Abb 1 Die wichtigsten direkten Triebkräfte für den Wandel von Biodiversität und Ökosystemen [5]
Habitatwandel
Klimawandel
Invasive Arten
Übernutzung
Verschmutzung N und P
boreal Wälder
Grasland, gemäßigt
Binnengewässer
Küsten
Meere
Gebirge
gemäßigt
Sinkender Einfluss Andauernder Einfluss Steigernder Einfluss sehr rascher Anstieg des Einflusses
Gering Mittelmäßig Hoch
Sehr Hoch
uelle: MASR 2005 nach Beck, S. et al. (2006): Die Relevanz des Millennium Ecosystem Assessment für Deutschland, UFZ-Bericht Q 02/2006, S. 13
stoffe, industrieller Produktion und Landwirtschaft sowie durch großräumige Landnutzungsänderungen (Entwaldung, Umwandlung von Mooren und Wiesen in Ackerflächen); Landnutzungswandel, Flächenversiegelung und Landschaftszerschneidung sowie Veränderungen natürlicher Gewässerstrukturen (Flussbegradigungen und Wehre); Nähr- und Schadstoffbelastung terrestrischer und aquatischer Ökosysteme durch landwirtschaftliche und industrielle Aktivitäten sowie den Verkehr. Die Bedeutung und die Dramatik im Hinblick auf die „Planetary Boundaries“ dieser Triebkräfte macht ganz aktuell auch die Untersuchung von Rockström et al. [6] deutlich, die neben dem Klimawandel für weitere Schlüsselprozesse Grenzen identifizieren, deren Überschreitung globale und häufig irreversible Umweltveränderungen herbeiführen. Man mag darüber streiten, inwieweit die benannten Prozesse vollständig abgrenzbar und die vorgeschlagenen Grenzen die richtigen sind. Festzustellen bleibt jedoch, dass sie (fast) alle von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Biodiversität sind. Als deutschen Beitrag zur CBD hat die Bundesregie-
rung 2007 eine Nationale Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt verabschiedet, um der Gefährdung Einhalt zu gebieten. Sie legt Ziele fest, die es zu erreichen gilt. Viele der identifizierten Aktionsfelder stehen in engem Zusammenhang mit dem klassischen Umweltschutz und damit auch mit dem Themenspektrum des Umweltbundesamtes. Das vorliegende Themenheft gibt einen Überblick darüber, wie Umweltschutz in Deutschland zum Erhalt der biologischen Vielfalt beiträgt. Es zeigt aber auch, wo bestehende Regelungen und Instrumente noch nicht ausreichen.
Tab 1 Prozesse, die Planetary Boundaries aufweisen [6] Klimaveränderung
Globale Süßwassernutzung
Meeresversauerung
Landnutzungsänderung
Stratosphärischer Ozonabbau
Chemische Belastung
Atmosphärische Schwebstoffbelastung
Biodiversitätsveränderung
Biogeochemischer N- und P-Kreislauf
Verantwortlich für den Text: C. Markard, Fachbereichsleiterin II
QUELLEN: 1 Wippermann, C. und Kleinhückelkotten, S. (2009): Umweltbewusstsein und Umweltverhalten der sozialen Milieus in Deutschland. Sinus Siciovision und Ecolog Institut i.A. des Umweltbundesamtes 2 Weitere Informationen zur CBD: http:// www.biodiv.org/default.shtml (in englischer Sprache)
3 Weitere Informationen: http://biodiversity-chm.eea.europa.eu/ (in englischer Sprache) 4 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (2007): Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt 5 MASR 2005 nach Beck, S. et al. (2006): Die Relevanz des Millennium Ecosystem
Assessment für Deutschland. UFZ-Bericht 02/2006, S. 13 6 Rockström et al. (2009): A safe operating space for humanity. Nature, Vol. 461, 24 September
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