Feldkirch aktuell 2/2015

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FELDKIRCH AKTUELL Amtliche Mitteilung · Zugestellt durch Post.at · www.feldkirch.at

2/2015

Neue Stadtspitze Amtsperiode hat begonnen S. 4

Gutes Zeugnis ausgestellt: Befragung in den Häusern der SeniorenBetreuung S. 28 Verbesserter Übergang: Vom Kindergarten in die Volksschule S. 34


Überblick

juni 2015

Stadtvertretung konstituiert Die neue Stadtregierung wurde am 9. April von der Stadtvertretung gewählt. S. 4

Fetalmedizinisches Zentrum Dr. Matthias Scheier kümmert sich um kleine Patienten im Mutterleib. S. 48

TITELTHEMA: Die neue stadtregierung >> Die neue Stadtregierung 4 >> Verabschiedung verdienter Mandatare 6 >> Sechs Ortsvorsteher gewählt 7 >> Gemeindepolitik ist die wichtigste Aufgabe des politischen Spektrums 8 >> Sie gibt mit den Ton an 10 >> Engagement und ein langer Atem 12 >> Über die Landwirtschaft zur Politik 14 >> Abwägen und Risiken minimieren 16 >> 20 Jahre in der Politik 18 >> Ich möchte mich auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren 20 >> Ich fühle mich meiner Wahlheimatstadt tief verbunden 22 >> Stadtrat ohne Berührungsängste 24 stadt intern >> Kanalsanierung in der Carinagasse >> Qualitätsvolle Betreuung >> Wir und „Ill‘ concerto“ >> Wenn der Kindergarten mit der Volksschule ... >> Menschen aus 106 Nationen leben in Feldkirch >> „Holen Sie nach, was Sie schon immer machen wollten!“

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F.M. Hämmerle Die Geschichte des Textilbetriebs hat einen ganzen Feldkircher Stadtteil geprägt. S. 58

Vereinsleben >> Kreative Ideen nützen und unterstützen >> 45.000 Kunden helfen >> Kalte Füße >> Der Sagensammler

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menschen >> Die Stadt Feldkirch gratuliert >> Alles Gute >> „Wissen ist für mich die reifere Alternative ...“

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Veranstaltungen >> Gauklerfest 2015 >> Auflösung zum Straßennamen-Quiz vom März >> „Unsere Heimat“ >> „Kinderstadt“ sucht Helfer! >> Für Seniorinnen und Senioren >> Montforter Zwischentöne

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aus alten zeiten >> Wie eine Firma einen ganzen Stadtteil geprägt hat

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Feldkirch für kennerinnen >> Mitmachen und gewinnen!

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bürgermeister Mag. Wilfried berchtold

Kräfte bündeln für Feldkirch!

„Über Parteigrenzen hinweg wollen wir uns im Rahmen des Stadtentwicklungsplanes auf die wichtigsten Ziele der nächsten Jahre einigen, um dann gemeinsam an deren Umsetzung zu arbeiten.“ Mag. Wilfried Berchtold Bürgermeister

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it der Wahl 2015 ist Feldkirchs Stadtpolitik vielfältiger geworden: Erstmals sind Vertreterinnen und Vertreter von sechs verschiedenen Parteien Mitglied der Stadtvertretung und werden ihre unterschiedlichen politischen Sichtweisen einbringen. Die politische Arbeit in einer Demokratie lebt von einer breiten Diskussion um den richtigen Weg und die jeweils besten Lösungen. Als Basis für die gemeinsame Arbeit in Stadtvertretung und Stadtrat soll uns, wie schon in den Jahren zuvor, der Feldkircher Stadtentwicklungsplan (STEP) dienen. Im Sommer letzten Jahres haben wir mit der Überarbeitung des STEP begonnen. Mit dem neuen politischen Team werden wir diesen Weg in den kommenden Monaten fortsetzen. Über Parteigrenzen hinweg wollen wir uns auf die wichtigsten Ziele der nächsten Jahre in Bereichen wie Bildung, Wohnen, Familien und Kinder, Mobilität, Wirtschaft, städtebauliche Entwicklung, Finanzen, Integration und andere mehr einigen, um dann gemeinsam an deren Umsetzung zu arbeiten. Langfristig planen und handeln Überlegt und konzeptiv vorzugehen und nicht auf Zuruf zu agieren, das ist in Feldkirch seit vielen Jahren erfolgreich geübte Praxis. Ganz in diesem Sinn hat Feldkirch beispielsweise mit dem Energiemasterplan eine hervorragende Arbeitsgrundlage geschaffen, um künftig noch mehr Energie zu sparen und Ressourcen für nachfolgende Generationen zu schonen. Konzepte und langfristiges Planen leiten aber auch unser Handeln in Verkehrsfragen, im Sozialbereich oder bei der Betreuung unserer älteren Mitbürger, wo uns das Feldkircher Altenhilfekonzept als Richtschnur dient. Damit sind nur einige von vielen Beispielen genannt. Ich freue mich darauf, Feldkirch auch in den kommenden fünf Jahren wieder ein Stück weiterzubringen und damit die hohe Lebensqualität unserer Stadt für die Zukunft zu sichern. Gemeinsamer Auftrag für alle politischen Mandatare wird es sein, stets um die besten Lösungen zum Wohl unserer Stadt zu ringen und dabei alle unsere Kräfte zu bündeln! n

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Redaktion Tel. 304-11 10 MAIL: aktuell@FELDKIRCH.AT Impressum: Herausgeber: Amt der Stadt Feldkirch Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Susanne Backmeister An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Mag. Martina Podgornik, Bernadette Biedermann, Mag. Natalie Wojtech, Katharina Bitsche, Mag. Heike Sprenger, Sandra Kaufmann, Mag. Christoph Volaucnik, Theresia Seidner, Corina M. Dreher, Mag. Nikolaus Netzer, Astrid Hubmann, Mag. Gerhard Fend, Dr. Elke Obmann-Eder, Manfred A. Getzner Fotos: Georg Alfare, Dietmar Mathis, Roland Zanettin, Helmut Lercher, Stadt Feldkirch, determined/Fotolia.com, Swetlana Wall, Open Street Map, Sparkasse Feldkirch, Raiffeisenbank Feldkirch Titelbild: Vizebürgermeisterin Dr. Barbara Schöbi-Fink und Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold; Foto: Georg Alfare Gestaltungskonzept: Egger-Lerch GmbH, Wien Layout: Mag. Susanne Backmeister, Mag. Martina Podgornik, Bernadette Biedermann Druck und Bildbearbeitung: Thurnher, Rankweil

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die neue stadtregierung

„Ich gelobe, die Verfassung sowie alle übrigen Gesetze gewissenhaft zu beachten, meine Aufgabe unparteiisch und uneigennützig zu erfüllen, das Amtsgeheimnis zu wahren und das Wohl der Gemeinde nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern.“ Gelöbnisformel zur Angelobung der neuen Mitglieder der Stadtvertretung

KONSTITUIERENDE SITZUNG FAND AM 9. APRIL 2015 STATT

Die neue Stadtregierung Am 9. April wurden die neu gewählten Mitglieder der Stadtvertretung im Rittersaal der Schattenburg von Bürgermeister Berchtold angelobt und anschließend die neuen Stadträte gewählt. Zahlreiche Gäste wohnten diesem feierlichen Ereignis persönlich bei.

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ie bei den Gemeindewahlen vom 15. März gewählten 36 Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter legten zunächst per Handschlag mit Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold ihr Gelöbnis für die Arbeit der nächsten fünf Jahre ab: Ich gelobe ... „Ich gelobe, die Verfassung sowie alle übrigen Gesetze gewissenhaft zu beachten, meine Aufgabe unparteiisch und uneigennützig zu erfüllen, das Amtsgeheimnis zu wahren und das Wohl der Gemeinde nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern.“ 4

Ortsvorsteher gewählt Im Zuge des Zusammenschlusses der Gemeinden Feldkirch, Tisis, Tosters und Altenstadt (mit den Ortsteilen Gisingen, Levis und Nofels) zu Großfeldkirch wurden in der Konstituierenden Sitzung 1925 erstmals Ortsvorsteher für alle Stadt- und Ortsteile bestimmt und diesen Aufgaben und Pflichten übertragen. Einstimmig hat die neue Stadtvertretung am 9. April beschlossen, dass der Ortsvorsteher der Innenstadt künftig auch Belange in Levis mitbetreuen soll. Die übrigen Stadtteile erhalten wie

Im Rahmen der Konstituierenden Sitzung wurden die sechs Ortsvorsteher und neun Stadträte gewählt.

bisher einen Ortsvorsteher. In geheimer schriftlicher Wahl wurden die vorgeschlagenen Mandatare zu Ortsvorstehern gewählt (siehe auch S. 7). Neun Stadträte Aus dem Kreis der Mandatare wurden im Anschluss gemäß dem einstimmigen Beschluss der neuen Stadtvertretung insgesamt neun Personen in den Stadtrat gewählt. Die parteipolitische Zusammensetzung des Stadtrates wurde von den Wählern festgelegt: Von den neun Mandataren der Stadtregierung gehören fünf der Feldkircher Volkspartei sowie je zwei den Grünen und der FPÖ an. In geheimer Wahl wurden folgende Personen mit der Funktion eines Stadtrates betraut: Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold (ÖVP), Dr. Barbara Schöbi-Fink (ÖVP), Marlene Thalhammer (Grüne), Daniel Allgäuer (FPÖ), Wolfgang Matt (ÖVP), Rainer Keckeis (ÖVP), Ingrid Scharf (Grüne), Dr. Guntram Rederer (ÖVP), Thomas Spalt (FPÖ). Mit dem Amt der Vizebürgermeisterin wurde Stadträtin Dr. Barbara SchöbiFink betraut. n FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


Stadt intern

Die 36 Mitglieder der Feldkircher Stadtvertretung: 1. Reihe v.li.: STR Dr. Guntram Rederer, STR Rainer Keckeis, STR Wolfgang Matt, Vizebürgermeisterin Dr. Barbara Schöbi-Fink, Bürgermeiser Mag. Wilfried Berchtold, STR Marlene Thalhammer, STR Daniel Allgäuer, STR Ingrid Scharf, STR Thomas Spalt

Oben li.: Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold gratuliert Dr. Barbara Schöbi-Fink zur Wahl der Vizebürgermeisterin.

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2. Reihe v.li.: Dr. Trudi TiefenthalerPescoller, OV Doris Wolf, OV Peter Stieger MEd, OV Manfred Himmer, OV Josef Mähr, Gerold Kornexl, OV Dieter Preschle, MMag. Benedikt König LL.M., Heinz Ebner

Oben re.: Die Angelobung aller 36 StadtvertreterInnen

3. Reihe v.li.: Renate Geiger, Sabine Allgeuer, Dr. Brigitte Baschny, DSA Andreas Rietzler, Dr. Gerhard Diem, Marie-Rose Rodewald Cerha, Dr. Hamid Lechhab, Mag. Nina Tomaselli, Dieter Martin Furtenbach

< Die Stadtmusik begrüßte die neuen Mandatare mit einem Ständchen im Innenhof der Schattenburg.

4. Reihe v.li.: Johannes Wehinger, Ing. Manfred Rädler, Martin Gangl, Manfred Nägele, Christoph Alton, Werner DanekBulius, Mag. Gregor Meier, DI Georg Oberndorfer, Dr. Matthias Scheyer

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die neue stadtregierung

< Viel Lob und Standing Ovations von den Kolleginnen und Kollegen in der Stadtvertretung gab es für Erika Burtscher.

BÜRGERMEISTER BERCHTOLD BEDANKT SICH FÜR GROSSES ENGAGEMENT

Verabschiedung verdienter Mandatare Mit der Bildung der neuen Stadtregierung sind Erika Burtscher als Vizebürgermeisterin, Dr. Angelika Lener als Planungsstadträtin sowie Peter Vaschauner als langjähriger Ortsvorsteher von Gisingen ausgeschieden. Bürgermeister Berchtold bedankte sich für deren großartiges Engagement.

20 Jahre lang war Erika Burtscher Mitglied der Stadtvertretung. 15 Jahre lang war sie als Vizebürgermeisterin für Feldkirch tätig. Dabei lag ihr insbesondere der konsequente Ausbau der Kinderbetreuung am Herzen. Familie und Berufstätigkeit sollten in Feldkirch vereinbar werden. Mit längeren Öffnungszeiten, flexibleren Betreuungsangeboten und neuen Kindergärten hat sie Weichen gestellt. Aber auch eine Qualitätssteigerung der Betreuung, die sich unter anderem in einer annähernden Verdoppelung der Mitarbeiterinnen in der städtischen Kinderbetreuung niederschlug, hat dazu beigetragen. Als Jugendstadträtin waren Erika Burtscher Spiel- und Freiräume für junge Menschen sowie Beteiligungspro6

jekte ein Anliegen. Mit dem Skateplatz Oberau wurde ein landesweites Vorzeigeprojekt realisiert. Als Sportstadträtin begleitete sie die Sanierung des Waldstadions, als Schulstadträtin die Erweiterung des Schulzentrums Oberau. In der Konstituierenden Sitzung verabschiedet wurde weiters Dr. Angelika Lener. Sie war von 2007 bis 2015 für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Raum- und Verkehrsplanung sowie Hochbau und Denkmalschutz in Feldkirch verantwortlich. Unter ihrer Federführung wurden wegweisende Projekte umgesetzt – allen voran die Planung des neuen Montforthauses. Aber auch der Ausbau des Stadtbusses zum Viertelstundentakt, die Verbesserung der Radinfrastruktur und die Umsetzung des Gesamtverkehrskonzeptes waren Themen, die Angelika Lener mit Konsequenz und großer Zielstrebigkeit verfolgt hat. Peter Vaschauner war fast ein Vierteljahrhundert lang Ortsvorsteher von Gisingen. In dieser Zeit ist Gisingen als größter Feldkircher Stadtteil um ein Drittel auf 8800 Einwohner angewachsen. Trotz dieser Steigerung ist Peter Vaschauer all die Jahre persönlicher Ansprechpartner für alle Gisinger geblieben. n

Bürgermeister Berchtold dankte Angelika Lener für ihr außerordentliches Engagement.

In der Stadtvertretungssitzung verabschiedet wurden >> Erika Burtscher (20 Jahre Mitglied der Stadtvertretung, davon 15 Jahre Vizebürgermeisterin) >> Dr. Angelika Lener (15 Jahre Mitglied, davon 8 Jahre Stadträtin) >> Peter Vaschauner (25 Jahre Mitglied und 20 Jahre Ortsvorsteher) >> Dr. Ernst Dejaco (25 Jahre Mitglied) >> Herbert Sonderegger (25 Jahre Mitglied – davon 18 Jahre Ortsvorsteher von Tisis) >> DI Dr. Jusuf Mesic (15 Jahre Mitglied) >> Mag. Thomas Spöttl (5 Jahre Mitglied) FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


Sechs Ortsvorsteher gewählt Bereits im Jahr 1925 wurden im Zusammenhang mit der Vereinigung der Gemeinden Feldkirch, Tisis, Tosters und Altenstadt zu Großfeldkirch erstmals Ortsvorsteher bestellt. Seit damals sind die Ortsvorsteher erste Ansprechpartner vor Ort und kümmern sich um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ihres jeweiligen Stadtteils. Neue Gesichter in Gisingen und Tisis Dr. Trudi Tiefenthaler hat nach elf Jahren engagierter Arbeit für Levis die Aufgabe als Ortsvorsteherin von Levis zurückgelegt. In der Stadtvertretung wird sie sich jedoch weiterhin für Feldkirch einbringen. In der Konstituierenden Sitzung am 9. April wurde einstimmig beschlossen, dass ab sofort Dieter Preschle als Ortsvorsteher der Innenstadt auch erster Ansprechpartner für alle Levnerinnen und Levner sein soll. Die Anzahl von bisher sieben Ortsvorstehern wurde damit auf sechs reduziert. Nach dem Ausscheiden von Peter Vaschauner als langjährigem Ortsvorsteher von Gisingen hat Peter Stieger MEd dieses Amt übernommen. Peter Stieger kümmert sich seit April um die Anliegen von 8800 Gisingern und fungiert als Bindeglied zu den Abteilungen im Rathaus. Gerold Konexl, der bis vor Kurzem Tisis als Ortsvorsteher betreut hat, musste aus beruflichen Gründen sein Amt nach der Wiederwahl am 9. April in neue Hände legen. Gabriele Graf ist nun Ortsvorsteherin in Tisis und widmet sich mit Freude ihrer neuen Aufgabe. n FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

Dieter Preschle (Innenstadt, Levis)

Ortsvorsteher der Innenstadt, betreut zudem Levis Kontakt: Tel. 0676/311 71 89 E-Mail: dieter.preschle@aon.at

Doris Wolf (Nofels)

Manfred Himmer (Tosters)

Ortsvorsteher von Tosters Kontakt: Tel. 398 31 E-Mail: goldschmied.himmer@aon.at

Peter Stieger

(Gisingen)

Ortsvorsteherin von Nofels

Ortsvorsteher von Gisingen

Kontakt: Tel. 383 50 E-Mail: wolf.doris@gmx.net

Kontakt: Tel. 0676/907 82 70 E-Mail: peter.stieger@aon.at

Josef Mähr (Altenstadt)

Gabriele Graf (Tisis)

Ortsvorsteher von Altenstadt

Ortsvorsteherin von Tisis

Kontakt: Tel. 372 76, 0664/782 82 51 E-Mail: j.maehr@gmx.at

Kontakt: Tel. 0664/859 41 53 E-Mail: gabrieleam.graf@gmail.com

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die neue stadtregierung

> Den erfolgreichen Kurs auch für die nächsten Jahre beizubehalten, ist Bürgermeister Berchtolds Ziel.

Bürgermeister mag. Wilfried berchtold

Gemeindepolitik ist die wichtigste Aufgabe des politischen Spektrums Am 15. März wurde Mag. Wilfried Berchtold erneut als Bürgermeister bestätigt. Wilfried Berchtold startet damit in seine bereits sechste Arbeitsperiode. Was er in den kommenden fünf Jahren bewegen möchte, wieso er seinen Kindern von einem politischen Amt nicht abraten würde und wie er Gemeindepolitik versteht, schildert er im Interview.

Herr Bürgermeister, Ihre mittlerweile sechste Arbeitsperiode hat begonnen. Geht man die Dinge mit Ihrer Erfahrung und Routine anders an, oder ist auch dieser Beginn wieder ein spannender? Eine langjährige Tätigkeit in der Gemeindepolitik hat zweifellos den Vorteil, dass man vieles mit einem großen Erfahrungsschatz angehen kann. Das hat am Beginn natürlich auch bei mir ganz anders ausgeschaut. Ich musste mir Dinge erst aneignen, war mit Abläufen und Sachverhalten nicht so vertraut … Trotzdem ist man auch nach so vielen Jahren im Amt immer wieder mit neuen Herausforderungen, mit neuen Anliegen 8

von Bürgern oder neuen Stadtentwicklungsthemen konfrontiert. Dadurch bleibt die Tätigkeit als Bürgermeister aber auch spannend und abwechslungsreich. Fünf Jahre Arbeit liegen vor Ihnen. Was möchten Sie in dieser Zeit für Feldkirch bewegen? Was die Stadtentwicklung betrifft, haben wir einige sehr große Projekte bereits auf Schiene. Ich denke dabei an das Projekt Feldkirch 2018, mit dem wir in drei Jahren das 800-Jahr-Jubiläum Feldkirchs feiern werden. Weichen gestellt sind aber auch mit dem Energiemasterplan oder der Stadtentwicklungsplanung, an der wir aktuell arbeiten. Es gibt darüber hinaus wichtige Projekte, mit denen wir vorausschauend demografische Entwicklungen einplanen, wie zum Beispiel im Bereich der Bildung oder im Sozial- und Pflegebereich. Ich meine, dass wir in all diesen Themen gut unterwegs sind. Wichtig ist, den Kurs für die nächsten Jahre zu halten, damit Feldkirch als Stadt auch künftig eine so hohe Lebensqualität bieten kann. Mit der Wahl 2015 ist die Feldkircher Stadtvertretung

bunter geworden. Erstmals sind sechs politische Parteien vertreten. Was bedeutet das für Ihre Arbeit als Bürgermeister? Man kann heute insgesamt feststellen, dass mehr politische Parteien die Gemeindevertretungen repräsentieren. Feldkirch ist dabei keine Ausnahme. Ich glaube aber nicht, dass sich daraus für die Arbeit des Bürgermeisters, wie ich sie verstehe, wesentliche Veränderungen ergeben werden. Mir war schon in der Vergangenheit in der kommunalen Arbeit die Sache stets wichtiger als eine parteipolitische Ausrichtung. Schließlich muss in der politischen Arbeit aller Kolleginnen und Kollegen in Stadtrat und Stadtvertretung das Wohl der Feldkircher Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle stehen. Glauben Sie, dass sich die Arbeit als Gemeindepolitiker von der Landes- und Bundesebene unterscheidet? Mit der Gemeindepolitik sind wir ganz nah am Bürger mit seinen Anliegen. Damit erfährt man unmittelbar, was die Menschen bewegt und was die Entwicklung in einer Gesellschaft bestimmt. Insofern ist für mich die Gemeindepolitik die wichtigste Aufgabe im Spektrum aller politischen Tätigkeiten. FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


die neue stadtregierung

Bürgermeister Mag. Wilfried berchtold (ÖVP) >> Ressort: Allgemeine Verwaltung, Personalangelegenheiten, Interkommunale Zusammenarbeit, Städtepartnerschaften, Ehrenamt, Sicherheits-, Hilfs- und Rettungswesen, Feuerwehrwesen, Katastrophenmanagement, Sport und Sportstätten, Archiv >> Sprechstunde: nach telefonischer Vereinbarung; jeden Dienstag von 17 bis 18 Uhr und Donnerstag von 9.30 bis 11 Uhr >> Kontakt: Tel. 304-1111, buergermeister@feldkirch.at

Junge Menschen für die Politik zu gewinnen, ist heute eine große Herausforderung. Was muss Ihrer Meinung nach passieren, damit die Gemeindepolitik für sie wieder attraktiver wird? Das ist eine der größten und schwierigsten Aufgabenstellungen in der Politik insgesamt. Ich stelle fest, dass das Interesse an politischen Vorgängen immer dann steigt, wenn es um sehr persönliche Anliegen der Menschen geht. Inwieweit das mit der Individualisierung unserer Gesellschaft zusammenhängt, kann ich nicht beurteilen. Somit muss wohl auch bei jungen Menschen die persönliche Betroffenheit der Punkt sein, an dem wir ansetzen sollten. Ich wünsche mir, dass sich junge Menschen für Kommunalpolitik interessieren und spüren, dass sie mitbestimmen können, wie sich ihre Stadt entwickelt. Was würden Sie sagen, wenn eines Ihrer Kinder Ambitionen hätte, in die Politik einzusteigen? So, wie ich die Politik auf der kommunalen Ebene erleben darf, würde ich das unterstützen. Eben weil es die Möglichkeit bietet, den eigenen Lebensraum mitzugestalten. Aber auch weil ich in meiner politischen Tätigkeit sehr viele FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

positive Erlebnisse und Erfahrungen gemacht habe. Meine Kinder sehen aber auch täglich, dass Kommunalpolitik eine sehr zeit- und arbeitsintensive Tätigkeit und mit hohen physischen und psychischen Belastungen verbunden ist. Letztendlich wird man durch unmittelbare Erfolgserlebnisse und viele menschliche Begegnungen aber auch immer wieder entschädigt. Bleibt bei all der Arbeit und den gesellschaftlichen Verpflichtungen eines Bürgermeisters überhaupt noch Freizeit? Ich glaube, dass jeder Mensch eine Balance finden muss zu seinem beruflichen Umfeld, damit er in der Anspannung, die ein Beruf mit sich bringt, auch längere Zeit erfolgreich sein kann. Das ist auch bei mir nicht anders. Ich finde meinen Ausgleich zur Arbeit in meiner Familie, mit meinen Kindern, beim Sport, beim Lesen oder gemeinsamer Zeit mit Freunden. Sie sollen auch einen schönen Weinkeller pflegen … Die Beschäftigung mit Wein ist für mich eine Liebhaberei, die durchaus noch ausbaufähig ist (lacht). Dafür ist derzeit aber noch viel zu wenig Zeit.

24 Jahre Bürgermeister für Feldkirch mit stets hohem Arbeitsund Energieeinsatz – haben Sie da manchmal ans Aufhören gedacht? Als Bürgermeister muss man Entscheidungen treffen, die dem Gesamten dienen. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass man es nie allen Bürgerinnen und Bürgern Recht machen kann. Trotzdem gab es für mich noch nie den Punkt, dass ich gesagt hätte: Mein Beruf macht mir keine Freude mehr. Wobei man nach 24 Jahren schon auch ehrlich sagen muss: Es wird jetzt nicht mehr so lange gehen, wie es bereits gegangen ist (lacht). Abschließende Frage: Worauf sind Sie am meisten stolz, wenn Sie auf zweieinhalb Jahrzehnte Arbeit für Feldkirch zurückblicken? Ich bin stolz, dass sich Feldkirch insgesamt im Vergleich mit anderen Städten absolut sehen lassen kann: was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft, das soziale Zusammenleben, die Umweltund insgesamt die Lebensqualität und wie wir auf die verschiedenen Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sind. n 9


die neue stadtregierung

„Feldkirch hat nach wie vor viel Entwicklungspotenzial. Daran zu arbeiten, ist ein Auftrag, den ich gerne annehme. “ Vizebürgermeisterin Dr. Barbara Schöbi-Fink

VIZEBÜRGERmeisterIN DR. BARBARA SCHÖBI-FINK

Sie gibt mit den Ton an Seit 9. April 2015 steht Barbara Schöbi-Fink an zweiter politischer Stelle der Stadt Feldkirch. Nach 15 Jahren als Stadträtin reizt sie die Herausforderung, nun als Vizebürgermeisterin auch die Gesamtsicht für die Stadt im Auge zu haben.

Ihr Einstieg in die Politik hat sich im Jahr 2000 mehr durch Zufall ergeben. „Durch meine Tätigkeit beim aktuellen Dienst des ORF hat mich das Politische immer sehr interessiert. Gleichzeitig war für mich zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich mit meiner Familie in Feldkirch bleiben würde und meine Kinder hier aufwachsen sollten“, erzählt Barbara Schöbi-Fink. „Als mich Bürgermeister Berchtold gefragt hat, ob ich mitarbeiten möchte, habe ich ja gesagt.“ Seit 2000 ist Dr. Barbara Schöbi-Fink als Stadträtin tätig und hatte bereits mehrere Ressorts inne: Soziales und Wohnen, Kultur, Bildung und Integration sowie aktuell nun Kindergärten, Schulen und Kinderbetreuung. Für das Amt der Vizebürgermeisterin hat sie sich vor allem deshalb zur Verfügung gestellt, weil ihr in den letzten Jahren der Blick für das Gesamte immer 10

wichtiger wurde. „Dazu haben meine unterschiedlichen Ressorts, aber auch meine Tätigkeit im Vorarlberger Landtag beigetragen“, erklärt Schöbi-Fink. Schulen und Kindergärten fit machen Als Stadträtin wird sich Barbara Schöbi-Fink in den nächsten fünf Jahren insbesondere der Kinderbetreuung und den Schulen widmen. „Kindergärten und Schulen stehen seit einigen Jahren enorm unter Druck. Mit der Ganztagesbetreuung mussten sie einen riesigen Entwicklungsschub machen“, erklärt die Ressortstadträtin. „Das ist zwar geglückt, aber der Druck und Stress für die PädagogInnen ist nach wie vor groß.“ Ihr Ziel sei deshalb, den Kindergärten und Schulen die Möglichkeit zu bieten, fit für die ständig wachsenden Aufgaben zu werden. Auch die Stadt als Schulerhalterin sei unter Druck und müsse die baulichen Herausforderungen annehmen. Klar sei aber auch, dass man nicht alles gleichzeitig leisten könne. Bei ihrem neuen Ressort kommt Barbara Schöbi-Fink zugute, selbst ausgebildete Lehrerin zu sein: „Für mich war lange Jahre klar, dass ich irgendwann wieder mit Freude in den Schuldienst eintreten werde.“ Mit der Entscheidung, das Amt der Vizebürgermeisterin zu übernehmen, hat sie nun einen anderen

Weg eingeschlagen. Das Thema Schule ist jedoch präsenter denn je. Entspannen mit Musik Als Vizebürgermeisterin, Stadträtin und Landtagsabgeordnete hat Barbara Schöbi-Fink ein enormes Arbeitspensum zu absolvieren. Den nötigen Ausgleich zur Belastung im Beruf findet sie beim Musizieren. „Ich spiele seit fünf Jahren mit großer Leidenschaft Kont-

Dr. Barbara SchöbiFink (ÖVP) >> Geburtsdatum: 12.1.1961 >> Wohnort: Innenstadt >> Ausbildung: Lehramtsstudium Theologie und Germanistik; Ausbildung zur Journalistin im ORF-Landesstudio Vorarlberg >> Beruf: 1987 bis 1989 Lehrtätigkeit an der HLW in Rankweil, von 1991 bis 1999 Mitarbeiterin des Aktuellen Dienstes beim ORF Vorarlberg, seit 2000 Stadträtin, seit 2015 Vizebürgermeisterin >> Ressort: Kindergärten und Kinderbetreuung, Schulen, Bildung, Musikschule >> Sprechstunde: nach telefon. Vereinbarung (Auskunft: Tel. 304-1111) >> Kontakt: Tel. 304-1111, barbara.schoebi-fink@feldkirch.at FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


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> Den nötigen Ausgleich zu Belastung und Stress im Beruf findet Vizebürgermeisterin Barbara Schöbi-Fink beim Musizieren: „Ich spiele seit fünf Jahren mit großer Leidenschaft Kontrabass.“

rabass“, erklärt Schöbi-Fink. Der Erfolg stehe dabei nicht an erster Stelle, viel mehr der Spaß am Musizieren mit anderen. Zum Beispiel als ältestes Mitglied im Musikschulorchester. „In meinem Alter noch Kontrabass zu lernen, fordert mich und strengt auch an. Ich genieße aber diese ,Gegenwelt‘, in der meine Kontrabass-Lehrerin, die Anfang 30 ist, mir genau sagt, wo es langgeht“, lacht die begeisterte Hobby-Musikerin und kämpft gleichzeitig um jede Stunde Freizeit, die sie zum Üben benötigt. Und wenn die Zeit untertags einmal knapp wird, dann übt sie auch in der Nacht. Barbara Schöbi-Fink lebt mit ihrer Familie im Elternhaus an der Wichnergasse. „Unser Haus steht exakt an der Grenze zu Levis. Genau genommen liegt ein halber Quadratmeter unseres Gartens in Levis“, schmunzelt die begeisterte Feldkircherin. Gefragt nach den Vorzügen ihrer Heimat- und Geburtsstadt kommt sie schnell ins Schwärmen: „Da weiß ich gar nicht, wo ich beginnen soll. Feldkirch ist der ideale Platz, um Kinder großzuziehen. Der Freizeitbereich lässt wenige Wünsche offen. Das kulturelle Angebot ist überregional …“ Und Feldkirch habe immer noch so viel weiteres Entwicklungspotenzial. An dessen Entfaltung zu arbeiten, sieht sie als großartige Gestaltungsaufgabe, an der sie gerne mitwirkt. n FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

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„Mein Leitsatz ‚Steter Tropfen höhlt den Stein‘ hat sich in meiner politischen Arbeit bereits oft bewährt.“ Marlene Thalhammer

Marlene Thalhammer hat viele Visionen für ihre Ressorts

Engagement und ein langer Atem In der Hauptschule wurde das Sozialgewissen von Stadträtin Marlene Thalhammer „aktiviert“. Seither stellt sie das Wohlbefinden ihrer Mitmenschen in den Mittelpunkt – und nicht das große Geld oder einen teuren Urlaub.

Mit einem Brief an einen jungen Gefängnisinsassen hat alles begonnen. „Damals in der Hauptschule wurde mir das erste Mal richtig bewusst, dass es noch ein Leben außerhalb meiner üblichen Welt gibt. Das war ein einschneidendes Erlebnis und der Beginn meines politischen und sozialen Engagements“, erinnert sich Marlene Thalhammer zurück. Seither hat sich sehr vieles getan, doch ein Punkt hat sich nie mehr geändert: „Egal, in welcher Lebensphase ich auch war und künftig sein werde, ich werde mich immer für mir wichtige Themen engagieren“, so Thalhammer. Als junge Frau war sie beispielsweise in Nicaragua in der Entwicklungshilfe tätig oder hat als junge Mutter 12

den ersten Ganztageskindergarten in Feldkirch mit organisiert. Heute widmet sie sich den umfassenden Themen ihrer Ressorts: Umweltschutz und Abfallwirtschaft. Auf den Erstkauf kommt es an Marlene Thalhammer hat viele Visionen. Eine davon betrifft die Abfallvermeidung. Das neue Altstoffsammelzentrum macht das wichtige Ende der Abfallkette aus, indem Altstoffe, die ausgedient haben, optimal verwertet werden. Am Anfang dieses Kreislaufes steht für die Stadträtin das Bewusstsein der Menschen, bereits vor dem Kauf genau zu überlegen, ob gewisse Produkte überhaupt benötigt werden. Müllvermeidung soll auch im ASZ im Mittelpunkt stehen. An Ideen dafür mangelt es nicht: „Das ASZ soll breit angelegt sein und beispielsweise auch auf Kleidertauschpartys oder nicht benutzte Gartenflächen aufmerksam machen. Damit erhalten die Menschen ein Gefühl dafür, wie sie mit einfachen Mitteln Müll vermeiden und nachhaltig leben können“, sagt Stadträtin Marlene Thalhammer.

Interessierte junge Menschen Neben ihrer politischen Tätigkeit unterrichtet Marlene Thalhammer an der Polytechnischen Schule in Feldkirch und ist oft vom Interesse ihrer Schülerinnen und Schüler bezüglich sozialer und gesellschaftspolitischer Themen begeistert. Aus diesem Grund kann sie auch die scheinbare Politikverdrossenheit der Jugend nicht erkennen. Trotzdem funktioniere es nicht, die Menschen nur alle fünf Jahre zur Wahlurne zu bringen. Dafür müsse es durchgehend mehr Mitspracherecht für jeden Einzelnen geben. „Nur, wenn die Gesellschaft auch in die Themen, die sie unmittelbar betrifft, einbezogen wird, kann sich die Wahlbeteiligung wieder steigern“, ist Thalhammer überzeugt. Neben ihrem politischen und beruflichen Alltag verbringt die Stadträtin ihre Zeit am liebsten mit der Familie oder besucht Konzerte und Veranstaltungen in Feldkirch und der Umgebung. Auch die Hängematte wird – sobald die Temperaturen passen – zu einem beliebten Rückzugsort. Am liebsten mit einem guten Buch in den Händen. n FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


die neue stadtregierung

Marlene Thalhammer (Grüne) >> Geburtsdatum: 4.8.1956 >> Wohnort: Tisis >> Beruf: Lehrerin an der Polytechnischen Schule >> Ausbildung: Pädak (heute Pädagogische Hochschule) >> Ressort: Umweltschutz und Abfallwirtschaft >> Sprechstunde: jeden Montag ab 13.30 Uhr, um telefonische Voranmeldung wird gebeten >> Kontakt: 792 94 oder 0664/831 74 70, marlene.thalhammer@cable.vol.at

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Die Auszeit in der Hängematte im Garten nutzt Marlene Thalhammer gerne für die Lektüre eines guten Buches oder schlicht, um die Seele baumeln zu lassen.

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die neue stadtregierung

Am eigenen Hof findet Daniel Allgäuer einen wichtigen Ausgleich zur politischen Arbeit.

„Ich sage, wofür ich stehe, auch wenn das nicht allen gefällt. Insgesamt bleibe ich für mein Gegenüber aber berechenbar.“ Stadtrat Daniel Allgäuer

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die neue stadtregierung

STADTRAT DANIEL ALLGÄUER

Über die Landwirtschaft zur Politik Mit 30 hat Daniel Allgäuer den Hof seiner Eltern Josef und Luise übernommen und zu einem der größten Milchwirtschaftsbetriebe Vorarlbergs gemacht. Mit 50 hat er nun seinerseits den Hof an die Söhne Sebastian und Florian übergeben, um sich ganz der Politik zu widmen.

Verändern und mitgestalten – das war Daniel Allgäuer immer schon ein Anliegen. In die Politik eingestiegen ist er im Jahr 2000 über die bäuerliche Interessensvertretung als Kammerrat. Mittlerweile ist Daniel Allgäuer bereits in der dritten Periode als Feldkircher Stadtvertreter tätig und seit 2009 auch als Abgeordneter im Vorarlberger Landtag. „Unsere Familie war immer politisch interessiert“, erklärt der engagierte Landwirt, der schon als Jugendlicher seinen Vater Josef auf politische Veranstaltungen begleitet hat. Als Stadtrat ist Daniel Allgäuer in der neuen Funktionsperiode wieder für die Bereiche Hochbau, Kanal- und Wasserbau, Straßenbau und Straßenerhaltung sowie den städtischen Bauhof zuständig. Letzterer ist ihm ein besonderes Anliegen. „Im Rahmen einer 2014 durchgeführten Betriebsanalyse hat der Bauhof sehr gut abgeschnitten. Darauf und auf das dahinterstehende Team bin ich stolz“, betont Daniel Allgäuer. Auf diesem Qualitätsniveau gelte es in Zukunft weiter aufzubauen. FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

Politik braucht einen langen Atem Als Unternehmer ist es Daniel Allgäuer gewohnt, Entscheidungen zu treffen. „Mit der Entscheidungsfindung in der Politik habe ich mir anfangs schon ein wenig schwer getan. Da braucht es einen langen Atem“, stellt er fest. In der Privatwirtschaft gehe vieles schneller, wobei er gleichzeitig betont, dass die Entscheidungen in der Feldkircher Stadtpolitik schlussendlich immer von hoher Qualität waren. Dass Menschen ihre Meinung einbringen, ist Daniel Ällgäuer wichtig – bei seiner Arbeit auf dem eigenen Hof, aber auch in Zusammenarbeit von Verwaltung und Politik für die Stadt Feldkirch. „Es ist gut, seine Meinung anständig zu vertreten und damit eine Position zu haben. Auch meine Mitarbeiter und Praktikanten am Hof habe ich stets aufgefordert, ihre Ideen einzubringen. Dadurch sind immer wieder tolle Verbesserungen entstanden.“ Ausgleich am Hof Das Engagement Daniel Allgäuers hat ihm im landwirtschaftlichen Bereich eine Reihe von Ehrenämtern beschert: im Vorstand der Voralbergmilch, bei der Agrargemeinschaft, als Alp- oder Güterwegegenossenschaftsobmann usw. Viel Freizeit blieb dem vierfachen Familienvater in der Vergangenheit nicht. Mit der Übergabe des Hofes an seine Söhne hat sich das ein wenig gebessert. So bringt ihm der Hof mit 120 Milchkühen, mit Jungvieh, 180 Kälbergeburten pro Jahr sowie 150 ha Alpflächen heute Ausgleich zur politischen Arbeit.

Ein Amt auf Zeit Fünf weitere Jahre wird Daniel Allgäuer Feldkirch politisch mitgestalten. Dass er als Stadtrat in seiner Heimatstadt lösungsorientiert umsetzen und gestalten kann, macht für ihn den Charme dieses Amtes aus. Dabei heiße es, sorgsam mit dem umzugehen, wofür man von der Bevölkerung gewählt worden ist. „Ein politisches Amt ist dir immer nur auf Zeit verliehen. Der Souverän bleibt der Bürger und Wähler“, betont Daniel Allgäuer. n

Daniel Allgäuer (FPÖ) >> Geburtsdatum: 30.8.1964 >> Wohnort: Gisingen >> Beruf: Landwirt (Milchviehhaltung mit Schwerpunkt Jungviehhaltung und Ackerbau; Biogasanlage gemeinsam mit Stadtwerken Feldkirch, Heu- und Strohhandel); Betrieb wurde 2014 an die Söhne Sebastian und Florian übergeben; Landtagsabgeordneter >> Ausbildung: Landwirtschaftsschule Hohenems (Facharbeiter und Meister), diverse Unternehmerschulungen >> Ressort: Hochbau, Straßenbau und Straßenerhaltung (Bauhof), Kanal- und Wasserbau >> Sprechstunde: nach telefonischer Voranmeldung (Auskunft: Tel. 3041442) >> Kontakt: Tel. 0664/191 65 25, daniel@allgaeuer.at

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< Wolfgang Matt widmet sich beruflich als Bankkaufmann, politisch als Finanzstadtrat und privat beim Jassen ganz dem Thema Zahlen.

Wolfgang Matt (Ă–VP) >> Geburtsdatum: 16.9.1955 >> Wohnort: Altenstadt >> Beruf und Ausbildung: Bankkaufmann >> Ressort: Finanzen und VermĂśgen, Wirtschaft und Fremdenverkehr, Landwirtschaft und Forst >> Sprechstunde: nach telefonischer Vereinbarung unter Tel. 304-1323 >> Kontakt: wolfgang.matt@icloud. com

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„Ich vertraue darauf, dass vereinbarte Dinge eingehalten werden und der Richtigkeit entsprechen. Das dürfen sich auch alle Kolleginnen und Kollegen von mir selbst erwarten.“ Stadtrat Wolfgang Matt

Wolfgang Matt betreut ein umfassendes Themengebiet

Abwägen und Risiken minimieren Durch die Vereinstätigkeit ist Wolfgang Matt zur Politik gekommen. Heute betreut er als Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Ressorts, die nahezu alle Themenbereiche der Stadtpolitik umfassen. Diese breite Sichtweise schätzt er sehr und setzt sich dafür ein, dass enkeltaugliche Entscheidungen getroffen werden.

Am Beginn seiner politischen Tätigkeit waren die Abläufe und Verantwortungsbereiche in der Kommunalpolitik noch völliges Neuland für Wolfgang Matt. Heute schätzt er die Möglichkeit, das direkte Umfeld nachhaltig gestalten zu können. „In meiner Funktion als Finanzstadtrat kann ich viel Verantwortung übernehmen. Egal, ob es darum geht, ein Waldstadion oder eine Schule zu sanieren oder – als Höhepunkt – ein Montforthaus zu bauen. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen konnte ich auch einiges dazulernen“, sagt Wolfgang Matt. Obwohl nun die große Investitionsphase mit der Fertigstellung des Altstoffsammelzentrums, des MontfortFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

hauses, des Kraftwerks Illspitz und des Schulzentrums Oberau abgeschlossen ist, warten bereits die nächsten Projekte auf ihre Umsetzung. Speziell die Generalsanierung der Volksschule Altenstadt steht in den nächsten Jahren auf dem Plan. Wirtschaftliches Verständnis Als gelernter Bankkaufmann kann Matt sein wirtschaftliches Verständnis auch ideal in die Politik einbringen. „Dadurch, dass ich hautnah mitbekomme, wie es in Unternehmen abläuft, ist es mir auch möglich, in Gremien wie Aufsichtsrat oder Generalversammlung entsprechenden Input zu geben“, erklärt Matt. Ein Restrisiko bleibt jedoch bei allen Entscheidungen bestehen – speziell, wenn es um Investitionen in Millionenhöhe geht. Hier gilt es für Matt, stets die Folgen abzuwägen, den Weitblick nicht zu verlieren und die Risiken zu minimieren. „Feldkirch steht auf gesunden finanziellen Beinen. Das kann uns nach Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro in den letzten Jahren so rasch niemand nachmachen“, betont Matt. Familie als wichtiger Anker Neben seinem politischen Engagement unternimmt Stadtrat Matt oft Ausflüge

mit seinen Enkeln, trifft sich mit Freunden auf ein Bier oder ein Glas Wein und frönt dem Vorarlberger Lieblingskartenspiel: dem Jassen. Woran sich Politiker auch in ihrer Freizeit gewöhnen müssen, ist die Präsenz in der Öffentlichkeit. „Wenn ich in Feldkirch unterwegs bin, passiert es sehr oft, dass ich von Bürgern angesprochen und auf unterschiedlichste Dinge aufmerksam gemacht werde. Daraus ergeben sich dann häufig längere Gespräche“, erzählt Matt. Durch diesen persönlichen Kontakt und Austausch sei es möglich, viele Dinge rasch zu klären, doch es benötige gleichzeitig auch die Akzeptanz der eigenen Familie. „Ohne die tägliche Unterstützung durch meine Frau wäre mein politisches Engagement in dieser Form nicht möglich. Dafür bin ich sehr dankbar“, betont Matt. Stolz ist er auch darauf, dass er in einer Stadt wohnen und mitentscheiden kann, in der alle Bereiche eng zusammenspielen. Urbaner Charakter und dörfliche Struktur. Die Stadtteile und Feldkirch als Ganzes. „Ich kann mir keinen anderen Ort vorstellen, an dem ich mich so wohl fühlen und mich auch in dieser Form und Intensität einbringen könnte“, sagt Matt abschließend. n 17


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„In der Politik sollte immer die Sache im Vordergrund stehen. Persönliche Angriffe und Untergriffigkeit haben dort nichts verloren.“ Stadtrat Rainer Keckeis

Stadtrat Rainer Keckeis schiebt nichts gerne auf die lange Bank

20 Jahre in der Politik Stadtwerke und Energie: Für diese zwei Ressorts ist Stadtrat Rainer Keckeis verantwortlich. Er ist bereits seit 1995 politisch in Feldkirch engagiert und steckt sich laufend neue ambitionierte Ziele. Aktuell stehen die Umsetzung des Energiemasterplans und ein neues Trinkwasserkraftwerk ganz oben auf der Agenda.

Politik hat Rainer Keckeis schon immer interessiert, was sich auch in seiner beruflichen Laufbahn abzeichnet. Seit 1986 ist er bei der Arbeiterkammer Vorarlberg beschäftigt, die letzten zwölf Jahre davon im Amt des Direktors. „Mein beruflicher Alltag und die Arbeit als Stadtrat sind eigentlich spiegelverkehrt. Als AK-Direktor bin ich beratend für die Politik tätig und als Stadtrat selbst politisch aktiv. So habe 18

ich den Blick für beide Seiten, was oft von Vorteil ist“, sagt Rainer Keckeis.

möchte die Stadt einmal mehr neue Maßstäbe setzen.

Standard beibehalten Arbeit steht auch nach der Eröffnung des Kraftwerks Illspitz genügend an. Gibt es doch kaum einen anderen Bereich in der Stadt, in dem sich in den letzten Jahren so vieles getan hat. Feldkirch ist e5-Gemeinde und energieeffizienteste Stadt Österreichs. Diesen hohen Standard gilt es beizubehalten und durch Initiativen wie „Wir leben 2000 Watt“ weiter auszubauen.

„Das Gesamtpaket stimmt“ Bei einer solchen Fülle an Aufgaben ist es wichtig, gelegentlich auszuspannen. Das gelingt dem Stadtrat am besten beim Lesen, Wandern, Schifahren und bei kulinarischen Städtetrips. „Oft gibt ein Lokaltipp für mich den Anstoß, eine Region oder Stadt zu besuchen“, sagt Keckeis. Lange zieht es ihn aber nie weg, da er selbst in der Stadt mit der höchsten Lebensqualität wohnt, wie er sagt: „Die Infrastruktur ist super, wir haben ein öffentliches Verkehrssystem, das Großstadt-Niveau hat, wir leben in einer intakten Umwelt, wir haben tolle Wohngebiete, ein ausgezeichnetes Schulangebot, ein Krankenhaus vor Ort und vieles mehr. Das Gesamtpaket stimmt in Feldkirch und ich bin dankbar, dass ich hier wohnen kann“, so Keckeis abschließend. n

Weitere Zielsetzungen „Nach der Endabrechnung des ‚Kraftwerk Illspitz‘, das wir hoffentlich trotz Mehrforderungen in trockene Tücher bringen werden, steht ein Trinkwasserkraftwerk an der Samina Hauptwasserleitung an, das künftig sauberen Strom für Feldkirch liefern soll“, erklärt Keckeis. Und auch mit der kontinuierlichen Umsetzung des Energiemasterplans

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< Gute BĂźcher begleiten Rainer Keckeis bereits seit seinen Jugendjahren.

Rainer keckeis (Ă–VP) >> Geburtsdatum: 25.6.1958 >> Wohnort: Tosters >> Beruf: Direktor der Arbeiterkammer >> Ausbildung: General Master of Legal Studies, MLS (Nationales Recht, Europarecht) >> Ressort: Stadtwerke und Energie >> Sprechstunde: jeden Montag von 11.30 bis 12.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung unter Telefon 304-1112 >> Kontakt: Tel. 050/258-12 00, rainer.keckeis@ak-vorarlberg.at

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STADTRÄTIN INGRID SCHARF

Ich möchte mich auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren Engagierte Lehrerin, leidenschaftliche Tangotänzerin sowie ausgebildete Lebens- und Sozialberaterin ist Ingrid Scharf. Seit April 2015 ist sie darüber hinaus im Feldkircher Stadtrat für die Bereiche Jugend, Kultur, Integration, Bildung und Büchereien verantwortlich. Ihr erstes Arbeitsziel: die neuen Aufgabenbereiche und die internen Abläufe genau kennenlernen.

Die Entscheidung, politisch aktiv zu werden, ist bei Ingrid Scharf über längere Zeit gereift. Dazu beigetragen hat ihre Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin: „Man stellt sich dabei automatisch die Frage, wohin man sich noch entwickeln möchte“, erklärt Ingrid Scharf. „Mein Beruf als Lehrerin war immer Schwerpunkt. Der Wunsch, politisch aktiv zu werden, ist in den letzten fünf Jahren dazu gekommen.“ 2005 ist Ingrid Scharf den Grünen beigetreten und engagiert sich seither aktiv im Team. Mit der Wahl 2010 wurde sie Mitglied der Stadtvertretung und seit 2015 ist sie nun auch Mitglied im Stadtrat. „Die Aufgabe als Stadträtin ist für mich eine Herausforderung, die ich gerne annehme“, freut sich Ingrid 20

Scharf. Was ihre Ressorts und die jeweiligen Aufgaben betrifft, suche sie in einem ersten Schritt das Gespräch mit den jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus. „Ich lasse die Aufgaben Schritt für Schritt an mich heranwachsen. Vor allem aber muss ich auch die internen Abläufe erst kennen lernen.“ Es braucht jeden Einzelnen Zur politischen Zusammenarbeit der Parteien in Feldkirch meint die NeoStadträtin: „Sich in der Zusammenarbeit mehr auf die Gemeinsamkeiten zu konzentrieren und in diesen Bereichen etwas vorwärts zu bringen, wäre mir sehr wichtig.“ Sie sehe aber auch, dass bei manchen Themen die Haltungen so sehr auseinanderliegen, dass es kaum eine Schnittmenge gebe. „Mir ist jedoch bewusst, dass der Einzelne in der Politik wenig bewegen kann. Es braucht jeden mit seinem Schatz an Erfahrungen und der Bereitschaft, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen.“ Und dazu wolle sie einen Beitrag leisten. Rad fahren und Tango tanzen Kraft für ihren fordernden Berufsalltag tankt Ingrid Scharf unter anderem mit Fahrradurlauben. „Letztes Jahr sind wir in einer Gruppe von Prag nach Leipzig geradelt.“ Aber auch Triest, Venedig und der Gardasee waren schon Rad-Ziele. „In Bewegung bleiben ist mir wich-

tig – körperlich wie auch gedanklich.“ Ihre größte Leidenschaft gilt jedoch dem Tango. Jeden zweiten Sonntag ist Ingrid Scharf bei Übungsstunden in der Musikschule anzutreffen oder aber auf Veranstaltungen der Tango-Szene in der benachbarten Schweiz oder in Deutschland. „Beim Tango gibt es keine fertigen Schrittkombinationen. Wenn man die Tanzfläche betritt, heißt es, völlig präsent zu sein. Man muss sich voll und ganz auf seinen Tanzpartner einstellen. Das ist wahrsinnig spannend und für mich die beste Art, um von Beruf und Alltag abzuschalten.“ n

Ingrid Scharf (Grüne) >> Geburtsdatum: 19.3.1964 >> Wohnort: Tisis >> Ausbildung: 1978–1982 Bildungsanstalt für Arbeitslehrerinnen, 1990 Lehramtsprüfung für Hauptschulen und Polytechnische Lehrgänge, 2005 Diplom für existenz-analytisch-logotherapeutische Lebens- und Sozialberatung und Begleitung >> Beruf: Lehrerin an der Mittelschule Oberau >> Ressort: Jugend, Kultur, Integration, Bibliothek, Büchereien >> Sprechstunde: jeden Freitag um 14 Uhr nach telefonischer Voranmeldung unter 304-1271 >> Kontakt: Tel. 0660/411 32 03, ingrid.scharf@gruene.at FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


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„In Bewegung bleiben ist mir wichtig – körperlich wie auch gedanklich.“

Hier kann Ingrid Scharf abschalten und Energie tanken: bei der Kirche St. Michael in Tisis.

Stadträtin Ingrid Scharf

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„Wir haben in Feldkirch einfach alles. Wir sind nur eines nicht: Großstadt. Gott sei Dank!“ Stadtrat Dr. Guntram Rederer

Dr. Guntram Rederer (ÖVP) >> Geburtsdatum: 7.5.1957 >> Wohnort: Gisingen >> Ausbildung: Technischer Zeichner; Krankenpflegediplom; Abendmatura; Fernstudium Pädagogik, Psychologie und Soziologie; Doktorat an der Universität Innsbruck >> Beruf: seit 1992 Direktor der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch >> Ressort: Sozial- und Gemeinwesen, Familie, Senioren, Wohnungswesen, Gesundheitswesen und Gemeindesanitätswesen, Leichenund Bestattungswesen >> Sprechstunde: jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr nach telefonischer Voranmeldung (Tel. 3041231) >> Kontakt: Tel. 303-5600, guntram.rederer@lkhf.at

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STADTRAT DR. GUNTRAM REDERER

Ich fühle mich meiner Wahlheimatstadt tief verbunden Ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit seiner Wahlheimatstadt Feldkirch hat Dr. Guntram Rederer im Jahr 2000 bewogen, sich politisch zu engagieren. „Hier leben meine Kinder, hier ist der Ort, an dem ich alt werden möchte und hier will ich mitgestalten“, erklärt der Direktor der Krankenpflegeschule Feldkirch, der als Stadtrat seit 2010 für das Sozialressort verantwortlich zeichnet.

Steh- und Durchhaltevermögen für seine berufliche wie auch politische Arbeit hat sich Guntram Rederer, wie er selbst sagt, auf seinem zweiten Bildungsweg erworben: „Neun Semester berufsbegleitende Abendmatura, ein Krankenpflegediplom sowie mein anschließendes berufsbegleitendes Studium haben mich zäh gemacht. Heute habe ich das Glück, sowohl in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule als auch im Rathaus mit eigenverantwortlich agierenden Teams arbeiten zu können, deren Fachmeinung ich sehr schätze.“ Seit 2010 ist Guntram Rederer für die Bereiche Soziales, Familie, Senioren FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

und Wohnen in Feldkirch zuständig. Als einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er die Weiterentwicklung des Altenhilfekonzeptes: „Das Haus Schillerstraße hat ein Ablaufdatum und wir werden in den nächsten Jahren in der Region mehr Pflegebetten brauchen.“ Entscheidend sei aber auch, die Hauskrankenpflege zu stärken, den Mobilen Hilfsdienst, die 24-Stunden-Betreuung und natürlich die pflegenden Angehörigen selbst. Impulse für Familien Stadtrat Rederer will Lust machen, in Feldkirch Familien zu gründen. Das Thema Wohnen spielt dabei eine zentrale Rolle. „Ich möchte leistbares Wohnen ermöglichen und zwar über den Sozialen Wohnbau hinaus“, betont der Sozialstadtrat. In seiner Freizeit widmet sich Guntram Rederer gerne seinem Freundeskreis. „Das reicht von gemeinsamen Urlauben, über „Männerweinreisen“ bis hin zu Geburtstagsfeiern, bei denen wir uns regelmäßig treffen.“ An erster Stelle steht jedoch die Familie. „Wir haben drei wunderbare Töchter und im Kreis meiner Familie gelingt es mir großartig, neue Energie zu tanken“, erklärt Rederer. Zum Familienkreis gehöre übrigens auch Kater Max.

Politische Diskussionen am Mittagstisch Am Mittagstisch der Rederers ist Politik immer ein Thema. „Mit meinen Töchtern – 14, 16 und 18 Jahre – wird offen diskutiert. Und wenn wir unterschiedliche Standpunkt zu einem Thema haben, was vorkommt, dann fliegen auch schon mal die Fetzen“, schmunzelt Rederer. Junge Menschen direkt ansprechen und auf sie zugehen, sieht er als beste Möglichkeit, politisches Interesse zu wecken. Ihnen dann aber auch eine Aufgabe zu geben, damit sie selber gestalten können, ist für Guntram Rederer essenziell. Ich schätze Feldkirchs Vielfalt 1977 ist Guntram Rederer durch seine Ausbildung zum Krankenpfleger nach Feldkirch gekommen – und geblieben. An Feldkirch schätzt er besonders die Vielfalt der Stadt: „Das vielfältige kulturelle Angebot – vom Montforthaus bis zum Saumarkt. In der Innenstadt habe ich mittelalterliches städtisches Ambiente, in Gisingen bin ich mitten im Grünen. In ein paar Minuten bin ich im Waldbad, mit dem Rad in der Natur oder aber auf der Autobahn in Richtung Schigebiet oder zum See. Wir haben in Feldkirch einfach alles. Wir sind nur eines nicht: Großstadt. Gott sei Dank!“ n 23


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Thomas Spalt hält sich durch Sport köperlich fit

Stadtrat ohne Berührungsängste Er ist der jüngste Stadtrat in der Geschichte von Feldkirch. Thomas Spalt möchte frischen Wind in das Rathaus bringen und entspannt sich von Beruf und Politik am besten beim Mountainbiken oder Joggen.

Es ist bereits 15 Jahre her, als Thomas Spalt sich für die Politik zu interessieren begann. Er merkte zu diesem Zeitpunkt, dass es wenig Sinn machte, sich nur über gewisse Entwicklungen und Entscheidungen aufzuregen, jedoch nicht aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Das erste Hineinschnuppern in die 24

Politik mündete nun in der Wahl zum Stadtrat für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Raumplanung, Verkehrsplanung, Altstadterhaltung und Denkmalschutz. Ein Ressort, das es sowohl quantitativ als auch qualitativ in sich hat. „Feldkirch ist eine schöne Stadt und es freut mich natürlich besonders, dass ich im Bereich Stadtplanung und Stadtentwicklung, aber auch beim Wohnbau und der Verkehrsplanung künftig mitbestimmen kann“, sagt Thomas Spalt. Er war bereits in der letzten Funktionsperiode im Planungsausschuss aktiv und Mitglied der Stadtvertretung. Dadurch konnte er bereits einiges an Erfahrung sammeln. „Was mir besonders am Herzen liegt, ist der Wohnbau. Ich bin selbst relativ jung und kenne die

Situation, in der sich viele Jungfamilien heute befinden. Es ist fast unmöglich, als junges Paar Eigentum zu erwerben. An leistbarem Wohnraum möchte ich arbeiten“, erklärt Spalt eines seiner Ziele. Lösungen anbieten Aber nicht nur in seiner politischen Funktion wird der neue Stadtrat künftig versuchen, allen sein Ohr zu schenken. Auch beruflich ist er als Techniker, der im Vertrieb tätig ist, täglich damit beschäftigt, den Kunden maßgeschneiderte Lösungen und im Vorfeld eine perfekte Beratung zu bieten. „Es gibt einige Parallelen zwischen meinem Beruf und der politischen Arbeit. Ich muss in beiden Bereichen auf die Menschen FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


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„Mein Grundsatz in der politischen Arbeit lautet: ‚Versprich nichts, das du nicht halten kannst – und halte das, was du versprichst‘.“ Stadtrat Thomas Spalt

< Beim Mountainbiken kann Thomas Spalt am besten abschalten.

eingehen, mir die unterschiedlichen Meinungen anhören und dann einen entsprechenden Lösungsvorschlag präsentieren“, sagt Spalt. Das erfordert unter anderem Flexibilität und Offenheit. Diese zwei Aspekte bilden auch wesentliche Grundsätze für den Arbeitsstil des jungen Politikers. Aktives Hinhören – bei Bürgern aber auch bei den Mitarbeitern aus der Verwaltung – sowie an alle Themen mit Hausverstand herangehen, das soll laut Spalt künftig seinen Arbeitsstil prägen. „Es wird in gewissen Bereichen bestimmt auch Widersprüche und Diskussionen geben, die es dann durch gutes Vermitteln miteinander zu verknüpfen gilt“, meint Spalt abschließend diplomatisch. n FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

Thomas Spalt (FPÖ) >> Geburtsdatum: 27.2.1985 >> Wohnort: Nofels >> Beruf: Angestellter >> Ausbildung: Maschinenbautechniker >> Ressort: Stadtentwicklung, Stadtplanung, Raumplanung, Verkehrsplanung, Altstadterhaltung, Denkmalschutz >> Sprechstunde: Montags von 10 bis12 Uhr im Rathaus Feldkirch nach telefonischer Vereinbarung unter Tel. 304-1441 >> Kontak: thomas.spalt@gmx.at

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In der Stadt Feldkirch gibt´s ab sofort gratis WLAN für alle – ein neuer Service der Stadtwerke Feldkirch.

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StraSSenbelag, Infrastruktur und Kanal werden erneuert

Kanalsanierung in der Carinagasse Anfang Juli 2015 ist es soweit: In der Carinagasse wird eine Kanalsanierung inklusive der Erneuerung des Straßenbelages sowie der Infrastruktur durchgeführt. Ein Verkehrsleitplan wurde bereits erstellt und mit allen Beteiligten abgestimmt. Fertiggestellt werden die Arbeiten voraussichtlich im September 2016.

Am 12. Mai wurden in der Sitzung der Stadtvertretung die Baumeisterarbeiten für das Projekt „Carinagasse“ an die Firma Hilti & Jehle GmbH vergeben. Konkret soll Anfang Juli 2015 mit einer Kanalsanierung begonnen werden. Nachdem die Kanalanlage im Ortsteil „Tisis-Nord“ mittlerweile bis zu 90 Jahre alt ist, ist es notwendig geworden, eine Erneuerung und Anpassung FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

durchzuführen. Das bestehende Mischsystem wird nun auf ein reduziertes Mischsystem mit Tagwasserkanal (Regenwasserkanal) umgestellt und die bestehenden Steinzeugrohre werden vollständig durch Stahlbeton- und PP-Rohre ersetzt. Gleichzeitig wird die Carinagasse komplett erneuert und die Infrastruktur (Wasser, Strom, Gas, TV etc.) ausgebaut. „Die Anrainer des Kanalbaubereichs wurden bereits über die geplanten Maßnahmen informiert und erhielten gleichzeitig eine Einladung, Ende Mai die Kanal- und Straßenplanungen zu besichtigen. Bei dieser Informationsveranstaltung hatten sie die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Projektverantwortlichen zu richten“, informiert Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold. Zeitplan und Verkehrsleitplan Insgesamt ist für die geplante Modernisierung des Straßenzuges ein Zeitrah-

men von rund 15 Monaten erforderlich. Die Gesamtfertigstellung der Kanalund Straßenanlagen ist bis September 2016 geplant. Hinsichtlich der Straßensperren während der Bauzeit wurde ein Verkehrsleitplan entwickelt, der mit dem Stadtbus und Landbus, dem Landeskrankenhaus Feldkirch, der Rettung, dem Notarzt und allen weiteren involvierten Unternehmen abgestimmt wurde. Vergabe der Baumeisterarbeiten In einem „Offenen Verfahren“ erfolgte gemäß Bundesvergabegesetz die Ausschreibung der Baumeisterarbeiten. Das Leistungsverzeichnis umfasste dabei das Kanalnetz in der Carinagasse einschließlich des Straßenbaus sowie diverse Leitungsverlegungen für die Infrastruktur. Als Billigstbieter wurde die Firma Hilti & Jehle Gmbh mit einem Angebotspreis von 2.238.567,87 Euro (netto) ermittelt. n 27


Stadt intern

Befragung stellt Pflegebetrieben gutes Zeugnis aus

Qualitätsvolle Betreuung Die Senioren-Betreuung Feldkirch mit den Häusern Schillerstraße, Tosters, Gisingen und Nofels hat kürzlich eine Befragung der Bewohner, Angehörigen und Mitarbeiter durchgeführt. Das Ergebnis ist sehr positiv ausgefallen. Auch die Beteiligung war hoch.

Wie lässt sich die Qualität einer Pflegeeinrichtung messen und verbessern? Neben den laufenden persönlichen Gesprächen mit den Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern bietet sich dafür auch eine anonyme Befragung an. Gesagt, getan. Kürzlich gaben insgesamt 235 Personen ihre Beurteilung zur Betreuungsqualität, zum Service und zur Ausstattung der Pflegeeinrichtungen ab. „Für uns stellt eine solche Befragung ein wichtiges Instrument in der Qualitätssicherung dar“, sagt der zentrale Pflegedienstleiter Mag. Gerhard Fend. „Anhand der Ergebnisse wird nun an konkreten Verbesserungen gearbeitet. 28

Grundsätzlich haben uns sowohl die Bewohner und Angehörigen als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein gutes Zeugnis ausgestellt.“ Wechselwirkung zwischen Angehörigen und Mitarbeitern Die Zufriedenheit von Menschen, die in einer Pflegeeinrichtung betreut werden, hängt von vielen Faktoren ab. „Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsumfeld unzufrieden sind oder die Angehörigen Verbesserungspotenzial orten, schlägt sich das auch auf das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner nieder. Es herrscht eine Wechselwirkung zwischen diesen Personen. Wenn hier eine bestmögliche Qualität erreicht wird, steigert sich auch gleichzeitig die Zufriedenheit“, ist Fend überzeugt. Das Wohlbefinden und eine umfassende und kompetente Betreuung sind in Betreuungseinrichtungen ein wesentlicher Faktor. So fühlen sich beispielsweise 94,05 Prozent der Bewohner im Haus Schillerstraße sicher und geborgen. Im Haus Tosters beläuft sich dieser

Wert auf 97,92, im Haus Gisingen auf 93,33 und im Haus Nofels gar auf 100 Prozent. „Das sind natürlich erfreuliche Werte, die unsere Betreuungskompetenz unterstreichen. Auch die Angehörigen und Mitarbeiter bewerten diese Punkte äußerst positiv. Hier liegen diese Werte zwischen 83,33 und hohen 97,92 Prozent“, freut sich Fend. Wichtig in der modernen Betreuung ist es ebenso, auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner einzugehen. Auch wenn die Menschen in einer Gemeinschaft zusammenleben und teilweise rund um die Uhr betreut werden, ist es erforderlich, die Privatsphäre zu wahren und den Bewohnern so weit wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Das wird in Feldkirch praktiziert, wofür auch die guten Ergebnisse in der Befragung sprechen. Beispielsweise sind im Haus Tosters 92,86 Prozent der Bewohner der Meinung, dass sie selbstbestimmt leben können. Auch die Angehörigen teilen diese Meinung, wobei hier die Zustimmung bei 74,51 Prozent liegt. FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


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„Um die Qualität der Betreuung und Pflege sicherzustellen, führen wir regelmäßig Befragungen in unseren Betreuungseinrichtungen durch.“

< Bei der Pflegebetreuung spielen Kompetenz und ein wertschätzendes Miteinander eine zentrale Rolle.

Mag. Gerhard Fend, Zentraler Pflegedienstleiter der SeniorenBetreuung Feldkirch

Ich kann hier ein selbstbestimmtes Leben führen. 100 87,18%

93,94%

92,86% 85,19%

80 Gestaltungsfreiraum gegeben Für Menschen, die nicht mehr in ihrem gewohnten Umfeld gepflegt werden können und deshalb in einer Betreuungseinrichtung untergebracht werden, gilt es, ein angenehmes Wohnambiente zu schaffen. Nicht nur die Sauberkeit spielt dabei eine zentrale Rolle, sondern auch die Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Wohnbereichs. Die Bewohner der Häuser Schillerstraße, Tosters und Nofels stimmen zu 100 Prozent zu, dass sie ihren Wohnbereich nach persönlichen Wünschen gestalten können. Im Haus Gisingen sind 98,33 Prozent mit dem Gestaltungsfreiraum zufrieden. Auch die Gemeinschaftsräume der Häuser werden durchwegs als sehr gut bewertet. Die Zufriedenheit liegt hier in keinem Haus unter 90 Prozent. Wie es weitergeht Im Pflegebereich sollte immer der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen im Vordergrund stehen. Dafür benötigt es eine gute Infrastruktur und natürlich auch ausreichend kompetentes Personal. „Trotz der vielen FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

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Haus Schillerstraße

Haus Tosters

positiven Rückmeldungen gibt es natürlich auch Verbesserungspotenzial“, weiß Fend. Die Ergebnisse der Befragung wurden bereits den Mitarbeitern in den Häusern sowie den Angehörigen präsentiert. Als weiterer Schritt werden in jedem Haus Workshops mit den Mitarbeitern durchgeführt, um die Ergebnisse genau zu analysieren und die Qualität der Betreuung weiter zu steigern. „Nachdem alle drei Personengruppen dieselben

Haus Gisingen

Haus Nofels

Fragen beantwortet haben, hat dies zu spannenden Ergebnissen geführt. So beurteilen beispielsweise die Bewohner und die Angehörigen die Sauberkeit in den Häusern als sehr gut. Die Mitarbeiter sind hier zwar auch zufrieden aber doch um einiges anspruchsvoller. Diese und viele andere Punkte gilt es genauer zu beleuchten, um die Qualität der Pflege in Feldkirch weiter zu steigern“, sagt der zentrale Pflegedienstleister Gerhard Fend abschließend. n 29


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FELIX BAYER, ZEYNEP CIVELEK UND SANDEEP GILL IM INTERVIEW

Wir und „Ill’concerto“ 62 Schülerinnen und Schüler der Musikschule Feldkirch bilden seit drei Jahren das Orchester „Ill’concerto“. Wo liegen die besonderen Herausforderungen als Orchestermusiker? Gibt es Rezepte gegen die Nervosität vor dem Auftritt? Und wie streng ist Dirigent und Musikschuldirektor Nikolaus Netzer wirklich? Wir haben Felix (19), Sandeep (18) und Zeynep (14) gemeinsam befragt.

Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Um im Orchester zu spielen, muss geübt werden. Wie viel Zeit investiert ihr drei pro Woche dafür? 30

Felix: Ich bin im Moment als Grundwehrdiener bei der Militärmusik Vorarlberg und spiele derzeit mehrere Stunden pro Tag. Am Vormittag sind es zweieinhalb Stunden Gesamtprobe, am Nachmittag drei Stunden Einzelstudium. Das Militär bietet mir tolle Bedingungen zum Üben und ich habe auch große Fortschritte gemacht. Sandeep: Nachdem ich bei der Harmoniemusik Tisis-Tosters bin, hab ich zweimal pro Woche fix Probe. Ansonsten übe ich, wenn ich eine Auszeit brauche. In der Schule ist viel zu tun und wenn ich eine Pause habe, bin ich froh, ein bisschen zu spielen. Ich spiele dann jene Stücke, die mir besonders gefallen. Zeynep: Ich übe eigentlich nur am Wochenende. Samstag und Sonntag maximal eine Stunde pro Tag, denn ich bin auch oft im Freien und muss auch sehr viel für die Schule lernen. Wie gut muss man denn sein, dass man beim

Musikschulorchester mitspielen darf? Felix: Schwierige Frage. Bei meinem Instrument sollte man doch ein paar Jahre gespielt haben. Im Orchester braucht man vor allem Becken, die große und kleine Trommel, Pauken und Triangel. Auch Erfahrung in anderen Ensembles macht das Ganze sicher leichter.

Musikschulorchester „Ill’concerto“ >> Gegründet 2012 >> 62 Musikerinnen und Musiker, alles Schülerinnen und Schüler der Musikschule Feldkirch (von 9 bis 54 Jahren) >> Leitung: Dir. Mag. Nikolaus Netzer

Heuriges „Sommernachtsfest“: 12. Juni um 18 Uhr im Festsaal des Landeskonservatoriums und im Pförtnerhaus

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Stadt intern

< v.li.: Felix Bayer, Zeynep Civelek und Sandeep Gill sind Mitglied im Musikschulorchester „Ill‘ concerto“

Und wie seid ihr zum Orchester gekommen? Sandeep: Bei mir war es so, dass mich mein Lehrer gefragt hat, ob ich mitspielen möchte. Ich bin bei den Querflöten ziemlich die Älteste und hab schon ein bisschen mehr Erfahrung. Ich denke, dass das eine Rolle gespielt hat. Und bei dir Zeynep? Zeynep: Meine Geigenlehrerin hat mir einfach gesagt, dass ich an dem Tag, zu dieser Uhrzeit hingehen soll. Ich bin hingegangen und habe einfach mitgemacht. Ich bin jetzt zwei Jahre dabei. Im Orchester zu spielen ist etwas anderes als ein Stück alleine zu spielen. Was war für euch am Beginn am schwierigsten? Zeynep: Ich bin am Anfang eigentlich nie mitgekommen, weil man im Orchester viel schneller gespielt hat, als ich es gewohnt war. Jetzt geht es aber schon viel besser. Sandeep: Am Anfang war es auch für mich wirklich schwer. Vor allem weil die unterschiedlichen Instrumente unterschiedliche Stimmen und Melodien spielen. Am Beginn weiß man dann noch gar nicht, wie das Stück als Gesamtes klingen sollte. Wenn man alleine daheim spielt, zählt man die Pausen auch nicht genau durch. Wenn alle zusammen spielen, muss man exakt darauf achten, dass man sich nicht verzählt. Was jetzt noch schwer für mich ist, ist die richtige Höhe zu spielen. Dass die Querflöte nicht zu hoch oder zu tief klingt wird über den Ansatz reguliert – ähnlich dem Stimmen von anderen Instrumenten … Felix: Ich bin ja wie gesagt auch bei der Blasmusik. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn man hier mit Streichern FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

spielt. Ich muss die Balance halten, was die Lautstärke meines Instruments betrifft. Auch die genauen Einsätze nach langen Pausen im Stück sind eine Herausforderung. Die sollte man nicht verpassen (lacht). Macht es euch Spaß, im Orchester zu spielen? Zeynep: Mir macht es sehr viel Spaß. Vor allem, weil wir jedes Jahr irgendwohin fahren. In meinem ersten Jahr waren wir in Brixen, dann in Neuschwanstein und heuer gehen wir nach Budapest. Sandeep: Ja, bei „Ill’concerto“ mitzuspielen macht definitiv Spaß. Man lernt neue Leute kennen und findet neue Freunde im Orchester. Felix: Mir gefällt es ebenfalls sehr gut. Das Schöne dran ist für mich, dass man hier etwas anderes spielt, als in einer Blasmusik. Die Orchesterbesetzung ist anders und man taucht auch in die Literatur vergangener Epochen ein. Es macht Spaß, auch ältere Sachen zu spielen. Wenn ihr drei das Musikprogramm des Orchesters zusammenstellen dürftet, was sollte unbedingt gespielt werden? Felix: Mir gefallen die Stücke, die wir hier spielen gut. Ich kenn mich mit den Epochen und der Literatur nicht so genau aus. Gerade darum ist es für mich auch interessant. Ich finde, dass wir gute Werke spielen. Sandeep: Ich schließe mich hier Felix an. Vielleicht wäre mal was von Mozart interessant. Etwas Bekanntes, von dem man die Melodie schon kennt. Auch wenn das dann vielleicht ein bisschen schwerer ist. Zeynep: Mir ist wichtig, dass wir nicht

zu schnelle Dinge spielen. Das ist mir oft zu schwierig. Mit den Stücken, die wir spielen, bin ich sehr zufrieden. „Ill’concerto“ wird von Nikolaus Netzer geleitet. Ist er streng als Dirigent? Zeynep: Streng ist er eigentlich nicht. Er ist eher lustig (lacht). Felix: Er hat starke Sprüche … (schmunzelt) Worauf legt er denn besonderen Wert? Zeynep: Wichtig ist ihm, dass wir auf ihn schauen, wenn er dirigiert. Felix: Und er nimmt es schon genau. Aber ich finde, das ist auch richtig so. Wenn eine gewisse Strenge fehlt, dann kann man sich nicht weiterentwickeln. Und so sammelt man Erfahrungen und lernt dazu. Man muss es ja nicht übertreiben (lacht).

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Geb.: 3.5.1996 in Feldkirch Militärdienst Spielt Schlagzeug seit 2004 Lehrer: Stefan Greussing

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Geb.: 18.12.1996 in Feldkirch Schülerin: HAK Feldkirch, 4. Klasse Spielt Querflöte seit 2006 Lehrer: Martin Vallaster

Zeynep Civelek

Geb.: 8.10.2000 in Feldkirch Schülerin: Mittelschule Gisingen, 4. Klasse Spielt Violine seit 2008 Lehrerin: Andrea Holzer-Rhomberg 31

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Sandeep: Ich finde, Nikolaus Netzer hat genau das Mittelmaß – gerade bei den Kleinen. Aber er greift auch ein, wenn etwas gar nicht mehr geht. Indem wir gefordert werden, regt uns das an, mehr zu spielen. Wenn unsere Leistung im Orchester egal wäre, würden wir wahrscheinlich nicht zu 100 Prozent üben. Ihr habt schon erwähnt, dass ihr im Juni auf Konzertreise nach Budapest geht. Worauf freut ihr euch dabei am meisten? Sandeep: Abgesehen von den Proben, freu ich mich am meisten darauf, dass wieder alle beieinander sind. Wenn man am Abend etwas gemeinsam unternimmt, dann lernt man sich auch privat besser kennen. Das ist dann auch immer ganz anders, als im Orchester. Zeynep: Am letzten Tag der Reise schauen wir uns immer die Stadt an, das gefällt mir am besten, und dass ich mit meiner Freundin im Zimmer sein kann. Felix: Ich finde es lässig, dass wir gemeinsam fort fahren. Ich war noch nie in Budapest. Das interessiert mich schon. Budapest ist ja eine historisch interessante Stadt und das passt sehr gut zu der Musik, die wir hier machen. Eine tolle Verbindung. Am 12.6. ist Abschlusskonzert in Feldkirch. Seid ihr bei solchen Auftritten nervös? Sandeep: Nervös ist man schon. Wenn ich mich bei einer blöden Stelle verspiele, hört man das deutlich heraus und das ist dann schon peinlich. Wir sind zwei Querflöten, das kann man dann schon zuordnen. Felix: Es ist auch bei mir immer eine Anspannung da. Aber je öfter man auftritt, desto weniger angespannt ist man. Außer man hat anspruchsvolle Passagen zu spielen.

Sandeep: Ich übe am Tag davor nochmals alles richtig durch. Wenn ich dabei Fehler mache, notiere ich mir das in den Noten, damit es beim Konzert dann sicher nicht passiert. Zeynep: Was ich mache ist, dass ich daheim aufnehme, was ich spiele. Vor dem Konzert höre ich mir das Aufgenommene dann immer wieder an und schau mir die Noten genau an. Wer von euch will denn Berufsmusiker werden? Felix: Also bei mir ist nur klar, dass ich nach dem Militärdienst studieren gehe. Ich habe mich aber noch für keine Richtung entschieden. Was ich auf jeden Fall möchte, ist hobbymäßig weiter Musik zu machen. Es wäre schade, wenn ich das Gelernte nicht weiter nutze. Sandeep: Ich werde beruflich in Richtung Bankwesen gehen. So ziemlich der unkreativste Job (lacht). Darum werde ich auch weiter Flöte spielen, damit ich auch etwas Kreatives mache. Gleichzeitig habe ich bei meiner späteren Arbeit viel mit Menschen zu tun. Die Musik bietet mir Rückzug und Ausgleich. Zeynep: Wenn es Richtung Musik gehen soll, würde ich gerne mit meiner

Stimme mehr machen. Ich habe zwar noch keinen Gesangsunterricht, aber ich singe in einem Chor – auch öfter Solos. Nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich Gesangsunterricht nehmen. Dann wünsche ich euch alles Gute für euren weiteren Weg und viel Spaß auf der Konzertreise nach Budapest. n

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PILOTPOJEKT AM ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN ZUR VOLKSSCHULE

Wenn der Kindergarten mit der Volksschule … Wenn ein Sechsjähriger vom Kindergarten in die Schule wechselt, dann ist das ein großer Schritt. Und wie dieser Schritt gelingt, kann entscheidend für die weitere Entwicklung des Kindes sein. Landesschulinspektorin Karin Engstler spricht im Interview über ein Pilotprojekt in Feldkirch, das sich erstmals umfassend mit dieser Übergangsphase beschäftigt und neue Ansätze entwickelt hat.

Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Frau Landesschulinspektorin, wieso ist es wichtig, dass man sich mit dem Übergang vom Kindergarten zur Volksschule aktiv beschäftigt? Im Kindergarten sind die Kinder meist sehr behütet und die Eltern oft noch aktive Begleiter. In der Schule kommen die Kinder in ein komplett anderes System, das ist für ein sechsjähriges Kind nicht ganz leicht. Gleichzeitig haben sich Kindergärten als Bildungsstätten etabliert. In der Schule sollte an dem angeknüpft werden, was das Kind im Kindergarten gelernt hat und bereits kann. Wir haben in den letzten Jahren punktuell damit begonnen, die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Volksschule zu verbessern. Dass man 34

dafür alle Kindergärten und alle Volksschulen einer Stadt einbezieht – so wie es im aktuellen Projekt geschehen ist – das ist neu. Von wem ging die Initiative dazu aus? Das Projekt ging vom Bildungsministerium aus. Das Ministerium hat in jedem Bundesland eine Pilotgruppe eingerichtet. Wir in Vorarlberg haben uns entschieden, uns nicht auf eine einzige Schule mit zwei oder drei Zubringerkindergärten zu beschränken, sondern das Pilotprojekt auf eine ganze Stadt auszuweiten. Und dabei haben wir Feldkirch ausgesucht. Wieso gerade Feldkirch? Weil hier die Pädagogische Hochschule und die BAKIP als Ausbildnerin für die KindergartenpädagogInnen und die VolksschullehrerInnen des Landes angesiedelt sind. Beide Einrichtungen waren im Projekt aktiv tätig. Was hat denn bislang verhindert, dass Kindergarten und Volksschule enger miteinander kooperieren, um den Übergang für die Kinder zu erleichtern? Eine Hürde war und sind die Struktur und die Zuständigkeiten. Für die Kindergärten sind die Gemeinden zuständig, für die Volksschulen das Land. Die PädagogInnen werden unterschiedlich ausgebildet, es ist aber auch immer wieder Thema, dass es eine scheinbare Hierarchie gibt: Dass ein Volksschullehrer bedeutender wäre als eine Kindergartenpädagogin – was natürlich nicht

der Fall ist. Und es gab bisher keine Verpflichtung zur Zusammenarbeit. In Vorarlberg hat man schon 2008 damit begonnen, näher zusammenzurücken. Wir sind damit österreichweit Vorreiter. Vorarlberg hat ein Kindergartengesetz, das vorschreibt, dass die schulrelevanten Daten vom Kindergarten an die Volksschule weitergegeben werden müssen. Das gibt es sonst in ganz Österreich nirgends! Was versteht man unter schulrelevanten Daten? Wie das Kind z.B. die deutsche Sprache kann. Ob Vorläuferfertigkeiten für Lesen und Schreiben vorhanden sind: Kann das Kind Silben klatschen, kann das Kind auf Basis einer Bildergeschichte die Handlung der Reihenfolge nach erzählen. Wie zeichnet ein Kind, wie hält es einen Stift. Es gibt aber auch Vorläuferfertigkeiten für Mathematik. Ein Kind sollte ein wenig zählen können, es sollte wissen, dass eins kleiner ist als drei … Das alles stellt die Schulleitung im Kindergarten fest, dabei spielt die Einschätzung der Kindergartenpädagoginnen eine wichtige Rolle.

Karin Engstler >> Geburtsdatum: 10.6.1957 >> Wohnort: Nüziders >> Beruf: seit 1978 Hauptschullehrerin für Mathematik und Sport, 1998–2005 Direktorin der Mittelschule Bürs, 2005–2010 Bezirksschulinspektorin für Pflichtschulen im Bezirk Bludenz, seit 2010 Landesschulinspektorin für Pflichtschulen FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


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Bei der Veranstaltung am 19. Mai im Montforthaus wurden die Ergebnisse des Pilotprojekts präsentiert. Was ist in den letzten zwei Jahren in Feldkirch erarbeitet worden? Wir haben Feldkirch in sieben „Kleincluster“ aufgeteilt. Immer eine Volksschule mit ihren Zubringerkindergärten hat eine kleine Einheit gebildet. Zusammengekommen sind dann jeweils die SchulleiterIn und die KindergartenleiterInnen, teilweise auch alle KollegInnen vor Ort. Sie haben gemeinsam entschieden, welchen nächsten Entwicklungsschritt sie in den zwei Themenbereichen „Übergang vom Kindergarten in die Volksschule“ und „Sprachförderung“ gemeinsam gehen können. In der Volksschule Tisis übernahmen beispielsweise Kinder Patenschaften für die Neueinschulenden. In Levis gab es ein gemeinsames Turnen von Kindergarten und Schule. Begleitend haben wir erstmals die SprachförderInnen aus den Kindergärten und den Volksschulen zusammen- gebracht, damit sie sich inhaltlich, methodisch und didaktisch austauschen. Ergebnis war unter anderem die Einsicht, dass Sprachförderung im KinFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

dergarten und der Volksschule gar nicht so weit auseinanderliegen und dass es Sinn macht, Methoden aufeinander abzustimmen bzw. teilweise die gleichen Materialien zu verwenden. Wie wichtig ist das Sprachvermögen bei der Einschulung der Kinder? Die Sprache ist die Grundlage für alles andere. Sprache spielt ja auch in der Mathematik eine Rolle – man denke nur an eine Textaufgabe. Bei der Sprachförderung geht es aber nicht nur um Kinder mit anderer Erstsprache, sondern um alle Kinder, die sich mit der Schriftsprache schwer tun. Wir beobachten eine zunehmende Verarmung der Sprache. Es wird mit den Kindern zu wenig geredet, auch im Elternhaus. Es wird zu wenig kommuniziert und nicht mit den richtigen Begriffen – wenn ich z.B. von einem Baum rede, sollte ich ihn möglichst genau benennen. In den Vorarlberger Kindergärten und Volksschulen werden derzeit rund 2000 Kinder sprachgefördert. Woran liegt es, dass unsere Alltagsprache immer mehr verarmt?

Sicher teilweise an der Digitalisierung unserer Gesellschaft. Achten Sie einmal darauf, wenn Sie in der Stadt spazieren gehen: Junge Mütter reden sehr oft nicht mehr mit ihren Kindern, sondern telefonieren stattdessen. Früher ging man mit einem Kind spazieren und hat ihm dabei alles Mögliche erklärt. Heute sind Mamas sehr oft mit dem Handy beschäftigt. Das ist ein gesellschaftliches Problem, das wir nur alle gemeinsam lösen können. Im Projekt haben Sie nach Verbesserungsmöglichkeiten für den Übergang in die Volkschule gesucht. Wo wurden die größten Hebel gefunden? Ein ganz entscheidender Punkt ist, dass sich die PädagogInnen der Kindergärten und der Volksschulen auf Augenhöhe begegnen. Das heißt, dass die Arbeit der Kindergartenpädgagoginnen von der Schule wertgeschätzt wird und umgekehrt. Wenn die emotionale Ebene passt, dann lässt sich auch ganz viel anderes schneller regeln. Wichtig ist aber auch, dass sich PädagogInnen gemeinsam methodisch und didaktisch weiterentwickeln, besonders in Bezug auf die Sprachförderung. 35

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Können denn auch die Eltern dazu beitragen, dass der Übergang von Kindergarten zu Volksschule erfolgreich gelingt? Auf jeden Fall! Eltern sollten Interesse zeigen an dem, was in der Schule und im Kindergarten passiert und unterstützen. Nicht, indem sie Hausübungen mit dem Kind machen oder extrem „pushen“, sondern indem sie das Kind auf natürliche Weise fördern. Nicht lesen lernen, bevor das Kind in die Schule kommt, sondern in der natürlichen Umgebung Anreize bieten, vielfältige Erfahrungen ermöglichen, mit dem Kind sprechen, … das ist entscheidend. Am 27. Mai wurden die Bundesländerergebnisse Ihres Projekts in Wien präsentiert und

ausgetauscht. Was wünschen Sie sich nun für die weitere Umsetzung? Wir konnten in Wien ein gelungenes Projekt präsentieren. Ganz wichtig für das Gelingen war, dass sich alle Beteiligten sehr engagiert haben. Zum einen die Stadt Feldkirch, die ihre KindergartenpädagogInnen für die Zeit der Projektsitzungen freigestellt und sehr unterstützt hat. Entscheidend war aber auch, dass die BAKIP und die Pädagogische Hochschule mit ihrer Praxisvolksschule mit dabei waren, weil die gemeinsamen Erkenntnisse ja in die Ausbildung einfließen sollen. Nicht zuletzt hat auch der Verein okay.zusammen.leben seine Erfahrungen eingebracht. Im Herbst werden wir nochmals mit allen Beteiligten in Feldkirch zusam-

„Ich wünsche mir, dass wir andere Gemeinden finden, die sagen: Den Weg, den Feldkirch gegangen ist, möchten wir auch gehen.“ Landesschulinspektorin Karin Engstler

menkommen, um zu überlegen, wie man die Erkenntnisse auf andere Gemeinden oder Regionen umlegen kann. Ich wünsche mir, dass die ersten Schritte, die in Feldkirch gemacht worden sind, weitergehen und dass wir Gemeinden, Städte und Regionen finden, die sagen: „Den Weg, den Feldkirch gegangen ist, möchten wir auch gehen.“ n

Ihre Kleiderspende – am besten zugeschnürt. Bitte schnüren Sie den orangen Sack zu und spenden Sie nur gut erhaltene Waren. Damit Wertvolles erhalten bleibt.

Wo bekommen Sie den orangen Sack? Caritas | Gemeinden | Raiffeisenbanken Spar | Sutterlüty Online bestellen unter: www.kleiderspende.at

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Die Kleidersammlung findet in Kooperation mit allen Vorarlberger Gemeinden statt.

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FAMILIEN- UND SOZIALBERICHT 2014

Menschen aus 106 Nationen leben in Feldkirch Noch vor wenigen Jahren kannte man seinen Nachbarn bereits aus der gemeinsamen Schulzeit und als Fremde wurden oft schon die Menschen jenseits des Arlbergs bezeichnet. Heute leben 106 verschiedene Nationen in Feldkirch. Das ist eine von vielen Veränderungen, die der jährliche Feldkircher Sozialbericht erfasst und die als Arbeitsgrundlage für die Sozialplanung dienen.

Bereits mit dem EU-Beitritt Österreichs haben sich viele EU-Bürger in Feldkirch niedergelassen und so wohnen heute Menschen aus Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien bei uns. Auch der hohe Anteil an Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus Bosnien, Herzegowina und der Türkei ist auf Grund der Migrationsbewegung der letzten Jahrzehnte wenig verwunderlich. Die Liste der Nationalitäten geht mittlerweile rund um den Globus. Feldkirchs Bevölkerung ist bunt, international und multikulturell geworden. In Feldkirch leben Menschen aus Bangladesch, Brasilien, dem Kongo, Kolumbien, Algerien, Ghana, Guatemala, Indien, Israel, Jordanien, Kirgisistan, Korea, dem Libanon, Sri Lanka, aus der Mongolei, aus Nepal, Pakistan, Peru, Singapur, Venezuela oder Vietnam. Nicht alle sind aus freien Stücken zu uns gekommen. Konfliktherde in Syrien, Tschetschenien, Afghanistan und anderen Ländern haben Auswirkungen FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

auf Feldkirchs Bevölkerung. Wir erleben zurzeit die größte Flüchtlingswelle seit dem 2. Weltkrieg und Menschen aus Krisenregionen suchen bei uns Schutz. Für eine Stadt wie Feldkirch heißt es, sich die Zusammensetzung der Bevölkerung in regelmäßigen Abständen anzusehen. Denn diese Daten sind die Grundlage für die Planung von wichtigen Angeboten: „Wie viele Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache benötigen in den nächsten Jahren einen Platz im Kindergarten? Welche Sprachkurse müssen angeboten werden, um Zuwanderern die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen? Oder wie reagieren wir im Betreuungs- und Pflegeangebot auf die älter werdende Gruppe von Zuwanderern der ersten Generation?“

Solche und ähnliche Fragen gilt es vorausschauend zu beantworten. n

Sozialbericht 2014 Der aktuelle Familien- und Sozialbericht „Blickpunkt Sozial“ zeigt unter anderem auf, wie sich Feldkirchs Bevölkerung zusammensetzt, welche Nationalitäten bei uns wohnen, wie sich der Altersdurchschnitt verändert und welche Entwicklungen im Familienbereich, in der Betreuung und Pflege und bei den sozialen Dienstleistungen stattfinden. Interessante Fakten, die in gedruckter Form im Bürgerservice erhältlich sind oder digital unter www. feldkirch.at bezogen werden können.

Zusammensetzung der Feldkircher Bevölkerung (Sozialbericht 2014)

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persönliche ERfahrungen mit dem Ruhestand

„Holen Sie nach, was Sie schon immer machen wollten!“ Am „Feierabendbänkle“ berichten Feldkircher Seniorinnen und Senioren über ihre Erfahrungen mit dem Ruhestand. Für uns Platz genommen haben Dr. Elisabeth Rößler, Dietmar Schöch und Dr. Wolfgang Burtscher.

Dr. Elisabeth Rößler (67 Jahre), ehemals Praktische Ärztin Ich habe 30 Jahre und 7 Monate als praktische Ärztin sehr gerne in Feldkirch gearbeitet. Meine Intention war immer, nicht so lange zu arbeiten bis irgendjemand sagen könnte: „Jetzt wird‘s aber Zeit, dass sie aufhört!“ Ich habe es geschafft, vorher einen Schlussstrich zu ziehen. Den Beginn meines Ruhestandes habe ich mental sehr gut vorbereitet und so hatte ich zu keiner Zeit ein Problem damit. Es war ja keine Entscheidung, die von heute auf morgen gefällt wurde. Der Entschluss, gemeinsam mit meinem Gatten, der als Internist tätig war, mit Ende 2008 in Pension zu gehen, fiel sechs Monate vorher. Es gab ja Vieles zu regeln und die Patienten mussten auf den Arztwechsel vorbereitet werden. Der Beginn des Ruhestandes war für mich der Beginn einer ungeahnten Freiheit, ein völlig neues Lebensgefühl. Ich konnte jede Verantwortung und jedes Risiko, das der Beruf mit sich bringt, ablegen. Meine Tätigkeit war ja kein „Job“, der um 8 Uhr begann und um 18 Uhr endete. Es gab immer wieder Patienten, 38

die ich in Gedanken in die Wohnung, ja oft sogar ins Bett mitgenommen habe mit der Frage „Habe ich alles getan, was notwendig war, hätte ich mehr tun können? Habe ich die richtige Diagnose gestellt?“ Jetzt habe ich mehr Zeit für meine Familie. Außerdem bin ich sehr gerne Hausfrau, und wenn mein Gatte einmal die Küche frei gibt, macht mir auch das Kochen Spaß. Ich wandere und radle gerne durch das wunderbare Naherholungsgebiet unserer Stadt und freue mich, wenn ich hin und wieder ehemalige Patienten zu einem kurzen Gespräch treffe. Ich würde nämlich lügen, wenn ich behauptete, dass mir viele meiner Patienten noch nie abgegangen wären. Die Arbeit in meinem Garten macht mir viel Freude und ich wohne einfach gerne. Für Lesen, Basteln, Handarbeiten und Fortbildung ist nun auch genügend Zeit vorhanden. Da ich Kinder sehr gerne habe, engagiere ich mich im Kinderliturgiekreis der Dompfarre und freue mich jedes Mal auf ein gemeinsames Arbeitsfrühstück mit den jungen Frauen und die Organisation der Kinderfeste, die dreimal im Jahr stattfinden. Hin und wieder steht eine kleine Kulturreise auf dem Programm oder ein Kurzbesuch in meiner Heimat Oberösterreich oder in Wien bei meiner Tochter. Bis jetzt war also Langeweile kein Thema. Für mich ist es wichtig, meinen Tagesablauf zu strukturieren und Prioritäten zu setzen. Ich möchte dem „KeineZeit-Syndrom“ keinen Platz geben und mein Ruhe(zu)stand darf zu keiner Zeit ein Unruhezustand werden.

Dietmar Schöch (63), ehemals Produktionsplaner Ende Februar 2015: Nach über 40 Jahren beendete ich meine aktive Zeit bei Rauch Fruchtsäfte. Ein gravierender Einschnitt in mein Leben. Da dieser Schritt mit meinem Arbeitgeber früh genug geplant war, konnte gemeinsam ein Nachfolger gefunden und ausreichend eingeschult werden. Und dann war es soweit, „ i bin Pensionist.“ Die ersten Tage fühlten sich wie Urlaub an, ich genoss das Nichtstun in vollen Zügen. Doch konnte dies das neue Lebensmotto sein? Der Übergang vom täglichen „Müssen“ zum „Können“ und „Dürfen“ ist ein Spagat der einen körperlich und vor allem geistig fordert. Auch ich habe mir Gedanken über meine weitere Lebensplanung gemacht. „Ruhestand“ ist nicht gleichzusetzen mit Stillstand oder wie es heißt „am Herrgott d’r Tag stehla“. Die Pension bietet einem die Möglichkeit, sich um persönlich wichtige Dinge zu kümmern, sei es Familie, Freunde, Mitmenschen oder sich in Vereine und soziale Einrichtungen einzubringen. Vom ersten Tag an war mir bewusst, dass die Familie der Grundpfeiler in meinen Überlegungen sein muss. Spaziergänge mit meiner Gattin, unserem sieben Monate alten Enkel und unserem Hund sind ein Teil meines Alltages. Auch in unserem Garten und dem meiner Kinder darf ich mich voll entfalten und meine Schaffenskraft einsetzen. Und zusammen mit meinem Hobby Biken kommt keine Langeweile auf. Und dann war da doch noch was – das Ehrenamt. Schon mein Großvater, FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


Stadt intern > v.li. am „Feierabendbänkle“: Dietmar Schöch, Dr. Elisabeth Rößler und Dr. Wolfgang Burtscher

mein Vater und mein Onkel waren als Vereinsgründer bzw. Vereinsobleute tätig. Ganz nach dem Motto „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ bin auch ich in diese Fußstapfen getreten. In der Agrargemeinschaft Tosters darf ich seit einigen Jahren als Obmann Teil eines ehrenamtlichen Teams sein. Diese Aufgabe erlaubt es mir, mich in die Erhaltung und Gestaltung des Naherholungsgebietes Tostner Wald mit einzubringen. Die Tätigkeiten in und mit der Natur sind ein Lebensquell, aus dem ich tagtäglich neue Energie schöpfe und die vielen positiven Rückmeldungen von erholungssuchenden Menschen sind mir Anerkennung und Dank. Die wohl größte Herausforderung für einen Jungpensionisten ist es, eine Aufgabe oder Beschäftigung zu finden, die er machen kann, aber nicht machen muss. Ich hoffe dass ich mich noch lange guter Gesundheit erfreue, um weiterhin für meine Familie da zu sein und meine Fähigkeiten zum Wohle der Gemeinschaft einzubringen. Dr. Wolfgang Burtscher (66), ehemals ORF-Landesdirektor „Ein schlechter Tag beim Golf ist besser als ein guter Tag im Büro“. Eine Tafel mit dieser Aufschrift hat mir mein Sohn Clemens anlässlich der Pensionierung geschenkt. Sie hängt seither am Eingang unseres Hauses. Was soll der Spruch? Immerhin hatte ich 44 Jahre in meinen Jobs bei Radio, Fernsehen und Zeitung und auch in den 27 Jahren als Chefredakteur, Landesintendant und Landesdirektor – also mit sehr stark ausgeprägter Bürotätigkeit – immer gern gearbeitet. Und das wäre auch durch einen schlechten Tag beim Golf, und die gibt es bei mir zu häufig, zu toppen? Anlass für die geschenkte Tafel war wohl die Sorge der gesamten Familie, ich könnte in ein tiefes Loch, möglicherweise in gelegentliche Depressionen verfallen, zumal die Pension ja nicht mein unbedingtes Lebensziel war. Gekommen ist alles ganz anders. Und FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

zwar sehr rasch. Wenn man jahrzehntelang mit Ausnahme von Urlaubszeiten mehrere Abende pro Woche und fast jedes Wochenende bei Terminen und Veranstaltungen zugegen ist, dann merkt man das selbst nicht so (sehr wohl vermutlich die Familie). Wenn das plötzlich wegfällt und man seine Termine und Präsenzen nach eigenem Gutdünken und persönlichen Vorlieben gestalten kann, dann empfindet man das ziemlich rasch als große Erleichterung. Erster Rat also an Pensionisten in spe: Genießen Sie die neue Freiheit und die Tatsache, dass Sie, und nur Sie allein, Ihre Zeit bestimmen. Ich hatte knapp vor dem Ruhestand das Amt des Präsidenten beim Wildpark übernommen, besser gesagt: Ich bin mit Engelszungen vom Amtsvorgänger, immerhin der Altbürgermeister, dazu überredet worden – Zitat Heinz Bilz: „Das kostet dich vielleicht Zeit für vier Sitzungen pro Jahr“. Natürlich keine Rede davon, da kommen pro Woche locker sechs bis acht Stunden zusammen. Aber so ein Ehrenamt macht Spaß, vor allem, wenn man ein tolles Team beim Wildpark zur Seite hat, von den Ehrenamtlichen bis zu den (sehr wenigen) Angestellten und man beobachten kann,

wie manches Neue entsteht und die Besucher ihre Freude haben. Zweiter Rat also: Es gibt in Ihrem Umfeld immer einen Verein oder eine Organisation, die Rat und/oder Tat gut brauchen können. Es muss ja nicht so wie bei mir auch noch die Mitarbeit bei den Freunden des Montforthauses oder im Präsidium des Symphonieorchesters Vorarlberg sein. Wenn man auf ein langes Berufsleben und reiche Erfahrung in einem Spezialgebiet zurückblicken kann, muss man ja nicht gleich total aufhören. Also schreibe ich gelegentlich Zeitungs-Kommentare, moderiere Diskussionen und mache Medienberatung. Noch ein Rat: Reisen Sie so viel wie möglich und holen Sie alles nach, was Sie schon immer machen wollten, aber aus Zeitgründen nicht konnten. Weil Reisen ja auch mit Kosten verbunden ist: Das kann man auch in der engeren Heimat, die ja so viel zu bieten hat. Und natürlich das Golfen. Mehr und mehr merke ich, dass am Spruch an der Eingangstür was dran ist. Auch wenn mein Spiel gelegentlich dem Vertikutieren eines Rasens gleichkommt und man die Ausrüstung gleich ins nächste Wasser schmeißen möchte. n 39


Mit.Einander für Vorarlberg

Vorarlbergs erste Crowdfunding-Plattform: Hier finden Sie Unterstützung für Ihre Projekte. Helfen Sie, die Ideen anderer zu verwirklichen! Für Vorarlberg. www.mit.einander.at

Eine Initiative der Vorarlberger Raiffeisenbanken

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Egal, wie groß oder klein ihre Herausforderung an uns auch sein mag, wir meistern sie HOLZ-artig!

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> Ulrich Knoll ist Ansprechpartner für die Plattform „Mit.Einander für Vorarlberg“.

Mit.Einander für Vorarlberg

Kreative Ideen nützen und unterstützen Seit Mai stellt Raiffeisen die Internet-Plattform www.mit.einander.at bereit. Hier treffen Menschen, die kreative Ideen haben, auf solche, die bei der Umsetzung mitmachen wollen. Modern heißt das „crowdfunding“ – Raiffeisen nennt es „Mit.Einander für Vorarlberg“.

Wenn Kräfte gebündelt werden, kann man viel erreichen – ganz nach dem Leitsatz von Friedrich Wilhelm Raiffeisen: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele.“ www.mit.einander.at bietet Vorarlberger Projekten eine Plattform, um für deren Finanzierung zu werben. Alle Vereine und gemeinnützigen Organisationen der Region sind aufgerufen, ihre Initiativen auf der Website vorzustellen.

Soziale Fürsorge ist genauso gefragt wie das Handwerksstück, die Theatergruppe oder der Jugendclub. Ideen gibt es viele, oftmals fehlt den vielen Engagierten aber schlichtweg das nötige Kleingeld zur Realisierung ihrer großartigen Projekte. Mit der Plattform www.mit.einander.at macht Raiffeisen die Vorhaben öffentlich und gibt ihnen eine Chance zur Umsetzung. Und so funktioniert „Mit.Einander für Vorarlberg“: >> Jeder Vorarlberger Verein oder jede gemeinnützige Organisation stellt sein oder ihr Projekt unter Nennung des benötigten Geldbetrages auf www. mit.einander.at vor. >> Jeder hat nun die Möglichkeit, durch einen finanziellen Beitrag bei der Verwirklichung der Idee mitzuhelfen. >> Kommt genügend Geld zusammen, wird das Projekt realisiert. Findet

das Projekt zu wenig Unterstützung, bekommen alle ihr Geld zurück. >> Raiffeisen stellt den Projektbetreibern die Plattform „Mit.Einander für Vorarlberg“ unentgeltlich zur Verfügung. Es fallen lediglich Transaktionskosten durch Dritte an. Schauen Sie selbst einmal auf www.mit.einander.at und entdecken Sie tolle Initiativen für Vorarlberg. Wenn Ihnen ein Projekt zusagt, unterstützen Sie es. Oder veröffentlichen Sie selbst eine Idee, die Vorarlberg noch besser macht. Mit VEREINten Kräften zum Crowdfunding Crowdfunding war auch bei der diesjährigen Vereinsveranstaltung der Raiffeisenbank am 21. Mai in der Zentrale am Domplatz Thema. Den geladenen Feldkircher Vereinen wurden die Möglichkeiten dieser spannenden Finanzierungsform präsentiert. Für Fragen rund um die neue Crowdfunding-Plattform www.mit.einander. at steht Ihnen Ulrich Knoll gerne zur Verfügung. Im Rahmen seiner Ausbildung zum akademischen Marketer hat sich Ulrich Knoll intensiv mit dem Thema Crowdfunding auseinandergesetzt und somit ein umfangreiches Wissen angeeignet. n

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Nähere Informationen: Raiffeisenbank Feldkirch, Ulrich Knoll (ulrich.knoll@raiba.at, Tel. 3472-720)

Bei der Vereinsveranstaltung 2015 präsentierte die Raiba ihre neue Crowdfunding-Plattform.

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Treietstr. L63

Rautenastr. Treietstr. L63

Rankweil

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VEREINSLEBEN

erfolg für die sparkasse feldkirch

45.000 Kunden helfen Mit Hilfe ihrer 45.000 Kundinnen und Kunden gelang der Sparkasse Feldkirch ein schöner Erfolg: Sie erreichte beim Sparkassen Award wie schon im Vorjahr in ihrer Größengruppe den dritten Platz.

Dabei werden 22 Kriterien, wie zum Beispiel Kundenzufriedenheit, Ge-

schäftserfolg, Effizienz sowie betriebswirtschaftliche Ergebnisse, verglichen. „Wir bedanken uns für diesen Erfolg bei unseren 45.000 Kundinnen und Kunden sowie bei unserem engagierten Mitarbeiterteam“, so Vorstandsvorsitzender Mag. Anton Steinberger. Vergabe bereits seit 11 Jahren Seit 2004 wird der Sparkassen Award vergeben. Damaliger Gesamtsieger unter allen Sparkassen Österreichs war übrigens die Sparkasse Feldkirch. n

Die Sparkasse Feldkirch zählt zu Österreichs erfolgreichsten Sparkassen.

Das neue Vorstandsteam der Sparkasse Feldkirch – Mag. Anton Steinberger und Mag. (FH) Daniel Mierer

Neues Vorstandsteam am Sparkassenplatz Für Geldinstitute ist gesetzlich eine Trennung in die Bereiche Markt (z.B. Kundenberatung) und Marktfolge (Kreditrisikomanagement, Backoffice und Bearbeitung) vorgegeben. Bei der Sparkasse Feldkirch ist Mag. Anton Steinberger für den Marktbereich zuständig. Mag. (FH) Daniel Mierer übernimmt als Nachfolger von Vorstandsdirektor Ronald Schrei, der sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen zurückgelegt hat, den Marktfolgebereich. Er kann auf eine langjährige, vielseitige Bankenkarriere verweisen. Chancen und Aufgaben der Sparkasse sieht er persönlich in ihrer regionalen Verankerung mit der Unterstützung von Menschen, Unternehmen und Institutionen sowie der aktiven Gestaltung des Lebensraums. n

Ausverkauftes „UnternehmerIn sein heute“ Im Mittelpunkt der bereits 66. Veranstaltung der gemeinsamen Reihe „UnternehmerIn sein heute“ von FH Vorarlberg, VN und den Vorarlberger Sparkassen stand People’sInhaber Mag. Markus Kopf. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Vorarlbergs Wirtschaft sowie der Luftfahrtbranche der Region konnten im ausverkauften Montforthaus begrüßt werden. < v.li.: Moderator Dr. Wolfgang Burtscher, Vorstandsdirektor Mag. Anton Steinberger (Sparkasse Feldkirch), Referent Mag. Markus Kopf (People’s), BL Dipl.BW. (FH) Hannes Fehr (Sparkasse Feldkirch) und Prof. (FH) Dr. Markus Ilg (FH Vorarlberg)

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VEREINSLEBEN

DGKS Gabriele Gohm

DGKS Gabriele Gohm ist seit 1986 beim Krankenpflegeverein Gisingen beschäftigt und ist dort Pflegeleiterin.

Nicht nur ein phänomen bei eisigen Temperaturen

Kalte Füße

Kalte Füße sind eine unangenehme Begleiterscheinung des Winters – möchte man meinen. Dennoch leiden viele unabhängig von der Jahreszeit daran.

Kalte Füße? Nur keine Panik! Es ist ein natürlicher Schutzmechanismus unseres Körpers. Spüren wir ein körperliches Kältegefühl, geht die Wärme aus unseren Händen und Füßen zu unserer Körpermitte und erwärmt die lebenswichtigen Organe. Was bleibt – kalte Hände, kalte Füße. DGKS Gabriele Gohm gibt einfache Tipps dagegen. Ein wohltuendes Fußbad Die Wassertemperatur sollte bei 37 ° C liegen – nicht kälter und nicht wärmer.

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Das Bad wird nach zirka 15 Minuten mit einer kalten Fußwaschung beendet. Viel trinken Trinkt ein Mensch zu wenig, verdickt sich das Blut, es zirkuliert langsamer und man beginnt zu frieren. Nicht jedes Getränk eignet sich gleich gut. Vermeiden Sie Alkohol und rauchen Sie nicht. Richtig sitzen Schlagen Sie beim Sitzen nicht die Beine übereinander. Diese Sitzposition als Dauerzustand stört die Blutzirkulation und führt zu kalten Füßen. Richtiges Schuhwerk ist das A und O Wenn Schuhe zu eng am Fuß anliegen, kann die Luft nicht zirkulieren und somit kühlt der Fuß aus. Um Kälte von unten zu vermeiden, kann zusätzlich

eine Thermosohle in den Schuh eingelegt oder Omas Stricksocken angezogen werden. Keine künstliche Wärme Vorsicht: Verwenden Sie keine „künstliche Wärme“, wie beispielweise eine Wärmflasche, da die Gefahr einer Verbrennung besteht. Gabriele Gohms Wunsch „Die beste Therapie: Gehen Sie spazieren, bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung, genießen Sie den Frühsommer, dann bekommen Sie garantiert keine kalten Füße!“ n

>>

Informationen zu den fünf Feldkircher Krankenpflegevereinen sowie zur Mitgliedschaft: www.krankenpflegevereinefeldkirch.at

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VEREINSLEBEN

DR. FRANZ JOSEF VONBUN (1824–1870)

Der Sagensammler Zu den Neuzugängen des Schattenburgmuseums Feldkirch zählt das in schwarz-lackiertem Holz gefasste ovale Halbrelief des Arztes und bekannten Vorarlberger Sagensammlers Dr. Franz Josef Vonbun, der einst in Feldkirch seine große Liebe fand. Von Manfred A. Getzner

Franz Josef Vonbun wurde im Jahre 1824 in Laz bei Nüziders als Kind eines Kleinbauern geboren. Nachdem sein Vater schon früh verstarb, kam er mit vier Jahren zu seinem Onkel Johann Martin nach Raggal ins Große Walsertal. Sein Onkel und der Ortspfarrer erkannten bald die Fähigkeiten des aufgeweckten Jungen und ermöglichten ihm mit zwölf Jahren den Besuch des Gymnasiums in Feldkirch, das damals nur in sechs Jahresklassen geführt wurde. Um in den letzten zwei Jahren vor der Hochschulreife das Philosophicum absolvie-

Vo r h a n g d e k o r a t i o n e n T a p e t e n W a n d b e s p a n n u n g S p a n n t e p p i c h e B o d e n b e l ä g e Polstermöbelwerkstätte

bH. GesmbH.

er

en n n g

ren zu können, musste Vonbun nach Innsbruck. In Wien studierte er anschließend Medizin und schloss dieses Studium 1849 erfolgreich ab. Zunächst versuchte Franz Josef Vonbun, sich in Feldkirch eine Arztpraxis aufzubauen, doch schon nach einem halben Jahr gab er diese wieder auf und zog nach Schruns, wo ihm die Stelle eines Standesarztes für das Montafon angeboten worden war. In dieser Stellung verbrachte er dann sein ganzes weiteres Leben. Noch in Feldkirch hatte Franz Josef Vonbun die erst 14-jährige Tochter des Ochsenwirtes, Lucretia Wolfinger (1836–1904), kennengelernt. Deren aus Balzers (Liechtenstein) gebürtige Vater Josef Ferdinand Wolfinger (1800–1876) führte von 1850 bis 1858 das traditionsreiche Gasthaus in der Feldkircher Marktgasse. Die gegenseitige Liebe muss groß gewesen sein, denn sie verlobten sich, als Lucretia vierzehn und Vonbun sechsundzwanzig Jahre alt waren. Am 7. Juni 1852 wurde das Paar getraut, das nun endgültig nach Schruns ins Montafon übersiedelte.

Der

Raumausstatter

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Landrichterstraße 5 A - 6 8 3 0 R a n k we i l Tel. 0 55 22 / 44 6 02, Fax DW 18 s c h e r re r. m @ a o n . a t

Dieses Halbrelief des Vorarlberger Sagensammleres und Arztes Dr. Franz Vonbun ist im Schattenburgmuseum zu sehen.

30 Vorarlberger Volkssagen veröffentlicht Dr. Franz Josef Vonbun gilt bis heute als einer der bedeutendsten Sagensammler Vorarlbergs und Liechtensteins. Schon 1847 veröffentlichte er an die dreißig „Volkssagen aus Vorarlberg“ in Wien. 1850 ließ er dieser Ausgabe eine „zweite, vermehrte Auflage“ folgen. 1862 erschienen in Chur Vonbuns „Beiträge zur deutschen Mythologie“. Mit dem genannten Halbrelief gelangten ebenso ein Medizinbuch aus Vonbuns Besitz sowie die auf Pergamentpapier geschriebenen Magister- und Doktorurkunden der Universität Wien in die Sammlung des Schattenburgmuseums. Alle diese Dokumente erinnern uns an diesen wohl ersten bedeutenden Sagensammler Vorarlbergs, der einst seine große Liebe in Feldkirch fand. n 45


MENSCHEN

jubilare von 13. Juni bis 11. September 2015

Die Stadt Feldkirch gratuliert Geburtstage

80.

>> Schnötzinger Ernestine, Feldkirch Stadt >> Fehr Erika, Altenstadt >> Summer Lydia, Altenstadt >> Dreier Werner, Altenstadt >> Wurm Franz, Gisingen >> Schatzmann Josef, Gisingen >> Schatzmann Irma, Gisingen >> Schaffer Erika, Gisingen >> Müller Aloisia, Gisingen >> Schöch Kriemhild, Gisingen >> Manahl Maria, Nofels >> Mursec Stanislav, Tosters >> Etlinger Werner, Tosters >> Hirtenfelder Anna, Tisis >> Dr. Franz Schwärzler, Tisis

85.

>> Frohnwieser Erhart, Feldkirch Stadt >> Weh Helgard, Levis >> Masal Ilse, Nofels >> Gangl Anton, Nofels >> Kosalec Anna, Tosters >> Gruber Theresia, Tosters

90.

>> Wohlgenannt Josefine, Gisingen >> Heck Hermann, Gisingen >> Müller Margarethe, Gisingen >> Biedermann Elfrieda, Gisingen >> Schatzmann Josef, Nofels >> Dr. Georg Mandl, Tisis

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91.

>> Nöbl Margareta, Feldkirch Stadt >> Kathan Huberta, Altenstadt >> Lins Rosa, Gisingen >> Köck Martha, Tisis

92.

>> Jele Margarethe, Feldkirch Stadt >> Moser Gemma, Feldkirch Stadt >> Schmid Paul, Levis >> Nikolatti Rudolf, Gisingen >> Blenke Gisela, Tosters >> Gsteu Anna, Tisis

93.

>> Tamberger Georg, Gisingen >> Neumayer Erna, Gisingen >> Selb Klaudia, Tisis

94.

>> Alton Hildegard, Altenstadt >> Kuster Oskar, Gisingen >> Gieger Herta, Nofels >> Stalzer Sieglinde, Tosters

95.

>> Meyer Aloisia, Sr. Benigna, Feldkirch Stadt >> Zimmermann Cäcilia, Gisingen >> Allgäuer Karoline, Gisingen >> Rusch Hermina, Tisis

96.

>> Huber Theresia, Tosters >> Grömer Agnes, Tisis

99.

>> Madel Agnes, Nofels

100.

>> Frummelt Josefa, Tisis

Goldene Hochzeit >> Reinhilde und Kurt Friessinger, Gisingen

Diamantene Hochzeit >> Elisabeth und Ferdinand Allgäuer, Gisingen

>>

Jubiläen und Geburtstage werden nur dann veröffentlicht, wenn die Jubilare ihre ausdrückliche Zustimmung gegeben haben. Für nähere Informationen wenden Sie sich an den Bürgerservice im Rathaus (Tel. 3041246, buergerservice@feldkirch. at).

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MENSCHEN

alles gute

... zur Goldenen Hochzeit am 29. Juli 2014: Margarete und Gerard Hamel aus Gisingen

… zur Diamantenen Hochzeit am 5. Februar: Ruth und Josef Lenhart aus Tosters

… zur Diamantenen Hochzeit am 10. Februar: Herta und Albert Walser aus Altenstadt

... zum 90. Geburtstag am 10. Februar: Ernst Stampfl aus Tosters

... zum 90. Geburtstag am 19. Februar: Helga Sperandio aus Gisingen

... zur Eisernen Hochzeit am 20. Februar: Erna Mähr-Heinzle und Josef Mähr aus Altenstadt

... zum 90. Geburtstag am 25. Februar: Guido Hohmann aus Nofels

... zum 90. Geburtstag am 1. März: Theodora Köck aus Tisis

... zum 90. Geburtstag am 3 . März: Rosa Gutwinski aus Feldkirch

... zum 90. Geburtstag am 3. März: Karl Pümpel aus Tosters

... zum 95. Geburtstag am 7. März: Roland Reiner aus Feldkirch

... zum 95. Geburtstag am 8. März: Anna Enzenhofer aus Gisingen

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MENSCHEN

ÜBER DIE CHANCEN VORGEBURTLICHER UNTERSUCHUNGEN

„Wissen ist für mich die reifere Alternative ...“ Dr. Matthias Scheier hat sich ganz der vorgeburtlichen Diagnostik und Behandlung von Kindern verschrieben. Seit Oktober 2013 führt er die vorarlbergweit einzige fetalmedizinische* Praxis in Feldkirch. Wo Kinder durch seine Behandlungen besonders profitieren, wie Eltern mit schwierigen Diagnosen umgehen und wie ihn seine Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit bis heute prägt, darüber spricht er im Interview. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Herr Dr. Scheier, wieso haben Sie gerade Feldkirch als Standort für Ihre Praxis gewählt? Nachdem ich Patienten aus dem ganzen Land, aber auch aus der Schweiz, aus

Süddeutschland und weiter her habe, war es mir wichtig, mit meiner Praxis in der Nähe eines Bahnhofes zu sein. Und der beste Bahnhof in Vorarlberg ist Feldkirch (lacht). Für schwangere Frauen ist es praktisch, mit dem Zug zu uns zu kommen und hier an der Waldfriedgasse 4 haben wir den idealen Platz gefunden. Die Möglichkeiten der Fetalmedizin sind breit. Sollen denn möglichst viele Frauen vorgeburtliche Untersuchungen dieser Art in Anspruch nehmen? Früher gab es die Pränataldiagnostik, eine Diagnose ohne nachfolgende Behandungsmöglichkeiten. Das hat sich deutlich verändert: Heute können wir z.B. Kindern im Mutterleib Blut spenden, wenn sie unter Blutarmut leiden. Wir operieren Kinder im Mutterleib. Oder ganz neu ist, dass das Risiko einer sogenannten Schwangerschaftsvergiftung, an der fünf Prozent aller Schwangeren leiden, bereits in der zwölften

Schwangerschaftswoche abgeschätzt werden kann und dadurch eine Prophylaxe möglich wird. Die Wahrscheinlichkeit für diese Erkrankung kann damit um 50 bis 90 Prozent reduziert werden. Wir behandeln auch immer mehr ältere oder kranke Schwangere. Bei diesen Frauen wird beispielsweise überwacht, ob die Kinder richtig wachsen. Oder sie werden rechtzeitig entbunden, bevor es zu einem Sauerstoffmangel kommt … Daher würde ich sagen, ja, möglichst viele Frauen sollen die Möglichkeit der fetalmedizinischen Untersuchungen in Anspruch nehmen. Welches sind zur Zeit die häufigsten Gründe, wieso die Frauen zu Ihnen kommen? Der häufigste Grund ist, dass sie sich vergewissern möchten, dass mit ihrem Kind alles in Ordnung ist. Dann gibt es Frauen, die schon älter sind, an Er*Die Fetalmedizin beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des ungeborenen Kindes.

alles gute

... zur Goldenen Hochzeit am 9. März: Elfriede und Herbert Melk aus Gisingen

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... zum 90. Geburtstag am 23. März: Elsa Ganath aus Altenstadt

... zum 90. Geburtstag am 2. April: Anna Plattner aus Gisingen

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MENSCHEN < Dr. Scheier behandelt als Fetalmediziner Erkrankungen von noch ungeborenen Kindern.

krankungen leiden oder Medikamente nehmen. Zwillingsschwangerschaften behandeln wir oft im Hinblick auf das Zwillingstransfusionssyndrom … Könnten Sie kurz erklären, worum es sich dabei handelt? Ein Teil der eineiigen Zwillinge hat einen gemeinsamen Mutterkuchen und die Kinder sind über Gefäße miteinander verbunden. Dadurch kann es zu einer ungleichen Verteilung des Blutes zwischen den beiden Kindern kommen. Das kann auf der einen Seite zu Herzinsuffizenz oder Herzversagen, auf der anderen Seite zu einem Versagen der Nieren führen. 15 Prozent der Kinder mit gemeinsamem Mutterkuchen erkranken so schwer, dass sie entweder sterben oder, wenn sie überleben, zu 50 Prozent behindert sind. Durch eine Operation können wir die Gefäße, die die Kinder verbinden, veröden. Dieser Eingriff ist nicht ganz harmlos, er ver-

... zur Goldenen Hochzeit am 2. April: Liselotte und Johann Strigl aus Gisingen

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bessert die Prognose aber dramatisch. Die ersten derartigen Behandlungen hat man knapp vor der Jahrtausendwende gemacht. Seit 2005 führen auch wir diesen Eingriff durch und ich habe an der Frauenklinik Innsbruck bisher zirka 60 Kinder operiert. In welchen Bereichen ist der Nutzen der Fetalmedizin für Sie besonders hoch? Speziell bei Kindern, die Erkrankungen haben, die vorgeburtlich behandelt werden können. Das sind z.B. Kinder, die nicht richtig wachsen. Aber auch bei Herzfehlern ist die Fetalmedizin wichtig. Wenn man einen Herzfehler bereits vor der Geburt erkennt, ist die Prognose für das Kind nach der Geburt viel besser.

Entscheidungen. Welche Rolle kommt Ihnen als Arzt dabei zu? Unsere Aufgabe ist es, zuerst einen genauen Befund zu erheben. Wenn wir eine Erkrankung diagnostizieren, dann können wir meistens eine Prognose für das Kind festlegen. Ungewissheit ist für die betroffenen Frauen sehr belastend. Wenn z.B. Patientinnen zugewiesen werden, deren Gynäkologe einen Herzfehler des Kindes vermutet, dann geben wir innert 24 Stunden einen Untersuchungstermin, um diese Unsicherheit möglichst schnell zu beseitigen. Selbst wenn sich ein Verdacht erhärtet und das Kind erkrankt ist, stelle ich immer wieder fest, dass es den Frauen mit genauer Kenntnis der Erkrankung und der Behandlungsmöglichkeiten besser geht, denn die Phantasie ist oft schlimmer als die Realität. Wenn das Kind einen schweren Herzfehler hat und nicht überleben wird, dann ist unsere Aufgabe, dieses Kind und seine Eltern zu begleiten und z.B. nach der Geburt unnötige Behandlungen zu verhindern.

Das Wissen über Erkrankungen des ungeborenen Kindes stellt einen mitunter vor schwierige

Ist für Sie Wissen in jedem Fall die bessere Alternative? Ob es die bessere ist, ist immer schwierig zu sagen. Für mich ist es jedenfalls die reifere Alternative. Wenn sich Eltern die Frage stellen: „Was bedeutet es für uns, wenn unser Kind behindert ist?“, dann kann das wichtige Reifungspro-

... zum 90. Geburtstag am 11. April: Maria Meusbuger aus Tosters

... zum 95. Geburtstag am 14. April: Resi Schögl aus Feldkirch

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MENSCHEN

>

zesse in Gang setzen. Ich habe Patientinnen, die einen Ersttrimestertest machen lassen und sagen: „Mich interessiert nicht, ob mein Kind ein Down Syndrom hat. Wissen will ich aber, ob mein Kind einen Herzfehler hat oder ob bei mir ein Risiko für eine Schwangerschaftsvergiftung besteht.“ So können sie dem Kind eine entsprechende Prophylaxe zukommen lassen. Das finde ich eine reife Form im Umgang mit diesem Wissen: Man trifft für sich die Entscheidung, was einem wichtig ist. Ich respektiere aber auch, wenn eine Frau sagt, dass ein Kind mit Down Syndrom sie in ihrer Lebenssituation überfordert. Gerade in einer Zeit, in der der Staat wichtige Aufgaben im Gesundheits- und Bildungsbereich nicht mehr wahrnimmt, wo eine Entsolidarisierung auch in anderen Bereichen stattfindet, ist das Sorgen für Kinder für viele schwierig geworden. Haben die Diagnosemöglichkeiten der Fetalmedizin Einfluss auf die Anzahl der Kinder, die mit Down Syndrom zur Welt kommen? Dem Down Syndrom wird in unserer Gesellschaft – auch aus rechtlichen Gründen – ein großer Stellenwert eingeräumt. Es gibt aber andere Erkrankungen, die viel häufiger und schwerwiegender sind: Frühgeburten zum

Beispiel. Ich selbst stelle die Diagnose Down Syndrom sehr selten. Wenn man sagt, dass 90 Prozent der Schwangeren bei der Diagnose Down Syndrom die Schwangerschaft unterbrechen, dann stimmt das so nicht. Es sind 90 Prozent jener Frauen, die sich extra deswegen untersuchen lassen. Ein Teil der Frauen lässt sich auf das Risiko für das Down Syndrom gar nicht untersuchen, weil es für sie unbedeutend ist.

„Wir haben vor zwei Jahren den ersten Kongress in Feldkirch veranstaltet. Das große Echo hat gezeigt, dass es einen Bedarf an Fortbildung zu Themen der Fetalmedizin gibt.“ Dr. Matthias Scheier

Nach Ihrer Ausbildung zum Allgemeinmediziner waren Sie Ende der 80er-Jahre längere Zeit in Uganda und Zimbabwe. Wirken sich Ihre Erfahrungen

als Entwicklungshelfer auf Ihre heutige Arbeit noch aus? Ich war damals in einem Spital tätig mit 240 stationären und 500 ambulanten Patienten pro Tag. Wir hatten 1500 Risikogeburten im Jahr und ich war der einzige Arzt. Wir hatten kein einziges Ultraschallgerät. Als Laborwerte war nur verfügbar, was ich selbst am Samstag analysiert habe. Wir haben in Afrika z.B. öfters Frauen von einem Kind entbunden und erst nach der Geburt bemerkt, dass sie noch ein zweites Kind im Mutterleib hatten. Unser Ziel war es, dass die Mütter überlebten. Diese Frauen hatten zwischen sechs und acht Kinder. Wenn in Afrika eine Mutter von so vielen Kindern verstirbt, ist das nicht nur menschlich, sondern auch sozial eine riesige Katastrophe. Die Müttersterblichkeit ist heute 100 Mal höher als bei uns und eines der größten medizinischen Probleme Afrikas. Um die Kinder konnten wir uns – so schlimm das klingt – nicht

... zur Diamantenen Hochzeit am 19. April: Brigitta und Arnold Baratto aus Gisingen

... zur Diamantenen Hochzeit am 23. April: Elfriede und Werner Tusch aus Levis

Sie haben auch eine psychotherapeutische Ausbildung. Ist das eine hilfreiche Ergänzung in Ihrer Arbeit? Die psychotherapeutische Ausbildung ist im Patientengespräch, in der Begleitung von Frauen, deren ungeborene Kinder krank sind, von unschätzbarem Vorteil. Oft ist die Diagnose einer kindlichen Erkrankung ein Schock für die Frauen und in dieser Situation ist dieses Wissen sehr hilfreich. Ich selbst mache jedoch keine Psychotherapien und vermittle die Frauen an andere Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.

Alles gute

... zum 90. Geburtstag am 15. April: Roland Wehinger aus Gisingen

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MENSCHEN

kümmern. Daher sag ich, was wir hier in Europa heute machen können, ist ein sehr großer Luxus. Sie haben eine Lehrbefugnis für Gynäkologie und Geburtenhilfe an der Universität Innsbruck seit 2012. Unter dem Titel „Fetaleducation“ betreiben Sie eine Fortbildungsplattform in Vorarlberg. Weiterbildung ist Ihnen ein besonderes Anliegen? Es war mir schon in Innsbruck als Leiter der Fetalmedizin ein großes Anliegen, die jungen Mitarbeiter auszubilden. Hier in Vorarlberg arbeiten wir mit einem Netzwerk. Die niedergelassenen Ärzte überweisen ihre Patienten und ich versuche, die neuesten Erkenntnisse in den niedergelassenen Bereich zu bringen. Wir haben vor zwei Jahren den ersten Kongress veranstaltet. Damals haben wir gehofft, dass 70 Kongressbesucher kommen würden. Schlussendlich waren es 140 Teilnehmer aus ganz Österreich, aus der Schweiz und aus Süddeutschland. Das Echo hat gezeigt, dass es einen Bedarf an Fortbildung zu Themen der Fetalmedizin gibt. Durch meine Forschungs- und Ausbildungsaufenthalte in London und Barcelona habe ich Kontakte zu zahlreichen Experten. Ende Mai wird es ein Seminar zu Spina bifida

... zum 90. Geburtstag am 24. April: Gertrud Gayer aus Altenstadt

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(Anm. d. Red.: offener Rücken) im Montforthaus geben, wo Prof. Martin Meuli, Chefarzt am Kinderspital Zürich und ein Pionier der Fetalchirurgie, über neue Behandlungsmethoden, insbesondere über die Operationen im Mutterleib, referiert. Was wünschen Sie sich für Ihre weitere Arbeit? Der Großteil der Schwangerschaften verläuft ohne große Probleme. Unser Ziel ist es, jene Frauen und Kinder, die eine spezielle Betreuung benötigen, möglichst frühzeitig zu erkennen und gemeinsam mit den niedergelassenen Frauenärztinnen und Frauenärzten nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu begleiten. Die rechtzeitige Diagnostik und Therapie kann hier auf das Leben des Kindes und der ganzen Familie einen mitunter jahrzentelang andauernden Einfluss haben. Dafür wünsche ich mir eine bessere Unterstützung der Patientinnen durch die Sozialversicherungen, weil die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen diese Aufgaben immer weniger wahrnehmen. Medizinisch hoffe ich, dass wir künftig auch Frauen, die unter Krankheiten leiden, die sich auf die Schwangerschaft negativ auswirken, besser betreuen können. Dazu zählen z.B. Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen oder Frauen,

... zur Goldenen Hochzeit am 26. April: Hannelore und Helmut Lins aus Tisis

die regelmäßig Medikamente benötigen. Das wird der nächste Schwerpunkt sein, an dem wir derzeit gemeinsam mit Experten einer Londoner Spezialklinik arbeiten. n

PD Dr. Matthias Scheier >> Geb.:1958 >> Medizinstudium in Innsbruck; 1988– 1992 Entwicklungshilfe in Zimbabwe und Uganda, Afrika; 1992– 1996 Ausbildung zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe im LKH Feldkirch; Ausbildungs- und Forschungsaufenthalte zur Fetalmedizin in London und Barcelona; >> 2002–2012 Ambulatorium für Fetalmedizin in Lustenau; 2004–2012 Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Innsbruck (Leitender Arzt der Fetalmedizin), 2012 Habilitation und Lehrbefugnis an der Medizinischen Universität Innsbruck; seit 2013 Fetalmedizinisches Zentrum in Feldkirch und freier Mitarbeiter an der Frauenklinik Innsbruck Zentrum für Fetalmedizin Waldfriedgasse 4, Tel. 378 670, info@fetalmedizin.com www.fetalmedizin.com

... zur Eisernen Hochzeit am 29. April: Edith und Rudolf Flatz aus Tosters

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PANORAMA

< 100 Zauberer, Musikanten, Akrobaten und Jongleure erwarten die Besucher beim Gauklerfest.

Auflösung zum StraßennamenQuiz vom März 31. Juli und 1. August

Gauklerfest 2015 Rund 100 Zauberer, Musikanten, Akrobaten und Jongleure werden am Freitag, 31. Juli und am Samstag, 1. August die Montfortstadt in ein fröhliches Freilufttheater verwandeln. Höhepunkt ist die große Abschluss-Show im Gymnasiumhof am Samstag ab 19.30 Uhr.

Zwei Tage lang werden Einzelkünstler bzw. Gruppen aus der ganzen Welt die Montfortstadt in eine Welt der Attraktionen und Illusionen entführen. Verrücktes, Schräges, Lautes, aber auch

Leises ist zu erleben und zu beklatschen. Kinder und Erwachsene werden gleichermaßen fasziniert und begeistert sein. Die Gaukler erhalten keine fixe Gage, sondern leben vom und mit dem Publikum, dazu gehört neben dem Mitmachen bei den Darbietungen und dem Applaudieren auch das Spenden von Hutgeld. n

>>

Fr, 31. Juli, 14 bis 23 Uhr Sa, 1. August, 10 bis 19 Uhr in der Feldkircher Altstadt Sa ab 19.30 Uhr Abschluss-Show im Gymnasiumhof www.feldkirch.travel

Elisabeth Amann war Hausfrau und Mutter. Nach ihr wurde der „ElisabethSpielplatz“ benannt. Im Jahre 1929 wandte sich der nach Missouri ausgewanderte Johann Baptist Amann an die Stadt Feldkirch wegen seines in der Vorstadt befindlichen, ererbten Hauses. Er schlug vor, es abzureißen und auf dem Gelände einen Spielplatz zu errichten. Da dies aus bautechnischen Gründen undurchführbar war, schlug die Stadt vor, das Haus zu verkaufen und den städtischen Garten vor dem Zeughaus in einen Spielplatz umzugestalten und diesen nach Elisabeth Amann, der Mutter des edlen Spenders, zu benennen. Dies wurde durchgeführt und auf der Hauswand des Zeughauses die Aufschrift „ElisabethSpielplatz“ angebracht. n Quelle: Prof. Mag. Rainer Lins, Straßennamen von Feldkirch

Alles gute

... zur Diamantenen Hochzeit am 30. April: Irmgard und Christian Gopp aus Tosters

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... zur Goldenen Hochzeit am 30. April: Rosmarie und Othmar Rederer aus Nofels

... zum 90. Geburtstag am 6. Mai: Elisabeth Wieser aus Altenstadt

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VERANSTALTUNGEN

KULTURELLE VIELFALT SICHTBAR MACHEN

„Unsere Heimat“ Am 19. Juni lädt die Stadt Feldkirch zu einem interkulturellen Fest in die Marktgasse. Dieses Fest ist zugleich Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die unter dem Motto „Unsere Heimat“ kulturelle Vielfalt sichtbar machen und zum Dialog einladen.

Bereits seit 2004 findet jährlich in der Feldkircher Innenstadt ein interkulturelles Fest mit Musik, Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten aus vielen ver-

schiedenen Ländern statt. In den letzten Jahren war diese Veranstaltung sehr erfolgreich, nicht zuletzt aufgrund des Engagements von zahlreichen Vereinen. Veranstaltungsreihe Das interkulturelle Fest ist der Auftakt zu einer ganzen Reihe unterschiedlichster Veranstaltungen, die zum Austausch, zu Diskussionen und zum Zusammenkommen anregen. Das gesamte Programm liegt Feldkirch aktuell bei oder ist im Büro für Integration, Schmiedgasse 5, erhältlich. Online abrufbar sind die Veranstaltungen unter www.feldkirch. at/integration. n

>>

Das Interkulturelle Fest findet am 19. Juni von 15 bis 19 Uhr am Sparkassenplatz Feldkirch statt.

„Kinderstadt“ sucht Helfer! Nach dem großen Erfolg der Kinderstadt „KleinFeldkirch“ in den letzten Jahren wird dieses Projekt mit und für Kinder 2015 abermals angeboten. Für die Durchführung der Kinderstadt werden jedoch noch ehrenamtliche Helfer gesucht. „KleinFeldkirch“ ist eine Stadt für Kinder und Jugendliche von sieben bis zwölf Jahren, in der sich diese spielerisch mit der „städtischen Wirklichkeit“ auseinandersetzen. Die Kinderstadt ist keine Schule, kein Kindergarten, keine Tagesbetreuungsstätte und keine Jugendgruppe, sondern Spiel- und Entwicklungsraum von und für Kinder. Ziel ist es, die Kinder zur aktiven Teilnahme am Leben im Gemeinwesen zu motivieren. Dies geschieht in den verschiedensten Bereichen: beim Arbeitsamt genauso wie in der Bank, in den verschiedenen handwerklichen FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

Berufen, an der Universität, beim Stadttheater, der Stadtzeitung, dem Bauhof, der Stadtverwaltung, im Stadtrat, im Gasthaus uvm. Für die Betreuung der Kinderstadt im Alten Hallenbad werden vom 24. August bis 11. September, Montag bis Freitag von 9.30–16.30 Uhr, Ehrenamtliche gesucht, die als Animateure, Orientierungshilfe, Partner, Beispielpersonen oder Vermittler im gemeinsamen Spielfeld stundenweise oder für einzelne Tage agieren wollen. Der fulminante Erfolg der Kinderstadt „KleinFeldkirch“ ist nicht zuletzt auf den beherzten Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer zurückzuführen. n

>>

Beratung gerade in stürmischen Zeiten Immer wieder stellt uns das Leben vor neue Herausforderungen. Gerne beraten wir Sie zu Fragen in den Bereichen: • • • • •

Partnerschaft und Familie Trennung und Scheidung Erziehung psychische Belastung Obsorge-, Besuchsrecht oder Unterhalt

Ehe- und Familienzentrum Herrengasse 4; 6800 Feldkirch T 05522/74139; www.efz.at beratungsstellen-efz@kath-kirche-vorarlberg.at

Bei Interesse melden Sie sich bitte im Jugendservice der Stadt Feldkirch unter Tel. 304-1287 oder unter jugend@feldkirch.at.

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VERANSTALTUNGEN

termine im juni, JULI, AUGUST UND SEPTEMBER 2015

Für Seniorinnen und Senioren Feldkircher Seniorenbund Ansprechperson: Rudolf Neumayer, Tel. 726 53, EMail: apidur@lampertmail.at Freitag

3. Juli 12.15: Abfahrt vom Busplatz mit Müller-Touristik zum Landestreffen des Vorarlberger Seniorenbundes in Andelsbuch. Kostenlos. Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91 Donnerstag

16. Juli ab 12.00: Grillmittag im ESV Levis, Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91

Donnerstag

Täglich

3. September 10.00: ab Milchhof Feldkirch zur Radsternfahrt des Vorarlberger Seniorenbundes nach Koblach Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91

Wandern 8.00: ab Gisingen Viehgatter, eine zirka einstündige Wanderung

Dienstag–Donnerstag

22.–24. September Fahrt ins Blaue, Anmeldung bis 14. August bei Rudolf und Resi Neumayer

Seniorenrunde gisingen Alle Veranstaltungen im Pfarrheim Ansprechperson: Julita Hilby, Tel. 0676/441 39 12

Jeden Dienstag

kegeln 9.30–14.30: Gasthaus Krone, Koblach-Straßenhäuser Sonntag Dienstag

23. Juni, 1., 15. und 29. September 14.30: Tanzen mit LiveMusik im Gasthaus Löwen in Tisis Jeden Donnerstag

Jassen ab 14.00: im Gasthaus Löwen in Nofels

Donnerstag

20. August 7.30: Abfahrt vom Busplatz mit Müller-Touristik zum Landeswandertag des Vorarlberger Seniorenbundes in Brand Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91

Dienstag

Jeden Mittwoch

23. Juni 14.00: Grillfest

Nordic-Walking 9.00: ab Milchhof Gisingen, zirka eine Stunde

Donnerstag

pensionistenverband ortsgruppe feldkirch Ansprechperson: Rosmarie Kirschner, Tel. 771 45

27. August Bergfrühstück oder Brunch (Ausweichtermin bei Schlechtwetter), weitere Informationen folgen im Mitteilungsblatt 3/2015 Anmeldung bei Rudolf und Resi Neumayer 54

Dienstag

8. September 14.00: Jassen und Spielen

Donnerstag–Freitag

25.–26. Juni Ausfahrt nach Furtwangen im Schwarzwald Mittwoch

1. Juli Wanderung durch die Alploch- und Rappenlochschlucht. Bei schlechtem Wetter Terminverschiebung!

19. Juli Teilnahme am Levnerfest mit einem Kaffee- und Kuchenstand Montag–Freitag

14.–18. September Herbstreise nach Lienz in Osttirol

Sozialkreis tosters Ansprechperson: Helga Metzler, Tel. 783 81 Dienstag

8. September Ausflug nach Lech, Näheres siehe Pfarrblatt Tosters

sozialkreis levis Ansprechperson: Roswitha Avedikian, Tel. 396 37 Dienstag

8. September 14.00: gemütliches Beisammensein – wir freuen uns auf ein Wiedersehen! FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


VERANSTALTUNGEN

Gesunder Lebensraum Gisingen Anfragen zu allen Veranstaltungen des Gesunden Lebensraumes Gisingen unter Tel. 0650/928 00 93

Donnerstag

20. August Tagesausflug „Alpstein“ CH Donnerstag

3. September Wanderung RappenlochSchlucht

Jeden Dienstag ab 4. August

Evangelische Pfarrgemeinschaft feldkirch Alle Veranstaltungen in der Evangelischen Pauluskirche im Gemeindesaal, Bergmanngasse 2 (Kirche-Untergeschoss) Anprechperson: Barbara Wedam, Tel. 0699/112 054 32

Donnerstag

10. September Landeswandertag

Seniorenreferat der stadt Feldkirch Ansprechperson: Sandra Kaufmann, Tel. 304-12 32

Mittwoch

15. Juli 22.30: Praktische Sternenkunde: Das freie Auge und ein einfacher Feldstecher genügen, um uns das Staunen zu lernen. Wie kann man sich am Himmel orientieren? Was kann man mit bloßem Auge erkennen? Was zeigt der Feldstecher und was bringt ein größeres Fernrohr? Findet nur bei klarem Himmel statt. Beitrag: Kostenlos Anmeldung erforderlich!

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„V’rzella und losa“ 9.00–10.30: im LebensRaum, Treffpunkt für Menschen, die gerne in gemütlicher Runde fröhlich sind und miteinander reden möchten

Seniorenbörse feldkirch Senioren helfen Senioren, Tel. 0676/441 01 00, E-Mail: info@seniorenboerse-feldkirch.at, www.seniorenboerse-feldkirch.at:

Materialeintrag aus dem All, den Kreislauf der Gesteine, die globale Luftzirkulation und vieles mehr gesprochen. Beitrag: Kostenlos Anmeldung erforderlich!

Jeden Mittwoch

Zentrale 9.00–11.00: Tosters, Langäckerweg 4 („Betreutes Wohnen“ hinter dem Haus Tosters) Jeden Montag

AuSSenstelle 9.00–11.00: Gisingen, Hauptstraße 52a (BäckereiCafé Montfort)

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Mittwoch

9. September 15.00: Seniorennachmittag

Vorarlberger seniorenring Ortsgruppe Feldkirch Ansprechperson: Werner Danek, Tel. 0699/128 562 17 Donnerstag

16. Juli Wanderung „Gipslöcher“

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Mittwoch

1. Juli 19.00: Astronomie zum Staunen: Unsere Erde zeichnet sich durch eine Reihe von Besonderheiten aus, die menschliches Leben erst möglich macht. Der Vortrag beginnt bei den Anfängen des Sonnensystems und führt bis hin zur Gegenwart. Auch die Rolle des Mondes und der übrigen Planeten wird erörtert. Es wird über den inneren Aufbau der Erde, über die Strahlungen und den

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PANORAMA

„Konzert“ bedeutet wetteifern, kämpfen, streiten („concertare“)

Montforter Zwischentöne „streiten – Zum Glück Konflikt?!“ Das Sommerprogramm der „Montforter Zwischentöne“ widmet sich in Wort und Musik dem Streit als geglücktem Dialog. Vom 1. bis 5. Juli werden die Potenziale von Konflikten beleuchtet.

Die Sommerausgabe der „Montforter Zwischentöne“ findet vom 1. bis 5. Juli unter dem Titel „streiten – Zum Glück Konflikt?!“ statt. Bei insgesamt sieben Veranstaltungen sind neben Musikern auch Wissenschaftler verschiedenster Fachgebiete sowie Protagonisten aus der Region zu erleben. Streit als Potenzial Im Mittelpunkt stehen das Potenzial des Streits und die Produktivität des Konflikts. „Streit“ bzw. „Kampf“ ist der Wortstamm von „Konzert“ und kann daher als dessen schöpferische DNA gesehen werden: ‚concertare‘ (ital./ 56

lat.) heißt wetteifern, kämpfen, streiten, disputieren. In Feldkirch setzen sich die Künstler in ganz unterschiedlichen Konzertformaten mit dem Konflikt als Quelle von Erkenntnis, dramatischer Spitzenleistung und Schönheit auseinander. Musik und Schwurgerichtssaal Am 1. Juli dreht sich alles um Krieg und Frieden. Diesen Abend werden Musiker des Feldkircher Ensembles „Musik in der Pforte“ mit Solisten des südafrikanischen Bochabela String Orchesteras gestalten. Spannend wird es am 2. Juli bei einem Duell der besten Plädoyers zwischen der Berliner Richterin AnneRuth Moltmann-Wilisch und dem Vorarlberger Anwalt Ekkehard Bechtold zu Pro und Kontra Mediation beziehungsweise dem Match der besten Advokaten. Es kommentiert der Schweizer Klarinettist Claudio Puntin. Meister Alter Musik Bei „Kontra.Punkt“ mit Jordi Savall und seinem Ensemble Hespèrion XXI

geht es am 4. Juli um das „musikalische Streitgespräch“. Zu den „Montforter Zwischentönen“ bringt er, in Resonanz auf den Sommerschwerpunkt „streiten – Zum Glück Konflikt?!“, das Glück der schönsten Kompositionen der Kontrapunkt-Technik mit. Es erklingen unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Orlando di Lasso, Samuel Scheidt, John Dowland, Matthew Locke, Alfonso Ferrabosco, Biagio Marini und Henry Purcell. Spielregeln des Versöhnens Die „Montforter Zwischentöne“ enden am 5. Juli mit zwei befriedenden Veranstaltungen: In der Matinee „versöhnen – Über das Beenden des Streits“ spricht einer der renommiertesten Konfliktforscher Europas, Friedrich Glasl, über die Spielregeln des Versöhnens, im Dialog mit dem Akkordeonisten Pascal Contet, dem Holocaustexperten Werner Dreier, der Ordensfrau Melanie Wolfers und der Gambistin Romina Lischka. Am Abend verwandelt sich für „Arena – Musikalische Duelle“ der große Saal im FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


< Präsentierten das aktuelle Programm (v.li.): Folkert Uhde, Hans-Joachim Gögl und Montforthaus-Geschäftsführer Mag. Edgar Eller.

Montforthaus in einen Turnierplatz, auf dem Laute gegen Laute, Stimme gegen Trompete, Geige gegen Geige spielen. Programm in drei Akten Das im Januar 2015 eröffnete Montforthaus, Kongress- und Kulturzentrum, setzt in Feldkirch neue Zeichen. Die eigene Reihe „Montforter Zwischentö-

ne“ wird von Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde ausgerichtet. Sie finden an drei Wochenenden im Jahr statt und widmen sich jeweils einem Hauptthema. Die Programmreihe greift Themen auf, die mit jahreszeitlich verbundenen Stimmungen, Bräuchen und Festen sowie unserem Lebensalltag verbunden sind. n

Tickets und Infos >> Tickets: auf www.v-ticket.at, an allen Vorverkaufsstellen, am Tourismuscounter in Feldkirch (Tel. 734 67, tourismus@feldkirch.at) und an der Abendkasse >> Informationen: Das vollständige Programm sowie alle weiteren Informationen finden Sie unter www.montforter-zwischentoene.at. >> Vorschau: Das „Montforter Zwischentöne“-Jahr 2015 findet vom 16. bis 29. November unter dem Titel „glauben – Zwischen Zweifel und Offenbarung“ seinen Abschluss. Die Besucher dürfen sich wieder auf eine Vielzahl an namhaften Künstlern oder auch Attraktionen in Feldkirch freuen. Mitwirken werden der austro-amerikanische Lichtkünstler Erwin Redl, die japanisch-österreichische Geigerin Midori Seiler, der Ganahl-Steg über die Ill und die Szenografin Rose Epple sowie der Alphorn-Virtuose Balthasar Streiff.

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AUS ALTEN ZEITEN

Die Spinnerei F.M. Hämmerle in Gisingen

Wie eine Firma einen ganzen Stadtteil geprägt hat Am 19. Juni wird im Programm „Lebenslust und Tatendrang“ der Stadt Feldkirch ein Erzählnachmittag über das frühere Alltagsleben in der „Hämmerle Siedlung“ angeboten. Die bis heute Spezialgarne produzierende Spinnerei F.M. Hämmerle dominiert seit fast 120 Jahren das Wirtschaftsleben von Gisingen und Feldkirch. Ein Blick in die Firmenchronik gibt Auskunft über die Geschichte der Fabrik und ihrer Arbeiter.

Von Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik

Der 1815 geborene Dornbirner Unternehmer Franz Martin Hämmerle legte 1846 mit dem Kauf einer Fabrik in Dornbirn-Steinebach den Grundstein 58

für eine der größten Textilfabriken Vorarlbergs. Ausschlaggebend für die Betriebsstandortauswahl war damals die Verfügbarkeit von Wasserkraft. Über Wasserräder und später über Turbinen wurde die Antriebskraft für Spinnmaschinen und mechanische Webstühle gewonnen. Die Firmenleitung stellte 1888 fest, dass die Wasserkraft der Ill im Raum Gisingen industriell noch ungenutzt war. Sie kaufte daher Grundstücke, erwarb die Wasserrechte der Nofler Müllerfamilie Ludwig Beck und von Josef Köchle sein Haus mit Wasserwerk. Unterhalb der Kapfschlucht wurde 1892 der Werkskanal errichtet, der Wasser aus der Ill zum Kraftwerk führte. 1892 verkaufte die Gemeinde Altenstadt (Gisingen war Altenstädter Ortsteil) an die Firma ein 20 Hektar großes Grundstück, auf dem die Fabrik errichtet wurde. Die Planung übernahmen ein Schweizer Architekturbüro und der Dornbirner Joseph Anton Albrich. Hinter einer neoklassizistischen Schau-

fassade befindet sich ein Flachbau, der damals Aufsehen erregte. Eine moderne Belüftungsanlage saugte den Baumwollstaub ab und sorgte für Luftaustausch. Tageslicht fiel über die Fenster des Sheddaches in die Arbeitsräume. In einem Wasserturm wurde für Feuerlöschzwecke Wasser bereitgehalten, in einem mit mehreren Turbinen ausgestatteten Kraftwerk die Energie für den Maschinenantrieb gewonnen. Die Turbinen trieben eine Hauptwelle an, die ihre Kraft über Transmissionen zum Antrieb der Spinnmaschinen lieferte. Erst sehr spät erfolgte ein elektrischer Antrieb der Maschinen. Am 27. Juli 1894 konnte das erste Garn an den Ringspinnmaschinen gesponnen werden. Das hier erzeugte Garn wurde an die Webereien in Dornbirn geliefert. Eine Werksbahn, übrigens die erste elektrisch betriebene normalspurige Eisenbahn in Österreich, wurde für die Zufuhr der Rohbaumwolle und den Garntransport genutzt. Eine reFELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


AUS ALTEN ZEITEN

< 1895 waren im Spinnereibetrieb von F.M. Hämmerle zirka 270 Mitarbeiter beschäftigt.

> 1892 wird der Werkskanal errichtet. Im Bild der Bauabschnitt im Bereich der Kapfschlucht. > Nach Fertigstellung des Werkskanals wurde 1893 mit dem Bau des Fabriksgebäudes begonnen.

staurierte Lokomotive dieser Bahn steht heute noch im Lokschuppen der Firma. Betriebswohnungen Bereits 1893 wurde mit dem Bau des Portierhauses (Hämmerlestraße 24), des Direktorhauses (Hämmerlestraße 38) und der drei „Meisterhäuser“ (Hämmerlestraße 46, 48 und 50) begonnen. Unter „Meister“ verstand man die Fabriksaufseher, die Abteilungsleiter. Baumeister Schöch musste diese Häuser innerhalb eines halben Jahres fertigstellen, ansonsten drohte ihm eine „Pönale“ (Geldstrafe). Der Auftrag für die Wohnhäuser wurde drei Tage vor dem Auftrag für den Fabriksbau erteilt. 1899 wurde das Buchhalterhaus, in dem sich heute der Kindergarten befindet, errichtet. Die ersten Arbeiter stammten aus der Region, wohnten in ihren eigenen Häusern oder den Häusern ihrer Eltern. Der wirtschaftliche Erfolg des noch jungen Unternehmens führte zur Anstellung neuer Mitarbeiter, die aus FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

dem Trentino stammten. Da die Fabrik auf „freiem Feld“ errichtet worden war, ohne älteren Wohnbaubestand in der Nähe, mussten Wohnungen für die „Zugereisten“ geschaffen werden. Die Fabriksleitung errichtete auf den Feldern gegenüber der Fabrik Mehrfamilienhäuser. Zwischen 1900 und 1908 entstanden drei Häuser, 1924 nochmals ein Arbeiterhaus, die unter dem offiziellen Namen „ Hämmerle Siedlung“ – bis 1974 war die offizielle Bezeichnung „Hämmerle Kolonie“ – bekannt sind. Den Baugrund für die Siedlung, immerhin 29.000 Quadratmeter, hatte die Firma von der Stadt Feldkirch gekauft. Es waren dies die ehemaligen sogenannten „Stadtteile“, Ackergründe, die die Stadt Feldkirch bis Ende des 19. Jahrhunderts an Bürger verpachtet hatte. Die Wohnungen in den ersten Häusern bestanden im Erdgeschoss aus einer Küche, Zimmer und einem Abort, im zweiten Stock gab es zwei Zimmer und eine Dachkammer. Die Wohnungen

hatten zirka 90 Quadratmeter Wohnfläche. Das 1906 nach Plänen des bekannten Architekten Otto Mallaun errichtete Haus Nr. 5, jetzt Hämmerle Siedlung 12–16, war von der Wohnfläche her kleiner, es waren nur mehr 60 Quadratmeter pro Familie vorgesehen, wobei die Küche als Wohnküche diente. Jede Wohnung hatte hier ihren eigenen Eingang, das Haus ist durch seine wuchtige Dachgestaltung geprägt. In diesem Haus Nr. 5 gab es 15 Wohnungen. Die Wohnungen waren mit elektrischem Licht versorgt. Die Installation nahm der Vorarlberger Elektropionier Albert Loacker vor. Das ein Jahr später wiederum von Mallaun errichtete Haus war etwas kleiner und hatte nur zwölf Wohnungen, die jeweils aus drei Zimmern und einer Wohnküche bestanden. In jeder Gasse gab es einen Brunnenschacht, aus dem Wasser geholt werden musste. 1906 musste dieser Schacht wegen Wassermangels um einen halben 59

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AUS ALTEN ZEITEN

< Kinder in den Dreißigerjahren vor einem Haus der Hämmerle Siedlung, „Hämmerle Kolonie“ genannt.

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Meter vertieft werden. 1955 und 1956 wurden Wasser- und Abwasserleitungen in die Häuser verlegt und 10 Jahre später die Plumpsklosetts durch moderne Spülklosetts ersetzt. 1907 wurde das Wohnhaus Hämmerle Siedlung Nr. 17–18 mit acht Wohnungen errichtet. Gärten vor den Häusern und Bäder in der Fabrik Jede Wohnung der Hämmerle Siedlung hatte einen eigenen Garten hinter dem Haus zur Verfügung, in dem Gemüse für die Lebensmittelversorgung angebaut werden konnte. Für die Arbeiterschaft stand seit Oktober 1894 im Souterrain der Fabrik eine Arbeiterküche zur Verfügung, wo es ein preisgünstiges Mittagessen gab. Während der Mitte der Schicht gab es eine Jause, bestehend aus einem Kaffee, einem Brot und Obst. Bemerkenswert ist, dass die Firmenleitung auf der großen Wiese zwischen Fabrik und Direktors Villa Apfel- und Birnbäume setzte und den Ertrag den Arbeitern überließ. Einige dieser Bäume bestehen bis heute. Es wurde sogar 1898 eine Spargelkultur angelegt und zu deren Schutz 1904 Spalier-Apfelbäume gepflanzt. In der Hämmerlestraße standen den Arbeitern Schrebergärten für den Anbau von Kartoffeln, Mais und Gemüse zur Verfügung, die bis in die 1950er-Jahre intensiv bearbeitet wurden, dann leider verfielen und erst seit einigen Jahren wieder genutzt werden. 60

Den Arbeitern stand in der Fabrik eine Badeanstalt zur Verfügung, in der sie sich einmal pro Woche baden durften. 1905 wurde das Badehaus frisch gestrichen und Duschen eingebaut. Diese hygienischen Einrichtungen waren dringend erforderlich, da die Arbeiter in der Fabrik täglich mit Baumwollstaub und Schmiermitteln der Maschinen zu tun hatten. Im Haus Nr. 8a befand sich das erste Waschhaus der „Kolonie“, in dem die Familien ihre Wäsche waschen konnten. 1934 wurde das jetzige Waschhaus errichtet, das von den Familien an einem vorher bestimmten Waschtag benutzt werden konnte. Es standen acht Waschkessel zur Verfügung, die in zwei Reihen

Fabriksarbeiterin im Jahre 1956

angeordnet waren. Im oberen Stockwerk, einem Holzbau, konnte die Wäsche zum Trocknen aufgehängt werden. In diesem „Trockenraum“ veranstaltet die Caritas heute Ausstellung. Erster Betriebskindergarten Im Haus Hämmerle Siedlung Nr. 2 errichtete F.M. Hämmerle 1908 einen ersten Kindergarten für die Kinder der Arbeiterschaft. Seit 1918 leiteten geistliche Schwestern den Kindergarten. Die Schwestern vom Orden „Kostbares Blut“ führten im Haus Hämmerle Siedlung Nr. 3 das Mädchenheim, in dem ledige Arbeiterinnen wohnten. Mitarbeiter aus Ostösterreich und der Türkei Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 1950er-, 1960er-Jahren kam es zum Zuzug von Arbeitern aus den östlichen und südlichen Bundesländern Österreichs, für die Wohnungen geschaffen werden mussten. Das enorme Lohngefälle in Österreich zwischen West und Ost lockte viele Arbeiter nach Vorarlberg, wo sie sich berufliche Verbesserungen erhofften. F.M.Hämmerle suchte auch aktiv neue Mitarbeiter in den anderen Bundesländern. Nach dem Abschluss eines Anwerbeabkommens zwischen Österreich und der Türkei kamen im Jahre 1969 die ersten türkischen Gastarbeiter nach Vorarlberg und nach Gisingen. Sie wurden über Anwerbekommissionen in Istanbul aktiv FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2015


AUS ALTEN ZEITEN

angeworben und sollten den Arbeitskräftemangel in Österreich ausgleichen. Diese ersten Gastarbeiter „rekrutierten“ in ihren Verwandtschaftskreisen in ihrer alten Heimat neue Mitarbeiter für die Firma, sodass oft ganze Familien und Verwandte in der Fabrik arbeiteten. Für die vielen neuen Mitarbeiter musste die Fabrik wiederum Wohnungen schaffen. 1955 erstellte die Firma in der Hämmerlestraße Nr. 41/42 einen Wohnblock für ihre Angestellten. 1961 errichte die F.M. Hämmerle das Wohnhaus Dreihammerweg 7, das im folgenden Jahr um einen Stock erhöht wurde. 1963 ließ die Fabriksleitung das Haus Dreihammerweg 7a errichten. Im Jahre 2009 erfolgte eine Generalsanierung und räumliche Adaptierung der Wohnblöcke. Die Häuser erhielten neue Fenster Türen, moderne Bäder und eine Isolierung.

Bild oben: Die Gleisanlage der Firma Hämmerle, angeschlossen an die Linie Feldkirch-Buchs, um die Jahrhundertwende.

< Winter 1956 – ein LKW wird beladen. Verwendete Literatur: Barbar Motter, Barbara GrabherrSchneider, Orte-Fabriken-Geschichten. Hrsg. Wirtschaftsarchiv Vorarlberg. Innsbruck 2014. Marcus Hofer, Baugeschichte Spinnerei Feldkirch GmbH. Fachbereichsarbeit. Feldkirch 1995 Mündliche Informationen von Egon Wehinger, ehemals Personalchef bei F.M. Hämmerle

1908 wurde der erste Betriebskindergarten für die Kinder der Mitarbeiter eingerichtet. Hier eine Aufnahme aus den Dreißigerjahren.

Fußball und Musik In der wenigen Freizeit, die den Arbeitern blieb, war Fußball für die männliche Jugend und Junggebliebene eine beliebte Sportart. Es stand den „Tschuttern“ ein eigener Fußballplatz auf dem Firmengelände zur Verfügung. Innerhalb der „Kolonie“ wurde aber auch eine eigene Kapelle, die „Uccia-Musikkapelle“ gegründet, gebildet aus Angehörigen der Familie Uccia. Sie spielten Tanzmusik, in Gisingen wie auch außerhalb. In der Sielung erklang auf den betonierten Flächen zwischen den Häusern und dem Schopf ebenfalls öfters Musik. n FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 5

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Die Lösung vom letzten Mal Die richtige Antwort auf unsere Frage im Septemberheft lautete: C. Elisabeth Amann war Hausfrau und Mutter. Lesen Sie mehr über Elisabeth Amann und ihren Sohn Johann Baptist Amann, auf dessen Initiative der Elisabeth-Spielplatz in der Vorstadt eingerichtet wurde, auf Seite 52. Gewonnen hat: Silvio Michele Kasemann, Tisis Er durfte sich über zwei Karten für das Konzert des Symphonieorchesters Vorarlberg am 9. Mai im neuen Montforthaus freuen. n

S T richtigen R E I T E NEinsendungen verlosen Unter allen 01. – 05.07.2015 ZUM und wir drei Mal zwei KartenMontforthaus für die Montforter Altstadt Feldkirch GLÜCK Zwischentöne (siehe S. 56). Dispute, Dialoge K O N F L I K T Konzerte, Winter, Sommer , Herbst Eine Veranstaltungsreihe des ?! Montforthauses Feldkirch 03.06. 2015

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