Der gemeinsame Nenner

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WEGBEGLEITER FÜR CHRISTEN IM ALLTAG

Hoffnungsträger Der gemeinsame sein Nenner


Und ich bete nun, dass der Glaube, den wir miteinander teilen, in dir zunimmt, indem du erkennst, wie viel Gutes wir in Christus haben.“ Philemon 6


ir erleben im öffentlichen Diskurs, aber auch in persönlichen Gesprächen, dass es oft einer großen Anstrengung bedarf, sich zu einigen. Man verständigt sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner und bleibt damit weit hinter den Möglichkeiten zurück. Manchmal reißt sogar der Gesprächsfaden ganz ab und man geht sich aus dem Weg.

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Das ist leider auch in der Christenheit immer wieder geschehen, sogar unter denen, die sich der biblischen Botschaft verpflichtet wissen und ihr treu sein wollen. Nicht selten geht es um Gemeindeformen und Frömmigkeitsstile, Vorlieben und Geschmacksfragen. Doch nicht nur das, es geht auch um Inhalte, um Glaubensinhalte. Haben wir als Christen auch nur einen kleinen gemeinsamen Nenner, auf den wir uns verständigen können? Sollte es nicht möglich sein, wertschätzend miteinander umzugehen und niemanden in eine Ecke zu stellen, in die er nicht gehört? Mehr noch: Was verbindet uns zutiefst, so dass wir gemeinsam agieren können in einer Welt, die so sehr Christus und das befreiende Evangelium braucht? Der größte gemeinsame Nenner Sicher, jeder von uns hat seine eigene Geschichte, die ihn geprägt hat. Auch im Blick auf die christliche Gemeinde und den persönlichen Glauben. Auf manches hatten wir keinen Einfluss, wenn es etwa um unsere Herkunft und frühe Prägung geht. Für anderes haben wir uns bewusst entschieden und es uns zu eigen gemacht. Das schätzen wir und teilen es gern mit anderen in der Gemeinde, die uns zur geistlichen Heimat geworden ist. Wer sich dann darüber hinaus auf die Suche nach dem Gemeinsamen mit Christen macht, muss die Frage beantworten: Worum geht es wirklich und was ist deshalb für mich unverzichtbar ? Wenn Sie das in


wenigen Sätzen zusammenfassen sollten, könnten es vielleicht diese sein? Gott hat diese Welt und uns Menschen geschaffen. Wir Menschen haben uns Gott gegenüber schuldig gemacht und bedürfen der Erlösung. Gott hat sich in seinem Sohn Jesus Christus offenbart. Er sucht uns auf, um uns in die Gemeinschaft mit sich zurückzuführen. Jesus starb an unserer Stelle für unsere Sünden und trug damit das Gerichtsurteil Gottes. Das Heil liegt allein in Jesus Christus und ist für uns im Glauben zugänglich. Jesus ist leibhaftig auferstanden und alle, die zu ihm gehören, werden auch auferstehen. Der Heilige Geist wirkt in unserer Zeit. Der Herr Jesus wird für alle erkennbar wiederkommen, Gericht halten und seine ewige Herrschaft aufrichten. Können Sie das mit anderen gemeinsam glauben und bekennen, so mag das als ein kleiner gemeinsamer Nenner erscheinen. In Wirklichkeit haben wir es aber schon mit dem größten gemeinsamen Nenner zu tun.

Die größte gemeinsame Wirklichkeit Wir müssen uns nicht einmal darauf einigen, was wichtig ist. Gott hat es bereits in seinem Wort festgelegt. Es geht um Tatsachen, von denen wir ausgehen dürfen. Wie befreiend ist es, nicht für die eigene Sichtweise kämpfen zu müssen, sondern für den „Glauben …, der ein für alle Mal den Heiligen anvertraut ist“ (aus Judas 3). So persönlich es auch beim Glauben zugeht, so gründet sich der Glaube doch auf etwas Objektives, auf eine Wirklichkeit, die gegeben ist und die uns überliefert wurde.


Und das ist nicht wenig. Es geht um die größte gemeinsame Wirklichkeit. Diese verbindet uns mit allen, die das ebenso wie wir dankbar angenommen haben und im Glauben mit uns teilen. Nun bleibt uns viel zu entdecken, was uns alles mit Christus gegeben ist. Staunend fragen wir mit Paulus: „Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Römer 8,32). Sollte uns das nicht in eine tiefe Dankbarkeit und in die gemeinsame Anbetung führen? Ist das nicht Grund genug, miteinander die Erlösung zu feiern?

Eine große Leidenschaft Nicht nur das. Wir stehen in einer gewaltigen Aufgabe, das Evangelium in unsere Gesellschaft hineinzutragen. Dafür lohnt es sich, alle Kräfte einzusetzen. Das kann auch bedeuten, eigene Vorlieben, Traditionen und Wünsche zurückzustellen und mit Paulus zu sagen: „Was tut’s aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise“ (aus Philipper 1,18). In der Begegnung mit anderen Christen kann es sich zeigen, dass wir in manchen Fragen anders als sie denken. Es kann aber zugleich sein, dass wir bei ihnen eine große Leidenschaft für das Evangelium und eine innige Liebe zu Jesus spüren. Vielleicht so sehr, dass wir uns selbst beschämt fragen, wie es um unsere eigene Liebe zu Jesus bestellt ist. Denn Jesus fragt uns wie Petrus nicht nur nach unserem Bekenntnis: „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ (Matthäus 16,15); er fragt uns ebenso nach unserer Liebe: „Hast du mich lieb?“ (aus Johannes 21,17). Wenn wir nicht nur durch die größte gemeinsame Wirklichkeit in einem Bekenntnis miteinander verbunden sind, sondern auch mit einer leidenschaftlichen Liebe zu Jesus in unseren Herzen, dann ist solche Gemeinschaft unschlagbar und ein eindrucksvolles Zeugnis in der Welt.


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Fotos: unsplash, Arthur Poulin / Helena Lopes; Art.-Nr. GW2108

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