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Gefangen genommen Petrus rannte und rannte. Kurz zuvor hatte er noch geprahlt, mit seinem Herrn sterben zu wollen, und jetzt hatte er die Flucht ergriffen. Er blieb stehen und überlegte, was er als Nächstes tun würde. Sicher würden sie Jesus zu dem Hohepriester bringen – denn schließlich war auch der Diener des Hohepriesters im Garten gewesen. Dem hatte Petrus ja das Ohr abgeschlagen ... Er würde dorthin schleichen und schauen, ob er dort etwas rauskriegen würde. Als Petrus zu dem Haus des Hohepriesters kam, sah er, dass dort viel los war. Ja, Jesus war tatsächlich dorthin gebracht worden und stand am hinteren Ende des Hofs mit dem Rücken zu ihm. In der Mitte brannte ein Feuer, um das sich einige Leute gestellt hatten. ‚Vielleicht erfahre ich da etwas mehr,‘ dachte Petrus. Unauffällig stellte er sich zu den Leuten und begann, seine mittlerweile kalten Finger am Feuer zu wärmen. Plötzlich sprach ihn eine Magd an: „Bist du nicht auch einer von den Leuten, die immer mit Jesus unterwegs waren?“ Petrus zuckte zusammen. „Jetzt haben sie mich auch“, dachte er. Doch laut sagte er: „Ich? Nein, nein, ich bin keiner von diesen Kerlen.“ Die Frau wandte sich wieder ihren Freunden zu. Erleichtert atmete Petrus auf. Doch dann spürte er wieder einen bohrenden Blick auf sich. Laut fragte ein Mann: „Sag mal, du warst doch auch immer bei Jesus dabei.“ Dieses Mal traute sich Petrus sogar, den Mann anzuschauen. Und wieder log er: „Nein, diesen Jesus kenne ich ganz sicher nicht.“ Und als ein wenig später eine weitere Person ihn erkannte, log er wieder, dass sich die Balken bogen.

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