
„Enkelkinder sind ein Geschenk Gottes!“
Magazin der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg
„Ich werde nicht sterben,lebensondern ...“
Von Gott geführt
Mit Gott über Mauern springen
35 Gut, dass Jesus weggegangen ist!

„Enkelkinder sind ein Geschenk Gottes!“
Magazin der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg
„Ich werde nicht sterben,lebensondern ...“
Von Gott geführt
Mit Gott über Mauern springen
35 Gut, dass Jesus weggegangen ist!
Ein besonderer Hafen für Demenzkranke
Im Sydney Adventist Hospital (San) in New South Wales, Australien, wurde ein neuer Raum zur Verbesserung der Betreuung von Demenzpatienten eröffnet. Dieses Ereignis stellt einen wichtigen Fortschritt in der Pflege von Demenzkranken dar. Der „Rosella Activity Room“ wurde mit großzügiger Unterstützung von Spendern und der „San Foundation“ geschaffen und soll eine beruhigende, unterstützende Umgebung bieten, die auf die speziellen Bedürfnisse von Demenzpatienten eingeht.
„Der Aufenthalt in einer Krankenhausumgebung kann die Auswirkungen von kognitiven Beeinträchtigungen verstärken. Daher ist es entscheidend, den Stress zu verringern, den Patienten und Familien erleben“, erklärte Brett Goods, CEO von Adventist HealthCare. „Rosella“, der Name des Raums, bezieht sich auf einen australischen Vogel, der für seine lebendigen Farben und fröhliche Natur bekannt ist – ein Symbol für die positive Atmosphäre, die geschaffen werden soll. „Der Raum ermöglicht es den Patienten, an Aktivitäten teilzunehmen, die ihre geistige Klarheit fördern und ihnen ein Gefühl von Zweck und Freude geben“, so Judy Tanna, Geschäftsführerin der „San Foundation“.
In einer feierlichen Zeremonie wurde der Raum eingeweiht, in der Steve Stephenson, Direktor der Missionsintegration, über die umfassende Unterstützung sprach, die Patienten und Familien nun zuteilwird. „Dank Ihrer Unterstützung können wir unseren Patienten einen höheren Standard der Pflege bieten“, sagte Tanna. Der „Rosella Activity Room“ ist ein Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn sich die Gemeinschaft für eine gemeinsame Sache einsetzt.
(Quelle: Adventist Review/jw)
Wie Lepra viele Menschen zum Glauben führte Yam Bahadur Rai war Sohn einer armen Bauernfamilie in einem abgelegenen Bergdorf im Osten Nepals. Schon in jungen Jahren litt Yam unter verschiedenen Krankheiten, für deren Heilung üblicherweise Schamanen und Hexenärzte konsultiert wurden. Als er jedoch im Alter von acht Jahren Flecken auf seiner Haut entwickelte, die trotz üblicher Opfergaben nicht verschwanden, lautete die Diagnose schließlich Lepra – eine Krankheit, die mit Unreinheit und sozialer Ausgrenzung verbunden war. Verzweifelt suchte die Familie einen Arzt auf, der Yam eine Behandlung im Leprosy Mission Hospital (dt.: Lepra-MissionsKrankenhaus) in Lalitpur empfahl. Während seiner zweijährigen Behandlung lernte Yam James Nakarmi und dessen Frau Nirmala kennen – beide engagierte Adventisten. Ihre Freundlichkeit, ihr Mitgefühl und ihre Gebete beeindruckten Yam sehr. Während seiner Zeit im Krankenhaus lernte er lesen und schreiben – etwas völlig Neues für den jungen Mann. Nakarmi gab ihm auch eine eigene Bibel und betete mit ihm. Nachdem er sich ein Jahr lang mit der Adventbotschoft beschäftigt und Adventisten beobachtet hatte, ließ Yam sich in Kathmandu taufen. Endlich genesen, kehrte Yam in sein Heimatdorf zurück, um gemeinsam mit einem eingeladenen Pastor das Evangelium zu verkünden. Bereits nach kurzer Zeit nahmen sechs Mitglieder des Rai-Stammes die Adventbotschaft an – der Anfang der über 4000 Glieder starken Adventgemeinde unter den Rai. Yams Wandel von einem kranken, ausgegrenzten Kind zu einem Boten des Evangeliums ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Glaube und Mitgefühl das Leben verändern können. Auch heute inspiriert seine Geschichte noch unzählige Menschen. (Quelle: Adventist Review/jw)
02 Adventgemeinde weltweit
Nachrichten, die bewegen
04 Aus der Vereinigung
Ein Rückblick auf die letzten vier Jahre
06 Gedanken tanken
Hoffnung, die nicht stirbt
08 Coverstory
„Ich werde nicht sterben, sondern leben ...“
16 An Träumen arbeiten
Wie eine deutsche Schule in Bolivien wächst
19 Konfrontiert mit dem Tod
Unser Weg durch die Trauer
22 Familie, Bildung und Soziales
„Enkelkinder sind ein Geschenk Gottes!“
24 Gesundheit
Die Kraft der Bewegung
26 Kinderzeit Nächtliche Aufregung
28 Mit Gott über Mauern springen
Von einem starken Glauben, der Moslems erreicht
35 Zu unserem Besten: Gut, dass Jesus weggegangen ist!
40 So kam ich zur Gemeinde Bianca Pfeifle
42 Bibel und Glaube Freier Wille in Gefahr?! – Wer verhärtete Pharaos Herz?
44 Rückblick
Aus den Gemeinden
48 Ausblick Kommende Veranstaltungen auf einen Blick
50 Was macht eigentlich ...? Saskia Külls
Die letzten vier Jahre sind für uns wie im Flug vergangen. Gemeinsam haben wir die herausfordernde Zeit der Coronakrise durchlebt und gleichzeitig die erschütternden Folgen des Ukrainekrieges miterlebt. Inmitten dieser Krisen war es uns durch den unermüdlichen Einsatz vieler Gemeindeglieder möglich, den Geflüchteten zu helfen und ihnen eine geistliche Heimat zu bieten. Dennoch haben diese schwierigen Zeiten Spuren hinterlassen, auch finanziell. Viele Menschen, darunter auch Gemeindeglieder, spüren die Auswirkungen auf wirtschaftlicher Ebene.
Auch wenn die Welt in vielen Bereichen ins Wanken geraten ist, bleibt die christliche Botschaft ein fester Anker und wird heute umso dringender gebraucht.
Gleichzeitig erleben wir einen enormen Fortschritt im Bereich der „Künstlichen Intelligenz“ und der Automatisierung. Anwendungen auf Basis von KI in Bereichen wie dem Gesundheitswesen, der Automobilindustrie und der Wirtschaft entwickeln sich weiter. Die Menschheit befin-
det sich mitten in der vierten industriellen Revolution. Auch für unsere Freikirche eröffnet die Künstliche Intelligenz, ebenso wie schon das Internet, eine besondere missionarische Chance, die wir ergreifen können, um das Evangelium zu verbreiten.
Leider haben auch innerkirchliche Krisen ihre Spuren hinterlassen. Die theologische Auseinandersetzung über das monogame, heterosexuelle biblische Eheverständnis, insbesondere im Kontext der LGBTQ+-Debatte, hat zu intensiven Diskussionen geführt. Die Frage, ob wir weiterhin am biblischen Eheverständnis festhalten und wie wir mit betroffenen Themen umgehen sollen, beschäftigt viele Geschwister. Doch ich finde Trost in der prophetischen Verheißung, dass Zeiten kommen, in denen es scheint, als würde die Gemeinde jeden Moment fallen, aber sie wird nicht fallen (EGW 12MR, S. 324).
Trotz dieser Herausforderungen dürfen wir wahrnehmen, dass unsere Vereinigung auf verschiedenen Ebenen den Segen Gottes erlebt hat. Dafür bin ich Gott dankbar.
In der Konferenzperiode „2021-2025“ wurden die bulgarische Adventgemeinde Esslingen und die Adventgemeinde Bruchsal gegründet. Zusätzlich gab es Gruppengründungen in Wäschenbeuren, Freiburg (Internationale Gruppe) und Pforzheim-Brötzingen.
Im gleichen Zeitraum wechselte die Gruppe Wald-Michelbach in die Mittelrheinische Vereinigung. Die Gruppen Möckmühl und Oppenau wurden aufgelöst. Als Gemeindefamilie sind wir von 6.407 auf 6.442 Gemeindeglieder
Im Strom der Zeit scheint alles im Fluss zu sein und wie Sand zu verrinnen; doch Christus und sein Evangelium bleiben ein fester Anker.
in Baden-Württemberg gewachsen. Zum Ende der Konferenzperiode haben wir 89 Gemeinden und 9 Gruppen.
Die Mitarbeiterentwicklung auf der Pastoralebene ist stabil geblieben. Anfang 2021 hatten wir 53 Pastoren, Ende 2024 waren es 55. Insgesamt hat die Baden-Württembergische Vereinigung über 250 Mitarbeiter, darunter auch Teilzeitangestellte, die in unseren Gemeinden, Schulen und Einrichtungen tätig sind.
Der Bedarf an christlichen Schulen hat zugenommen.
Aktuell lernen 446 Schülerinnen und Schüler (2021: 380) an unseren acht Schulen. Für diese positive Entwicklung sind wir Gott und allen Unterstützern wirklich dankbar.
Auch im Bereich der Kitas gab es neue Entwicklungen.
Nach langen Verhandlungen freuen wir uns, dass seit 2024 unsere erste Waldkita in Heidenheim an der Brenz in Betrieb genommen werden konnte. Außerdem starteten im gleichen Jahr die Villa Wolkenflitzer und die Villa Wolkenland in Emmendingen mit uns als neuem Träger. Es laufen auch mit weiteren Kommunen Verhandlungen über mögliche Standorte für die Wolkenflitzer-Kitas.
Neben dem Haus Lichtblick (Betreutes Wohnen) und dem Haus Schwarzwaldsonne (Gästehaus) besitzt die BadenWürttembergische Vereinigung seit 2024 das Haus Maximilian. Es liegt in Oberbayern und ist eine sozialtherapeutische Langzeiteinrichtung für psychisch Kranke und Suchtkranke. Die Einrichtung verfügt über 40 Plätze mit Ganzzeitbetreuung und umfasst an drei Standorten geschlossene und offene Wohnbereiche.
Unser Bolivienprojekt ist durch eure Unterstützung stetig gewachsen. Neben Familie Engelmann konnten wir auch
Alle unsere Planungen – Termine, Maßnahmen und Unternehmungen – bekommen erst dann eine Bedeutung im Hinblick auf die Ewigkeit, wenn sie unter dem Segen Gottes stehen.
die Familie Wurmitzer entsenden. Dadurch wurde ein neuer Schwerpunkt auf die Gesundheitsarbeit gelegt und ein Lifestyle-Zentrum organisiert. Die Schule wächst, und die Kolonien werden regelmäßig besucht
An den verschiedenen Caregroup-Evangelisationen haben viele Gruppen teilgenommen. Vielen Dank an alle, die sich eingebracht haben, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen.
Das ist aber noch nicht der komplette Bericht über Gottes Segen! Ich bin dankbar für die lebensverändernden Veranstaltungen unserer Adventjugend, den besonderen Dienst und die Erfahrungen unseres Gebetsministrys, die hochwertigen Maßnahmen im Bereich Musik, die aufblühende Medien- und Gesundheitsarbeit sowie den aufopfernden Dienst des Advent-Wohlfahrtswerks Baden-Württemberg.
Es war mir ein Vorrecht, erleben zu dürfen, wie sich viele ehrenamtliche Mitarbeiter und Angestellte der BWV in den unterschiedlichsten Bereichen mit Engagement eingebracht haben. Ich danke euch von Herzen für euren Dienst, eure Gebete, eure Zeit, eure Hingabe und auch für eure finanzielle Treue durch den Zehnten und weitere Opfergaben. Mögen die nächsten Jahre weiterhin unter dem Segen Gottes stehen.
Eugen Hartwich, Präsident der Baden-Württembergischen Vereinigung
Gedanken tanken
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, so sagt es ein Sprichwort. Damit soll wohl ausgedrückt werden, dass Menschen selbst in schwierigen oder scheinbar ausweglosen Situationen weiterhin an eine Verbesserung oder Rettung glauben, die ihnen somit Mut und Durchhaltevermögen gibt. Überraschenderweise belegte ein Tierexperiment an der Johns-Hopkins-Universität Mitte der 50er Jahre, dass Hoffnung genau dieses unglaubliche Potenzial hat.
Curt Richter, Psychologe und Verhaltensforscher, befüllte mit seinem Team ca. einen Meter hohe Glasbehälter mit Wasser und warf Ratten hinein – wollten sie nicht untergehen und ertrinken, mussten sie ununterbrochen in Bewegung bleiben. Manche der Tiere kamen aus Zoohandlungen, andere wurden kurz vorher in freier Wildbahn gefangen, die als robuster galten und als bessere Schwimmer angesehen wurden … aber jetzt gingen sie als erstes unter. Nach ca. 15 Minuten gaben sie auf und sanken wie Blei auf den Boden des Behälters. Die gezähmten Ratten hingegen schwammen und kämpften ums Überleben – stundenlang.
Der Forscher konnte sich das nicht erklären, als ihm ein Gedanke kam und er das Vorgehen veränderte: Erneut wurden Ratten ins Wasser gesetzt, diesmal aber nur für einige Minuten. Kurz bevor sie untergingen, wurden sie herausgenommen und nach einer kurzen Pause wieder in das Wasser gesetzt. Dadurch hatte jede Ratte „Rettung“ erlebt, wenn auch nur kurzzeitig. Doch diese Maßnahme brachte einen enormen Unterschied: Denn nun schwammen fast alle Tiere bis zu 60 Stunden am Stück, bevor sie entkräftet aufgaben. Anscheinend hatten die Ratten durch diese Erfahrung realisiert, dass sie noch nicht verloren waren, dass vielleicht noch einmal Hilfe kommen würde. Richter und sein Team gaben den Ratten dadurch etwas unerwartet Mächtiges: Hoffnung.¹
Die meisten von uns hätten wahrscheinlich kein solches Tierexperiment gebraucht, denn bereits unsere eigene Erfahrung lehrt uns, wie kraftvoll Hoffnung sein kann. Erst recht eine Hoffnung, die ihren Anker in Gott hat, der selbst die Hoffnung ist (Röm 15,13). Dies ist umso wichtiger in den herausfordernden, unsicheren Zeiten, in
denen wir leben, denn sie gibt Mut und Zuversicht zum Leben sowie Kraft zum Durchhalten. ER behält immer den Überblick und wird alles zu einem guten Ende führen – mein kleines Leben und auch das große Weltgeschehen. Nicht die Mächtigen dieser Welt, auch nicht die Mächte der Finsternis haben das letzte Wort, sondern der Allmächtige. In der Verbindung mit IHM wird durch die Kraft des Heiligen Geistes (Röm 15,13) unser Leben mit Hoffnung durchströmt, einer Hoffnung, die nicht zuschanden werden lässt (Röm 5,5), weil sie sich nicht einfach auf vergängliche Dinge richtet, sondern auf den ewigen Gott der Hoffnung. Gerade in diesen Krisenzeiten möchte ich uns mit Jesaja zurufen: „Begreift ihr denn nicht? Oder habt ihr es nie gehört? Der HERR ist der ewige Gott. Er ist der Schöpfer der Erde – auch die entferntesten Länder hat er gemacht. Er wird weder müde noch kraftlos. Seine Weisheit ist unendlich tief. Den Erschöpften gibt er neue Kraft, und die Schwachen macht er stark. Selbst junge Menschen ermüden und werden kraftlos, starke Männer stolpern und brechen zusammen. Aber alle, die ihre Hoffnung auf den HERRN setzen, bekommen neue Kraft. Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und sind nicht erschöpft“ (Jes 40,28-3; Hfa).
Ich wünsche dir, dass du das immer wieder erlebst und deine Hoffnung auf den ewigen Gott setzt, der selbst die Hoffnung ist. Diese Hoffnung „stirbt nicht zuletzt“, sondern sie ist unzerstörbar und ewig.
Quelle:
1 Entnommen und bearbeitet von: https://www.geo.de/wissen/gesundheit/ die-wissenschaft-der-hoffnung--was-menschen-hilft--ihre-zuversicht-zu-wahren-34607780.html.
Thomas Knirr ist Abteilungsleiter für Gemeindeaufbau und Evangelisation der BWV sowie Mitglied im Redaktionsteam.
Eine Hoffnung, die ihren Anker in Gott hat, gibt Mut und Zuversicht zum Leben sowie Kraft zum Durchhalten.
Von Gott geführt
„Ich werde nicht sterben, sondern leben ...“
Ein Leben voller Gnade und Wunder: Erhard Biró berichtet in seiner Biografie, wie er in Siebenbürgen, Rumänien, als ältestes von vier Kindern mitten im Kalten Krieg in einer adventistischen Pastorenfamilie aufwuchs. Der folgende Kapitelauszug gibt einen Einblick in die Erfahrungen seiner Familie von 1942 bis 1952, die unter widrigsten Umständen Gottes wundersame Führung und Rettung erlebte – ein Zeugnis von unglaublichem Gottvertrauen.
Meine Mutter war als junges Mädchen wegen ihrer deutschen Herkunft zusammen mit ihrer Familie Ende des Zweiten Weltkriegs in Gefangenschaft in die Sowjetunion verschleppt worden. Immer wenn sie uns Kindern davon berichtete, vergaßen wir alles andere um uns herum und hörten gespannt zu. Es waren gerade erst fünfzehn Jahre seit ihrer Rückkehr und Befreiung vergangen. Ihre Erinnerungen waren noch sehr lebendig und hinterließen in uns bleibende Spuren.
Familie Nösner, die Herkunftsfamilie meiner Mutter, war in Reghin¹, meiner Geburtsstadt, zu Hause. Theresie Nösner – die Tante meiner Mutter –, mein Großvater und dessen beide ältere Schwestern waren dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts die ersten Adventisten. Heute gibt es in Reghin mit seinen rund 33.000 Einwohnern 3 Adventgemeinden, und im Umkreis von 20 Kilometern weitere 15.
Meine Großmutter, Christine Moser, stammte aus Uila², einem kleinen deutschen Dorf in der Nähe von Reghin. Familie Moser war die erste adventistische Familie in Uila. Von sehr fleißigen und stolzen Sachsen als Nachbarn umgeben, die alle Lutheraner waren, hatten es meine Urgroßeltern in dem kleinen Ort nicht leicht, aufgrund ihres neuen Glaubenswegs akzeptiert zu werden.
Mein Großvater, Josef Nösner, heiratete Christine Moser, die 17 Jahre alt war. Er hatte als Uhrmachermeister in Reghin eine Werkstatt, ein gut gehendes Geschäft sowie mehrere jüdische Angestellte. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, als die Wehrmacht auf ihrem Weg nach Osten die Stadt erreichte, wurden die jüdischen Bürger der Stadt – darunter auch seine Angestellten – festgenommen und in Konzentrationslager deportiert. Damals sagte Großvater im Familienkreis: „Kinder, merkt es euch, heute sind die Juden dran, morgen sind wir es!“
Eines Tages betraten zwei deutsche Soldaten sein Geschäft. Sie waren froh, einem einheimischen Deutschen zu begegnen. Großvater las die Worte „Gott mit uns“ auf ihrer Gürtelschnalle, nahm kein Blatt vor den Mund und sagte, Gott könne nicht mit ihnen sein; sie hätten jetzt schon den Krieg wegen der Deportation der Juden verloren. Wutentbrannt und empört zogen sie ihre Waffen und es sah so aus, als wollten sie ihn wegen seiner Worte sofort erschießen. In diesem Augenblick betrat ein deutscher Offizier den Raum, erfasste die Situation blitzschnell und gab den Soldaten den Befehl, das Geschäft zu verlassen. Anschließend wandte er sich an Großvater, öffnete ihm sein Herz, erzählte von sich, weinte dabei und sagte, obwohl die deutschen Truppen damals im Osten noch auf dem Vormarsch waren: „Herr Nösner, Sie haben recht; wir haben den Krieg schon verloren.“
Einige Jahre später, 1944, war es dann die Rote Armee, die durch die Stadt zog, plünderte, sinnlos zerstörte und vergewaltigte. Russische Soldaten betraten die Werkstatt Großvaters und einer hielt ihm eine Pistole an die Schläfe. Er befahl ihm, aus einem Wecker sofort eine Armbanduhr zu machen. Großvater blieb ruhig und bat darum, ihm inzwischen einen Sack Mehl zu organisieren. Minuten später kam der Soldat zurück – mit einem Sack Mehl. In der Zwischenzeit hatte Großvater mithilfe seiner Bestände den Wecker in eine Armbanduhr verwandelt.
Damals sagte Großvater im Familienkreis:
„Kinder, merkt es euch, heute sind die Juden dran, morgen sind wir es!“
Mehrere Nächte hielten sich Mutter, ihre Schwester, ihr Bruder und Großvater in einem Keller versteckt. Sie hörten, wie in der unmittelbaren Nachbarschaft Menschen weinten und Frauen schrien. Dann kam der Augenblick, als sie vorübergehend tagsüber zu Hause waren und plötzlich zwei Soldaten das Haus betraten. Sie entdeckten die neunzehnjährige Emma, die ältere Schwester meiner Mutter, packten sie und wollten sie in das angrenzende Zimmer zerren. Mutters jüngerer Bruder, Gottfried, damals sechzehn Jahre alt, stellte sich ihnen in den Weg. Großvater wurde kreidebleich. Die Soldaten griffen nach ihren Waffen. Dieses Mal war es ein russischer Offizier, der die Szene im richtigen Augenblick betrat und den Soldaten den Befehl gab, den Raum sofort zu verlassen. Großvater konnte sich mit ihm dank eines Gemischs aus Russisch und Latein verständigen und es entstand ein kurzer Dialog, der menschlich, ja fast freundschaftlich war. Gott hatte wieder eingegriffen und im letzten Augenblick gerettet!
Dann kam der Tag, an dem die Gerüchte Wirklichkeit wurden: Man verständigte sie als Familie, dass sie zusammen mit den deutschen Bürgern der Stadt nach
Russland gebracht würden. Die rumänische Regierung verfügte die Deportation. Die Begründung: Als Deutsche – Männer zwischen 14 und 45 Jahren und Frauen zwischen 16 und 42 Jahren – sollten sie das wieder aufbauen, was die deutsche Armee in der Sowjetunion zerstört hatte. Sie mussten innerhalb kürzester Zeit alles verlassen und sich mit leichtem Gepäck in eine Schule begeben, wo sich die Gefangenen einfanden.
Am 11. Januar 1945 wurden sie in Güterwaggons verfrachtet, in denen sonst Vieh und Ware transportiert wurden. Diese waren mit je vier Pritschen und einem kleinen gusseisernen Ofen ausgestattet. Die Reise führte durch die unendlichen Weiten der winterlichen UdSSR über Dnjepropetrowsk, Charkiw, Woronesch, Saratow, Sysran, Kuibyschew und Orenburg. Zwölf Tage nach dem achtzehnten Geburtstag meiner Mutter überquerten sie am 1. März die Wolga. Einmal am Tag bekamen sie ein Stück dunkles klebriges Kommissbrot, etwas gesalzenen geräucherten Fisch und manchmal in ihre Tschaika (eine
Der Hunger, der Durst und die Kälte waren erbarmungslos. Die Gefangenen mussten selbst bei minus vierzig
Grad im Freien
arbeiten.
Die schwierigen Umstände im Lager trieben so manchen buchstäblich an den Rand des Abgrunds. Doch für Gott gibt es keine Ausweglosigkeit. Sein Eingreifen und seine Antworten auf Gebete versetzen bis heute ins Staunen.
größere Tasse) versalzene Krautsuppe. Das Trinkwasser war so rationiert, dass sie ständig durstig waren und sogar den Raureif von den Innenwänden des Waggons zum Stillen ihres Durstes abkratzten. In der Mitte des Waggons, in dem vierzig Personen untergebracht waren, wurde ein Loch geschlagen, über dem Männer wie Frauen ihre Notdurft hockend verrichten mussten – eine entwürdigende Erfahrung. Dazu kam, dass die mangelnde Hygiene eine Läuseplage unter ihnen auslöste.
Am 6. März 1945, nach 54 Tagen, erreichte der Gefangenentransport endlich sein Ziel. Bei eisiger Kälte kamen sie in Kuwandyk an, einer Stadt am Fluss Sakmara im Süden des Urals nahe der Grenze zu Asien – nach insgesamt fast 4000 Kilometern. Draußen tobte ein erbarmungsloser Schneesturm, der Buran.
Untergebracht wurden die Gefangenen des Lagers 1901 in sogenannten Zemliánka – halb in die Erde eingegrabenen Baracken aus rohen Balken; links und rechts Pritschen mit Matratzen aus Stroh, darunter blanker Lehmboden. Nach der langen Reise und ausgehungert hofften die neuen Gefangenen auf eine stärkende Mahlzeit. Stattdessen bekamen sie einen Esslöffel gedünstetes Sauerkraut und eine Schnitte pappiges Schwarzbrot.
Der Hunger, der Durst und die Kälte waren erbarmungslos. Die Gefangenen mussten selbst bei minus vierzig Grad im Freien arbeiten. Ihre Ernährung bestand aus
Auch wenn Gott Menschen, die ihm vertrauen, unvorstellbar Schweres zumuten kann, ist er gegenwärtig und zur Stelle, wenn alles zu Ende zu gehen scheint.
einer mageren Krautsuppe mit etwas trockenem Fisch und dem Kommissbrot. Im Sommer gab es auch Futterrübenblattsuppe. Das Wasser war so knapp bemessen, dass sie jedes Mal überlegten, ob sie es zum Waschen des Gesichts verwenden oder es trinken sollten. Krankheit und Tod waren die Folge.
Großvater, der selbst hungerte, teilte dennoch seine Essensration mit seinem Sohn Gottfried, der als Heranwachsender vor Hunger fast verzweifelte. Innerlich bewegt erzählte mir Großvater viele Jahre später von jenem Tag, an dem sein Sohn ihm mitteilte, nicht bereit zu sein, unter diesen Umständen weiterzuleben. Alles gute Zureden half nicht. Als an diesem Morgen die Kolonne von Soldaten bewacht aus dem Lager hinaus zur Arbeit ging, führte ihr Weg an einer Felswand und auf der anderen Seite an einem tiefen Abgrund vorbei. Großvater
vermutete, dass sein Sohn sich dort hinabstürzen wollte. Gottfried lief einige Reihen vor ihm in der Kolonne und die Stelle mit dem Abgrund kam immer näher. Großvaters Herz pochte und er erwartete das Schlimmste.
Plötzlich begegneten sie einer Gruppe russischer Frauen, die vom Feld kamen. Ein Kontakt zwischen den Gefangenen und der Zivilbevölkerung, die ebenfalls sehr unter Hunger litt, war verboten. Kurz bevor sie den Abgrund passierten, ging eine der Frauen auf Gottfried los, schlug ihm ins Gesicht und schimpfte dabei laut. Als die Gefangenen schließlich beim Einsatzort ihrer Arbeit ankamen, konnte Großvater Gottfried endlich fragen, was vorgefallen war. Dieser legte den Zeigefinger auf die Lippen und zeigte dann auf ein Stück gebackenen Kürbis, den er unter seiner Jacke versteckt hielt. Die Ohrfeige war nur eine Tarnung gewesen; die Russin hatte sich des blassen, fast verhungerten Jungen erbarmt und ihm auf diese Weise ein Stück Kürbis zugeschoben – ausgerechnet in dem Augenblick und an der Stelle, an der er Schluss machen wollte! Großvaters ununterbrochenes Rufen um Hilfe im Gebet wurde vom Himmel erhört. Auch wenn Gott Menschen, die ihm vertrauen, unvorstellbar Schweres zumuten kann, ist er gegenwärtig und zur Stelle, wenn alles zu Ende zu gehen scheint.
Der Winter war eine grausame Zeit. Immer wieder kam es vor, dass morgens Helfer die Leichen von Gefange-
Bei der peinigenden Arbeit und der beißenden Kälte hätte zumindest eine heiße kräftige Suppe ein wenig Lebensmut zurückgegeben. Doch selbst der Blick in den Teller ließ einen faden Geschmack zurück.
„Lass uns doch Gott fragen, ob es für uns noch Hoffnung gibt oder ob wir hier sterben müssen.“
nen, die in der Nacht wegen Hunger und Krankheit gestorben waren, aus den Baracken zogen und durch den Mittelgang schleiften. Großvater konnte nicht mehr zur Arbeit hinausgehen. Er wog inzwischen nur noch 38 Kilo und war sehr geschwächt. An einem Morgen packten die Helfer, selbst Gefangene, auch ihn, weil er die Augen geschlossen hielt und sie annahmen, dass er gestorben war. Er wehrte sich und sagte, er würde noch leben. Verbittert sagten die Männer: „Auf einen Tag oder zwei kommt es doch nicht mehr an.“ Dieses Wort traf ihn mitten ins Herz. Auf der Nachbarpritsche lag Johann Maurer, ein Adventist und sein guter Freund aus Nou Săsesc³. Er war in einem ähnlichen Zustand wie Großvater. Nachdem die noch arbeitsfähigen Gefangenen die Baracke verlassen hatten, sagte Johann Maurer: „Lass uns doch Gott fragen, ob es für uns noch Hoffnung gibt oder ob wir hier sterben müssen.“
Großvater besaß eine Bibel, die während der Zeit der Gefangenschaft alle Leibesvisitationen überstanden hatte, außer bei einer Gelegenheit. Der wachhabende
russische Offizier fand die Bibel, warf sie zornerfüllt und fluchend in den Staub und trat mehrmals auf sie ein. Das Erstaunliche: Er ließ sie auf dem Boden liegen. Später bestaunten wir Enkel diese Bibel, deren abgeschabtes, weiches Leder immer noch die Spuren des Stiefelabsatzes des Offiziers trug.
Die beiden Schicksalsgenossen beteten von Herzen zu Gott, ihnen zu zeigen, wie es mit ihnen weitergehen würde. Daraufhin schlug Großvater die Bibel auf, las und fing laut an zu weinen. Johann Maurer fragte ihn beunruhigt, was er gelesen habe. Daraufhin las er laut vor: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werke verkündigen“ (Ps 118,17). Auf diesen Vers war sein Blick nach dem Gebet gefallen!
Dieser Tag war der Wendepunkt für beide. Als am Abend die Mitbewohner der Baracke müde und durchgefroren von der Arbeit zurückkamen, erzählten die beiden allen, sie dürften bald nach Hause. Sie bezogen das Wort aus den Psalmen als Gottes Versprechen voller Glauben wortwörtlich auf sich selbst. Sie bekamen Hoffnung und neuen Lebensmut. Die anderen Gefangenen meinten, die beiden hätten vor lauter Schwäche leider auch noch den Verstand verloren …
Kurze Zeit danach konnten tatsächlich Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes zum ersten Mal das Gefangenenlager betreten. Kranke und Entkräftete
Erhards Großvater besaß eine Bibel, die alle Leibesvisitationen und wuterfüllten Tritte des russischen Offiziers überstanden hatte. Die Worte in diesem geschundenen Buch gaben immer wieder neu lebensnotwendige Hoffnung.
Es war eine besondere Gnade, dass Großvater und seine drei Kinder wieder daheim waren.
wurden als erster Heimkehrertransport zusammengestellt. Auch Großvater und Johann Maurer gehörten zu ihnen. Nach einem Jahr Gefangenschaft durften sie nach Hause.
Großvater brach es das Herz, seine Kinder in dieser Hölle zurückzulassen. Beim Abschied wusste niemand von ihnen, ob sie einander je wiedersehen würden. Als er nach der beschwerlichen mehrwöchigen Reise wieder in Reghin ankam, kniete er sich vor seinem Haus mitten auf der Straße in den Staub, kümmerte sich nicht um die Leute um ihn herum und dankte Gott mit lauter Stimme, wieder daheim sein zu dürfen.
Es dauerte noch einmal zweieinhalb Jahre, bis Mutter und ihre Schwester aus dem russischen Arbeitslager nach Hause durften. Sie hatten inzwischen zwei weitere schreckliche Winter durchlebt, erfuhren aber wiederholt die wundersame Bewahrung durch Gott. So musste ihre Arbeitskolonne zum Beispiel mitten in einem Schneesturm eine Eisenbahnlinie freischaufeln. Rechts und links türmte sich der Schnee wie eine Mauer, und diese Schneemauer hatte eine gefrorene, spiegelglatte Oberfläche. Ohne Vorwarnung kam plötzlich ein Zug. Eine
Von links nach rechts: Großtante Wilhelmine „Minitante“, Großvater Josef Nösner, Vater Franz Biró mit Sohn Reinhold, Mutter Erna Biró mit Erhard, dahinter die Schwestern Christine und Esther (Pipike).
seitliche Ausweichmöglichkeit gab es nicht. Woran sie sich im Nachhinein noch erinnern konnten, war, dass sie und ihre Schwester oberhalb der Schneemauer standen, während der Zug an ihnen vorbeifuhr; wie sie dort hinaufgekommen waren, wussten sie nicht.
Es war ein göttliches Wunder, dass sie am 7. Juli 1948 nach dreieinhalb Jahren Lager unversehrt in Reghin ankommen konnten. Am Bahnhof erkannte sie einer der Fiaker-Fahrer als die Nösner-Mädchen – denn es war in der Stadt bekannt, dass sie in russischer Gefangenschaft waren – und fuhr sie unentgeltlich den langen Heimweg den Berg hoch bis nach Hause.
Ihr Bruder Gottfried war immer noch in Russland. Er musste eine Zeit lang in einem Bergwerk arbeiten und erlebte dort unter größten Gefahren wiederholt Gottes Bewahrung. Einmal war er im Bergwerk verschüttet. Deutsche Gefangene, die in Russland mit ihm zusammen gewesen waren und früher heimkehrten, berichteten Großvater, dass er dort bei einem Grubenunglück umgekommen sei. Aber Großvater glaubte das nicht; er spürte, dass sein Sohn noch lebte. Mitglieder der Adventgemeinde in Reghin beteten und fasteten gemeinsam mit Familie Nösner, damit Gott offenbarte, ob sie mit Gottfried noch rechnen könnten. Kurz darauf kehrte er nach sechseinhalb Jahren Gefangenschaft als einer der letzten Gefangenen vom Leben gezeichnet, aber wohlbehalten nach Hause zurück. Wenn man bedenkt, dass kaum fünfzig Prozent der nach Russland deportierten
Wir sollten nie vergessen, dass es einen allmächtigen Gott gibt, der in allen Gefahren bei uns ist und uns aus jeder Not, ja sogar vom Tod erretten kann.
Deutschen die Lager überlebten, war es eine besondere Gnade, dass Großvater und seine drei Kinder wieder daheim waren.
Jedes Mal, wenn wir Kinder später etwas am Essen auszusetzen hatten, erinnerte Mutter uns an den Hun-
ger, den sie in Russland erlitten hatte. Sie schärfte uns ein, dass man Essen nicht machen könne; Essen sei heilig und ein Geschenk Gottes und dürfe nicht weggeworfen werden. Was ihr aber noch wichtiger war: Wir sollten nie vergessen, dass es einen allmächtigen Gott gab, der in allen Gefahren bei uns war und uns aus jeder Not, ja sogar vom Tod erretten konnte.
Anmerkungen:
1 Auf Deutsch bekannt als Sächsisch-Regen in Nordsiebenbürgen.
2 Auf Deutsch bekannt als Weilau.
3 Auf Deutsch bekannt als Neudorf im Kreis Sibiu.
Erhard Biró ist ehemaliger Präsident der Freikirche in Baden-Württemberg im aktiven Ruhestand.
Wenn du wissen möchtest, wie die Geschichte von Erhard Biró und seiner Familie weiterging, dann findest du noch viele weitere spannende Erfahrungen in seinem Buch „Von Gott geführt“.
ISBN: 978-3-8150-1999-3
Paperback, 200 Seiten
Zu bestellen unter: www.advent-verlag.de oder 04131 9835 02
Buchtrailer: siehe QR-Code
Egal zu welchen Zeiten, eine Taufe, wie hier in der Nähe von Gherla/Rumänien am 3. Oktober 1965, ist immer ein Höhepunkt. Ganz rechts im Bild Vater Franz Biró.
An Träumen arbeiten
Als Familie Engelmann vor fast acht Jahren dem Ruf Gottes nach Bolivien folgte, um Mennoniten mit der Adventbotschaft bekannt zu machen, hatten sie mutige Träume, große Hoffnungen und enorme Herausforderungen vor sich. Einer dieser Träume war eine eigene Schule – könnte das tatsächlich möglich werden? Was es bedeutet, wenn aus so einem Traum dann Realität wird und welche Wunder damit verbunden sind, davon berichtet Marc Engelmann.
Von Anfang an träumten unsere mennonitischen Geschwister von einer eigenen adventistischen Schule und beteten dafür. Jahrelang hofften sie, dass jemand ihnen bei diesem Vorhaben helfen würde. Tina, eine unserer ersten Täuflinge hier in Bolivien, sagte uns immer dann, wenn die Herausforderungen zu groß schienen, wir sollten nur vorangehen und bauen. Gott würde uns versorgen und die Schule mit Lehrern und Schülern füllen.
2019 begannen wir mit dem Bau eines Lehrer- und Freiwilligenwohnheims und 2020 durften wir zur Ehre Gottes in BWgung berichten, dass wir mit 14 Schülern der Klassen 1–6 anfangen durften. Das war damals keine Selbstverständlichkeit, da wir nur eine mündliche Genehmigung des Schulbezirksleiters zwei Wochen vor Schulbeginn erhielten und am Anfang viele Eltern große Vorurteile bezüglich uns als Adventisten hatten. Aber Gottes Segen hat uns bis hier-
her getragen. Die Hälfte des geplanten Lehrerwohnheims wurde temporär zur Schule umfunktioniert, um so bald wie möglich starten zu können. Mennonitische Eltern hatten ihren Wunsch nach einer guten christlichen Schule deutlich zum Ausdruck gebracht und bis heute sind ihre beiden Kinder bei uns. Im September 2021 kam dann die offizielle staatliche Anerkennung als Grundschule mit Kindergarten und so konnten wir weiter expandieren.
Heute unterrichten wir in der Schule ca. 40 Kinder mit deutschem, mennonitischem und bolivianischem Hintergrund. Auch wenn wir immer mehr Lehrer aus Europa gebraucht hätten, als wir in den letzten Jahren bekamen, hat Gott uns mit Lehrpersonal versorgt.
Inzwischen stoßen wir aber an unsere Kapazitätsgrenzen. Etliche Räume im derzeitigen Schulgebäude waren eben als
Wenn Gottes Geist die traditionellen Mauern in den Kolonien einreißt, wollen wir für die mennonitischen Schüler vorbereitet sein.
Wohnraum und nicht als Schulräume geplant gewesen. Die 5. und 6. Klasse zum Beispiel sitzen, mit insgesamt acht Schülern, jahrgangsübergreifend in einem Raum von 20 Quadratmetern. Sie haben alle gerade so mit Tischen und Stühlen hineingepasst. Wenn es mehr wären, könnten wir diesen Raum schon nicht mehr für sie gebrauchen. Am Anfang jedes Schuljahres mussten wir immer wieder Anfragen zurückweisen, da wir nicht genügend Platz in den Klassenzimmern hatten.
Zusätzlich hat unsere Ostbolivien-Vereinigung die Oberstufe ab der 7. Klasse in Planung, die sie nach und nach beginnen möchte, sobald die staatliche Genehmigung da ist. Momentan müssen alle unserer Abgänger der 6. Klasse wieder zurück ins öffentliche Schulsystem. Für diese Erweiterung benötigen wir auf jeden Fall neue Räumlichkeiten, da unsere vier Klassenzimmer gerade mal für die sechs Klassen ausreichen. Zusätzlich wollen wir die Schule nachhaltig für die Zukunft bereit machen. Wenn Gottes Geist die traditionellen Mauern in den Kolonien einreißt, wollen wir für die mennonitischen Schüler vorbereitet sein. Die Pläne für die Klassenzimmer und den Verwaltungsbereich liegen schon vor und wir würden gerne mit dem Neubau starten – klein beginnen, und dann weiterbauen, so wie Gott die Finanzen bereitstellt.
Wir dürfen schon sehen, wie Gott den Weg dafür vorbereitet! Der Besitzer des Neubaugebiets „Belen“, in dem unser Bildungscampus liegt, ist Adventist und hat uns fast einen Hektar bestes Bauland direkt über die Straße von unseren vorhandenen Räumlichkeiten im Wert von 100.000 US Dollar geschenkt. Außerdem war ein Team von professionellen Dachkonstrukteuren aus Rumänien hier, die unser Projekt mit finanziellen Mitteln und ihrer Tatkraft unterstützt haben. Sie haben in der ersten Bauphase zwei Klassenzimmer mit Toiletten überdacht. Ein großer Segen für uns, da wir Dachkonstruktionen immer auswärts einkaufen mussten. Auch wenn sie selbst nicht über viele finanzielle Mittel verfügen, haben sie trotzdem
Von Anfang an träumten unsere mennonitischen Geschwister von einer eigenen adventistischen Schule. Was für ein Geschenk, die Sonne über diesem Wunder aufgehen zu sehen.
einen beachtlichen Betrag für das Dachmaterial mitbringen können. Was für ein unerwarteter Gewinn, den Gott zur rechten Zeit geschickt hat!
Was kostet so ein Neubau hier in Bolivien?
Der Preis für ein Klassenzimmer beträgt ca. 9.000 Euro. Obwohl auch hier in Bolivien die Baukosten ziemlich gestiegen sind, kann man hier noch verhältnismäßig günstig bauen. Zusätzlich ist der Wert des Euros gegenüber der hiesigen Währung „Bolivianos“ sehr stark gestiegen. Momentan bekommen wir für jeden gespendeten Euro an Spenden 66% mehr an Bolivianos als sonst. Diese Chance wollen wir nutzen.
Unsere Lehrer leisten hier auf der Schule einen großartigen Dienst. Der siebenjährige Liam schätzt das besonders. Er ist ein Kind mennonitischer Eltern und kommt zu uns auf die Schule. Er hat innerhalb eines Jahres Mutter und Schwester auf tragische Weise verloren. So sind unsere Lehrer wie ein Familienersatz für ihn geworden. Nach dem Unterricht an unserer Musikschule fragen die Schüler oft, ob sie noch länger zum Spielen hier bleiben können. Das zeigt, wie wohl sich die Kinder bei uns fühlen.
Anfang Februar startete das neue Schuljahr und ich hatte ein Gespräch mit einer Mennonitin, die ihre Tochter zum ersten Mal in unsere Schule schickte. Nachdem ich sie fragte, wie sie von unserer Schule gehört hatte, meinte sie: „Etliche Leute in meinem Umfeld haben darüber gesprochen, wie gut die Schule hier ist. Das wollten wir uns mal anschauen. Und nun sind wir hier!“
Wie ihr seht, ist das nicht nur ein Projekt, das uns am Herzen liegt, sondern eines, bei dem wir immer wieder Gottes erstaunlichen Segen erleben dürfen. Bei all den Herausforderungen, die uns begegnen, könnt ihr uns auch ganz praktisch unterstützen: Allem voran brauchen wir eure Gebete! Außerdem sind wir über jede finanzielle Unterstützung dankbar, denn wir sind nur euer verlängerter Arm vor Ort, um unsere mennonitischen Freunde zu erreichen. Ich möchte euch auch einen kurzen Einblick geben, wie sich z. B. Sarah Rosengard, eine unserer freiwilligen Helfer, einer (unerwarteten) Herausforderung stellen musste, während sie hier bei uns aushilft:
„¿Me entiendes?“ (dt.: verstehst du mich?) – das war anfangs die häufigste Frage zwischen mir und den Schülern hier auf der deutschen Grundschule in San Ramon. Wenn man vorhat Mathe und Religion in der 2.–6. Klasse auf Deutsch zu unterrichten, dann rechnet man nicht unbedingt damit, auch noch Sprachforscher zu werden. Die Haut- und Haarfarbe der Kinder ist kein zuverlässiges Indiz dafür, wer mich versteht und wer nicht. So manches hellblonde Kind sieht einen nur irritiert an, wenn man es auf Deutsch anspricht, während ein bolivianisch aussehendes Kind danebensteht und im schönsten Hochdeutsch antwortet. Mit der Zeit wird der Schulalltag ein wenig überschaubarer, auch wenn dennoch so manche Spontanität notwendig ist. Sprachforscher bleibt man aber auch nach längerem Aufenthalt. So wurden wir als Lehrer zu einem bolivianischen Schüler aus der 2. Klasse nach Hause eingeladen. Es war sehr interessant zu sehen, wie die Einheimischen hier leben. Trotz der recht einfachen Einrichtung war erstaunlich viel Essen für uns sechs Lehrer vorbereitet – Gastfreundschaft steht nun Mal ganz oben. Überwältigt von all den neuen Eindrücken, war ich sehr dankbar, dass ich dem Gespräch mehr lauschen
durfte, als selber zu sprechen. Wer weiß, ob ich dann auch nur wieder in irritierte Gesichter blicken müsste und ein „¿Me entiendes?“ gefolgt wäre. Dranbleiben zahlt sich aber aus: Erst vor kurzem hat mich ein Schüler gefragt, woher ich so gut Spanisch kann … das habe ich dann mal als Kompliment aufgefasst.
Ihr könnt den gleichen Mut aufbringen wie Sarah und hierherkommen, um zu helfen oder auch mit euren Gebeten und finanziellen Mitteln aus der Ferne einen Unterschied zu machen.
Wir beten schon lange dafür, dass Gott die Herzen der mennonitischen Eltern bewegt und wir weiter Zuwachs in unserer Schule erleben dürfen.
Hier könnt ihr euch für den Newsletter der Schule in San Ramon anmelden:
Marc Engelmann war acht Jahre lang Jugendabteilungsleiter in Baden-Württemberg und arbeitet nun als Pastor und Missionar in Bolivien.
Täglich setzen sich aufopfernde Lehrer und Helfer der adventistischen deutschen Schule in San Ramon, Bolivien, für die über 40 Schüler ein (Marc Engelmann ganz links).
Konfrontiert mit dem Tod
„Nur noch wenige Monate zu leben …“ – eine Diagnose, die einem den Halt unter den Füßen nehmen kann und eine schreckliche Mischung an Gefühlen auslöst. Wie soll man sich dem stellen? Wie kann man als Familie mit diesem Schock und dem Schmerz der Trauer umgehen? Olaf Schröer erzählt ganz offen von seinem und Astrids sehr persönlichen Weg durch die Trauer und warum man selbst in solch dunklen Stunden nicht ins Bodenlose fallen muss, sondern sich aufgefangen wissen darf.
Glauben, der Segen bringt Selbst als sich der Gesundheitszustand meiner Frau Astrid im September 2022 weiter verschlechterte und sie dann ab Mitte November bettlägerig wurde, verspürten wir doch noch immer Gottes wunderbare Gnade. Wir sahen sie z. B. in den zahllosen Karten und Briefen, die wir erhielten. Sie kamen von Freunden, Verwandten und Menschen, die wir nicht einmal kannten. Viele berichteten, wie sie durch Astrids Leben und Dienst bereichert und gesegnet wurden.
Hunderte in Deutschland, ganz Europa und in vielen weiteren Teilen der Welt beteten, in der Hoffnung auf ein Wunder, für Astrid. Aber selbst als immer deutlicher wurde, dass Astrid das Wunder ihrer Heilung nicht erleben würde, geriet ihr Glaube nie ins Wanken und ihre Liebe für Jesus und für ihre Mitmenschen ließ niemals nach. Ihr festes Vertrauen in Gott berührte jeden, der ihre letzten Tage miterlebte. Tatsächlich kam es nicht zu dem Wunder für Astrid, um das wir gebetet hatten – aber durch Gottes Gnade durfte sie selbst ein Wunder für alle sein, die sie begleiteten. Ihr Glaube und ihre Hingabe berührten viele und führten sie zu einer tieferen Beziehung zu Jesus. Auch das Andachtsbuch über biblische
Die Diagnose „Nur noch wenige Monate zu leben“ löst eine schreckliche Mischung an Gefühlen aus. Doch selbst in solch dunklen Stunden darf man sich aufgefangen wissen.
Verheißungen, das Astrid in der letzten Woche ihres Lebens herausbrachte, ist ein bleibender Segen für viele Menschen.
Selbst als immer deutlicher wurde, dass Astrid das Wunder ihrer Heilung nicht erleben würde, geriet ihr Glaube nie ins Wanken.
Kurz vor ihrem Tod sagte sie zu mir: „Wenn ich gestorben bin, seid nicht traurig, sondern dankbar für alles, was Gott für uns getan hat!“ Natürlich bin ich nach Astrids Tod doch in tiefe Trauer gefallen, aber diese Erinnerung an Gottes wunderbares Wirken und die großen Erfahrungen in den letzten Wochen und Monaten von Astrids Leben haben mir doch ein wenig Trost im tiefen Schmerz der Trauer gegeben.
Einschneidende Momente Im Trauerprozess gab es für Astrid und mich gleich mehrere sehr schwere Momente. Dieser kräftezehrende Weg begann am 27. April 2022, als Astrid die Diagnose „Krebs im
Endstadium“ bekam. Der Schock saß noch tief, als die ärztliche Ansage kam, dass ihre Lebenserwartung nur noch zwischen 2 Wochen und 6 Monaten betrug. Das Leben schien in diesem Moment stillzustehen und Tränen brachen sich Bahn. Es war unsagbar schwer, diese Tatsache zu akzeptieren. Es waren zwei grundlegende Annahmen, die Astrid und mir schließlich dabei halfen:
1. Gott ist wirklich gut! Er ist auch gut, wenn wir sein Handeln nicht verstehen.
2. Weil Gott gut ist, ist auch sein Weg mit uns das Beste für uns.
Das Problem bestand für uns nicht darin, was Gott getan hat, sondern darin, dass wir die Hintergründe seines Handelns nicht verstanden.
Auch wenn ich die Gründe für fast alles hier immer noch nicht verstehen kann – wenn ich grundlegend annehme, dass irgendwie, irgendwo ein Plan eines liebenden Gottes, der nur das Beste für mich will, dahintersteht, dann wird mein Leben dadurch, dass ich mich seiner Führung unterwerfe, einfacher und glücklicher. Ich weiß nicht, ob das für andere ein tröstlicher Gedanke ist. Vielleicht nicht. Aber mir hilft es, echter zu trauern, ohne die Komplikationen durch unlösbaren Ärger.
Der 22. November 2022 und die Tage danach markierten einen anderen einschneidenden Moment für uns. Nachdem die Naturheiltherapie bei Astrid in den ersten drei Monaten recht erfolgreich verlaufen war, verschlechterte sich ihr Zustand ab September 2022 sehr deutlich. Ab Mitte November wurde uns klar, dass Gott Astrid nicht heilen und sie bald sterben würde. Ab dem 22. November wurde Astrid dann ganz bettlägerig. In dieser Zeit setzte sie sich mit ihrem eigenen Tod auseinander und bereitete
Gott möchte uns Geborgenheit trotz Schmerz und Trauer ermöglichen. Selbst wenn wir sein Handeln nicht verstehen, dürfen wir auf seine liebevolle Führung vertrauen.
sich sehr intensiv darauf vor. Ab dann sprachen Astrid und ich fast täglich über ihr Sterben und Fragen, die uns bewegten. So fragten wir uns, warum Astrid so früh, mit 61 Jahren, sterben musste. Selbst ohne eine endgültige Antwort darauf zu haben, hat Astrid doch noch vor ihrem Tod sagen können, ein glückliches und erfülltes Leben gehabt zu haben. Ebenso bewegte uns die Frage, warum Gott Astrid nicht geheilt hatte. Aber da wir darum gebetet hatten, dass alles, was geschehen würde, zu Gottes Ehre passieren sollte, gingen wir davon aus, dass es Gott zur Ehre gereichen würde, wenn Astrid das Leid mit Geduld und Gottvertrauen trüge. Auch hatten wir noch die Zeit über unsere Beziehung zu sprechen, was auch gegenseitige Vergebung für unser Zukurzkommen einschloss.
Außerdem bewegte es Astrid, warum sie noch so lange bettlägerig sein und leiden musste. Als Antworten fanden wir für uns persönlich, dass Astrid durch ihr Vorbild in der Geduld und ihrer tiefen Liebe zu den Menschen für Viele zum großen Segen werden konnte. Gott hatte noch eine große Aufgabe für sie: In der letzten Woche ihres Lebens, als sie nicht mehr essen, sich kaum noch bewegen und kaum noch sprechen konnte, ihr Andachtsbuch über biblische Verheißungen vorzubereiten und für den Druck fertigzustellen. Am Montagabend, den 9. Januar 2023, sagte ich zu ihr: „Jetzt ist alles fertig geschrieben und in den Computer getippt: Das Vorwort, der Text, die Anhänge, die Buchrückseite und das Layout. Auch sind mehr Geldspenden für den Druck der ersten Auflage eingegan-
Das Leben schien in diesem Moment stillzustehen und es war unsagbar schwer, diese Tatsache zu akzeptieren.
gen als benötigt wird. Jetzt kannst du loslassen.“ Am nächsten Morgen, Dienstag, den 10. Januar 2023, schlief sie um 8:30 Uhr friedlich in meinen Armen ein. Ihr Werk war beendet
Gemeinsamer Frieden im tiefsten Schmerz Ihr Wunsch war es gewesen, dass ich sie bis zuletzt pflegen sollte. Wir sprachen über ihren Tod und ihren Wunsch, zu Hause sterben zu dürfen – diesen Wunsch hat Gott ihr erfüllt. Mein Wunsch war es gewesen, bei ihrem Tod dabei sein zu dürfen – Gott hat auch meinen Wunsch erfüllt! Wir hatten über viele Einzelheiten ihrer Beerdigung geredet: Die Art der Beisetzung, den Ort des Grabes, die Einzelheiten der Trauerfeier und des anschließenden Mittagessens. Sie schrieb liebe Briefe und Notizen für unsere Tochter Rahel und mich, die wir nach ihrem Tod lesen sollten. Wir sprachen darüber, wie das Leben von Rahel und mir nach ihrem Tod weitergehen könnte. Und fast jeden Abend, vor dem Schlafengehen, verabschiede-
Der Tod bedeutet Abschied von geliebten Menschen, aber auch Erlösung vom Leid. Wenn man sich auf das Wiedersehen am Tag der Auferstehung freuen kann, ist es kein Abschied für immer.
ten wir uns, weil wir nicht wussten, ob wir uns am nächsten Morgen wiedersehen würden.
Jedoch führten wir all diese Gespräche über ihren Tod nicht in einer bedrückenden oder traurigen Atmosphäre. Nein, im Gegenteil – unsere Stimmung war sehr friedlich, entspannt und manchmal sogar fröhlich. In den letzten Tagen freute Astrid sich sogar auf ihren Tod. Bedeutete er für sie doch die Erlösung von ihren Leiden und die Gewissheit, dass sie im nächsten Moment nach ihrem Sterben, am Tag der Auferstehung, Jesus bei seiner Wiederkunft sehen würde!
Als Astrid in meinen Armen einschlief, überkam mich ein großer Schmerz und eine solch tiefe Traurigkeit, wie ich es nicht für möglich gehalten hatte. Gleichzeitig spürte ich ein starkes Gefühl der Erleichterung darüber, dass die Zeit des Leidens für Astrid und ihre intensive Pflege für mich zu Ende waren. Außerdem spürte ich ein starkes Gefühl des inneren göttlichen Friedens. Ich spürte, dass ich nicht ins Bodenlose fiel, sondern in Gottes Armen aufgefangen wurde. Ich hätte vorher nicht für möglich gehalten, dass ein Mensch so gegensätzliche Gefühle gleichzeitig erleben kann: Der unendlich große Schmerz und der noch tiefere und größere innere Friede von Gott.
Olaf Schröer betreut als Bezirkspastor die Gemeinden Gechingen und Leonberg.
Familie, Bildung und Soziales
„Enkelkinder sind ein Geschenk Gottes!“
Wenn man älter wird, wünscht man sich Ruhe und Entspannung. Doch inzwischen finde ich, Enkel zu Besuch zu haben, ist schöner und erfüllender, als immer nur meine Ruhe zu genießen. Besonders deutlich spüre ich das in der Freude, die ich habe, meine Enkel in ihrer Entwicklung zu begleiten. Wie ihr seht, habe ich euch ein paar echte Zitate von echten Omas und Opas und echten Enkeln mitgebracht, wie: „Es ist wunderschön, die kleinen Händchen zu halten und ihre Fragen zu beantworten.“
Ab wann bin ich eigentlich Oma/Opa? Bei der Geburt des ersten Enkels? Nein, viel früher schon, nämlich bereits bei dem eigenen Kind. Man nennt das zwar Eltern sein, aber stell dir vor, wie sehr die Freude, Oma und Opa zu sein, auf allen Seiten steigt, wenn unsere Kinder unsere Freunde werden und wenn wir uns sogar mit unseren Schwiegerkindern anfreunden. „Oma lacht immer und bringt mich
zum Lachen.“ Wir Großeltern sind hoffentlich flexibel. Wir gehen nicht nur auf die Unterschiedlichkeit unserer (Schwieger-)Kinder ein, sondern auch auf die Einzigartigkeit jedes einzelnen Enkelkindes. Und ja, das erfordert viel Gebet, Kraft, Opferbereitschaft und Zurückstecken mancher Wünsche, aber bringt als Ergebnis viel Gegenliebe und Freude und ist ein gutes Mittel gegen schnelles Altern und Demenz – so sagt es Prof. Dr. Manfred Spitzer, der bekannte Neurowissenschaftler. „Ich bin gerne bei euch, weil ich euch lieb habe.“ Na, dafür lohnt es sich doch allemal.
„Ich liebe es, mit Oma und Opa zu kuscheln.“ Ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“ Wir Großeltern spielen eine bedeutende Rolle in diesem „Dorf“. Wir tragen dazu bei, das Urvertrauen aufzubauen und den Kindern zu ermöglichen, ihr Leben zu leben, möglichst ohne Selbstzweifel, MissGroßeltern zu sein, bedeutet so viel mehr als nur Kuchen backen und Geschichten erzählen –es ist eine Reise voller Liebe, Abenteuer und unerwarteter Lektionen. Enkelkinder bringen frischen Wind ins Leben, stellen alles auf den Kopf und schenken unzählige kostbare Momente. Doch wie gelingt der Spagat zwischen Verwöhnen und Erziehen? Cornelia Witzig erzählt aus dem echten Leben von einem ganz besonderen Geschenk Gottes: den Enkelkindern!
Ich finde inzwischen, Enkel zu Besuch zu haben, ist schöner und erfüllender, als immer nur meine Ruhe zu genießen.
trauen und Zwänge. Das Fundament hierfür wird in der Kindheit gelegt und der Beton, den wir als Christen anrühren wollen, heißt „Liebe”. „Mein Opa ist lieb und hilfsbereit. Er soll so bleiben.“
Und wie sich das doppelt lohnt? Schenkt euren Kindern doch mal „couple days“. Ihr nehmt die Enkelkinder und verbringt einen, am besten zwei Tage mit ihnen, während die Eltern in dieser Zeit entspannen und das Feuer ihrer Liebe wieder zum Aufflammen bringen. Schließlich wissen wir doch aus eigener Erfahrung, dass Eltern an ihre Grenzen kommen können, wenn sie täglich Kinder um sich haben. „Ich mag am liebsten, dass Oma Höhlen mit uns baut und dass Opa die besten Rösti macht.“ Wie schön kann dann so ein Geschenk der Großeltern sein.
Bereits ein paar Wochen vor der ersten Januarwoche, die wir schon seit Jahren mit unseren Enkelkindern verbringen, überlege ich mir, was sie gerne machen, und suche im
„Ich mag an euch, dass ihr so witzig seid.“ Enkelkinder bringen frischen Wind ins Leben, stellen alles auf den Kopf und schenken unzählige kostbare Momente.
Internet nach spannenden Ausflugszielen. Ich plane gerne, das macht mir Spaß. So finde ich Ausflugsziele im Wald, am See, Planetarium, Experimente, Zoo, aber auch Malund Bastelnachmittage, Spieleabende, Naturfilme und vieles mehr. Ich frage nach ihren Lieblingsessen, die wir dann gemeinsam kochen. „Ich mag Omas Mittagessen mit viel Soße und Nachtisch.“ Wir singen zur Andacht und Opa und Oma überlegen schon im Voraus, welches Andachtsthema diese Woche dran ist. „Ich mag, dass ihr immer Musik mit uns macht und Geschichten aus der Bibel erzählt.“ Ich suche spannende Biografien aus, die ich ihnen jeden Abend vorlese, während alle schon im Bett liegen. Unser Wohnzimmer wird immer zum Massenlager umgestaltet, in dem wir alle schlafen. Abends vor dem Schlafengehen verrate ich ihnen, wohin der Ausflug am nächsten Tag geht. „Ich mag an euch, dass ihr so witzig seid.“
Ja, es ist richtig, wir freuen uns ehrlicherweise nach der Woche auf die Zeit der Zweisamkeit, aber es war eine schöne Zeit mit den Enkeln. „Ich mag mit euch Fußball spielen und Zug fahren.“ Die Entscheidung für Kinder ist eine große Verantwortung und reicht bis ins hohe Alter. Und mein Missionsfeld ist und bleibt in erster Linie immer die Familie.
Cornelia Witzig ist Glied in der Adventgemeinde Ludwigsburg und u.a. aktiv im Kondoo Kinderbuch-Verlag.
Gesundheit
Was wäre, wenn es eine simple Medizin gäbe, die vielen Krankheiten vorbeugen und die Lebensqualität drastisch steigern könnte? Würdest du sie nehmen? Dominique Thomsen erzählt von einer solchen „simplen“ Medizin, zu der wir alle Zugang haben, die wir aber zunehmend seltener nutzen: Bewegung!
„Sitting will kill you …“ (dt.: Sitzen bringt dich um) – eine reißerische Schlagzeile, die CNN am 02.01.15 verlas, die aber von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt wird. Laut WHO stellt körperliche Inaktivität weltweit die vierthäufigste Todesursache dar und verursacht jährlich schätzungsweise 3,2 Millionen Todesfälle. Aktuelle Forschungen zeigen, dass Bewegungsmangel und zu viel Sitzen die Lebenserwartung verkürzen, die Lebensqualität beeinträchtigen und zur Entwicklung chronischer Krankheiten beitragen.
Hast du dir darüber schon mal ehrlich Gedanken gemacht? Ist dir bewusst, dass du täglich etwas tust, was dich Stück für Stück kränker macht – nämlich zu viel sitzen? Wenn du einmal ehrlich zu dir selbst bist: Wie viele Stunden am Tag bewegst du dich nicht (also sitzt du)? Denke an deine Mahlzeiten, Autofahrten, Bürozeiten, Fernsehzeiten, Gemeindefunktionen etc. Sicherlich werden die meisten von uns feststellen, dass wir uns im Alltag zunehmend weniger bewegen. Wie ist es möglich, dass wir es mit all dem Wissen und der Technologie, die uns zur Verfügung stehen,
geschafft haben, zu solch (ungesund) „sesshaften“, quasi selbstzerstörerischen Verhaltensweisen überzugehen?
Langsam aber sicher sind wir zu einem Tagesablauf gelangt, der kaum bewusste, noch unbewusste körperliche Aktivität beinhaltet. Hier sei angemerkt: Einmal am Tag eine Stunde ins Fitnessstudio zu gehen, jedoch den Rest des Tages primär im Sitzen zu verbringen, ist nicht ausreichend (natürlich ist es besser, als es gar nicht zu tun)! Selbst in einer Zeit, in der Gesundheit wieder in den Fokus rückt, unterschätzen wir offenbar immer noch die Kraft der Bewegung (und die Kraft des „Nicht-Bewegens“). Der menschliche Körper ist ein erstaunlicher und faszinierender Organismus, der am besten funktioniert, wenn er aktiv ist. Es ist wichtig, dass wir ein gutes Verständnis für unsere körperlichen Funktionen und Mechanismen entwickeln, um eine größere Wertschätzung für dieses Wunderwerk zu bekommen! Stell dir einmal vor, du hättest einen Reißverschluss an der Vorderseite deines Körpers, damit du ihn jederzeit öffnen und sehen könntest, was in dir los ist! Folgendes würdest du sofort feststellen: Alles in dir ist immer in Bewegung! In unserem Körper
herrscht ständige Aktivität. Auch wenn du schläfst, läuft alles weiter, sodass du am Leben bleiben kannst.
Die Untersuchung der unmittelbaren und langfristigen Vorteile körperlicher Aktivität liefert klare Beweise dafür, dass der menschliche Körper dazu geschaffen ist, sich zu bewegen. Beispiele für starke Vorteile der körperlichen Bewegung sind:
• Niedrigerer Blutdruck
• Bessere Regulierung des Blutzuckers
• Niedrigere Ruheherzfrequenz
• Bessere Kontrolle des Körperfetts
• Verbesserte Immunfunktion
• Erhöhte Muskelkraft und Ausdauer
• Verbesserter Herz-Lungenfunktion
• Erhöhte Flexibilität
• Verbesserte geistige Leistungsfähigkeit
• Höhere Schlafqualität
In nur wenigen Minuten bringt körperliche Aktivität unseren Stoffwechsel in Schwung. Untersuchungen zeigen auch, dass körperliche Aktivität Depressionen verringert und das Selbstwertgefühl steigert. Diese Liste ließe sich noch um einiges fortsetzen! Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren spannenden Hinweis darauf, dass unser Körper für Bewegung gemacht ist: Der menschliche Körper hat mehr als 600 Muskeln – der Körper wurde offenbar für erstaunliche körperliche Fähigkeiten konstruiert. Das Verständnis dafür, dass der menschliche Körper für die Bewegung geschaffen ist und dass er am besten funktioniert, wenn er regelmäßig aktiv ist, ist eine entscheidende Grundlage zur Verbesserung deiner Fitness, deiner Gesundheit und deines allgemeinen Wohlbefindens.
Heute ist der beste Tag damit anzufangen, wieder aktiver zu leben und weniger zu sitzen. Starte z. B. einfach damit, dir einen Wecker zu stellen, der alle 30 Minuten piept und dich daran erinnert, dass du dich bewegen solltest.
Der menschliche Körper ist dazu geschaffen, sich zu bewegen. Egal ob viel oder wenig, dieser erste Schritt zu mehr Lebensqualität lohnt sich!
Überlege, welche Dinge du zu Fuß erledigen kannst, ob du lieber die Treppen steigst, als mit dem Fahrstuhl zu fahren. Anstatt beim Arbeitsmeeting zu sitzen, stehe dabei oder lade deine Kollegen ein, das Gespräch bei einem Spaziergang zu führen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich täglich mehr zu bewegen und auch darauf zu achten, wirklich die Muskeln zu aktivieren.
So erstaunlich, wie Gott unseren Körper geschaffen hat, wäre es doch eine Tragödie, auf die Kraft von so etwas „Simplem“ zu verzichten und dir selbst durch (unnötige) Inaktivität zu schaden. Egal, wie viel du dich bis zum heutigen Tag bewegt hast: Du kannst dich heute dazu entscheiden, die Kraft der Bewegung für dich und deine Gesundheit zu nutzen, um gesünder und besser zu leben!
Aufgrund ihrer eigenen Erfahrung liebt Dominique es, andere mit ihrem Ministry „Living Alive!” zu einem gesunden Leben zu motivieren.
Auf folgender Webseite kannst du dich für ein kostenfreies Beratungsgespräch bei Dominique anmelden: https://living-alive.com
Der menschliche Körper ist ein erstaunlicher und faszinierender Organismus, der am besten funktioniert, wenn er aktiv ist.
Dominique Thomsen ist „Lifestyle Medicine Expertin“ und hat ihren Doktor in Gesundheitswissenschaften gemacht.
Kinderzeit
„Uhuuuu, so ein Lärm!“ Beinahe wäre die alte Eule von ihrem Ast gefallen. Noch ganz schlaftrunken taumelt sie von einem Fuß auf den anderen und sucht nach festem Halt. Müde blinzelt sie mit den Augen und versucht zu erkennen, wer sie aus ihrem schönen Traum herausgerissen hat. Unter ihrer großen, knorrigen Eiche flackern viele Lichter. Weil Eulenaugen für die Dunkelheit geschaffenen sind, kann sie nichts erkennen. Also richtet sie ihre flauschigen Federohren steil nach oben und lauscht. Vielleicht kann sie so heraushören, was da unter ihrem Zuhause los ist. Eine helle Frauenstimme trällert aufgeregt und ein bisschen dramatisch durch die Blätter hinauf.
„Ich bin fast umgefallen vor Schreck! Seit Wochen habe ich mir schon alles bereitgelegt. Dann steig ich heute in aller Früh in unsere Dachkammer hinauf und sehe gerade noch, wie die Nachbarskatze aus dem Fenster flitzt. Oh, ich sag euch, wenn ich die zwischen die Finger kriege, werde ich sie am Schwanz packen und in das große kalte Regenfass tunken!“ „Aber Betty, wie kannst du nur so etwas sagen!
Das ist doch Tierquälerei!“
„Nein, das ist Gerechtigkeit, sag ich dir! Dieses unerzogene Biest hat mein wolkenweißes Kleid als Katzenklo benutzt und einen riesigen gelben Fleck darauf hinterlassen!“ „Oh nein!“, ein Mädchen mit braun gewelltem Haar hält sich erschrocken die Hand vor den Mund, „und das ausgerechnet heute, kurz vor dem Fest. Ich wäre an deiner Stelle voll in Panik geraten!“ „Ach Madita, der Fleck war ja noch nicht mal das Schlimmste! Der ging schnell raus, aber …“, Betty rümpft die Nase, so hoch sie kann, und schaut die anderen Mädchen mit durchdringendem Blick an, „habt ihr schon mal Katzenpipi gerochen? Das stinkt genauso
fürchterlich wie aus der Mülltonne von Thaddäus dem Fischhändler. Ihr wollt gar nicht wissen, wie viel Parfüm ich darauf gießen musste, damit heute nicht jeder vor mir davonläuft!“ „Ach, eigentlich gar nicht so schlimm,“ kichert die kleine Salome, „dann könnte ich mich ans große Buffet setzen und alles ganz alleine aufessen und keiner würde mir zu nahe kommen, um mir etwas wegzuessen.“ „Ach Salome! Du denkst aber auch immer nur ans Essen. Das ist doch nicht das Wichtigste an einer Hochzeit!“ „Mädels, ich muss euch was ganz Wichtiges erzählen!“ „Oh Leila, jetzt sind wir aber gespannt.“ „Leg los, unsere Ohren sind gespitzt!“ „Also gut, aber pssst, es ist ein Geheimnis!“ Aufgeregt rutschen die Mädchen zusammen. Mucksmäuschenstill ist es, als Leila mit gedämpfter Stimme flüstert: „Meine Großmutter hat mir gesagt, dass diejenige, die als Erste den Bräutigam entdeckt, wenn er kommt, um die Braut zu holen, als Nächste heiraten wird!“ Helle Aufregung und Gekicher breiten sich blitzartig unter den Mädchen aus. „Was für eine sensationelle Nachricht!“ „Da macht euch mal keine Hoffnung, das Glück ist mir gewiss, ich bin nämlich die Größte unter uns!“ Lea stellt sich lachend auf ihre Zehenspitzen, um ihre Größe besonders zu betonen. „So ein Blödsinn! Ich glaube nicht an so etwas!“ „Ach Marta, verdirb uns doch nicht den Spaß! Und Lea, wenn ich gleich auf diesen Baum hier klettere, kann ich sogar bis nach Jerusalem schauen!“
„Huhuuu!“ Damit hat die Eule nicht gerechnet. Erschrocken zieht sie ihr Federkleid zusammen. „Erst stören sie meine Ruhe, und jetzt wollen sie noch auf meinen Baum klettern!“ Das ist zu viel! Fluchtartig hebt sie ihre Flügel
und rauscht in die dunkle Nacht davon. „Herrlich, huuuh! Diese Ruhe!“ Entspannt segelt die Eule über die Felder am Dorfrand. Ihre orangegelben Augen flitzen durch die düstere Nacht und nehmen jede kleine Bewegung war. Na so was, am Hof des Schäfers brennt noch Licht. Musik erklingt und eine fröhliche Gesellschaft hat sich vor dem Tor versammelt. Schick gekleidet sind sie. „Ah“, denkt die Eule, „sicher ist das der Bräutigam, von dem die Mädchen erzählt haben. Er wird sich nun seine Braut holen gehen!“ Schnell fliegt die Eule zurück zu ihrem Zuhause, der alten Eiche. Dort angekommen schaut sie sich verwirrt um – keine flackernden Lichter, kein Lachen! Waren sie fortgegangen? Nein! Da! An die Hauswand gelehnt, liegen sie und schlafen. Alle zehn! „Oh weh! Jetzt, wo der Bräutigam kommt, schlafen sie! Was gibt das für eine Blamage! Ich muss sie wecken!“ Aufgeregt fliegt die Eule dicht über die eingeschlafene Gruppe hinweg und ruft, so laut sie kann: „Huh-huuuuuh! Huh-huuuh!“ Erschrocken erwachen die Mädchen aus ihrem Schlaf. „Oh nein! Wir sind doch eingeschlafen! Schnell, putzt eure Lampen, ich höre Musik!“ „Marta, kannst du mir etwas Öl geben? Ich habe mir keinen Vorrat mitgenommen. Wer hätte auch gedacht, dass er sich so verspätet. Es ist ja schon Mitternacht!“ „Tut mir leid, Leila, ich kann dir nichts geben! Sonst reicht es für meine Lampe nicht!“ „Unser Öl ist auch alle, bitte gebt uns was, sonst können wir nicht zur Hochzeit.“ „Geht schnell zum Krämer und kauft welches.“ „Mitten in der Nacht?! Da hat doch niemand offen!“ „Versucht es doch wenigstens“, ermuntern sie die anderen Mädchen, deren Lampen nun wieder hell in der Dunkelheit flackern. Schnell eilen die anderen davon, um ihr Glück zu versuchen. Doch gerade in dieser Zeit kommt der Bräutigam und die fünf Mädchen, die bereit waren, begleiten ihn zum Hochzeitshaus. Doch dann wird die große Tür hinter ihnen verschlossen! Als die anderen Mädchen atemlos zurückkeh-
ren, ist der Hochzeitszug schon fort. Sie klopfen an die Tür und rufen: „Lasst uns rein! Lasst uns rein!“ Aber keiner macht auf. Von drinnen ruft aber der Bräutigam: „Es tut mir leid, ich kenne euch nicht!“
Ist das nicht traurig? So sehr hatten sie sich alle gefreut. Aber manche hatten vor lauter unwichtigen Dingen im Leben vergessen, sich richtig vorzubereiten.
Freust du dich, wenn Jesus wiederkommt?
Willst du dann auch vorbereitet sein wie die klugen Mädchen? Wie kann man sich denn vorbereiten?
Rätsel: Welche Jungfrauen waren bereit und haben den richtigen Weg gewählt?
Jungfrauen
Bräutigam
Von einem starken Glauben, der Moslems erreicht
Andere mit Christus bekannt zu machen, ist eine Freude, birgt aber auch Herausforderungen. Dominik* teilt diese Freuden und Herausforderungen seit langem besonders mit Moslems. In diesem Interview erzählt er von seinem wachsenden Glauben, einem Leben voller Herausforderungen – und inwieweit diese Erfahrungen seinen Einsatz, Moslems den Glauben an Jesus Christus näherzubringen, geprägt haben. Ein Leben voller Gottvertrauen und Liebe zu seinen Mitmenschen.
Lieber Dominik, vor einigen Jahren wurde unter deiner Leitung eine neue Adventgemeinde gegründet. Das Besondere: Ihre Gründungsmitglieder sind alle ehemalige Moslems.
Wie gelingt es dir, über ethnische und konfessionelle Grenzen hinweg Menschen für Jesus zu gewinnen?
Aus allen Ecken der Welt strömen Menschen – darunter auch Moslems – nach Europa; Gott bringt sie mit uns in Verbindung. Die Frage ist aber: Wie gelingt es uns, sie zu erreichen?
Zwei Jahre, nachdem ich mit meiner Frau zusammen beauftragt wurde, mich in meiner Stadt um Moslems zu kümmern, habe ich festgestellt, dass ich Moslems nicht so
einfach zu Christen machen kann! Ich war kurz davor aufzugeben, weil ich trotz aller Bemühungen keine Früchte meiner Arbeit sah. Zu Beginn wollten wir jeder muslimischen Familie in unserer Stadt eine Bibel schenken. Innerhalb der muslimischen Kultur wird der Koran als Buch sehr verehrt, sodass beispielsweise türkische Menschen zwar gerne geschenkte Bibeln annehmen und nicht in den Müll werfen, aber sich kaum mit biblischen Inhalten beschäftigen.
Vor Beginn unseres Jahresurlaubs stand ich nun vor der Entscheidung, ob ich die ganze Sache sein lassen sollte. Genau zu diesem Zeitpunkt rief mich der damalige Abteilungsleiter für Mission an und bat mich kurzfristig, einen jungen Studenten aus der Türkei für zwei Wochen aufzu-
Die nächsten zwei Jahre werde ich nicht am Sabbat arbeiten, weil Gott gesagt hat: Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst!
nehmen und ihm meine Missionsarbeit zu zeigen. Ich zögerte, gab aber unsere Urlaubsplanung umgehend auf und antwortete: „Er soll kommen.“
Wir verbrachten zwei spannende Wochen. Der junge Student wollte von mir, vom „großen Missionar“, lernen; aber ich fragte mich: „Was kann ich ihm schon beibringen? Ich habe bis jetzt nicht einen Moslem getauft! Ich war doch gerade dabei, aus diesem Projekt auszusteigen …“ In dieser Zeit hatte ich zwar schon gute Kontakte zu Muslimen, besuchte Hochzeiten und Familien, aber ohne die erwünschten Ergebnisse.
Den ersten gemeinsamen Tag begannen der Student und ich mit Gebet. Am gleichen Tag trafen wir einen Mann auf der Straße, durch den letztlich eine Gruppe von Interessierten entstand. Seine Nachfrage, wo wir uns versammeln, führte zu meinem spontanen Entschluss, ein Treffen für den gleichen Abend zu organisieren. Er kam und brachte noch weitere Leute mit. Das war die erste Bibelstunde, die Gott für uns vorbereitet hatte! Ich konnte es kaum fassen, dass Gott mich so schnell überzeugte, weiterzuarbeiten und im Projekt zu bleiben. Aus dieser ersten Gruppe wurden nach kurzer Zeit fünf Personen getauft, darunter drei Jugendliche.
Mit diesen ermutigenden Erfahrungen überzeugt mich Gott jedes Mal von meinem Auftrag!
Mich würde interessieren, welche Faktoren aus deiner Kindheit oder deiner Familie dich geprägt haben.
Ich bin in einer adventistischen Familie mit starkem familiärem Zusammenhalt aufgewachsen. Jeden Sabbatanfang und -schluss versammelte mein Vater die ganze Familie und es wurde zu Gottes Ehre musiziert. Das tägliche Gebet begleitete uns bei unseren Tieren und bei unserer Arbeit im Garten und auf dem Feld.
Mein eigenständiges, bewusstes und geistliches Leben hat
etwas später mit etwa 15 Jahren begonnen. In dieser Zeit hatte das Buch „Das Leben Jesu“ von E. G. White eine große Bedeutung für mich. Durch dieses Buch lernte ich Jesus Christus kennen. Sein selbstloses Handeln und Dienen, wie er Menschen dort begegnete, wo sie waren, und dass er bereit war, sein Leben für uns zu geben, hat mich zutiefst beeindruckt.
Natürlich haben mich auch die Schwierigkeiten geprägt, die ich damals in der Schulzeit und dann in der Sowjetarmee erlebt habe. Eine feste Überzeugung und Standhaftigkeit – das waren die zwei Pfeiler, die mir auch später geholfen haben, zuversichtlich zu sein und Menschen in verschiedenen Situationen zu helfen, wenn zum Beispiel das Problem mit der Sabbatfrage aufkam.
Du hast mir einmal erzählt, wie es war, als du in der Armee geschlagen wurdest.
Es war ein Mittwoch, als ich meinen Wehrdienst in der Sowjetarmee antrat. Ich machte mir Gedanken, wie ich mich am kommenden Sabbat verhalten sollte. Kurzentschlossen ging ich am selben Tag in die Offiziersmesse [Anm.: Speise- und Freizeitraum von Offizieren]. Ich öffnete ohne Erlaubnis die Tür und stand plötzlich vor allen wichtigen Führungspersonen, die mitten im Gespräch waren. Ich stand da, nannte meinen Namen und sagte: „Ich möchte über meine christliche Überzeugung sprechen. Die nächsten zwei Jahre werde ich nicht am Sabbat arbeiten, weil Gott gesagt hat: Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst!“
Es herrschte eine angespannte Stille. Ich aber war voller Freude und erklärte, dass der Sabbat am Freitag mit Sonnenuntergang beginnt, und ich ab diesem Zeitpunkt weder mit der Kompanie marschieren, noch irgendeine Arbeit verrichten würde. Die Reaktion fiel noch gemäßigt aus: „Na gut, schauen wir mal, wie das am Freitagabend mit dir laufen wird!“
Der Sabbat begann und sie wollten mich zwingen, bei Märschen mitzumachen. Ich weigerte mich und landete für kurze Zeit in Isolierhaft, wo ich die Zeit damit verbrachte, meine mitgebrachten biblischen Notizen zu lesen. Am nächsten Sabbat kamen ältere Soldaten, die von meinen christlichen Überzeugungen wussten, auf mich zu und sagten: „Du wirst heute den Boden aufwischen.“ Die meisten von ihnen waren Moslems. Ich erwiderte: „Ich bin ein gläubiger Mensch und werde an jedem anderen Tag alle Arbeiten tun, aber der Sabbat ist Gottes Tag. An diesem Tag ruhe ich.“ Sie meinten, dass sie auch gläubig seien, und fragten: „Was hast du bitte für einen Glauben? Er ist schmutzig!“
Der Befehlshaber akzeptierte Dominiks Weigerung am Sabbat zu arbeiten, drohte ihm aber: „Weh dir, wenn deine Überzeugungen dich nicht bis zum Ende deiner Soldatenzeit begleiten – dann werde ich dich töten!“
Die Soldaten begannen, mich zu beschimpfen; sie bildeten einen Kreis und schlugen mich. Ich lag irgendwann am Boden und sie traten weiter auf mich ein. Schließlich stoppte der Anführer der Gruppe die anderen und hielt mir den Putzlappen hin. Ich lehnte erneut ab. Er schlug mich daraufhin so fest, dass ich kurze Zeit nicht atmen konnte. Sie legten mir dann eine Maske aus Filz an und ich sollte nun wie ein Pferd einen älteren Soldaten ziehen. Ich weigerte mich wieder und bekräftigte: „Ich mache das nicht. Ihr könnt mich gerne töten!“
Der Befehlshaber der Kaserne hatte bis zu diesem Zeitpunkt alles still beobachtet. Nun erhob er sich, legte mir die Hand auf die Schulter und schalt die anderen Soldaten: „Er ist ein wahrer Mann. Ihr wollt ihn töten, aber er bleibt vor euch stehen!” Er wandte sich zu mir: „Weh dir, wenn deine Überzeugungen dich nicht bis zum Ende deiner Soldatenzeit begleiten – dann werde ich dich töten!” Er befahl dann den anderen Soldaten, den Boden zu putzen, während ich zuschauen durfte.
Innerlich lobte und pries ich Gott! Er ließ mich in das kalte Wasser fallen, aber im letzten Moment holte er mich heraus!
Hattest du ein besonderes Berufungserlebnis – einen Moment, in dem dir klar wurde, dass du dazu berufen bist, das Evangelium zu verkündigen?
Es war in der achten Klasse. Ich stand vor der Tafel; meine Lehrerin erklärte das Periodensystem und sagte zu mir vor
allen Mitschülern: „Aus diesen Elementen ist unsere Erde gemacht – es gibt keinen Gott, es gibt nur das. Du hast keine Zukunft als gläubiger Mensch, wir stammen alle vom Affen ab. Du machst Propaganda in dieser Klasse und wirst im Gefängnis landen.” Ich hielt tatsächlich regelmäßig kleine „Mini“-Predigten in der Schule und landete deswegen schließlich wirklich vor Gericht, konnte aber durch Gottes Beistand meinen Glauben an ihn dort bezeugen. Durch diese schwierige Zeit begleiteten mich die Verse in Jesaja 40,26-31 sowie mein damaliger Pastor, durch den ich mich zur Taufe entschied und der mich in die Missionsarbeit einführte. Vor kurzem fand ich sogar heraus, dass ich in der Schule den heimlichen Spitznamen „Prediger“ hatte. Ich hätte nicht gedacht, dass es so kommen würde, aber Gott hat mich schon damals gerufen. Die Erlebnisse in meiner Teenagerzeit sind einmalig und prägen mich bis heute.
Wann waren deine ersten bewussten Begegnungen mit Menschen anderer, nicht christlicher Religionen?
In der Sowjetarmee hatte ich nach den ersten Hürden viele gute Kontakte mit Moslems knüpfen können; teilweise teilten wir uns ein Zimmer. Dieses Zimmer wurde jeden Sabbat ein Treffpunkt für Tadschiken, Usbeken und Kirgisen; wenn ich auf meinem Bett saß, betete und in der Bibel las, so meinten sie, sei dieser Ort dann auch ihre Moschee.
Dieses Zimmer wurde jeden Sabbat ein Treffpunkt für Tadschiken, Usbeken und Kirgisen. Wenn ich auf meinem Bett saß, betete und in der Bibel las, meinten sie, sei dieser Ort auch ihre Moschee.
Welche Rolle spielt in deinem Dienst deine Frau Julia*?
Ohne meine Julia könnte ich meinen Dienst nicht machen! Sie unterstützt mich bei der Arbeit am Computer, hat ein großes Herz für die Nöte der Menschen und liebt Gott von ganzem Herzen.
Wie gehst du konkret vor, wenn du einem Moslem zum ersten Mal begegnest und ihm die Bibel nahebringen möchtest?
Die grausame Zeit der Insolierhaft bricht die meisten Menschen. Dominik aber nutzte diese Zeit, um sich dort mit seinen mitgebrachten biblischen Notizen zu beschäftigen.
Ich versuche bei der ersten Begegnung Vertrauen aufzubauen, damit mein Gegenüber merkt, dass ich seinen muslimischen Glauben respektiere. Wenn es sich ergibt, sage ich: „Gott liebt dich so wie du bist, und er liebt dich so sehr, dass er dir mehr über sich offenbaren will.“
Manche Menschen fragen mich direkt: „Wie denkst du eigentlich über uns?“ Dazu antworte ich offen: „Ihr seid interessante Leute; interessant für Gott und für die Menschen. Ich möchte mit euch ins Paradies. Ich möchte mit euch über den Glauben reden, über wichtige Erkenntnisse. Lasst uns zusammen herausfinden, was uns vereint und Antworten auf Fragen suchen.“
Hierzu eine kleine Geschichte: Ich gehe zusammen mit dem Koran und der Bibel von Haus zu Haus. Bei einer mir schon bekannten Adresse klopfe ich an, und ein Mann öffnet mir die Tür. Mit seiner Schwester hatte ich in der Vergangenheit bereits die Bibel studiert und gebetet. Ich ergreife die Gelegenheit und lade ihn ein, mit mir die Bibel zu lesen. Der Mann antwortet abwehrend: „Ich will nichts mit der Bibel zu tun haben.“ Ich meine daraufhin: „Gut, ich habe hier die türkische Bibel, aber wenn du das nicht möchtest, habe ich noch einen Koran dabei. Ich studiere schon viele Jahre den Koran. Und weißt du, über wen ich mit dir im Koran lesen will? Jesus!“ Er ist etwas verwundert, aber lässt sich mit mir auf ein tieferes Gespräch ein und gemeinsam lernen wir über Jesus aus dem Koran. Nach dieser Begegnung traf ich den Mann nicht mehr an. Ein Jahr später stand er aber an einem Sabbat plötzlich vor mir und erklärte: „Ich war bei Mohammed in der Moschee. Jetzt will ich zu Jesus in die Kirche. Kannst
Generell bin ich in der Mission gerne etwas provokativ, aber ich achte immer darauf, respektvoll zu bleiben. Die Person soll merken, dass ich sie schätze und liebe.
du mich bitte taufen?“ Ich war einfach überwältigt! Auch einmalige Gespräche nutzt Gott, um Menschen zu sich zu führen!
Eine andere Begebenheit fand ihren Anfang an einer Dönerbude und endete damit, dass ich mit dem Verkäufer vier Jahre lang jeden Morgen den Koran und die Bibel studierte. Gott segnet auch solche Begegnungen! Generell bin ich in der Mission gerne etwas provokant, aber ich achte immer darauf, respektvoll zu bleiben. Die Person soll merken, dass ich sie schätze und liebe.
Moslems werden Jesus nur schwer finden, wenn ein christlicher Missionar, den Koran so darstellt, als wäre er die Bibel. Man muss den Menschen mit der Wahrheit die Augen öffnen.
Was ist nach deiner Meinung das größte Hindernis für einen Moslem, zum Glauben an Jesus zu finden?
Das größte Hindernis ist ein christlicher Missionar, der den Koran so darstellt, als wäre er die Bibel. Man kann zehn Jahre lang zusammen Tee trinken, die gleichen Kleider tragen, in die Kultur hineinheiraten – aber so kommt man nicht zum Punkt. Man muss den Menschen mit der Wahrheit die Augen öffnen! Jesus sagt in Johannes 8, 31b-32: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
Die gelernte Wahrheit für Muslime ist, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde. So steht es in der Sure 457 im Koran. Aber wenn Jesus nicht gekreuzigt wurde und damit nicht die Schuld aller auf sich nahm, so leben Nachfolger Christi ohne Hoffnung; die gesamte christliche Botschaft wäre nichtig!
Im Koran gibt es keine Erlösungsfigur, sondern der Prophet Mohammed steht im Mittelpunkt. Die Berichte im Koran drehen sich nur darum, diesen Propheten anzuerkennen. Das Argument der Muslime lautet: „Schau doch, wie es mit Mose und Noah war, die Menschen haben diese Propheten nicht angenommen und Allah hat sie bestraft! Genauso ist es mit dem letzten Propheten Mohammed.“ Jesus hingegen ruft: „Liebst du mich, so folge
Botschaft von Jesus am Kreuz entfaltet ihr Licht für Moslems oft nur sehr schwer. Geduld und liebevolle Führung hin zum Wort Gottes können Herzen erreichen und den Erlöser leuchten lassen. mir nach.“ Diese unterschiedlichen Konzepte der Erlösung sind im Koran und in der Bibel zu finden. Zwar gibt es einige Gemeinsamkeiten der beiden Bücher, aber die grundlegende Botschaft ist anders. Der christliche Glaube folgt dem Weg der Wahrheit; die Bibel sagt ganz klar in Apostelgeschichte 4,10b-12: „Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“
Im Leben eines jeden Gläubigen gibt es auch Krisen – das dunkle Tal. Gab es auch für dich so etwas? Und wenn ja, wie hast du das erlebt und überlebt?
Wirklich schlimme Krisen, durch die ich in Depressionen hätte fallen können, hatte ich bisher nicht. Seit meiner Kindheit sehe ich Krisen und schwierige Situationen als Chance, daraus zu lernen und gestärkt weiterzugehen. Meine Erlebnisse im Militärdienst sind mir kostbar und ich habe diesbezüglich nicht mit Gott gehadert.
Ich verlor zwar meinen geliebten älteren Bruder in jungen Jahren, doch ich hatte nie die Erwartung, dass Gott meinen Wünschen und meinem Weg folgen muss – ich folge ihm, nicht umgekehrt! Auch gab ich Gott nicht die Schuld am Tod meines Bruders. Mir war klar, dass wir uns in einem kosmischen Konflikt befinden – zwischen dem Guten und dem Bösen.
Worauf kommt es nach deiner Erfahrung an, wenn man Menschen für Jesus gewinnen will?
Das Wichtigste dabei ist, dass wir mit Gott gehen, um Fische zu fangen; dass die Netze gut sind, dass der Haken richtig sitzt und dass Gott durch mich wirkt. Gottes Beistand stärkt und überzeugt mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass das, was ich sage, vom Gegenüber ernst genommen wird. Ich sehe die Tränen und den inneren Kampf der Menschen und weiß, dass Gott gerade jetzt in ihnen wirkt.
Jeden Tag übergebe ich diesem großen Gott mein Leben neu und bete: „Führe mich heute!“ Wichtig ist dabei für mich zu wissen: Wenn ich hinausgehe, dann passiert etwas, und wenn ich nicht hinausgehe, dann passiert nie was.
Gott kann jeden Menschen mit dessen eigenem Charakter, Vorstellungen, Prägungen und Erfahrungen einzigartig nutzen, wenn wir ihm die Führung überlassen.
Ellen White schreibt: „Wenn nicht der Geist Gottes das Wort lebendig macht, das wir predigen, wird der Same nicht aufgehen. Meine Arbeit ist Gottes Werk. Ich kann nichts, wenn er nicht wirkt; ich kann alles, wenn er wirkt!“
Das Interview führte Franz Richter*
*Vermerk: Alle Namen wurden aus Datenschutzgründen anonymisiert.
Zu unserem Besten
„Warum ist Jesus nach seiner Auferstehung nicht geblieben?“ Und: „Was macht er eigentlich seit seiner Himmelfahrt?“ Wenn man Jesu Erlösungswerk nur auf das Kreuz beschränkt, dann sind solche Fragen kaum zu beantworten. Bernd Sengewald spürt dem nach, was die Bibel über das Erlösungswerk Jesu sonst noch sagt, und deckt dabei auf, warum es tatsächlich gut war, dass Jesus die Erde verließ!
Mehr als nur ein Lückenfüller
Tod am Kreuz und Auferstehung sind nicht genug – wenn Jesus „nur“ für uns gestorben wäre, inklusive der Auferstehung, dann würden wir immer noch in unseren Sünden sterben. Was provokant klingt, hat Jesus in Johannes 16,7 doch selbst gesagt: „Es ist gut für euch, dass ich weggehe!“ Moment – es ist gut, dass Jesus weggeht? Er gibt auch gleich eine Begründung mit dazu, weshalb das so ist: „Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.“
Aber fangen wir mal bei Jesu Hinweis auf den Heiligen Geist an, um dem nachzugehen, was nach Jesu „Weggehen in den Himmel“ alles ins Rollen gekommen ist.
Ein entscheidender Blick hinter den Vorhang Zuerst einmal stellt Jesus klar, dass der Heilige Geist auf seine Bitte vom Vater gegeben wird (Joh 14,16.26), und dass es noch etwas Zeit brauchen würde, bis die Jünger die Hilfe von Jesu Stellvertreter bekommen (Apg 1,4-5.8). Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass noch etwas getan werden musste, bevor der Heilige Geist gegeben werden konnte. Als es dann zu Pfingsten 31 n. Chr. so weit ist, dass der Heilige Geist im sogenannten Frühregen auf die Gläubigen ausgegossen wird, da gibt Petrus eine spannende Erklärung dazu ab, wie es zur Ausgießung kam –eine Erklärung, die, wie es scheint, oft überlesen oder wenig verstanden wird.
Damit haben wir schon einmal den ersten Punkt, warum es wichtig ist, dass Jesus nach seiner Auferstehung nicht blieb, sondern ging. Aus Jesu Perspektive ist der Heilige Geist nicht irgendetwas Nebensächliches, was unsere Erlösung betrifft. Ohne sein Wirken würden wir, bildlich gesprochen, nackt im Dunkeln sitzen und nicht wissen, wie und wo wir Hilfe bekommen können. Der Heilige Geist spricht uns an und hilft uns zu verstehen, in welcher Situation wir uns befinden (Joh 16,8-11). Er lehrt uns und gibt uns Verständnis, wenn wir in der Bibel lesen (Joh 14,26; 1 Kor 2,10-14). Er ist unsere Verbindung zu Gott (Röm 8,26-27). Wenn er in uns wohnt, ist er die Sicherheit für unsere Erlösung (1 Kor 6,19-20; Eph 1,13-14; 4,30); außerdem würden wir ansonsten nicht auferweckt werden (Röm 8,11). Und mit dieser Aufzählung ist nur ein Teil von dem abgedeckt, was der Heilige Geist als Stellvertreter Jesu Christi (Joh 14,16-18) für uns bedeutet. De facto geht es also um wesentlich mehr als „nur“ die Gabe des Heiligen Geistes, als Jesus in den Himmel auffährt – er ist mehr als nur ein „Lückenfüller“.
Aus Jesu Perspektive ist der Heilige Geist nicht irgendetwas Nebensächliches, was unsere Erlösung
betrifft.
Mitten in der Erklärung des Phänomens des Frühregens (Apg 2,14-28), spricht Petrus plötzlich über König David und Gottes Versprechen, dass für immer ein Nachkomme auf seinem Thron sitzen soll (Apg 2,29-32). Ab diesem Punkt beschreibt er, was nach Jesu Himmelfahrt geschah: Jesus Christus wurde zur Rechten Gottes erhöht (Apg 2,33-36). Zu Deutsch: Jesus Christus hat sich zu seinem Vater auf den Thron gesetzt! Laut diesem Text bekommt Jesus diese Macht, damit ihm alle widerstrebenden Mächte unterworfen werden (Apg 2,35).
Diese Thronbesteigung Jesu Christi finden wir in einer bildgewaltigen Szene in Offenbarung 4 und 5 wieder,
Die Dramatik, wenn „der Löwe aus Juda“, der wie ein „geschlachtetes Lamm“ erscheint, die Buchrolle auf dem Thron Gottes öffnet, entfaltet ihre Relevanz erst mit dem Blick auf den Dienst Jesu für uns.
was eigentlich ein „Wieder-Einsetzen“ in die Macht und Herrlichkeit ist, die er vorher schon hatte (Joh 17,5; vgl. Joh 1,1-3.14). Der auf Patmos gefangengehaltene Johannes wird in einer Vision in den prächtigen Thronsaal Gottes im Himmel geführt. Dort, wo Gott auf dem Thron sitzt, wird dieser von den vier Gestalten und den 24 Ältesten angebetet. Dann sieht Johannes eine Buchrolle, die niemand öffnen kann. Ausgenommen ist der Nachfahre Isais (Vater König Davids), der als der „Löwe aus dem Stamm Juda“ beschrieben wird, der dann aber sichtbar in Gestalt eines „Lammes wie geschlachtet“ erscheint. Der Nachkomme Davids,¹ um den es sich bei diesen Beschreibungen handelt, ist niemand anderes als der auferstandene und wieder in den Himmel aufgefahrene Jesus Christus. Nun tritt er zum Thron des Vaters und nimmt die Schriftrolle. Diese wird, vom Griechischen her gesehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus der Hand Gottes genommen, sondern von seiner rechten Seite, wo sie auf dem Thron lag.² Dieser Moment beinhaltet wahrscheinlich gleichzeitig das sich „Mit-Setzen-Dürfen“ auf den Thron Gottes. So wird Jesus Christus im Neuen Testament auch immer wieder beschrieben: Nämlich sitzend zur Rechten Gottes (Apg 7,55-56; Kol 3,1).³ Das wird auch dadurch unterstrichen, dass die Könige Israels immer eine Schriftrolle der Thora haben sollten (5 Mo 17,18). Sichtbar wird das z. B. bei der Krönung von König Joasch, dem bei seiner Krönung auch eine Schriftrolle in die Hand gegeben wird (2 Kö 11,12). Des Weiteren ist bei dieser kurzen Beschreibung der Krönungszeremonie von Joasch auffällig, dass es als Bestätigung der Einsetzung des Königs eine Ehrung des Volkes durch Hochrufe gab.
Das geschieht auch in der Offenbarung, nachdem Jesus Christus die Buchrolle genommen hat (Offb 5,7-14). Die vier Wesen, die 24 Ältesten und jedes andere Geschöpf im Universum brechen in Jubel aus. Gleichzeitig wird Jesus die gleiche Ehre, der gleiche Preis und die gleiche Gewalt zugesprochen, wie Gott dem Vater: „Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ (Offb 5,13).
Ab diesem Moment kommen in der Offenbarung die Dinge ins Rollen, die mit unserer Erlösung zu tun haben und die Wiederkunft Jesu Christi vorbereiten. Erst ab diesem Zeitpunkt erhalten die Gläubigen das weiße Kleid der Gerechtigkeit (Offb 6,9-11), erst danach werden die Gebete der Heiligen dargebracht (Off 8,3-4, vgl. auch 5,8), erst nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war, wurde Satan mit all seinen Anhängern aus dem Himmel verstoßen und endgültig auf diese Erde verbannt (Offb 12,5.7-9), erst ab diesem Zeitpunkt ist der „Ankläger der Brüder“ verworfen und die Gläubigen überwinden durch das Blut des Lammes (Offb 12,10-11). Jesus Christus kommt als König und Sieger wieder zurück auf diese Erde, um sein Volk in das neue Jerusalem zu holen (Offb 19,11-16).
Ein Spaziergang auf dem Weg der Erlösung
Eine weitere sehr wichtige Rolle Jesu Christi, die unumgänglich für unsere Erlösung ist, finden wir an einer anderen Stelle, wo er als zur Rechten Gottes sitzend beschrieben wird. Hebräer 8,1-2: „Das ist nun die Haupt-
Christus ist derjenige, der uns als Hohepriester mit Heiligem Geist versorgt und durch den wir in der Welt Licht sein können.
findet auf unserer Erde statt. Durch die Waschung hatten die Priester das Recht, in das Heilige einzutreten. Durch Übergabe unseres Lebens und die Taufe werden auch wir zu Königen und Priestern vor Gott gezählt (Offb 1,5-6) und dürfen in den „Bereich“ von Jesu andauerndem Vermittlungsdienst eintreten – einem Bereich, der nur den Kindern Gottes zur Verfügung steht. Dadurch bekommen wir Anteil an den Gaben, die für unser geistliches Leben unabdingbar notwendig sind.
sache bei dem, wovon wir reden: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel und ist ein Diener am Heiligtum und am wahrhaftigen Zelt, das der Herr aufgerichtet hat und nicht ein Mensch.“ Jesus Christus ist der Einzige, der unsere Sünden vergeben kann, denn die Grundlage dafür ist sein Opfer am Kreuz (Heb 9,24-28). Nur deshalb kann er für uns eintreten und uns alles zur Verfügung stellen, was für unsere Erlösung notwendig ist. Genau das wird in dem Bild des Heiligtums dargestellt.
Machen wir gemeinsam einen Spaziergang durch das Abbild des himmlischen Heiligtums, wie es uns in der Bibel beschrieben wird, und schauen wir uns die praktische Bedeutung jeder „Station“ im Heiligtum für unser heutiges Leben an. Im Vorhof finden wir als erstes den Brandopferaltar. Er steht symbolisch für den Opfertod Jesu Christi. Danach folgt das Waschbecken, welches für die Reinigung von den Sünden durch die Taufe steht. Beides
Im Heiligen befand sich der goldene Leuchter. Der Hohepriester reinigte ihn, befüllte ihn mit Öl und entzündete die Lampen (2 Mo 27,31; 3 Mo 24,3-4). Dieser Leuchter steht für die Gemeinde (Offb 1,20), das Öl für den Heiligen Geist (Sach 4,1-6.11-14) und das Feuer für das Licht, das wir als Gemeinde auf Erden sein sollen (Mt 5,14-16).
Am Anfang der Offenbarung wird uns Jesus Christus als derjenige beschrieben, der unter den goldenen Leuchtern wandelt (Offb 1,12-18). Er ist derjenige, der uns als Hohepriester mit Heiligem Geist versorgt und durch den wir in der Welt Licht sein können. Ohne den Heiligen Geist, der in uns wohnt (repräsentiert durch das Öl im Leuchter)⁴ und ohne „Licht-sein“ in der Welt, wären wir nicht Teil von Gottes Reich (Offb 2,5).
Gegenüber dem Leuchter finden wir den Schaubrottisch, auf dem sich das Brot befindet, das für das Wort Gottes und Jesus Christus selbst steht (Jes 55,1-3.10-13; Joh 6,35).
Der goldene Leuchter im Heiligtum symbolisiert die Gemeinde. Sein Öl steht für den Heiligen Geist, mit dem uns Jesus als Hohepriester versorgt und der das Licht ermöglicht, das wir in der Welt sein sollen.
Diese ständige Gebetsverbindung mit Gott brauchen wir genauso notwendig wie das Atmen.
Wir brauchen das Wort Gottes als Wegweisung und wir brauchen die dauerhafte Gemeinschaft mit Jesus Christus. Und schließlich steht im Heiligen auch der Räucheraltar, von dem symbolisch die Gebete zu Gott aufsteigen (Offb 8,3-4). Dieser steht direkt vor der Bundeslade, die im irdischen Heiligtum vom Vorhang verdeckt ist: Der Ort der direkten Gegenwart Gottes. Diese ständige Gebetsverbindung mit Gott brauchen wir genauso notwendig wie das Atmen (Röm 8,26-27).
Das Kreuz war nicht das Ende Es ist wahr: Jesus ist König! (Joh 18,37). Aber sein Reich ist nicht von dieser Welt (Joh 18,36). Und so, wie Jesus „von oben“ kommt (Joh 3,31), so kommen auch alle Gaben „von oben“ (Jak 1,17),⁵ die notwendig sind, um Teil von Jesu Königreich zu sein. Erst durch sie sind wir Bürger dieses Reiches und Teil von Gottes Familie. Ja, wir können dankbar sein, dass Jesus bereit war, Mensch zu werden, hier zu leben und sein Leben zu geben. Das war der Schlüssel für unsere Erlösung – andernfalls wäre er im himmlischen Thronsaal mit leeren Händen erschienen. Aber gleichzeitig müssen wir sagen: Gut, dass er diese Erde auch wieder verließ! Denn er musste zum Vater zurückkehren, um dort in seiner
Die Heilige Schrift ist Gottes Wort, das uns Wegweisung gibt und uns in die dauerhafte Gemeinschaft mit Jesus Christus ruft. Diese ständige Verbindung zu Gott brauchen wir genauso lebensnotwendig wie das Atmen.
Funktion als König und Hohepriester eingesetzt zu werden. Durch seine Gegenwart im Thronsaal Gottes, wo er als Fürsprecher für uns eintritt, macht er unsere Versöhnung mit Gott erst möglich. Und nur deshalb können wir mit Freuden darauf warten, dass er als siegreicher König wiederkehrt, um uns in das Haus des Vaters zu bringen, in welchem er zurzeit für uns die Wohnungen vorbereitet (Joh 14,1-3).
Quellen:
1 Siehe z.B. die Vorhersage aus Jer 23,5-6: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: ‚Der Herr ist unsere Gerechtigkeit‘.“ 2 Ranko Stefanovic: Revelation of Jesus Christ - Commentary of the Book of Revelation. Second Edition, Andrews University Press, Berrien Springs, Michigan, 2009, pp. 200.204.205-206; Korrekt übersetzt heißt es vermutlich: „Zu seiner Rechten.“ Siehe auch: John C. Peckham: Why we Pray – Understanding Prayer in the Cosmic Conflict. Baker Academic, Grand Rapids, Michigan, 2024, pp. 141-145. 3 Röm 8,34; Eph 1,20; 1 Pet 3,22; Heb 1,3; Heb 10,12; 12,3. 4 Heiliger Geist in uns: vgl. Joh 14,16-17.23; 1 Kor 6,19-20; Röm 8,11. 5 Vgl. auch Joh 3,3.7: Das „von neuem“ Geboren-Werden, von dem Jesus Nikodemus gegenüber spricht, kann genauso „von oben“ übersetzt werden.
Bernd Sengewald studierte Theologie in Darmstadt und Newbold. Er ist Bezirkspastor in Ludwigsburg sowie Mitglied im Redaktionsteam.
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So kam ich zur Gemeinde …
Pfeifle, Gemeinde Donaueschingen
Wir hatten einen schönen Tag in München verbracht, die Kinder waren bei den Schwiegereltern, und mein Mann und ich waren mit dem Bus von Reutlingen nach München gefahren. Einen Tag für uns – wir hatten die Zeit ausgekostet und waren am Ende des Tages zügig auf dem Weg zur Bushaltestelle, als plötzlich ein junger Mann mit einem mir unbekannten Buch neben uns auftauchte. Ich hatte den Büchertisch der Adventisten in der Fußgängerzone erst gar nicht registriert – doch ein junger Mann der Gruppe wollte nicht unbemerkt bleiben. Er kam auf mich zu, und als ich nicht anhielt, lief er hartnäckig neben mir mit und hielt mir ununterbrochen dieses merkwürdige Buch hin, damit ich es doch endlich mitnehmen sollte.
Lange tat ich es nicht, was dazu führte, dass der neue „Wegbegleiter“ uns erhalten blieb. Mein Mann erlöste
uns nach einiger Zeit etwas frustriert von der Situation, indem er sagte: „Nun nimm doch endlich dieses Buch!“ Auch ich wünschte der Situation zu entfliehen, sodass ich mich an seinen Rat hielt. Ich kann nicht sagen, warum ich so ablehnend war, noch warum der Satz von meinem Mann ausreichte, das Buch zu nehmen.
Auf jeden Fall bin ich Gott und seinem unerschütterlichen Buchevangelisten für dieses Eingreifen in mein Leben sehr dankbar, denn im Bus fing ich an zu lesen und war fasziniert, wie in diesem Buch über Jesus geschrieben wurde, damals hieß das Buch „Jesus von Nazareth“, heute ist es der „Sieg der Liebe“.
Die Erzählungen von Ellen White packten mich, sodass ich das Buch in der nächsten Zeit zügig durchlas. Die spannenden Zusammenhänge von AT und NT und auch
die schöne Beschreibung von Jesu Charakter sowie die Bedeutung für uns als Christen hatte ich so noch nie gehört. Ich wollte meinen Glauben weiter aufleben lassen und mit dem neu Gelernten mein Leben mehr meinem Gott widmen.
Während mein Glaubensleben diese Wandlung durchlebte, war ich Teil einer engagierten Gemeinde der evangelischen Landeskirche. Ich hatte dort mein Leben Jesus übergeben und wollte mit seiner Hilfe nach seinem Wort leben. Während meiner Entwicklung hatte ich auch von der Glaubenstaufenstaufe gehört und wollte mich nach dem Gelernten gerne taufen lassen. Leider wurde mir dies von dem Pastor der Kirche verweigert, es sei nach dem evangelischen Kirchenrecht nicht erlaubt. So war mir klar, dass ich mich nach einer neuen Gemeinde umsehen musste und bat Gott um Führung.
Ich denke, ohne das Buch wäre ich nie auf die Idee gekommen, mir einen Gottesdienst bei den Adventisten anzuschauen. Der Sabbat war für mich damals kein Thema, dazu wusste ich eigentlich gar nichts.
Doch nachdem ich das Buch ausgelesen hatte, fragte ich mich, ob es noch mehr Material gäbe, mit dem ich mich beschäftigen könnte. Ich fand die Adresse der Adventgemeinde München in meinem geschenkten Buch, woraufhin ich diese kontaktierte. Mir wurde direkt weitergeholfen, denn die Geschwister nahmen Kontakt mit Martha auf. Sie wohnte nur knappe 30 km von meinem Wohnort entfernt und war bereit, mich intensiver zu begleiten.
Martha brachte mir neue Bücher von E. G. White und wir lasen viel zusammen darin. Sie besuchte mich regelmäßig und wir hatten eine gute freundschaftliche Zeit. Wir verbrachten neben dem Studium auch gemeinsame Zeit mit unseren Kindern und ich durfte einen neuen Einblick in das vegane Kochen erleben.
Am Ende war es genau dieses Buch, welches Biancas Leben veränderte. Die spannenden Zusammenhänge zwischen AT und NT und die schöne Beschreibung von Jesu Charakter beeindruckten sie tief und belebten ihren Glauben.
Nach diesen guten Erfahrungen wollte ich es dann wissen – und ich besuchte den Gottesdienst in der Adventgemeinde Donaueschingen. Die positiven Erfahrungen führten dazu, dass ich nun endlich meine neue Gemeinde gefunden hatte. Auch mein ursprünglicher Wunsch, der zum Wechsel in die Adventgemeinde führte, wurde erfüllt: Nach dem Taufunterricht bei Bruder Walther wurde ich dann am 22.11.1997 getauft.
Nun bin ich schon seit 27 Jahren Siebenten-Tags-Adventistin und Gott unsagbar dankbar, wie er alles geführt hat. Es ist so wichtig, sich von ihm führen zu lassen, denn ich bin sicher, dieser unerschütterliche Buchevangelist hätte, rein menschlich gesehen, diese am Buch desinteressierte Frau längst weitergehen lassen. Sein Glaube hat meinen Glauben wachsen lassen.
Lasst uns gemeinsam Gottes Geist in unserem Leben viel Raum geben, damit sein Wille geschehe.
Gottes Liebe befähigt auch dich und mich zum „Dranbleiben”, zum Hinhören, zum Handeln. Lasst uns gemeinsam Gottes Geist in unserem Leben viel Raum geben, damit sein Wille geschehe.
Gottes eigene Ankündigung, das Herz des Pharaos zu verhärten, sowie die Bestätigung, dass er es auch so tat (2 Mo 4,21; 9,12), werfen nicht nur manches Fragezeichen auf, sondern auch einen großen Schatten auf das Bild eines Gottes, der aus Liebe jedem die freie Wahl lässt. Ein genauer und frischer Blick auf die Geschichte zeigt jedoch, dass sie die Rolle des freien Willens nicht in Zweifel zieht, sondern hervorhebt.
Als mein Chemielehrer einmal mitbekam, wie meine Klassenkameraden und ich über die Bibel und Gott diskutierten, da sagte er mit einem verschmitzten Grinsen nur: „Versucht nicht, Gott oder die Glaubwürdigkeit der Bibel zu widerlegen – widerlegt den freien Willen … damit fällt das gesamte Konzept nämlich in sich zusammen!“ Damit war die Diskussion an der Stelle erstmal beendet und der Unterricht konnte beginnen. Seine Bemerkung hat eine faszinierende Tiefe, denn immer wieder hören wir, wie wertvoll der freie Wille sei und dass die Bibel voll von Gottes Appellen an unsere freie Entscheidungsgewalt ist; schließlich ist der freie Wille der höchste Ausdruck vollkommener Liebe. Was wäre also, wenn Gott jemandem diese Entscheidung wegnimmt und ihn verhärtet? Manche sehen in der Geschichte des Exodus die fast schon tragische Figur des Pharao, der scheinbar nur zur Marionette
taugt. Gott selbst sagt: „Aber ich werde das Herz des Pharaos hart machen, damit ich viele Zeichen und Wunder in Ägypten tun kann.“ (2 Mo 7,3, NLB). Gefährdet diese Geschichte nun unser Gottesbild, wie von meinem Chemielehrer beschrieben?
Dies ist nicht die einzige Stelle, an der Gott als der explizite Akteur der Verhärtung genannt wird – drei Mal kündigt Gott seine Absicht an (2 Mo 4,21; 7,3; 14,4) und sieben Mal beschreibt der Bericht, dass Gott Pharaos Herz hart macht (2 Mo 9,12; 10,1.20.27; 11,10; 14,8). Sollte Gott hier tatsächlich den freien Willen des Pharao einschränken, dann wäre das eine zu Recht besorgniserregende Beobachtung – wenn Gott bei diesem „Schauspiel“ willens ist, jemanden hart zu machen, wie sicher kann ich mir dann sein, dass er das nicht auch bei mir macht?
Die gleiche Sonne, die Wachs schmelzen lässt, härtet Ton. Und dasselbe Evangelium, das einige Menschen zur Umkehr bewegt, verhärtet andere in ihren Sünden.
Bevor wir nun zu schnell diesen „Hat-Gott-etwa“-Einflüsterungen Gehör schenken, wollen wir einen Schritt zurücktreten und den gesamten Kontext betrachten.
Zunächst sollten wir nicht aus den falschen Gründen Mitgefühl mit dem Pharao haben. Dieser Pharao begegnet uns als der Höhepunkt menschlicher Grausamkeit und Kälte, während er offen rebellisch und selbstverherrlichend auftritt. Er erlässt unmenschlich harte Arbeit (2 Mo 5,6-18), geht über Leichen (2 Mo 11,4-10) und spuckt Gott ins Gesicht (2 Mo 5,2). Dieser Mann stellt Egoismus und Boshaftigkeit par excellence dar. Des Weiteren sollten wir uns bewusst machen, was es biblisch heißt, dass das Herz „hart“ wird. In den damaligen Kulturen war das Herz im Vergleich zum heutigen Verständnis nicht der Sitz von Emotionen, sondern das Zentrum von Entscheidungen, Absichten und Willen. Das bedeutet konkret, dass jemand mit einem harten Herz unflexibel und festgefahren in seinem Willen wird – man ist nicht mehr offen für Korrektur, Reue und Umkehr zu Gott (vgl. 2 Chr 36,13). Wenn wir dann den biblischen Bericht genauer ansehen, sollte uns die Reihenfolge auffallen: Gott kündigt an, dass er am Herzen des Pharao wirken wird – während der ersten fünf Plagen ist es jedoch der Pharao selbst, der sein Herz hart macht! Drei Mal wird explizit gesagt, dass Pharao sein Herz verhärtet (2 Mo 8,15; 8,32, 9,34), und sieben Mal wird es im Passiv ausgedrückt, wobei der Zusammenhang deutlich macht, dass Pharaos Handlungen zum harten Herz führen (2 Mo 7,13.14.22; 8,19; 9,7.35; 14,5).
Erst ab der sechsten Plage wird Gott als Akteur genannt. Also beginnt der Prozess der Herzenshärte nicht bei Gott, sondern beim Pharao selbst. Das ist etwas, das er sogar selbst erkennt, da diese Herzensverhärtung als klare Sünde gewertet wird, die Vergebung braucht (2 Mo 9,34 und 10,16-17).
Wenn man den gesamten Kontext der Geschichte betrachtet, ergibt sich also folgendes Bild: Wir haben einen grausamen und egozentrischen König – Gott muss handeln. In dieser Geschichte wirkt Gott aber an allen, nicht nur am Pharao. Während manche, wie seine Diener, sich ebenfalls verhärten (2 Mo 9,34), lesen wir von vielen, die sich Israel anschlossen (2 Mo 12,38). Im Fall des Pharaos führt Gottes Wirken definitiv dazu, dass er sich weiter abwendet und sein Herz zunehmend hart macht. Es ist fast, als würde Gott sagen: „Ich werde offenbaren, was wirklich in seinem Herzen steckt, und für alle sichtbar machen, dass es sehr hart ist.“ Das zeigt deutlich, dass Gott zunächst versuchte, Pharao zu überzeugen und ihn zur Anerkennung von Gottes Selbstoffenbarung zu bewegen. Doch die anhaltende Weigerung des Pharaos führte zu einer Wechselwirkung – seine eigene Verhärtung wurde letztlich durch Gott besiegelt. Gottes Verhärtung war eine Anerkennung und Reaktion auf die zuvor gezeigte Unnachgiebigkeit des Pharaos. Von diesem Moment an war er nicht mehr fähig, sich seiner eigenen Sturheit zu entziehen und blieb unwiderruflich in seinen eigenen Plänen gefangen – daran konnte nicht mal Gottes Gerichtshandlung etwas ändern, denn weder Geduld, Aufrufe, noch Drohungen oder Konsequenzen konnten den Pharao erweichen. Charles Spurgeon formulierte es treffend: „Die gleiche Sonne, die Wachs schmelzen lässt, härtet Ton. Und dasselbe Evangelium, das einige Menschen zur Umkehr bewegt, verhärtet andere in ihren Sünden.“
Die Geschichte des Pharao ist also nicht gefährlich für unser Gottesbild, da ein genauerer Blick zeigt, dass diese Geschichte die Rolle des freien Willens wirkungsvoll unterstreicht, anstatt in Frage zu stellen. Somit sollte diese Geschichte und Gottes konstantes Wirken an Pharaos Herz auch uns bewegen: Ist mein Herz Wachs oder Ton? Will ich mich verhärten, bis nichts eine Regung in mir hervorruft, oder will ich mein Herz verändern lassen? Angesichts der tragischen Geschichte des Pharaos sollten wir darum beten, ein neues Herz zu bekommen – ein Herz aus Fleisch (Hes 36,26).
Roman Wiens studierte Theologie in Bogenhofen und betreute als Pastor zuletzt die Gemeinde Stuttgart-Mitte. Aktuell macht er einen PhD an der Andrews University (USA).
Filmpremiere „Leben ist Jetzt“
Wer hat nicht als Kind schon einmal davon geträumt, verrückte Sachen zu bauen? Bobbycars als Rennauto? Ein eigenes U-Boot? Vielleicht sogar eine fahrende Badewanne? Klingt doch total unrealistisch, oder? Genau auf solche Ideen kamen die Zwillingsbrüder Philipp und Johannes Mickenbecker. Ihr erfolgreicher YouTube-Kanal „Real Life Guys“ erreichte bereits sehr viele abenteuerlustige Menschen – gerade auch, als Philipp an Krebs erkrankte. Aufgrund ihres Glaubens ist das Ziel der beiden, die Zuschauer zu inspirieren und ihnen zu zeigen, wie wertvoll jeder einzelne Moment des Lebens ist, denn das Leben findet im Hier und Jetzt statt und nicht erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Als Sven Fockner von Hope TV 2018 die Idee hatte, einen Film über die Zwillinge und ihren Weg zu und mit Gott zu drehen, konnte niemand vorhersehen, welche Dimension das annehmen könnte. Das Ziel des Projekts war es, den Glauben in die Kinos zu bringen und ihn für junge Menschen zugänglich und ganz praktisch zu machen. Obwohl der Film zuletzt den Hauptfokus nicht auf ihre Reise mit Gott legt, sondern eher auf die Zeit davor, bringt das groß aufgezogene Projekt „kleingruppe.de“ im Abspann des Films seinen gewünschten Erfolg! Hier trug
Nach der Premiere, dem Höhepunkt einer langen Reise, hatten die Zuschauer noch die Gelegenheit, Fragen an die Filmcrew zu stellen und interessante Hintergrundinfos zu erhalten.
die Adventjugend maßgeblich dazu bei. Mittlerweile gibt es über 300 Hauskreise auf der Webseite und im Schnitt sechseinhalb Personen pro Woche, die Anfragen stellen und nach einer Gruppe suchen. Der Film ist natürlich eine großartige Sache, aber das Bonusmaterial, das dann den Fokus auf unsere Beziehung mit Gott legt, ist nochmal ein ganz anderes Thema – vor allem, weil so viele Leute daran mitgewirkt haben, mit denen Adventisten bisher nicht zusammengearbeitet haben.
In insgesamt sieben deutschen Städten gab es in der Woche vor dem offiziellen Kinostart eine Filmpremiere.
Dabei reisten Teile der Filmcrew, darunter auch Johannes Mickenbecker selbst, quer durchs Land. Anlässlich der Premiere in Stuttgart veranstaltete die Adventjugend BW in der Firnhaberstraße eine Pre-Party. Mit vorheriger Anmeldung hatten 150 Jugendliche die Möglichkeit, frische Pizza, leckere Getränke und die Gemeinschaft (sogar mit Teilen der Filmcrew) zu genießen. So konnten sie sich bereits gespannt über die Erwartungen an den Film unterhalten.
Im Anschluss an den Film hatten die Zuschauer die Gelegenheit, Fragen an die Filmcrew zu stellen und interessante Hintergrundinfos zu erhalten. Des Weiteren konnten sie das originale, selbstgebaute U-Boot der „Real Life Guys“ direkt besichtigen.
In dem Film geht es um eine wahre Geschichte, die darauf aufmerksam machen möchte, dass unser Leben hier auf Erden nun mal nicht ewig ist. Wenn wir an unsere Grenzen kommen und nicht mehr weiterwissen, wenn uns eine Lebenssituation belastet, dann haben wir einen Vater, der uns auch durch Krisenzeiten hindurch begleitet und aufmuntert.
Samuel Bohat
„Bleibt entspannt, Gott ist gut“ –Bible Study Weekend for Youth 2025
Die folgende Frage habt ihr euch sicher auch schon mal gestellt: Wenn Jesus Gott ist und im neuen Testament so sanftmütig und gnädig dargestellt wird, wieso ist der Gott des Alten Testaments dann so böse und strafend? Ist Gott etwa ein moralisches Monster?
Das war auch die Leitfrage des diesjährigen Bible-StudyWeekends auf dem Michelsberg. Vom 17. bis zum 19. Januar kamen rund 110 Jugendliche zusammen, um sich in Gottes Wort zu vertiefen und seinem wahren Charakter auf die Spur zu kommen. Das Studium leitete Bastian Ogon, Pastor in Bietigheim-Bissingen, dessen authentische und frische Art keine Langeweile aufkommen ließ.
Zu Beginn durften wir lernen, dass es ohne ein universelles Verständnis von Moral Gott nicht geben könnte und dass er im Umgang mit Sündern keineswegs willkürlich handelt, sondern stets liebevoll und geduldig. Bevor er richtet, gibt er immer eine Chance zur Umkehr. Im Laufe der nächsten Einheiten konnte Bastian uns anhand biblischer und philosophischer Texte zeigen, dass Gott gleichermaßen gerecht und gnädig ist und es, bei richtiger Betrachtung, keinen Widerspruch zwischen ihm und Jesus gibt. Neben den insgesamt fünf Vorträgen hatten wir viele Gelegenheiten, alte Bekannte zu treffen und neue Freunde kennenzulernen: Das Wochenende wurde am Freitagabend traditionell am großen Lagerfeuer eingeläutet. Der Sabbat begann dann mit einem bunten Gottesdienst, der sowohl aus Vorträgen als auch aus musikalischen Beiträgen und spannenden Erfahrungsberichten bestand. Nachmittags durften wir mit unterschiedlichen Optionen kreativ werden. Da war für jeden Geschmack etwas dabei. Apropos Geschmack: Für das leibliche Wohl hätte nicht
Beim Bible Study Weekend auf dem Michelsberg erlebten 110 Jugendliche nicht nur eine gesegnete Zeit, sondern es zeigte sich: Gott ist wirklich gut, gerecht und gnädig, und es gibt keinen charakterlichen Widerspruch zwischen Gott Vater und Jesus.
besser gesorgt werden können. Das Küchenteam unter Leitung von Olga und Josef machte jede Mahlzeit zu einem wahren Genuss! (Beweismaterial findet ihr auf Instagram.) Auch ich durfte an diesem einzigartigen Wochenende eine Menge neuer Dinge über unseren wunderbaren Gott lernen. Bastians Ausführungen haben mir mehr Sicherheit gegeben, wenn es darum geht, mit ungläubigen Menschen über Gottes Charakter zu sprechen. Die abschließende Schlussfolgerung hat mein Gottesbild entschieden gefestigt und mich mit großer Dankbarkeit erfüllt: „Leute, ihr könnt völlig entspannt sein, auch wenn es Dinge gibt, die wir nicht verstehen. Selbst der Teufel weiß, dass Gott gerecht und gut ist“ (vgl. Offb 12,12). Wenn das nicht ein Grund ist, Gott freimütig zu begegnen und zu bezeugen!
Michelle Kalantchouk
Mit Jesus in deinem Haus –Ein Zeltlager für Russischsprachige
Ein Zeltlager voller Erlebnisse, inspirierender Redner, Gemeinschaft und Freude – so lässt sich das vergangene Familien-Zeltlager in Busenweiler auf dem ZAP-Gelände beschreiben. Seit zwei Jahren findet dieses besondere Event während der Sommerferien für russischsprachige Familien statt. Eines der Ziele des Zeltlagers ist die Unterstützung und Integration von ukrainischen Flüchtlingen. In diesem Jahr standen die Themen unter dem Motto „Das Zuhause ist …“. Jeder Tag im Zeltlager begann mit einer
inspirierenden Andacht, bei der das Gebet im Mittelpunkt stand. Dabei wurden wir immer wieder neu daran erinnert, dass geistliches Wachstum ohne den Heiligen Geist nicht möglich ist. Danach gab es dann spannende Vorträge von Leo Grab, Vitali Reshitko oder Andreas Schwarz. Die Zeit dazwischen wurde aktiv genutzt: Volleyballturniere brachten alle Altersgruppen zusammen, während die Kinder im Heulabyrinth tobten. Lachen und Freude waren allgegenwärtig, wobei auch das köstliche Essen, das von der Küche mit viel Liebe zubereitet wurde, ein weiteres Highlight war.
Abends traf man sich zum gemeinsamen Singen und persönlichen Austausch am Lagerfeuer, was eine tiefe Verbundenheit untereinander schuf. Die Nacht verbrachten die Teilnehmer dann in Zelten oder auf dem Heuboden – ein echtes Naturerlebnis.
Der Höhepunkt des Wochenendes war der gemeinsame Gottesdienst am Sabbat, der den Zusammenhalt der Gemeinschaft untereinander und mit Gott unterstrich, sowie Eugen Hartwichs bewegende Lebensgeschichte, die er am Nachmittag mit uns teilte. Nach dem gemeinsamen Abbau blieb trotz des Abschieds die Vorfreude auf das kommende Jahr, denn dieses Event ist für viele jetzt schon ein festes Highlight im Kalender geworden.
Ob russisch- oder ukrainischsprachig, alle Teilnehmer erleben hier eine tiefe Verbundenheit, die über kulturelle und sprachliche Unterschiede hinausgeht. Das Zeltlager vermittelte nicht nur ein starkes Gemeinschaftsgefühl in Christus, sondern auch wertvolle Lektionen für das eigene Leben. Jeder ist willkommen, beim nächsten Mal dabei zu sein – pack einfach einen warmen Schlafsack ein und erlebe eine familiäre, christliche Atmosphäre und generationsübergreifende Freundschaften!
Angelina Schwarz
Ausblick auf die KiDi-Tagung 10/2025 mit Nina Atcheson
Nie war es schwieriger, unsere Kinder und Jugendlichen zu einer lebendigen Freundschaft mit Jesus zu erziehen, die auf seinem lebendigen Wort basiert. Gerade für diejenigen, die in der Gemeinde Verantwortung für Kinder tragen, kann das zu einer besonderen Herausforderung werden. Um dem gemeinsam zu begegnen, veranstaltet die Adventjugend Baden-Württemberg jedes Jahr eine Kinderdienste (KiDi)-Tagung für Kindersabbatschulleiter und alle, die gerne mit Kindern arbeiten. Sie findet meist an einem Wochenende im Herbst statt, wobei jeweils ein Referent zu einem besonderen Schwerpunktthema eingeladen wird.
Für die diesjährige KiDi-Tagung konnte die Adventjugend BW eine ganz besondere Referentin gewinnen: Nina Atcheson. Sie arbeitet für die Generalkonferenz in der Abteilung Sabbatschule und „Personal Ministry“. Derzeit beaufsichtigt sie die Entwicklung des neuen Lehrplans „Alive in Jesus“ (dt.: Lebendig in Jesus) für die weltweite Kindersabbatschule. Dieser neue Lehrplan richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren. Hierbei soll die Bibel mit den Säulen Gnade, Charakter und Mission das Fundament sein. Nina arbeitet mit einem Team von Autoren, Redakteuren, Rezensenten, Designern, Künstlern, dem Biblical Research Institute (BRI) und Kinder- und Jugendleitern aus der ganzen Welt zusammen, um dieser Generation einen globalen Bibellehrplan zu vermitteln, der darauf abzielt, eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Diese Beziehung basiert auf den unveränderlichen Wahrheiten der Bibel, indem wir unsere „frischesten Gedanken, unsere besten Methoden
Ein paar Eindrücke vom Familien-Sommerzeltlager in Busenweiler für russisch- und ukrainischsprachige Familien: Für alle war etwas dabei!
und unsere ernsthaftesten Bemühungen“ verwenden (EGW, Education, 13).
Ninas Liebe für ihre Mitmenschen übernahm sie von ihren Eltern: Sie waren selbstlose und sehr gastfreundliche Menschen, die sich um die Bedürftigen um sie herum kümmerten. Das bewegte Leben, das Nina in die unterschiedlichsten Länder und Umstände führte, prägte auch ihren Glauben.
Ihre Liebe zu Menschen wuchs und die Nöte, die sie sah, hinterließen ein Verlangen danach, Gott erfahrbar zu machen. In Australien erhielt sie nach dem Abschluss der High School ein Stipendium für das Avondale College, wo sie im Jahr 2000 ihren Bachelor in Pädagogik (Englisch und Religion) abschloss.
In den folgenden vier Jahren unterrichtete Nina Englisch und Bibelkunde am Sydney Adventist College, wo sie auch als Leiterin der Bibelabteilung tätig war. In dieser Zeit begann sie, neue Lehrprogramme zu schreiben, um die Schüler für den Bibelunterricht zu begeistern. Nachdem Nina ihren Master-Abschluss in Religionspädagogik erwarb, beauftragte sie die Abteilung für adventistische Schulen in Australien, den Highschool-Teil eines neuen Bibellehrplans zu schreiben (bekannt als „Encounter“-Programm). Sie erklärte sich bereit, abends von zu Hause aus zu schreiben, während sie sich tagsüber um ihre drei Kinder Jacob, Tahlia und Eli kümmerte.
Die Einführung von „Encounter“ (dt.: Begegnung) als neues Lehrprogramm hat spürbar verändert, wie die Bibel in adventistischen Schulen in Nordamerika und anderen Ländern auf der ganzen Welt unterrichtet wird. Das Ziel dieses Lehrplans ist es, dass die Schüler eine lebendige Beziehung zu Jesus und ein wachsendes, selbstbewusstes Bibelwissen entwickeln, um in unserer Welt einen Unterschied zu machen. Von der Andrews Universität erhielt sie sogar die Ehrendoktorwürde in Pädagogik für ihre Arbeit am „Encounter“-Curriculum.
Die Adventjugend in Baden-Württemberg veranstaltet jedes Jahr im Herbst die KiDi-Tagung für alle, die gerne mit Kindern arbeiten. Dieses Angebot sollte man sich nicht entgehen lassen!
Bei der diesjährigen KiDi-Tagung im Oktober erfahren wir, wie ihr Sabbatschulmaterial die neusten Lehr- und Lernstrategien integriert, wie der Glaube klar und nachvollziehbar wächst sowie andere praktische Tipps für den Bibelunterricht in allen Altersgruppen. Dabei geht es nicht nur um ein theoretisches Konzept – dieses Wochenende soll ganz praktisch werden und auf Fragen und Sorgen eingehen.
Nina wird dafür aus ihrer eigenen lebhaften Erfahrung berichten, um hilfreich und anschaulich eine neue Perspektive für diese besondere Herausforderung aufzuzeigen.
Dieses Angebot gilt für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter im Bereich Kindersabbatschule. Darüber hinaus sind auch alle interessierten Pfadfinder- und Jugendleiter sowie Lehrer und Erzieher herzlich eingeladen.
Rabea Kramp
KiDi-Tagung
vom 24. bis 26. Oktober 2025 im Begegnungs- und Tagungszentrum Michelsberg mit Nina Atcheson (Leiterin und Chefredakteurin des Sabbatschulmaterials „Alive in Jesus“ der Generalkonferenz)
Anmeldung unter:
11. – 13.04.2025 | Praktische CPA-Leitungsschulung
Ort: Baierbacher Hof, 74545 Michelfeld; für CPA-Leiter und Interessenten; Referent: David Buró; Anmeldefrist: 01.04.2025
17. – 21.04.2025 | 19. Youth in Mission Congress
Ort: Messegelände Offenburg, 77656 Offenburg; Thema: „Arise and Shine“; für Teens und Jugendliche; Referenten: David Asscherick, Ty Gibson; Anmeldefrist: 31.03.2025
21. – 27.04.2025 | Orchesterfreizeit
Ort: Begegnungs- und Tagungszentrum Michelsberg, 73337 Bad Überkingen; Thema: „Gemeinsames Musizieren und Natur generationsübergreifend genießen.“; für alle die gerne Musik machen; Leitung: Lucio Maier und Team; Anmeldefrist: 09.03.2025
27.04.2025 | Fußballturnier BW
Ort: Sportzentrum „Am Panoramabad“, 72250 Freudenstadt; für alle Fußballbegeisterten; Turnierleitung: Jenny Scholz, Dominik Stahlberger; Anmeldefrist: 17.04.2025
30.04. – 04.05.2025 | Scout-FrüLa
Ort: noch offen; für Scouts/Pfadfinder ab 16 Jahren; Leitung: Chris und Evi Zahalka; Anmeldefrist: 13.04.2025
04.05.2025 | Landesversammlung
Ort: Adventgemeinde Heilbronn, Oststraße 10, 74072 Heilbronn; Thema: Landesvollversammlung 2025; für Delegierte aus den Gemeinden; Leitung: Freikirche der STA, BWV
11. – 15.05.2025 | DVG Aufbaukurs
Ort: Christliches Haus für Freizeit, Bildung und Begegnung Waldpark e.V., 09573 Leubsdorf-Hohenfichte; Thema: „Bewegung/Entspannung“; Leitung: DVG; Anmeldefrist: 09.03.2025
08. – 15.06.2025 | Ü25-Freizeit Südtirol
Ort: Hauserhof Residence, 39037 Rodeneck (Südtirol/Italien); für junge Erwachsene von 25 bis 35 Jahren (Ausnahmen möglich); Freizeitleitung: Doreen Donhauser, Raphael Zippel; Anmeldefrist: 04.05.2025
09. – 16.06.2025 | Heilfasten-Retreat
Ort: Haus Schwarzwaldsonne, 72250 Freudenstadt; Leitung: Zita Witte und Oliver Späth; Anmeldefrist: 07.03.2025
12. – 15.06.2025 | STEWA-Abschlusslager
Ort: Zeltplatz Stöcklewald, 78120 Furtwangen im Schwarzwald; für alle Pfadfinder und deren Freunde; Leitung: Abteilung Adventjugend BWV; Anmeldefrist: 31.05.2025
16. – 20.06.2025 | Fußballcamp
Ort: Sporthalle Enzklösterle, 75337 Enzklösterle; Thema: „Freunde finden. Fußball feiern. Jesus folgen“; für Teens und Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren; Leitung: Hans Volgger, Simone Castoro und Team; Anmeldefrist: 02.06.2025
Juni-Juli
17. – 22.06.2025 | Hoffnungstage Stuttgart 25 Ort: Adventgemeinde Stuttgart, 70174 Stuttgart; Thema: „Outreach - Health Expo - Gesundheitsvorträge“; für alle, die Gott gerne erleben wollen; Leitung: Thomas Knirr; Anmeldefrist: 25.05.2025
27. – 29.06.2025 | Bläserwochenende II
Ort: Freizeitheim Diepoldsburg, 73266 Bissingen; für Erwachsene und Nachwuchsbläser; Leitung: Lucio Maier; Anmeldefrist: 15.06.2025
29.06.2025 | Freizeithelferschulung (JuLeiCa Modul 2)
Ort: 70174 Stuttgart; Thema: Schulung für Freizeithelfer; für Leitungspersonen der Bereiche CPA, Jugend, Kinder, Freizeitteamer und Interessierte; Referent: Alexander Born; Anmeldefrist: 22.06.2025
Start Juli 2025 | SCN-Kurs HeilpraktikerAusbildung
Weitere Infos unter dvg-online.de/ausbildung/heilpraktiker/
03. – 17.07.2025 | 14 Tage Newstart-Kur
Ort: Speranta, Moldawien; Thema: „Genießen - GenesenGesundheit stärken“; für alle, denen ihre Gesundheit wichtig ist; Leitung: Slavici Zgherea; Anmeldefrist: 31.05.2025
13.07.2025 | Erste-Hilfe-Schulung
Ort: Adventgemeinde Stuttgart, 70174 Stuttgart; Thema: „Erste Hilfe als ehrenamtliche Leitungsperson leisten“; für ehrenamtliche Leitungspersonen der Kinder- und Jugendarbeit ab 16 Jahren (keine Ausnahmen möglich); Leitung: Abteilung Adventjugend BWV; Anmeldefrist: 06.07.2025
20.07.2025 | Frauen-Begegnungstag
Ort: Adventgemeinde Ludwigsburg, 71636 Ludwigsburg; Thema: „Vom Ruf zur Hingabe - Berufung erkennen und leben“; für Frauen jeden Alters; Leitung: Marion Knirr; Referentin: Sarah Mattheis; Anmeldefrist: 13.07.2025
03. – 10.08.2025 | Kindersingwoche
Ort: Paulushaus Neuwirth, 73527 Schwäbisch Gmünd-Herlikofen; für Kinder von 6 bis 12 Jahren; Leitung: Lucio Maier und Team; Anmeldefrist: 29.06.2025
10. – 17.08.2025 | Kids Camp
Ort: Zeltplatz Adventistischer Pfadfinder, 72175 Dornhan; für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren; Freizeitleitung: Alexander Born und Team; Anmeldefrist: 30.06.2025
14. – 22.08.2025 | ClimbCamp
Ort: 6555 Kappl, Österreich; Thema: „connect + christ + climb“; für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren; Leitung: Nicolai Zeh und Team; Anmeldefrist: 31.07.2025
19.08. – 05.09.2025 | Camporee Freizeit Äthiopien
Ort: Learning Village Kalala, Addis Abeba, Äthiopien; für alle Pfadfinder; Leitung: Abteilung Adventjugend BWV; Anmeldefrist: 01.04.2025
Alle aktuellen Informationen sowie die vollständige Terminübersicht sind auf den Internetseiten der BWV zu finden. Anmeldung (wenn nicht anders angegeben) unter: www.bw.adventisten.de/events bzw. www.bw.adventjugend.de/events
Außerdem gibt es jeden Sonntag von 06:00 - 07:00 Uhr die Möglichkeit, am Erweckungs-Gebetskreis teilzunehmen. Einwahl unter: https://us02web.zoom.us/j/87496910489?pwd=Vn RpalBhRDBhd3ZNRDAwS2VxSXJsUT09
Meeting-ID: 874 9691 0489 – Kenncode: 144461
Was macht eigentlich ... Saskia Külls?
Jedes Quartal erscheint die BWgung. Doch wer hat dabei eigentlich „das Heft in der Hand“? Und wie sieht die Arbeit dahinter konkret aus, bevor die neueste Ausgabe des Magazins durchgeblättert werden kann? Seit Frühling 2022 ist Saskia Külls in der BWV kein unbekanntes Gesicht mehr, nachdem sie mit der Stelle als Referentin für Kommunikation und Marketing auch die Redaktionsleitung der BWgung übernommen hat.
Hätte man ihr jedoch früher erzählt, dass ihr Weg sie eines Tages in den Stuttgarter Raum führen würde, hätte sie wahrscheinlich nur darüber geschmunzelt. Denn ihre gesamte Schul- und Studienzeit hat die gebürtige Hamburgerin in Österreich verbracht. „Es ist wirklich spannend, wie Gott manchmal führt“, erzählt die 27-Jährige, deren ursprünglicher Gedanke es war, mit dem abgeschlossenen Masterstudium im pädagogischen Bereich mit wirtschaftspsychologischem Schwerpunkt in die Unternehmensberatungs- und Coaching-Richtung zu gehen. „Der Mensch denkt, Gott lenkt“, sagt sie nun rückblickend.
Tatsächlich scheint Gott diesen Weg schon früh vorbereitet zu haben. Seit ihrer Kindheit sprachbegeistert und engagiert, wurde Saskia bereits während ihrer Gymnasialzeit Mitglied im Redaktionsteam der „Bogi-Zeitung“. Später landeten dann immer mehr Bachelor- und Masterarbeiten aus dem Freundeskreis zum Korrekturlesen in ihrem Postfach.
Bei ihrem liebsten Hobby, dem Reisen, und darüber hinaus hat Saskia Külls Gottes Schutz und Führung schon mehrfach auf eindrucksvolle Weise erlebt. Wer weiß, vielleicht teilt sie davon ja noch mehr in einem ihrer nächsten Artikel?
Saskia Külls ist Chefredakteurin der BWgung und unterstützt aktuell zusätzlich den Advent-Verlag Schweiz im Bereich Projektmanagement und Redaktion. Ihr Ziel ist es, anderen durch ihren Dienst zum Segen zu werden.
„Wer hätte gedacht, dass ich mein Hobby buchstäblich zum Beruf machen kann?“ Als Redaktionsleiterin der BWgung stehen bis zur finalen Druckdatenabgabe nun täglich unzählige Abstimmungen und Bearbeitungen der gesamten Zeitschrift auf dem Programm. Von Anfang bis Ende zieht sich ihre liebevolle Handschrift durch die Seiten. „Was mir besondere Freude an der Arbeit macht“, so berichtet sie, „ist die Vielfältigkeit und der Kontakt mit immer wieder neuen Menschen bzw. Autoren. Kein Artikel ist gleich und ich habe das Privileg, Inhalte mitzuprägen.“ Bewegende Zeugnisse und andere spannende Artikelinhalte sieht Saskia auch als persönliche Bereicherung, die jeden Tag aufs Neue inspirieren, „mit Gottes Hilfe für andere einen Mehrwert zu schaffen“. In der Kommunikationsabteilung der BWV fällt jedoch noch deutlich mehr in ihren Aufgabenbereich, wie u. a. die Vertretung der BWV in deutschlandweiten Kommunikationsgremien, die Überarbeitung von App- und Homepageinhalten oder administrative Angelegenheiten. Der momentane Fokus führt sie allerdings für einige Monate in unser Nachbarland: „Seit Oktober unterstütze ich zusätzlich den Advent-Verlag in der Schweiz im Bereich Projektmanagement und Redaktion.“ Dort koordiniert sie mitunter neue Buchprojekte und unterstützt die Verlagsleitung. „Mir wird also definitiv nicht langweilig“, fasst sie dies mit ihrem charmanten Lächeln zusammen.
Wenn dann trotzdem noch Freizeit bleibt, widmet sich die vielseitig interessierte junge Redakteurin ihren weiteren Hobbys: Reisen, Fotografie, Interior Design, Fitness sowie Zeit mit Freunden und der Familie stehen dabei für sie ganz oben. Ihr Wunsch ist es, beruflich wie auch privat ein Segen für andere zu sein und ihr Bestes zu geben, wo auch immer Gott sie hinstellt – ganz gemäß ihrem Motto: „Where GOD guides, HE provides“ (dt.: Wo Gott hinführt, wird er auch für dich sorgen). jw
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Die gesamte Ausgabe von BWgung inkl. Blätterfunktion sowie weitere interessante Artikel sind online zu finden unter www.BWgung.de
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Redaktion: Eugen Hartwich (Vorsitzender v.i.S.d.P.), Saskia Külls, Julia Wiens, Roman Wiens (Redakteure), Samuel Bohat, Thomas Knirr, Katharina Lewter, Bernd Sengewald,
Lektorat: Victoria Fichtberger
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