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Training: Chip oder Pitch?
Chip oder Pitch ?
Für Dein erfolgreiches kurzes Spiel solltest Du beides clever einsetzen.
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Der Hauptunterschied zeigt sich vor allem im Ballflug und dem Ausrollverhalten.
Beim Chip folgt auf einen relativ flachen Ballflug ein entsprechend längeres Ausrollen. Der Golfspieler sucht sich einen Landepunkt und kalkuliert mit einem zum Loch hin ausrollenden Ball. Je nach Wahl des Schlägers variiert die Länge des Ausrollens. Versierte Spieler chippen mit allen kurzen Schlägern, das heißt, mit den Wedges und vielleicht noch mit Eisen 9 oder sogar Eisen 8.
Der Pitch verursacht einen hohen Ballflug und ein entsprechend kurzes Ausrollen. Der kurze Rollweg ergibt sich aus dem steileren Landewinkel und der höheren Spinrate des Golfballs.
Gepitcht wird in der Regel mit einer Wedge mit hohem Loft. Hier kommen Lobwedge (ca. 60°), Sandwedge (ca. 55°) oder Gapwedge (ca. 50°) in Frage.
WANN CHIPPE ICH, WANN PITCHE ICH?
Ich propagiere gerne folgende taktische Vorgehensweise beim Annähern: Putte, solange Du putten kannst (Ball auf dem Grün oder auf dem Vorgrün). Chippe, solange Du chippen kannst (Umgebung des Grüns, bis ca. 10 Meter Entfernung). Pitche, wenn Du musst (ab 15 Meter Ballflug, wenn Du kurzes Ausrollen brauchst oder wenn das Grün erhöht liegt).
Denke daran, dass das Ausrollen des Pitchs erheblich von der Flugweite abhängt. Ein kleiner Pitch aus sagen wir 20 Meter, rollt wesentlich länger aus als ein ziemlich voll geschlagener Pitch aus 50 Metern. Dieser kann nach dem zweiten Bodenkontakt sogar zurück ziehen.
Chip 1

Chip 2
Chip 3 WARUM LIEBER CHIPPEN?
Warum sollte der Chip im Normalfall dem Pitch vorgezogen werden? Für den kleineren Ballflug beim Chip bedarf es nur einer kleinen Geschwindigkeit des Schlägerkopfes. Der langsamere Schläger kann wesentlich genauer bewegt werden.
Dies erleichtert ein exaktes Treffen des Balles und die Dosierung der Bewegung kann leichter kontrolliert werden. Außerdem rotiert das Schlägerblatt in der Bewegung nur schwach, was eine bessere Richtungskontrolle zur Folge hat.
Für die Chipbewegung sind weniger Bewegungshebel notwendig als für eine Pitchbewegung.
Ein Pendeln der Arme (ähnlich der Puttbewegung), unterstützt von einer leichten Rotation der Hüften, ergeben die gewünschte Form der Bewegung.
Beim Pitch hingegen sind alle Hebel, die auch im vollen Golfschwung stecken, im Einsatz. Körperrotation, Pendeln der Arme, Winkeln und Entwinkeln der Handgelenke und Unterarmrotation ergeben die Pitchbewegung.
Ein exakter Ballkontakt und auch die Dosierung der Geschwindigkeit ist ungleich schwieriger.
Die Unterschiede seht ihr gut in den beiden 3er Bildreihen: Ansprechposition, Ausholposition und Bewegungsende.
Auch das Setup, die Ansprechposition, unterscheidet sich ganz erheblich. Die Bilder mit den „Toursticks“ im Setup verdeutlichen die Unterschiede.

Pitch 1
Pitch 2

Pitch 3 BEIM CHIP GELTEN DIESE EINSTELLUNGEN:
Zielerfassung über die Ausrichtung des Schlägerblatts, Schläger kürzer gegriffen, Ballposition leicht hinter der Standmitte, Gewichtsverlagerung deutlich auf den vorderen Fuß, der vordere Fuß wird leicht nach hinten gestellt, um die Hüfte leicht zum Ziel hin zu öffnen (dies erleichtert die Bewegung der Arme nach vorne), Hände neigen den Schläger leicht zum Ziel hin.
BEIM PITCH SEHT IHR FOLGENDES SETUP:
Zielerfassung über die Ausrichtung des Schlägerblatts und der Standausrichtung, Ballposition mittig (oder bei schlechter Balllage etwas hinter der Mitte), Gewichtsverlagerung minimal zum vorderen Fuß hin und die Hände neutral auf Höhe des Balls oder leicht davor.
Die unterschiedlichen Bewegungsmerkmale von Chip und Pitch sind offensichtlich.
Während beim Chip der Körper bis auf ein leichtes Mitdrehen der Hüfte ruhig bleibt, rotiert der Körper beim Pitch achsstabil in die Ausholposition, verschiebt und rotiert durch den Treffmoment hin zum Finish, welches klar ins Ziel gedreht auf dem vorderen Bein endet.
UND DIE HANDGELENKE?
Klar unterscheidet sich auch der Einsatz der Handgelenke. Während die Hände passiv den Chip begleiten, bildet der Aufbau eines Handwinkels und dessen Entwinklung, abwärts zum Ball, einen der wichtigsten Bestandteile der Bewegung beim Pitch.

Groß ist auch der Unterschied beim Bodenkontakt. Während der langsamere Schlägerkopf beim Chip den Boden idealerweise nur streift, verursacht der Schlägerkopf beim Pitch mit deutlicher Abwärtsbewegung am Ball beginnend ein Divot. Je größer der Pitch, desto deutlicher, also größer, das Divot. Das Foto verdeutlicht dies.
Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches kurzes Spiel ist zum einen das Beherrschen beider Techniken, zum anderen die taktisch vernünftige Anwendung derselben. Die Annäherung erfordert einen klaren Plan und eine sorgfältige Schlagvorbereitung.
Viel Spaß beim Üben und allzeit schönes Spiel
Euer Peter
Tel.: 0152-53680762 www.golfschule-dworak.de
