die Umgebung aus? Wie soll sie/er aussehen (Turm oder nicht …)?
• Memory gestalten: Schüler*innen entwerfen einen sakralen Bau. Entwürfe auf festeres Papier kopieren (2 x) und zuschneiden.
• Mit Tangram eine Kirche bauen. (M4)
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1. Zeichne in der Mitte des Blattes ein großes Rechteck, dessen lange Seite waagerecht ist.
2. Zeichne links von diesem liegenden Rechteck ein Rechteck, dessen schmale Seite waagerecht ist (stehendes Rechteck). Es ist schmäler als das liegende Rechteck, aber länger. Es ragt etwa zu einem Drittel seiner Größe über das liegende Rechteck hinaus. Beide Rechtecke stoßen aneinander und die unteren Linien liegen in der gleichen Ebene.
3. Zeichne ein Dreieck auf das linke, schmalere Rechteck.
4. Zeichne ein kleines Quadrat in der oberen Hälfte des stehenden Rechtecks.
5. Zeichne drei Quadrate in das liegende, größere Rechteck, die sich nicht berühren und in einer Reihe stehen. Was kannst du erkennen?
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Die Formen kopieren (ev. folieren), in ein Kuvert geben und den Schüler*innen austeilen. Es können verschiedenste Formen kreiert werden, sodass unterschiedlichste Kirchen gebaut werden können.
AußergewöhnlicheSakralbautenderWelt(M3)
Mögliche Beispiele: Angkor Wat in Kambodscha, Petersdom in Rom, Sagrada Familia in Barcelona, Mexikokirche = Franz-von-Assisi-Kirche in Wien, Sultan Moschee in Singapur, Hagia Sophia Moschee in Istanbul, Madonna della Corona in Spiazzi, Geburtskirche Jesu in Betlehem, Gallarus Oratory in Irland, Münster in Ulm …
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Lösung:
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• erklären, wann und warum sie eine Kirche besuchen. (A, D, E) die wichtigsten Gegenstände im Altarraum benennen. (A)
• erklären, wofür diese Gegenstände gebraucht werden. (B)
• die liturgischen Gegenstände für die Wandlung benennen und darstellen. (A, B, C)
• wiedergeben, wie man sich verhält, wenn man einen Kirchenraum betritt. (A, B)
• heilige Orte in der Bibel aufzählen. (A)
• erklären, warum diese Orte in der Bibel als heilig angesehen werden. (B)
• in der Bibel eine Bibelstelle nachschlagen und in Verbindung mit einem Bild bringen. (B, C)
Informationen:
• Prettenthaler, Monika/Scheer, Andrea: Sakrale Räume entdecken, in: reli+plus 09-10/2018: https://www.reliplus.at/dl/ptMLJLJKlmkJqx4KJK/RP_2018_09_bauen_Druck_frei_pdf
• Erste Annäherung an die Vielfalt der Religionen durch das Thema Feste und Feiern. (I1)
Kirchenerkundung vor Ort. (M1), (M2)
• Virtueller Kirchenbesuch: https://religionsunterricht.net/ blog/virtuelle-kirchenerkundung/ oder die Jesuitenkirche Wien: https://jesuitenkirche-wien.at/ kirchentour/ Bildhälften erraten: Es werden Bilder gezeigt, die nur zur Hälfte sichtbar sind. Die Schüler*innen sollen erraten, um welchen Gegenstand es sich handelt. (M3)
• Partnerinterview zum Diskussionsauftrag (S. 90) führen.
Blick in den Altarraum (S. 90): Was kann alles entdeckt werden? Die Ziffern im Bild den darunter abgebildeten Wörtern richtig zuordnen.
• Profiaufgabe 1 (S. 90): Die Schüler*innen bearbeiten die Arbeitsaufträge.
Sakrale Orte außerhalb von sakralen Gebäuden (S. 91) –Arbeitsaufträge besprechen und erledigen.
Wo sind die Menschen früher Gott begenet? Kennt ihr eine Geschichte, in der jemand Gott begenet ist?
Vertiefung/Abschluss:
Wie verhalte ich mich in einer Kirche: „Sechs-K-Regel“ (Methodenwerkstatt S. 137) besprechen und/oder ein Kurzvideo dazu ansehen https://www.youtube.com/ watch?v=laODUanAE5s
• Kreative Auseinandersetzung von 7.2 weiterführen (sakrale Bauten entwerfen) und erweitern: Auch die Innenausstattung einer Kirche soll geplant werden. (M4)
• Lehrausgang Kirche: Arbeit mit Text-/Bildkarten vor Ort. Die Schüler*innen suchen und vergleichen die Abbildungen mit den Gegenständen in der Kirche. (M5)
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Quelle:
Kirchenerkundung vor Ort (M1)
(in Adaption von Edel 2017, 129 und der Materialbeilage 2014, 3–4)
I: VoRBEREITEnDES
Was interessiert dich an der Lernsituation außerhalb der Schule im Rahmen des RU?
Welche Vorschriften bzw. Regeln sind einzuhalten, wenn du den Raum besuchst?
Was erwartest du zu sehen, zu spüren und vorzufinden?
II: AuSSEnRAuM
Wo genau befindet sich die Kirche, Moschee ...?
Was fällt dir auf, wenn du das Gebäude außen umkreist?
Was macht für dich diesen Ort von außen zu einem besonderen, außergewöhnlichen, „heiligen“ Ort?
III: InnEnRAuM
Wie lässt sich die Gesamtstimmung des Raumes für dich beschreiben?
Welche Gegenstände, Symbole, Bilder ... kannst du entdecken? – Notiere dazu Fragen, die sich dir stellen!
Wo ist dein Lieblingsort im Raum? – Versuche deine Wahl zu begründen!
Wo ist dein Un-Lieblingsort im Raum? – Versuche deine Entscheidung zu begründen!
Was bezeichnest du als erkennbare Mitte, als Zentrum, als Mittelpunkt des Raumes?
Prettenthaler, Monika/Scheer, Andrea: Sakrale Räume entdecken, in: reli+plus 09-10/2018
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Die Kirche _________________________________
Die Außenansicht
Welche Gebäude befinden sich in der Nähe?
Was denkst du, wie alt ist diese Kirche?
Nach welcher Himmelsrichtung ist die Kirche ausgerichtet?
Welche Form hat der Turm?
Wie viele Eingangstüren hat die Kirche?
Wie viele Fenster kannst du sehen?
Suche dir eine Ansicht der Kirche, die dir gefällt, und mache ein Foto oder zeichne sie.
Der Innenraum
Ankommen
Jeder Raum hat eine besondere Atmosphäre.
Wie wirkt dieser Kirchenraum auf dich?
Suche am beiliegenden Blatt für dich passende Wörter und schreibe sie hier auf:
Meinen Platz finden
Suche dir einen Platz im Kirchenraum aus und setz dich hin.
Wie sitzt du auf deinem Platz? Möchtest du hier sitzen bleiben oder doch einen anderen Platz wählen?
Ich sitze gerne …
Ich sitze nicht gerne …
Beschreibe deinen Lieblingsplatz.
Mein Lieblingsplatz befindet sich ….
Ich habe mir diesen Sitzplatz ausgesucht, weil ….
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Wörter: Wie wirkt der Raum auf mich?
weit geheimnisvoll feierlich hell eng reich verziert
streng mächtig aufstrebend kühl aufregend meditativ hoch
kostbar klar elegant niedrig wohltuend sicher verspielt
dynamisch zierlich prachtvoll himmlisch ruhig schmal
beruhigend dunkel lebendig golden kunstvoll vertraut fremd
Erinnern
Du bist nicht das erste Mal in einer Kirche. Jede*r hat eigene Erinnerungen. Hast du eine besondere Erinnerung, z. B. an ein Fest oder an ein Ereignis? Schreib diese Erinnerung in den Stern.
Wenn du fertig bist, hole dir ein Teelicht im Altarraum, zünde es an und lege Stern und Teelicht an die Stelle im Kirchenraum, die mit der Erinnerung verbunden ist.
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Quellen: Tabernakel: https://pixabay.com/de/photos/historischer-altar-st-paul-3262762/ Kelch: https://pixabay.com/de/photos/kelch-gold-kelch-eucharistie-3105741/ Ambo: https://pixabay.com/de/photos/ambo-kirche-katholisch-architektur-4858587/ Weihwasserbecken: https://pixabay.com/de/photos/weihwasser-heiliges-wasser-5595448/
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Recherchiere die Bedeutung dieser Gegenstände im Internet und beschreibe sie kurz in eigenen Worten in die Zeilen:
Altar: _______________________________________
Osterkerze: _________________________________
Glocken: ____________________________________
Gabentisch: ________________________________
Kirchenbänke: ______________________________
Ambo: ______________________________________
Orgel: ______________________________________
Tabernakel: _________________________________
Sakristei: ___________________________________
Kreuz: ______________________________________
Das ewige Licht: ____________________________
Taufbecken: ________________________________
Stell dir vor, du bist Architekt*in und musst die Innenausstattung einer Kirche planen. Alle oben angeführten Ausstattungsgegenstände müssen im Plan vorkommen und gekennzeichnet sein. Erstelle dazu einen Plan.
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*Sessio wird auch Sedile genannt.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• das Wort „heilig“ erklären und die verschiedenen Aspekte des Wortes aufzählen. (A, B) ihren heiligen Ort beschreiben. (A, B)
• mitteilen, wann bzw. warum sie ihren heiligen Ort aufsuchen. (A, B)
Einstieg:
• Rätsel: Die Schüler*innen beantworten die Fragen schriftlich im Heft. Die Anfangsbuchstaben der Lösungen ergeben der Reihe nach gelesen das Lösungswort. (M1)
• Mit den Anfangsbuchstaben des Lösungsworts (heilig) eigene Begriffe suchen, die sie mit diesem Wort verbinden.
• Reporter*in: Ein Schüler bzw. eine Schülerin schlüpfen in die Rolle des Reporters bzw. der Reporterin und befragen ihre Mitschüler*innen: „Kannst du mir das Wort heilig erklären?“ Die Aussagen können an der Tafel gesammelt und später mit den Aussagen im Buch verglichen werden.
• Das ist mir heilig (S. 92) –Antworten der befragten Personen mit verteilten Rollen lesen und Arbeitsauftrag 1 erledigen.
• Mein heiliger Ort (S. 92) –eine Gedankenreise zum persönlichen „heiligen Ort“ machen. Aufträge 2 und 3 bearbeiten.
• „Das ist mir heilig“ – eine Auseinandersetzung mit persönlich „Heiligem“ und dem, was Menschen heilig ist (S. 93).
• Poetryslam DigiPoint (S. 93): Hören des Poetryslams und eigene Passagen schreiben.
Vertiefung/Abschluss:
• Blitzlichter: Die Schüler*innen sagen in einem Satz, was für sie in dieser Stunde von Bedeutung war. Z. B. Gott kann ich überall begegnen. Für jeden ist etwas anderes heilig. Ich habe einen heiligen Ort gefunden …
• Poetryslam verfassen: Die Schüler*innen verfassen in Einzel- oder Partnerarbeit einen Poetryslam – Was mir heilig ist …
• Plakat: Die Schüler*innen gestalten eine Collage zum Thema „Was Menschen heilig ist“.
• Powerpoint „Das ist mir heilig“: Die Schüler*innen erstellen eine Powerpoint, in Einzel- oder Partnerarbeit. Sie fügen ein Bild von sich mit einer Sprechblase ein, in der sie ihre Aussagen eintragen. Diese können mit Bildern und Musik ergänzt werden. Alle Bilder zu einer Präsentation zusammenfügen und vorführen.
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Heilig – Rätsel (M1)
Etwas herausfordernder:
• Wie heißt die Mutter von Ismael?
Hagar
• Das Sakrament, in dem zwei Menschen Ja zueinander sagen … Ehe
• Wie heißt der Sohn von Sara?
Isaak
• Gott ist die …
Liebe
• Wie heißt das Land, in dem Jesus gelebt hat?
Israel
• Wie heißt der Engel, der Maria die frohe Botschaft brachte?
Gabriel
Etwas einfacher:
• Was ist das Gegenteil von kalt? Heiß
• Was legt ein Huhn? Ei
• Land, das von Wasser umgeben ist, nennt man …. Insel
• Eine Kerze spendet …. Licht
• Ein anderes Wort für andauernd, ständig Immer
• Woran glauben Christ*innen? Gott
Werden die Anfangsbuchstaben von oben nach unten gelesen, ergeben sie das Lösungswort: heilig
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Wörter Wallfahrt und Pilgerreise erklären. (A) erklären, warum Menschen eine Wallfahrt oder Pilgerreise unternehmen. (A, B)
• das Rosenkranzgebet erklären und mitbeten. (A, B, C, E)
• eine Bitt- oder Dankblume gestalten. (C)
• Wallfahrtsorte im Internet ausfindig machen und in der Österreichkarte eintragen. (A, C)
• Eine Powerpoint (Plakat) über einen bekannten Wallfahrtsort der Klasse präsentieren. (A, B, C, D)
• von Mariazell das Wichtigste wiedergeben. (A, B)
• Chanten: „Auch eine Reise von 1000 Meilen fängt mit dem ersten Schritt an.“ (M1)
• PS 121 gemeinsam oder im Wechselgebet beten. (M2)
• Einen Rosenkranz zeigen oder ertasten lassen und über seine Bedeutung sprechen.
• Pilgerutensilien zeigen und besprechen: Rucksack, Landkarte, Kompass, Trinkflasche, Pflaster, Pilgerstab …
• Wallfahrt – Beten mit den Füßen (S. 94): Die Überschrift lesen und anhand dieser besprechen, worum es im Text gehen könnte. Den Text mithilfe von Schlüsselwörtern erarbeiten und zusammenfassen. Mögliche Schlüsselwörter: Wallfahrt, heiliger Ort, Weg, gehen, Pilgerreise, Marienwallfahrtsorte, Mariazell, Liebfrauenkleid …
• Wallfahrtsorte in der eigenen Umgebung erkunden (im eigenen Bezirk, Bundesland) und recherchieren (Arbeitsauftrag 2, S. 94) und sie in die Österreichkarte (S. 88/89) einzeichnen.
• Zeit für Mariazell (S. 95) lesen und den DigiPoint ansehen.
• Gestalten einer Bitt- oder Dankblume (Arbeitsauftrag 1, S. 94) oder ein Liebfrauenkleid.
• Einen internationalen Wallfahrtsort (Arbeitsauftrag 3, S. 94) ausfindig machen und dazu recherchieren – ein Kurzporträt von diesem Ort erstellen und präsentieren.
• Die Schüler*innen stellen in einem Comic die Legende von Magnus und seiner Marienstatue dar.
• Differenzierungsaufgabe: Weitere Legenden über Mariazell, im Internet recherchieren und vorstellen.
Rosenkranz in das Heft zeichnen und beschriften.
https://www.legion-mariens.de/legion-im-detail/gebete/rosenkranz/ anleitung-zum-rosenkranz/ Rosenkranz aus Fimo oder Holzperlen gestalten. (M3)
• Rosenkranzgebet (oder einen Teil) beten – selbst formulierte Sätzchen hinzufügen lassen (z. B. Jesus, der mir immer zur Seite stehen möge).
• Rosenkranzgebet der Mönche aus Neuzelle anhören bzw. mitbeten.
https://www.youtube.com/ watch?v=K4Dbtcg1SGw
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Lied zum Chanten (M1)
Text:
Auch eine Reise von 1000 Meilen fängt mit dem ersten Schritt an, vertraue und gehe, vertraue und gehe.
Text mit Gitarrengriffen:
https://www.sovielhimmel.de/index-Dateien/Mit%20offenen%20Haenden%20-%20Gitarrenakkorde.pdf
Zum Mitsingen oder Hineinhören unter folgender Internetadresse:
https://www.youtube.com/watch?v=_SsPgQvlpoE
Wallfahrtslied (M2)
Ps 121 Der Wächter Israels
(Ein Wallfahrtslied)
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er lässt deinen Fuß nicht wanken; er, der dich behütet, schläft nicht. Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.
Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; er steht dir zur Seite.
Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden noch der Mond in der Nacht.
Der Herr behüte dich vor allem Bösen, er behüte dein Leben.
Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit.
Rosenkranz klein (M3)
Anleitung zum Gestalten eines kleinen Rosenkranzes:
Material:
10 kleine Kugeln (aus Holz, Fimo)
1 andersfarbige große Kugel
1 Kreuz
Schnur (Spagat) zum Auffädeln
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Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B: Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 6:
»Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können Gottesvorstellungen aus Bibel und christlicher Tradition beschreiben und sie mit der eigenen Gottesvorstellung in Verbindung bringen.
»Anwendungsbereiche (AB): Trinität – Gott in Beziehung »Unterrichtshinweise: Die Selbstoffenbarung Gottes (Ex 3), Jesus als Mensch gewordenes Bild Gottes (Kol 1,15); persönliche Glaubensentwicklung
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
»sich mit ihrem eigenen Gottesbild auseinandersetzen und ihre Vorstellungen von Gott beschreiben. (B, E)
»zur Frage nach Gott und ihrem Glauben Stellung nehmen. (D, E) »das Leben und Wirken des hl. Franz von Assisi zusammenfassen. (A) »Aufgaben und besondere Anliegen der Franziskaner wiedergeben. (A) »die Bedeutung des biblischen Gottesnamens JHWH erläutern. (B) »unterschiedliche Gottesbilder der Bibel nennen und erklären, was sie bedeuten. (A, B) »die drei Personen der Dreifaltigkeit benennen. (A) »die Dreifaltigkeit mithilfe eines Symbols erklären. (B) »eigene Bilder und Vergleiche für Gott entwickeln. (C, E)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Gottesliebe/Menschenliebe (das Beziehungs- und Glaubensgeschehen zwischen Gott und Mensch), Lebensrealitäten/ Transzendenz (Biografie und Selbstüberschreitung des Menschen auf Gott) sowie Jesus der Christus (Jesus als menschgewordener Gott).
Das Kapitel erschließt von der persönlichen Frage nach Gott aus das christliche Gottesbild bis hin zur Trinität. Ausgangspunkt ist die eigene Glaubensbiografie der Schüler*innen, wobei „Glaubensbiografie“ auch das Nicht-Glauben und Zweifeln umfasst. Die Erzählung „Gott und der Friseur“ dient als Eröffnung einer kritischen Auseinandersetzung mit der Gottesfrage und den eigenen Gottesvorstellungen. Das Porträt von Franz von Assisi und den Franziskanern soll im Anschluss aufzeigen, dass der Glaube an Gott nicht nur eine theoretische Frage ist, sondern praktische Konsequenzen hat und Menschen verändern kann. Über die Glaubenserfahrung des Hl. Franziskus wird dann das Thema Gottesbegegnung aufgegriffen: Einerseits durch die Dornbuscherzählung (die sich auch im Kunstbild der Kapiteleröffnung wiederfindet) und andererseits durch das Erschließen biblischer Gottesbilder und Metaphern für Gott. Den Abschluss dieses Kapitels bildet dann eine Annäherung an die christliche Gottesvorstellung der Trinität. Auf diese Weise erfolgt ein behutsamer Aufbau des Themas von persönlichen Gottesvorstellungen zu Gotteserfahrungen anderer weiter zu unterschiedlichen Gottesbildern und schließlich zum Verständnis der Dreifaltigkeit.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• anhand von Impulsfragen die Grundfrage nach Gott diskutieren. (D) bislang bekannte biblische und christliche Gottesbilder benennen. (A)
• mithilfe des Kunstbildes das zentrale biblische Bild vom befreienden Gott erläutern. (B)
• sich mit ihrem eigenen Gottesbild auseinandersetzen und ihre Vorstellungen von Gott beschreiben. (B, E)
• zur Frage nach Gott und ihrem Glauben Stellung nehmen. (D, E)
• mithilfe der Erzählung „Gott und der Friseur“ die Sinnhaftigkeit des Glaubens an Gott reflektieren und diskutieren. (B, E)
Information:
Hintergrundinformationen zum Kunstbild von Sieger Köder „Der brennende Dornbusch“ (I1)
• Theorien der Glaubensentwicklung (I2)
• Brainstorming an der Tafel: Gott ist …
• Aufgreifen der Impulsfragen (S. 98) zu Gott und eigene Fragen formulieren.
• Bildbetrachtung (S. 99): 1. Genaue Beschreibung (nicht Deutung!) des Bildes. 2. Interpretation des Bildes: Motiv, Stimmung, Gefühle, was geschah davor, was geschieht danach …
• Erschließen der Symbole des Bildes: Barfüßigkeit, Feuer, Dornen, Knien, Wüste. Was assoziieren die Schüler*innen mit diesen Motiven?
• Diskussionsgruppen zu den Fragen im Buch (S. 98): Ein Teil der Fragen wird vorgegeben (oder eine Kleingruppe wählt sich eine Frage), die dann in der Gruppe diskutiert wird. Danach Bericht im Plenum, worüber gesprochen wurde (oder schriftlicher Bericht).
• Lesen und Nachspielen der Geschichte „Gott und der Friseur“ (S. 100).
• Arbeitsauftrag (S. 100): Analyse und Weiterführung der Diskussion.
• Diskussionsanregung (S. 100): Ist es vernünftig, an Gott zu glauben?
• Lesen des Textes „In deinem Blick spiegelt sich der Himmel“ (S. 101) und Diskussion zum Begriff „Glaube“.
• Arbeitsauftrag: Einem Kind erklären, wer Gott ist.
• Auseinandersetzung mit der eigenen Glaubensbiograpfie mithilfe der Leitfragen im Buch.
• Malen eigener Gottesvorstellungen und Ausstellung in der Klasse.
• Kurzvideo anlässlich des Todes von Sieger Köder ansehen und besprechen.
https://youtube.com/ watch?v=hbhtdDHuCac
• Malen/Gestalten eigener Bilder von der DornbuschSzene.
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Sieger Köder (1925–2015)
Er gehört zu den bekanntesten christlichen Malern des deutschen Sprachraums. Der 1971 zum Priester geweihte Schwabe (er war vorher als Lehrer tätig) wurde auch als „Malerpfarrer“ oder, aufgrund seiner farbenfrohen Bilder, als „schwäbischer Chagall“ bezeichnet. Seine Bilder waren für ihn nie nur eine Frage der Kunst, sondern eine Form der Predigt, eine Möglichkeit, die Botschaft von Gott zu verkünden. Seine Bilder finden sich in einer eigenen Bibelausgabe, in Kirchen, Kunsthallen oder Schulen und vor allem im Sieger Köder Museum im Ellwangen.
Die Selbstoffenbarung Gottes im brennenden Dornbusch gehört zu den wichtigsten Motiven von Sieger Köder, er hat es mehrmals gemalt, zuletzt kurz vor seinem Tod. Das leuchtende Rot und die Haltung Mose bringen die Intensität dieser Gottesbegegnung zum Ausdruck – Gott ist nur existenziell, nicht allein intellektuell zu erfassen. In hebräischen Buchstaben leuchtet die Selbstoffenbarung und Zusage Gottes des „Ich bin da“ auf.
Quelle:
Die Bibel. Mit Bildern von Sieger Köder, Ostfildern 2017. https://www.verlagsgruppe-patmos.de/autor/siegerköder-1287
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Inspiriert vom Stufenmodell der moralischen Entwicklung von Lawrence Kohlberg wurden im 20. Jahrhundert auch Theorien der Glaubensentwicklung von Jugendlichen formuliert. Die bekanntesten sind jene von Fritz Oser und Paul Gmünder sowie jene von James Fowler. Beide wurden breit rezipiert, haben aber auch unterschiedliche Kritik erfahren, etwa in ihrer Methodik, ihrem Fokus auf christliches Verständnis von Gott und Glaube oder ihrer impliziten Wertung unterschiedlicher Glaubensformen. Ebenso ist zu fragen, ob die höchsten Stufen Idealisierungen oder Ausnahmen und keine realistischen allgemeinen Entwicklungsziele sind. Dennoch kann es für den Unterricht interessant sein, Gottesvorstellungen der Schüler*innen mit Entwicklungstheorien in Beziehung zu setzen. Wertungen oder Zuschreibungen der Person (z. B. „Du bist auf Stufe 4“) sollten aber unterbleiben. Auch die Zuschreibung zu Altersstufen ist problematisch, da Gottesvorstellungen oft mehr von Bildung und Auseinandersetzung abhängen als vom Alter.
Fritz Oser/Paul Gmünder
Nach Oser und Gmünder entwickelt sich religiöser Glaube entlang von fünf Stufen.
Stufe 1: Orientierung an absoluter Heteronomie
Hier wird ein alles überragender Gott vorgestellt, der autoritativ, mit Allmacht als Deus ex machina eingreift und dessen Handeln dem menschlichen Begreifen und Einfluss entzogen ist. (bis ca. 8 Jahre)
Stufe 2: Orientierung an do ut des Hier wird ein Gott vorgestellt, der in einer Art Tauschverhältnis durch Opfer, Gebet oder das Befolgen von Geboten beeinflussbar ist und gleichsam „Gegenleistungen“ bietet und verlangt. (8–12 Jahre)
Stufe 3: Orientierung an Selbstbestimmung
Hier wird Gott keinerlei Einfluss auf das menschliche Leben zugestanden; Gott existiert gar nicht oder nur entfernt, ohne Beziehung zum irdischen Geschehen, ähnlich der Denkform des Deismus. (Sekundarstufe 2)
Stufe 4: Orientierung an Autonomie & Heilsplan Dem Menschen wird autonome Selbstverantwortung zugestanden, diese Willens- und Entscheidungsfreiheit wird jedoch als bedingt durch etwas Größeres (das „Ultimate“, in theistischen Religionen Gott) verstanden. (möglich ab Sekundarstufe 2)
Stufe 5: Orientierung an Intersubjektivität
Auch hier wird Gott (bzw. das „Ultimate“) als Bedingung allen Seins verstanden, aber der Mensch sieht sich eingebettet in eine Art Heilsgeschichte: Er denkt nicht nur selbstbezogen, sondern weiß zugleich um seine Verantwortung für die Freiheit anderer und der Welt insgesamt.
James Fowler
James Fowler unterscheidet sechs aufeinanderfolgende Stufen des Glaubens (faith), wobei er dies nicht an bestimmten Glaubensinhalten (belief) festmacht.
Stufe 1: Intuitiv-projektiver Glaube
Glaube ist begrifflich unkonkret, eine Frage der Fantasie, veränderlich (Kleinkind).
Stufe 2: Mythisch-wörtlicher Glaube
Geschichten, Mythen bilden die Grundlage der Glaubensvorstellungen, sie werden aber primär wörtlich, nicht symbolisch verstanden, Gott wird anthropomorph vorgestellt (Grundschule).
Stufe 3: Synthetisch-konventioneller Glaube Gottesvorstellungen (bzw. die Ablehnung von gängigen Gottesvorstellungen) wird vom Elternhaus oder vom Umfeld übernommen, ohne dass eine individuellere Auseinandersetzung stattfindet (Sekundarstufe).
Stufe 4: Individuell-reflektierender Glaube
Das eigene Urteil, das eigene Verstehen wird nun zum Maßstab für das Gottesbild; Kritik an bislang unhinterfragten Vorstellungen (frühes Erwachsenenalter).
Stufe 5: Verbindender Glaube
Versuch einer Versöhnung von eigenen und überlieferten Vorstellungen, Relativierung und individuelle Adaption von Glaubensvorstellungen, die jedoch in ihrem Eigenwert anerkannt werden.
Stufe 6: Universalisierender Glaube
Orientierung an universellen Prinzipien von Liebe, Gerechtigkeit, Wahrheit, Differenzierung von einem universellen Transzendenzverständnis und unterschiedlichen religiösen Auslegungen.
Der Begriff „Stufen“ im Deutschen impliziert immer einen Aufstieg, das englische Pendant „stages“ kann auch „Abschnitte“ oder „Phasen“ bedeuten und ist daher weniger hierarchisch konnotiert.
Quelle: Büttner, Gerhard/ Dieterich, Veit-Jakobus: Entwicklungspsychologie in der Religionspädagogik, Göttingen 22016.
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Die Schülerinnen und Schüler können ...
• den Begriff Orden/Ordensgemeinschaft erklären. (B) den Psalm 142 mit dem Leben und Sterben von Franz von Assisi in Beziehung setzen. (B)
• das Leben und Wirken des hl. Franz von Assisi zusammenfassen. (A)
• Aufgaben und besondere Anliegen der Franziskaner wiedergeben. (A)
• Wiederholung Vorwissen: Wer ist gesucht? (M1)
• Gebet „Mach mich zum Werkzeug deines Friedens“ austeilen, Schüler*innen markieren sich einen Satz, der für sie besonders ansprechend ist und lesen ihn reihum vor.
• Literaturtipp: Sigg, Stephan: Friedensrap. Das Franziskusgebet für junge Menschen, Tyrolia 2013. Leseprobe: https://www.thalia.at/shop/home/ artikeldetails/A1030374348?ProvID=11010473&gclid=CjwKCAiAhreNBhAYEi wAFGGKPDsxZiAfYaFaLIdHnLZ8ekCALUADv3idnvNtmxcvssU8BYrkIpDwiRoCPHEQAvD_BwE
• Sonnengesang mit Schüler*innen singen (Text und Noten: GL 864)
Hinführungstext und Interview (S. 102) lesen – ev. verbunden mit der Rechercheaufgabe: Franziskaner*innen in meiner Umgebung.
• Zeit für Franz von Assisi (S. 103) lesen – Textversion in leichter Sprache (M2) – und den Arbeitsauftrag (S. 102) „Franz von Assisi – ein Leben in Schlagzeilen“ erledigen.
• Improvisationstheater: Franz von Assisi (Vorlage) (M3)
Textblatt und Arbeitsauftrag Psalm 142 (M4)
• Ideen für die Gestaltung einer Freiarbeit: https://missio. com/images/Dateien/Angebote/ missio_for_kids/Material_Franz_ von_Assisi_4.pdf
• P. Sandesh Manuel OFM: Ein ungewöhnlicher Franziskaner im Porträt (23 Min.) https://youtube.com/ watch?v=FEnGbz6R8yU
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bekannte Person ist gesucht? (M1)
Methode zum Einstieg: Welche Person ist gesucht? Die Lehrperson liest die Informationen vor, die immer genauer werden: Wer errät als Erstes, um wen es sich handelt?
• Die Person war ein Mann und lebte im Mittelalter.
• Er änderte sein Leben, um ganz für Gott und die Armen da zu sein.
• Er gab alles auf, um in Armut zu leben.
• Er stammte aus Italien.
• Er wurde heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 4. Oktober.
• Er gründete einen Orden. Man nannte dessen Mitglieder die „Minderbrüder“.
• Er schrieb ein bekanntes Lied: Den Sonnengesang.
• Er liebte die Natur und die Tiere. Er ist der Schutzpatron der Tiere.
• Papst Franziskus hat sich nach dieser Person benannt.
• Die Person stammt aus der Stadt Assisi.
Anschließend: Brainstorming: Was ist schon über Franziskus bekannt?
Zeit für Franz von Assisi – differenzierte Version (M2)
In Norden von Italien liegt die Stadt Assisi. Vor über 900 Jahren lebte dort Giovanni Bernardone. Er wurde aber Francesco genannt. Das ist italienisch für Franz oder Franziskus. Seine Familie war sehr reich. Franz hatte eine gute Bildung. Er wollte Ritter werden. Als er 20 Jahre alt wurde, gab es einen Krieg. Franz kämpfte mit. Doch der Krieg ging verloren. Franz kam ins Gefängnis. Über ein Jahr war er eingesperrt. Er wurde in dieser Zeit sehr krank. Dann konnte er nach Hause zurückkehren.
Nun wollte er nicht mehr so leben wie vorher. Er wollte alleine sein. Er betete oft zu Gott. Er gab sein ganzes Geld den Armen. Oft ging er in die kleine Kirche San Damiano. Dort betete er am liebsten.
Einmal besucht er die Kirche in Portiuncula. Ein Priester las dort aus dem Evangelium vor. Da hieß es: „Steckt kein Geld ein. Nehmt nichts mit: kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab.“ Da wurde ihm klar: Er möchte leben wie Jesus – in den Fußspuren von Jesus gehen. Er wollte nun ganz in Armut leben: Er ging nur barfuß. Er trug nur eine braune Kutte. Anstelle eines Gürtels nahm er einen Strick. Er half den Armen und erzählte allen von Jesus.
Eines Tages kamen junge Männer. Sie wollten auch so leben wie er. Franz nahm sie auf. So wurden sie eine Gemeinschaft. Sie nannten sich „Minderbrüder“. Aber damals durfte niemand einfach so eine Gemeinschaft gründen: Der Papst musste das zuerst erlauben. Deshalb gingen Franziskus und seine Freunde nach Rom zum Papst. Franziskus forderte nichts vom Papst und der Kirche. Er und seine Freunde wollten nur so leben wie Jesus. Der Papst erlaubte es ihm.
Immer mehr Männer folgten Franziskus nach. Sie gingen in die Städte und halfen dort den Armen und Kranken. Auch viele Frauen wollten so leben wie Franz und seine Minderbrüder. Klara von Assisi gründete deshalb eine Gemeinschaft für Frauen – die Klarissinnen.
Er liebte die Natur und die Tiere. Deshalb dichtete er den Sonnengesang. In diesem Lied singt er über die Schönheit der Welt. Einmal reiste Franz nach Ägypten. Reisen waren damals sehr anstrengend. Nach dieser Reise wurde er krank und später sogar blind.
Er spürte, dass er bald sterben musste. Seine Freunde brachten ihn nach Assisi. Dort sangen sie den Sonnengesang. Sie lasen ihm auch die Geschichte von der Kreuzigung Jesu vor. Franz sang selbst noch den Psalm 142. Dann starb er.
Zwei Jahre später sprach ihn der Papst heilig. Sein Gedenktag ist der 4. Oktober.
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Auszüge aus dem Leben Franz von Assisis können als Improvisationstheater gespielt werden. Schüler*innen werden für die Rollen ausgewählt oder ausgelost und erhalten ein Blatt mit Dialogbausteinen. Sie studieren ihre Dialogzeilen. Dann beginnt die Lehrperson mit dem langsamen (!) Erzählen der Geschichte, lässt dabei jedoch die Dialogteile aus. Die Schüler*innen haben zwei Aufgaben: Einerseits müssen sie spontan auf das Gehörte reagieren und die Erzählung spielerisch umsetzen. Passende Requisiten können von der Lehrperson bereitgestellt oder von den Schüler*innen mitgebracht werden. Andererseits müssen sie aufpassen, an welcher Stelle sie Dialoge zu sprechen haben und diese mithilfe des Textblattes vortragen. Die Geschichte kann mit anderen Schüler*innen wiederholt werden. Es kann auch helfen, die Geschichte zuerst zu lesen oder vorgelesen zu bekommen, um sich besser auf die Handlung und die Aufgaben einstellen zu können.
Rollen (gereiht nach Anzahl des zu sprechenden Texts)
Franz von Assisi, Pietro Bernardone, Engel des Herrn, Papst Innozenz III., Minderbrüder, Bischof Guido, Pica Bernardone, Bettler, Priester, Klara von Assisi
Erzähltext
Es war einmal im 12. Jahrhundert, im Norden Italiens, in der Stadt Assisi. Da lebte ein reicher Kaufmann, der hieß Pietro Bernardone. Seine Frau hieß Giovanna, wurde aber Pica genannt. Während Pietro auf Geschäftsreise in Frankreich war, bekam Pica einen kleinen Sohn, der Giovanni getauft wurde. Eines Tages kam der junge Vater von einer Geschäftsreise aus Frankreich zurück. Er umarmte glücklich seine Frau und freute sich über seinen kleinen Sohn. Er schwärmte ihr von Frankreich vor. Dann sagte er zu ihr: „Frankreich ist so ein schönes Land! Unser Sohn soll „Francesco“ gerufen werden, „der Franzose“. (V1) Pica zögerte, aber war dann einverstanden sagte: „Ein schöner Name … es ist merkwürdig, dass er nun anders heißen soll, aber irgendwie passt der Name zu ihm.“ (Pi1) Und von da an wurde Giovanni nur noch „Francesco“ gerufen, oder auf Lateinisch: Franziskus.
Franziskus wuchs heran und wurde zu einem jungen Mann. Für Pietro Bernardone war sein Geschäft das Allerwichtigste, und stets sagte er zu seinem Sohn: „Es ist wohl klar, dass du eines Tages mein Geschäft übernehmen wirst. Du wirst also gut Lesen, Schreiben und Rechnen lernen und ein guter Kaufmann werden!“ (V2) Und Franziskus bemühte sich, er besuchte die Schule und lernte eifrig.
Pietros Geschäfte liefen sehr gut, er wurde immer reicher und reicher. Auch Franziskus ging es gut, denn er erhielt stets viel Geld und schöne Geschenke von seinem Vater. Er genoss es, wohlhabend zu sein und kümmerte sich bald mehr um Feiern, Tanzen und Trinken als um die Geschäfte.
Überall stand er im Mittelpunkt und rief fröhlich aus: „So lässt es sich leben, ich bin jung, habe Geld und brauche mich um nichts zu kümmern!“ (F1). Im Stillen träumte er aber davon, ein tapferer Ritter zu werden.
Im Jahr 1202, als Franziskus 20 Jahre alt war, kam es zum Krieg zwischen Assisi und der Nachbarstadt Perugia. Für Franziskus war es die große Chance, sich als Ritter zu bewähren, und so zog er in die Schlacht. Doch im Kampf wurde er verwundet und vom Feind gefangen genommen. Er wurde in einen Kerker geworfen; eineinhalb Jahre lang hielten sie ihn gefangen und er wurde in dieser Zeit schwach und krank. Endlich kam er frei, kehrte nach Hause zurück, wo ihn seine Eltern wieder in die Arme schlossen. Seine Mutter Pica sagte zu ihm: „Gott sei Dank, geht es dir wieder gut. Jetzt wirst du wohl vernünftig sein und bei uns im Geschäft bleiben.“ (Pi2) Doch kurz darauf wurde schon für den nächsten Krieg gerüstet. Immer noch wollte er ein großer Ritter werden, und so beschloss er, erneut in die Schlacht zu ziehen.
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Bevor die Kämpfe begannen, ging Franziskus eines Nachts früh schlafen. Mitten in der Nacht jedoch wurde er vom Engel des Herrn geweckt. Der Engel sprach zu ihm: „Fürchte dich nicht und höre mich an! Sag mir: Wer kann dir etwas Besseres geben? Ein Diener oder sein Herr?“ (E1) Franziskus fiel vor ihm auf die Knie und antwortete ihm: „Was für eine Frage … der Herr natürlich!“ (F2) Da sprach der Engel: „Und warum folgst du dann dem Diener in einen Krieg, und hörst nicht auf deinen Herrn im Himmel?“ (E2) Franziskus fragte zurück: „Gott, mein Herr ... was willst du, dass ich tue?“ (F3) Und der Engel sprach mit lauter Stimme: „Zieh nicht in den Krieg und kehre nach Assisi zurück. Dort werde ich dein Leben mit neuem Geist erfüllen!“ (E3)
Und Franziskus zog nicht in den Krieg. Mit den Festen und Feiern war es vorbei und auch seine Arbeit im Geschäft des Vaters beendete er. Franziskus wurde ernst und musste über sein Leben nachdenken. Er verabschiedete sich von seinen Eltern und brach zu einer Pilgerreise in die Heilige Stadt Rom auf. Auf dem Weg dorthin traf er einen Bettler, der am Straßenrand kniete. Als er ihn sah, ging er auf ihn zu und gab ihm etwas Geld. Er tauschte sogar mit ihm seine Kleidung: Er gab ihm sein feines Gewand und zog sich stattdessen die Sachen des Bettlers an. Der Bettler war überrascht, bedankte sich bei ihm und sagte: „Vielen Dank, edler Herr! Ich sehe, du bist anders als die anderen. Ich weiß nicht, was es ist, doch ich fühle: Großes wird mit dir geschehen!“ (B1)
Als Franziskus von der Pilgerreise zurückkehrte und sein Vater ihn in der Kleidung eines Bettlers sah, geriet er außer sich. Er schimpfte mit ihm und rief: „Wie siehst du denn aus? Wie ein Bettler! Hier habe ich so viel Arbeit und du schleichst wie ein Landstreicher herum! Eine Schande ist das! Was fällt dir ein? Und zieh dir wieder etwas Ordentliches an!“ (V3) Die Reaktion seines Vaters hatte ihm schwer zu schaffen gemacht. Eines Tages ging er zur Kirche San Damiano. Als Franziskus niederkniete und in seiner Verzweiflung zu Gott betete, erschien erneut der Engel des Herrn und sprach zu Franziskus: „Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“ (E4)
Franziskus dachte an die alte, verfallene Kirche von San Damiano und begann, sie eigenhändig wieder aufzubauen. Das Geld dafür entwendete er immer öfter aus der Geschäftskasse seines Vaters. Als es zu viel wurde, merkte es sein Vater und geriet außer sich, er schrie ihn an: „Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Hast du keinen Respekt vor deinem Vater? Wir werden jetzt zusammen zum Bischof gehen, der wird dich schon auf den rechten Weg zurückführen!“ (V4) Er ging mit Franziskus zu Bischof Guido. Der Bischof, auf seinem Stuhl sitzend, hörte sich die Klagen des Vaters an, dann sprach er: „Dein Vater hat mir schon von deinen schlimmen Taten berichtet. Eine Schande ist das. Du weißt, dass du deinem Vater gehorchen musst! Und außerdem bist du sein Erbe! Willst du denn enterbt werden, wenn du so weitermachst? Also: Tu, was dein Vater dir sagt.“ (G1)
Da sorgte Franz für einen riesigen Skandal: Er sagte zu seinem Vater: „Bis heute habe ich dich meinen Vater genannt, aber jetzt werde ich nur noch sagen: Mein Vater im Himmel!“ (F4) Und dann zog er alle seine Kleider aus, die er von seinem Vater hatte, und lief splitternackt davon. Bischof Guido sprang entsetzt von seinem Stuhl auf und rief ihm noch nach: „Das ist ja unerhört! So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht untergekommen!“ (G2) Doch es war zu spät. Damit hatte Franziskus mit seinem alten Leben völlig gebrochen.
Nun lebte Franz vor den Toren der Stadt als Einsiedler. Er lebte nur vom Betteln, hüllte sich in Lumpen und pflegte die Armen und Kranken. Eines Tages besuchte er einen Gottesdienst, in dem der Priester gerade aus der Bibel vorlas. Es war das Evangelium nach Matthäus und er hörte den Priester sagen: „Und so heißt es in der Heiligen Schrift: ‚Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel, nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab: Denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt!‘“ (Pr1)
Franz hatte nun eine Erleuchtung, er rief aus: „Genau das werde ich tun! Ich werde ohne jeden Besitz herumziehen, die Frohe Botschaft verkünden und den Armen und Kranken helfen! Mein altes Leben lasse ich hinter mir! Ich werde in den Fußspuren unseres Herrn Jesus Christus gehen!“ (F5)
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Immer mehr junge Männer waren von der Lebensweise und der Ausstrahlung von Franziskus begeistert. Einige von ihnen wollten seine Freunde werden, sie gingen zu ihm und sagten: „Niemals zuvor haben wir einen Menschen wie dich gesehen. Wir möchten uns dir anschließen, mit dir gemeinsam in Armut und Bescheidenheit leben, mit dir Frieden und Gott finden.“ (Fr1) Sie schlossen sich ihm an, um wie er zu leben. So entstand eine Franziskus-Gruppe, die sich die „Minderbrüder“ nannte. Sie waren sehr beliebt beim Volk, bettelten und pflegten die Kranken. Viele unterstützten sie und hörten ihre Predigten.
Doch einige waren auch misstrauisch: Diese jungen Männer können doch nicht einfach eine christliche Gemeinschaft gründen, so etwas musste doch vom Papst erlaubt werden! Und so zogen Franziskus und seine Freunde nach Rom zum Papst. Da standen Franz und seine Freunde vor dem Thron des Papstes. Franz kniete sich vor ihm hin. Der Papst sprach laut: „Ihr seid also Franziskus von Assisi. Wir haben auch in Rom schon von Euch gehört! Ich will ganz offen sprechen: Ihr versteht, dass mir Eure Sache nicht gefällt! Denn gegenwärtig entstehen alle möglichen neuen Gruppen, und die meisten davon wenden sich gegen die Kirche, gegen die Bischöfe und Priester! Warum sollte gerade Eure Gemeinschaft besser sein? (Pa1)
Franz blieb gefasst und sagte ruhig: „Eure Heiligkeit, wir stellen nicht Eure Herrschaft infrage. Wir fordern auch nicht, wie die anderen Gruppen, dass auch Ihr arm sein müsst, dass die ganze Kirche arm sein muss. Wir selbst wollen arm leben, herumziehen, den Armen helfen, aber wir fordern es nicht von den anderen. Deshalb bitten wir um euren Segen!“ (F6) Dies stellte den Papst zufrieden und er sprach: „Nun, wenn es wirklich so ist, wenn ihr wirklich meine Macht akzeptiert, so dürft ihr Eure Gruppe zum Wohle der Kirche weiterführen!“ (Pa2)
Und so erhielt Franziskus die Erlaubnis, seine Gruppe weiterzuführen. Im Jahr 1212 kam plötzlich eine junge Frau zu Franziskus. Sie war die Cousine eines seiner Freunde. Sie kniete sich vor ihm nieder und sprach: „Noch nie hat mich etwas so bewegt wie euer Leben! Auch ich will deinem Vorbild folgen. Doch ihr seid eine Gruppe allein von Männern. Gestattet mir, dass ich nach eurem Vorbild auch eine Gemeinschaft von Frauen gründe!“ (K1) Und Franz gab ihr ein einfaches Gewand, er schnitt ihr die Haare ab und sagte zu ihr: „So sei es. Gründe deine Gemeinschaft der Frauen, und helft auch ihr den Armen und Kranken und bringt Jesus Christus zur Welt!“ (F7) Und so entstand der Orden der Klarissinnen, der weibliche Zweig der Franziskaner.
Franz entsandte nun seine Brüder in alle Ecken der Welt, sie zogen in die Städte, halfen auch dort den Armen und Kranken und verkündeten die Frohe Botschaft von Jesus Christus. Franziskus selbst jedoch wurde immer kranker und schwächer. Trotzdem blieb er weiter froh, er liebte die Natur und alle Tiere der Welt. Um die Schönheit der Natur zu ehren, verfasste er den berühmten Sonnengesang.
Im Jahr 1226 war er bereits todkrank. Seine Mitbrüder brachten ihn nach Assisi, damit er in seiner Heimat sterben konnte. In den letzten Momenten seines Lebens standen die Brüder um ihn herum und trugen ihm auf seinen letzten Wunsch hin den Sonnengesang vor:
„Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen. Dir allein, Höchster, gebühren sie, und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen. Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne; er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn. Und schön ist er und strahlend in großem Glanz, dein Sinnbild, o Höchster. Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne; am Himmel hast du sie gebildet, hell leuchtend und kostbar und schön.“ (Fr2) Nachdem ihm noch die Leidensgeschichte Jesu aus der Bibel vorgetragen wurde, starb Franziskus.
Zwei Jahre später wurde er heiliggesprochen. Der Orden der Franziskaner hat der Kirche dieser Zeit ein neues Gesicht gegeben. Tatsächlich hatte er das Haus Gottes wieder aufgebaut. Doch nicht, wie Franziskus dachte, die kleine Kapelle von San Damiano, sondern die ganze Gemeinschaft der Kirche.
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1) „So lässt es sich leben, ich bin jung, habe Geld und brauche mich um nichts zu kümmern!“
2) „Was für eine Frage … der Herr natürlich!“
3) „Gott, mein Herr ... was willst du, dass ich tue?“
4) „Bis heute habe ich dich meinen Vater genannt, aber jetzt werde ich nur noch sagen: Mein Vater im Himmel!“
5) „Genau das werde ich tun! Ich werde ohne jeden Besitz herumziehen, die Frohe Botschaft verkünden und den Armen und Kranken helfen! Mein altes Leben lasse ich hinter mir! Ich werde in den Fußspuren unseres Herrn Jesus Christus gehen!“
6) „Eure Heiligkeit, wir stellen nicht Eure Herrschaft infrage. Wir fordern auch nicht, wie die anderen Gruppen, dass auch Ihr arm sein müsst, dass die ganze Kirche arm sein muss. Wir selbst wollen arm leben, herumziehen, den Armen helfen, aber wir fordern es nicht von den anderen. Deshalb bitten wir um euren Segen!“
7)„So sei es. Gründe deine Gemeinschaft der Frauen, und helft auch ihr den Armen und Kranken und bringt Jesus Christus zur Welt!“
Vater Pietro Bernardone
1) „Frankreich ist so ein schönes Land! Unser Sohn soll Francesco gerufen werden, ‚der Franzose‘.“
2)„Es ist wohl klar, dass du eines Tages mein Geschäft übernehmen wirst. Du wirst also gut Lesen, Schreiben und Rechnen lernen und ein guter Kaufmann werden!“
3)„Wie siehst du denn aus? Wie ein Bettler! Hier habe ich so viel Arbeit und du schleichst wie ein Landstreicher herum! Eine Schande ist das! Was fällt dir ein? Und zieh dir wieder etwas Ordentliches an!“
4)„Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Hast du keinen Respekt vor deinem Vater? Wir werden jetzt zusammen zum Bischof gehen, der wird dich schon auf den rechten Weg zurückführen!“
1) „Ein schöner Name … es ist merkwürdig, dass er nun anders heißen soll, aber irgendwie passt der Name zu ihm.“
2)„Gott sei Dank, geht es dir wieder gut. Jetzt wirst du wohl vernünftig sein und bei uns im Geschäft bleiben.“
1) „Fürchte dich nicht und höre mich an! Sag mir: Wer kann dir etwas Besseres geben? Ein Diener oder sein Herr?“
2)„Und warum folgst du dann dem Diener in einen Krieg und hörst nicht auf deinen Herrn im Himmel?“
3)„Zieh nicht in den Krieg und bleib in Assisi. Dort werde ich dein Leben mit neuem Geist erfüllen!“
4)„Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“
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Papst Innozenz III.
1) „Ihr seid also Franziskus von Assisi. Wir haben auch in Rom schon von Euch gehört! Ich will ganz offen sprechen: Ihr versteht, dass mir Eure Sache nicht gefällt! Denn gegenwärtig entstehen alle möglichen neuen Gruppen, und die meisten davon wenden sich gegen die Kirche, gegen die Bischöfe und Priester! Warum sollte gerade Eure Gemeinschaft besser sein?
2) „Nun, wenn es wirklich so ist, wenn ihr wirklich meine Macht akzeptiert, so dürft ihr Eure Gruppe zum Wohle der Kirche weiterführen!“
Bischof Guido
1) „Dein Vater hat mir schon von deinen schlimmen Taten berichtet. Eine Schande ist das. Du weißt, dass du deinem Vater gehorchen musst! Und außerdem bist du sein Erbe! Willst du denn enterbt werden, wenn du so weitermachst? Also: Tu, was dein Vater dir sagt.“
2) „Das ist ja unerhört! So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht untergekommen!“
Der Priester
1) Und so heißt es in der Heiligen Schrift: ‚Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel, nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab: Denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt!‘“
Der Bettler
1) „Vielen Dank, edler Herr! Ich sehe, du bist anders als die anderen. Ich weiß nicht, was es ist, doch ich fühle: Großes wird mit dir geschehen!“
Klara von Assisi
1) „Noch nie hat mich etwas so bewegt wie euer Leben! Auch ich will deinem Vorbild folgen. Doch ihr seid eine Gruppe allein von Männern. Gestattet mir, dass ich nach eurem Vorbild auch eine Gemeinschaft von Frauen gründe!“
Minderbrüder
1) „Niemals zuvor haben wir einen Menschen wie dich gesehen. Wir möchten uns dir anschließen, mit dir gemeinsam in Armut und Bescheidenheit leben, mit dir Frieden und Gott finden.“
2) „Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen. Dir allein, Höchster, gebühren sie, und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.
Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne; er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn. Und schön ist er und strahlend in großem Glanz, dein Sinnbild, o Höchster.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne; am Himmel hast du sie gebildet, hell leuchtend und kostbar und schön.“
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1 Ein Weisheitslied Davids. Als er in der Höhle war. Ein Bittgebet.
2 Mit lauter Stimme schrei ich zum HERRN, laut flehe ich zum HERRN um Gnade.
3 Ich schütte vor ihm meine Klage aus, tue vor ihm kund meine Drangsal.
4 Wenn auch in mir mein Lebensgeist schwindet: Meinen Pfad, du kennst ihn. Auf dem Weg, den ich gehe, stellten sie mir eine Falle.
5 Blicke zur Rechten und schaue: Niemand ist da, der mich beachtet. Mir ist jede Zuflucht genommen, niemand fragt nach meinem Leben.
6 Zu dir, HERR, habe ich geschrien, ich sagte: Du bist meine Zuflucht, mein Anteil im Land der Lebenden.
7 Vernimm doch meinen Notschrei, denn ich bin tief erniedrigt. Errette mich vor meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig!
8 Führe doch mein Leben heraus aus dem Kerker, damit ich deinen Namen preise! Um mich werden sich Gerechte scharen, denn du tust mir Gutes.
Arbeitsauftrag:
Lies den Psalm 142 und beschreibe, worum es in diesem Bibeltext geht. Unterstreiche mit zwei unterschiedlichen Farben die hoffnungsvollen und leidvollen Teile des Texts. Nenne Gründe, warum Franz von Assisi gerade diesen Text am Ende seines Lebens gebetet hat.
Finde auch einen passenden Titel für diesen Psalm.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die entscheidenden Aussagen der Dornbusch-Erzählung herausarbeiten. (B) die Bedeutung des biblischen Gottesnamens JHWH erläutern. (B)
• unterschiedliche Gottesbilder der Bibel nennen (A) und erklären, was sie bedeuten. (B)
• sich kreativ mit dem Thema Gottesbegegnung und Gottesbilder auseinandersetzen. (C)
• eigene Symbole und Metaphern für Gott gestalten. (C, E)
Information:
• Die Methode Fantasiereise (I1) Einstieg:
• Impuls: Wenn ich Gott begegnen könnte: Wann und wo sollte es stattfinden? Was würde ich anziehen? Wie würde ich mich vorbereiten? Welche Erwartungen hätte ich? Welche Fragen würde ich stellen? Austausch in Partner*innenarbeit oder schreiben eines Kalendereintrags „Treffen mit Gott“.
Impulsgeschichte: Die Geschichte vom kleinen Gottsucher (M1) und Diskussion zum eigenen Gottesbild.
• Musikvideo One of us ansehen/Text übersetzen, besprechen und mit den sich daraus ergebenden Fragen weiterarbeiten:
https://www.youtube.com/ watch?v=aDdOnl0bHO4
• Bildbetrachtung (S. 99) – Vorlesen der Bibelstelle (S. 104) –nochmalige Bildbetrachtung: Was erzählt das Bild jetzt? Herausarbeiten der Bedeutung der Symbolik des Bildes (siehe 5.0/5.1).
Erarbeitung:
Lesen oder Vorlesen der Bibelstelle Ex 3,1-15 (ev. ergänzt um 1Kön 19,1-15) + Bibliolog (M2)
• Verfassen der eigenen Geschichte: Begegnung mit Gott (S. 104).
• Ergänzend oder alternativ: Fantasiereise Am Berg. (M3)
• Arbeitsauftrag biblische Gottesbilder im Buch (S. 105).
Vertiefung/Abschluss:
Entwicklung eigener Bilder und Metaphern für Gott und Gestaltung im Heft (Arbeitsauftrag S. 105).
• Vertiefte Auseinandersetzung mit den Motiven der Dornbusch-Erzählung (M2)
Fantasiereisen werden entweder als Methode der Entspannung eingesetzt oder um bestimmte Themen und Motive existenziell zu bearbeiten. Zu unterscheiden ist dabei zwischen geschlossenen Fantasiereisen (die einen klar definierten Verlauf haben) oder offenen bzw. halb offenen Fantasiereisen. Halb offene Fantasiereisen haben eine klare Struktur, innerhalb dieser Struktur wird aber ein Freiraum geschaffen (etwa durch Impulsfragen), bevor wieder zu einem gemeinsamen Ende hingeführt wird. Offene Fantasiereisen geben nur einen Impuls vor und lassen den weiteren Verlauf offen. Für eine Schulklasse kommen in erster Linie geschlossene und halb offene Fantasiereisen infrage.
Eine Fantasiereise sollte möglichst reduziert formuliert sein, um möglichst viel der Fantasie der Teilnehmenden zu überlassen. Es können auch Geräusche oder Musik eingesetzt werden, allerdings wird diese von den Teilnehmenden in der Regel unterschiedlich wahrgenommen und manchmal als störend empfunden.
Fantasiereisen fördern daher die Vorstellungskraft, das kontemplative Element des Religionsunterrichts sowie die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Zur Fantasie kann jedoch niemand gezwungen werden: Wer nicht mitmachen will, wird eingeladen, in dieser Zeit ruhig im Klassenzimmer zu bleiben.
Aufbau
Eine Fantasiereise besteht im Regelfall aus drei Phasen.
1. Hinführung/Entspannung
Einnehmen einer ruhigen Haltung, Konzentration auf die Atmung; die Schüler*innen werden vom gegenwärtigen Umfeld „abgeholt“ und erzählerisch in die Fantasiereise eingeführt.
2. Hauptteil
Die eigentliche Fantasiereise, die auch offene Elemente umfassen kann.
3. Aufwachen
Gemeinsames Beenden der Reise mit einem klaren Schluss. Wichtig: Der Rückkehrprozess muss langsam stattfinden, die Fantasiereise soll noch nachwirken, etwa durch eine Stilleminute oder spontanes Schreiben oder Zeichnen.
Vom Eindruck zum Ausdruck
Im besten Fall sollten die Erfahrungen einer Fantasiereise auch verarbeitet werden. Durch Impulsfragen, kreatives Schreiben (Erzählungen, Briefe, Gedichte) oder Malen können die Schüler*innen den Gefühlen, Bildern und Erfahrungen, die sie während einer Fantasiereise gemacht haben, auch Ausdruck verleihen. Passende Möglichkeiten des Ausdrucks sollten also schon vorbereitet sein, bevor mit der Fantasiereise begonnen wird.
Quellen:
Adams, Stefan: Fantasiereisen für Jugendliche, München 2001.
Maschwitz, Gerda/Maschwitz, Rüdiger: Phantasiereisen zum Sinn des Lebens. Anregungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, München 82008.
Wenig, Eva: Phantasie und religiöser Erkenntnisgewinn. Die Dimension der Imagination im Religionsunterricht und der Beitrag biblischer Phantasiereisen zur Förderung der Vorstellungskraft, Diplomarbeit, Graz 2017.
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Ein kleiner Junge wollte unbedingt Gott treffen. Er wusste: Der Weg zu dem Ort, an dem Gott lebt, ist sehr lang. Also packte er sich einen Rucksack voll mit Cola-Dosen und Schokoriegeln und machte sich auf den Weg.
Nach einer ganzen Weile kam er in einen Park. Dort sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß und den Tauben zuschaute. Er setzte sich zu ihr auf die Bank und öffnete seinen Rucksack. Er wollte sich gerade eine Cola herausholen, als er den hungrigen Blick der alten Frau sah. Also griff er zu einem Schokoriegel und reichte ihn der Frau. Dankbar nahm sie die Süßigkeit und lächelte ihn an. Es war ein wundervolles Lächeln! Dieses Lächeln wollte er noch einmal sehen und bot ihr auch eine Cola an. Sie nahm die Cola und lächelte wieder – noch strahlender als zuvor. Der kleine Junge war selig.
Die beiden saßen den ganzen Nachmittag auf der Bank im Park, aßen Schokoriegel und tranken Cola – aber sprachen kein Wort. Es wurde dunkel. Der Junge spürte, wie müde er war und beschloss, nach Hause zu gehen. Nach einigen Schritten hielt er inne und drehte sich um. Er lief zurück zu der Frau und umarmte sie. Die alte Frau schenkte ihm dafür ihr allerschönstes Lächeln.
Zu Hause sah seine Mutter die Freude auf seinem Gesicht und fragte: „Was hast du denn heute Schönes gemacht, dass du so fröhlich aussiehst?“ „Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen – sie hat ein wundervolles Lächeln“, gab er zur Antwort.
Auch die alte Frau war nach Hause gegangen. Ihr Sohn wartete schon auf sie. Auch er fragte sie, warum sie so fröhlich aussah. Und sie antwortete: „Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen – er ist viel jünger, als ich gedacht habe.“
(Verfasser*in unbekannt)
Quelle: https://www.pfarrbriefservice.de/file/ ich-habe-mit-gott-zu-mittag-gegessen
Prolog: Die Geschichte, um die es heute geht, steht im 3. Kapitel des Buches Exodus. Du erinnerst dich: Mose hat einen ägyptischen Aufseher erschlagen und musste vor dem Pharao fliehen. Er kommt nach Midian. Dort heiratet er die Tochter des Priesters von Midian. In Ägypten leiden die Israeliten derweil immer noch unter Unterdrückung, Sklavenarbeit und Unfreiheit. Mose weidet unterdessen die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters. Hier setzt unsere Geschichte ein. Komm mal mit nach Midian!
1 Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb.
Du bist Mose. Wie geht es dir als Viehhirte in der Steppe? … Danke Mose.
2 Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.
3 Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
Du bist der Dornbusch. Dornbusch, wie ist das, zu brennen und doch nicht zu verbrennen? … Danke, Dornbusch.
4 Als der Herr sah, dass Mose näherkam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 6 Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7 Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.
Du bist Mose. Was denkst du über Gott? … Danke, Mose.
8 Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9 Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. 10 Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!
Du bist eine Frau in der Gefangenschaft in Ägypten. Wie geht es dir? … Danke, Frau.
11 Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? 12 Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. 13 Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? 14 Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt. 15 Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich nennen in allen Generationen.
Du bist Mose. Wie fühlst du dich jetzt? … Danke Mose.
Nach einer Idee von: https://www.bibliodramaundseelsorge.ch/upload/20140210092301. pdf
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Wir beginnen nun unsere geheimnisvolle Reise. Schließe deine Augen, werde ruhig, finde eine entspannte Sitzposition. Spüre, wie du einatmest und ausatmest. Gedanken kommen auf. Lass die Gedanken einfach vorbeiziehen wie Wolken im Wind. Sie dürfen auftauchen, aber du musst nicht bei ihnen bleiben. Wenn dir Gedanken kommen, lass sie einfach gehen.
Ich nehme dich nun mit auf eine außergewöhnliche Reise. Du sitzt in deinem Klassenzimmer … es ist ruhig. Du bist allein, sitzt allein auf deinem Platz. Draußen hörst du den Wind rauschen. Du stehst auf, gehst zum Fenster und öffnest es vorsichtig. Der Wind wird etwas stärker. Ein fliegender Teppich erscheint, schwebt mühelos durch das Fenster. Er ist aus unzähligen verschiedenfarbigen Fäden gewebt, schillert bunt. Er wirkt einladend, du streichst vorsichtig über ihn und setzt dich darauf. In sanftem Schub startet er, fliegt durch das Fenster und erhebt sich in die Lüfte.
Du blickst nach unten, die Bäume, die Straßen, das Schulgebäude, sie werden immer kleiner, der Wind bläst durch deine Haare und in dein Gesicht, du kneifst deine Augen zusammen. Der Teppich nimmt Fahrt auf, er wird schnell und schneller, doch du fühlst dich sicher.
Dann spürst du, er wird langsamer, beginnt zu sinken und landet schließlich auf einer blühenden Wiese. Vor dir ein Wald, ein wunderschöner Bach, der im Sonnenlicht glitzert. Du hörst den Wind leise wehen, Vögel zwitschern, es ist angenehm warm. Dein Blick fällt wieder auf den Berg. Etwas leuchtet dort oben, etwas will, dass du kommst. Du bist unsicher. Du suchst nach einem Weg hinauf, doch da ist niemand. Langsam gehst du um den Fuß der Berges herum, auf der Suche nach einem Weg nach oben … Da ist er: Ein kleiner Pfad führt nach oben, nicht leicht zu gehen, aber schaffbar. Aber was wird dich dort oben erwarten? Du bist unsicher, bleibst vielleicht doch eher dort unten, am wunderschönen Wald, am glitzernden Bach.
Doch dein Blick kann sich nicht abwenden von dem Leuchten oben am Berg. Da hörst du deinen Namen. Jemand ruft dich. Die Stimme kommt von oben. „Hier bin ich“, sagst du, „ich komme hinauf.“ Langsam, bedächtig, gelingt es dir, auf dem Pfad hinaufzukommen. Du bist oben, und das geheimnisvolle Licht ist stärker geworden. „Komm nicht näher, bleib stehen“, sagt die Stimme, „denn der Ort, wo du stehst, ist heilig.“ Und die Stimme fährt fort: „Weißt du, warum du hier bist? Weißt du, was ich von dir möchte?“
Du blickst in das Licht, du blickst hinab, tief hinunter vom Berg. Du blickst an dir selbst herab. Du schaust hinauf in den Himmel, der heute in eine ganz ungewöhnliche Farbe getaucht ist. Du blickst hinauf und denkst nach: „Warum bin ich hier? Was will die Stimme von mir?“ Und du beginnst zu erahnen, was es ist.
(PAUSE ZUM NACHDENKEN UND REFLEKTIEREN)
Jetzt fühlst du dich anders. Ruhig, gelassen, sicher. Dein Blick schweift nach oben, du spürst einen Windhauch, denselben Windhauch wie zuvor im Klassenzimmer. Es ist der magische Teppich. Du streichst vorsichtig über ihn und setzt dich darauf. In sanftem Schub startet er, erneut durchzieht er die Lüfte, bis dir die Gegend wieder vertraut ist, bis das Schulgebäude unter dir erscheint und der Teppich dich zurückbringt in deine Klasse. Ruhig gehst du wieder an deinen Platz und setzt dich hin. Du denkst noch einmal an dieses Erlebnis. Und jetzt bist du sicher, dass du weißt, was die Stimme von dir wollte. Du öffnest die Augen.
Möglichkeiten des kreativen Ausdrucks:
• Malen des Berges oder der Landschaft
• Geschichte oder Brief über das Erlebte
• Impulsfrage: Was wollte die Stimme von dir?
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Erschließen der Symbole und Motive der Bibelerzählung Ex 3,1-15 (M4)
NACH CORINNA WARZECHA:
Schuhe ausziehen/Barfuß sein
• Spaziergang ohne Schuhe und Socken am Schulgelände über unterschiedliche Oberflächen
›Wie fühlt es sich an?
›Gehe ich anders?
› Wann bin ich sonst barfuß? Wo zieht man sich die Schuhe aus?
• Errichtung eines Pfades mit unterschiedlichen Oberflächen
Dornen
• Fühlen von Dornen
• Dornen als Symbole: kleine Verletzungen und „Stiche“ im Leben sammeln
• Entzünden eines Feuers (Feuerschale)
• Malen eines Bildes mit Asche
• Malen von Feuerbildern
Wüste
• Assoziationen zum Begriff Wüste
• Wüste als Symbol erschließen: Wüste als Leere
• kreatives Arbeiten mit Sand
Berg
• Fühlen von Steinen
• Assoziationen zum Begriff Berg: Hürden, Schwierigkeiten, Freiheit …?
• Austausch von „Berg-Erfahrungen“ (reale und metaphorische)
Quelle: Warzecha, Corinna: Der brennende Dornbusch, in: https://ev-schuldekan-vaihingen.de/resources/ ecics_592.pdf
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die drei Personen der Dreifaltigkeit benennen. (A) die Dreifaltigkeit mithilfe eines Symbols erklären. (B)
• eigene Bilder und Vergleiche für Gott entwickeln. (C, E)
Information:
• Das Kreuzzeichen: Gott über, unter und in uns: https://www.katholisch.de/artikel/15495-das-kreuzzeichen-gott-ueber-unter-und-in-uns
• Tafelbild: 1 + 1 + 1 = 1 oder 1 x 1 x 1 = 13 -> Was könnte das bedeuten? Ist das möglich? Philosophisch-theologische Annäherung.
• Drei sind eins: Bildimpulse zur Einheit von Dreien. (M1)
• Bild-Recherche der Begriffe „Trinität“, „Dreifaltigkeit“, „Dreieinigkeit“ im Internet: Sammeln: Welche Bilder kommen da, welche Motive, was ist auf den Bildern zu sehen?
• Lied „Du bist Ursprung …“ (S. 107) singen und „Gottesbilder“, die im Text vorkommen, analysieren. Fragestellung: Welche dieser „Bilder“ passen zu deiner Vorstellung von Gott?
• DigiPoint (S. 106) anhören und besprechen.
• Kreuzzeichen „Im Namens des Vaters …“ (S. 106) – was sprechen wir da eigentlich, was bedeutet das? Warum machen Sportler*innen vor Wettkämpfen/Spielen/Rennen ein Kreuzzeichen?
Text (S. 106) lesen – Diskussion: Ist der Vergleich mit dem Kleeblatt passend? Welche Vergleiche können noch gefunden werden? Eventuell: kreatives Entwerfen von Vergleichen. Herstellen und betrachten eines Spiegeldreiecks (S. 107) (M2) – Schüler*innen verfassen ihre Gedanken und Eindrücke dazu.
Vertiefung/Abschluss:
• Schüler*innen verfassen allein oder in Partnerarbeit einen kurzen Text darüber, wie sie Dreifaltigkeit, nun verstehen und drehen ein Video, in dem sie die Dreifaltigkeit erklären (Nachspüren, wie die Schüler*innen dieses anspruchsvolle Konzept aufgenommen haben).
• Anhören des Rap-Songs „Trinität“ von Phuong Dao (DigiPoint S. 106). Textblatt (M3)
• Singen des „Liedes ohne Namen“ (S. 107) von Hans Waltersdorfer.
Recherchearbeit: Wer war der „heilige Patrick“? Warum wurde das Kleeblatt zu Irlands Nationalsymbol? …
• Aus den Texten Vater, der Gott über mir … (S. 106) eine wordcloud in der Form eines Kreuzes … erstellen.
Drei sind eins … Annäherung an das Konzept Trinität (M1)
Quellen: Gabel drei Zacken, Walter Bichler/Pixabay
Kleeblatt Petr Ganaj/Pixabay
Stromkabel Christian Feichtinger/daham
Straßenlaterne 392095 Hermann Traub/Pixabay
Triqueta (Wiki gemeinfrei)
Geometrie Feststoffe OpenClipartVectors/Pixabay
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Materialien
3 Spiegelfliesen
Pappkartons (zugeschnitten in der Größe der Spiegelfliesen)
Pappstreifen zum Verbinden der Fliesen
Teelicht
Schere, Klebstoff, Klebeband
Herstellung
Drei Spiegelfliesen auf passende Pappkartons kleben. Diese auf den Pappstreifen kleben und mit den Spiegeln nach innen als Dreieck aufstellen und verkleben. Ev. Außenseite bemalen oder mit farbigem Papier bekleben.
Quelle: Gersch, Rahel: Die drei Seiten Gottes – das Konzept der christlichen Dreifaltigkeit, in: ZeitspRUng. Sonderheft (2018), S. 46–54.
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Mit freundlicher Genehmigung von Viet Phoung Dao.
Intro:
Vater, Sohn, Geist
Diese Kenntnis ein Privileg
Wir gehen ins Gebet, loben die Trinität
Verse 1:
Es gibt nur einen Gott und er ist dreieinig
Vater, Sohn und Heiliger Geist gleichzeitig
Nicht drei Personen in einer Person,
Sondern einem Wesen, nämlich Gott – heilig, ewig
Es gibt nur einen Gott, ah, es bleibt simpel
Es sind nicht drei Götter, aber auch nicht drei Drittel
Der Vater’s nicht der Sohn, der Sohn ist nicht der Geist
Der Geist ist nicht der Vater, doch Gott sind alle drei
Wie kann das sein? Das ist keine Menschenlogik
Doch es zeigt, dass Er unermesslich groß ist
Das ist Gottes Art
Und das ist wie Er sich in der Schrift
Und geschichtlich offenbart
Jeder irdische Vergleich hinkt
Denn keiner hier ist einzigartig so wie mein King
Schöpfer des Universums, wir verehren Ihn
Es ist Yahweh, Adonai, Elohim
Chorus:
So herrlich die Dreieinigkeit
Vater, Sohn und Heiliger Geist
Drei Personen, aber ein Wesen
Es gibt nur einen Gott, gib Ihm dein Leben
So herrlich die Dreieinigkeit
Vater, Sohn und Heiliger Geist
Diese Kenntnis ein Privileg
Wir gehen ins Gebet, loben die Trinität
Verse 2:
Guck mal, der Sohn ordnet sich dem Vater unter
Der Heilige Geist dem Sohn, da ist ein klarer Umgang
In dieser Ordnung bleiben sie allerdings gleichwertig
Denn sie sind ko-ewig, majestätisch und gleich herrlich
Die drei Personen haben verschiedene Rollen
Ohne diese Erkenntnis kannst du der Bibel nicht folgen
Bitte bete dafür, weil dieses Thema nicht trivial ist
Die rettende Botschaft funktioniert wahrlich nur trinitarisch
Der Erlösungsplan vom Vater verfasst
Und durch das Blut des Sohnes auf Golgatha vollbracht
Das vollbrachte Werk durch den Geist auf den Sünder angewendet
Er ist befreit und total lebendig
Die Trinität, himmlisches Mysterium
Aber wir loben Gott für sein Evangelium
Errettung durch eine so große Aktion
Souveräne, göttliche Kooperation, ha
Chorus
Verse 3:
Himmlischer Vater, danke für deinen Ratschluss
Alles, was du jemals willst, setzt du in die Tat um
Und aus Gnade willst du deine Feinde verschonen
Deswegen opfertest du deinen einzigen Sohn
Jesus, ich möchte dich für immer preisen, denn
Du kamst, um mich in meinem Gericht zu verteidigen
Nahmst meine Strafe und wurdest nach deinem Tod lebendig
Jetzt bin ich schuldfrei, steh vorm Vater wohlgefällig
Geist der Wahrheit, du erneuerst mich jeden Tag
Durch deine Gegenwart werde ich Jesus ähnlicher
Durch dich ein Kind Gottes, dennoch bin ich nicht perfekt
Doch ich hab Heilsgewissheit, du hältst mich immer fest
Mein großer Gott, du bist heilig, dreifach
Vor der Weltzeit hattest du schon Gemeinschaft
Du warst nie einsam, doch willst unsere Liebe
Denn ein dreieiner Gott ist ein Gott der Beziehung, yeah
Chorus
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Lehrplanbezug: Kompetenzbereich: Menschen und ihre Lebensorientierung
»Beziehung verantwortungsvoll gestalten können – zu sich selbst, zu anderen, zur Schöpfung.
»Kompetenzbeschreibung (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können vielfältige Formen von Liebe unterscheiden und sich mit der eigenen Geschlechtlichkeit auseinandersetzen.
»Anwendungsbereiche (AB): Eros – Agape / Caritas
»Unterrichtshinweise:
›Liebe als christliche Grundhaltung, Geschlechtergerechtigkeit, Sakrament: Ehe
Grundkompetenzen:
Die Schüler*innen können …
»vielfältige Formen der Liebe unterscheiden. (B) »die neuen Werke der Barmherzigkeit mit ihrem Leben in Verbindung setzen. (C) »die Wörter Sex und Gender erklären und über Geschlechtergerechtigkeit diskutieren. (B, C) »verstehen, dass Sexualität ein Geschenk ist und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität Stellung nehmen. (B) »erklären, wie lebenslange Liebe gelingen kann. (B) »das Eheversprechen im eigenen Wortlaut wiedergeben. (A) »über die Vergänglichkeit der Liebe nachdenken. (A) »ein Gedicht interpretieren und eigene Ideen formulieren. (D)
Aufbau des Kapitels:
Dieses Kapitel orientiert sich vor allem an folgenden zentralen fachlichen Konzepten: Lebensrealitäten und Transzendenz / Gottesliebe und Menschenliebe.
Das Wichtigste im Leben ist die Liebe – mit diesen Worten beginnt das Kapitel, das den Abschluss dieses Religionsbuches bildet. Auf der Eröffnungsseite ist das Bild „Die Liebesumarmung des Universums …“ von Frida Kahlo zu sehen. Es lädt dazu ein, sich zu vertiefen, denn viel Symbolhaftes, Verborgenes, Geheimnisvolles kann entdeckt werden.
In der deutschen Sprache kennen wir nur ein Wort für Liebe und wir verwenden dieses Wort für unterschiedlichste Lebenszusammenhänge. Die griechische Sprache unterscheidet zwischen „philia“, „eros“ und „agape“. Hier wird der Bogen zu „caritas“ und Barmherzigkeit gespannt, also jener selbstlosen Liebe, von der Jesus spricht. Die neuen Werke der Barmherzigkeit sind eine aktuelle Einladung an uns, unser alltägliches Leben danach auszurichten.
Liebe kennt nicht die Grenzen der Religion, der Herkunft, des Geschlechtes … Die Unterscheidung zwischen biologischem (Sex) und sozialem (Gender) Geschlecht will Schüler*innen animieren, sich mit der eigenen Geschlechtlichkeit auseinanderzusetzen und über Geschlechtergerechtigkeit zu diskutieren.
Einen weiteren Impuls gibt ein Brief – ohne Adressat*in und ohne Absender*in – er hat die erste Verliebtheit und das Geschenk der Sexualität, die das Leben bereichern kann, zum Inhalt. Verliebtheit kann sich zu lebenslanger Liebe wandeln, eine Rezeptur dafür kann von Schüler*innen selbst verfasst werden. Vorgestellt wird anschließend einer der beliebtesten Heiligen der Gegenwart: der heilige Valentin. Er gilt als Schutzpatron für Verliebte und unter anderem auch der Jugend.
Die Erfahrung, dass Liebe sich verändert und vergehen kann, ist eine, die viele Schüler*innen in ihren Familien und in ihrem eigenen Leben erfahren. In diesen stürmischen Lebenszeiten gibt es ein breit gefächertes Hilfsangebot, das den Jugendlichen in den DigiPoints vorgestellt wird.
Den Abschluss bildet das Gedicht „Was es ist“ von Erich Fried. Es fasst die vielfältigen Gefühlszustände, die Liebe mit sich bringt, zusammen und will weitergeschrieben werden.
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Die Schüler*innen können …
• das Bild detailliert beschreiben. (A) das Wort Liebe in unterschiedlichen Sprachen wiedergeben. (A)
• sich mit der Bedeutung des Wortes Liebe auseinandersetzen. (B)
• ein Akrostichon verfassen. (C)
• die neuen Werke der Barmherzigkeit in Bezug zu ihrem Leben setzen. (D)
• die unterschiedlichen Formen der Liebe interpretieren. (D)
• aus den erarbeiteten Ergebnissen Teile einer Gottesdienstgestaltung übernehmen. (E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur Künstlerin und zum Bild (I1)
• Unterbrochene Bildbetrachtung: Das Bild (S. 111) für eine kurze Zeit (20 sec.) an die Tafel beamen. Schüler*innen äußern spontane Eindrücke/ Beobachtungen. Dann wird das Bild im Buch genauer angesehen und die bisherigen Äußerungen werden vertieft. Hintergrundinformationen zur Künstlerin und zum Bild werden gegeben.
• DigiPoint (S. 112): Das Wort Liebe in unterschiedlichen Sprachen anhören, lesen und dazu eine Heftseite gestalten.
• „Liebe ist …-Cartoons“ online suchen und den Favoriten der Klasse präsentieren.
• „Was ist eigentlich mit Liebe gemeint?“ (S. 112) – Arbeitsaufträge erfüllen und im Plenum besprechen.
• Texte im Buch (S. 113) lesen, besprechen und ein Akrostichon (siehe Methodenwerkstatt S. 139 zum Wort Barmherzigkeit im Heft verfassen.
• Die neuen Werke der Barmherzigkeit (S. 113) lesen und mithilfe von Impulsen Beispiele im Alltag finden. (M1)
• Den Einleitungstext (S. 113) lesen und anhand des Arbeitsblattes (M2) die verschiedenen Formen von Liebe reflektieren.
• Eine „Barmherzigkeitsgeschichte“ verfassen: Zu den einzelnen Werken der Barmherzigkeit Beispiele aus dem Schulalltag finden und zu einer Geschichte zusammenfassen. (M3)
Internetrecherche: Wie und wo kann ich ehrenamtlich tätig sein? Empfohlener Link: https://www.freiwilligenweb.at/
• Aus den vorhandenen Arbeitsergebnissen einen Gottesdienst gestalten (siehe Gottesdienstbausteine im Anhang).
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Frida Kahlo (1907–1954)
Die mexikanische Malerin zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus, wobei ihre Werke bisweilen Elemente der Neuen Sachlichkeit zeigen. Diese Kombination mit autobiografischem Bezug stellt ihre Werke weit über die naive Kunst. Frida Kahlo avancierte, im Gegensatz zum damals geltenden gesellschaftlichen Frauenbild, zur starken Persönlichkeit ihres Geschlechts. Sie machte sich nicht nur einen Namen als Malerin, sondern auch als emanzipierte Frau, die sich trotz ihres lebenslangen gesundheitlichen Leidens für Frieden und Freiheit politisch starkmachte. Indes wurden ihre körperlichen Schmerzen sowie ihre Kinderseligkeit zum Hauptthema ihrer zahlreichen Arbeiten.
Frida Kahlo wurde am 7. Juli 1907 als Tochter eines deutschen Fotografen und einer Mexikanerin in einem Vorort von Mexiko-Stadt geboren. Mit sechs Jahren erkrankte Frida an Kinderlähmung. Eine Folge dieser Krankheit war, dass ihr rechtes Bein verkürzt war. Viel schlimmere Auswirkungen auf ihre Gesundheit hatte aber ein Unfall mit einem Autobus und einer Straßenbahn, den sie im Alter von 18 Jahren erlitt. Dabei drang ein Eisenteil in ihr Becken bis in die Rückengegend. Ihre Verletzungen fesselten sie monatelang an das Krankenbett. Aus Langeweile kam sie auf das Malen, das sie Zeit ihres Lebens ausübte. Der 20 Jahre ältere mexikanische Maler Diego Rivera war nicht nur von Fridas Werken begeistert, die beiden wurden ein Paar und heirateten im Jahre 1929. Riveras Eskapaden, sein unberechenbares Verhalten und seine Seitensprünge führten dazu, dass diese Ehe 1939 geschieden wurde. Kurze Zeit später heirateten sie erneut. Zwischenzeitlich konnten Kahlos Bilder in Ausstellungen und Galerien betrachtet werden und sie lehrte an einer Kunstschule. Ab dem Jahr 1944 musste sie sich insgesamt acht Wirbelsäulenoperationen unterziehen. Unter anderem erhielt sie ein Stahlkorsett, und ihr wurde ein Stück Beckenknochen zur Verschraubung eines gebrochenen Lendenwirbels eingesetzt. 1946 wurde Frida Kahlo mit dem mexikanischen Nationalpreis für Malerei ausgezeichnet; prämiert wurde ihr Werk mit dem Titel „Moses“. Insgesamt sieben Operationen an der Wirbelsäule im Jahr 1950 zwangen sie zu neun Monaten Klinikaufenthalt. Während dieser Zeit malte sie nicht nur weiter, sondern unterrichtete auch ihre Schüler*innen und blieb politisch aktiv. Als Mitglied der Kommunistischen Partei Mexikos engagierte sie sich für Freiheit und Frieden. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus konnte sie sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Um ihre ständigen Schmerzen zu lin-
dern, griff sie zu Drogen und Alkohol. Ihre Arbeit setzte sie dennoch fort und hatte ihre erste Einzelausstellung. Im Jahre 1953 musste ihr Unterschenkel amputiert werden, gezeichnet von den Beschwerden unternahm sie einen Selbstmordversuch. Geschwächt von einer Lungenentzündung nahm sie an einer politischen Demonstration Anfang Juli 1952 teil und verstarb am 13. Juli 1954 in ihrem Haus in Mexiko.
Die Liebesumarmung des Universums, der Erde (Mexiko), meiner selbst, Diego und Herr Xólotl, 1949
Frida Kahlo
Dieses Werk wurde 1949 fertiggestellt. Frida will ihre Gefühle über Liebe, Leben und Tod ausdrücken. Viele Elemente der mexikanischen Mythologie sind sichtbar. Im Arm hält sie ihren Mann Diego Rivera wie ein Baby. Diego hat das Gesicht und den Körper eines erwachsenen Mannes, ein drittes Auge (Symbol für die Weisheit) ziert seine Stirn. Dennoch wird er als Baby dargestellt, das von der Frau, die Frida selbst ist, gestillt werden muss. Beide befinden sich in den Händen der aztekischen Mutter Erde, Cihuacoatl, einer Figur der mexikanischen Mythologie, die aus Ton und Gestein besteht. Umschlossen wird alles von der Universalen Mutter, die alles hält und halb dunkel, halb hell ist. Mit den Jahren nahm Frida eine immer mütterlichere Rolle in Bezug auf ihren Ehemann Diego Rivera ein. Er liebte es, verwöhnt zu werden. Sie entdeckte, dass das Spielen der Mutter es leichter machte, seinen Unfug auszuhalten. Mit diesem Selbstporträt feiert Frida die endgültige Auflösung der Ehe (1949).
Kahlo ist die Erde Mutter/Madonna, die das Baby nährt, das sie niemals haben konnte – ihr „Dieguito“. Sie muss ihn nicht fest zusammenhalten, denn die Vereinigung des Paares wird von einer Reihe von Liebesumarmungen getragen, die sie in der mexikanischen Erde und in der uralten dunklen/hellen Dualität eines präkolumbianischen Universums verwurzeln. Sogar Fridas Hund, Xolotl, wird von dieser großen ineinandergreifenden Pyramide der Liebe umfasst.
Quellen: https://whoswho.de/bio/frida-kahlo.html) https://whoswho.de/bio/frida-kahlo.html https://www.artnight.com/internationale-kuenstler/fridakahlo/ https://fridakahlo.site/de/die-liebesumarmung-des-universums-der-erde-mexiko-meiner-selbst-diego-und-herrxolotl-1949-frida-kahlo/ https://uberfridakahlo.blogspot.com/2018/07/die-liebe-umarmung-des-universums-der.html
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Ich sage dir: Du gehörst dazu
Fakten: Mobbing meint über einen längeren Zeitraum jemanden anpöbeln, angreifen, schikanieren, ausgrenzen, beschimpfen …
• Denke nach: Weil ich selbst kein*e Außenseiter*in sein will, meide ich Außenseiter*innen …
Auch ich grenze andere aus, beschimpfe andere …
Manchmal bin ich selbst Außenseiter*in …
• Denke weiter: Wer würde sich über ein „Ich sage dir: Du gehörst dazu“ freuen? …
Wann möchte ich, dass zu mir jemand sagt, du gehörst dazu? …
Ich höre dir zu
Fakten: Die Erfahrung, dass nicht zugehört wird, kennen wir. Aus diesem Grund haben wir das Gefühl, unser Gegenüber hat kein Interesse an dem, was wir sagen.
• Denke nach: Wenn ich nicht höre, kann ich auch selbst nichts mitteilen …
Weiß ich eigentlich, was mein Gegenüber wirklich meint? …
• Denke weiter: Für wen will ich ganz Ohr sein?
Wer soll mir zuhören? …
Ich rede gut über dich
Fakten: Sehr beliebt ist das Lästern über andere. Fast jede*r macht mit. Und jede*r regt sich auf, wenn über ihn/sie gelästert wird.
• Denke nach: Ich lästere über andere, weil …
Ich habe erlebt, dass jemand über mich gelästert hat …
Wenn über mich gelästert wird, dann …
• Denke weiter: Wer redet gut über mich und mit mir? …
Wann habe ich über andere etwas Gutes gesagt? …
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Ich gehe ein Stück mit dir
Fakten: Der Mensch möchte nicht allein unterwegs sein. Gerade in schwierigen Situationen ist es notwendig, dass Menschen gemeinsam mit uns durch das Leben gehen.
• Denke nach: Ich habe erlebt, dass andere Menschen sich allein gefühlt haben …
Ich fühle mich auf meinem Lebensweg alleine …
• Denke weiter: Mit welchen Menschen möchte ich durch das Leben gehen? …
Wer könnte meine Wegbegleitung brauchen? …
Ich teile mit dir
Fakten: Viele Menschen leben in Armut, bei uns und in anderen Ländern. Dabei geht es aber nicht nur um Geld. Menschen können auch arm an Zeit, an Mitgefühl, an Freude … sein.
• Denke nach: Wenn ich an Armut denke, dann fällt mir ein …
Manchmal fühle ich mich arm …
• Denke weiter: Was könnte ich mit anderen Menschen teilen? …
Was sollen andere Menschen mit mir teilen? …
Ich besuche dich
Fakten: Viele, vor allem alte und kranke Menschen, leiden unter Einsamkeit und Vereinsamung.
• Denke nach: Ich kenne einsame Menschen …
Ich selbst habe Einsamkeit erlebt …
• Denke weiter: Wer würde sich über meinen Besuch freuen? …
Welcher Besuch würde mich freuen? …
Ich bete für dich
Fakten: Viele Menschen beten und drücken damit ihre Beziehung zu Gott aus, weil sie an die Kraft des Gebetes glauben.
• Denke nach: „Da hilft nur noch Beten“, habe ich mir gedacht, als …
Wann habe ich das letzte Mal bewusst gebetet? …
• Denke weiter: Wer könnte mein Gebet brauchen? …
Wer könnte für mich beten? …
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In der deutschen Sprache haben wir nur ein Wort für Liebe. Aber, wie du schon weißt, gibt es verschiedene Arten von Liebe. Sie werden in der griechischen Sprache mit den Wörtern eros, philia und agape beschrieben. In der folgenden Tabelle findest du Beispiele für
diese verschiedenen Formen. Schreibe in die leere Tabellenspalte, welches griechische Wort deiner Meinung nach hingehört. In den leeren Zeilen findest du Platz für deine eigenen Beispiele.
Melina hilft ihrem Bruder bei der Aufgabe.
Leon hat sich verliebt.
Paul besucht seine Oma im Krankenhaus.
Carina denkt: „So ein süßer Typ.“
Mama unterstützt Emilia bei den Aufgaben.
Christian, Thomas und Lukas verabreden sich zum Fußballspiel.
Lisa hilft einem Erstklässler im Pausenhof.
Marco und Lena teilen sich ein Jausenbrot.
Papa macht für Eric das Frühstück.
Rafael liest seinem kleinen Bruder eine Geschichte vor.
Sarah vertraut ihrer Freundin ein Geheimnis an.
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Ich melde mich heute aus unserem Schulhaus. Da gibt es immer wieder spannende Dinge zu erleben. Heute möchte ich mich auf die Suche nach den neuen Werken der Barmherzigkeit machen. Ich bin schon gespannt, ob ich sie finde.
Da, da sehe ich einen, der geht mit Krücken, er wird begleitet von ein paar Burschen, die ihm behilflich sind. Was macht ihr da?
Peter hat sich am Fuß verletzt, wir tragen seine Taschen und begleiten ihn bis zu seiner Klasse. (Ich gehe ein Stück mit dir)
Zwei Mädchen stehen da hinten in der Ecke. Man merkt, dass sie in ein ernsthaftes Gespräch vertieft sind, da frage ich einmal nach.
Meine Freundin hat Probleme, sie vertraut sie mir an und ich höre ihr zu. (Ich höre dir zu)
Hier sehe ich einige Schüler*innen beim geschäftigen Arbeiten. Was macht ihr da?
Franz hat seinen Uhu verloren. Ich gebe ihm meinen, damit er seine Arbeitsblätter einkleben kann. (Ich teile mit dir)
In den Gängen sind auch hin und wieder Schüler*innen zu beobachten, die allein umhergehen. Und da gibt es auch einige, die sich ihnen anschließen. Hier frage ich einmal nach.
Wir haben gesehen, dass Veronika allein ist und nun gehen wir mit ihr da im Schulhaus umher. (Ich sage dir, du gehörst dazu)
Da in der Klasse sehe ich jemanden, der ganz eifrig Arbeitsblätter einsammelt. Was machst du mit diesen Blättern?
Quelle: Diese Geschichte wurde von Schüler*innen der MS Laßnitzhöhe verfasst.
Christian ist schon seit einigen Tagen krank. Heute besuche ich ihn und bringe ihm die Aufgaben. (Ich besuche dich)
Dort hinten stehen zwei Burschen/Mädchen am Gang, oh, die schauen ziemlich bedrückt aus. Vielleicht verraten sie mir, was Schlimmes passiert ist. Was ist los mit euch, kann ich euch helfen?
Karin hat heute eine Prüfung und große Angst davor. Ich wünsche ihr alles Gute und bete für sie, dass alles gut geht. (Ich bete für dich)
Und da, da sitzen auch noch einige Jungs, die sich aufgeregt unterhalten. Darf ich wissen, was ihr besprecht?
Oh, das ist eine lange Geschichte. Über Otto wird immer wieder gemault und wir sagen ihm gerade, dass das Blödsinn ist, dass wir ihn so mögen, wie er ist. (Ich rede gut über dich)
Wir können sehen, es sind die Kleinigkeiten des Alltags, die uns herausfordern und die uns auffordern, barmherzig zu leben.
Barmherzigkeit wird hier gelebt, manchmal geschieht es im Verborgenen.
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• erkennen, dass Liebe keine Grenzen kennt. (A) die Symbole Venus und Mars deuten und erklären. (B)
• die Wörter „Gender“ und „Sex“ unterscheiden. (C)
• sich mit der eigenen Geschlechtlichkeit auseinandersetzen. (D)
• über Geschlechtergerechtigkeit diskutieren. (D)
• verantwortete Sexualität als Geschenk entdecken und dazu Stellung beziehen. (A, E)
• die Begriffe „divers“, „inter“ und „offen“ korrekt verwenden. (D)
Informationen:
• Gender – Gleichstellung – Geschlechtergerechtigkeit: https://www.politik-lernen.at/dl/KsnLJMJKomLKMJqx4KJK/edpol_gender_2014_web.pdf
• DigiPoint (S. 115) ansehen und besprechen. Haben Eigenschaften ein Geschlecht? (M1) Ergebnisse werden in Kleingruppen verglichen und besprochen.
• Die Symbole Venus und Mars an die Tafel projizieren und über deren Herkunft/ Bedeutung diskutieren. Informationen dazu abrufbar unter: https://kinder.wdr.de/tv/ wissen-macht-ah/bibliothek/kuriosah/symbole/bibliothek-symbole-fuer-mann-und-frau-100. html#:~:text=Seit%20jeher%20 wurde%20die%20Venus,hinausragt%2C%20geht%20auf%20 Mars%20zur%C3%BCck
• Text im Buch (S. 114) lesen und Arbeitsaufträge 1 und 2 erledigen.
• „Was wäre, wenn ich …?“ Die Schüler*innen überlegen sich, wie ihr Leben sein würde, wenn sie ein anderes Geschlecht hätten. Die Antworten auf die Fragestellung können kreativ im Heft festgehalten werden.
• Lesen des Briefes (S. 115), erfüllen des Arbeitsauftrags. Im Anschluss verfassen die Schüler*innen einen Antwortbrief.
• Geschlecht und persönliche Identität: Wusstest du …? (S. 115) lesen und Begrifflichkeiten „männlich“, „weiblich“, „divers“, „inter“ und „offen“ klären.
• Berühmte Paare der Vergangenheit und der Gegenwart ausfindig machen (Beispiele und eine weitere Spielidee sind abrufbar unter: https://www.spielwiki.de/ Ber%C3%BChmte_Paare) und über sie berichten/präsentieren. Folgende Fragestellungen können dabei behilflich sein: Wie haben sie sich kennengelernt? Was verbindet die beiden? Warum sind sie berühmt geworden?
• Eine Klassendiskussion (S. 114) über Geschlechtergerechtigkeit führen.
• Kurzdoku: Ein Leben in der Tabuzone: https://www.planetwissen.de/video-intersexuell-einleben-in-der-tabuzone-102.html ansehen und diskutieren.
• Buchtipp zum Thema Homosexualität: Hochleitner, Verena: Der verliebte Koch, Wien: Luftschacht, 2015. Link zum Film: https://www.dorftv.at/ video/25526 und Unterrichtsmaterial zum Buch: https:// www.buchklub.at/media/filer_public/7a/84/7a84bc85-8d35-4de3b883-f90bc1befccb/2016_05_23_ buecherkoffer16_end.pdf
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Finde Adjektive/Eigenschaften und schreibe sie in die Tabelle. Vergleiche und diskutiere deine Einträge mit deinen Mitschüler*innen.
Eigenschafteneher männlicheher weiblichwneutral
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Die Natur kennt mehr als zwei Geschlechter M2
Sau – Eber, Stute – Hengst, Katze – Kater, Frau
– Mann: So eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint, geht es im Tierreich nicht immer zu.
• Es gibt Tiere wie die Blumentopfschlangen: Da können die Weibchen Kinder bekommen auch ohne Männchen – das nennt man Jungfernzeugung.
• Oder Clownfische: Da kann ein Männchen zum Weibchen werden, wenn das Weibchen der Gruppe gestorben ist.
• Bei den Wimpertierchen sind sieben Geschlechter möglich. Diese Einzeller haben unvollständige Genpaare, die bei der Fortpflanzung zerteilt und zufällig zusammengesetzt werden ... babylonische 21 Möglichkeiten der Verpartnerung…
Diese Vielfalt macht deutlich: Die beiden Geschlechter bei den Säugetieren sind nur eine Variante eines großen, nahezu unendlichen Spektrums an Möglichkeiten, wie Tiere sich vermehren können. Und auch die Grenzen zwischen den Geschlechtern sind fließend.
Recherchiere und erkläre mit eigenen Worten folgende Geschlechtsbezeichnungen:
Weiblich: Männlich: Divers: Inter: Offen:
Quelle: https://www.planet-wissen.de/ gesellschaft/sexualitaet/intersexualitaet/index.html#mehr
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• sich differenziert und reflektiert über Facetten der Liebe austauschen. (D) verstehen, dass aus Verliebtsein lebenslange Liebe entstehen kann. (B)
• Zutaten für lebenslange Liebe benennen und bewerten. (A, D)
• das Eheversprechen in eigenen Worten wiedergeben. (A)
• wichtige Fakten zum Leben des heiligen Valentin wiederholen. (A)
• einen Tag der „liebenden Aufmerksamkeit“ initiieren. (E)
Information:
• Perner, Rotraud A.: Liebe macht heil, in: ReliPlus 05-06/2015, S. 4–7. Abrufbar unter: https://www.reliplus.at/dl/ lMrkJLJKlmNJqx4KJK/RP_2015_05_lieben_druck_frei_pdf
• Flaschendrehen mal anders: Schüler*innen werden in Vierergruppen eingeteilt. Leere Milchflaschen vorab mit Fragen füllen. (M1) Ein/e Schüler*in dreht die Flasche, der/die Schüler*in zu dem/ der der Flaschenhals zeigt, öffnet die Flasche, zieht eine Frage, beantwortet sie und dreht die Flasche weiter.
• Stille Diskussion (S. 116) zum Zitat „Liebe ist eine Kunst und sie lässt sich erlernen.“ auf einem Plakat/an der Tafel oder digital führen: (https://answergarden.ch/create/)
• Podcast über die Chemie der Liebe anhören: https://www. br.de/radio/bayern2/sendungen/ iq-wissenschaft-und-forschung/ sex-chemie-liebe-kribbeln-imbauch-100.html
• Einleitungstext (S. 116) lesen, besprechen. Den Arbeitsauftrag zuerst in Einzelarbeit erledigen. Das Rezept für die lebenslange Liebe in Partnerarbeit besprechen.
• Das Eheversprechen (S. 116) lesen und das Sakrament der Ehe wiederholen (siehe Sakramentenspecial und Kap. 4). Zeit für den heiligen Valentin (S. 117) lesen. Auf Kärtchen formulieren die Schüler*innen Fragen zum Text. In der Wiederholungsrunde werden diese Fragen in Form eines Quiz an die Schüler*innen gestellt.
Aus den „Zutaten für die lebenslange Liebe“ ein Rezeptblatt inklusive Zubereitung für den „Kuchen/Torte“ … im Heft gestalten.
• Heftarbeit: Zwei große ineinandergreifende Ringe in das Heft zeichnen und das Eheversprechen im eigenen Wortlaut in diese Ringe schreiben.
• Videoclip „Wer war der heilige Valentin?“ ansehen. Hier wird eine kurze Zusammenfassung zum Leben des heiligen Valentin gegeben (gut einsetzbar für Differenzierung).
https://www.youtube.com/ watch?v=4tRqq_mVlqg
• Am Valentinstag einen Tag der liebenden Aufmerksamkeit organisieren.
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Vorschläge für Fragen:
Fragen kopieren, folieren, schneiden und in die Flaschen geben.
Welche Eigenschaften muss ein Bursche/ein Mädchen unbedingt besitzen, damit du dir mit ihm/ihr eine Beziehung vorstellen kannst?
Darf dein Freund/deine Freundin dir Vorschriften machen? Begründe deine Antwort.
Ist Treue für dich in einer Beziehung wichtig? Begründe deine Antwort.
Stell dir vor, du stellst deinen Freund/deine Freundin deinen Eltern vor. Spiele es mit jemandem aus der Gruppe vor.
Welches Liebeslied hörst du am liebsten?
Gehört Eifersucht zur Liebe dazu? Begründe deine Antwort.
Du hast einen Streit mit deiner Freundin/deinem Freund. Wie würdest du dich mit ihm/ihr versöhnen?
Wenn du einen Burschen/ein Mädchen siehst, der/das dir gefällt, dann fällt dir als Erstes auf …?
Wie fühlt sich Verliebtsein an? Zeige es deiner Gruppe.
Sind gemeinsame Interessen in einer Beziehung wichtig? Begründe deine Antwort.
MöchtestdumitdeinemFreund/deinerFreundinüberdeineGefühleredenkönnen?BegründedeineAntwort.
Welche Liebesfilme hast du gesehen bzw. gefallen dir?
Wenn du an deinen Traummann/deine Traumfrau denkst, wie soll er/sie aussehen? Welche Charakterzüge soll er/sie haben?
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• verstehen, dass Liebe vergehen kann. (B)
Lieder, Filme, Gedichte im Hinblick auf die Liebe reflektieren und analysieren. (D, E)
• beziehungsstörende Faktoren benennen und beschreiben. (A, B)
• Gedichte interpretieren und kreativ darstellen. (D)
• zu biblische Texten Stellung nehmen und für sie bedeutende Aussagen auswählen. (B)
• Kurzfilm „Liebe“ ansehen (https://youtu.be/Fqssdj3tgaQ) und die Phasen einer Liebe besprechen.
• Videoclip Wege aus dem Liebeskummer: https://www. planet-wissen.de/video-wegeaus-dem-liebeskummer-100.html ansehen und besprechen.
• Liebesliedcharts erstellen –Schüler*innen nennen ihre liebsten Liebeslieder (erfüllte, vergangene, zerbrochene … Liebe). Ein Klassenranking wird durchgeführt. Den „Sieger-Song“ gemeinsam anhören.
Mithilfe eines Generators (Liebesgedicht schreiben | Liebesgedichte als E-Card verschicken (lovepoem.de)) ein Liebesgedicht verfassen.
• Die Aussagen der Personen (S. 118) lesen und den Arbeitsauftrag erfüllen.
• Klassendiskussion zur Fragestellung „Was ist eurer Meinung nach in einer Partnerschaft nicht akzeptabel?“ führen.
• „Nicht-Liebes-Geschichten“ verfassen. Schüler*innen schreiben in Kleingruppen Geschichten und präsentieren sie im Plenum. Inhalte aus dem Diskussionspunkt (S. 118) sollen thematisiert werde: Was erfordert ein klares „Nein“ in einer Beziehung? Was ist in einer Beziehung nicht erlaubt/ annehmbar? Wie können Beziehungen verantwortungsvoll beendet werden?
• „Was es ist“ (S. 119) lesen und Arbeitsauftrag 1 erledigen.
• Bibelarbeit mit 1Kor 13,1-13: Den Text lesen und sich für 2 Aussagen (Arbeitsauftrag 2, S. 119) entscheiden und begründen.
Vertiefung/Abschluss:
• Wenn Liebe vergeht – DigiPoint (S. 118) ansehen und besprechen.
• Einen Liebesfilm (auch hier kann ein Klassenranking erstellt werden) gemeinsam ansehen und analysieren. Mögliche Fragen: Wie wird Liebe dargestellt? Wie verkörpern die Schauspieler*innen ihre Rollen? Wird ein realistisches Bild von Liebe gezeichnet? Was müsste am Drehbuch verändert werden, dass es dem wirklichen Leben entspricht? …
• „Was es ist“ kreativ darstellen/ gestalten – für die einzelnen Zeilen Körperhaltungen/Symbole erfinden und in dieser Form das Gedicht (z. B. bei einem Gottesdienst) präsentieren.
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Ablauf:
• Lied: Die Zeit zu beginnen ist jetzt (DigiPoint S. 11)
• Begrüßung, Hinführung und Besinnung
• Tagesgebet
• Geschichte
• Lesung: Kohelet 3,1-8
• Lied: Turn, turn, turn … (The Byrds – Text bezieht sich auf Kohelet 3,1-8)
• Predigt
• Fürbitten
• Lied: Photograph … (Ed Sheeran)
• Segenstext
• Spezieller Segen für Erstklässler und allgemeiner Segen (Klavierbegleitung)
• Lied: Meine Zeit steht in deinen Händen …
Texte:
Besinnung
(Handywecker läutet)
Aufstehen – anziehen – frühstücken – Zähne putzen – zur Schule gehen – lernen nach Stundenplan – Pause – Hausaufgaben machen – snapchatten – Zähne putzen – schlafen gehen – wieder ein Tag geschafft … Immer wieder passiert es uns, dass wir alles als langweilig erleben, wir haben das Gefühl, dass die Zeit überhaupt nicht vergeht.
(Handywecker läutet)
Aufstehen – anziehen – frühstücken - Zähne putzen – zur Schule fahren – lernen nach Stundenplan – Pause – Hausaufgaben machen – Netflix schauen – Zähne putzen – schlafen gehen – wieder ein Tag geschafft … Immer wieder passiert es uns, dass wir uns durch den Tag hetzen und wir das Gefühl haben, dass die Zeit so schnell vergeht.
(Handywecker läutet)
Aufstehen – anziehen – frühstücken - Zähne putzen – zur Schule gehen – lernen nach Stundenplan – Pause – Hausaufgaben machen – chillen – Zähne putzen – schlafen gehen – wieder ein Tag geschafft … Wir wollen versuchen, dass wir in diesem Schuljahr die uns geschenkte Zeit bewusst erleben.
Tagesgebet
Gott, du schenkst uns unsere Lebenszeit. Du schenkst uns die Zeit zum Arbeiten und die Zeit zum Erholen. Du schenkst uns die Zeit der Freude und die Zeit der Trauer. Lass uns leben nach deinem Willen. Hilf uns, dass wir mit gehetzten Zeiten und langweilige Zeiten gut umgehen lernen und die uns geschenkte Zeit bewusst erleben. Amen
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Ein Schüler traf einmal auf seinem Schulweg eine kluge alte Frau und fragte sie, wie sie denn über unsere Zeit denke. Die kluge Frau antwortete: „Ihr Menschen lasst euch ständig stressen und nehmt euch keine Zeit zu leben.“ Als der Junge dies näher erklärt haben wollte, meinte die Weise: Wenn du am Morgen aufwachst, planst du schon, was du alles machen wirst. Statt in Ruhe zu Hause zu frühstücken, isst du dein Frühstück unterwegs. Und während du gehst, bist du schon in Gedanken in der Schule. In der Schule denkst du schon an den freien Nachmittag, am Abend wartest du auf den nächsten Tag, am Wochenanfang sehnst du schon das Wochenende herbei ...“ „Und wie machst du es?“, unterbrach der Schüler die alte Frau. „Wenn ich aufwache am Morgen, bin ich dankbar, dass mir ein neuer Tag geschenkt ist. Wenn ich mich an den Tisch setze, genieße ich den Geschmack der Speisen. Wenn ich mich auf den Weg mache, lasse ich mir Zeit und bin neugierig, wer mir alles begegnet. Und wenn ich einen Freund treffe unterwegs, dann plaudern wir ein wenig. Und wenn unterwegs jemand meine Hilfe und meine Zeit braucht, dann bleibe ich stehen und nehme mir die Zeit... Ich kann mich nicht beklagen: Ich habe immer Zeit für das Wichtigste: Zeit zum Leben – für mich und für andere.“ (Quelle unbekannt)
Lesung: Kohelet 3,1-8
Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Ausreißen der Pflanzen, eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz; eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen, eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.
Fürbitten
Gestaltet nach „Gott ist immer online“ (S. 11): Schüler*innen tragen ihre Wünsche/Sorgen/Freuden vor.
Segensgebet
Ich wünsche dir Zeit (Elli Michler) https://www.donbosco-medien.de/ich-wuensche-dir-zeit/b-1/30
Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben: Ich wünsche dir Zeit, dich zu freuen und zu lachen, und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen und dann ...
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Ablauf:
• Lied: Ois gschenkt (Poxrucker Sisters)
• Einleitende Gedanken – Geschenke
• Weihnachtsevangelium nach Lukas – Gott schenkt sich selbst – aus Liebe
• Fürbitten: Einen Menschen mit guten Gedanken beschenken
• Lied: Das Geschenk (Sportfreunde Stiller)
• Vaterunser
• Gegenseitig einen Segen schenken
• Lied (nach Wahl)
Texte:
Einleitende Gedanken – Geschenke erwarten?!
Weihnachten ist das Fest der Geschenke – sich beschenken lassen und selbst schenken (Erfahrungen der Schüler*innen einholen) …
Ein Geschenk liegt in der Mitte: Welche Geschenke wünschen wir uns zu Weihnachten? Was würdest du dir in den Karton wünschen? (Schüler*innenmeldungen einholen) …
Mit Geschenken zeigen wir, dass Menschen uns wichtig sind – mit einem Geschenk zeigen wir viel mehr, als es der materielle Wert des Geschenks zum Ausdruck bringt, nämlich unsere Liebe, unsere Verbundenheit, unsere Dankbarkeit … Egal welche Geschenke wir uns zu Weihnachten wünschen und welche wir bekommen – Weihnachten will uns sagen, dass wir Menschen, die Beschenkten sind …
Weihnachtsevangelium (Lk 2,1-21)
Gott schenkt sich selbst – aus Liebe (Schüler*innen öffnen den Geschenkskarton. Anschließend wird das Weihnachtsevangelium vorgetragen).
Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber be-
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wahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
Fürbitten
(Einen anderen Menschen mit unseren Bitten/unseren guten Gedanken beschenken.) Blätter mit Satzanfang (z. B. „Guter Gott, bitte schenke …) und Stifte sind vorbereitet. Während des Fürbittenschreibens spielt Instrumentalmusik –Schüler*innen legen ihre Fürbitte in den Geschenkkarton.
Segen
(Schüler*innen zeichnen sich gegenseitig reihum ein Kreuzzeichen in die Handflächen.) „So segne dich Gott und schenke dir, deiner Familie und allen Menschen auf dieser Welt seinen weihnachtlichen Frieden und seine weihnachtliche Freude. Amen!“
Quelle:AndreaKern
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Ablauf:
• Lied: Dann hat der Himmel die Erde berührt (Detlev Jöcker)
• Besinnung (Akrostichon S. 113) (Schüler*innen zeigen Buchstaben und sprechen die Gedanken.)
• Tagesgebet
• Reportage: Blitzlichter eines Schulalltags voller Barmherzigkeit (Geschichte im RU schreiben und als Rollenspiel präsentieren).
• Evangelium Mt 25,35-36,40
• Lied: What if God is one of us (Joan Osborne)
• Fürbitten
• Vaterunser
• Segensgebet
• Lied: It’s My Life (Bon Jovi)
Texte:
Besinnung
Beistehen – wo andere gehen
Aufrichten – mitten im Druck
Respekt zollen – jedem Menschen
Mut machen – statt lähmen
Humor haben – und lachen
Einfühlsamkeit riskieren – mitten im Alltag
Rachegelüste wandeln – durch ein neues Denken
Zuwendung leben – aus Überzeugung
Interesse bekunden – mit wachem Blick
Großzügigkeit wagen – und der Enge trotzen
Lebendig sein – wo andere erstarren
Einen neuen Anfang machen – immer wieder
Beherzt handeln – gegen Gleichgültigkeit
Energievoll Brücken bauen – aufeinander zu
Natürlich leben mit Herz, Hirn und Hand
(nach Stefan Schlager – bearbeitet von Andrea Kern)
Tagesgebet
Barmherziger Gott. Bei dir ist Freude über jeden Menschen und du sorgst für alle. Schließe die Menschen in Frieden zu einer Familie zusammen und vereine uns alle in geschwisterlicher Liebe. Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn.
Blitzlichter eines Schultages voller Barmherzigkeit
Ich melde mich heute aus unserem Schulhaus. Da gibt es immer wieder spannende Dinge zu erleben. Heute möchte ich mich auf die Suche nach den neuen Werken der Barmherzigkeit machen. Ich bin schon gespannt, ob ich sie finde. Da, da sehe ich einen, der geht mit Krücken, er wird begleitet von ein paar Burschen, die ihm behilflich sind. Was macht ihr da?
Peter hat sich am Fuß verletzt, wir tragen seine Taschen und begleiten ihn bis zu seiner Klasse. (Ich gehe ein Stück mit dir)
Zwei Mädchen stehen da hinten in der Ecke. Man merkt, dass sie in ein ernsthaftes Gespräch vertieft sind, da frage ich einmal nach.
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Meine Freundin hat Probleme, sie vertraut sie mir an und ich höre ihr zu. (Ich höre dir zu)
Hier sehe ich einige Schüler*innen beim geschäftigen Arbeiten. Was macht ihr da?
Franz hat seinen Uhu verloren. Ich gebe ihm meinen, damit er seine Arbeitsblätter einkleben kann. (Ich teile mit dir)
In den Gängen sind auch hin und wieder Schüler*innen zu beobachten, die allein umhergehen. Und da gibt es auch einige, die sich ihnen anschließen. Hier frage ich einmal nach.
Wir haben gesehen, dass Veronika allein ist und nun gehen wir mit ihr da im Schulhaus umher. (Ich sage dir, du gehörst dazu)
Da in der Klasse sehe ich jemanden, der ganz eifrig Arbeitsblätter einsammelt. Was machst du mit diesen Blättern?
Christian ist schon seit einigen Tagen krank. Heute besuche ich ihn und bringe ihm die Aufgaben. (Ich besuche dich)
Dort hinten stehen zwei Burschen/Mädchen am Gang, oh, die schauen ziemlich bedrückt aus. Vielleicht verraten sie mir, was Schlimmes passiert ist. Was ist los mit euch, kann ich euch helfen?
Karin hat heute eine Prüfung und große Angst davor. Ich wünsche ihr alles Gute und bete für sie, dass alles gut geht. (Ich bete für dich)
Und da, da sitzen auch noch einige Jungs, die sich aufgeregt unterhalten. Darf ich wissen, was ihr besprecht?
Oh, das ist eine lange Geschichte. Über Otto wird immer wieder gemault und wir sagen ihm gerade, dass das Blödsinn ist, dass wir ihn so mögen, wie er ist. (Ich rede gut über dich)
Wir können sehen, es sind die Kleinigkeiten des Alltags, die uns herausfordern und die uns auffordern, barmherzig zu leben.
Barmherzigkeit wird hier gelebt, manchmal geschieht es im Verborgenen.
© Diese Geschichte wurde von Schüler*innen der MS Laßnitzhöhe verfasst.
Evangelium: Mt 25,34-36,40
Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.
Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.
Was ihr dem geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.
Fürbitten
Du bist eingeladen an einen Menschen zu denken, der jetzt gerade eines der Werke der Barmherzigkeit ganz besonders braucht.
Wir denken an Menschen, zu denen ich sagen möchte: Du gehörst dazu (Stille)
Wir denken an Menschen, zu denen ich sagen möchte: Ich höre dir zu (Stille)
Wir denken an Menschen, zu denen ich sagen möchte: Ich teile mit dir (Stille)
Wir denken an Menschen zu denen ich sagen möchte: Ich rede gut über dich (Stille)
Wir denken an Menschen zu denen ich sagen möchte: Ich gehe ein Stück mit dir (Stille)
Wir denken an Menschen, zu denen ich sagen möchte: Ich besuche dich (Stille)
Wir denken an Menschen zu denen ich sagen möchte: Ich bete für dich (Stille)
Barmherziger Gott, nimm unsere Bitten an und wende dich ganz besonders diesen Menschen zu, an die wir jetzt gedacht haben. Amen.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst: Niemand ist da, der mir hilft in meiner Not.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:
Niemand ist da, der mich erfüllt mit seinem Trost.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:
Niemand ist da, der mich hält an seiner Hand.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:
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Niemand ist da, der mich leitet und begleitet auf allen meinen Wegen – Tag und Nacht. Sei gut behütet und beschützt. (nach Uwe Seidel – bearbeitet von Andrea Kern)
Quelle:AndreaKern
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Ablauf:
• Lied: Dream, dream (The Everly Brothers)*
• Hinführung zum Thema – Videoclip „love has no labels“ (DigiPoint S. 115)
• Besinnung
• Tagesgebet
• Erikas Geschichte
• Lied: Halleluja (Leonard Cohen)*
• Evangelium: Maria aus Magdala (Mt 28,1-8 oder Joh 20,13-18)
• Lied: Halleluja (Leonard Cohen)*
• Fürbitten
• Vaterunser
• Was es ist (S. 119)
• Segen
• Lied: Traum (Cro)*
(*Lieder nach Situation auswählen)
Texte:
Besinnung
Keine Freude, keine Träne ohne Liebe
Keine Seele, keine Wärme ohne Liebe
Keine Träume, keine Lieder ohne Liebe
Keine Schöpfung, kein Vertrauen ohne Liebe
Kein Glaube, kein Verzeihen ohne Liebe
Kein Vergeben, kein Teilen ohne Liebe
Kein Geben, kein Achten ohne Liebe
Kein Feiern, kein Leben ohne Liebe …
(Textausschnitte vom Lied „Kopf frei“ von Pur)
Tagesgebet
Guter Gott, wir danken dir für Deine Liebe, die Du uns jeden Tag auf das Neue schenkst. Wir danken Dir für Jesus, in dem Deine Liebe sichtbar und greifbar wurde. Er ist in deinem Namen gekommen als Freund aller Menschen, um deine liebevolle Nähe für uns erfahrbar zu machen. Amen
Ruth Vander Zee, Erikas Geschichte.
Zwischen 1933 und 1945 wurden sechs Millionen Angehörige ihres Volkes ermordet. Viele wurden erschossen. Viele wurden verhungern gelassen. Viele wurden verbrannt oder vergast.
Ich nicht.
Ich wurde irgendwann während des Jahres 1944 geboren. Ich kenne mein Geburtsdatum nicht.
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(Für jede Fürbitte werden Blumen in eine Vase gesteckt, die dann am Ende des Gottesdienstes verschenkt werden.)
Du Gott der Liebe, höre unsere Bitten:
Liebe beginnt in unseren Gedanken. Du Gott der Liebe, lass uns liebevoll über unsere Mitmenschen denken.
Liebe äußert sich in unserer Sprache. Du Gott der Liebe, lass uns wohlwollend und wertschätzend über andere sprechen.
Liebe ist ein Geben und Nehmen. Du Gott der Liebe, lass uns bedingungslos lieben.
Liebe setzt Vertrauen voraus. Du Gott der Liebe, lass uns offen und ehrlich miteinander umgehen.
Liebe braucht verantwortungsvolles Handeln. Du Gott der Liebe, lass uns Verantwortung übernehmen, einen Menschen, einer Sache gegenüber.
Liebe zeigt sich in Zeichen und Symbolen. Du Gott der Liebe, lass uns zu unseren Gefühlen stehen, dann wenn Worte nicht mehr reichen.
Was es ist
Es ist Unsinn sagt die Vernunft
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist Unglück sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst
Es ist aussichtslos sagt die Einsicht
Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist lächerlich sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich sagt die Erfahrung
Es ist was es ist sagt die Liebe
Erich Fried
Segen
Der Gott der Liebe, der diese Liebe uns ins Herz gesenkt hat, segne uns und erhalte uns in dieser seiner Liebe.
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Handbuchfür Lehrerinnen&Lehrer