Schauspiel 2016.2017

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SCHAUSPIEL 2016.2017 PREMIEREN WIEDERAUFNAHMEN EXTRAS


»Don Karlos«, Friedrich Schiller

»UND WAS IST ZUFALL ANDERS, ALS DER ROHE STEIN, DER LEBEN ANNIMMT UNTER BILDNERS HAND ? DEN ZUFALL GIBT DIE VORSEHUNG – ZUM ZWECKE MUSS IHN DER MENSCH GESTALTEN.«


SCHAUSPIEL

Worauf gründe ich mein Leben? Was davon hat Bestand? Und was davon begreife ich als wahrhaftig sinnstiftend? Wo kollidiert mein Recht auf Entfaltung mit der Freiheit eines Anderen? Und zu was führen diese Kollisionen? – Uns bleibt oft kaum Zeit zum Reflektieren und Hinter­ fragen unserer Grundsätze und Handlungen. Oder die Undurchschau­ barkeit der Welt im Großen führt zum Rückzug auf den kleinsten noch beherrschbaren Nenner: Wie ernähre ich mich? Wo und was kaufe ich ein? Nach welcher revolutionären Pädagogik erziehe ich meine Kinder? In der neuen Spielzeit wollen wir Fragen nach Sinn­suche, Ideologie­ bildung und Bedingungen gesellschaftlichen Zusammen­lebens nach­ gehen. Persönliche Moral im Konflikt mit rechtsstaatlichen Prinzipien unter­ sucht Ferdinand von Schirachs »Terror«. Bedingungslose Hingabe oder radikale Austauschbarkeit in Liebesbeziehungen thematisieren Kleists »Käthchen von Heilbronn« und Schnitzlers »Reigen«. Basierend auf Heinrich Hoffmanns »Struwwelpeter« deckt »Shockheaded Peter« komödiantisch-schrill die schwarzpädagogische Ursuppe unserer Er­ ziehung auf, während Bov Bjerg in seinem Erfolgsroman »Auerhaus« eine Gruppe junger Menschen herzzerreißend unsentimental auf die Suche nach dem Sinn ihres Lebens schickt. Die Verquickung von Religion, Politik, Freiheit und persönlichsten Empfindungen ist ein wesentlicher Gedankenfaden der ­kommenden Spielzeit. Angesichts des Näherrückens einer gewalttätigen und von Fanatismus geprägten Realität ein bedrückend aktuelles Thema. In höchst unterschiedlichen Ausprägungen begegnen wir ihm in den ­niederländisch (-protestantischen) Freiheitskämpfen gegen die spa­ nisch (-katholische) Herrschaft sowohl in Goethes »Egmont!« als auch in Schillers »Don Karlos«, aber auch am israelisch-palästinensischen Dauerkrisenherd: Amos Oz’ aktueller Roman »Judas« beleuchtet die Staats­gründung Israels und verknüpft die politische Dimension des Konflikts mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte und zugleich mit einer religionsgeschichtlichen Reflexion. Thomas Jonigks »Das Neue Testament (at)« schließlich versucht herauszufinden, welche Gül­tigkeit christliche Prinzipien in unserer konfliktgeladenen Gegenwart noch (oder gerade wieder?) haben. Wie wollen wir leben – und warum so? Wir freuen uns auf eine spannende Spielzeit mit Ihnen.

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PREMIERENÜBERSICHT SPIELZEIT 2016 . 2017

WIESBADEN BIENNALE 25. Aug. – 4. Sep. 2016

Home Sweet Sweet Home

PREMIEREN

Jukebox mit ­Ensemble­­schauspielern Regie Carolin Wirth

Egmont! Nach Johann Wolfgang von ­Goethe & Heiner Müllers »Leben ­Gundlings« Regie Johanna Wehner PREMIERE 10. Sep. 2016 im Kleinen Haus

Don Karlos INFANT VON SPANIEN Von Friedrich Schiller Regie Uwe Eric Laufenberg PREMIERE 8. Okt. 2016 im Kleinen Haus

Shockheaded Peter Musical von den Tiger Lillies, ­Julian Crouch & Phelim ­McDermott Regie Tilo Nest PREMIERE 29. Okt. 2016 im Großen Haus

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URAUFFÜHRUNG 17. Nov. 2016 in der Wartburg

Hangmen Von Martin McDonagh Regie Ingo Kerkhof DEUTSCHSPRACHIGE ­ERSTAUFFÜHRUNG 19. Nov. 2016 im Kleinen Haus

Ab jetzt Von Alan Ayckbourn Regie Ulrike Arnold PREMIERE 13. Jan. 2017 im Kleinen Haus

Auerhaus Von Bov Bjerg In einer Bühnenfassung des ­Hessischen Staats­theaters ­Wiesbaden Regie Barbara Hauck PREMIERE 14. Jan. 2017 in der Wartburg


Der Spieler : Dostojewski

Das Käthchen von Heilbronn

Von Christian Franke Regie Christian Franke

ODER DIE FEUERPROBE

URAUFFÜHRUNG 15. Jan. 2017 im Kurhaus

Terror Von Ferdinand von Schirach Regie Beka Savić PREMIERE 10. Feb. 2017 in der Wartburg

Judas Von Amos Oz In einer B ­ ühnen­fassung des ­Hessischen Staats­theaters ­Wiesbaden Regie Clemens Bechtel URAUFFÜHRUNG 1. Mär. 2017 im Kleinen Haus

Von Heinrich von Kleist Regie Jan Philipp Gloger PREMIERE 13. Apr. 2017 im Kleinen Haus

Mein Kampf Farce von George Tabori Regie Bernd Mottl PREMIERE 20. Mai 2017 im Kleinen Haus

Das Neue Testament (ARBEITSTITEL) Theaterprojekt von Thomas Jonigk Regie Thomas Jonigk URAUFFÜHRUNG 17. Jun. 2017 im Kleinen Haus

Reigen Von Arthur Schnitzler Regie Felicitas Braun PREMIERE 1. Apr. 2017 in der Wartburg

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Nach Johann Wolfgang von Goethe & Heiner Müllers »Leben Gundlings«

Martin McDonagh

Amos Oz

EGMONT!

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DON KARLOS

INFANT VON SPANIEN Friedrich Schiller

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SHOCKHEADED PETER Musical von den Tiger Lillies, ­Julian Crouch & Phelim ­McDermott

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HOME SWEET SWEET HOME

HANGMEN

AUSSERDEM

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Alan Ayckbourn

Arthur Schnitzler

AB JETZT 19

AUERHAUS Bov Bjerg

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DER SPIELER: DOSTOJEWSKI

REIGEN 28

DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN ODER DIE FEUERPROBE Heinrich von Kleist

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Theaterprojekt von Christian Franke

MEIN KAMPF

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TERROR

Ferdinand von Schirach

Farce von George Tabori

DAS NEUE ­T ESTAMENT

(ARBEITSTITEL) Theaterprojekt von Thomas Jonigk

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WIEDERAUFNAHMEN SCHAUSPIEL & SCHULE 42 EXTRA 46 WIESBADEN BIENNALE PERSONALIA

JUDAS

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Jukebox mit En­semble­­­­ schauspielern

SERVICE

INHALTSVERZEICHNIS PREMIEREN 4

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INTERNATIONALE MAIFESTSPIELE 2017


Kruna Savić


Monika Kroll


EGMONT! Nach Johann Wolfgang von Goethe & Heiner Müllers »Leben ­Gundlings«

Den historischen Kontext bildet Brüssel Mitte des 16. Jahrhunderts. Graf Egmont, der unbekümmerte, freiheitsdurstige Titelheld, ­dessen Lebensprinzip Toleranz bei den Bürgern großen Anklang findet, ist ­eigentlich ein apolitischer Mensch. In die Schlingen der Politik gerät er, als in der niederländischen Provinz ein Aufstand gegen die spa­ nische Regentschaft zu toben beginnt und der Herzog von Alba, an der Spitze des Machtsystems, mit Härte zurückschlägt. Alba fürchtet ­Egmonts Einfluss beim Volk und sucht im politi­schen Kalkül Mittel ­gegen ihn. Egmont, dessen Macht konträr zu der des Herzogs von Alba hauptsächlich in seiner ­gewinnenden Persönlichkeit liegt, negiert die auf­keimende ­G efahr, bis es zu spät ist. Er muss e ­ r­kennen, dass sein ­ge­lieb­tes Volk für sein Leben nicht den Aufstand proben wird.

Regie Johanna Wehner Bühne Elisabeth Vogetseder Kostüme Ellen Hofmann Musik Felix Johannes Lange Dramaturgie Anna-Sophia Güther

PREMIERE 10. SEPTEMBER 2016

KLEINES HAUS

Die Kontroverse um die Dialektik von Herrschaft und Frei­ heit z­ wischen Egmont und Alba wird über Egmonts Tod hinaus von Albas jungem Sohn F ­ erdinand fortgeführt, der bezeichnenderweise ein aufrichtiger Verehrer Egmonts ist. Damit verwebt Goethe einmal mehr das Private mit dem Politischen und stellt den staatsmännischen Wider­streit nicht nur als einen innerhalb der Familie, sondern auch als einen der Generationen dar.

Regisseurin Johanna Wehner verschneidet den klassischen Goethe-­Text mit Fragmenten aus Heiner Müllers »Leben Gundlings Friedrich von Preußen Lessings Schlaf Traum Schrei«, in dem ein bildreicher Bogen durch die Risse der Geschichte entworfen wird. So lässt Müller demontierte Fi­guren des klassischen Dramenkanons sowie der deutschen Historie in einer großen Variation auf die Freiheit zu Wort kommen. PREMIERE 10. Sep. 2016

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PREMIERE 8. OKTOBER 2016

KLEINES HAUS

DON KARLOS INFANT VON SPANIEN

Ein dramatisches Gedicht von Friedrich Schiller

Familiäre Tragödie und politischer Konflikt verschränken sich unauf­ lösbar am spanischen Hof: Prinz Carlos liebt Elisabeth, die seinen Vater, König Philipp, heiraten musste. Carlos’ Freund Posa verspricht Hilfe und fordert im Gegenzug, Carlos solle den Freiheitskampf niederländi­ scher Provinzen gegen die spanische Krone anführen – einen Aufstand gegen den eigenen Vater. Posa selbst schleust sich ins Machtsystem des Hofes ein, um seiner Vision von Freiheit und Gleichheit Gehör zu verschaffen. Ausgerechnet vom König wird er dabei als der »Mensch« entdeckt, den er in seiner einsamen Allmacht so dringend sucht. Mehr und mehr verfängt sich Posa in den Netzen von Intrige und Inquisition. Kaum ein anderes Werk der Theaterliteratur zeigt so präzise den Kon­ flikt zwischen der Glückssuche des Einzelnen und den Zwängen seiner Umwelt, individuellen Handlungsspielräumen und politischer Ver­ antwortung, Freiheit und Macht.

Regie Uwe Eric Laufenberg Bühne Gisbert Jäkel Kostüme Marianne Glittenberg Dramaturgie Sascha Kölzow

Wie Goethe und Schiller sich parallel mit der »­Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung« (Schiller) befassten, bringt nun das ­Staatstheater beide Werke in ­kurzer Folge auf die Bühne. Nach »­Egmont!« wechseln wir von Brüssel ins spanische Zentrum der Macht. ­Verbindendes Element ist der Herzog von Alba, hier ganz in seinem Element höfischer In­trigen und macht­­strategischen Kalküls, bevor er in Flandern auf Graf Egmont treffen wird.

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PREMIERE 8. Okt. 2016


Michael Birnbaum


PREMIERE 29. OKTOBER 2016

GROSSES HAUS

SHOCKHEADED PETER STRUWWELPETER

Musical von den Tiger Lillies, Julian Crouch & Phelim McDermott Musik von Martyn Jacques

Die berühmten Bildergeschichten, die der Frankfurter Kinderarzt und Psychiater Heinrich Hoffmann 1844 für seinen dreijährigen Sohn ver­fasste, sind Glanzstücke sogenannter »schwarzer Pädagogik« und prägten die deutsche Kulturgeschichte nachhaltig. Wer kennt sie nicht: das zündelnde Paulinchen, den unverbesserlichen Daumenlutscher Konrad oder Zappel-Philipp, für den die adhs-Diagnose noch ebenso wenig zur Diskussion stand wie Ritalin? Stattdessen ereilten all diese nerv­tötenden Monster drakonische Strafen überforderter Erziehungs­ berechtigter oder die ­gerechte Rache, die einem Fehltritt in Hoffmanns Welt passen­der­­weise stets auf dem Fuße folgt.

Regie Tilo Nest Bühne Stefan Heyne Kostüme Anne Buffetrille Musikalische Leitung Volker Griepenstroh Dramaturgie Katharina Gerschler

1998 geriet der »kinderkurranzende Moritatenbilder­ bogen« (faz) in die Hände dreier Engländer: der beiden Theatermacher Phelim ­McDermott und ­Julian Crouch sowie des Musikers und Sängers Martyn J­ acques, Kopf der Kultband »The Tiger Lillies«. Sie schufen d ­ araus eine Junk-Opera für Erwachsene, in der sich Zirkus­ klänge und Varieté mit Punk, Musik in der BrechtWeill-­Nachfolge und bitterbösem bri­tischen Humor zu einer höchst effektvollen Mischung verbinden. Dass sich Hoffmanns Panoptikum dabei in Bänkelgesänge für Eltern verwan­ delt, die schamlos offenbaren, wes Geistes Kind sie sind, verführt Theater seither dazu, das abendliche Publikum mit einem Kinderbuch zu unter­halten – mit weltweit sensationellem Erfolg! PREMIERE 29. Okt. 2016

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S贸lveig Arnarsd贸ttir


Benjamin Kr채mer-Jenster


HOME SWEET SWEET HOME Jukebox mit Ensembleschauspielern

»Home, sweet Home – Trautes Heim, Glück allein?« Diese Devise ist – je nach der Perspektive – ­natürlich unterschiedlich zu bewerten. So gilt das Heim (meistens) als beschützender Hort der Familie, ­vermittelt ein Gefühl von Zugehörigkeit. Doch oft ­machen erst Weggehen und Suchen – und vielleicht sogar Heim­weh? – ein erneutes Ankommen möglich. Und manch­­mal gehören Fremdsein und Ausgeschlossen­sein unweiger­ lich dazu. Ist ­H eimat also ein Ort oder ein Gefühl oder gar an einen bestimmten Menschen gebunden? Gibt es einen Unter­schied zwischen Heimat und ­Zuhause? Und nicht zuletzt: Kann das Zuhause auch eine Bürde sein? Mit diesen Fragen taucht die junge Regisseurin Carolin Wirth gemein­ sam mit den jungen Schauspielerinnen des Ensembles und Nils Strunk als Musikalischem Leiter in die Musik­ geschichte ein. Wenn sie einander dann mit ihren Songs das ­Mikro in die Hand geben, ist für alle Heimat­ suchenden, -freunde und -verweigerer etwas dabei: Vom anspruchsvollen Chanson über die romantische Schnulze bis hin zum rockigen Number-One-Hit erklingt der bunte und hoffentlich laute Abend!

Regie & Kostüme Carolin Wirth Musikalische Leitung Nils Strunk Dramaturgie Anna-Sophia Güther

URAUFFÜHRUNG 17. NOVEMBER 2016

WARTBURG

Jeder Abend ist einzigartig und wird neu gemischt, denn es wartet als Überraschung jedes Mal ein anderer »Special Guest« aus dem ­Ensemble auf Sie. Und im Anschluss wird gemeinsam mit dem Pub­ likum bei o ­ ffener Bar noch weiter gefeiert, gesungen und geslamt. URAUFFÜHRUNG 17. Nov. 2016

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DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG 19. NOVEMBER 2016

KLEINES HAUS

HANGMEN Von Martin McDonagh

»Wer Martin McDonagh kennt, der weiß, dass bei ihm da, wo Gewalt ist, der Humor nicht weit sein kann – und umgekehrt. Aber was der ­Autor nach zwölfjähriger Abwesenheit von der britischen Bühne ab­ liefert, hat auch an seinen Maßstäben gemessen eine neue Qualität. ›Hangmen‹ ist eine nachtschwarze Boulevardkomödie über Hinrich­ tung und Justiz­irrtümer, und zugleich ein Historienthriller über ein ewig gegenwärtiges Thema, verwirrend, beunruhigend und sehr, sehr komisch.« Süddeutsche Zeitung Harry – zweitberühmtester Henker Englands – hat sich mit seinem Pub ein kleines Königreich erschaffen, in dem er der u ­ nangefochtene Chef ist – endlich! 1965, am Tag der Abschaffung der Todesstrafe, mischt sich unter die ortsüblichen Trinker an der Bar aber nicht nur ein neugieri­ ger Reporter, der nervige Fragen nach Pierrepoint, dem Henker Nummer eins, stellt. Plötzlich taucht auch ein seltsamer Un­bekannter auf. Als Harrys Tochter verschwindet, scheint die Ver­gangenheit den Henker einzuholen. McDonagh kreiert einen ausbalancierten Plot, der genaue Figuren­ zeichnung und erzählerische Verve mit grundlegenden Fragen über Staatsgewalt und Schuld paart, ohne je ins Banale oder Moralisierende zu kippen.

Regie Ingo Kerkhof Bühne Matthias Schaller Kostüme Inge Medert Dramaturgie Katharina Gerschler

DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG 19. Nov. 2016

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Tom Gerber


PREMIERE 13. JANUAR 2017

KLEINES HAUS

AB JETZT Komödie von Alan Ayckbourn Deutsch von Corinna Brocher & Peter Zadek

»Eine Komödie als Endspiel« schrieb der Spiegel 1989 über »Ab jetzt«. Haben wir die »nahe Zukunft«, in der der britische Altmeister s­ einen Science-Fiction-Boulevard ansiedelt, inzwischen erreicht? Abgeschottet von der Welt arbeitet der Komponist Jerome besessen an einem Monumentalwerk über die Liebe. Dafür sampelt er Alltagsge­ räusche und Sprachfetzen, die er ununterbrochen aufzeichnet. Seit Frau und Tochter ihn wegen dieses Abhörwahns verlassen haben, ist er in einer Schaffenskrise. Bar jeden Lebens, bietet sein Bunker keine Quelle für ­Inspiration – schon gar nicht, um über Gefühle zu arbeiten. Als das Jugend­a mt das Besuchsrecht für seine Tochter prüfen will, muss ­Jerome deshalb soziale Kompetenz zeigen. Anstelle seines Haushalts­ roboters gou 300 f muss nun eine »echte« Verlobte her, Schauspielerin Zoe.

Regie Ulrike Arnold Bühne & Kostüme Bartholomäus Martin Kleppek Musik Mathis Nitschke Dramaturgie Katharina Gerschler

Als Versuchsanordnung zum Gefühl in Zeiten seiner technischen Re­­pro­­­duzierbarkeit, entfaltet »Ab jetzt« enorme Situationskomik. Im Zentrum die ständig um- und fehlprogrammierte gou 300 f. Ursprüng­lich zum Babysitten gebaut, leidet der hochkom-­ plexe ­Androide an chro­nischer Unterbeschäftigung. Den Leer­­lauf im Programm füllt die mütterliche Maschine, indem sie menschliche Verhaltens­muster ihrer Umgebung kopiert. Während Jerome also für das perfekte Kunstwerk all seine ­Lebens- und Liebes­geräusche aufzeichnet, Zoe sich beim Ver­ such, seine Geliebte zu verkörpern, wirklich in ihn verliebt, wird all dies von einem dysfunktionalen Roboter end­gültig ad absurdum geführt.

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PREMIERE 13. Jan. 2017


Janina Schauer


Barbara Dussler


AUERHAUS In einer Bühnenfassung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Nach dem Roman von Bov Bjerg

»Birth, school, work, death« – ist es das, was das Leben letztlich ge­wesen sein wird? Mitte der Achtziger in der dörflichen Provinz sieht jeden­ falls alles danach aus: Hätte man die anderen aus der Klasse vor e ­ iner Klausur gefragt »Wozu lebst du eigentlich?«, sagt ­Hühnerhöppner, dann hätten sie geantwortet: »Das kommt nicht dran, das müssen wir nicht wissen.« Dass es für Höppner trotzdem anders läuft, hat mit seinem Freund Frieder zu tun. Dessen Versuch, dem normalen L ­ eben durch Selbstmord zu entgehen, ist zwar schief gegangen, damit er jetzt aber auch weiter am ­Leben bleibt, darf er mit H ­ öppner und ein paar anderen ins leer stehende Haus seines Großvaters ziehen. Eine Schüler-wg mit­ten auf dem Land. Am Ende wohnen sie zu sechst da: mit Harry, der Drogen ver­tickt, und Pauline, der »unfass­bar symme­ trischen« Brandstifterin, die ­Frieder in der Psychiatrie kennen­gelernt hat. Während ein ­Leben jenseits des Elternhauses endlich Gestalt an­ nimmt – verrückt, unbeschwert, wild und manchmal auch gefährlich – ringt Frieder weiter um sein Glück. Diese Last gilt es zu tragen und zu teilen. Denn alle w ­ issen, dass er es, wenn nötig, wieder tun kann. Gegen die Angst wird angelebt – mit voller Kraft. Gemeinsam. Bov Bjerg erzählt in seinem Sensationserfolg mit hinreißendem Ton und größtem Gespür für die jungen Protagonisten von Freundschaft, Lebensmüdigkeit, Trost und Liebe – ein »langer Prosa­blues über das Aufwachsen im Kaff, über die Melancholie, den Wahnsinn und die paar Jahre, in denen man wirklich lebt« (Rolling Stone).

Regie Barbara Hauck Bühne & Kostüme Susanne Füller Dramaturgie Sascha Kölzow & Andrea Vilter

PREMIERE 14. JANUAR 2017

WARTBURG

PREMIERE 14. Jan. 2017

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DER SPIELER: DOSTOJEWSKI Theaterprojekt von Christian Franke

Im Oktober 1866 befindet sich Fjodor Dostojewski in einer ­scheinbar hoffnungslosen Situation. Mit dem Verleger Stellowski hat er aus ­Geldnot einen verzweifelten Vertrag abgeschlossen: Er soll ihm exklu­ siv bis zum 1. November einen neuen, zehn Druckbögen umfassenden Roman abliefern und damit seine Spielschulden tilgen. Doch 26 Tage vor Frist­­ablauf hat Dostojewski noch kein einziges Wort geschrieben. Ein befreundeter Professor schickt ihm daraufhin seine Schülerin Anna Grigorjewna. Die junge Frau ist nicht nur gebildet, sondern auch eine begnadete Steno­grafin. Es folgen d ­ ramatische ­Wochen, aus denen sowohl der verlangte Roman hervorgeht als auch die Hochzeit des Dichters mit der fünfundzwanzig Jahre jüngeren Anna. Doch schon die Hochzeitsreise ins Ausland wird erneut eine Flucht vor den Gläubigern. Fjodor und Anna fahren in die deutschen Kurorte, um Roulette zu spielen, und nehmen auch in ­Wiesbaden Quartier.

Regie Christian Franke Bühne Sabine Mäder Kostüme Raphaela Rose Musik Tim Roth Dramaturgie Andrea Vilter

URAUFFÜHRUNG 15. JANUAR 2017

KURHAUS

Ausgehend vom Roman »Der Spieler«, sowie zeitge­ nössischen Dokumenten, Briefen und (auto-)bio­ grafischem Material, will das Projekt im Kurhaus Wiesbaden – einem authentischen Ort des Geschehens – dem Phänomen der Aufopferung in künstlerischen Prozessen auf den Grund gehen. URAUFFÜHRUNG 15. Jan. 2017

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Maximilian Pulst


TERROR Von Ferdinand von Schirach

Ferdinand von Schirachs erstes Theaterstück stellt eine brisante Frage in ungewohnter Konkretheit: Ist die Würde des Menschen, anders als im Grundgesetz verankert, doch antastbar? Das Setting für seine Frage­­­ stellung ist ein Gerichtssaal. Der Fall: Ein Passagierflugzeug wurde von Terroristen gekapert, die einen Anschlag auf ein aus­ ver­kauftes Fuß­ball­­stadion planen. Lars Koch, Pilot ­eines ­Kampfflugzeugs der Bundeswehr, sah nur eine ­Chance, die 70.000 Menschen im Stadion zu retten: Er schoss das geka­ perte Flugzeug ab und tötete so die 164 Passagiere an Bord. Hat er richtig gehandelt? Darf ­Leben gegen Leben abge­ wogen werden? Welche Verantwortung kann der ­Einzelne übernehmen, welche die Gesellschaft? Der Fall ist mora­ lisch ebenso komplex wie ju­ristisch, und das ­Urteil wird in diesem spannenden Ge­richt­sdrama live vom Publikum im Theatersaal gefällt: schuldig oder unschuldig? Wie würden wir selber handeln?

Regie Beka Savić Bühne Susanne Füller Kostüme Anna Hostert Dramaturgie Anna-Sophia Güther

PREMIERE 10. FEBRUAR 2017

WARTBURG

Von Schirachs Literatur speist sich aus den Erlebnissen seiner lang­ jährigen Tätigkeit als Strafverteidiger. ­Neben sprachlicher Brillanz und einer genauen D ­ ramaturgie zeichnet sein Schreiben vor allem das In­ teresse für die Menschen aus, die hinter den Taten und ihren ­Motiven ­sichtbar ­werden. Mit über zwei Millionen verkauften Büchern führt der preis­gekrönte Autor (u. a. Kleist-Preis, Berliner Bär) inter­national die Bestsellerlisten an. PREMIERE 10. Feb. 2017

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Karoline Reinke


URAUFFÜHRUNG 1. MÄRZ 2017

KLEINES HAUS

JUDAS Nach dem Roman von Amos Oz Deutsch von Mirjam Pressler In einer Bühnenfassung des Hessischen Staatstheaters

Amos Oz’ neuester Roman spielt im Jerusalem der späten 1950er J­ ahre. Die Geschichte rankt sich um drei Figuren und drei Generationen: Der junge Schmuel, aus dessen Perspektive erzählt wird, flieht vor einer un­­glücklichen Liebe und aus dem Universitätsstudium und gerät per Zu­fall in das Haus eines geistreichen alten Mannes, dem er Pfleger und vor allem ein kluger Gesprächspartner sein soll. Schmuel findet bald heraus, dass Gershom Wald eine wichtige Rolle gespielt hat in den poli­ tischen Zerwürfnissen um die Staatsgründung Israels. Z ­ udem trifft er auf Gershoms Schwiegertochter Atalja, Privatdetektivin, Jahre älter als Schmuel und für ihn eine aufregende, faszinierende Frau. So entspinnt sich neben dem historisch-kritischen Diskurs in ­atmosphärischer Dichte eine wunderbar wilde Geschichte um B ­ egehren und Geheimnis. Parallel zu den Erzählungen von Liebe und der politischen Dimension des Israel-Konflikts führt Oz in eine religionsgeschichtliche Debatte. Denn Schmuel nimmt, inspiriert von der eigenwilligen Wohngemein­ schaft, seine Seminararbeit über die Rezeption der Judas-Figur wieder auf. Und er macht sich daran, dunkle Geschehnisse aus der Vergangen­ heit von Atalja und Gershom zu entwirren. So wird vor der Folie der kulturhistorischen Bedeutung der Titel­figur die Frage nach Verrat im gesellschaftlichen wie im familiären Kontext überraschend neu gestellt.

Regie Clemens Bechtel Bühne Matthias Schaller Kostüme Susanne Füller Dramaturgie Anna-Sophia Güther & Sascha Kölzow

URAUFFÜHRUNG 1. Mär. 2017

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Janning Kahnert


Llewellyn Reichman


REIGEN Von Arthur Schnitzer

Schnitzlers »Reigen« war ein Skandal. Geschrieben 1897, erschien die Szenenfolge zunächst in einer Auflage von 200 Stück als Privatdruck und wurde erst 1920 erstmals in Berlin aufgeführt. Nach der Premiere kam es zu Tumulten, Saalschlachten, Gerichtsverhandlungen und das Stück verschwand – vom Autor testamentarisch verfügt – bis 1982 von der Bühne. Dass die zehn Dialoge über das Paarungsverhalten geschlechtsreifer Großstädter heute noch laufen, liegt aber weniger am Skandal als an ihrer literarischen Qualität und den in ihrer Typenhaftigkeit einzig­ artig charakterisierten Figuren. Eine Reihe von Doppelbelichtungen legt die »unerbittliche Mechanik des Beischlafs« frei. Wir begegnen ­jeder Figur zweimal – jede verrät dabei sich selbst wie den Partner an die Lust von morgen. Doppelt belichtet wirken die Figuren auch in jeder Szene: in der Gier vor und kalten Ernüchterung nach dem Akt. Anspielungen auf Toten­ tanz-Darstellungen sind omnipräsent, die Sehn­sucht nach dem, was der Autor bewusst ausklammerte, nach der wahren Liebe, dem wahren Leben, ebenso.

Regie Felicitas Braun Bühne Sonja Böhm Kostüme Aleksandra Kica Dramaturgie Katharina Gerschler

PREMIERE 1. APRIL 2017

WARTBURG

Arthur Schnitzler entwirft das moralische Bild einer Gesell­ schaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Bei der geschil­ derten Erotik geht es ­immer auch um das Spiel mit der Macht, ohne Rücksicht auf soziale Herkunft oder Lebens­alter. Er selbst no­t ierte dazu: »Geschrieben hab ich den ganzen Winter über nichts als eine Scenenreihe, die voll­kom­men ­undruckbar ist, litera­ risch auch nicht viel heißt, aber – nach ein paar hundert ­Jahren ausge­ graben – einen Teil unserer Kultur eigentümlich beleuchten würde.« PREMIERE 1. Apr. 2017

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PREMIERE 13. APRIL 2017

KLEINES HAUS

DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN oder DIE FEUERPROBE Von Heinrich von Kleist

In derselben Silvesternacht haben zwei Menschen den gleichen Traum: Ein Engel verheißt ihnen den einen Menschen fürs Leben. K ­ äthchen weiß fortan: Es ist Graf Wetter vom Strahl, dem sie und der ihr bestimmt ist. Unbeirrt von Femgericht und Abweisung durch den Gelieb­ten, folgt sie ihm, beharrt auf ihrer Liebe, so unerfüllbar sie auch sei. Der Graf ist zwar ebenfalls in sie verliebt, ihm zeigte der Traum allerdings eine Kaiser­tochter. Käthchens Vater aber ist Waffenschmied, der Graf dagegen adelig und hat politische Verantwortung zu tragen. Es braucht noch einige Ver­strickungen, eine brennende Burg und die wundersame Rettung K ­ äthchens, bis der Graf vom Strahl erfährt, dass es in Wahr­ heit sie war, die ihm in seinem Silvestertraum erschienen ist – und die Geschichte findet zu ihrem unwahrscheinlichen Happy End.

Regie Jan Philipp Gloger Bühne Franziska Bornkamm Kostüme Karin Jud Musik Kostia Rapoport Dramaturgie Sascha Kölzow

Diese verwickelte und märchenhafte Geschichte ist mehr als ein »­großes historisches Ritterschauspiel«, wie Kleist es im Untertitel nannte. Es geht um den Sieg des Traums über die wache Welt, die Kraft des Irratio­­ nalen gegen die Widerstände einer Realität, die sich als unwirklich her­ ausstellt und der Wahrheit des Märchenhaften Platz machen muss. In Zeiten, in denen Beziehungen nur noch einer unter vielen zu managenden ­Faktoren des Lebens sind, erforscht Jan Philipp Gloger die Kraft bedingungs­loser Liebe als Utopie mit Erlösungspotential.

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PREMIERE 13. Apr. 2017


Nils Strunk


MEIN KAMPF Farce von George Tabori Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori

Ein junger ambitionierter, aber untalentierter Zeichner aus Braunau am Inn kommt nach Wien, um Kunst zu studieren. Es handelt sich um Adolf Hitler, und er kommt in einem Männerasyl unter. Dort trifft er auf Schlomo Herzl, der an einem Roman namens »Mein Kampf« arbeitet und ihm erst einmal Manieren beizubringen versucht. Dass Herzl Jude ist und Hitler mit seinem Antisemitismus nicht gerade hinterm Berg hält, hält den großherzigen Buchhändler nicht davon ab, sich rührend um den Neuankömmling zu kümmern. Nicht nur, dass er ihn über die vergeigte Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie hinwegtröstet und ihm in Gesprächen und Geschichten unermüdlich eine etwas weniger verquere Weltsicht anempfiehlt – er räumt hinter ihm auf, überlässt ihm in kalten Winternächten seinen Mantel und schließlich auch den Titel »Mein Kampf« für dessen krude politische Schriften. Auch den markanten Scheitel und das später nach Hitler benannte Bärtchen hat ihm Herzl frisiert. Doch all die liebende Fürsorge wird nicht verhin­ dern, dass Frau Tod Hitler holen kommt. Nicht als Leiche, sondern als den besten Würgeengel, den sie je hatte. Regie Bernd Mottl Bühne & Kostüme Friedrich Eggert Dramaturgie Anna-Sophia Güther

PREMIERE 20. MAI 2017

KLEINES HAUS

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Seit einigen Jahren haben wir uns auch in Deutschland daran gewöhnt, ­Hitler humo­ristisch und k ­ omödian­tisch behandelt zu s­ ehen. George Taboris bereits 1987 urauf­ ge­f ührte Farce aber ist bis heute unerreicht in ihrem fan­tastisch-grotesken Zusam­menführen von klugem Witz und schwermütigem Tiefsinn, auf die Spitze getriebener Komik und der grauen­haften Realität – auch dessen, was nach dem Ende der Handlung noch kommen wird. PREMIERE 20. Mai 2017


Rainer K端hn


Evelyn M. Faber


DAS NEUE TESTAMENT (ARBEITSTITEL) Theaterprojekt von Thomas Jonigk

Das moderne Europa mit seinen geistigen und kulturellen Wurzeln ruht auf dem Erbe der klassischen Antike und des Christentums. Das Neue Testament – und hier vor allem die Evangelien, in denen von ­Leben, Sterben, Wundertaten, Tod und Auferstehung Jesu Christi er­ zählt wird – nimmt in diesem Zusammenhang eine zentrale ­Position ein. Gewaltfreiheit und Nächsten­liebe beziehungsweise Liebe überhaupt sind bis heute Leitwörter auch nicht-­religiöser Menschen, während andere Schlüsselbegriffe wie Gnade, Vergebung, Versöhnung, Barm­ herzigkeit oder der verantwortungsvoll handelnde Mensch angesichts eines ­Jenseits einen abseitigen, verstaubten Beigeschmack erhalten haben.

Text & Regie Thomas Jonigk Bühne & Kostüme Lisa Däßler Dramaturgie Andrea Vilter

URAUFFÜHRUNG 17. JUNI 2017

KLEINES HAUS

»Das Neue Testament« des Autors und Regisseurs Thomas Jonigk will diese Begriffe zurückerobern: Das Projekt versteht sich als Versuch ­h erauszufinden, wie zentral diese Prinzipien in einer zunehmend gewalttätigen, rachsüchtigen, selbstgerechten und von reli­giösem Fanatismus geprägten Realität hier und heute sind. URAUFFÜHRUNG 17. Jun. 2017

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WIEDERAUFNAHMEN

KLEINES HAUS

UNGEDULD DES HERZENS Von Stefan Zweig in der Bühnenfassung von Thomas Jonigk Regie Tina Lanik Der junge Leutnant Hofmiller lernt im Hause des Bankiers Kékesfalva dessen ge­l ähmte Tochter Edith kennen und gerät durch eine Kette missverständlicher Empathie-Bezeugungen immer tiefer in eine verhängnisvolle Verbindung mit ihr. Meisterhaft analysiert Zweig in seinem einzigen vollendeten Roman die Seelennöte eines Mannes, der durch ein »schwachmütiges und sentimentales Mitleid, das eigentlich nur Ungeduld des Herzens ist«, an die Grenzen seiner selbst stößt. Thomas Jonigk, der 2015 in der Wartburg erfolgreich sein Oscar-Wilde-­ Projekt »Kill the Bugger!« zur Uraufführung brachte, hat Zweigs Roman zu einem Kammerspiel verdichtet. WIEDERAUFNAHME im Oktober 2016

KLEINES HAUS

DR. MED. HIOB ­PRÄTORIUS Komödie von Curt Goetz Regie Carsten Kochan Die Erfolgsinszenierung mit Uwe Eric Laufenberg in der Titelrolle: »Ihm ist die Prätorius-Rolle wie auf den Leib geschnitten: Er darf Reden halten, lange und leidenschaftliche, über das Leben, die ­Freude, den Humor, gegen die Dummheit und für das Unkonventionelle als Heilmit­ tel. Laufenberg spielt seine Rolle sympathisch ­glaubwürdig und hat ein exzellentes Ensemble um sich herum, das in vielen ­Details glänzt und ihn ganz selbstverständlich in seine Mitte nimmt.« ­Wiesbadener Kurier »Man hat Freude daran. Denn es ist ein wohltuendes Märchen über ­einen Menschenbeglücker, eine luftig leicht erzählte Wunschphantasie.« Frankfurter Allgemeine Zeitung WIEDERAUFNAHME im Oktober 2016

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Stefan Graf


Uwe Kraus


WIEDERAUFNAHMEN

KLEINES HAUS

MUTTER COURAGE UND IHRE ­KINDER

EINE CHRONIK AUS DEM DREISSIGJÄHRIGEN KRIEG Von Bertolt Brecht Musik Paul Dessau Regie Thorleifur Örn Arnarsson »Eine grelle Show. Gabriel Cazes arrangiert eine mitreißend ­schrille Musik-Collage. Das siebenköpfige Ensemble gibt eine starke Eskorte für die Titelfigur ab. Doch so lichthell wie zu Beginn kann die Bühne um den Wagen des schmutzigen Geschäfts nicht geblieben sein. Die Bilder werden sich ändern. Bilder aber werden in Erinnerung b ­ leiben. Wunder­schöne. Bunte. Harte. Elende. Jubel für Hauptdar­stellerin Sólveig A ­ rnarsdóttir.« ­Wiesbadener Kurier »Eine lupenreine Tragödie.« Frankfurter Allgemeine Zeitung WIEDERAUFNAHME im Oktober 2016 KLEINES HAUS

HEDDA GABLER Von Henrik Ibsen Regie Uwe Eric Laufenberg Die anspruchsvolle Generalstochter Hedda Gabler hat den etwas farb­ losen, aber beruflich aufstrebenden Historiker Jørgen Tesman geheira­ tet. Doch schon die Flitterwochen erlebt sie als eine einzige Ernüchte­ rung. Als Tesman berufliche Konkurrenz von dem begabteren Løvborg droht, mit dem Hedda eine Jugend-Liaison hatte, sieht sie die Chance zu einem erfüllteren, aufregenderen Leben gekommen, und sie beginnt mit den Menschen um sich herum ein gefährliches Spiel. Mit »Hedda Gabler« hat Ibsen ein hochpsychologisches Sex-and-Crime-­ Drama geschrieben, in dem er schon früh die Möglichkeiten eines autonomen weiblichen Lebensentwurfes auf seine abgründigen Seiten hin auslotete. WIEDERAUFNAHME im November 2016

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WIEDERAUFNAHMEN

KLEINES HAUS

PUPPENSTUBE Von Lillian Hellman Regie Tilo Nest Hellmans Stücke sind moderne, kantigere Verwandte der Komödien Anton Tschechows. Voller spröder Melancholie und lakonischem Witz kreisen sie um fehlgehende Lebensentwürfe: Carrie und Anna Berniers wollen zwar nicht nach Moskau, träumen aber von der Welt jenseits des engen täglichen Daseins. Ihr ganzes Leben haben sie für den Bruder Julian gelebt, in der Sorge um ihn Sinn gefunden. Als er plötzlich als reicher Mann zu ihnen zurückkehrt, bricht für die Schwestern eine Welt zusammen. Eine so schonungslose wie amüsante Analyse der Mecha­ nismen von Liebe, Kapital und Abhängigkeit. WIEDERAUFNAHME im Dezember 2016

KLEINES HAUS

BUDDENBROOKS Von Thomas Mann in der Bühnenfassung von John von Düffel Regie Uwe Eric Laufenberg Manns Jahrhundertroman ist eine Geschichte vom Kaufen und Verkau­ fen und eine zeitlose Studie der Seele in Zeiten wechselnder Krisen. Die Bühnenfassung von John von Düffel erzählt sie vor allem aus der Perspektive einer überforderten und suchenden Erbengeneration. »Dokumentarisch-präzise Umsetzung, grandiose Schauspiel­leistung, stilvolle Ästhetik der Bilder. Bravo.« Wiesbadener Kurier »Regisseur Laufenberg vertraut auf die überzeitliche B ­ edeutsamkeit der Geschichte, auf die nuancierte Darstellung der Charaktere. Er baut nicht zuletzt auf den Sog, den Manns kristallklare Sprache ­entwickelt.« Rheinzeitung WIEDERAUFNAHME im Januar 2017

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Ulrich Rechenbach


WIEDERAUFNAHMEN

WARTBURG

KAFKA / HEIMKEHR Theaterprojekt nach Texten von Franz Kafka Regie Jan Philipp Gloger » ›Das Urteil‹ hat Jan Philipp Gloger zum archimedischen Punkt seines großartigen Theaterabends gemacht.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Aus den Texten ­entwickeln sich elegant kleine Spielszenen, spielerische Lösungen in jeder ­Hinsicht. Sie kommen aus dem Nebel, in dem sie wieder verschwinden, es braucht weder Geschrei noch Verausgabung dazu, bis die Zeit für Ge­schrei und Verausgabung gekommen ist. Kostia Rapoport liefert am Klavier die ideale Bühnenmusik, bizarr, surreal, unterhaltsam wie die Bilder.« Frankfurter Rundschau WIEDERAUFNAHME im Oktober 2016

STUDIO

JANE EYRE Nach dem Roman von Charlotte Brontë In einer Theaterfassung von Beka Savić Regie Beka Savić Die so zögerliche wie leidenschaftliche Annäherung zweier stolzer und eigenwilliger Charaktere ist eine der größten ­Liebesgeschichten der ­Literatur. Der 1847 veröffentlichte Klassiker der viktori­anischen Epoche handelt aber auch vom Kampf um Freiheit und ­Autonomie, der für die Ich-Erzählerin Jane Eyre auch ein Kampf um die Emanzipation ist – von männlicher Dominanz und von sozialen Unter­schieden. In einer Theateradaption für nur zwei Figuren, Jane Eyre und Eduard Rochester, wird der in sprachlicher Brillanz und scharfem Humor verfasste Roman auf die Bühne gebracht. WIEDERAUFNAHME im November 2016

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Uwe Eric Laufenberg


EXTRA

EXTRA Tonight or Never Es gibt Ideen, egal wie ausgereift oder spontan, die einfach auspro­ Sängerkrieg auf der biert gehören. Immer, wenn die Wartburg & Poetry Slam: Künstlerinnen und Künstler des Hauses auf solche Ideen ­stoßen, Dead or Alive laden wir Sie ein, diese mit uns zu Mit inzwischen zwei ­regelmäßigen Formaten intensivieren wir die ­Zusammenarbeit mit den regiona­ len Veranstaltern und Gästen aus der Slam-­Szene ganz Deutschlands. Denn was im Mittelalter der Sän­ ger­krieg auf der thüringischen Wartburg war, heißt heute Slam – ob Poetry, Song, Science, Jazz oder Puppetry. Unter dem wach­ samen Auge der Publikumsjury treten dichtende und musizieren­ de Künstlerinnen und Künstler und Expertinnen und Experten aller Genres und aus allen Sparten des Staatstheaters gegeneinander an, meist im bunt gewürfelten Wettstreit »Alle gegen alle«. Das sind unsere Sänger­kriege des 21. Jahrhunderts – wie anno dazu­ mal auf der Wartburg, aber jetzt natürlich in Wiesbaden.

erkunden – jetzt und hier oder nie. Lassen Sie sich vom Theater­ experiment übers Happening bis zur literarischen Soiree von Abenden überraschen, die nur ein einziges Mal stattfinden: Tonight or Never.

Einführungen Vor ausgewählten Vorstellungen gibt die Produktionsdramaturgie Ein­blicke in künstlerische Pro­ zesse und informiert über Stoffe, Beteiligte und Hintergründe der Inszenierungen.

Kostprobe

Sie sind neugierig und wollen schon vor der Premiere einen Eindruck von der Inszenierung ­gewinnen? Und auch schon ein paar zusätzliche Informatio­nen bekommen? Dann sind Sie bei den Kostproben genau Im Kleinen Haus greifen wir außerrichtig. Sie besuchen eine der End­dem seit letztem Jahr den Klassiker proben und eigent­lich läuft das des Theater-gegen-­Slam-Battles Stück dann schon durch, manch­ auf: In der Disziplin »Dead or Alive« mal wird aber trotzdem unter­ treten höchst lebendige Slam-­ brochen, etwas korri­giert, umge­Poetinnen und -Poeten gegen legen­ leuchtet oder ähnliches. Und däre, aber tote Dichterinnnen bei einem späteren Auf­füh­rungs­­ und Dichter der Weltliteratur an, besuch entdecken Sie dann wo­ denen das Schauspielensemble möglich Details, die noch völlig verKörper und Stimme leiht. ändert wurden. In einer kurzen

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EXTRA

Einführung zu Beginn oder in ­einem Nachgespräch geben die Dramaturgie und, wann immer möglich, auch das Regieteam Einblicke in die Konzeption der ­Inszenierung und die Proben­ arbeit.

Schauspielforum Weiterhin laden wir Sie gemein­ sam mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staats­ theaters Wiesbaden e. V. zu Schau­ spiel-Gesprächen ein. Im Dialog mit dem Publikum geben das Re­ gieteam, Schauspielerinnen und Schauspieler, ­Dramaturg­innen und Dramaturgen Auskunft über den jeweiligen Theaterabend. Dazu stößt ein Gast aus Kultur, Politik oder Wirtschaft, der mit seiner Sicht auf das Stück und die Welt das Gespräch erweitert und befruchtet. Die Termine dieser »Extras« entnehmen Sie bitte dem jeweils ­aktuellen Monatsspielplan.

AUSSERDEM VHS-Kurs Staatstheater ­intern Die Veranstaltungsreihe in Zu­ sam­menarbeit mit der Volks­ hochschule Wiesbaden bietet Kennern und Liebhabern wie auch neuen ­I nteressierten die Möglichkeit einer vertieften

Auseinander­setz­ung mit den im Spielplan angebotenen Aufführun­ gen. Zu ausgewählten Inszenierun­ gen beleuchtet die Dramaturgie des Staatstheaters die ­künstlerischen, inhaltlichen und biografischen As­ pekte eines Werkes. Wir sprechen über Proben und Mitwirkende, be­richten von Autorinnen und Au­ toren, Stücken und Projekten. Auch die Diskussion über bereits gese­ hene Inszenierungen ist ausdrück­ lich erwünscht. Die Themen des Kurses begleiten den Spielplan des Staatstheaters und werden im Programm der Volkshochschule bekannt gegeben. Der Kurs zum Schauspiel ist im Übrigen wunder­ bar kombinierbar mit dem zu Oper und Ballett.

ANMELDUNG über die Volkshochschule ­Wiesbaden e. V. Tel. 0611 . 9889 0 www.vhs-wiesbaden.de Teilnehmende erhalten ­Theater­karten zum ermäßigten Preis.

Stammtisch Anregende Gespräche rund ums Theater mit Künstlerinnen und Künstlern aus Schauspiel, Oper und Tanz. Wer seine Begeisterung für das Theater mit anderen teilen und sich kritisch mit den Auf­ führungen beschäftigen möchte, ist hier genau richtig.

KONTAKT Tel. 0611 . 504 7981

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SCHAUSPIEL & SCHULE

SCHAUSPIEL & SCHULE Sichtkarten für Lehrer­innen & Lehrer Wenn Sie mit einer Schulgruppe zu uns kommen wollen, ­möchten Sie vielleicht vorher wissen, was Ihre Schülerinnen und Schüler erwartet. Oder Sie wollen sich einen Überblick verschaffen und zwischen verschiedenen Auffüh­ rungen eine Auswahl treffen. Um Ihnen das so leicht wie nur möglich zu ­machen, laden wir Sie exklusiv ein, kostenlos alle regu­ lären Vorstellungen im Staats­ theater zu besuchen. Das einzige, was Sie tun ­müssen, ist, uns auf einem an der Theater­ kasse oder im Abo-Büro erhält­ lichen Formular Ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. Einmal registriert, erhalten Sie ohne weitere For­ma­ litäten an der Theaterkasse je eine kostenlose Eintrittskarte für eine Aufführung Ihrer Wahl. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung und freuen uns auf Rückmeldungen nach dem Vorstellungsbesuch.

Kostproben & Treffpunkt Theater Die Kostproben des ­Staatstheaters sind begleitete Besuche im Proben­ endspurt der entstehenden Pro­duktionen. Lehrerinnen und Lehrer sind auch hier besonders

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willkommen. Wenn Sie sich für kostenlose Sichtkarten angemeldet haben (s. o.), erhalten Sie auch für die Kostproben Freikarten. Der Treffpunkt Theater, ebenfalls ein Angebot speziell für Lehrer­ innen und Lehrer, bietet Einblicke in die Welt hinter den Kulissen und bringt Theaterleute und Schule in direkten Austausch. In ­exklusiver Runde heißen wir Sie vor einer Kostprobe oder einer ausgewählten Aufführung willkom­m en, stellen Ihnen das Regie- und Bühnenteam vor oder berichten von Plänen und Projekten, die sich besonders für junge Leute eignen. Nach dem Pro­ ben- oder Vorstellungsbesuch tref­ fen wir uns wieder: Bei Sekt und ­Brezeln geht es um Ihre Eindrücke, Wünsche und Fragen.

Informationen & ­Materialien zu ausgewählten Aufführungen Wann, wie und mit wem auch immer Sie einen Theaterbesuch planen: Wir geben Ihnen Hinweise auf die Eignung unserer Auffüh­ rungen für bestimmte Altersgrup­ pen und Fachrichtungen. Unter www.staatstheater-wiesbaden.de/ schauspiel/schauspiel-und-schule/ erscheinen nach und nach die wichtigsten Erstinformationen zu ausgewählten Theaterstücken des aktuellen Spielplans.


SCHAUSPIEL & SCHULE

Gerne stellen wir Ihnen auch Ma­ terial und Hin­tergrund­i nforma­ tionen zur Ver­fügung, mit dem Sie eine vor­b e­reitende Unterrichts­ stunde gestalten können – zu den dort präsentierten, aber auch zu al­ len anderen Stücken. Bitte richten Sie Ihre diesbezügliche Anfrage an dramaturgie @ staatstheater-­wiesbaden.de.

THEATER BARRIEREFREI

Dolmetscherinnen und Dolmet­ scher für Gebärdensprache über­­setzen simultan für das Publikum. In den vorderen Reihen sind Plätze reserviert, von denen aus eine gute Sicht auf die Dolmet­ scherinnen und Dolmetscher Die Dramaturgie bietet außerdem ­ga­rantiert ist. Theaterbesucher­ auf Anfrage zu allen Inszenierun­ innen und -besucher mit ein­gen im Schauspiel gerne vor- und ­ge­schränktem ­Hörver­m ögen ge­­nachbereitende Gespräche an. nießen so einen Vor­stellungs­ besuch. Gerne ermög­lichen wir Sondervorstellungen für Schulen für Ge­­hör­lose und Schwerhörige. Wünschen Sie sich eine Backstage­ Bei Interesse m ­ el­den Sie sich führung vor dem Aufführungs­­in ­unserem Gruppen- und Schul­ be­such? Möchten Sie mit den Schübüro unter ­lerinnen und Schü­lern im direk­ ­gruppenticket@ ten Gespräch Näheres über eine staatstheater-­wiesbaden.de. Inszenierung erfahren? Wollen Sie die Theater­e rfahrung durch einen Workshop mit Impro­vi­sa­ tionsübungen vertiefen? W ­ enden Sie sich an unsere Theater­werk­ statt und bekommen Sie das maß­ geschneiderte Rundumpaket.

Rundumpakete

KONTAKT Priska Janssens Tel. 0611 . 132 270 theaterpaedagogik @ ­staatstheater-wiesbaden.de

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Was macht eine utopische Gemeinschaft der Zukunft aus? – Die zentralen gesellschaftlichen Institutionen! An unterschiedlichsten Orten in der Stadt entwickeln die Residenzkünstler der Biennale die Institutionen einer kommenden Gemeinschaft. Entdecken Sie bei einem Spaziergang durch das spätsommerliche Wiesbaden ein Museum aus der Zukunft über den Untergang Europas, das der Belgier Thomas Bellinck im alten Gericht aufbaut oder besuchen Sie eine Bibliothek ohne Bücher in den Räumen des Stadtarchivs und seien Sie dabei, wenn der scharfsinnige Performancekünstler Dries Verhoeven sich von liebgewonnenen Ideen und allgemeinen Die Wiesbaden Biennale 2016 ist ein Festival des Staatstheaters Wiesbaden und wird ermöglicht aus Mitteln des Landes Hessen und der Stadt Wiesbaden, sowie gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

Werten verabschiedet, um sie feierlich zu beerdigen.Täglich um 17 Uhr läuten die Glocken der anglikanischen Kirche an der Frankfurter Straße! Während der libanesische Künstler Rabih Mroué das Studio des Hessischen Staatstheaters zum kritischen Kino werden lässt, treffen sich Künstler, Neugierige und Gäste im Park am Warmen Damm, um zusammen zu essen, zu diskutieren und zu feiern. Die Wiesbaden Biennale 2016 lädt das Publikum der RheinMain-Region ein zur Frischzellenkur für müde Europäer, zu Dialog und Diskurs und zu einem spektakulären Fest des Theaters und der internationalen Künste!

WIESBADEN BIENNALE 2016

Mit der Wiesbaden Biennale setzt das Hessische Staatstheater vom 25.8. bis zum 4.9. den Auftakt in die neue Spielzeit! Die Biennale präsentiert nicht nur aufregende europäische Gastspiele, sondern hat auch einige der wichtigsten europäischen Künstler eingeladen, hier in Wiesbaden neue Arbeiten zu entwickeln! Wie zu Zeiten der glanzvollen Kurstadt lässt das Festival die Stadt zum Ort des lustvollen Verweilens werden, um abseits des Tagesgeschäftes und des Mainstreams gemeinsam neue Utopien zu schaffen!


INTERNATIONALE MAIFESTSPIELE

INTERNATIONALE ­MAIFESTSPIELE 2017 26. APRIL – 28. MAI 2017

DIE WELT ZU GAST IN WIESBADEN Einmal im Jahr ist die Welt zu Gast in Wiesbaden: bei den Internatio­ nalen Maifestspielen! Sängerinnen und Schauspieler, Regisseure und Tänzerinnen, Musikerinnen und Choreografen aus aller Welt geben sich im Mai am Hessischen Staatstheater Wiesbaden die Klinke in die Hand. Die dritten Internationalen Maifestspiele unter der künstleri­ schen Leitung Uwe Eric Laufenbergs versprechen besondere Erlebnisse zum Hören, Sehen und Fühlen. Ob Oper oder Operette, Konzert oder Liederabend, Tanz oder Schauspiel – aus allen Sparten holt er Erfolgs­ produktionen und große Künstler in die Landeshauptstadt. HISTORISCH Die Internationalen Maifestspiele sind nach den Bayreuther Festspielen das zweitälteste Theaterfestival Deutschlands. Gegründet wurden sie 1896 als »Kaiserspiele« von Georg von Hülsen, dem von Kaiser Wilhelm ii. nach Wiesbaden entsandten Intendanten des damaligen neuen König­­lichen Hoftheaters. Mit dem Untergang des Kaiserreichs fanden aller­dings auch die »Kaiserspiele« ihr vorläufiges Ende. Nach einer ­unrühmlichen Wiederbelebung unter den Nationalsozialisten wurde das Festival 1950 in seiner heutigen Form neu gegründet: als Interna­tionale Mai­ festspiele. Statt national ist das Credo seither: international!

Das Gesamtprogramm der Internationalen ­Maifestspiele wird im Februar 2017 bekannt gegeben. 48


Gestaltung: formdusche.de

www.maifestspiele.de

Die Welt zu Ga in Wiesbaden

Maifestspiele

26. 4. — 28. 5. 2017

Illustrationen: Walter Linsenmaier

Internationale


FREUNDE GESELLSCHAFT DER FREUNDE DES STAATSTHEATERS E. V.

Gesellschaft der Freunde des Staatstheaters e. V. Die Gesellschaft der Freunde des Staatstheaters Wiesbaden e. V. wurde bereits 1931 gegründet und ist heute mit über 1300 Mitgliedern einer der größten Theater­Fördervereine in ganz Deutschland. Die Theaterfreunde fördern das Wiesbadener Staatstheater ideell und materiell durch die Finanzierung künstlerischer Projekte, die Anschaffung von Instrumenten oder anderen theaterbezogenen Gegenständen und die Ausrichtung von Premierenfeiern zu den Premieren im Großen und Kleinen Haus. Ihren Mitgliedern bietet die Gesellschaft spielplanbegleitende Einführungen und Diskussionen zu Oper, Schauspiel und Ballett, den Besuch ausgewählter Haupt­ und Generalproben, Premieren­ feiern und Liederabenden! Ferner erhalten Mitglieder vergünstigte Eintrittspreise bei etlichen Veranstaltungen des Staatstheaters. Fördern auch Sie das Theater – werden Sie Mitglied der thEatERfREuNdE! GESELLSCHAFT DER FREUNDE DES STAATSTHEATERS E. V. Wilhelmstraße 47 65183 Wiesbaden Tel. 0611 . 306 868 Fax 0611 . 91 01 795 www.theaterfreunde-wiesbaden.de mail@theaterfreunde-wiesbaden.de Vorsitzender Helmut Nehrbaß Stellvertreterin Katharina Queck

Geschäftszeiten Mo 10 – 14 Uhr Mi 17 – 19 Uhr Do 10 – 12 Uhr


PARTNER DES THEATERS

Theatergemeinde Die Theatergemeinde bietet ein reichhaltiges Schauspiel­ und Musiktheaterprogramm zu er­ mäßigten Preisen. Ihr Karten­ und Kulturservice ermöglicht dem Wiesbadener Publikum Theaterbesuche ganz ohne Stress und Aufwand im Rahmen von flexiblen Abonnements. Zusätzliche Angebote: ➛ Inszenierungsvergleiche ➛ Diskussionsveranstaltungen ➛ Vorträge & Seminare ➛ Lesungen ➛ Extra­Vorstellungen ➛ »Theater woanders«

GESCHÄFTSSTELLE DER THEATERGEMEINDE Wilhelmstraße 47 Theaterkolonnaden 65183 Wiesbaden Tel. 0611 . 30 3 4 56 Fax 0611 . 30  88  842 Öffnungszeiten Di & Fr 9 – 13 Uhr oder nach Vereinbarung info@theatergemeinde-wiesbaden.de www.theatergemeinde-wiesbaden.de

Volksbühne Die Kulturvereinigung­Volksbühne Wiesbaden e. V. bietet ihren Mit­ gliedern jährlich fünf Werke des Musiktheaters und drei Schau­ spielvorstellungen sowie einen Ballettabend zu günstigen Bedin­ gungen an. Dieses Programm wird erweitert durch Sonderveranstal­ tungen, die den Mitgliedern des Vereins vergünstigt angeboten werden. Anmeldungen sind jeder­ zeit schriftlich oder persönlich möglich.

VOLKSBÜHNE Wilhelmstraße 47 Theaterkolonnaden 65183 Wiesbaden Tel. 0611 . 37 1 676 Fr 15 – 17 Uhr volksbuehne-wi @ arcor.de www.volksbuehne-wi.ag.vu


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PERSONALIA 2016 . 2017

Theaterleitung

Intendant Uwe Eric Laufenberg Geschäftsführender Direktor Bernd Fülle Persönliche Referentin des Intendanten Melanie Stelzer Assistentin des Geschäfts­führenden Direktors Kira Vögele

Dramaturgie Katharina Gerschler Anna-Sophia Güther Sascha Kölzow Andrea Vilter Sekretariat Kathrin Büschel Künstlerische Produktionsleitung Annemarie Lang

Ensemble Sólveig Arnarsdóttir, Barbara Dussler, Evelyn M. Faber, Monika Kroll, Llewellyn Reichman, Karoline Reinke, Kruna Savić, Janina Schauer; Michael Birnbaum, Roland S. Blezinger, Tom Gerber, Stefan Graf, Janning Kahnert, Benjamin Krämer-Jenster, Uwe Kraus, Rainer Kühn, Uwe Eric Laufenberg, Maximilian Pulst, Ulrich Rechenbach, Nils Strunk

Regie Thorleifur Örn Arnarsson, Ulrike Arnold, Clemens Bechtel, Felicitas Braun, Christian Franke, Jan Philipp Gloger, Barbara Hauck, Ingo Kerkhof, Carsten Kochan, Tina Lanik, Uwe Eric Laufenberg, Bernd Mottl, Tilo Nest, Beka Savić, Johanna Wehner, Carolin Wirth

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Bühne & Kostüme Sonja Böhm, Franziska Bornkamm, Anne Buffetrille, Lisa Däßler, Friedrich Eggert, Susanne Füller, Marianne Glittenberg, Stefan Hageneier, Jósef Halldórsson, Stefan Heyne, Ellen Hofmann, Anna Hostert, Gisbert Jäkel, Karin Jud, Aleksandra Kica, Bartholomäus Martin Kleppek, Sabine Mäder, Susanne MaierStaufen, Inge Medert, Darinka Mihajlović, Raphaela Rose, Matthias Schaller, Elisabeth Vogetseder, Sunneva Ása Weisshappel

Musik Gabriel Cazes, Volker Griepenstroh, Rainer Jörissen, Felix Johannes Lange, Mathis Nitschke, Kostia Rapoport, Tim Roth, Nils Strunk

Disposition Chefdisponent Frank Bettinger Disposition Schauspiel Jessica Rupp

Bühnendienste Regieassistenz Agnes Terebesi, Carolin Wirth Inspizienz Michael Beranek, Frank Hietzschold, Elke Opitz, Eva Padjen Soufflage Simone Betsch, Mats Beyer

ALLE INFORMATIONEN ZU PERSONALIA, ­PREISEN, KONTAKT, ABONNEMENTS & WEGEN FINDEN SIE IM SERVICE-HEFT ZUR SPIELZEIT 2016.2017


Das Schauspiel-Ensemble fotografierte Thomas Dashuber.

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Kontakt

Impressum

Hessisches Staatstheater Wiesbaden Christian-Zais-Strase 3 65189 Wiesbaden Tel. 0611 . 132 1

Intendant Uwe Eric Laufenberg Geschäftsführender Direktor Bernd Fülle Redaktion Andrea Vilter, Heike Neumann & Pia Hauck Texte Katharina Gerschler, Anna-­Sophia Güther, ­Sascha Kölzow, Andrea Vilter Gestaltung formdusche.de Druck Köllen Druck + Verlag GmbH

THEATERKASSE Tel. 0611 . 132 325, vorverkauf@ staatstheater-wiesbaden.de PRESSE presse@ staatstheater-wiesbaden.de DRAMATURGIE dramaturgie@ staatstheater-wiesbaden.de ALLGEMEINES info@staatstheater-wiesbaden.de ANZEIGEN ursula.maria.schneider@t-online.de

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BILDNACHWEISE Ensemble-Fotos Thomas Dashuber Szenenfotos Andreas Etter 56, U4 (­unten)  Karl & Monika Forster Titel, U3 (oben)  Bettina Müller U4 (oben)


SCHAUSPIEL

PREMIEREN WIEDERAUFNAHMEN EXTRAS

OPER

2016.2017

2016.2017

SPIELZEIT 2016.2017

Alle Informationen zu Preisen, Kontakt, Abonnements & Wegen finden Sie im Service-Heft zur Spielzeit 2016.2017

JUST

2016.2017 JUNGES STAATSTHEATER JUNGES STAATSSCHAUSPIEL JUNGES STAATSMUSICAL THEATERWERKSTATT

PREMIEREN WIEDERAUFNAHMEN EXTRAS

SERVICE 2016.2017

BALLETT 2016.2017

PREMIEREN WIEDERAUFNAHMEN DAS HESSISCHE STAATSBALLETT LÄDT EIN EXTRAS

PREISE ABONNEMENTS WEGE

KONZERT 2016.2017 KONZERTE KAMMERKONZERTE PERSONALIA



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