Landkreismagazin 2011 09 15 Ausgabe 16

Page 16

14

Landkreismagazin 16.2011

Reportage

Wie in einer guten Ehe: Das Erfolgsrezept der fränkischen Kultband „The Moonlights” Landkreis Fürth - Roland Bittel mag warme Milch und Honig, Harald Hochmuth stellt sich nur mit Gitarre auf die Waage, Heiko Hoppe drückt dem „Glubb” die Daumen und Bernd Rupprich sammelt amerikanische Mickymaus-Telefone. Besser bekannt sind die vier Männer aus dem Landkreis Fürth und Emskirchen allerdings als „The Moonlights”. Die Gruppe ist eine der beliebtesten Party- und Kirchweihbands in der Region. Wo sie auftritt, ist das Zelt fast immer proppenvoll. Nach einem grandiosen Erfolg beim „Alpen Grand Prix” hat das Quartett jetzt sogar einen eigenen Plattenvertrag Die Moonlights überreichten dem Landrat ihre neue CD erhalten. „Alpen Grand Prix” an - und zwar für tritt fehlen, sind es heute das Flieger„Mir langa hi” heißt der Silberling. Die- die Schweiz. Und das kam so: „Über lied, „13 Maßen für an Seier” oder auch ser Titel passt. Denn „The Moonlights” ein paar Kontakte sind wir mit einer Songs wie der „Haberfeldtreiber”, aber lassen es bei Kärwas, Hüttenabenden Schweizer Sängerin ins Gespräch ge- auch Ballermann-Hits und Rocksongs oder anderen Feiern seit den 60er Jah- kommen, die für diesen Wettbewerb von AC / DC und Bryan Adams, die das ren ordentlich krachen - so lange gibt noch eine Band suchte. Wir fanden Festzelt zum Brodeln bringen. Spones die Band bereits. In der aktuellen das spitze und haben spontan mitge- tane Programmänderungen inbegrifZusammensetzung besteht die Kapel- macht”, erzählt Bernd Rupprich. Gleich fen: In Weiherhof holten die Musiker le seit elf Jahren. Roland Bittel ist seit im ersten Anlauf siegten die „Moon- kurzerhand Landrat und Hobbyschlag1996 der Chef. Er ist der einzige Berufs- lights” zusammen mit der Frontfrau. zeuger Matthias Dießl auf die Bühne, musiker und tritt auch als „Roland an Der damalige Siegertitel „Partyalarm” der am Schlagzeug den Marsch „Gruß der Orgel” solo auf. Harald Hochmuth stand sogar mehrere Wochen auf Platz an Kiel” mitspielte. geht einem Vollzeitjob nach, während 1 in einem bekannten Download-Portal. In Roßtal wiederum stand ein Mann Heiko Hoppe und Bernd Rupprich sich „Das wurde bei uns in Mittelfranken gar vor der Bühne und wünschte sich den Bühne und Arbeit teilen. nicht so wahrgenommen”, erinnern sich Titel „Vater Abraham”, der derzeit als Die etwas reiferen Kirchweihbesucher die Musiker. Dafür aber von dem Strau- Ballermannhit 2011 in Mallorca rauf werden mit den „Moonlights” ver- binger Plattenlabel „MarcMusic”, das und runter gespielt wird. „Wir kannmutlich noch einen weiteren Namen der Band einen Plattenvertrag anbot. ten den Titel noch gar nicht so richtig, verbinden: Den von Heinz Hafenrichter, den aber alle stets nur mit „Onkel Heinz” ansprachen. 1996 übergab er das Zepter an Roland Bittel und ist jetzt nur noch als Zuhörer bei so manchen Kärwas unterwegs. Schon unter Hafenrichter brachte es die Band auf gut 40 bis 50 Auftritte pro Jahr. „Mittlerweile sind es deutlich mehr”, sagt Bernd Rupprich, der sich um das Marketing der Gruppe kümmert.

Besonders stolz sind die Stimmungsmacher, dass zwölf der 13 Titel auf der neuen CD eigene Lieder sind. Ein besonderes Schmankerl und BonusTrack der CD ist der ur-fränkische Song „Vogelbeerbaum”, den die „Moonligts” vor einigen Jahren entdeckt und in ihr Programm aufgenommen haben. Auch andere Kirchweihbands spielen den Song inzwischen. Vermutlich der beste Beweis, dass die „Moonlights” sogar Vor allem seit dem Jahr 2008 hat sich Trends vorgeben. der Bekanntheitsgrad schlagartig er- Das Grundkonzept für jede Kirchhöht. Dank eines echten Coups hat die weihsaison wird in den WintermonaKultband ihre musikalischen Fußspuren ten zusammen gestellt. Rund 60 Titel auf der europäischen Bühne hinter- braucht es für einen Auftritt. Durfte lassen: Die fränkischen „Moonlights” Anfang der 90er Jahre die Stimmungstraten beim Volksmusikwettbewerb ballade „Sierra Madre” bei keinem Auf-

doch der Mann sang ihn uns mehrmals vor und zeigte uns auch noch, wie man sich dabei bewegen muss”, berichtet Bernd Rupprich. In einer kurzen Pause studierten die Moonlights das Lied durchaus sekptisch ob des Erfolgs - ein und brachten es wenige Minuten später samt Chorgeographie tatsächlich zur Aufführung. „Das gesamte Zelt war außer Rand und Band”, so Rupprich. Seit Roßtal wird „Vater Abraham” jetzt immer gespielt. Auf der Facebookseite der „Moonlights” erkundigen sich die Fans sogar danach, ob der Titel denn auch wirklich „heute Abend wieder mit dabei ist.” Wer die „Moonlights” live erleben will, hat zwischen Mai und Oktober rund


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.