Jubiläumszeitschrift 20 Jahre Jugendstation Alltag

Page 1

Schule, Wohnen und L ehrbegleitung für Jugendliche

20 Jahre

Jugendstation Alltag

... denn Grau war gestern

Jugendstation ALLTAG
2 BiT Ihr Auftrag an uns gibt jungen Erwachsenen im BiT die Chance, sich beruflich zu integrieren. Unsere Dienstleistungen:- Kleinere Maurer- und Zimmereiarbeiten,Renovationen/Umbauten, - Liegenschafts-, Gartenunterhaltsarbeiten, Räumun gen/Umzüge, Verkauf von Brennholz und Design Produkte. Viertelseitig 85.5 x 128 mm 150.–Inserat Viertelseitig 85.5 x 128 mm 150.–arpa holzbau gmbh herawisweg 40 tel/fax 081 322 36 46 arpa-holzbau@bluewin.ch 7203 trimmis mobile 079 405 45 38 www.arpa-holzbau.ch Wir zimmern mehr als Ihr Dach über dem Kopf

Geschätzte Leserinnen und Leser, Liebe Freunde der Jugendstation ALLTAG

Es freut mich sehr, dass Sie unsere Jubiläumszeitschrift in der Hand haben. Die Zeitschrift gibt Ihnen – so hoffe ich – einen Einblick in unsere Arbeit. Auf den Seiten 7 und 9 stellen wir unser Angebot kurz vor. Auf anderen Seiten finden Sie Geschichten und Bilder aus unserem vergangenen und gegenwärtigen Alltag. Auf Seite 10 und 11 finden Sie einen Fachtext der besonderen Art. Lesenswert sind sicherlich die Beiträge unserer Jugendlichen (15, 19 und 21). Schliesslich kommen auch die Fake-News nicht zu kurz (23).

Seit zwei Jahrzehnten werden in der Jugendstation ALLTAG Geschichten mit und zwischen Menschen geschrieben, das Leben wird in allen Facetten, Farben und Formen gelebt. Viele Mitarbeitende und noch mehr Jugendliche haben über kurz oder lang dazu beigetragen, dass es nichts und niemandem langweilig wird und es im ALLTAG oft sehr lebendig und erlebnisreich zu und her geht. Anstelle eines kurzen Rückblicks lasse ich ein Zitat von F. Steffensky (Religionspädagoge) wirken, welches ich für unsere Arbeit sehr treffend finde:

Inhaltsverzeichnis

«Wahre Grösse kann in Heiterkeit auf das Geschehen schauen, das, was halb gelungen ist, würdigen, ohne die eigenen Versäumnisse zu beschönigen».

So bleibt Pädagogik in Erziehungseinrichtungen (und wohl auch im Privaten) trotz breiten Fachwissens und grossen Einsatzes fehlerhaft und unvollkommen.

Pädagogik ist wie eine Endlosschlaufe – frei zitiert nach unserem langjährigen Supervisor Dr. Leo Gehrig – von Unwissenheit, Fragen, Suchen, Wagen, Hoffen, Scheitern und Lernen.

Als Institution möchten wir weiterhin Wagende bleiben, ohne leichtsinnig zu werden und im Wissen, dass Scheitern dazugehört. Wir werden weiterhin innovativ und kreativ bleiben, ohne die Fachlichkeit oder die Wirtschaftlichkeit zu vernachlässigen. Vor allem aber wollen wir weiterhin in die Kernarbeit investieren, in die (Beziehungs-) Arbeit mit und an den Jugendlichen, so dass weiterhin gilt: «Wir unterstützen Jugendliche, damit sie eine möglichst hohe Lebensqualität, Selbständigkeit und Integration in die Gesellschaft erlangen können.»

Nun hoffe ich, dass Sie auf den folgenden Seiten einen Einblick in unseren Alltag erhalten und Sie etwas vom ALLTAG-Spirit mitbekommen werden. Viel Freude beim Durchblättern und Lesen.

Reto Giger, Institutionsleiter

3 Editorial
Editorial 3 Grusswort aus Bern 4 Daten und Zahlen 5 Externe Stimmen 1 6 Tagesstruktur und Schule 7 Leben im ALLTAG 8 Wohnen im ALLTAG 9 Barga-Projekt 11 20 Jahre Jugendstation Alltag 12 Camps im ALLTAG 15 Kochen für Gäste 16 Comic und Collage aus der ALLTAG-Schule 19 Externe Stimmen 2 21 Fake News 23

Der «ALLTAG», der kein Alltag ist –Grusswort aus Bern

Wenn ich an den ALLTAG denke, dann kommt mir alles andere in den Sinn als Alltag und Routine. Vielmehr steigen da viele besondere Erinnerungen und Bilder in mir auf.

Das erste Bild ist eine Sitzung im Bundesamt für Justiz (BJ) im Jahr 2001: Da sassen drei Mitglieder der Stiftung «Gott hilft» aus Graubünden und erklärten uns, dass sie in ihrem Kanton eine Einrichtung für verhaltensauffällige Jugendliche eröffnen möchten. Damit begann eine ganze Reihe von neuen Prozessen, bei denen viele an einem Strick ziehen mussten. Unter anderem erklärte sich der Kanton Graubünden bereit, die Aufgabe der kantonalen Verbindungsstelle zum BJ zu übernehmen.

Das zweite Bild ist eine Teamsitzung im BJ im Jahr 2002: Wir waren mit dem Problem konfrontiert, dass unser damaliges Finanzierungssystem über Lohnkosten mit den Strukturen der Stiftung nicht kompatibel war. Wie sollten wir mit dem System des Bedürfnislohns umgehen? Doch auch für dieses Problem haben wir Lösungen gefunden. Vielleicht war dies auch ein Anstoss dafür, dass wir heute Erziehungseinrichtungen in Form von Leistungspauschalen subventionieren.

Das nächste Bild stammt von Dezember 2003: Unser Vizedirektor konnte die Neuanerkennungsverfügung gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten verschicken! Nach einem langen und aufwändigen Verfahren erfüllte die Institution alle Voraussetzungen für die Bundesanerkennung. Um diesen Meilenstein zu erreichen, war mit viel Pioniergeist auf Hochtouren gearbeitet worden, waren viele Diskussionen über Konzepte, Regelwerke und Umgang mit Grenzverhalten geführt worden.

«Ich bin überzeugt, dass viele der damaligen Reflexionen zur Entstehung des «Bündner Standard» führten: heute ein hochgeschätztes

Instrument im Bereich der stationären Jugendhilfe zum Umgang mit Grenzverletzungen.»

Machen wir einen Sprung ins Jahr 2009: der ALLTAG zog von Summaprada nach Trimmis um. Die neue Struktur in Trimmis legte viel Wert auf die Philosophie der zunehmenden Autonomie: von der Betreuung in der Grossgruppe zur Betreuung in kleineren Einheiten. Dies war damals ein sehr fortschrittlicher Ansatz. Auch hier war es schwierig, unser Subventionssystem auf diese neue Struktur umzu-

legen. Ob wir dieser Herausforderung ganz gerecht werden können, ist bis heute eine offene Frage.

Schliesslich habe ich viele Bilder von einem gedeckten Tisch, von Jugendlichen, die für uns Gäste aus Bern gekocht haben. Hier war ihr grosser Einsatz zu spüren, aber auch der Stolz darauf, etwas Tolles bewerkstelligen und bewirken zu können. Ein herzliches Dankeschön hierfür. Ich bin überzeugt, Euch werden die Erfahrungen und Bilder aus dem ALLTAG den Einstieg in euren Alltag erleichtern.

Ich gratuliere dem ALLTAG zu seinem 20-jährigen Bestehen. Den Mitgliedern der Stiftung und der Geschäftsleitung, der Institutionsleitung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt ein grosses Dankeschön für all die Arbeit, die nötig ist, um eine Institution zu gründen, zu führen und weiterzuentwickeln und um an 365 Tagen während 24 Stunden am Tag für die Jugendlichen da zu sein! Für die kommenden 20 Jahre wünsche ich, dass der heute noch spürbare Pioniergeist weiterhin den ALLTAG beseelen wird. Wir in Bern sind gespannt auf die nächsten Ideen und wünschen euch viel Inspiration!

Beatrice Kalbermatter, Stv. Chefin Fachbereich Straf- und Massnahmenvollzug im Bundesamt für Justiz BJ

4 Grusswort aus Bern

2003 Durch die Initiative von Christophe Sambalé wird im März 2003 in Summaprada die Jugendstation ALLTAG mit einer Wohngruppe und einer internen Oberstufenschule für acht männliche Jugendliche eröffnet. Martin Bässler übernimmt die Heimleitung.

2004 Die Jugendstation ALLTAG erhält die Anerkennung des Bundesamts für Justiz.

2008 Die Jugendstation ALLTAG wechselt im Sommer den Standort und zieht in die Gebäude des ehemaligen Kinderheimes in Trimmis ein.

2008 Die Platzzahl wird durch den Ausbau eines Lehrlingswohnens auf 16 Plätze erweitert.

2009 Martin Bässler übergibt die Heimleitung an Reto Giger.

2015 Der Kanton Graubünden beauftragt die Stiftung Gott hilft ein Wohnangebot für unbegleitete, männliche minderjährige Flüchtlinge aufzubauen; dieses wird durch die Jugendstation ALLTAG in eine Haus in Felsberg betrieben.

2017 Mit dem Berufsvorbereitungsjahr FFL (Fit für die Lehre) startet in Trimmis eine interne Tagesstruktur.

2019 Das FFL zieht nach Landquart um, heisst neu BiT (Berufsintegrations-Training) und steht nun auch für externe und junge Frauen zur Verfügung.

2021 Das Haus in Felsberg wird im Herbst auf Grund der schon längeren rückläufigen Anfragen geschlossen – Das Flüchtlingsprojekt läuft nun unter dem Namen Jugendplus weiter und in gemieteten Wohnungen werden junge Erwachsene beiderlei Geschlechts mit oder ohne Migrationshintergrund betreut und begleitet.

2023

Die Jugendstation ALLTAG feiert ihr 20-jähriges Bestehen mit einer zweitägigen Jubiläumsfeier.

Bilanz Jugendliche

In den 20 Jahren haben – ohne das Flüchtlingsprojekt –etwa

140 Jugendliche

über kurz oder lang in der JS-ALLTAG gewohnt. Einige sehr kurz, andere sehr lange. Von einem Tag bis mehr als sechs Jahre kam fast alles vor. Im Schnitt sind es zwei Jahre, die ein Jugendlicher bei uns wohnt.

Im Flüchtlingsprojekt wurden bisher gut

30 junge Menschen

aus sechs verschiedenen Nationen begleitet. Hier endet die Begleitung im Normalfall mit dem Lehrabschluss.

Bilanz Mitarbeitende

Auf Seiten der Mitarbeitenden dürften es etwa

80 Mitarbeitende

gewesen sein, die sich in den Dienst der JS-ALLTAG gestellt haben. Einige davon blieben nur für einen Kurzeinsatz von wenigen Wochen, viele über Jahre und die drei Dienstältesten kommen zusammen auf 59 Jahre in der JS-ALLTAG. Die grosse Mehrheit waren männliche Arbeitskräfte.

Für die Flüchtlinge waren inzwischen etwa

15 Leute

zuständig. Einige nur kurz als Aushilfen, andere mit grosser Konstanz und Treue.

20 Jahre Jugendstation Alltag
Daten und Zahlen
Biografie

Externe Stimmen 1

« Ich habe die Jugendstation Alltag u. a. als teilnehmende Institution im Modellversuch Traumapädagogik näher kennengelernt. Was mich am ALLTAG sehr beeindruckt, ist das emotionale Engagement und die Sensibilität, mit der man dort auch den ganz harten Jungs begegnet und wie man diese gleichzeitig nicht nur fordert und fördert, sondern auch ihr Beziehungsverhalten professionell reflektiert. Diese Balance ist auch möglich, weil im ALLTAG viele tolle Fachkräfte arbeiten, die gute Modelle für eine feinfühlige, weiche, aber trotzdem gelebte kernige Männlichkeit sind, mit denen sich die Jungs gut identifizieren können. »

« Die Jugendstation Alltag betreut und beherbergt im Auftrag der Jugendanwaltschaft Graubünden straffällige Jugendliche. Die Jugendanwaltschaft Graubünden schätzt die Fachkompetenz und das Engagement aber auch die Bereitschaft der Mitarbeiter der Jugendstation, für die Jugendlichen in ihren schwierigen Lebensphasen individuelle und flexible Lösungen zu finden. »

« Mit Professionalität, Engagement und Leidenschaft für jeden Jugendlichen in seiner ganz besonderen und individuellen Persönlichkeit. So erlebe ich die Menschen und Angebote der Jugendstation Alltag. Es ist ein Ort der Ruhe, von Herausforderungen und der Vorbereitung für die Zukunft. Das verdient unseren grössten Respekt. »

Reto Mischol, M SC-Psychotherapeut FSP

« Die Jugendstation Alltag überzeugt durch ihr breites Angebot über Schule, Wohnen und Berufsintegration, so dass die Jugendlichen stets die bedarfsgerechte Unterstützung erhalten. Als zuweisender Beistand erlebe ich die Jugendstation Alltag als tragfähig, kreativ in den Lösungsfindungen sowie gegenüber den Jugendlichen als sehr wohlwollend und unterstützend. »

«

«Die Jugendstation ALLTAG setzt sich mit ihrem vielfältigen Angebot sehr dafür ein, dass die Jugendlichen auf die Berufswelt vorbereitet werden. Dazu gehört auch die Schule, wo der Unterricht die zentralen Bildungsziele fokussiert. Die Lehrpersonen des ALLTAGs schaffen eine gute Lehr- und Lernkultur, die die Neugier und den Lernwillen der Jugendlichen bestmöglich fördert und die es ihnen ermöglicht, ihren Schulabschluss zu machen. Im ALLTAG beobachte ich eine gute Art und Weise, wie miteinander umgegangen wird, wie Probleme angegangen, Konflikte gelöst oder Feste gefeiert werden. »

PD Dr. Marc Schmid, Bereichs – und Forschungsgruppenleiter UPK-KJ Basel Sila Schwegler, Beistandsperson ZH

Tagesstruktur und Schule

Gesamtangebot

Die Jugendstation ALLTAG in Trimmis ist eine vom Bundesamt für Justiz, dem Kanton Graubünden und der Interkantonalen Vereinbarung für soziale Einrichtungen (IVSE) anerkannte Institution, die 365 Tage im Jahr geöffnet ist.

Das vielseitige Angebot richtet sich an männliche Jugendliche ab zwölf Jahren und endet spätestens mit dem Lehrabschluss. So kann gewährleistet werden, dass der Jugendliche über längere Zeit im gleichen Umfeld betreut und Beziehungen aufgebaut werden können. Neben den 16 Wohnplätzen in verschiedenen Stufen gibt es eine interne Schule und eine Tagesstruktur in Landquart.

ALLTAG-Schule/ Interne Oberstufe

Die interne Oberstufenschule bietet Platz für acht Jugendliche. Für jeden Schüler wird in den Hauptfächern ein individueller Wochenplan erstellt, um ihn bestmöglich individuell zu fördern und zu fordern. Somit kann jeder die obligatorische Schulzeit seinem Niveau entsprechend abschliessen. Durch die fast durchgehende Anwesenheit einer Lehrperson und eines Sozialpädagogen kann auf individuelle Bedürfnisse und Besonderheiten gut reagiert werden und dem wichtigen Fach «berufliche Orientierung» kann so gut nachgekommen werden.

Der Schule stehen nebst dem Hauptschulzimmer weitere Zimmer zur Verfügung. Tablets sind für modernes

BiT

Jugendliche und junge Erwachsene in anspruchsvollen Lebenssituationen erhalten im BiT optimale Rahmenbedingungen, um sich gezielt auf die Berufswelt vorzubereiten. Der Fokus wird dabei auf praktische Arbeitserfahrungen, individuelle Begleitung im Berufswahlprozess und gezielte schulische Förderung gelegt. Teilnehmende des BiTs werden mit Sorgfalt auf die Anforderungen der Arbeitswelt wie Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft, Eigenverantwortung und entsprechendes Verhalten am Arbeitsplatz herangeführt. Ausgangslage für die internen und externen Arbeitsfelder im handwerklichen Bereich ist eine Werkstatt mit Schulungsraum in Landquart.

Teilnehmende des BiTs werden mit Sorgfalt auf die Anforderungen der Arbeitswelt wie Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft, Eigenverantwortung und entsprechendes Verhalten am Arbeitsplatz herangeführt. Sie sammeln an verschiedenen Arbeitsplätzen Erfahrungen, verbessern ihre Qualifikationen und Arbeitsmarktfähigkeit, um sich eine bestmögliche berufliche Anschlusslösung zu ermöglichen.

Wenn möglich wird die Zusammenarbeit mit dem Gewerbe der Region (Praktika, Schnuppermöglichkeiten) gesucht. Es besteht die Möglichkeit intern eine Lehre als Unterhaltspraktiker EBA oder Betriebsunterhalt PrA zu absolvieren.

– Berufsintegrations-Training/ Interne Tagesstruktur

Mein erstes Jahr im ALLTAG

(von JK)

Ich bin am 31.01.2022 in den ALLTAG eingetreten, an diesem Tag veränderte sich mein Leben drastisch. Das «wohna1» sah wie ein Gefängis aus, habe ich gedacht.

Die Mitarbeiter, die im ALLTAG arbeiteten, mochte ich nicht und es regte mich auf, dass ich die ganze Zeit unter der Woche da sein musste. Als ich mich eingelebt hatte, kam irgendwann das Skilager, das hatte mich gefreut.

Als dann das Lager war, hat es mir gefallen, da ich gerne Snowboard fahre. Ein bisschen später war auch das IgluCamp, ich hatte in dieser Woche meinen Fuss im Sportunterricht umgeknickt. Im Iglu-Camp habe ich dann ein Schneehöhle für mich selbst gegraben, ich war alleine in dieser Höhle, also hatte ich kälter als die anderen in ihren Iglus. Es ist alles gut gelaufen und nachher hatte ich in der zweiten Nacht Durchfall und das war nicht so schön. Aber ich habe es überlebt und das macht mich glücklich.

Dann ist die Zeit schnell vorbei gegangen und es waren auch schon Frühlingsferien. Die Frühlingsferien sind mir wichtig, da ich dann Geburtstag habe (01.05.).

Etwa einen Monat später war das Pfingstlager. Das Pfingstlager war nur fahrradfahren und ich bin früher viel fahrradgefahren, deswegen war es kein grosses Problem für mich. Danach war das Jahr auch schon vorbei und ich habe viele Sachen gelernt und bin in die Sommerferien gestartet.

In den Sommerferien kam das Aktivcamp. Das Aktivcamp war schlimm, aber irgendwie auch schön. Normalerweise

geht das Aktivcamp so: Man läuft 5 Tage lang eine Route und übernachtet draussen mit einem Schlafsack und einer Blache. Das ist gewöhnlich nicht so schön, da die meisten nicht so gerne laufen/wandern. Dieses Aktivcamp war aber speziell, denn wir sind 2 Tage lang gelaufen und nachher haben die Sozialpädagogen entschieden, dass wir das Aktivcamp abbrechen. Die Hauptgründe waren, dass es uns nicht mehr gut ging und ein Jugendlicher verweigert hat. Nachher haben wir das Aktivcamp vom ALLTAG aus weitergeführt und Tagesausflüge gemacht. Diese Tagesausflüge waren entspannt.

Nach dem Aktivcamp folgte direkt das Passivcamp. Das Passivcamp ist eher entspannt, z.B campen am See. Wir waren zuerst in einem Pfadihaus und nachher sind wir an den Bielersee auf einen Zeltplatz gegangen. Es war schön, wir konnten baden und andere Sachen machen. Einmal waren wir sogar im Zoo in Bern.

Dann hatten wir nochmal Ferien und danach war das Startcamp. Das Startcamp war so, dass jeder im Wald einen guten Platz suchen musste und da dann 5 Tage lang übernachtet. Man hat sich selber ein Schlafplatz gebaut mit einer Blache und Material vom Wald. Die erste Nacht war am schlimmsten, aber nachher ging es ganz gut. Man musste sich einfach ein bisschen daran gewöhnen. Im September war das Jahresfest von der Stiftung Gott hilft. Dahin kommen viele Mitareiter und Sympatisanten der Stiftung und erzählen Sachen über die Stiftung usw. Es gab leckeres Essen, deshalb hat es mir gefallen.

Nach dem Jahresfest ist ausser den Herbstferien nicht mehr viel Spezielles passiert. Es war dann noch Weihnachten und das haben wir draussen gefeiert (wer hätte etwas anderes gedacht?). Wir haben draussen Fondue gegessen und es war schön.

Leben im ALLTAG

Wohnen im ALLTAG

Wohnangebot

Externes Wohnen/Wohnbegleitung «Jugend-plus»

Das Angebot «Jugend-plus» richtet sich an junge Männer und Frauen und bietet ihnen die Möglichkeit in ihrer eigenen Wohnform oder in den Wohnräumen von «Jugendplus» ihre Selbstständigkeit in Begleitung eines professionellen Pädagogen zu erproben. Dabei unterstützt das Jugend-plus Team bedarfsorientiert und die Begleitintensität wird individuell und dynamisch angepasst.

In gemeinsamen Gesprächen werden Themen wie Selbststruktur, Selbstfürsorge, Ordnung und Sauberkeit der Wohnung, Administratives, Zielsetzung, -Überprüfung und -Erreichung u. a. besprochen.

Die Begleitperson steht bei Bedarf im Kontakt mit Eltern, Behörden und dem Ausbildungsbetrieb.

Um das Angebot der Wohnbegleitung wahrnehmen zu können und davon zu profitieren, benötigen die jungen Menschen eine regelmässige Tagesstruktur.

Internes Wohnen / Schülerwohnen

Das Schülerwohnen bietet auf seinen zwei stationären, vollbetreuten Wohnstufen Platz für bis zu neun Jugendliche. Die erste Wohnstufe dient dem Kennenlernen und Verinnerlichen der vorhandenen Strukturen, dem Erfüllen von Grunderwartungen und dem Aufbau von Eigenverantwortung. In der zweiten beschäftigen sich die Jugendlichen mit dem Übergang in eine Lehre und der Vorbereitung auf das Leben nach der Schulzeit.

Jeder Jugendliche verfügt über ein Einzelzimmer und kann dies nach seinem Geschmack einrichten. Der Alltag der Jugendlichen ist geprägt durch klare Strukturen, wiederkehrende wöchentliche Aktivitäten, Wochenenden in der Einrichtung und zuhause sowie Spezialwochen und Camps. Diese Mischung bietet einerseits Sicherheit um gemeinsame Erlebnisse zu tätigen andererseits die Möglichkeit zur freien Entfaltung in der Freizeit. Die individuelle Prozessplanung hilft den Jugendlichen an ihren Themen zu arbeiten und Zukunftsperspektiven zu gewinnen.

Internes Wohnen / Lehrlingswohnen

Das interne Lehrlingswohnen begleitet junge Menschen auf ihrem persönlichen Weg mit dem Ziel ein selbstständiges und gelingendes Leben führen zu können. Es bietet zwei Wohnstufen an.

Die Erste besteht aus einer Wohnung mit vier Einzelzimmer, die Zweite, für die älteren und reiferen Jugendlichen, besteht aus einer Zweieinhalbzimmerwohnung und zwei Studios.

Um den Einstieg in das Berufsleben erfolgreich zu bestehen, bieten wir den Lernenden während ihrer Ausbildungszeit beziehungsorientierte, sozialpädagogische Betreuung an. Dazu gehören Coachinggespräche, Budgeterstellung, Hausaufgabenhilfen, Haushaltsführung, Freizeitgestaltung sowie Krisenbewältigung am Arbeitsplatz, in der Berufsschule oder in ihrem sozialen Netzwerk.

Die fallführende Bezugsperson übernimmt die Koordination mit den einweisenden Stellen, den Eltern, dem Arbeitsgebenden, den Berufsschullehrpersonen und den Therapeuten.

9

Kein Alltag im ALLTAG

Wie auf 2100 Meter eine Barge entsteht

An diesem zweijährigen Projekt der Jugendstation ALLTAG waren abwechslungsweise zehn verschiedene Jugendliche und sechs Erwachsene beteiligt. Die Barge1 wurde als Ersatz anstelle einer zusammengefallenen Barge und auf Wunsch und in Zusammenarbeit des nutzenden Schafbauers erstellt. Sie dient als Heu- und Geräteunterstand. Sie steht seit 2018 unterhalb des Mattjischhorn auf der Langwieser Seite im Fondai. Es führt keine Strasse vorbei, noch nicht einmal ein Wanderweg.

Fünf Tage Forstarbeit

im Februar fahren wir mit unserem Rapid-Spezial2 in den Trimmiser Wald und erlernen das Fällen, Asten und Transportieren von sechs Meter langen Fichtenstämmen, die einen Durchmesser von ca. 15 cm haben müssen.

Trotz winterlichen Temperaturen packen die meisten Jugendlichen mit vollem Einsatz an. Wir schafften es so, 25 dieser Bäume aufs Heimgelände zu transportieren. Die restlichen 25 Bäume liefert uns die Forstgruppe.

Fünf Tage Zimmermannsarbeit

Projektwoche im Mai: Aufbau der Barge. Der erste Ring3 besteht aus Lärchenholz. Das Fundament wird mit einer Schlauchwasserwaage 4 ausnivelliert. Damit alles im rechten Winkel bleibt, kommt Pythagoras zur praktischen Anwendung. Nun kann eine Gruppe mit dem Auftrölen5 der weiteren Fichtenringe beginnen. Das Gewätt6 wird auf der Oberseite eingesägt, damit die Stämme richtig aufeinanderliegen. Dies wird wiederholt, bis die Wandhöhe von zehn Stämmen erreicht ist. Jetzt fehlt nur noch der Aufbau bis zum First7. Sind die Firstpfetten8 ebenfalls richtig positioniert, können Rafen9 positioniert und gesägt werden. Das Holztor wird nach alter Väter Sitte mit Holznägeln zusammengemacht. Selbst die Scharniere bestehen nur aus Holz.

Fünf Tage Holztransport

Im Herbst geht es ans Abbauen und an den Transport auf 2100 Meter. Zuvor muss alles richtig angeschrieben werden. Jedes Gewätt wird mit einem anderen Buchstaben gekennzeichnet und jeder Ring mit seiner Nummer. Von

(1) Barga, Bargün oder Bargia sind kleine Heuunterstände aus Rundholz oberhalb der Waldgrenze. Errichtet wurden sie wie vor hunderten von Jahren von Walsern, um darin Heu zu lagern und es im Spätherbst als Futter für das Vieh in die Täler zu transportieren. Heute sind diese Bargen oft verwittert und zerfallen.

(2) Landwirtschaftlicher Transporter (Einachser)

(3) eine Lage Rundholz

(4) Durchsichtiger Schlauch mit Wasser drin

(5) Errichten eines Gebäudes aus Rundholz

(6) Eckverbindung der Wände

Hand wird der Anhänger voll beladen. Wie geahnt kommen wir mit den landwirtschaftlichen Fahrzeugen am Ende nicht mehr weiter. Seile, Flaschenzüge, Hebel- und Muskelkraft werden nun eingesetzt, um die Holztramen10 an ihren Bestimmungsort zu hochzubekommen.

Fünf Tage Dachdecker

Im Winter erklärt uns ein Schindelmacher sein Handwerk. So stellen wir nach und nach aus sechs Kubikmeter Fichtenholz 1500 Schindeln11 her. Diese transportieren wir im Juni so weit als möglich den Berg hoch. Mit fachmännischer Hilfe werden sie auf die Dachlatten12 gelegt. Das Suchen und Transportieren der Dachsteine13 auf dieser Höhe ist eine der letzten Herausforderungen und fordert ebenfalls den Teamgeist unter den Jungs. Zusammen mit den Schwarlatten14 beschweren die gefundenen Steine das Dach.

Gefordert, behandelt und gelernt wurden u. a.

Sachgemässes Fällen, Entasten und Entrinden

Schindelproduktion

Zusammenarbeit mit Fachleuten

Verhalten in den Bergen bei Regen, wenn das Dach noch nicht gedeckt ist

Feststellen, dass wir zusammen Nachhaltiges bewirken können

– Physik und Geometrie: Flaschenzug, Hebelgesetz, Schwerkraft, Pythagoras

– Biologie: Fotosynthese, Kambium, Bast, Borke, Baumarten

– Vorausdenken, organisieren und planen – Werkzeugkunde und -anwendung

(7) Höchster Punkt des Daches

(8) Höchstes Tragholz des Dachbaus

(9) Querholz auf den Pfetten (vom Gibel zum Trauf)

(10) Holzbalken

(11) Dachziegel aus Holz

(12) von Hand gespaltene Rundholzlatten mit ca. 8cm Durchmesser. Auf diese Latten werden die Holzschindeln montiert.

(13) Grosse und schwere Steine, die die Scharlatten beschweren

(14) Von Hand gespaltene Rundholzlatten mit ca. 15cm Durchmesser. Diese Latten (3 Stück pro Dachseite) werden auf die Schindeln gelegt.

11 Barga-Projekt
Photos der Jahre 20 Jahre Jugendstation Alltag
PHOTO DES JAHRES 2011 Photo des Jahres 2012 Photo des Jahres 2013 Photo des Jahres 2016 Photo des Jahres 2017 Photo des Jahres 2018 PHOTO DES J A H R E S 2 0 0 6 PHOTO DES JAHRES 2009 PHOTO DES JAHRES 2010 Photo des Jahres 2014 Photo des Jahres 2015 Photo des Jahres 2019 Photo des Jahres 2022

Mit der Kraft der Natur

DAS SAMINA SCHLAF-GESUND-KONZEPT:

Schlaf in seiner natürlichsten Form | 100% Naturmaterialien, handwerklich verarbeitet.

Herawisweg 2 | 7203 Trimmis.

Telefon +41 81 353 53 52 | www.kofix.ch

Vereinbaren Sie eine Schlaf-Gesund-Beratung in unserer Ausstellung. die möbelschreinerei

14

Camps im ALLTAG

Knapp überlebt

In der JUGENDSTATION ALLTAG gibt es sehr viele Camps. Ich bin nun zum zweiten Mal hier im ALLTAG. Während meines ersten Aufenthaltes in der Gruppe «Wohna1» gab es ein paar Camps. Ich gehe einmal alle durch. Von

Mein erstes Camp: Das Snowcamp. (Februar)

Wir sind jeden Tag irgendwo im Bündnerland auf die Piste gegangen und ich habe gelernt Snowboard zu fahren. Es war übrigens ein Camp mit der Schule.

Iglucamp (März)

Es ist das Camp, wo wir irgendwo im nirgendwo Iglus bauen und dort für 2 Tage übernachten. Bei meinem Camp wurde das Wetter immer schlechter und nach der zweiten Nacht mussten wir unser Camp abbrechen, weil es sehr, sehr stark geschneit hatte. Wir hoffen, dass uns der Heli der Rega retten würde, aber leider kamen nur zwei Bergführer, die uns zu Fuss abholten.

Pfingstlager (Mai)

Wir sind das ganze Wochenende bei Wind und Wetter Velo fahren. Doch das schlimmste kommt noch: Wir sind alle fix und fertig und dann um 6:00 Uhr morgens fangen die Kühe an zu muhen und zu muhen. Wir konnten einfach nicht mehr schlafen. Nach dem Pfingstlager gibt es eine Weile keine Camps mehr.

Sommer: das Aktivcamp (Juli)

Ein sechs Tage langer Treck wartet auf uns. Wir kommen alle an unsere Grenzen und wir sind einfach nur froh, jeden Abend ein Bett und ein Dach über dem Kopf zu haben. Direkt im Anschluss ans Aktivcamp folgt das …

Passivcamp (Juli)

Hier können wir uns entspannen und einfach mal unsere Erinnerungen ordnen. Im Passivcamp bin ich auch das erste Mal Gleitschirm geflogen mit einem Sozialpädagogen, der extra einen Flugschein dafür gemacht hat. Er fliegt auch in seiner Freizeit. Danach haben wir Sommerferien und freuen uns alle darauf.

Start Camp (August)

Nach dem wir alle frisch und munter in den Alltag kommen, wartet schon das nächste und vorletzte Camp für dieses Jahr auf uns. Wir haben dort eine Bachwanderung gemacht, dort bin ich zweimal fast gestorben. Wir laufen alle normal und haben eine Wasserflasche dabei. Wir werfen sie über den Fluss, aber einer schaffte es und seine Flasch landet im Fluss. Da dachte ich mir: «Komm,

das Wasser sieht friedlich aus.» Ich hole ihm die Flasche. Kaum bin ich rein gesprungen, zieht es mich mit. Aber ich konnte die Flasche und mein Leben retten, in dem ich noch einen Stein in die Finger bekommen habe und so bin ich nur knapp den Stromschnellen entkommen.

Puracampwoche (November)

Mit der Schule sind wir eine Woche im Tessin in einem Hotel der Stiftung Gott hilft in einer Arbeitswoche. Wir bauen dort einen Wanderweg. Dort bin ich schon ein paar Mal mit der Baggerraupe gefahren. Doch einmal bin ich mit Sand beladen runtergefahren und musste kurz stoppen. Da bin ich mit der Raupe im Sand stecken geblieben und habe auf Hilfe warten müssen, weil der Bagger zur Seite gekippt ist. Ich aber konnte gerade noch so abspringen. Schliesslich wurde aber keiner verletzt und der Bagger konnte wieder aufgerichtet werden.

15

Kochen für Gäste

Von einer Not zu einem wöchentlichen Leckerbissen

In den Anfängen der Jugendstation ALLTAG stellte sich die Frage, wie das Schulfache Hauswirtschaft (Kochschule) lehrplankompatibel durchzuführen sei. Die damalige Lehrperson entschied sich das gängige Schulkochbuch «Tiptopf» in die Hand zu nehmen und nach dem Zufallsprinzip aufzuschlagen. Schon bald brutzelten Spiegeleier gebadet im Aromat in der Bratpfanne. Bereits eine Woche später wurden allen Ravioli (Héro sei Dank) aufgetischt –so jedenfalls die Legende. Nach einigen Mittagessen im ähnlichen Stil stellte man fest, dass durchaus Steigerungspotential vorhanden war. So wurde das Fach «Kochschule» an einen Sozialpädagogen abgeben. Dieser, ein passionierter Hobbykoch, übernahm das Zepter und schlug vor, doch zusätzlich externe Gäste einzuladen. Damit war das «Kochen für Gäste» geboren und eine Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf.

Kochen für Gäste heute

Einmal in der Woche gehen morgens zwei zumeist gut gelaunte Schüler statt ins Schulzimmer in die Küche und der Countdown beginnt. Fürs Mittagessen werden die anwesenden Mitarbeitenden, die restlichen Schüler und externe Gäste erwartet. Mit gütiger (und geduldiger) Hilfe der Chefköchin wird ein kreatives 3-Gang-Menü bereitgestellt. Um 12 Uhr stellt die Küchenmannschaft der illustren Gästeschar die bevorstehenden Gaumenfreuden vor und der Tellerservice inklusive Supplements wird von den beiden jungen Gastromitarbeitenden professionell serviert.

Das fast einstündige Festessen endet mit einer Feedbackrunde der Tischgemeinschaft an das Küchenteam und nicht zuletzt die Rückmeldungen der externen Gäste lassen den ein oder anderen Jugendlichen strahlen und innerlich wachsen.

Das Gästebuch

In einem chronologisch geführten Gästebuch können die Gäste ihre Rückmeldung festhalten. Fotos der Köche, der Gäste und der drei Gänge verleihen dem Gästebuch einen farbig-frohen Rahmen.

16 20 Jahre Jugendstation Alltag

Da der Anlass seit vielen Jahren über die wöchentliche Mittagsbühne geht, hatten wir schon so manche Gäste: Regierungs-, Gross- und Gemeinderäte, Schulleitende, Schulinspektoren, regionale Sportgrössen, Ärzte, Anwälte, Verwaltungsräte, Nachbarn, Freunde, Lehrmeister, Leute von Bund und Kanton, Jugendanwaltschaften, Beistände, Polizisten, eigene Eltern, Familienangehörige von Jugendlichen und Mitarbeitenden, Institutionsleitende, Dozenten, jüngere und ältere Pensionäre (bis über 80 Jahre), Kleinkinder im Spezialkindersitz, eine 11-köpfige Familie aus Australien, alte Studienkollegen, Handwerker, die gerade im Haus waren, Jobcoaches, Stiftungsmitarbeitende, ehemalige Jugendliche oder auch ehemalige und potentielle Mitarbeitende. Dazwischen kamen auch regelmässig ein paar Normalsterbliche. Falls Sie noch nie dabei waren, wird es höchste Zeit! Melden Sie sich ungeniert!

Kochen für Gäste in Zahlen

– sechs verschiedene Erwachsene haben das «Kochen für Gäste» angeleitet

ca. 80 verschiedene Jugendliche kamen zum Einsatz

über 500 Leute kamen als Gäste in den Genuss

17
Zu den Gästen

An der Karriere der Mitarbeitenden arbeiten wir gerne mit.

Für die beste Zukunft aller Zeiten.

gkb.ch/jobs

18

Comic und Collage aus der ALLTAG-Schule

Comic gezeichnet von Geronimo Fey

19
Collage erstellt von SG
20
Trimmis GmbH

« Das Graue des Alltags kann in den wunderbarsten Farben im «ALLTAG» wieder schillern. «ALLTAG» ist der Ort, wo sich das Leben, derjenigen die den Alltag zu verlieren drohen, wieder in das Einfachste einpendeln lässt. Der «ALLTAG» bringt den Alltag zurück in den persönlichsten Farbtönen. Der «ALLTAG» muss sein, wie er eben ist. »

« Ich erinnere mich noch gut daran, als 2008 die Jugendstation ALLTAG ihren Betrieb im ehemaligen Kinderheim Gott hilft in Trimmis aufnahm. Dank der Offenheit und einer transparenten Kommunikation seitens der Verantwortlichen konnten wir uns von der professionellen Führung der Institution überzeugen, und unsere anfängliche Skepsis verwandelte sich allmählich in eine fortan vertrauensvolle Zusammenarbeit. »

« Bei der Jugendstation Alltag werden auf die jeweiligen Bedürfnisse der Jugendlichen Angebote zusammengestellt, die erneute Entwicklungschancen und Perspektiven bieten. Wir von der Kinder- und Jugendpsychiatrie schätzen die lösungsorientierte Zusammenarbeit. »

« Die Jugendstation ALLTAG als erste 100% Arbeitsstelle nach dem Studium war lehrreich. Als Deutsche lernt man Mundart nirgends schneller als mit Jugendlichen, die einen nicht verstehen wollen und einem Team mit diversen Dialekten. Die vielen herausfordernden Geschichten, der zukunftsorientierte Teamspirit und die Erkenntnis: Soziale Arbeit geht nicht ohne die Arbeit an mir selbst, prägten mich. »

Rahel Striegel, Leitung der Sozialpädagogischen Fachstelle, Zizers

« In der JUGENDSTATION ALLTAG fühlen sich die Jugendlichen aufgehoben und in ihrem Wesen angenommen und verstanden. Sie werden von engagierten und reflektierten BetreuerInnen ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert und gefordert. Mit gemeinsamen Erlebnissen in der Natur und mit kreativen Betätigungen gelingt es bei manchen Jugendlichen, deren Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl angemessen zu fördern.»

Externe
Stimmen 2
Rolf Meier, Leitender Jugendanwalt ZG Bettina Hartmann, ehemalige Gemeinde- und Schulrätin Trimmis Ben Krexa, Chefpsychologe PDGR Dr. phil. Leo Gehrig Fachpsychologe FSP
22 Landquar t | carroccia.ch Was auch immer Sie in Glas realisieren möchten – sprechen Sie mit uns darüber. xglas ag Herawisweg 40 | CH-7203 Trimmis +41 (0)81 286 04 44 | info@xglas.com GLAS IM BAD. xglas.com xglas_Inserat_1/2_Seite_quer.indd 1 23.11.22 15:19

1

2

3

4

Auf dem vierstündigen Weg zum Iglulager verweigert ein Jugendlicher in gefährlicher Hanglage den weiteren Weg. Alles Zureden nützt nichts – er übernachtet dort, das Team und die anderen Jungs gehen weiter zum Lagerplatz.

Je länger je mehr werden Ungereimtheiten in der Teamkasse festgestellt. Schliesslich fehlt eine hohe vierstellige Summe! Eine Überwachungskamera wird installiert und die Täter werden so schon bald überführt.

Das Time-out in der Bauernfamilie verlief für alle gut. Bis die Telefonrechnung kommt und die Familie feststellt, dass der Jugendliche für über tausend Franken teure Anrufe tätigte.

An einem Standortgespräch eines Lernenden am späteren Nachmittag, scheint die Beistandsperson entweder müde oder gelangweilt zu sein oder beides zusammen. Jedenfalls nickt sie während des Gesprächs wiederholt ein. •

Ein spätabendlich herbeigerufener Arzt kommt nach einer vorgängigen Eskalation vorbei. Er verfügt einen FU (fürsorgliche Unterbringung) und beginnt ein Dokument auszufüllen. Plötzlich hält er inne, grinst und stellt trocken fest: «Ups, das ist ja ein Totenschein.»

«So was habe er in all den Jahren noch nie erlebt», sagte der Mitarbeitende der Go-Cart-Bahn. Ein Jugendlicher ohne Tempogefühl, Kurventechnik und ohne zu wissen, wo die Bremse ist, hinterlässt Reifenspuren an der senkrechten Wand bis in zwei Meter Höhe.

Zwei Wochen vor dem Standortgespräch will ein Vater wissen, ob mit Leuten zu rechnen sei, die die Corona – Impfung gehabt hätten. In diesem Fall würde er auf keinen Fall erscheinen, da er überzeugt ist, dass diese ansteckend sei und sich der giftige, krankmachende Impfstoff auf ihn übertragen würden.

8

Ein Jugendlicher ist in der Arbeitswoche so müde, dass er bereits am Morgen praktisch stehend einschläft. Was treibt der wohl in der Nacht? «Jetzt wird gearbeitet, schlafen kannst du in der Nacht!», so die Haltung der Pädagogen. Gegen Ende der Woche stellt sich heraus, dass der Jugendliche morgens die falschen Medikamente eingenommen hat …(Schlafmedis).

Krisen in der Lehre sind fast schon Alltag. Ein Lernender flüchtet bis nach Addis Abeba, um der Gewerbeschule und dem Druck der Arbeit zu entkommen. Dank beherzter Whatsapp-Beleitung der Bezugsperson kehrt er nach ein paar Tagen einsichtig wieder zurück (… und schliesst später die Lehre ab).

Die Jugendlichen gehen untereinander immer wieder Wetten und Mutproben ein. So muss ein Jugendlicher um Mitternacht dreimal nackt um das Haus rennen, was durch die aufmerksame Nachbarin auf dem Handy festgehalten wird.

Falsch: 1, 7, 10

23 Fake News
oder erfunden? falsch wahr
Erlebt
• •
• •
• •
• 5
• 6
• 7
• • 9
• 10
• • Lösung
Wahr: 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9

Jugendstation ALLTAG

Schule, Wohnen und Lehrbegleitung für Jugendliche

Junge befähigen –Arbeit mit Mehrwert

BiT (Berufsintegrations-Training) unterstützt junge Menschen in schwierigen Lebensumständen auf dem Weg in die Arbeitswelt. In einer geregelten Tagesstruktur wird die Eigenverantwortung trainiert und an den Kernkompetenzen der Arbeitswelt gearbeitet.

Folgende Dienstleistungen bietet das BiT-Team auf Anfrage an:

• Kleinere Mauerer- und Zimmereiarbeiten

• Sanierungs- und Restaurationsarbeiten

• Renovationen/Umbauten

• Liegenschafts-, Gartenunterhaltsarbeiten

• Brennholzherstellung

• Räumungen/Umzüge

• Designer Produkte auf Wunsch

Kleinere Produkte können direkt in der «Box im Schopf» gekauft werden oder per E-Mail bestellt werden. Gerne nehmen wir auch Aufträge für Mitarbeiter- und Kundengeschenke für Firmen entgegen.

Kontakt:

Herr Roland Tiri

Teamleiter BiT 079 438 96 69 info-bit@jugendstation-alltag.ch

Weitere Infos auf der Homepage:

Impressum

Herausgeber: Jugendstation Alltag

Redaktion: Reto Giger

Titelbild: Matthias Roider

Bilder: Jugendstation Alltag

Gestaltung: Bettina Bieler

Druck: Peng Druck, Zizers

Auflage: 400

Ifangweg 2,
Trimmis 081 650 04 04, info@jugendstation-alltag.ch
CH71 0900
4713 2 BiT
Jugendstation ALLTAG,
7203
IBAN:
0000 9015
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.