Feldkirch aktuell 4/2018

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VEREINSLEBEN

< Günter Berchtold (links) begleitet Manfred Pignitter ehrenamtlich bei Besorgungen in der Stadt.

EHRENAMT IN DER SENIOREN-BETREUUNG FELDKIRCH

Am gesellschaftlichen Leben teilhaben Günter Berchtold (72) aus Tisis ist Wittwer und lebt seit 16 Jahren in einer Partnerschaft. Vor seiner Pensionierung arbeitete er als Küchenchef im Bildungshaus St. Arbogast. Heute engagiert er sich ehrenamtlich in der Senioren-Betreuung Feldkirch (SBF), was den betagten Senioren, aber auch ihm selbst große Freude bereitet.

Rund 80 Frauen und Männer sind in den vier Häusern der SBF freiwillig engagiert. „Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine große Stütze für uns“, betont Mag. Gerhard Fend, Ehrenamtskoordinator. „Sie schenken unseren Bewohnerinnen und Bewohnern Zeit und menschliche Wärme. Sie lassen sie vor allem aber auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben.“ Bestimmen Sie selber, wann, wie oft und wie lange Sie bei uns tätig sind – so 42

lädt die Senioren-Betreuung Feldkirch ein, den ersten Schritt ins Ehrenamt zu wagen. Bei Günter Berchtold hatte der Einstieg einen sehr persönlichen Hintergrund: „Meine ehemalige Beiköchin in St. Arbogast wurde pflegebedürftig und kam ins Haus Nofels. Ich hatte mir vorgenommen, sie nach meiner Pensionierung öfters zu besuchen, schob es jedoch immer wieder hinaus. Eines Tages bekam ich die Mitteilung, dass sie verstorben war.“ Dies gab für Günter Berchtold den Anstoß, im Haus Nofels nachzufragen, ob denn Bedarf an Besuchdiensten für andere Bewohner vorhanden sei. Und es gab ihn. So ging Herr Berchtold zirka drei Jahre lang einmal pro Woche mit Frau Loacker spazieren. „Die Freude, die Frau Loacker bei unseren Spaziergängen gezeigt hat, hat auch mir selbst große Freude bereitet“, erinnert er sich. Mittlerweile unternimmt er Spaziergänge mit Herrn Schöberl, der auf den Rollstuhl angewiesen ist. Die beiden Herren waren auch

schon miteinander in einer Theateraufführung in Frastanz. Spazieren, Jassen und vieles mehr Ehrenamt in der Senioren-Betreuung ist so vielfältig wie die Vorlieben der Bewohner oder der Ehrenamtlichen selbst. Es reicht von gemeinsamen Spaziergängen über Vorlesen, Jassen, Singen oder Basteln bis hin zum sonntäglichen Besuch der Heiligen Messe. Ebenso wird praktische Unterstützung im Alltag sehr geschätzt. Das gilt auch für die Bewohner, die Günter Berchtold derzeit betreut: Manfred Pignitter begleitet er ins Zahnambulatorium oder geht mit ihm Kleidung einkaufen. „Ich denke, dass es für Manfred angenehm ist, einen Begleiter bei seinen Terminen zu haben. Ich selbst wäre“, so ist sich Günter Berchtold ziemlich sicher, „in einer ähnlichen Situation froh darüber.“ Günter Berchtold bereut es nicht, sich für die ehrenamtliche Tätigkeit im Haus Nofels entschieden zu haben. FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2018


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