Freundschaft Dezember 2012

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FREUNDSCHAFT

Die Diplomkrankenschwestern Mimoza Bajarktari (links) und Arjeta Gashi haben zwei Wochen lang Muhamet Binaku auf die Finger geschaut und System und Arbeitsweise der Hauskrankenpflege studiert.

Volkshilfe exportiert Wissen und Betten in den Kosovo Mimoza Bajarktari und Arjeta Gashi, zwei Diplomkrankenschwestern aus dem Kosovo, waren zwei Wochen lang in der Volkshilfe ganz offiziell als Spioninnen unterwegs , um System und Arbeitsweise der mobilen Hauskrankenpflege zu studieren. Die mobile Hauskrankenpflege steckt im Kosovo noch in den Kinderschuhen. Mimoza Bajarktari und Arjeta Gashi haben Muhamet Binaku, Fachpfleger Geriatrie bei der Volkshilfe Linz, zwei Wochen lang begleitet und so Einblicke in die Abläufe und in die Arbeitsweise der mobilen Hauskrankenpflege bei der Volkshilfe erhalten. Die Erfahrungen, die die beiden Krankenschwestern mit nach Hause nehmen, sind von sehr hohem Wert. Die Lehre von der Bewegungsempfindung (Kinästhetik) etwa, bei der Volkshilfe mittlerweile Standard, kommt in der PflegerInnen-Ausbildung im Kosovo überhaupt nicht vor. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir so wichtige Erfahrungen sammeln durften“, sagen Mimoza Bajarktari und Arjeta Gashi. Bereits im Sommer hat Monika Hofer, Geschäftsführerin der Volkshilfe Freistadt, einen LKW-Transport mit gebrauchten Krankenbetten, Gehhilfen, Rollstühlen und medizinischen Geräten für die Polyklinik Suhareke im Kosovo organisiert. Monika Hofer fährt seit drei Jahren regelmäßig in den Kosovo, um Hilfslieferungen in eines der ärmsten Länder Europas zu bringen.

Foto: Volkshilfe (3)

Die Schande Armut in Oberösterreich Mit Kühlschränken auf zwei Beinen hat die Volkshilfe Ende November im ganzen Land darauf aufmerksam gemacht, dass es im reichen Oberösterreich viel zu viele Menschen gibt, die zu wenig verdienen, um sich gesund und vernünftig ernähren zu können. Fast 60.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreich (davon 12.000 Kinder und Jugendliche) können sich keine gesunde, ausgewogene Ernährung leisten. „Es ist eine Schande, dass in Oberösterreich 112.000 Menschen armutsgefährdet sind“, sagt Volkshilfe-Präsident Univ. Prof. Dr. Josef Weidenholzer. Österreichweit sind mehr als eine Million Menschen von Armut betroffen, rund die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre. Rund 300.000 Menschen haben in Österreich nicht mehr als 600 Euro im Monat zur Verfügung).

Monika Hofer erhielt von Dr. Hajrush Bajraktari, Direktor der Polyklinik in Suhareke, eine Anerkennungsurkunde für ihr Engagement im Kosovo.

Besonders gefragt im Kosovo ist das KnowHow der Volkshilfe. So soll in Suhareke das erste Altersheim im Bezirk entstehen, einem Bezirk mit 48 Ortschaften und rund 80.000 EinwohnerInnen. „Der Bürgermeister hat uns um fachlichen Beistand gebeten und gesagt, dass das aller Wichtigste für den Kosovo der Wissenstransfer ist“, erzählt Monika Hofer.

In ganz Oberösterreich – hier in Linz auf der Landstraße – haben am Dienstag mehr als 100 Volkshelferinnen und –helfer Zeichen gegen die Armut gesetzt.

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