School of Management and Law Smart Metering (K)ein Thema f端r Schweizer Energie足versorgungsunternehmen? Eine Studie der Z端rcher Hochschule f端r Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Building Competence. Crossing Borders.
Dr. Claudio Cometta Dr. Frank Hannich Christian Hertach Dezember 2010
Impressum Herausgeber ZHAW School of Management and Law Zentrum für Strategie und Operations St. Georgen-Strasse 70, CH-8401 Winterthur Kontakt claudio.cometta@zhaw.ch Telefon + 41 58 934 68 91 Autoren Dr. Claudio Cometta Dr. Frank Hannich Christian Hertach Die vorliegenden Ergebnisse wurden durch die Beiträge folgender Experten ergänzt. Herzlicher Dank geht an Anton Bucher
VSE
Thomas Mohr
Axpo Holding AG
Adrian Peter
BKW FMB Energie AG
Matthias Rauh
Horváth & Partners
Cornel Rüede
Swissgrid
Rolf Schmitz
Bundesamt für Energie
Peter Walter
EKT AG
Layout DESIGNHEIT. Büro für visuelle Kommunikation Marketing & Development SML Bilder Peter Maurer Heidi Baldrian (Titelseite) Lesbarkeit Im Sinne der besseren Lesbarkeit wird bei gewissen Begriffen nur die männliche Form verwendet. Bestellungen Besuchen Sie uns im Internet www.sml.zhaw.ch
Vorwort
Sehr geehrte Leserinnen und Leser Die Stromversorgungsbranche steht vor einer digitalen Wende. Die Modernisierung der Stromnetze hin zu einem Smart Grid ist jedoch weltweit unterschiedlich stark vorangeschritten, wobei der grösste Handlungsbedarf auf der Stufe der Verteilnetze noch ansteht. Entsprechend hat sich die EU mit der Vorgabe einer hundertprozentigen Marktdurchdringung mit intelligenten Stromzählern bis ins Jahr 2022 ein verbindliches Ziel gesetzt. Die Schweiz steht vor dem zweiten Marktliberalisierungsschritt, welcher die Energieversorger vor neue Herausforderungen stellt. Der Wandel vieler Energieversorgungsunternehmen (EVU) von Ver waltungsbetrieben mit Bezügern hin zu modernen Dienstleistern mit Kunden wird die Branche umfassend verändern. Gleichzeitig schreitet der technologische Wandel rasant voran. Der Datenaustausch zwischen Endkunden und Energieversorgern wird mit den intelligenten Stromzählern automatisiert, was neue Optionen und Anreize für die Konsumenten und Energievertreiber schafft, mit der Energie effizienter umzugehen. Ziel der Studie Die neuen technologischen Möglichkeiten von Smart Metering und des Smart Grids werden derzeit öffentlichkeitswirksam diskutiert. Doch wie ist dieses Thema tatsächlich bei den Energieversorgern angekommen? Welches sind die Faktoren, die aus Sicht der EVU in Zukunft für oder gegen Investitionen in Smart MeteringKonzepte sprechen? Und welche wirtschaftlichen und regulatorischen Voraussetzungen werden dabei vorausgesetzt oder gewünscht? Die vorliegende Studie versucht, die Haltung der Branche hinsichtlich dieser wichtigen Fragen transparent zu machen und mögliche zukünftige Investitionstreiber zu identifizieren.
Dr. Claudio Cometta ZHAW School of Management and Law
3
Inhaltsverzeichnis
Impressum 2 Vorwort 3 Inhaltsverzeichnis 4 Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
5
Informationen zur Befragung
6
Smart Metering bei Schweizer Energieversorgern
10
Voraussetzungen für Investitionsentscheidungen
14
Bewertung der Chancen
17
Bewertung der Risiken
19
Gegenwärtige Investitionshemmnisse im Überblick
24
Zukünftige Investitionstreiber
25
Anhang I
32
Anhang II
34
Anhang III
38
Anhang IV
43
Anhang V
47
Abbildungsverzeichnis 48
4
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Während in vielen europäischen Staaten die Einführung
tend hingegen bewerten die meisten EVU die Möglichkeit,
intelligenter Stromzähler (Smart Meters) als notwendiger
auf der Basis einer Smart Metering-Infrastruktur neue End-
Schritt hin zu einem Smart Grid zügig voranschreitet, ist in
kunden zu gewinnen. Zudem wird auch das Erzielen hö-
der Schweiz diesbezüglich noch vergleichsweise wenig
herer Umsätze durch segmentspezifische Produktange-
Aktivität auszumachen. Die vorliegende Studie zeigt, wes-
bote mit zusätzlichen Leistungskomponenten und / oder
halb viele Schweizer Energieversorger eher zurückhaltend
variablen Tarifsystemen derzeit lediglich von wenigen EVU
sind und welche Faktoren in Zukunft zu eigentlichen Trei-
als Chance gewertet. Nur eines von fünf Unternehmen
bern für verstärkte Investitionen in die Smart-Meter-Tech-
sieht hier mindestens teilweise ein gewisses Potenzial.
nologie werden könnten.
Zukünftige Investitionstreiber
Derzeit existieren hierzulande keine politischen oder regu-
Den gegenwärtigen Investitionshemmnissen stehen aber
latorische Vorgaben betreffend einem Rollout und Einsatz
auch zahlreiche Umfeldfaktoren gegenüber, welche zu-
von Smart Meters. Entsprechend ist es der Branche bzw.
künftig rasch an Bedeutung gewinnen und somit mittelfri-
den jeweiligen Unternehmen überlassen, geeignete Inves-
stig eine Erhöhung der Investitionsbereitschaft bei den
titionsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
EVU bewirken könnten.
Geht es nach den befragten Unternehmen, wird Smart
Auf nationaler Ebene könnte durch die geplante erweiterte
Metering in allen Unternehmensbereichen, insbesondere
Marktöffnung für Haushalte und Kleinverbraucher ein be-
im IT-, Netz- und Energievertriebsbereich, stark an Bedeu-
deutendes Signal für mehr Wettbewerb im Energievertrieb
tung gewinnen. Dennoch gehen nur 4,3% der EVU davon
gesetzt werden. Der Auf- und Ausbau eines differenzierten
aus, dass in der Schweiz eine Marktdurchdringung von
Produktportfolios mit Smart Metering würde damit rasch
80% und mehr mit intelligenten Zählersystemen bis ins
zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Auch die EU
Jahr 2020 erreicht wird.
könnte Druck auf die Schweiz ausüben, die Direktive
Gegenwärtige Investitionshemmnisse
2006/32/EG in ihren Eckwerten (80% Marktdurchdringung bei Privathaushalten bis 2020) zu übernehmen, um die
Diese Zurückhaltung hat mehrere Gründe. So werden die
europäischen Energieversorger nicht in einen Wettbe-
Risiken grösserer Investitionen in eine intelligentere Netzin-
werbsnachteil zu versetzen. Letztlich entsteht auch auf
frastruktur derzeit von vielen Energieversorgern höher ein-
kommunaler Ebene (z.B. in grösseren Städten) politischer
geschätzt, als die möglichen positiven Effekte. Eine Mehr-
Druck, verbindliche Vorgaben zur flächendeckenden Ein-
heit von 68% befürchtet, dass sich die Kosten für den
führung von Smart Meters zu beschliessen.
Aufbau und Betrieb der Smart Metering-Infrastruktur nicht durch zusätzliche Erträge kompensieren lassen. Weitere
Im Weiteren kann das Erschliessen neuer Geschäftsfelder
Hemmnisse werden im Bereich fehlender einheitlicher
für spezifische Kundensegmente zu einem wichtigen Inve-
Standards, mangelnder Regulation und fehlender Markt-
stitionstreiber werden. Gerade im Bereich Immobilienwirt-
anreize identifiziert.
schaft gibt es bereits heute international erfolgreiche Geschäftsmodelle auf der Basis von Smart Metering welche
Am ehesten wird das Nutzenpotenzial von Smart Metering
ohne grössere Adaption für die Schweiz übernommen
in der Optimierung des Netzlastmanagements (z.B. Ein-
werden können. Weitere Stichworte sind der zukünftig zu-
sparung von Regelenergie) und in der Effizienzsteigerung
nehmende Bedarf an Elektromobilität sowie neuer Pro-
durch die Automatisierung von Prozessen (z.B. Abrech-
duktbündelungen im Bereich Smart Home.
nung, Zählerfernauslesung) gesehen. Als eher unbedeu-
5
Informationen zur Befragung
Die Befragung der Studienteilnehmer erfolgte im Zeitraum
Abbildung 1: Anteil Energieversorger nach Anzahl
von Juni bis Juli 2010. Dabei wurden ausschliesslich
Mitarbeiter
Schweizer Energieversorger berücksichtigt, die auf min-
3.2%
destens einer der Wertschöpfungsstufen Stromprodukti-
12.8%
on, Stromübertragung, Stromhandel oder Stromvertrieb an Endkunden tätig sind. Pro Unternehmen wurde jeweils maximal ein ausgefüllter Fragebogen berücksichtigt. Unter den ca. 850 Schweizer Energieversorgern wurden die 23.2%
80 Unternehmen mit den meisten Endkunden telefonisch kontaktiert, um einen geeigneten Ansprechpartner zu
60.8%
finden. Den restlichen Unternehmen wurde der Fragebogen schriftlich zugesandt. Insgesamt 624 Fragebögen
N = 125
wurden verschickt, wovon 491 in Deutsch, 102 in Französisch und 31 in Italienisch bestanden. Als Ansprechpartner wurden in erster Linie Personen mit
0-50 Mitarbeiter 51-250 Mitarbeiter > 250 Mitarbeiter keine Angaben
Bezug zum Thema Smart Metering befragt. Die meisten Teilnehmer waren dabei entweder in den Bereichen Netze, Energiewirtschaft oder Business Development tätig, oft auch als Projektleiter eines Smart MeteringFeldversuchs. Insgesamt beteiligten sich (N) 125 Unternehmen an der Befragung.
Den Grossteil der Unternehmen (60.8%) machen die kleinen Versorger aus mit bis zu 50 Angestellten. 23.3%
6
Zur grössenabhängigen Einteilung der Antworten wur-
der Teilnehmer sind den mittleren Unternehmensgrössen
den die Anzahl der in den Unternehmen tätigen Mitarbei-
zuzuordnen. 12.8% wiesen mehr als 250 Mitarbeiter aus
ter und die Anzahl der Endkunden gewählt.
(Abbildung 1).
Abbildung 2: Anteil Energieversorger nach Anzahl Endkunden 6.4% 4.8%
25.6%
63.2% N = 125 0-10'000 Endkunden 10'001 -100'000 Endkunden > 100'000 Endkunden keine Endkunden
Lediglich 6.4% der Teilnehmer beliefern keine Endkunden. Der 端berwiegende Teil (63.2%) der befragten Unternehmen beliefert bis zu zehntausend Endkunden. 25.6% beliefern zwischen zehn und hunderttausend Endkunden. 4.8% beliefern 端ber hunderttausend Endkunden (Abbildung 2).
7
Viele EVU sind in der Phase der Feldversuche
Die an der Studie teilnehmenden Energieversorger las-
Während elektronische Zähler bei Grosskunden mit einem
(gemessen an der Anzahl Studienteilnehmer) einteilen.
Verbrauch von über 100‘000 kWh in der Schweiz von Ge-
Eine erste Gruppe verhält sich in Bezug auf das Thema
setzes wegen flächendeckend installiert sind, ist mit weni-
Smart Metering derzeit noch eher passiv (SMET Feldver-
gen Ausnahmen kein kommerzieller Betrieb bei Gewerbe-
suche derzeit kein Thema - 46.4%). Die zweite Gruppe
und Haushaltskunden bekannt. Dagegen sind Feldversuche
hingegen ist bereits aktiv, oder plant aktiv zu werden
bereits bei zwei Dritteln der grösseren EVU (ein Drittel bei
(SMET Feldversuche geplant oder am Laufen - 53.6%).
sen sich folglich in zwei etwa gleich grosse Gruppen
mittelgrossen Versorgern) am Laufen. Jedoch geben mehr als die Hälfte der Energieversorger mit weniger als zehn-
Endkundengrösse PASSIVE (46.4%) AKTIVE (53.6%)
tausend Endkunden und immerhin gut ein Drittel der mitt-
0-10‘000 53%
47%
leren an, sich derzeit (noch) nicht im Stadium eines Testbe-
10‘001-100‘000 34%
65%
triebs mit Smart Meters zu befinden, oder einen solchen zu
> 100‘000
84%
17%
planen (Abbildung 3).
Abbildung 3: SMET Feldversuche nach Anzahl Endkunden 46.4% 53%
derzeit kein Thema 34% 17%
24.8% 24%
geplant
31% 17%
28.8% 23%
am laufen
34% 67%
N = 117
0%
10%
20%
30%
Durchschnitt 0-10'000 Endkunden 10'001 -100'000 Endkunden > 100'000 Endkunden
8
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Symbollegende
Um eine bessere Lesbarkeit der dargestellten Ergebnisse zu erzielen, werden in den nachfolgenden Grafiken die jeweiligen Piktogramme verwendet. AKTIVE
AKTIVE Ergebnisse unterteilt nach Aktiven und
PASSIVE
Passiven Energieversorger
100k AKTIVE
Ergebnisse unterteilt nach Endkunden-
0k 10k PASSIVE
100k 0k GESAMT 10k
PASSIVE
AKTIVE
PASSIVE
grĂśsse der Energieversorger 0k: 0-10'000 Endkunden 10k: 10'001-100'000 Endkunden 100k: Ăźber 100'000 Endkunden
GESAMT
Ergebnisse aller Unternehmen
9
Smart Metering bei Schweizer Energieversorgern
sorger. Entsprechend ist es in verschiedenen Unterneh-
Bedeutung von Smart Metering in allen Unternehmensbereichen zunehmend
mensbereichen der EVU von Bedeutung und wird in Zu-
Smart Metering wird nach Einschätzung der EVU in allen
kunft noch an Wichtigkeit gewinnen. Unterscheiden
genannten Bereichen des Unternehmens zunehmenden
lassen sich dabei die Bereiche Netze (bspw. Messstel-
Einfluss erlangen. An erster Stelle steht dabei die Über-
lenbetrieb, Netzlastmanagement, Störungsmanage-
führung von Smart Meters in eine Advanced Metering
ment), Energievertrieb (bspw. Produktgestaltung, Ser-
Infrastructure (AMI) und die Anbindung an bestehende
viceleistungen, Abrechnungswesen), IT-Systeme (bspw.
und neue Back-End Systeme (EDM, Billing, CRM) in der
Energiedatenmanagement), Produktion (bspw. Produkti-
IT-Infrastruktur. Zweitens spielt Smart Metering beim Auf-
onsplanung, virtuelle Kraftwerke), Energiehandel (bspw.
und Ausbau intelligenter Stromnetze eine wesentliche
Por tfoliostrategien, Beschaf fung), Public Relations
Rolle und drittens gewinnt diese Infrastruktur zuneh-
(Imagepflege, Kommunikation mit politischen Behörden
mend an Bedeutung an der Unterstützung der Vertriebs-
und er Öffentlichkeit) sowie der Bereich Unternehmens-
aktivitäten an der Schnittstelle zwischen Kunden und
bzw. Geschäftsfeldstrategie (z.B. Aufbau neuer Ge-
Versorger (Abbildung 4).
Smart Metering ist ein Querschnittsthema für Energiever-
schäftsfelder, Produktbündelungen).
Abbildung 4: Bewertung des gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwerts von Smart Metering aus der Sicht der Energieversorger 3.74
IT-Systeme 2.87
3.70
Netze 2.74
3.63
Vertrieb 2.74 3.13
Energiehandel AKTIVE PASSIVE
2.18
AKTIVE PASSIVE
3.04
Strategie 2.45
100k 10k
0k
3.00
Public-Relations 2.3
GESAMT
N = 125
10
2.72
Produktion 1.94 1
2
3
4
5
keinen
geringen
mittleren
grossen
sehr grossen
zukünftiger Stellenwert gegenwärtiger Stellenwert
Einen Anstieg des Stellenwerts orten die Studienteilneh-
Offen bleibt dabei die Frage, ob sich ein höherer Stellen-
mer zudem im Bereich des Energiehandels. Hier dürfte
wert auch tatsächlich darin widerspiegelt, dass sich
insbesondere die Aussicht auf eine verbesserte Lastspit-
Smart Metering zu einem wesentlichen Bestandteil von
zenglättung, sowie neue Möglichkeiten zur verteilten
Investitionsentscheidungen, Strukturen und Prozessen in
Stromspeicherung von Bedeutung sein. Dies ermöglicht
den jeweiligen Unternehmen entwickelt.
dem Handelsgeschäft zusätzliche Freiheitsgrade, was in der Schweiz unter den europäischen Grosshandelsprei-
Wo stehen die Schweizer EVU im Vergleich zum Ausland?
sen) unmittelbar ertragsrelevant sein kann.
In den europäischen Ländern schreitet der grossflächige
der gegenwärtigen Marktsituation (Endkundenpreise in
Einschätzung des Stellenwerts variiert zwischen den Unternehmen
Rollout von Smart Meters derzeit voran, wenn auch mit teilweise unterschiedlichen Motiven.1 Nach Schweden und Italien haben sich u.a. Finnland (bis 2014), Norwegen
Bei der Einschätzung des gegenwärtigen und zukünf-
(bis 2016) und Grossbritannien (bis 2020) entsprechende
tigen Stellenwerts von Smart Metering zeigen sich deut-
Ziele für eine möglichst flächendeckende Installation ei-
liche Unterschiede zwischen den Studienteilnehmern.
ner so genannten Advanced Metering Infrastructure
Diejenigen Unternehmen, welche bereits aktiv an Feld-
(AMI) gesetzt. Nicht zuletzt wurde diese Entwicklung
versuchen beteiligt sind oder solche planen, gehen in
durch die EU-Direktive 2006/32/EG und der daraus ab-
allen Unternehmensbereichen von einem höheren Stel-
geleiteten politischen Forderung nach einer Marktdurch-
lenwert aus. Während die Aktiven Smart Metering in Zu-
dringung bei Privathaushalten von 80% bis 2020 bzw.
kunft insbesondere im Bereich IT, Netze und Energiever-
100% bis 2022 in Europa beschleunigt.
trieb einen grossen Stellenwert beimessen (MW > 4), antizipieren die Passiven hier höchstens einen mittleren
Aus der Sicht der Schweizer Energieversorger scheint
zukünftigen Stellenwert (vgl. Anhang I Abb. 21).
jedoch beim Rollout von intelligenten Zählersystemen derzeit kaum Eile geboten. Lediglich 4,3% der Befragten erwarten die Marktdurchdringung von über 80% für die Schweiz bis zum Jahr 2020. Und lediglich knapp die Hälfte der Studienteilnehmer erwarten einen flächendeckenden Einsatz (> 80%) bis ins Jahr 2030 (Abbildung 5).
«Smart Metering hat dann einen hohen Stellenwert, wenn es Teil von Strategien, Prozessen und Produkten im Unternehmen ge worden ist und man nicht mehr nur darüber spricht. Davon sind die meisten EVU in der Schweiz vermutlich noch weit entfernt.» (Adrian Peter, BKW) 1 C. Rüede, M. Rauh: Internationale Erfahrungen mit Smart Metering – Lehren für die Schweiz, Bulletin SEV/VSE 4/2010, S. 8 ff
11
AKTIVE AKTIVE Abbildung 5: Erwartete Marktdurchdringung mit Smart Meters bei den Endkunden in der Schweiz PASSIVE
PASSIVE
bis 2015
2.5
15.0%
81.7%
100k 10k
0k
GESAMT
bis 2020
4.3 8.7%
bis 2025
16.1%
27.0% 27.7%
bis 2030 Anteil Unternehmen in %
N = 125
40.0% 25.0%
46.8% 0%
22.3%
18.9%
20%
20.0%
40%
20.7%
60%
8.9% 7.2% 6.3%
80%
21-40% < 20%
81-100% 61-80% 41-60%
Obschon das Thema Smart Metering bei den Schweizer
derjenigen der passiven Studienteilnehmern (Abbildung
Energieversorgern an Bedeutung gewinnt, lässt sich aus
6). Während die Aktiven im eigenen Versorgungsgebiet
der erwarteten Marktdurchdringung und aus Sicht der
im Durchschnitt eine Marktabdeckung von 40 – 60% bis
EVU kaum ein Handlungsbedarf ableiten, sich über die
2020 anstreben, liegt dieser Wert bei den Passiven doch
Pilotphase hinaus mit einem flächendeckenden Rollout
deutlich tiefer.
zu beschäftigen. Hingegen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen der Gruppe der derzeit aktiven und Abbildung 6: Erwartete Marktdurchdringung der Studienteilnehmer im eigenen Versorgungsgebiet 1.64
2015
2.00 1.20 2.61
2020
3.24 1.79 3.29
2025
4.00 2.37 3.72
AKTIVE PASSIVE
N = 117 100k 10k
0k
2030
AKTIVE
4.44 2.80
PASSIVE
1
2
3
4
5
<20%
21-40%
41-60%
61-80%
81-100%
Durchschnitt Aktive Passive GESAMT
12
100%
Während sich also die Entwicklung hin zu einem flächendeckenden Einsatz mit Smart Meters in vielen europäischen Ländern beschleunigt, ist in der Schweiz noch eher Zurückhaltung bei Investitionsentscheidungen angesagt. In der EU sind die Investitionsentscheidungen primär politisch getrieben, hingegen ist es in der Schweiz den Energieversorgern bisher noch selbst überlassen, ihre Strategie betreffend dem Aufbau eines Smart Grids zu finden. Welche Faktoren dabei gegenwärtig eine wichtige Rolle spielen bzw. zukünftig spielen könnten, soll in den folgenden Ausführungen nachgegangen werden.
13
Voraussetzungen für Investitionsentscheidungen
branche sind für die langfristige Entwicklung der EVU von
Welche Faktoren beeinflussen Investiti onsentscheidungen?
erheblicher Bedeutung, denn aufgrund der damit ver-
Werden die Marktchancen intelligenter Zähler erkannt
bundenen langfristigen Bindung von Kapital sind diese
und damit neue Produktmöglichkeiten realisiert, sowie
meist nur unter erheblichen finanziellen Zusatzkosten
gleichzeitig die Investitionsrisiken mit Blick in die Zukunft
korrigierbar. Gerade bei der Einführung neuer Technolo-
als gering eingestuft, sollte einem flächendeckenden
gien ist eine günstige Beurteilung des Risiko-Ertragsver-
Rollout nichts im Wege stehen. Vereinfacht lässt sich dies
hältnisses die entscheidende Voraussetzung für Investi-
mit der Formel 1+1=2 aufzeigen (Abbildung 7).
Investitionsentscheidungen in der Energieversorgungs-
tionen. Dies gilt insbesondere auch für die Markteinführung von Smart Meters.
Abbildung 7: Günstige Investitionsbewertung für SMET-Rollout im Schweizer Markt 1
Die (Markt-)Chancen werden erkannt
+
1
+
Die Investitionsrisiken werden als gering eingestuft
=
2
14
0.5
-1
=
Das Risiko-Ertragsverhältnis wird günstig bewertet
-0.5
Tatsächlich gestaltet sich jedoch die gegenwärtige Be-
Hinzu kommt die Tatsache, dass die langfristigen Investi-
wertung eines kommerziellen Rollouts bei den meisten
tionsrisiken im Allgemeinen noch deutlich höher einge-
EVU nicht gemäss dieser Idealformel. Auf der Seite der
schätzt werden, als die Chancen möglicher gewinnbrin-
Chancen werden einerseits Kosteneinsparpotenziale
gender Geschäftsmodelle auf der Basis einer intelligenten
durch Lastglättung im Verteilnetz oder durch die Steige-
Zählerinfrastruktur. Insbesondere die Einschätzung, es
rung der Prozesseffizienz im Unternehmen vorwiegend
fehle an einheitlichen Standards zwischen den Zähler-
positiv bewertet. Andererseits spielen allfällige Markt-
herstellern, die Unklarheiten über die künftige regulato-
chancen auf der Basis von Smart Metering, bspw. die
rische und politische Entwicklung, sowie die Befürchtung
Gewinnung von Neukunden oder das Abschöpfen der
hoher Ausgaben ohne zusätzlichen Ertrag, beeinflusse
Zahlungsbereitschaft bestimmter Kundensegmente mit-
die schlechte Bewertung des Investitionsrisikos (s. Kapi-
tels differenzierter (Service-)Produkten noch kaum eine
tel „Bewertung der Risiken“). Entsprechend ergibt sich
wesentliche Rolle bei Investitionsentscheiden (s. Kapitel
aus der Sicht der EVU ein negatives Risiko-Ertragsver-
„Bewertung der Chancen“).
hältnis (0.5+[-1]= -0.5), wenn es um grössere Investitionsentscheidungen geht (Abbildung 8).
Abbildung 8: Tatsächliche Investitionsbewertung für SMET-Rollout im Schweizer Markt
1
Die (Markt-)Chancen werden erkannt
+
1
+
Die Investitionsrisiken werden als gering eingestuft
=
2
0.5
-1
=
Das Risiko-Ertragsverhältnis wird günstig bewertet
-0.5
15
Investitionen begünstigende vs. hemmende Faktoren
Fehlen einheitlicher Standards (s. Kapitel „Gegenwärtige
Doch welche konkreten Treiber verbergen sich hinter der
Abbau dieser Hemmnisse ist insbesondere durch fol-
gegenwärtigen Chancen- und Risikowahrnehmung der
gende Treiber denkbar.
EVU? Und welche Treiber könnten in Zukunft dazu füh-
–– Politischer Druck
ren, dass sich die ungünstige Einschätzung der Chan-
–– Neue Kundenbedürfnisse
cen- und Risikoabwägung in der Schweiz verändern
–– Verstärkter Wettbewerb
könnte?
–– Erfahrungen im Ausland
Nachstehend wird aufgezeigt, dass für die zurückhal-
In den folgenden zwei Kapiteln wird den Befragungser-
tende Position der Energieversorger in Bezug auf intelli-
gebnissen zu den gegenwärtigen Investitionshemmnis-
gente Stromzähler hauptsächlich drei Faktoren aus-
sen als auch den möglichen zukünftigen Investitionstrei-
schlaggebend sind: Fehlende ökonomische Anreize,
bern nachgegangen.
Investitionshemmnisse im Überblick“). Der notwendige
fehlende regulatorische Rahmenbedingungen und das
Abbildung 9: Gegenwärtige Investitionshemmnisse und mögliche zukünftige Investitionstreiber Politischer Druck 2. Etappe StromVGRevision Energieabkommen mit EU (Bilaterale 3) Parlamentarische Initiative (Städte und Kantone)
Erfahrungen im Ausland Rollouterfahrungen Business Modelle Datenmanagement Marktrollenregulator
16
Gegenwärtige Investitionshemmnisse Fehlende ökonomische Anreize (geringer Marktdruck)
Neue Kundenbedürfnisse Segmentspezifische Dienstleistungen (z.B. Facility Management) Verteilte Einspeisung
Fehlende regulatorische Rahmenbedingungen (Kostenüberwälzung, Netznutzung, Marktrollenmodell)
Fehlende einheitliche Standards (Interoperabilität)
Elektromobilität Smart Home
Wettbewerb CH Strompreisentwicklung Branchenfremde Wettbewerber
Bewertung der Chancen
In der Schweiz existieren derzeit keine verbindlichen po-
Einzelfällen die gesamten Investitionen, welche für den
litischen Zielvorgaben betreffend Investition und Betrieb
Aufbau und Betrieb eines Smart Metering-Systems getä-
von Smart Meters. Entsprechend ist es den EVU selbst
tigt werden müssen. Allein durch ineffiziente Prozesse im
überlassen, Investitionspläne in ihrem jeweiligen Versor-
Bereich der Ablesung lässt sich Smart Metering aber
gungsgebiet auszuarbeiten. Wichtige Entscheidungs-
zumeist nicht rechtfertigen. Zudem können solche Pro-
grundlagen liegen dabei beim Erkennen und Bewerten
zessineffizienzen auch auf einem nicht-technologischen
der Chancen und Risiken eines grösseren Rollouts.
Weg beseitigt werden.
Das Nutzenpotenzial wird teilweise erkannt
Auch mit der an zweiter Stelle genannten Optimierung
Betrachtet man die Gesamtheit der Studienteilnehmer,
strebt, nämlich durch tieferen Bedarf an Regelenergie
so wird das Nutzenpotenzial eines flächendeckenden
sowie einer optimierten Lastverteilung im Verteilnetz,
Rollouts am ehesten in der Effizienzsteigerung durch die
was wiederum ein zusätzliches Kosteneinsparungs-
Automatisierung von Prozessen (z.B. Abrechnung, Zäh-
potenzial bei der Energiebeschaffung mit sich bringt.
des Netzlastmanagements wird ein Kostenvorteil ange-
lerfernauslesung) gesehen (Abbildung 10). Entsprechende Kostenvorteile rechtfertigen jedoch höchstens in
Abbildung 10: Die Bewertung möglicher Chancen von Smart Metering Effizienzsteigerung und Automatisierung von Prozessen
3.65
Optimierung des Netzlastmanagements AKTIVE PASSIVE
Imagepflege durch Erfüllung von politischen Forderungen
3.17
AKTIVE
Optimierung der PASSIVE / des Handels Energiebeschaffung
3.08
Verbesserte Endkundenbindung
100k 10k
3.59
0k
3.00
Vorsprung gegenüber Konkurrenten
2.87
Verbesserung der Kraftwerkseinsatzplanung der Produktion GESAMT
2.54
Höheres Absatzpotenzial durch Endkundengewinnung
2.00
Höheres Umsatzpotenzial bei bestehenden Endkunden N = 125
1.93 1
2
3
4
5
trifft gar nicht zu
trifft kaum zu
trifft teilweise zu
trifft vorwiegend zu
trifft voll zu
17
Als eher unbedeutend bewerten EVU dagegen die Mög-
staltung im liberalisierten Markt genutzt. Daher wird nur
lichkeit, auf der Basis einer Smart Metering-Infrastruktur
teilweise erwartet, dass Smart Metering ein bedeutender
neue Endkunden zu gewinnen (MW 2.0), bzw. mit diffe-
Faktor in der Kundenpflege im Haushaltsbereich wird
renzierten Produkten die Zahlungsbereitschaft beste-
(„Verbesserte Endkundenbindung als Chance“ = MW
hender Endkunden besser ausschöpfen zu können (MW
3.00), zumal die im europäischen Vergleich sehr tiefen
1.93).
Strompreise in der Schweiz derzeit nur wenig Anreize für Verhaltensänderungen oder gar den Wechsel zu einem
Generell bewertet die Gruppe der im Bereich Smart Me-
anderen Energievertreiber bieten.
tering aktiven EVU die Chancen zumeist signifikant höher, als diejenigen Unternehmen für welche ein Rollout
Zudem scheint ein gewisser Druck durch sensibilisierte
auch nur zu Testzwecken derzeit kein Thema ist (vgl.
Endkunden zu fehlen. Diese könnten sich mit dem Ein-
Anhang II , Abb. 23). Doch auch in dieser Gruppe werden
satz von Smart Meters mit entsprechendem Feedback-
die möglichen Marktchancen (bspw. höhere Umsätze
system einen Effizienzgewinn in ihrem Stromverbrauch
durch Produktdifferenzierung oder höhere Absätze durch
erhoffen, der je nach Studie zwischen 0 und 15% liegt.2
Wechselkunden) an letzter Stelle genannt.
Unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen (lokale
Fehlende ökonomische Anreize
Monopole, stark regulierte Preise, tiefer Energiekostenanteil am Haushaltsbudget) besteht jedoch aus der Sicht
Dass sich die meisten EVU in zurückhaltender Weise
vieler EVU kaum ein ökonomischer Anreiz, den Einsatz
über die Marktchancen eines grossflächigen Einsatzes
von Smart Meters zu forcieren. Dies nicht zuletzt auch
von Smart Meters äussern, hat nicht zuletzt mit der
deshalb, weil ein allfälliger Effizienzgewinn durch ein ver-
Wahrnehmung und der tatsächlichen Ausgestaltung der
ändertes Energiekonsumverhalten primär beim Endkun-
gegenwärtigen Rahmenbedingungen im Schweizer En-
den anfallen würde, während entgangene Erträge durch
ergiemarkt zu tun. So wurde die im Segment der Gross-
Minderkonsum und zusätzliche Infrastrukturkosten nicht
kunden bereits flächendeckend installierte elektronische
auf die Endkundenpreise überwälzt werden können.
Messinfrastruktur kaum für die Kundenbeziehungsge-
«Smart Metering alleine ist noch keine Garantie für Einsparungen. Es braucht jedenfalls nachgelagerte Aktionen. Nachhaltige Feed backsysteme müssen aber in erster Linie finanzielle Anreize für den Endkunden bieten. Bei der heutigen Kostenstruktur im durchschnittlichen Schweizer Haushaltsbudget stehen Stromein sparungen jedoch nicht an erster Stelle.» (Rolf Schmitz, Bundesamt für Energie)
2 Dettli, Philippen, Reinhardt, Schäffler, & Heinemann: Smart Metering für die Schweiz – Potenziale, Erfolgsfaktoren und Massnahmen für die Steigerung der Energieeffizienz, Hrsg. Bundesamt für Energie 2009, S. 39 ff
18
Bewertung der Risiken
Die Risiken von grösseren Investitionen in eine intelli-
Höhere Kosten ohne zusätzliche Erträge
gentere Netzinfrastruktur werden derzeit von vielen Ener-
Eine Mehrheit von 68% befürchtet, dass sich die Kosten
gieversorgern höher eingeschätzt, als die möglichen po-
für den Aufbau und Betrieb der Smart Metering-Infra-
sitiven Effekte (Abbildung 11). Folgende Risikobereiche
struktur nicht durch zusätzliche Erträge kompensieren
werden dabei am häufigsten genannt: Das Fehlen einheit-
lassen. So wird oft moniert, dass die Installation zu kei-
licher Standards und klarer regulatorischer Richtlinien,
nem Mehrwert für die Kunden führt und diese daher
sowie das Ausbleiben potenzieller Zusatzerträge trotz
grundsätzlich nicht an Smart Metering-Produkten inte-
höherer Investitions- und Betriebskosten.
ressiert sein können. Kaum als Risiko wird dagegen ein möglicher Absatzrückgang bei der flächendeckenden Installation von Smart Meters bei den Endkunden gesehen (MW 2.18). Offensichtlich wird die Wahrscheinlichkeit eines generell tieferen Verbrauchs beim Einsatz von optimierten Feedbackverfahren von den EVU als gering eingeschätzt.
Abbildung 11: Die Bewertung möglicher Risiken bei einem flächendeckenden Rollout von Smart Meters Hohes Investitionsrisiko bei unklaren Regeln / nicht einheitlichen Standards
4.06
Hoher administrativer Aufwand durch regulatorische Vorgaben
3.84
Höhere Kosten ohne zusätzlichen Ertrag
3.75
Hohe Investitionen ohne zusätzlichen Absatz (Kunde ist nicht interessiert an Produkten) AKTIVE PASSIVE
100k 10k
0k
AKTIVE
3.64
Abhängigkeit von Technologielieferanten
3.55
PASSIVE Schwierige Integration in IT- und Prozess-Umgebung
2.92
Probleme mit Datensicherheit / Datenschutz
2.87
Konkurrenz durch branchenfremde Wettbewerber
2.73
Absatzrückgang durch geringeren Energiekonsum GESAMT
N = 125
2.18
Absatzrückgang durch Verlust von Endkunden
1.92 1
2
3
4
5
trifft gar nicht zu
trifft kaum zu
trifft teilweise zu
trifft vorwiegend zu
trifft voll zu
19
Kaum erstaunlich ist die Tatsache, dass die in Bezug auf
anfallende Kosten nur dann überwälzt werden dürfen,
Smart Metering passiven EVU die Risiken generell höher
wenn diese zur Verbesserung der Effizienz oder der
einschätzen als die Aktiven. Dies lässt den Schluss zu,
Netzsicherheit beitragen, bleibt unklar, wer zusätzliche
dass mögliche Risikopotenziale bei der aktiven Ausein-
Investitionen zum Auf- und Ausbau einer fortgeschritte-
andersetzung relativiert werden können (vgl. Anhang II).
nen Messinfrastruktur tragen soll.3
Hohes Investitionsrisiko bei unklaren Regeln
Wird bei den Energieversorgern direkt nachgefragt, so
Unsicherheit gibt es auf Seiten der Verteilnetzbetreiber
zung auf die Endkunden als bevorzugte Lösung (Abbil-
aber insbesondere bei der Frage der Investitions- und
dung 12). An zweiter Stelle werden die Messstellenbetrei-
Betriebskostenabwälzung auf die Netznutzungspreise im
ber angegeben, sowie im Falle einer vollständigen
Falle eines flächendeckenden Einsatzes von Smart Me-
Liberalisierung des Marktes die Energievertreiber bzw.
ters (vgl. Abb. 11: „Hohes Investitionsrisiko bei unklaren
die verschiedenen Akteure gemeinsam.
nennen diese an erster Stelle die direkte Kostenüberwäl-
Regeln = MW 4.08). Während sich das Fachsekretariat der ElCom auf den Standpunkt stellt, dass zusätzlich
3 http://www.energie-cluster.ch/bereiche/wtt/ag-metering_me/Smart%20 Metering%20aus%20regulatorischer%20Sicht.pdf (Abruf 25. Oktober 2010)
20
Abbildung 12: Akteure, die im Falle einer flächendeckenden Einführung von SMET die Investitionskosten primär tragen sollen Endkunden AKTIVE
Messstellenbetreiber (falls nicht mit Vertreiber identisch) AKTIVE
PASSIVE
PASSIVE
2.95
Stromvertreiber
2.68
Verschiedene Akteure gemeinsam
100k 10k
3.44
0k
2.59
Swissgrid
2.22
öffentliche Hand (Subventionen) GESAMT
1.97
privatrechtliches Unternehmen mit Beteiligung der EVU
N = 125
1.79 1
2
3
4
5
schlechteste Lösung
eher schlechte Lösung
mittelmässige Lösung
eher gute Lösung
beste Lösung
Anzahl Nennungen als «beste Lösung» AKTIVE
AKTIVE
100k 10k
0k
3 1 10
PASSIVE
PASSIVE
12
41
GESAMT
15 N = 125 16 Endkunden Messstellenbetreiber (falls nicht mit Vertreiber identisch) Verschiedene Akteure gemeinsam
Stromvertreiber Swissgrid öffentliche Hand (Subventionen) privatrechtliches Unternehmen mit Beteiligung der EVU
«Am Ende tragen die Investitionen immer die Endkunden.» (Kommentar eines Studienteilnehmers)
21
Die nicht geklärte Frage der Kostenträger ist auch an die
schen Verteilnetzbetreiber, Energielieferant und Swiss-
Beantwortung der Frage gekoppelt, welche Marktakteu-
grid unterschiedlich ausgestaltet werden, wobei die je-
re im Falle eines liberalisierten Energiemarktes in einem
weiligen Interessen teilweise entgegengesetzt sind.
intelligenten Verteilnetz letztlich die Hoheit über die Kun-
Während sich die Verteilnetzbetreiber in erster Linie ein
den und die verteilten Produzenten haben werden. Die
stabiles Verteilnetz wünschen, ist der Energievertreiber in
Beantwortung dieser Frage wird insbesondere dann
einem liberalisierten Markt bestrebt, seine Produkte mit
entscheidend, wenn es um das Durchgriffsrecht der ver-
Höchstmarge verkaufen zu können. Letztlich hat auch
schiedenen Marktakteure auf die Verbraucher geht. Je
die Swissgrid ein Interesse am direkten Zugriff, um damit
nach Nutzenpotenzial, welches man sich von einem
das Potenzial zur Einsparung an Regelenergie optimal
Smart Grid verspricht, kann die Rollenaufteilung zwi-
ausschöpfen zu können.
«Es ist heute noch offen, welcher Marktakteur in einem Smart Grid letztlich die Hoheit über die Endkunden haben wird.» (Cornel Rüede, Swissgrid)
Hohes Investitionsrisiko bei nicht ein heitlichen Standards
dards interessiert sind. Andererseits da viele Verteilnetz-
Analog zu den Unsicherheiten betreffend Regulation wird
unterschiedlicher Komponenten eines Smart Metering-
das Investitionsrisiko bei nicht einheitlichen Standards
Systems nicht selbst besitzen. So gilt sowohl auf Seiten
als hoch bewertet (Abbildung 11: „Hohes Investitionsrisi-
der Hersteller, als auch auf jener ihrer Kunden oft die
ko bei nicht einheitlichen Standards = MW 4.08). Zudem
Devise ‚the winner takes it all’. Kaum ein Verteilnetzbe-
wird im Gegensatz zu Investitionen in klassische Ferraris-
treiber wird den Zählerlieferanten nach einem ersten
Zählern die Abhängigkeit vom jeweiligen Lieferanten von
grösseren Rollout noch wechseln. Dies erhöht die Trag-
einer deutlichen Mehrheit der Studienteilnehmer als hoch
weite eines ersten Investitionsentscheids beträchtlich
eingeschätzt (Abbildung 11: Die Bewertung möglicher
und führt dazu, dass viele EVU derzeit lieber abwarten
Risiken bei einem flächendeckenden Rollout von Smart
und beobachten wie sich der Anbietermarkt entwickelt.
Meters: „Abhängigkeit von Technologielieferanten“ MW =
Das Fehlen einheitlicher Standards wird daher entspre-
3.55). Dies einerseits deshalb, weil die Hersteller mut-
chend von einer Mehrheit der Studienteilnehmer als
masslich nicht an der Einführung einheitlicher Datenstan-
Haupthindernis für grössere Investitionen identifiziert.
betreiber die notwendigen Ressourcen zur Integration
«Die Vorgabe, auf Standards warten zu wollen, kann auch als fehlendes Interesse und Vorwand (noch) nichts tun zu müssen, verstanden werden. Es fehlt bei vielen Verteilnetzbetreibern der Mut zur Innovation.» (Peter Walter, EKT AG) 22
Was für Investitionsentscheide bezüglich Zählerhersteller
Ein klares Votum der EVU gibt es in Bezug auf die Orga-
zutrifft, muss jedoch nicht zwingend auch für den AMM-
nisationsform zur Bildung von Normen und Standards.
Lieferanten gelten. Hier ist die Abhängigkeit deutlich ge-
Die Branche wünscht sich eine brancheneigene Organi-
ringer, da Investitionen in die IT um ein vielfaches ausfal-
sationsform, welche die fehlenden Normen und Stan-
len, als jene in die Zähler-Hardware.
dards festlegt (Abbildung 13).
Abbildung 13: Bewertung möglicher Organisationsformen zur Bildung von Normen und Standards AKTIVE
AKTIVE PASSIVE Branchenorganisation mit Beteiligung der EVU
PASSIVE
Swissgrid
100k 10k
3.83
0k
2.88
eigenständige öffentlichrechtliche Organisation
2.31
Verteilnetzbetreiber in Ihrem Versorgungsgebiet GESAMT
2.28
Keine, Standards und Normen sollen durch die Hersteller bestimmt werden
N = 125
1.87 1
2
3
4
5
schlechteste Lösung
eher schlechte Lösung
mittelmässige Lösung
eher gute Lösung
beste Lösung
Anzahl Nennungen als «beste Lösung» AKTIVE
AKTIVE
7
PASSIVE
PASSIVE
Einzig die grossen EVU (> 100’00 Endkunden) zeigen
11
sich auch offen gegenüber einer Lösung durch eine ei-
100k 10k
genständige öffentlich-rechtliche Organisation, die ana-
0k
12
48
log der Swissgrid Normen und Standards für den Einsatz, Datenaustausch, Wechselprozess etc. auf der Basis von Smart Metering festlegen könnte (Anhang III,
GESAMT
Abb. 29). 22 Branchenorganisation mit Beteiligung der EVU Swissgrid Verteilnetzbetreiber in Ihrem Versorgungsgebiet
Keine, Standards und Normen sollen durch die Hersteller bestimmt eigenständige öffentlichrechtliche Organisation
23
Gegenwärtige Investitionshemmnisse im Überblick
Die Gründe, die zur gegenwärtigen Zurückhaltung der
Diese Hemmnisse werden nicht von allen Unternehmen
EVU bei Investitionen in eine Smart Metering-Infrastruk-
gleich gewichtet. Gerade die passiven EVU, die sich bis-
tur sprechen, beruhen zusammenfassend auf folgenden
her nicht im Rahmen eines Feldversuchs mit dem Thema
Faktoren (Abbildung 14):
beschäftigen, sind in erster Linie der Überzeugung, dass die positiven Effekte überschätzt werden und es sich
1. Hohes Investitionsrisiko bei fehlenden einheitlichen
damit letztlich um einen Hype handle. Bei den bereits
Standards zwischen den Zähleranbietern
aktiven Studienteilnehmern werden dagegen die feh-
2. Unsichere Entwicklung der politischen und regulato-
lenden politischen und regulatorischen Rahmenbedin-
rischen Rahmenbedingungen
gungen an erster Stelle genannt (Anhang II, Abb 25).
3. Fehlender Glaube an den tatsächlichen Nutzen von Smart Metering für die Endkunden und die Überzeugung, es handle sich primär um einen Hype 4. T iefe Bewertung der gegenwärtigen Marktchancen verstärkt durch geringen Marktdruck und fehlenden Wettbewerb
Abbildung 14: Die Bewertung möglicher Gründe gegen die Einführung von SMET aus der Sicht der EVU AKTIVE PASSIVE
Fehlende einheitliche Standards / Schnittstellen
3.98
PASSIVE Fehlende politische / regulatorische Rahmenbedingungen
3.93
Effekte mit Smart Metering werden überschätzt (Hype)
100k 10k
AKTIVE
0k
3.81
Fehlende ökonomische Anreize / geringer Marktdruck
3.74
Technologie noch zuwenig ausgereift GESAMT
N = 125
3.33
Fehlende Ressourcen im Unternehmen (Know-how, Kapital)
3.15 1
2
3
4
5
trifft gar nicht zu
trifft kaum zu
trifft teilweise zu
trifft vorwiegend zu
trifft voll zu
«Damit die Schweizer EVU in Smart Metering investieren, müs sen auch die regulatorischen Rahmenbedingungen geklärt sein.» (Anton Bucher, VSE)
24
Zukünftige Investitionstreiber
Den gegenwärtigen Investitionshemmnissen stehen aber
ner wettbewerbseffektiven 2. Etappe bei der Marktlibe-
auch eine ganze Reihe von Umfeldfaktoren gegenüber,
ralisierung kommt. Falls der Versorgerwechsel aus End-
welche zukünftig rasch an Bedeutung gewinnen und
kundensicht wie heute eine deutliche Preiserhöhung mit
somit mittelfristig eine Erhöhung der Investitionsbereit-
sich bringen würde, werden die Wechselraten im Privat-
schaft in Smart Metering bei den Schweizer EVU bewir-
kundenbereich ebenso unbedeutend bleiben wie im
ken könnten.
Grosskundensegment. Die Erwartung tiefer Wechselraten führte bereits im Zuge der ersten Stufe der Strom-
Politischer Druck
marktliberalisierung zur Investitionszurückhaltung.5
Die auf Januar 2011 angekündigte Vernehmlassungsvorlage zur Revision des StromVG mit dem Ziel der erwei-
Nur etwas weniger als ein Drittel der Studienteilnehmer
terten Marktöffnung für Haushalte und Kleinverbraucher
ist jedoch überzeugt, dass die 2. Etappe der Gesetzes-
unter 100'000 kWh könnte je nach Ausgestaltung ein
revision zur Strommarktliberalisierung bis Anfang 2014
bedeutendes Signal für mehr Wettbewerb setzen. Der
und damit die freie Anbieterwahl tatsächlich umgesetzt
Auf- und Ausbau eines differenzierten Produktportfolios
wird. Rund ein Drittel glaubt dagegen nicht, dass die
mit Smart Metering als wesentlichen Bestandteil würde
Revision fristgerecht zustande kommt. Für weitere 37,2%
damit bald zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor für
der Energieversorger scheint dieser entscheidende
Energieversorger. Dies jedoch nur dann, wenn es zu ei-
Schritt im Schweizer Strommarkt noch völlig offen (Abbil-
4
dung 15). AKTIVE
AKTIVE
PASSIVE
PASSIVE
Abbildung 15: Als wie realistisch schätzen Sie die vollständige Marktöffnung des Schweizer Strommarktes bis 100k 2014 ein? 10k
0k
37.2% 24.0%
20.7%
GESAMT
9.9%
8.3%
N = 125 unrealistisch
wenig realistisch
möglicherweise realistisch
ziemlich realistisch
realistisch
4 www.bfe.admin.ch/themen/00612/00613/04787 (Abruf 25. Oktober 2010) 5 F. Hannich, Y. Corrodi, C. Sauer: Schweizerische Energievisionen 2008, ZHAW (und Bulletin SEV/VSE 3/2008)
25
Auch die Möglichkeit, dass in der Schweiz analog der EU verbindliche Zielsetzungen zum flächendeckenden Einsatz von Smart Meters beschlossen werden, wird von den EVU kontrovers beurteilt (Abbildung 16). Weder aus der Sicht des Endkunden, noch aus der Sicht der jeweiligen Unternehmen oder der Branche, lässt sich eine eindeutige Aussage für, oder wider eine politische Vorgabe ableiten.
AKTIVE
AKTIVE
Abbildung 16: Als wie sinnvoll erachten Sie gesetzliche Vorgaben zur flächendeckenden Installation von PASSIVE PASSIVE Smart Meters für den Schweizer Markt? 100k 10k
0k
Aus Sicht der Endkunden – z.B. Strompreis, Stromverbrauch…
15.3%
Aus der Sicht Ihres Unternehmens – z.B. Investitionssicherheit… GESAMT
Aus der Sicht der Strombranche – z.B. Netzsicherheit…
N = 125
Anteil Unternehmen in %
28.2%
21.0%
21.8%
17.7% 0%
28.8% 17.6%
18.5% 20%
18.4%
24.0% 40%
nicht sinnvoll eher nicht sinnvoll mittelmässig sinnvoll
17.6%
21.0%
25.6% 60%
9.7%
80%
13.7% 100%
eher sinnvoll sehr sinnvoll
Dennoch sollte in Betracht gezogen werden, dass das im
Letztlich entsteht auch auf kantonaler und kommunaler
September 2010 durch den Bundesrat verabschiedete
Ebene politischer Druck. So sind in letzter Zeit in zahl-
Verhandlungsmandat für ein Energieabkommen mit der
reichen Städten parlamentarische Vorstösse hängig,
EU in absehbarer Zeit auf das Thema Energieeffizienz
welche Richtlinien oder strategische Vorgaben zur Ein-
ausgeweitet wird. In diesem Fall könnte die EU Druck auf
führung von Smart Meters bei den jeweiligen Stadtwer-
die Schweiz ausüben, die Direktive 2006/32/EG in ihren
ken fordern.6 Entsprechende Beschlüsse könnten auch
Eckwerten (80% Markdurchdringung bei Privathaushal-
Auswirkungen auf umliegende EVU haben, die einen
ten bis 2020) zu übernehmen, um die europäischen En-
strategischen Wettbewerbsnachteil mit Blick auf den li-
ergieversorger nicht in einen Wettbewerbsnachteil zu
beralisierten Markt vermeiden möchten. Die überwie-
versetzen.
gende Mehrheit der Energieversorger erwartet gesetzliche Regelungen oder Zielvorgaben, jedoch primär auf nationaler und sekundär auf kantonaler Ebene (Abbildung 17).
26
6 z.B. in der Stadt Winterthur: http://fetch.stadt.winterthur.ch/upload/ politik/weisungen/ W10085V.pdf (Abruf 9. November 2010). Weitere politische Vorstösse in den Städten Basel, Luzern und Zürich.
Abbildung 17: Als wie wahrscheinlich erachten Sie es, dass gesetzliche Vorgaben zur flächendeckenden InAKTIVE AKTIVE PASSIVE stallation von Smart PASSIVE Meters auf der jeweiligen gesetzgeberischen Stufe in Kraft treten?
100k 10k
0k
Auf kommunaler Ebene
51.6%
Auf kantonaler Ebene GESAMT
N = 125
Auf nationaler Ebene Anteil Unternehmen in %
22.8%
37.4%
4.9 7.3% 0%
27.9% 28.5%
29.3% 20%
38.2% 40%
sehr unwahrscheinlich eher unwahrscheinlich möglicherweise
12.3% 5.7% 2.5
60%
6.5% 4.9 20.3%
80%
100%
eher wahrscheinlich sehr wahrscheinlich
Neue Kundenbedürfnisse
Supermarktkette WalMart überwacht beispielsweise ihr
Unabhängig von der zukünftigen rechtlich-politischen
gesamtes Filialnetz bis auf Kühltruhenebene und kann
Regulierung kann Smart Metering bereits heute genutzt
dadurch frühzeitig feststellen, wenn einzelne Filialen oder
werden, um den Endkunden neue Services rund um das
Geräte den vorgegebenen Energieverbrauch überschrei-
Thema Energie anzubieten. Etliche Beispiele wurden am
ten. Eine deutliche Energie- und Kosteneinsparung konn-
Smart-Metering-Day 2010 des VSE in Olten vorgestellt.
te dadurch erreicht werden.7
Beispielhaft sei hier die gezeigte Lösung für grössere Liegenschaftsverwalter erwähnt. Diese wurde direkt aus
Um solche neuen Geschäftsfelder erschliessen zu kön-
einem expliziten Kundenbedürfnis abgeleitet und war
nen, müssen die Energieversorger jedoch auch dazu
somit von Beginn weg marktreif.
bereit sein, die Bedürfnisse unterschiedlicher Kundensegmente zu erfassen und mit differenzierten oder gar
Gerade für den Bereich Immobilienwirtschaft und Filia-
kundenindividuellen Angeboten zu befriedigen. Dabei
listen gibt es bereits heute international erfolgreiche Ge-
ändert sich auch die Kundenansprache. Der zentrale
schäftsmodelle auf der Basis von Smart Metering, wel-
Ansprechpartner bei WalMart ist nicht der Einkäufer,
che ohne grössere Adaptionen für die Schweiz
sondern der Controller.
übernommen werden können. Die US-amerikanische
7 J. Granderson, M.A. Piette, G. Ghatikar, P. Price (2009): Building Energy Information Systems: State of Technology and User Case Studies. Lawrence Berkeley National Laboratory. LBNL-2899E
27
«Für die Schweizer EVU sollte es in Zukunft nicht mehr primär darum gehen, Feldversuche mit Smart Metering durchzuführen, sondern gemeinsam mit Partnern neue Produkte in erfolgsver sprechenden Kundensegmenten zu entwickeln und zu vertrei ben.» (Matthias Rauh, Horváth & Partners)
spektive. Wie Befragungen in Deutschland zeigen, se-
Verstärkter Wettbewerb im Schweizer Strommarkt
hen die meisten Energieversorger ihre eigene Wettbe-
Auch ein verstärkter Wettbewerb im Schweizer Strom-
werbsfähigkeit gefährdet, wenn sie sich nicht über das
markt könnte sich als eigentlicher Treiber für vermehrte
gesetzliche Minimum hinaus mit Smart Metering be-
Investitionen in die Smart Metering-Infrastruktur erwei-
schäftigen. Stichworte sind hier neue Entwicklungen im
sen. Immerhin sehen die EVU Smart Metering bereits
Bereich Smart Home, integrale Dienstleistungen aus
heute als ein mögliches Instrument zur verbesserten
Energielieferung und energienahen Dienstleistungen,
Endkundenbindung (vgl. Abbildung 10). Dies jedoch nur
Elektromobilität und das Auftreten von neuen Wettbe-
unter der Bedingung, dass nicht nur die theoretischen
werbern im (liberalisierten) Energiemarkt. Von Teleko-
Voraussetzungen für den Kunden- bzw. Lieferanten-
munternehmen, IT- und Internetkonzerne wie Google
wechsel geschaffen werden, sondern sich tatsächlich ein
oder Microsoft, Nebenkostenabrechnungsunternehmen
funktionierender Markt mit freier Anbieterwahl entwi-
wie Techem, bis hin zu Detaillisten wie der Migros mit
ckelt. Dies hängt einerseits von der konkreten Ausgestal-
ihrer Initiative im Bereich Elektromobilität, werden indi-
tung der 2. Etappe StromVG-Revision durch den Gesetz-
rekt zu neuen Mitbewerbern in konvergierenden Märk-
geber ab, andererseits vom Strompreisniveau bei den
ten. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass dadurch klas-
Endkunden.
Smart Metering birgt aber auch eine langfristige Per-
sische EVU als Netzbetreiber und Grundversorger mittelfristig in ihrer Existenz bedroht werden, sofern sie
Entsprechend erachtet eine Mehrheit der Studienteilneh-
über eine ausreichende Grösse verfügen. Sie werden
mer die Möglichkeit eines funktionierenden Wettbewerbs
aber in vielen neuen und möglicherweise auch in den
bei Marktpreisen unter den EU-Grosshandelspreisen als
bestehenden Geschäftsfeldern mit zusätzlichen Konkur-
nicht realistisch (Abbildung 18).
renten konfrontiert. Doch wie werden sich die Preise entwickeln? Kaum ein Energieversorgungsunternehmen geht davon aus, dass diese auf dem heutigen Niveau verharren werden. Vielmehr wird ein Anstieg von durchschnittlich 10-20% bis in vier Jahren als realistisch erachtet (Abbildung 19).
28
Abbildung 18: Als wie realistisch schätzen Sie einen funktionierenden Wettbewerb im Schweizer Strommarkt AKTIVE AKTIVE PASSIVE bei einem kWh-PreisPASSIVE unter den EU-Grosshandelspreisen ein?
100k 10k
50.4%
0k
24.8% 17.4%
GESAMT
6.6% 0.8%
N = 125 unrealistisch
wenig realistisch
möglicherweise realistisch
ziemlich realistisch
realistisch
Abbildung 19: In welcher Richtung vermuten Sie, wird sich der durchschnittliche kWh Preis für die Endkunden AKTIVE AKTIVE Ihres bis in 4 Jahren entwickeln? PASSIVE Unternehmens PASSIVE 100k 10k
49.2%
0k
29.7% 18.6%
GESAMT
N = 125
0%
2.5%
sinkt
bleibt gleich
steigt weniger als 10%
steigt um 10% - 20%
steigt mehr als 20%
29
Erfahrungen im Ausland
entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz. So
Der Zeitpunkt für Schweizer Energieversorger ist günstig,
lassen sich letztlich auch Kompetenzen möglicher bran-
um sich mit dem vielfältigen Thema Smart Metering ver-
chenfremder Wettbewerber für das eigene Unternehmen
tieft und aus unterschiedlichen Perspektiven (Netz, Ener-
nutzen.
gievertrieb) zu beschäftigen. Strategisch sollte das Ziel darin bestehen, Investitionsentscheidungen mög-
Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass der Frage, welche
lichst zeitnah fällen zu können. Noch existiert in der
Marktakteure im Falle eines liberalisierten Energie-
Schweiz ein de facto Monopolmarkt mit hohen Rendite-
marktes in einem intelligenten Verteilnetz letztlich die
möglichkeiten und geringem regulatorischen Druck. In-
Hoheit über die Kunden und die verteilten Produzenten
vestitionskapital ist daher (noch) genügend vorhanden.
haben werden, eine grossen Bedeutung zukommt. Je
Investitionsentscheide sollten aber nebst dem unterneh-
nach Nutzenpotenzial, das man sich von einem Smart
mensinternen Potenzial zur Kostenoptimierung auch die
Grid verspricht, kann die Rollenaufteilung zwischen Ver-
möglicherweise rasch ändernden Rahmenbedingungen
teilnetzbetreiber, Energielieferant und Swissgrid unter-
im politisch-regulatorischen Umfeld sowie die Kunden-
schiedlich ausgestaltet werden, wobei die jeweiligen In-
bedürfnisse berücksichtigen.
teressen teilweise entgegengesetzt sind.
Für den Einsatz von Smart Meters existieren im Ausland
Aus der Sicht der Energieversorger wird sehr klar auf eine
ausreichend positive und negative Erfahrungen, aus wel-
Lösung durch den Verteilnetzbetreiber im Versorgungs-
chen sowohl bei der Regulation, beim Rollout, als auch
gebiet gesetzt. Dies kann als Plädoyer für den Status
bei der Kommerzialisierung neuer Marktangebote dazu-
Quo gedeutet werden und schliesst eine Marktlösung,
gelernt werden kann. Die Endkunden können so frühzei-
wie etwa in Deutschland, aus. Eine Öffnung für Dritte, im
tig an das eigene Unternehmen gebunden werden, bevor
Extremfall mit freier Anbieterwahl durch die Kunden wird
Konkurrenten überhaupt diese Möglichkeit haben.
von einer überwiegenden Mehrheit der EVU als Lösung
Kooperationsmodelle, die heute getestet und etabliert
verworfen (Abbildung 20).
werden, führen in einem liberalisierten Markt zu einem
30
Abbildung 20: Welche Akteure sollten Ihrer Meinung nach für die Installation, den Betrieb und die Zählerauslesungen von Smart Meters zugelassen werden?
AKTIVE
Verteilnetzbetreiber in Ihrem Versorgungsgebiet PASSIVE Verteilnetzbetreiber
auch ausserhalb ihres Gebietes
PASSIVE
100k 10k
0k
4.69
AKTIVE
2.31
privatrechtliches Unternehmen mit Beteiligung der EVU
2.13
Alle potenziellen Akteure (auchMessstellendienstleister)
2.09
öffentlichrechtliche Organisation GESAMT
1.98
Swissgrid
N = 125
1.66 1
2
3
4
5
schlechteste Lösung
eher schlechte Lösung
mittelmässige Lösung
eher gute Lösung
beste Lösung
Anzahl Nennungen als «beste Lösung» AKTIVE
AKTIVE
4
PASSIVE
2
2
6
PASSIVE
7 100k 10k
0k
GESAMT
N = 125 Verteilnetzbetreiber in Ihrem Versorgungsgebiet Verteilnetzbetreiber auch ausserhalb ihres Gebietes öffentlichrechtliche Organisation
93 privatrechtliches Unternehmen mit Beteiligung der EVU Swissgrid Alle potenziellen Akteure (auch Messstellendienstleister)
31
Anhang I
Abbildung 21: Bewertung des gegenw채rtigen und zuk체nftigen Stellenwerts von Smart Metering aus der Sicht der Energieversorger 4.18
IT-Systeme 3.32
4.12
Netze 3.14
4.09
Vertrieb 3.20 3.51
Energiehandel 2.52
3.48
Strategie 2.89
3.43
Public-Relations 2.74
AKTIVE PASSIVE
10k
2.22 PASSIVE
N = 67 100k
3.10
Produktion
AKTIVE
1
2
3
4
5
keinen
geringen
mittleren
grossen
sehr
0k
zuk체nftiger Stellenwert gegenw채rtiger Stellenwert GESAMT
32
Abbildung 22: Bewertung des gegenw채rtigen und zuk체nftigen Stellenwerts von Smart Metering aus der Sicht der Energieversorger 3.21
IT-Systeme 2.34
3.21
Netze 2.28
3.07
Vertrieb 2.18 2.69
Energiehandel 1.76
2.54
Strategie 1.95
2.49
Public-Relations 1.78
VE
IVE
AKTIVE
N = 58 0k
3.05
Produktion 2.24
PASSIVE
1
2
3
4
5
keinen
geringen
mittleren
grossen
sehr grossen
zuk체nftiger Stellenwert gegenw채rtiger Stellenwert
AMT
33
Anhang II
Abbildung 23: Welche Chance sehen Sie bei einem allfälligen flächendeckenden Einsatz von Smart Metering für Ihr Unternehmen? 3.65
Effizienzsteigerung und Automatisierung von Prozessen
4.08 3.13 3.59
Optimierung des Netzlastmanagements
3.97 3.11 3.08
Optimierung der Energiebeschaffung / des Handels
3.51 2.56 3.17
Imagepflege durch Erfüllung von politischen Forderungen
3.42 2.85 3.00
Verbesserte Endkundenbindung
3.30 2.63 2.87
Vorsprung gegenüber Konkurrenten
3.28 2.35 2.54
Verbesserung der Kraftwerkseinsatzplanung der Produktion
3.00 2.49 2.00
Höheres Absatzpotenzial durch Endkundengewinnung
2.18 1.78 1.93
Höheres Umsatzpotenzial Endkunden
2.08 1.76
AKTIVE PASSIVE
0k
GESAMT
34
PASSIVE
1
2
3
4
5
trifft gar nicht zu
trifft kaum zu
trifft teilweise zu
trifft vorwiegend zu
trifft voll zu
Durchschnitt (N=125)
100k 10k
AKTIVE
Aktive (N=67) Passive (N=58)
Abbildung 24: Welche Risiken sehen Sie bei einem allfälligen flächendeckenden Einsatz von Smart Metering für Ihr Unternehmen? 4.06
Hohes Investitionsrisiko bei unklaren Regeln / nicht einheitlichen Standards
3.98 4.16 3.84
Hoher administrativer Aufwand durch regulatorische Vorgaben
3.72 4.00 3.75
Höhere Kosten ohne zusätzlichen Ertrag
3.51 4.06 3.64
Hohe Investitionen ohne zusätzlichen Absatz (Kunde ist nicht interessiert an Produkten)
3.44 3.88 3.55
Abhängigkeit von Technologielieferanten
3.40 3.73 2.92
Schwierige Integration in IT- und Prozess-Umgebung
2.87 2.98 2.87
Probleme mit Datensicherheit / Datenschutz
2.79 2.98 2.73
Konkurrenz durch branchenfremde Wettbewerber
2.71 2.76 2.18
Absatzrückgang durch geringeren Energiekonsum
2.25 2.09 1.92
Absatzrückgang durch Verlust von Endkunden
AKTIVE PASSIVE
PASSIVE
1
2
3
4
5
trifft gar nicht zu
trifft kaum zu
trifft teilweise zu
trifft vorwiegend zu
trifft voll zu
Durchschnitt (N=125)
100k 10k
AKTIVE
1.93 1.91
0k
Aktive (N=67) Passive (N=58)
GESAMT
35
Abbildung 25: Welche Gründe sprechen derzeit gegen eine flächendeckende Einführung von Smart Metering in Ihrem Unternehmen? (Aktiv / Passiv) 3.93
Fehlende politische / regulatorische Rahmenbedingungen
3.94 3.93 3.98
Fehlende einheitliche Standards / Schnittstellen
3.91 4.05 3.81
Effekte mit Smart Metering werden überschätzt (Hype)
3.51
Fehlende ökonomische Anreize / geringer Marktdruck
3.48
4.16 3.74 4.04 3.33
Technologie noch zuwenig ausgereift
3.11 3.57 3.15
Fehlende Ressourcen im Unternehmen (Know-how, Kapital)
AKTIVE PASSIVE
0k
GESAMT
36
PASSIVE
3.45 1
2
3
4
5
trifft gar nicht zu
trifft kaum zu
trifft teilweise zu
trifft vorwiegend zu
trifft voll zu
Durchschnitt (N=125)
100k 10k
AKTIVE
2.90
Aktive (N=67) Passive (N=58)
Abbildung 26: Welche Gründe sprechen derzeit gegen eine flächendeckende Einführung von Smart Metering in Ihrem Unternehmen? (Endkunden) 3.97
Fehlende einheitliche Standards / Schnittstellen
5.00 3.97 3.89 3.94
Fehlende politische / regulatorische Rahmenbedingungen
4.67 4.41 3.68 3.84
Effekte mit Smart Metering werden überschätzt (Hype)
4.50 3.94 3.76 3.76
Fehlende ökonomische Anreize / geringer Marktdruck
4.33 3.94 3.64 3.34
AKTIVE PASSIVE
100k 10k
0k
3.83
AKTIVE noch zuwenig ausgereift Technologie
3.22 3.36
PASSIVE
3.16 3.17
Fehlende Ressourcen im Unternehmen (Know-how, Kapital)
2.91 3.27
N = 117
1
2
3
4
5
GESAMT
trifft gar nicht zu
trifft kaum zu
trifft teilweise zu
trifft vorwiegend zu
trifft voll zu
Durchschnitt > 100'000 Endkunden
10'001-100'000 Endkunden 0-10'000 Endkunden
37
Anhang III
Abbildung 27: Welche Akteure sollen im Falle einer flächendeckenden Einführung von Smart Metering die Investitionskosten tragen? 3.47 3.50
Endkunden
3.81 3.33 2.89
Messstellenbetreiber (falls nicht mit Vertreiber identisch)
2.33 2.21 3.25 2.65 2.50
Stromvertreiber
2.06 2.92 2.56
Verschiedene Akteure gemeinsam
2.80 2.25 2.68 2.21 2.50
Swissgrid
2.10 2.24 2.01
AKTIVE PASSIVE
100k 10k
0k
AKTIVE öffentliche
2.50
Hand (Subventionen)
2.06 1.94
PASSIVE
1.75
Ein privatrechtliches Unternehmen mit Beteiligung der EVU
2.00 1.39 1.91
N = 117
1
2
3
4
5
GESAMT
schlechteste Lösung
eher schlechte Lösung
mittelmässige Lösung
eher gute Lösung
beste Lösung
Durchschnitt > 100'000 Endkunden
38
10'001-100'000 Endkunden 0-10'000 Endkunden
Abbildung 28: Welche Akteure sollten Ihrer Meinung nach für die Installation, den Betrieb und die Zählerauslesungen von Smart Meters zugelassen werden? 4.75 4.83 4.94 4.66
Verteilnetzbetreiber in Ihrem Versorgungsgebiet 2.28 2.50 2.09 2.35
Verteilnetzbetreiber auch ausserhalb ihres Gebietes
2.10
privatrechtliches Unternehmen mit Beteiligung der EVU
2.67 1.75 2.21 2.03 2.17 1.81 2.11
potenziellen Akteure (auch Messstellendienstleister)
1.99 AKTIVE PASSIVE
AKTIVE öffentlichrechtliche
2.50
Organisation
1.69
PASSIVE
2.08 1.67
100k 10k
0k
2.17
Swissgrid
1.39 1.74
N = 117
1
2
3
4
5
GESAMT
schlechteste Lösung
eher schlechte Lösung
mittelmässige Lösung
eher gute Lösung
beste Lösung
Durchschnitt > 100'000 Endkunden
10'001-100'000 Endkunden 0-10'000 Endkunden
39
Abbildung 29: Welche Organisationsform sollte Ihrer Meinung nach einheitliche Standards und Normen für den Einsatz von Smart Meters definieren? 3.82 3.67 3.94 3.79
Branchenorganisation mit Beteiligung der EVU 2.91 3.00
Swissgrid
2.63 3.01 2.34 2.50 2.48 2.26
Verteilnetzbetreiber in Ihrem Versorgungsgebiet
AKTIVE PASSIVE
100k 10k
0k
2.31
eigenständige öffentlichrechtliche AKTIVE Organisation
3.83 1.87 2.37
PASSIVE
1.87 1.83 1.87 1.87
Keine, Standards und Normen sollen durch die Hersteller bestimmt werden
N = 117
1
2
3
4
5
GESAMT
schlechteste Lösung
eher schlechte Lösung
mittelmässige Lösung
eher gute Lösung
beste Lösung
Durchschnitt > 100'000 Endkunden
40
10'001-100'000 Endkunden 0-10'000 Endkunden
Abbildung 30: Als wie sinnvoll erachten Sie gesetzliche Vorgaben zur flächendeckenden Installation von Smart Meters für den Schweizer Markt? (Endkunden) 2.97 3.00 2.88 3.00
Aus der Sicht der Strombranche – z.B. Netzsicherheit…
AKTIVE PASSIVE
100k 10k
0k
2.92 2.67 2.88 2.96
Aus der Sicht Ihres Unternehmens – AKTIVE z.B. Investitionssicherheit… PASSIVE
2.76 2.67 2.53 2.86
Aus Sicht der Endkunden – z.B. Strompreis, Stromverbrauch…
N = 117
1
2
3
4
5
GESAMT
nicht sinnvoll
eher nicht sinnvoll
mittelmässige sinnvoll
eher sinnvoll
sehr sinnvoll
Durchschnitt > 100'000 Endkunden
10'001-100'000 Endkunden 0-10'000 Endkunden
41
Abbildung 31: Als wie sinnvoll erachten Sie gesetzliche Vorgaben zur flächendeckenden Installation von Smart Meters für den Schweizer Markt? (Aktiv / Passiv) 2.78 Aus Sicht der Endkunden – z.B. Strompreis, Stromverbrauch…
3.06 2.46 2.97
Aus der Sicht Ihres Unternehmens – z.B. Investitionssicherheit…
3.42 2.44 2.99
AKTIVE
Aus der AKTIVE
PASSIVE
Sicht der Strombranche – z.B. Netzsicherheit…
N = 125 100k
10k
3.19 2.75
PASSIVE
0k
1
2
3
4
5
nicht sinnvoll
erher sinnvoll
mittelmässig sinnvoll
eher sinnvoll
sehr sinnvoll
Aktive Passive
Durchschnitt GESAMT
Abbildung 32: Als wie wahrscheinlich erachten Sie es, dass gesetzliche Vorgaben zur flächendeckenden Installation von Smart Meters auf der jeweiligen gesetzgeberischen Stufe in Kraft treten? 3.61 3.83 3.77
Auf nationaler Ebene 3.53 2.35 AKTIVE PASSIVE
AKTIVE
1.83
Auf kantonaler Ebene
2.35 2.38
PASSIVE
1.81 100k 10k
0k
1.33
Auf kommunaler Ebene
1.81 1.84
N = 117
1
2
3
4
5
GESAMT
sehr unwahrscheinlich
eher unwahrscheinlich
möglicherweise
eher wahrscheinlich
sehr wahrscheinlich
Durchschnitt > 100'000 Endkunden
42
10'001-100'000 Endkunden 0-10'000 Endkunden
Anhang IV
Abbildung 33: Wie sch채tzen Sie, wird sich die Marktdurchdringung von Smart Meters bei den Endkunden in der Schweiz entwickeln? 1.23
2015
1.25 1.19 2.37
2020
2.61 2.08 3.20
2025
3.60 2.67 3.93
AKTIVE
2030
AKTIVE
PASSIVE
N = 125 100k
10k
4.35 3.39
PASSIVE
0k
1
2
3
4
5
<20%
21-40%
41-60%
61-80%
81-100%
Durchschnitt Aktive Passive GESAMT
Abbildung 34: Wie sch채tzen Sie, wird sich die Marktdurchdringung von Smart Meters bei den Endkunden Ihres Unternehmens entwickeln? 1.64
2015
2.00 1.20 2.61
2020
3.24 1.79 3.29
2025
4.00 2.37 3.72
AKTIVE PASSIVE
N = 117 100k
10k
0k
2030
AKTIVE
4.44 2.80
PASSIVE
1
2
3
4
5
<20%
21-40%
41-60%
61-80%
81-100%
Durchschnitt Aktive Passive GESAMT
43
Abbildung 35: In welcher Richtung vermuten Sie, wird sich der durchschnittliche kWh Preis für die Endkunden Ihres Unternehmens bis in 4 Jahren entwickeln? Der Preis … AKTIVE
AKTIVE
PASSIVE
2.5
29.7%
PASSIVE >100'000 Endkunden
10'001 - 100'000 Endkunden
100k 10k
Durchschnitt
0k
0 - 10'000 Endkunden
N = 117
49.2% 50.0%
6.7% 1.3
16.7%
33.3%
36.7%
50.0%
26.0%
0%
18.6%
6.7%
51.9%
20%
40%
20.8%
60%
80%
100%
GESAMT
steigt um 10% bis 20% steigt mehr als 20%
bleibt gleich steigt weniger als 10%
Abbildung 36: Als wie realistisch schätzen Sie die vollständige Marktöffnung des Schweizer Strommarktes in 4 Jahren ein (Realisierung 2. Etappe StromVG)?
AKTIVE PASSIVE
AKTIVE
Durchschnitt
9.9%
24.0%
PASSIVE >100'000 Endkunden
37.2%
20.7%
66.7%
10'001 - 100'000 Endkunden
12.9%
8.2%
33.3%
35.5%
25.8%
19.4%
6.5%
100k 10k
0k
N = 117
0 - 10'000 Endkunden
10.5% 0%
22.4% 20%
39.5% 40%
17.1% 60%
GESAMT
unrealistisch wenig realistisch möglicherweise realistisch
44
ziemlich realistisch realistisch
80%
10.5% 100%
Abbildung 37: Als wie realistisch schätzen Sie einen funktionierenden Wettbewerb im Schweizer Strommarkt bei einem kWh-Preis unter den EU-Grosshandelspreisen ein? Durchschnitt AKTIVE
24.8%
AKTIVE
>100'000 PASSIVE
PASSIVE
Endkunden
33.3%
10'001 - 100'000 Endkunden 10k
0 - 10'000 Endkunden
N = 117
48.7% 20%
40%
6.6% 0.8 16.7%
51.7%
20.5% 0%
17.4% 50.0%
37.9%
100k 0k
50.4%
10.3% 19.2%
60%
10.3% 1.3
80%
100%
GESAMT
ziemlich realistisch realistisch
unrealistisch wenig realistisch möglicherweise realistisch
Abbildung 38: Wie gut schätzen Sie, ist Ihr Unternehmen derzeit auf die mögliche 2. Etappe der Marktliberalisierung im Jahre 2014 vorbereitet? Durchschnitt AKTIVE PASSIVE
AKTIVE
>100'000 PASSIVE
0.8 8.3%
36.7%
Endkunden
42.5%
50.0%
10'001 - 100'000 Endkunden
11.7%
33.3%
35.5%
16.7%
48.4%
16%
100k 10k
0k
N = 117
0 - 10'000 Endkunden
1.3 11.7% 0%
36.4% 20%
40.3% 40%
60%
10.4% 80%
100%
GESAMT
sehr schlecht schlecht mittelmässig
gut sehr gut
45
Abbildung 39: Wie plant Ihr Unternehmen die anstehenden Herausforderungen des Smart Grids zu bewältigen? 2.99
In Kooperation mit einem vorgelagerten Partner für Energieverteiler
2.00 2.81 3.15 2.88 2.67 2.75 2.96
Zusammenschluss mit anderem (grösseren) EVU
2.82
In Kooperation mit einem Messstellendienstleister
1.83 2.47 3.06
AKTIVE PASSIVE
100k 10k
0k
AKTIVE
2.75
In Kooperation mit einem Branchenverband
3.17 2.81 2.68
PASSIVE
2.61
Ausschliesslich mit eigenen Ressourcen
3.83 2.81 2.43
N = 117
1
2
3
4
5
GESAMT
sehr unwahrscheinlich
eher unwahrscheinlich
möglicherweise
eher wahrscheinlich
sehr wahrscheinlich
Durchschnitt > 100'000 Endkunden
46
10'001-100'000 Endkunden 0-10'000 Endkunden
Anhang V
Abbildung 40: In welchen Sparten ist Ihr Unternehmen zus채tzlich noch t채tig? AKTIVE
AKTIVE
PASSIVE
Wasser
Sonstige (Telekommunikation, Internet, Fernsehen, etc.)
100k 10k
PASSIVE
0k
Gas Nah- und Fernw채rme
GESAMT
Andere
N = 125
0%
10%
20%
30%
Abbildung 41: Wie gross ist der Anteil folgender Kundengruppen an Ihrem Gesamtabsatz? (Durchschnitt aller Unternehmen) AKTIVE
AKTIVE
PASSIVE
7.6% PASSIVE
13.6%
26.9%
100k 10k
0k
GESAMT
25.8% N = 125 Haushaltskunden Gewerbe und Industrie < 100 MWh
26.1% Gewerbe und Industrie > 100 MWh Andere EVU / Verteilnetzbetreiber Sonstige
47
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anteil Energieversorger nach Anzahl Mitarbeiter
6
Abbildung 13: Bewertung möglicher Organisationsformen zur Bildung von Normen und Standards
23
Abbildung 2: Anteil Energieversorger nach Anzahl Endkunden 7 Abbildung 14: Die Bewertung möglicher Gründe gegen die EinfühAbbildung 3: SMET Feldversuche nach Anzahl Endkunden
8
rung von SMET aus der Sicht der EVU
24
Abbildung 4: Bewertung des gegenwärtigen und zukünftigen Stel-
Abbildung 15: Als wie realistisch schätzen Sie die vollständige
lenwerts von Smart Metering aus der Sicht der Energieversorger
Marktöffnung des Schweizer Strommarktes bis 2014 ein?
25
10 Abbildung 16: Als wie sinnvoll erachten Sie gesetzliche Vorgaben Abbildung 5: Erwartete Marktdurchdringung mit Smart Meters bei
zur flächendeckenden Installation von Smart Meters für den
den Endkunden in der Schweiz
Schweizer Markt?
12
26
Abbildung 6: Erwartete Marktdurchdringung der Studienteilneh-
Abbildung 17: Als wie wahrscheinlich erachten Sie es, dass ge-
mer im eigenen Versorgungsgebiet
setzliche Vorgaben zur flächendeckenden Installation von Smart
12
Meters auf der jeweiligen gesetzgeberischen Stufe in Kraft treten? Abbildung 7: Günstige Investitionsbewertung für SMET-Rollout im Schweizer Mark
27
14 Abbildung 18: Als wie realistisch schätzen Sie einen funktionie-
Abbildung 8: Tatsächliche Investitionsbewertung für SMET-Rollout
renden Wettbewerb im Schweizer Strommarkt bei einem kWh-
im Schweizer Markt
Preis unter den EU-Grosshandelspreisen ein?
15
29
Abbildung 9: Gegenwärtige Investitionshemmnisse und mögliche
Abbildung 19: In welcher Richtung vermuten Sie, wird sich der
zukünftige Investitionstreiber
durchschnittliche kWh Preis für die Endkunden Ihres Unterneh-
16
mens bis in 4 Jahren entwickeln?
29
Abbildung 10: Die Bewertung möglicher Chancen von Smart Metering 17
Abbildung 20: Welche Akteure sollten Ihrer Meinung nach für die Installation, den Betrieb und die Zählerauslesungen von Smart
Abbildung 11: Die Bewertung möglicher Risiken bei einem flächendeckenden Rollout von Smart Meters
Meters zugelassen werden?
31
19 Abbildung 21: Bewertung des gegenwärtigen und zukünftigen
Abbildung 12: Akteure, die im Falle einer flächendeckenden Ein-
Stellenwerts von Smart Metering aus der Sicht der Energieversor-
führung von SMET die Investitionskosten primär tragen sollen 21
ge 32 Abbildung 22: Bewertung des gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwerts von Smart Metering aus der Sicht der Energieversorger 33
48
Abbildung 23 Welche Chance sehen Sie bei einem allfälligen flä-
Abbildung 32: Als wie wahrscheinlich erachten Sie es, dass ge-
chendeckenden Einsatz von Smart Metering für Ihr Unternehmen?
setzliche Vorgaben zur flächendeckenden Installation von Smart
34
Meters auf der jeweiligen gesetzgeberischen Stufe in Kraft treten? 42
Abbildung 24: Welche Risiken sehen Sie bei einem allfälligen flächendeckenden Einsatz von Smart Metering für Ihr Unternehmen?
Abbildung 33: Wie schätzen Sie, wird sich die Marktdurchdringung
35
von Smart Meters bei den Endkunden in der Schweiz entwickeln? 43
Abbildung 25: Welche Gründe sprechen derzeit gegen eine flächendeckende Einführung von Smart Metering in Ihrem Unterneh-
Abbildung 34: Wie schätzen Sie, wird sich die Marktdurchdringung
men? (Aktiv / Passiv)
von Smart Meters bei den Endkunden Ihres Unternehmens entwi-
36
ckeln? 43 Abbildung 26: Welche Gründe sprechen derzeit gegen eine flächendeckende Einführung von Smart Metering in Ihrem Unterneh-
Abbildung 35: In welcher Richtung vermuten Sie, wird sich der
men? (Endkunden)
durchschnittliche kWh Preis für die Endkunden Ihres Unterneh-
37
mens bis in 4 Jahren entwickeln? Der Preis …
44
Abbildung 27: Welche Akteure sollen im Falle einer flächendeckenden Einführung von Smart Metering die Investitionskosten
Abbildung 36: Als wie realistisch schätzen Sie die vollständige
tragen? 38
Marktöffnung des Schweizer Strommarktes in 4 Jahren ein (Realisierung 2. Etappe StromVG)?
44
Abbildung 28: Welche Akteure sollten Ihrer Meinung nach für die Installation, den Betrieb und die Zählerauslesungen von Smart
Abbildung 37: Als wie realistisch schätzen Sie einen funktionie-
Meters zugelassen werden?
renden Wettbewerb im Schweizer Strommarkt bei einem kWh-
39
Preis unter den EU-Grosshandelspreisen ein?
45
Abbildung 29: Welche Organisationsform sollte Ihrer Meinung nach einheitliche Standards und Normen für den Einsatz von
Abbildung 38: Wie gut schätzen Sie, ist Ihr Unternehmen derzeit
Smart Meters definieren?
auf die mögliche 2. Etappe der Marktliberalisierung im Jahre 2014
40
vorbereitet? 45 Abbildung 30: Als wie sinnvoll erachten Sie gesetzliche Vorgaben zur flächendeckenden Installation von Smart Meters für den
Abbildung 39: Wie plant Ihr Unternehmen die anstehenden He-
Schweizer Markt? (Endkunden)
rausforderungen des Smart Grids zu bewältigen?
41
Abbildung 31: Als wie sinnvoll erachten Sie gesetzliche Vorgaben
46
Abbildung 40: In welchen Sparten ist Ihr Unternehmen tätig? 47
zur flächendeckenden Installation von Smart Meters für den Schweizer Markt? (Aktiv / Passiv)
42
Abbildung 41: Wie gross ist der Anteil folgender Kundengruppen an Ihrem Gesamtabsatz?
47
49
50
51
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School of Management and Law St.-Georgen-Platz 2 Postfach 8401 Winterthur Schweiz
Dezember 2010
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