Jahresbericht SGSF 2011

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Jahresbericht 2010/2011 46. Solothurner Filmtage



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Inhaltsverzeichnis

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Vorwort der Präsidentin Einleitung Direktor Ivo Kummer Fakten und Zahlen zu den 46. Solothurner Filmtagen 2011 Bericht des Vereins Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF) Aufbau und Organisation des Vereins SGSF Bericht aus dem Vorstand Bericht aus der Geschäftsstelle Bericht aus der Geschäftsleitung

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Programm 46. Solothurner Filmtage Statistik Filmeinreichungen / Selektion Forum Schweiz Rencontre: Ruth Waldburger Invitation Passages Schulvorführungen in Solothurn, Grenchen und Olten Kinder- und Jugendfilmprogramm Sound & Stories

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Rahmenprogramm 46. Solothurner Filmtage Reden über Film Film Club Showcase FOCAL Sonderprogramm «Schweizer Filmexperimente (1962 – 1974) Ausstellung Künstlerhaus S11

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Preise und Ehrungen Prix de Soleure PRIX DU PUBLIC Prix Pathé – Preis der Filmpublizistik Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt Schweizerischer Fernsehfilmpreis Sound & Stories Jury- und Publikumspreis SSA-Suissimage Wettbewerb

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Nacht der Nominationen Schweizer Filmpreis «Quartz» 2011 Nacht der Nominationen

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Projekt: Cinetour Swiss Life

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Untertitelungsfonds Rechenschaftsbericht 2011

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Jahresrechnung Rechnungsbericht Bilanz Ergebnisrechnung Geldflussrechnung Kapitalveränderungsrechnung Anhang Revisionsbericht


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Sponsoren und Partner der 46. Solothurner Filmtage Wir danken für die Unterstützung der 46. Solothurner Filmtage

Hauptsponsoren

Hauptmedienpartnerin

Medienpartner

Öffentliche Hand

Sponsoren

Support

Ihr Partner für 1to1energy

Software & Integration

Benefactor


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Hauptsponsoren

Die Schweizerische Post La Poste Suisse Swiss Life

Hauptmedienpartnerin

SRG SSR

Medienpartner

Publicitas Cinecom & Media AG, Zürich / eAd Advertising, Winterthur / Radio Suisse Romande la 1ère, Lausanne / az Solothurner Zeitung, Solothurn / Der Sonntag, az Medien, Aarau

Öffentliche Hand

Bundesamt für Kultur / Kanton Solothurn / Stadt Solothurn / Stadt Olten / Stadt Grenchen / Kanton Appenzell Ausserrhoden / Kanton Zürich / Stadt Zürich / Wirtschaftsförderung des Kantons Solothurn / Einwohnergemeinde Lohn-Ammannsegg / Einwohnergemeinden des Bezirks Wasseramt / Einwohnergemeinde Bellach / Einwohnergemeinde Gerlafingen / Einwohnergemeinde Zuchwil

Förderinstitutionen

Ernst Göhner Stiftung, Zug / FOCAL Stiftung Weiterbildung Film und Audiovision, Lausanne / Fondation Oertli Stiftung, Zürich / Gemeinnützige Stiftung Elisabeth von Arx, Olten / Mathys-Stiftung für Wohlfahrt und Kultur, Bettlach / Migros-Kulturprozent, Zürich / SUISA-Stiftung für Musik, Lausanne / SUISA, Zürich / Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr, Zug

Film

ARF/FDS, Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz, Zürich / artfilm.ch, Lausanne / Cinetyp AG, Luzern / Egli Film AG, Zürich / Egli Film AG, Ostermundigen / Forum Filmmusik, Selzach / IFPI – Schweizer Landesgruppe der International Federation of Producers of Phonograms and Videograms, Gland / Insertfilm AG, Solothurn / Kodak SA, Gland / Laboratoire Titra Film S.A., Genève / Pathé Films AG, Zürich / Pathé Schweiz AG, Basel / Procinema, Bern / Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich, Zürich / SFP – Swiss Film Producers’ Association, Bern / SSA – Société Suisse des Auteurs, Lausanne / SSFV Schweizer Syndikat Film und Video, Zürich / Suissimage – Schweizerische Gesellschaft für die Urheberrechte an audiovisuellen Werken, Bern / SWISS FILMS, Zürich / SWISSPERFORM, Zürich / UIP – United International Pictures (Schweiz) GmbH, Zürich

Kommunikation

APG Allgemeine Plakatgesellschaft, Aarau / Aastra Telecom Schweiz AG, Solothurn / Ballet Mécanique, Kopenhagen / BSC Computer GmbH, Solothurn / Cineman | Cinergy AG, Zürich / Deimos AG, Zürich / eddymotion photography, Zürich / Flagprint, Liebefeld Bern / Formit Technologies AG, Rüti / Fotoatelier Pascal Hegner, Solothurn / Intersys AG, Solothurn / Kon5, München / media ag, Zürich / P’INC. AG, Langenthal / Radio 32 AG, Solothurn / Sappi Schweiz AG, Biberist / Solnet – Internet Solution Provider, Zuchwil / Vogt-Schild Medien AG, Solothurn / Webgearing, Solothurn / ZMS/PMA Medienbeobachtung AG, Aettenschwil

Technik

Auviso audiovisual solutions, Kriens / Cinerent – Starticket, Zollikon / Feliton AG, Gerlafingen / Kino Xenix, Zürich / Mediatec Switzerland AG, Gossau / Point de vue Audiovisuelle Produktionen, Basel / Protronic AG, Birsfelden / Recycled TV AG (RecTV), Bern / SBB Historic, Bern / Schweizer AG, Schlieren / Videoladen Postproduktion, Zürich / VXCO Licht- und Showtechnik, Deitingen

Bauten

AEK Energie AG, Solothurn / Flury und Emch, Gartenbau, Deitingen / Holzbau Solothurn AG / Nüssli AG, Lyss / Saudan Roger, Sanitär-Spenglerei, Solothurn / schaerholzbau ag, Altbüron / Scheller Werbetechnik, Solothurn / Teo Jakob AG, Solothurn / USM U. Schärer Söhne AG, Münsingen, WS-Skyworker AG, Giebenach

Mobilität

Felix Hediger AG, Zuchwil / Libero Tarifverbund, Bern / Regionalverkehr Bern Solothurn RBS, Solothurn

Gastronomie

Absinthe-Bar & Bistro «Die Grüne Fee», Solothurn / Bistro & Brasserie Aaregarten, Solothurn / Gassbar, Solothurn / Genossenschaft Kreuz, Solothurn / Pittaria, Solothurn / Pizzeria & Bar Aarebar, Solothurn / Restaurant Aaregarten, Solothurn / Restaurant Bar Löwen, Solothurn / Restaurant Cantinetta Bindella, Solothurn / Restaurant Commerce, Solothurn / Restaurant Mediterrane Leckereien, Solothurn / Restaurant Roter Turm, Solothurn / Restaurant Salzhaus, Solothurn / Restaurant Taverna Amphorea, Solothurn / Restaurant und Hotel Baseltor, Solothurn / Restaurant zum Alten Stephan, Solothurn / Ristorante Pizzeria «zur Grünen Ecke», Solothurn / Ristorante Vini Al Grappolo, Solothurn / Restaurant Solheure, Solothurn / Restaurant Srignags GmbH, Derendingen / Restaurant Zunfthaus zu Wirthen, Solothurn

Verschiedene

Alpiq AG, Olten / Agathon AG, Solothurn / Altes Spital, Solothurn / Arthur Flury AG, Deitingen / Palais Besenval, Solothurn / BDO AG, Solothurn / Carrosserie Hess AG, Bellach / Carrosserie Hug, Zuchwil / cR Kommunikation AG, Bern / Divis visuelle Gestaltung, Solothurn / Dr. med. dent. Sibylle Peter, Hugo Thomann, Solothurn / Dynasoft AG, Solothurn / hidden works, Solothurn / KulturLegi, Solothurn / m4music, Zürich / Marti AG, Solothurn / Oetterli & Co. AG, Solothurn / Raiffeisenbank, Solothurn / Regiobank, Solothurn / Region Solothurn Tourismus, Solothurn / Ricola AG, Laufen / Rythalle Soledurn AG, Solothurn / Stampfli Rechtsanwälte, Solothurn / Theater Biel-Solothurn, Solothurn / Tramondi Büro AG, Wangen b. Olten / Wernli AG, Trimbach / Ypsomed AG, Burgdorf / Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Winterthur


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Vorwort der Präsidentin

Eröffnung der 46. Solothurner Filmtage Christine Beerli, Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF), Vizepräsidentin des IKRK

Sie halten den jährlich erscheinenden Abschlussbericht der Solothurner Filmtage in Händen. Die Entwicklung ist erfreulich, die Besucherzahlen steigen weiter an und die positiven Rückmel dungen sind Ansporn zu weiterem, motiviertem Einsatz. Alles also wie (zum Glück) in den letzten Jahren gehabt? Nein, eine Zäsur steht uns bevor, die für uns alle eine grosse Herausforderung darstellt: die nächsten, die 47. Solothurner Filmtage werden ohne Ivo Kummer im «driving seat» stattfinden! Nun mögen wir unserem langjährigen Direktor den mehr als verdienten Karriereschritt natürlich von Herzen gönnen, mussten uns aber schon kurz besinnen, um dann den Blick zielgerichtet auf eine Zukunft ohne ihn richten zu können. Ivo hat die Solothurner Filmtage mit seiner starken, kreativen, entscheidfreudigen und manchmal kantigen Persönlichkeit geprägt – wir sind ihm ausserordentlich dankbar für alles, was er geleistet hat! Wir wissen jedoch, dass wir, was errungen wurde nur erhalten und weiterentwickeln können, wenn wir uns be wusst auch Neuem zuwenden und – was wir zuerst einzig als Risiko empfunden haben – auch als Chance wahrnehmen. Es ist ein Privileg, aus gehend von einem soliden Fundament zu neuen Ufern aufzubrechen. Wir freuen uns darauf!

Christine Beerli


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Einleitung Direktor Ivo Kummer

Au revoir Himmel hochjauchzend und zu Tode betrübt – mir geht es nach 26 Jahren bei den Solothurner Filmtagen wie einem Teenager in der Hochblüte seiner Pubertät: Ich durchlebe eine Achterbahn der Gefühle. Der Wechsel nach Bern in das Bundesamt für Kultur (BAK) freut mich, der Abschied von Solothurn macht mich wehmütig. In den vergangenen Jahrzehnten haben mir sehr viele Mitarbeitende, Film- und Medienschaffende, Sponsoren, die öffentliche Hand wie auch ein treues Publikum ihr Vertrauen geschenkt. Das ist nicht selbstverständlich. Gemeinsam haben wir die Solothurner Filmtage zu dem gemacht, was sie heute sind: ein unverzichtbarer Ort für den Schweizer Film! Dafür danke ich von ganzem Herzen. Auch dafür, dass ich mich beruflich weiterentwickeln, Erfahrungen sammeln, Höchst- und Tiefpunkte, wobei das Erstere gücklicherweise die Regel war, in der alltäglichen Arbeit.

Die Solothurner Filmtage mit ihren Filmen haben mich sozialisiert, politisiert und emanzipiert. Eine Lebensschule, die ich nicht missen möchte. Das Gelernte will ich nun gerne mit in das BAK nehmen, wohlwissend, dass mich dort andere Aufgaben erwarten und mein vollzogener Seitenwechsel vom Gesuchssteller zum Gesuchsempfänger sicherlich viele überraschende, schmerzliche und vielleicht auch komische Situationen bescheren wird. Heute gehe ich zwar, aber ich verschwinde nicht. Als Gast bleibe ich künftig den Solothurner Filmtagen erhalten. Auch das wird ein Seitenwechsel. Ich bin zuversichtlich, dass das schöne Projekt Filmtage in eine kreative und erfolgreiche Zukunft geführt wird. Dafür ist nicht nur meine Nachfolgerin Seraina Rohrer ein Garant, sondern alle, die an dieses Projekt glauben und tatkräftig mithelfen, dass es am Fliegen bleibt.

In den vielen Jahren haben sich die Solothurner Filmtage mächtig entwickelt, im Budgetumfang, beim Publikumsinteresse, in der Anzahl der Spielstellen, in der Verankerung im schweizerischen Kulturkalender und bei der technischen Ent wicklung. Ich erinnere mich an die Mahnung meines Vorgängers: Finger weg vom Video. Wir heissen «Filmtage». So soll es bleiben. Und heute spricht man vom digitalen Kino. Wir waren damals stolze Besitzer eines eigenen Telexgerätes und der ersten elektrischen Olivetti mit Speicher! Als der erste MacIntosh classic ins Büro geliefert wurde, war das für das Fernsehen einen «Schweiz aktuell» Beitrag wert…

Ivo Kummer, Direktor Solothurner Filmtage


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Fakten und Zahlen zu den 46. Solothurner Filmtagen 2011

Total Festival-Eintritte Eintritte reguläre Filmvorstellungen Eintritte Schulvorführungen Besucher Rahmenveranstaltungen

55’876 49’535 4’248 2’093

Eintritte unter Jahr Cinetour Swiss Life Best-Of «Sound & Stories» (ZH / LU / BE)

4’500 180

Total akkreditierte Personen Autoren / Regisseure Produzenten / Verleih Filmveranstalter / Festivals Institutionen Medienschaffende EDA / EDI Internationale Gäste

1’258 299 224 106 199 172 39 122

Spielstellen / Vorführungen Anzahl Spielstellen in Solothurn Anzahl Vorführungen in Solothurn Sitzplatzkapazität vor Ort Total Ext. Spielstellen für Schulvorführungen Schulvorführungen total

8 224 84’855 2 32

Programm Filme Forum Schweiz Filme Spezialprogramme Anzahl Rahmenveranstaltungen

209 39 16

Forum Schweiz nach Genres Spielfilme > 60’ Spielfilme < 60’ Dokumentarfilme > 60’ Dokumentarfilme 50 – 59’ Dokumentarfilme < 50’ Experimentalfilme > 60’ Experimentalfilme < 60’ Animationsfilme > 60’ Animationsfilme < 60’ Musikclips

12 94 34 28 81 2 39 0 26 33

Organisation Budget 46. SFT CHF 2’828’000 Anzahl Festangestellte 8 Stellenprozente 480% Temporäre Festival-Mitarbeitende 225 Anzahl Mitglieder Verein SGSF 580


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Bericht des Vereins Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF)

Aufbau und Organisation des Vereins SGSF Der gemeinnützige Verein «Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage» (SGSF) mit Sitz in Solothurn wurde im Jahr 1967 gegründet. Ziel des politisch und konfessionell ungebundenen Vereins ist die jährliche Durchführung der Solothurner Filmtage sowie die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung des Schweizer Films. Der Verein zählt 580 Mitglieder (Stand Januar 2011) und hat seine Geschäftsstelle in Solothurn. Mitglieder des Vorstands sind: Christine Beerli, Vizepräsidentin des IKRK, Biel-Bienne; Präsidentin SGSF seit 2005 Thomas Geiser, Professor Universität St. Gallen, Bern; im Vorstand tätig seit 2004 Christoph Beat Graber, Professor für Kommunikationsund Kulturrecht, Bern; im Vorstand tätig seit 2009 Kurt Meier, Betriebsökonom, Zürich; im Vorstand tätig seit 2004 Rainer Portmann, Arbeits- und Organisationspsychologe, Bern; im Vorstand tätig seit 2004 Werner Schweizer, Filmproduzent, Biel-Bienne; im Vorstand tätig seit 2004

Mitglieder der Geschäftsleitung (Mitglied seit): Urs Alber, Bau; Solothurn, 2002 Daniel Arn, Landhaus; Zürich, 2006 Ueli Blaser, Übersetzungen; Solothurn, 1982 Rico Buxtorf, Bau; Solothurn, 1980 Christian Flury, Filmtransport; Solothurn, 2006 Monica Foppa, Festival-Personal; Solothurn, 1997 Thomas Geiser, Gäste; Solothurn, 1984 Jean-Claude Käser, Geschäftsstelle; Solothurn, 1979 Ivo Kummer, Direktor; Solothurn, 1984 Kurt Meier, Kino Canva; Solothurn, 1976 Rainer Portmann, Koordination Filmtechnik; Bern, 1988 Andrea Rudolf von Rohr, Kino Capitol; Solothurn, 2008 Heinz Urben, Redaktion Katalog; Solothurn, 1982

Mitarbeitende der Geschäftsstelle (seit): Daniel Fuchs, Leiter der Geschäftsstelle; Zürich, 2007 Roland Kaiser, Finanzen; Langendorf, 2001 Jean-Claude Käser, Logistik / Back Office; Solothurn, 1983 Ruth Köppl, Geschäftsstelle / Rencontre; Biel-Bienne, 2001 Ivo Kummer, Direktor; Solothurn, 1984 Sanja Möll, Geschäftsstelle / Sound & Stories; Solothurn, 2000 Martina Felber, Praktikum; Zürich, 2010 David Wegmüller, Medienarbeit D-CH / Attaché de Programme; Solothurn, 2006 Annina Wettstein, Cinetour; Zürich, 2009

Bericht aus dem Vorstand Der Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF) traf sich im Berichtsjahr zu insgesamt drei Sitzungen um die statua rischen Geschäfte zu besprechen. Ein wichtiger Punkt war selbstverständlich auch die Nachfolge von Ivo Kummer als Direktor der Solothurner Filmtage vorzubereiten und zu planen. Im weiteren wurde ein Anlagereglement für den «Fonds prix humaniste» (Prix de Soleure) beschlossen. Dieses Reglement sieht vor, dass mit dem zur Verfügung stehenden Kapital eine vorsichtige und nachhaltige Anlagepolitik nach möglichst ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien zu erfolgen hat. Der Vorstand regte in diesem Zusammenhang auch an, dass die Preisübergaben des PRIX DU PUBLIC und des «Prix de Soleure» künftig einen prominenteren Platz erhalten soll. Daraus wurde der eigenständige Anlass «Soirée de clôture» konzipiert und erfolgreich durchgeführt. Damit erhalten die Solothurner Filmtage auch einen eigenen, feierlichen Schlusspunkt. Zudem nahm er zustimmend zur Kenntnis, dass auf Initiative der Geschäftsstelle der Solothurner Filmtage der neue Dachverband der wichtigsten Schweizer Film Festivals, die «Conférence des festivals», gegründet wurde und darin als Präsident Ivo Kummer und als Sekretär Daniel Fuchs die Geschäfte leiten. Der Vorstand bekräftigte einmal mehr die be stehende Organisationsstruktur der Solothurner Filmtage mit den Bereichen Geschäftsstelle und Geschäftsleitung (Kostenstellenverantwortliche) und sieht darin die Chance, dass der Anlass in einem Milizsystem zusammen mit Mitarbeitenden auf der Geschäftsstelle professionell und effizient organisiert werden kann. Um den Anlass in der Heimatregion auch im strategischen Bereich zu stärken wurde zudem beschlossen, dass der vakante Sitz des verstor benen Aschi Leuenberger möglichst bald besetzt werden soll und eine Kandidatur zu Handen der Generalversammlung vorgeschlagen wird. Mit Besorgnis wird zur Kenntnis genommen, dass ein Ersatz des abgesprungenen Hauptsponsors noch nicht gefunden wurde. Zur Stärkung des Netzwerkes in die Privatwirtschaft wird auch in diesem Bereich eine Erweiterung des Vorstandes angestrebt.


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Bericht aus der Geschäftsstelle Die Geschäftsstelle des Vereins SGSF ist das ganze Jahr über besetzt und verantwortlich für die koordinierte Umsetzung der Vereinsziele. Ein gut eingespieltes Team mit acht Festangestellten teilt sich 480 Jahresstellenprozente. Nach dem unerwartet schnellen Rückzug von «1to1 energy» als Hauptsponsor galt der Suche nach einem neuen Sponsor wie auch der Pflege der bestehenden Partner besondere Aufmerksamkeit. Zugleich musste mit gezielten Sparmassnahmen und er höhter Ausgabedisziplin auf die drohende Finanzierungslücke reagiert werden. Das Hauptziel eines neuen Schnupper-Sponsorings konnte (noch) nicht erreicht werden und wird im neuen Jahr aktiv weiterverfolgt. Die Vorbereitungen der 46. Solothurner Filmtage standen im Zeichen spezifischer Neuerungen im Bereich Programm und Kommunikation. Eine mit internen und externen Personen besetzte «groupe de réflexion» diskutierte unter kompetenter Mo deration während eines Tages die inhaltlichen Stärken und Schwächen der Solothurner Filmtage. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse konnten teilweise bereits am diesjährigen Anlass umgesetzt werden. Erstmals sind die PreisträgerInnen des PRIX DU PUBLIC wie auch des «Prix de Soleure» im Rahmen einer feierlichen «Soirée de clôture» geehrt worden. Die Preisverleihung mit anschliessendem Apéro im Palais Besenval wurde gut besucht und soll künftig ein würdiges Pendant zur feierlichen Eröffnungsveranstaltung bilden. Alle Preisverleihungen sind neu mit einer aufwändigen Bildin-Bild Projektion begleitet worden. Anstelle des sistierten Anerkennungspreises der Gemeinden Lohn-Ammannsegg ist der Fernsehfilmpreis der SWISSPERFORM verliehen worden. In Kooperation mit Cineman ist nach knapp zwei Jahren Vorbereitung das Online-Projekt «film search.ch» lanciert worden. «filmsearch.ch» ist ein Online-Filmlexikon für den Schweizer Film. Die Suchmaschine umfasst die Katalogdaten aller Filme, die seit den 39. Solothurner Filmtagen 2004

im «Forum Schweiz» gezeigt wurden. Das Angebot steht professionellen Nutzern (Förderinstitutionen, Kuratoren, Promotoren, Medien- und Film schaffende) wie auch einem filminteressierten Publikum kostenlos zur Verfügung. Alle Adressdaten sind direkt mit der Festival- Datenbank verknüpft, wo sie im Zuge der Festival-Korrespondenz laufend aktualisiert werden. «filmsearch.ch» ist ein Beitrag der Solothurner Filmtage zur Promotion des Schweizer Films. Im Bereich Ticketing sind neu zwei begleitende Kooperationen eingegangen worden: Die «KulturLegi», mit der Personen mit schwachem Ein kommen der Zugang zu Kulturangeboten ermöglicht werden soll, wie auch das «Libero-Spezialticket» zur vergünstigten Anreise mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Der erneute Publikumsrekord führte auch bei den Ticket-Einnahmen zu einem erfreulichen Wachstum. Insbesondere der Vorverkauf erfreut sich ungebrochener Nachfrage. In Zusammenarbeit mit der ZHAW ist eine OnlinePublikumsbefragung durchgeführt worden, an der über 1’500 Personen teilgenommen haben.


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Bericht aus der Gesch채ftsleitung Die Gesch채ftsleitung, das eigentliche Organisationskomitee der Solothurner Filmtage, traf sich zu insgesamt sieben Sitzungen. Ziel der Treffen ist die Vorbereitung und Durchf체hrung der Film tagewoche. Die Sitzungen dienen als ressort체bergreifende Informationsplattform zum Stand der Vorbereitungen und als Ort der Diskussion.

filmsearch.ch Online-Lexikon des Schweizer Films: www.filmsearch.ch


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Erรถffnung 46. Solothurner Filmtage 2011 Klaus Maria Brandauer, Sebastian Koch


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Blick in die Reithalle Projektion über die Aare Eröffnung 46. Solothurner Filmtage 2011 Ivo Kummer, Sebastian Koch, Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey, Klaus Maria Brandauer Landhaus bei Nacht Blick über die Aare


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Programm 46. Solothurner Filmtage

Statistik Filmeinreichungen / Selektion Forum Schweiz


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Rencontre: Ruth Waldburger Das Spezialprogramm «Rencontre» würdigt ein bedeutendes und umfangreiches Werk eines Schweizer Filmschaffenden. Die «Rencontre» der 46. Solothurner Filmtage 2011 war der Zürcher Filmproduzentin Ruth Waldburger gewidmet. Sie hat bis heute über 80 Filme mit namhaften Regisseuren wie Jean-Luc Godard, Alain Resnais, Robert Frank, Silvio Soldini oder Bela Tarr pro duziert. Mit internationalen Koproduktionen und gepflegtem Arthouse-Kino hat Ruth Waldburger Filmgeschichte geschrieben. Die Rencontre lenkte den Blick auf ihre Arbeit als eine der erfolgreichsten Filmproduzentinnen der Schweiz. Zum traditionelle Eröffnungsapéro der «Rencontre» erschienen über 100 Gäste. Dank der Unter stützung der Ernst Göhner Stiftung, des Kantons Appenzell Ausserrhoden, des Kantons Zürich und der Stadt Zürich sowie den Einnahmen durch Eintritte und Eigenleistungen der Solo thurner Filmtage konnte die «Rencontre Ruth Waldburger» vollumfänglich finanziert werden.

Ruth Waldburger

Invitation Passages Im Sonderprogramm «Passages» zeigten die Solothurner Filmtage ein Panorama von 11 (Vorjahr: 13) aktuellen Dokumentar- und Spielfilmen aus dem europäischen Alpenraum. Alle Filme wurden im Grossraum der europäischen Gemeinschafts initiative Interreg IIIB produziert, gedreht und gefördert. Dieses Netzwerk umfasst die direkt an die Schweiz angrenzenden Regionen Bayern, BadenWürttemberg, Österreich, Slowenien, Norditalien und Frankreich (Rhône-Alpes, Provence-AlpesCôte d’Azur, Franche-Comté, Elsass). Sämtliche Filme waren Schweizer Premièren und gelangten teilweise später in das Schweizer Kinoprogramm. «Passages» soll mithelfen, die Schweizer Film schaffenden mit dem benachbarten Ausland über die programmierten Filme besser zu vernetzen und einander näher zu bringen. Mit Benjamin Heisenberg (Regisseur von «Der Räuber», AT) konnte erstmals ein Jurymitglied für den «Prix de Soleure» aus dem Ausland gewonnen werden. Die Filme wurden in den verschiedenen Kinos programmiert und nicht mehr als Gesamt programm im Kino Capitol zu Fixzeiten präsentiert. Diese Massnahme zeigte allerdings bloss einen Teilerfolg beim Publikum. Die Eintritte verzeichnen einen Rückgang, bemerkenswert vor allem bei den nicht deutschsprachigen Filmen.


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Schulvorführungen in Solothurn, Grenchen und Olten Mit dem Projekt «Schulvorführungen» möchten die Solothurner Filmtage das Schweizer Filmschaffen einem jungen Publikum vermitteln und den Jugendlichen die Vielfalt der inländischen Filmkultur näher bringen. Für die Kantons- und Berufsschulen sowie Oberstufenschulen in Solothurn, Grenchen und Olten wurde eine Auswahl von Filmen aus dem Programm der 46. Solothurner Filmtage in gesonderten Schulvorführungen angeboten. In 32 Vorstellungen während der Filmtage-Woche sahen insgesamt über 4’000 SchülerInnen in Solothurn, Grenchen (Kino Palace) und Olten (Youcinema) 34 verschiedene Schweizer Filme. An den Vor führungen waren jeweils der Regisseur oder die Regisseurin des Films anwesend und es wurde ein Filmgespräch geführt. Das Projekt finanziert sich durch Beiträge des Kantons Solothurn, der SRG SSR, des Fonds «Jugend und Film» sowie der Stadt Grenchen, der Stadt Olten und umliegenden Gemeinden. Kinder- und Jugendfilmprogramm Das Programm «Kinder- und Jugendfilme» ist Teil der ordentlichen Filmvorführungen im Rahmen der Solothurner Filmtage. Gezeigt wurden folgende drei Filme für die Unter-, Mittel- und Oberstufe: Unterstufe (7 bis 9-jährige): Knorzel (Norwegen) von Åsleik Engmark Mittelstufe (10 bis 12-jährige): Soul Boy (Kenia) von Hawa Essuman Oberstufe (13 bis 15-jährige): Silberwald (Schweiz) von Christine Repond

Sound & Stories Das Programm «Sound & Stories» steht ganz im Zeichen des Schweizer Musik-Clips. Als einziges Filmfestival der Schweiz widmen die Solothurner Filmtage dieser höchst kreativen Schnittstelle zwischen Film und Musik besondere Aufmerksamkeit. Aus erstmals über 200 Clip-Einreichungen wurden 33 Werke für den Wettbewerb «Sound & Stories» 2011 nominiert. Diese sind im Kino im Uferbau am Freitag- und Samstag-Abend gezeigt worden. Alle Vorführungen waren ausverkauft. Das Programm Sound & Stories wird unterstützt vom Phono produzentenfonds der SWISSPERFOM und der SUISA-Stiftung für Musik. Für die Masterclass «Producing Animated Music Clips» konnte mit Max Hattler eine der Koryphäen des europäischen Clip-Schaffens engagiert werden. Hattler war in Solothurn als Gast anwesend und stellte im Programm «Sound & Stories Amplified» den Workshop-Teilnehmenden aber auch einem interessierten Publikum sein Schaffen persönlich vor. In Zusammenarbeit mit m4music ist gleich nach den Filmtagen eine Best Of-Auswahl von «Sound & Stories» in Zürich, Bern und Luzern präsentiert worden.


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Rahmenprogramm 46. Solothurner Filmtage

Das filmische Programm wurde begleitet von Podien und Ausstellungen rund um den Schweizer Film. Die Veranstaltungen fanden im Stadttheater und im Kino im Uferbau statt. Alle Workshops und Ausstellungen sind im Programmheft wie auch im Festivalkatalog ausführlich dokumentiert. Reden über Film In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk «Cinéma» diskutierten unter der Leitung von Alain Boillat Filmschaffende und Filmtechniker über das Prinzip von «Cinéma direct». Neue Technologien und Handy-Kameras ermöglichen es heute mit geringen Kosten Bilder zu drehen. Eine Entwicklung, die verblüffende Parallelen zur Ästhetik des «Cinéma direct» aus den 1960er Jahren mit sich bringt. Eine zweite Veranstaltung widmete sich dem Thema «Emotionen im Schweizer Film» und diskutierte, wie Emotionen in aktuellen Schweizer Filmen dargestellt und vermittelt werden. Film Club Der Film Club ist eine vielstimmige, hochkarätige und unterhaltsame Gesprächsrunde zum aktuellen Schweizer Kino. Internationale FilmkritikerInnen diskutierten über ausgewählte Filme aus dem Programm der Solothurner Filmtage. In je einem deutsch (Catherine Anne Berger) und französisch (Patrik Ferla) moderierten Gespräch analysierten sie vier aktuelle Schweizer Filme aus dem Programm der Solothurner Filmtage. Folgende KritikerInnen nahmen an den Podien teil: Hugues Dayez (Radio Télévision Belge Francophone), Corinne Rondeau (France Culture) und Charles Tesson (Cahiers du Cinéma) Andreas Kilb (FAZ), Isabella Reicher (Der Standard) und Susan Vahabzadeh (Süddeutsche Zeitung). Die Diskussionsreihe Film Club wurde von SWISS FILMS unterstützt und in Auszügen von «Filmbulletin» und von «Décadrages» publiziert. Jedes Film Club Gespräch ist ungekürzt per Podcast kostenlos downloadbar auf der Website der Solothurner Filmtage.

Showcase FOCAL Der halbtägige Workshop richtete sich an Interessierte und Akteure aus dem Bereich Theater und Film. Die Veranstaltung wurde von professionellen Theater- und Filmschaffenden geleitet, welche in praktischer und anschaulicher Form auf Fragen zur Zusammenarbeit mit Kindern auf dem Filmset eingingen. Anhand eines sehr gut besuchten Castings für Kinder sind praktische und rechtliche Fragen anschaulich besprochen worden. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit FOCAL und dem Stadttheater Solothurn realisiert und von Gabriela Kasperski organisiert. Sonderprogramm «Schweizer Filmexperimente (1962 – 1974)» In den 1960er Jahren kam Bewegung in den Schweizer Film. Eine neue Generation von FilmemacherInnen erklärte sich nicht mehr einverstanden mit der vorherrschenden Filmsprache und Themenwahl. Sie plünderten die Schränke ihrer Väter und fanden Kameras, die zwischen den Hochzeiten, Familienfeiern und Ferien ungenutzt liegen geblieben waren. Einige entwickelten sich in den folgenden zehn Jahren zu den Exponenten des «Neuen Schweizer Films», andere orientierten sich am Underground-Film, am strukturellen Film, am Materialfilm oder an experimentellen narrativen Formen. Diese Facette des Schweizer Films ist in den vergangenen 35 Jahren fast vollständig vergessen gegangen und mit ihr teilweise auch die Namen von rund einhundert FilmemacherInnen. In einem Projekt des «Institute for the Performing Arts and Film» der ZHdK konnten nun einige der Schweizer Filmexperimente aus dieser Zeit gerettet werden. An den 46. Solothurner Filmtagen wurden diese erstmals auf neu restaurierten 16mm-Kopien präsentiert. Ausstellung Künstlerhaus S11 In Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus S11 ist die Foto-Ausstellung «Flying Home – das Leben in der Fremde» mit Arbeiten des Fotografen Walter Otto Wyss realisiert worden. Im gleichnamigen Dokumentarfilm «Flying Home» porträtierte der Regisseur Tobias Wyss Leben und Werk seines Onkels. Der Film feierte seine Premiere an den Solothurner Filmtagen.


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Matthias Gn채dinger

Showcase FOCAL zum Thema Kindercasting Roger de Weck, Generaldirektor SRG SSR, Christine Beerli, Pr채sidentin SGSF Kurt Fluri, Stadtpr채sident Stadt Solothurn

Projektion Reithalle


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PRIX DU PUBLIC Preisträger Paul Riniker («Sommervögel») Jury Prix de Soleure: San Keller (Künstler), Manon Schick (Direktorin Amnesty International), Benjamin Heisenberg (Regisseur /Autor) Prix de Soleure Preisträger Jean-Stéphane Bron, Regisseur und Robert Boner, Produzenten («Cleveland versus Wall Street») Prix Pathé Printmedien – Preis der Filmpublizistik: Christian Jungen, Journalist NZZ am Sonntag Prix Pathé Elektronische Medien – Preis der Filmpublizistik: Daniel Hürlimann, RSI Rete Due

Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt: Françoise Deriaz, Chefredaktorin Ciné-Bulletin Schweizer Fernsehfilmpreis: Markus Fischer (Snakefilm GmbH) und Stefan Jäger für den Film «Hunkeler und der Fall Livius» Sound & Stories: Jurypreis: Jonas Meier («The Destroyed Room») Publikumspreis: Raphael Fischler («Bequem») SSA-Suissimage Wettbewerb: Bester Kurzfilm: Jan Mettler («Ronaldo) Bester Animationsfilm: Lukas Egger («Gipfel-Gig)


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Preise und Ehrungen

Prix de Soleure Die Solothurner Filmtage vergaben 2011 zum dritten Mal den «Prix de Soleure». Der mit CHF 60’000.– dotierte Jurypreis ist bestimmt für einen herausragenden Kinofilm, der durch einen aus geprägten Humanismus überzeugt und diesen in eindrucksvoller Form filmisch darstellt. Die Auswahlkommission der Solothurner Filmtage nominiert jedes Jahr fünf bis zehn Filme. Die Mitglieder der Jury 2011 waren: – Manon Schick, Direktorin Amnesty International, Lausanne – Benjamin Heisenberg, Regisseur /Autor, Wien und Luzern – San Keller, Künstler, Zürich Der «Prix de Soleure» ging an den Regisseur Jean-Stéphane Bron und den Produzenten Robert Boner der SAGA Production für den Film «Cleveland versus Wall Street». Er wurde gestiftet vom Legat «Prix de Soleure» sowie der Stadt und dem Kanton Solothurn.

PRIX DU PUBLIC Der PRIX DU PUBLIC ist mit CHF 20’000.– dotiert und wird gemeinsam von den zwei Festival Hauptsponsoren «Die Schweizerische Post» und «Swiss Life» finanziert. Nominiert waren zehn Filme des Abendprogramms, die im Landhaus und in der Reithalle gezeigt wurden. Der PRIX DU PUBLIC der 46. Solothurner Filmtage ging an den Regisseur Paul Riniker und den Produzenten Christian Davi von der Produktionsfirma Hugofilm Productions GmbH für den Spielfilm «Sommervögel». Prix Pathé – Preis der Filmpublizistik Der Prix Pathé – Preis der Filmpublizistik – zeichnet FilmkritikerInnen für herausragende Beiträge zum aktuellen Schweizer Filmschaffen aus. Der Preis wird in der Kategorie «Printmedien» und in der Kategorie «Elektronische Medien» vergeben und ist mit je CHF 10’000.– dotiert. Mit dem Prix Pathé soll die Filmkritik als eigenständige journa listische Leistung gewürdigt und gestärkt werden. Stifterinnen des Preises sind Pathé Schweiz und Pathé Films AG. Der «Prix Pathé» 2011 in der Kategorie «Print medien» ging an Christian Jungen für seine Kritik «Bitte mehr Mut und Haltung» in der NZZ am Sonntag vom 17.1.2010. Der «Prix Pathé» in der Kategorie «elektronische Medien» wurde Daniel Hürlimann für seinen Radio-Beitrag in der Sen dung «Geronimo» (Radio Svizzera Rete Due) vom 11.12.09 über die Dreharbeiten des Films «Lionel» von Mohammed Soudani verliehen.


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Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt Der Anerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt 2011 ging an Françoise Deriaz für ihre unermüdliche Arbeit als Chefredaktorin des Filmbranchenblattes Ciné-Bulletin. Mit dem seit 2002 verliehenen Annerkennungspreis der Gemeinden im Wasseramt wird eine Schweizer Persönlichkeit geehrt, die sich in besonderer Weise um die Schweizer Filmkultur verdient gemacht hat. Die Wahl des Preisträgers oder der Preisträgerin erfolgt auf Vorschlag der Auswahlkommission «Forum Schweiz». Schweizer Fernsehfilmpreis Der Schweizer Fernsehfilmpreis besteht seit 2001 und wurde 2011 erstmals im Rahmen der Solo thurner Filmtage verliehen. Der Preis ist mit CHF 20’000.– dotiert und ist bestimmt für einen Schweizer Fernsehspielfilm. Er wird vergeben von einer Jury aus VertreterInnen der SWISS PERFORM und der Solothurner Filmtage und ist gestiftet von der SWISSPERFORM. Der Schweizer Fernsehfilmpreis 2011 ging an die Produktionsfirma Snakefilm GmbH von Markus Fischer und an den Film «Hunkeler und der Fall Livius», Regie Stefan Jäger.

Sound & Stories Jury- und Publikumspreis Der mit CHF 5’000.– dotierte Jurypreis der SWISSPERFORM des Musikclip-Programms «Sound & Stories» ging an Jonas Meier und Mike Raths für ihren Clip «The Destroyed Room» (der Band Rusconi). Der Publikumspreis der SUISA-Stiftung für Musik, ebenfalls mit CHF 5’000.– dotiert, ging an Raphael Fischler für «Bequem» (der Band HTC & Süde). SSA-Suissimage Wettbewerb SUISSIMAGE und SSA stiften den Nachwuchspreis für den besten Kurzfilm (CHF 15’000.–). Der Preis wird durch eine Jury aus VertreterInnen der zwei Kulturkommissionen ausgerichtet. Zusätzlich wird ein Publikumspreis für den besten Trickfilm (CHF 7’000.–) verliehen. Die Preisträger des Nachwuchspreises für den besten Kurzfilm und des Trickfilm-Publikums preises sind Jan Mettler für den Kurzfilm «Ronaldo» sowie Bernhard Bamert und Lukas Egger für den Animationsfilm «Gipfel-Gig».


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Nacht der Nominationen Schweizer Filmpreis «Quartz» 2011

Nacht der Nominationen Der Schweizer Filmpreis «Quartz» wird jährlich ausgerichtet. Die Nominationen erfolgen durch die Schweizer Filmakademie, die bereits über 300 Branchenmitglieder umfasst. In einem zweistufigen Wahlverfahren nehmen sie die Nominationen vor und bestimmen daraus die Preisträger in neun Kategorien. Mit dem «Forum Schweiz» möchten die Solo thurner Filmtage der Schweizer Filmakademie die Gelegenheit geben, die nominierbaren Werke im Kino zusammen mit einem interessierten Publikum zu sichten. Das Rahmenprogramm bietet zusätzlichen Raum für einen strukturierten Austausch zwischen Filmakademie, Publikum und Medien. Akademie-Mitgliedern wurde zugleich auch die Möglichkeit geboten, sich in der Akademie-Lounge zu treffen und dort in geschlossener Umgebung Filme zu sichten. Die Nominationen für den Schweizer Filmpreis «Quartz» 2011 wurden vom Bundesamt für Kultur am Mittwoch 26. Januar 2011 in Solothurn im Rahmen einer mit Spannung erwarteten «Nacht der Nominationen» in Anwesenheit von Bundesrat Didier Burkhalter verkündet. Die Preisverleihung des Schweizer Filmpreises «Quartz» fand anfangs März 2011 im Kultur und Kongresszentrum Luzern KKL unter dem Patronat der SRG SSR in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur, SWISS FILMS und der Schweizer Filmakademie statt.


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Filmcrew «Die Stationspiraten»

Nacht der Nominationen im Uferbau: die Nominierten Christian Frei, Präsident Schweizer Filmadademie Bundesrat Didier Burkhalter


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Säulenhalle im Landhaus

Die Cinetour zeigt exklusiv für Swiss Life Kunden ein «Best-Of» der Solothurner Filmtage mit aktuellen Schweizer Kurzfilmen.


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Projekt: Cinetour Swiss Life

Bereits zum dritten Mal realisierten die Solothurner Filmtage im Jahr 2010 zusammen mit der Festival Hauptsponsorin Swiss Life die exklusive «Cine tour». Im Rahmen von geschlossenen Kunden veranstaltungen tourten die Filmtage mit zwei verschiedenen, einstündigen Kurzfilmprogrammen durch Schweizer Kinos (je eine deutschsprachige und eine französischsprachige Kurzfilmrolle). Neun aktuelle Kurzfilme fanden dadurch in der Deutschschweiz und in der Westschweiz die einzigartige Möglichkeit einer Kinoauswertung und, wo nötig, finanziellen Support für die Herstellung einer 35mm Kopie. Insgesamt fanden 30 «Cinetour»-Anlässe statt (Vorjahr 38 Anlässe), die von rund 4’500 Personen besucht wurden. Die Solothurner Filmtage be gleiteten die Tour-Etappen mit einer kurzen Ein leitung zum Festival und zum Schweizer Kurzfilm sowie einem moderierten Filmgespräch mit einem Spezialgast aus der Filmbranche (RegisseurIn, SchauspielerIn eines für die Kurzfilmrolle selek tionierten Filmes). Die Anlässe wurden jeweils mit einem reichhaltigen Aperitif abgeschlossen. Für die Swiss Life Kundinnen und Kunden bietet die Cinetour ein einzigartiges Kino-Erlebnis und die Möglichkeit, Schweizer Filmschaffende persönlich kennen zu lernen. Die Generalagenturen sind vom Anlass begeistert und das Projekt «Cinetour» hat sich Swiss Life-intern als Kundenevent bestens etabliert. Den Solothurner Filmtagen dient die «Cinetour» zudem der Vermittlung von Schweizer Filmen, der Kontaktpflege zur Schweizer Kino- und Filmbranche sowie als Promotionsplattform in eigener Sache ausserhalb des Festival kalenders.


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Untertitelungsfonds Rechenschaftsbericht 2011 Der Untertitelungsfonds wird von den Solothurner Filmtagen verwaltet und vergibt Beiträge zur Untertitelung von Schweizer Filmen, die an den Solothurner Filmtagen gezeigt werden. Der Untertitelungsfonds soll zur nationalen Auswertung eines Filmes beitragen und gleichzeitig den sprachregionalen und kulturellen Austausch fördern. Gespiesen wird der Untertitelungsfonds von zahlreichen Kantonen sowie von der SRG SSR. Per 1. April 2010 beliefen sich die Reserven des Untertitelungsfonds auf CHF 74’010.80. Darin waren noch nicht ausbezahlte Untertitelungs beiträge im Umfang von CHF 14’810.80 enthalten. Mit Ausnahme von AI / GL / LU / GE, haben sämtliche Kantone einen Finanzierungsbeitrag in den Untertitelungsfonds gesprochen. Die Verhandlungen mit den Kantonen TI und ZH sind noch im Gange. Mit dem Beitrag der SRG SSR sowie Zinsgutschriften verzeichneten die Solothurner Filmtage im vergangenen Geschäftsjahr Ein nahmen von insgesamt CHF 38'861.25. Wie anhin leistet der Kanton Bern für die Untertitelung von Filmen direkte Beiträge an die entsprechenden Produktionsfirmen resp. Verleihfirmen. Im Geschäftsjahr 2010/2011 entrichtete der Kanton Bern Beiträge von CHF 18’100.– an die Untertitelung von 3 Filmen.

Zwischen Mai 2010 und März 2011 wurden uns 20 Gesuche zur Unterstützung eingereicht, wovon eines eine Produktion mit vier Teilen betraf (Romans d’ados). Drei Gesuche wurden dem Kanton Bern weitergeleitet. Aus dem Untertitelungsfonds der Solothurner Filmtage wurden Beiträge von CHF 43’570.20 für das Geschäftsjahr 2010/2011 ausgerichtet. Zusammen mit Sachbearbeitungskosten wird der Fonds in diesem Jahr mit total CHF 46’570.20 belastet. Die Fondsreserven per 31. März 2011 betragen neu CHF 69’301.20. Die Beiträge wurden für die Untertitelung von 8 (11) langen Dokumentarfilmen, 10 Langspielfilmen sowie 2 kurzen Dokumentarfilmen verwendet. Bezüglich der Sprachen, wurden folgende Ver sionen hergestellt: OV deutsch OV CH-deutsch/deutsch OV CH-deutsch/englisch OV CH-deutsch OV französisch OV englisch OV italienisch OV diverse

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UT französisch UT französisch UT deutsch/französisch UT deutsch UT deutsch UT deutsch/französisch UT deutsch UT deutsch/französisch

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Untertitelungsbeitr채ge


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Projektion


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Jahresrechnung Rechnungsbericht Ergebnis Vor Jahresfrist konnte an dieser Stelle von den vergangenen sieben guten Jahren berichtet werden. Mittlerweilen sind Wolken aufgezogen. Wir haben mit «1to1 energy» einen unserer Hauptsponsoren verloren. Dies hatte unmittelbare Auswirkungen auf unsere Jahresrechnung 2010/2011, indem erstmals wieder ein Defizit in Kauf genommen werden musste. Somit präsentiert sich unser Geschäftsabschluss mit einem «Gesamtergebnis Filmtage» von minus CHF 63’005.–. Zu den natürlichen Geldabflüssen aus den Fonds gesellte sich ein allgemein tiefes Zinsniveau und eine unvorteilhafte Fremdwährungskursentwicklung, was dazu führte, dass auch die Fondsrechnungen mit insgesamt CHF 68’565.– negativ zu Buche schlagen. Die Folge war eine Substanzminderung auf Kapital und Fonds von insgesamt CHF 131’570.–. Trotzdem sind wir mit dem erzielten Ergebnis im operativen Bereich zufrieden. Unsere Strategie, in guten Jahren Reserven zu äufnen, um auch in finanziell angespannten Zeiten ohne spürbaren Leistungsabbau als Schaufenster für den Schweizer Film funktionieren zu können, hat sich vorderhand bewährt. Das Rechnungsergebnis bewegt sich innerhalb der Budgetvorgaben und unser antizyklisches Kostenverhalten hat das in uns gesetzte Vertrauen seitens unserer Zulieferer wie auch unserer Geldgeber gestärkt. Geldfluss Auf Grund des negativen operativen Ergebnisses haben sich die der laufenden Rechnung zur Verfügung stehenden liquiden Mittel analog um rund CHF 67’000.– vermindert. Trotzdem verfügen die Solothurner Filmtage per 31. März 2011 noch über ein netto-monetäres Umlaufvermögen von CHF 382’000.–, womit zumindest die Planungsphase des nächsten Festivals ausfinanziert ist. Von der im letzten Jahr beabsichtigten Überführung eines Teils der flüssigen Mittel ins Anlagevermögen musste allerdings Abstand genommen werden. Die Zahlungsbereitschaft war während des ge samten Geschäftsjahres ohne Engpässe gewährleistet.

Kosten-/Einnahmenentwicklung Im Rahmen des letzt jährigen Budgetprozesses überlegten wir uns, ob der Verminderung von Sponsoringeinnahmen mit entsprechenden Kosteneinsparungen in der Festivaldurchführung zu begegnen sei. Wie bereits oben erwähnt, entschieden wir uns, das Festival finanziell fast wie gewohnt durchzuziehen. Es wurden einzig Positionen, welche schon lange zur Diskussion standen, aus dem Budget gekippt (z. B. Simultanübersetzung im Kino Capitol), oder gewünschte Erneuerungen / Investitionen nochmals vertagt (z. B. Präsentationen in der Prime Time / bauliche Massnahmen in Reithalle und Landhaus). Sowohl inhaltliche Rückmeldungen aus der Branche und die Ergebnisse der diesjährigen Publikums befragung wie auch der erneute Publikumsrekord haben uns von der Richtigkeit dieses Vorgehens überzeugt. Insbesondere konnten wir im Karten verkauf auch quantitativ zulegen. Die Eigenleis tungen bewegen sich mit einem Anteil von 15% über der Budgetvorgabe. Ausgabenseitig hatten unsere Kostenstellenverantwortlichen jederzeit alles im Griff, was durch die publizierte Ergebnisrechnung gut widerspiegelt wird. Ausblick Mit Sicherheit lassen sich die Solothurner Filmtage auch ein weiteres Jahr mit einem nicht aus geglichenen Budget veranstalten. Wo in erfolg reichen Jahren nach Kontinuität gestrebt wird, braucht diese in mageren Zeiten nicht auf der Strecke zu bleiben. Eine wünschbare nachhaltige Finanzierung setzt aber der Defizitwirtschaft gewisse Grenzen. So werden auch die Solo thurner Filmtage nicht umhin können, nach ein bis zwei weiteren möglichen Verlustjahren, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Einfach wird dies auf jeden Fall nicht werden, die Kosten treibende Entwicklung allein in der Projektionstechnik ist enorm. In drei Jahren steht zudem ein grosses Jubiläum an (50 Jahre Solothurner Filmtage), wofür Rücklagen zu bilden sind – aber auch auf zusätzliches Sponsoringinteresse zu hoffen ist. Eine Wunschliste zum Geburtstag ist in Vorbereitung.


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Revisionsbericht


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Ivo Kummer und Bundesrat Didier Burkhalter, im Kino Canva


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Die 47. Solothurner Filmtage finden statt vom 19.– 26. Januar 2012

Impressum Redaktion: Solothurner Filmtage Gestaltung: P’INC. AG, Langenthal Fotos: Eduard Meltzer und Bruno Augsburger, Zürich Druck: Dietschi Druck & Medien AG, Olten



Solothurner Filmtage Untere Steingrubenstrasse 19, Postfach 1564, CH-4502 Solothurn Telefon +41 32 625 80 80, Fax +41 32 623 64 10 info@solothurnerfilmtage.ch, www.solothurnerfilmtage.ch


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