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Short Term Zeugnisse

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Neue Mitarbeiter

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Sport im Niger

JÉRÉMY BURGAT, JUGENDPFARRER

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Unser Missionseinsatz fand in den Jahren 2014 und 2015 in Niamey statt. Meine Frau und ich waren überzeugt, dass unser Platz für eine Zeit lang im Niger war, um zu unterrichten. Doch vorher hätten wir nie gedacht, uns jemals auf solch ein Abenteuer einzulassen! Ein paar Tage nach unserer Ankunft plante jemand, den Dienst der Sports Friends im Niger aufzubauen. Ich habe die Chance ergriffen, mich zu engagieren.

SH : Was haben Sie während Ihres Einsatzes gelernt? Ich habe gelernt, dass eine Investition in das Land sich auf wenige Element bezieht. Die Anpassung ist nicht einfach, denn diese Kultur ist weitgreifend und sehr verschieden. Es gilt, viele Barrieren zu überwinden, um glaubwürdig zu sein. Die Leute, welche sich wirklich engagiert haben, sind nicht unbedingt die, an die ich von Anfang an dachte. Auch lernte ich, andere Prioritäten festzulegen. Die Zeiteinschätzung verläuft auch ganz anders. Ich wollte den Nigerianern viel geben: Zeit, Energie, Know-how... Aber am Ende war ich derjenige, der sehr viel bekommen hat.

CONTENU

SH : Warum haben Sie sich für Sport entschieden? Die Kinder spielen auf der Straße, sobald sie von der Schule zurückkommen. Es ist leicht, sich um einen runden Ball zu treffen und zusammen zu spielen. So erlaubte der Sport mir und den jungen Nigerianern, uns leicht zu finden. Durch unsere körperlichen Aktivitäten, Spiele und Herausforderungen lernten wir uns gut kennen. Der Schweiss liess uns unsere Vorbehalte und unsere Scheu vergessen! Zum Beispiel sprachen nicht alle Kinder Französisch. So standen Sport und Lachen über unseren begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten. Und was mich besonders gefreut hat, war, dass die Trainer, (für die Sport keine natürliche Leidenschaft war), sich selber überwanden und viel von sich weitergeben konnten. Damit pflegten sie gute, vertrauensvolle und respektvolle Beziehungen. Es ergab sich ein sehr guter Austausch.

SH : Was waren die größten Herausforderungen? Das Klima, das während eines großen Teils des Jahres auf jeden Einzelnen physisch einwirkt. Es ist nachts und tagsüber sehr heiß. Da ist es schwierig, die Energie zu finden, um sich fortzubewegen. Wenn wir uns auch für die Kultur im Niger interessierten, blieb sie uns dennoch nicht immer leicht verständlich und nachvollziehbar. Die Art zu denken und zu handeln ist völlig anders als das, was ich bisher erlebt habe. So ist es manchmal kompliziert, die wahren Beweggründe der Menschen und Ihrer Kommunikation richtig wahrzunehmen. Hinzu kommt, dass der Gedanke der Fatalität, welcher Initiativen behindert, sehr

gegenwärtig ist.

Ich musste lernen, damit umzugehen, wie die Leute mich sehen, mich betrachten sowie die Vorurteile ignorieren, die vorhanden sind... in beide Richtungen! Die Blicke der anderen sind eine tägliche Herausforderung. Wenn man in einem afrikanischen Land in der Sahelzone weiße Haut hat und Fahrrad oder Motorrad fährt, bleibt man nicht unbemerkt! Es war interessant, so natürlich wie möglich zu leben, ohne zu viel auf die Unterschiede zu achten. Klar ist uns bewusst, dass es diese gibt und wir müssen sie auch akzeptieren.

SH : Was hat Sie geprägt? Trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit denen Nigerianer so oft konfrontiert sind, haben sie liebenswerte und bedeutungsvolle Beziehungen zu uns aufgebaut. Die Stunden, welche wir während der von den Sports Friends organisierten Camps verbracht haben, sind in unseren Erinnerungen eingraviert. Die Einfachheit des Lebens bringt einen Reichtum, der alles übertrifft, was Sie sich vorstellen können. Und obwohl die Dinge oft nicht wie geplant laufen und das Ergebnis nicht das ist, was Sie erwartet haben, gibt es immer eine Lösung.

SH : Haben Sie Beispiele von Teilnehmern, bei denen Sie eine Veränderung zum Besseren erlebt haben? Wenn ich auf alle ausgebildeten Trainer zurückblicke, stelle ich fest, dass viele von ihnen durch schwierige Zeiten gegangen sind. Durch unsere Beziehung, die wir durch die Sports Friends aufgebaut haben, war ich in der Lage, ihnen in diesen Situationen nahe zu sein, und ich bin sicher, dass das, was sie dabei erlebt haben, eine Ermutigung für sie war.

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