Ja, ich will - vielleicht

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nicht nur diese Schuld, sondern alles, was wir Menschen nicht vergeben können. Das zu verstehen und anzunehmen ist die Lösung – genauer gesagt die einzige Lösung – für das Problem unserer gestörten Beziehung zu Gott. Wir brauchen nichts nötiger als Vergebung. In Jesus Christus bietet Gott sie uns an. Das ist gleichzeitig auch die Lösung für unser gegenseitiges Vergeben. Jesus Christus wurde einmal auf die Schwierigkeit angesprochen, die wir mit dem Vergeben haben. Die Frage lautete: „Wie oft muss man dem anderen vergeben?“ Wir halten diese Frage für berechtigt, weil wir empfinden, das Ertragen von Leid, das Zahlen des Preises der Vergebung muss doch eine Grenze haben. Wir wollen, dass sich die Sache für uns „rechnet“. Keinesfalls möchten wir derjenige sein, der „immer die Rechnung begleicht“, letztlich „draufzahlt“. Die Antwort von Jesus Christus ist so überraschend wie logisch. Er stellt die dem Mitmenschen gewährte Vergebung in Relation zur Vergebung Gottes, die dieser einfach aus seiner Gnade und Liebe heraus bezahlt und gewährt. Dann ist es lächerlich, überhaupt ein Maß für unsere gegenseitige Vergebung festlegen zu wollen. Anders ausgedrückt: Wem Gott vergeben hat, der weiß, was Vergebung ist und kann selbst dem anderen vergeben.63

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