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Clubgeschichte(n

Heute spricht man vom "Sportwart". Früher hieß die Funktion "Spielführer". Zu denen, die diese ehrenamtliche Tätigkeit wohl am längsten aber auch mit der größtmöglichen Begeisterung und Freude aller Golfer ausübten, gehörte unser 55-jähriges Clubmitglied Ernst Schmitt. Er hat uns am 11. Oktober 2021 im Alter von 97 Jahren für immer verlassen. Ihm ist unser Nachruf auf Seite 86 gewidmet.

Von ihm Abschied zu nehmen, bedeutete aber auch in der Vergangenheit zu stöbern. Bemerkenswert ist dazu ein Zeitungsbericht über die "Offenen Wettspiele" im Juli 1982. "Höhepunkt dieser Saison waren die Offenen Wettspiele vom 23.-25 Juli 1982. Unter hervorragender Leitung durch Ernst Schmitt und seinem Team gab es nach 250 Meldungen (!!) drei herrliche Tage mit besten Leistungen."

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"SCHWARZWALD-VIERER" ALS HIGHLIGHT.

Eine Spielform, die heute selten gespielt wird, war damals Höhepunkt am Sonntag. "92 Teilnehmer hatten gemeldet und zum dritten Mal nacheinander gewannen Ernst Fröhlich (BadenBaden) und W. Kränzle (FDS) mit 73 Bruttoschlägen." Im Netto belegten damals Eugen Dieterle und Wolfgang Mäder (beide FDS) mit 69,5 den zweiten Platz.

Golfen war in den 60er Jahren ein exklusiver Sport. Golfplätze waren rar. Die 9-Loch-Anlage in der Kurstadt Freudenstadt war ein Magnet. Zu Wettspielen reiste man von Mannheim, Heidelberg oder Pforzheim an. Ein Clubmitglied aus Pforzheim, Dr. Holländer, war es auch, der Ernst und Lollo Schmitt zum Golfen bewegte. 1966 traten sie beide in den Club ein und ahnten damals kaum,

wie sehr der Sport und der Club ihr Leben bestimmen würde.

Ernst mit dem markanten Hut war volle 40 Jahre lang Spielführer. Er begann unter dem Präsidenten Friedrich Schlott (1965 - 1978), später unter Präsident Dr. Alfred Engels (1978 - 1984) bis hin zur Präsidentschaft von Kurt Müller (1984 - 1990) und damit prägte er das Clubleben wie kein anderer.

Er erlebte die Entwicklung vieler junger, später erfolgreicher Talente. Regine, Marion, Simone, Hans-Jörg, Dagmar, Gisela und viele mehr schwärmen noch heute von tollen Jahrzehnten und seinen einmaligen und pfiffigen Siegerehrungen. Sie ehrten ihn mit dem Titel "Deutschlands beliebtester Spielführer". Und: er war gleichzeitig die lebende Chronik des Golfclubs. Erst vor wenigen Monaten hat sich ein "Kleiner" von damals (Felix Schlott) für die nachhaltige Lernzeit persönlich mit einem Brief bei Ernst Schmitt bedankt.

LOLLO UND DIE SUPER-SENIOREN.

Als 1992 Lollo Schmitts runder Geburtstag gefeiert wurde, hatten die fitten Alten die Idee der SuperSenioren. Damals gab es erstmals eine Mannschaft der "Jung-Senioren" und als Reaktion darauf entstand die neue Spielgruppe der Super-Senioren, für die Otto E. Roth den Wanderpreis stiftete. Sie Sieger-Namen darauf sind ein Stück Club-Geschichte:

Kurt Müller, Franz Fuchs, Dr. Werner Bühler, Eugen Abele, Ernst Schmitt, Thea Eppe, Renate Agster, M. Meier-Preschany, Hildegard Thierer, Manfred Pfeffer, Ernst Fischer, Rainer Sahner, Dieter Bombel.

2022 = 30 JAHRE SUPER-SENIOREN.

Ein einzigartiges Jubiläum. Noch heute treffen sie sich alle 14 Tage mittwochs zur sportlichen 9-LochRunde, genießen anschließend den mittäglichen Stammtisch mit anschließender Siegerehrung, die zum Saisonende mit der Verleihung des Wanderpokals gekrönt wird.

Ernst hat diese Treffen immer großartig gestaltet, keine Arbeit war ihm zuviel, kein Weg zu weit. Anfahrt aus Pforzheim, Startliste erstellen, Starter spielen, Turnier auswerten und dann mit Witz und Charme die Siegerehrung zelebrieren. Wie auch beim jährlichen FernfahrerCup, der bis 2016 die aktiven oder ehemaligen Mitglieder von auswärts zusammen führte. GC FDS und Ernst Schmitt - das ist eine einmalige Erfolgs-Geschichte. Lieber Ernst, wir sind Dir unendlich dankbar.

1992: Gründung der Super-Senioren (v.l.n.r.): Dr. Engels, Otto Roth, Lollo Schmitt.

Hans-Jürgen Müller mit Ernst Schmitt

Ernst und Thea Eppe Wolfgang Hermes mit Ernst Schmitt

v.l.n.r.: Ute Zerner Ernst Schmitt Hildegard Thierer

Ernst und Erhard Marek

Lollo, Ernst und Hildegard Thierer

Siegerehrung beim Fernfahrer-Cup: Dagmar Hermes, Ernst Schmitt und Gisela Abele

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