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Masterarbeit – Marketing
Einfluss von Employer-BrandingElementen in Stelleninseraten
DIPLOMAND Ralph Marbacher DOZENTIN Prof. Dr. Andrea Müller
Viele Personalverantwortliche empfinden es als zuneh
Ein signifikanter Unterschied in der Bewertung der spezifi
mend schwieriger, geeignete Spezialisten für offene und
schen Inserate konnte nicht belegt werden. In der Folge
neu geschaffene Stellen zu finden. Gleichzeitig kann beob
wurde das Konstrukt der Arbeitgeberattraktivität in zwei
achtet werden, dass andere Firmen kaum Geld in Stellen
neue Faktoren aufgeteilt: erstens die von der persönlichen
inserate investieren und dennoch von Bewerbern über
Bewerbungssituation abhängige Arbeitgeberattraktivität,
rannt werden. Sich einen Ruf als Arbeitgeber zu erarbeiten
zweitens das Prestige, was gleichbedeutend ist mit der
und diesen zu kommunizieren, wird zunehmend wichtiger.
nicht von der persönlichen Bewerbungssituation abhängi
MSc Marketing
gen Arbeitgeberattraktivität. Beim Prestige zeigen sich Un In der Forschung gibt es keine einheitliche Meinung dazu,
terschiede in der Bewertung. Durch die Verwendung von
wie ein Employer Brand gestaltet werden soll. Kommuni
stellenrelevanten Attributen in einem Inserat kann das
zierte stellenrelevante Attribute zeigen zwar direkt, welche
Prestige gegenüber Corporate-Branding-Elementen oder
Leistungen ein Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer gegen
gegenüber einem Inserat mit kombinierten Elementen nicht
über erbringt. Eine Beschränkung auf nur diese stellenrele
gesteigert werden. Mit stellenrelevanten Attributen kann
vanten Attribute in der Kommunikation wird jedoch als
jedoch eine homogenere Zielgruppe erreicht werden. Er
mangelhaft angesehen, da so keine oder lediglich eine klei
staunlicherweise wird Social Media von den Probanden
ne Differenzierung gegenüber Konkurrenten resultiert. Viel
eher wenig für die Stellensuche genutzt.
versprechender ist es, bei potenziellen und bestehenden Mitarbeitenden mit stellenfernen Attributen Emotionen zu
Die Erkenntnisse aus der Arbeit können direkt für die
wecken. Heutzutage ist zudem von einer veränderten Me
Kommunikation eines Employer Brand über Social Media
diennutzung bei Studienabgängern auszugehen. Dies führt
genutzt werden, da die Probanden ein zielgerichtetes Ver
zur Frage, über welche Kanäle ein Employer Brand am
halten in der Nutzung spezifischer Social-Media-Kanäle
besten kommuniziert werden kann.
zeigen. Da ein Employer Brand nicht nur durch Stelleninse rate kommuniziert wird, sollte die Forschung auf zusätz
Die Arbeit untersucht die Thematik des Employer Branding mithilfe unterschiedlich gestalteter Stelleninserate. Der Ein fluss verschiedener Employer-Branding-Elemente auf die Attraktivität eines Unternehmens wurde mittels eines Online-Experiments untersucht. Den teilnehmenden Stu dierenden wurden Inserate zur Bewertung vorgelegt. Zu sätzlich wurde die Social-Media-Nutzung der Probanden erhoben.
liche Kanäle und Zielgruppen ausgeweitet werden.