Bekenntnisbuch

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das (niederländische) glaubensbekenntnis

sind, doch dies beides nicht von allen empfangen. Der Gottlose empfängt zwar das Sakrament zu seiner Verdammnis279, aber die Sache selbst oder die Wahrheit des Sakraments empfängt er nicht280. Zum Beispiel Judas und Simon der Magier281 empfingen zwar beide das Sakrament, keineswegs aber Christus selbst, der damit bezeichnet wurde, da er den Gläubigen allein mitgeteilt wird. Zuletzt nehmen wir an diesem heiligen Sakrament in der Gemeinschaft des Volkes Gottes mit aller Demut und Ehrfurcht teil282, indem wir das Andenken des Todes Christi, unseres Erlösers, mit Danksagung heiligfeiern und das Bekenntnis des christlichen Glaubens und Religion öffentlich ablegen. Niemand darf daher an diesen Tisch treten, der sich nicht vorher geprüft hat, damit er nicht, von diesem Brot essend und von diesem Kelch trinkend, sich selbst das Gericht und Verdammnis esse und trinke283. Durch den Gebrauch dieses Sakraments wird ferner die heißeste Liebe sowohl gegen Gott als gegen den Nächsten entzündet. Deshalb verwerfen wir hier mit Recht alle Verspottungen und verwerflichen Erdichtungen (die man den Sakramenten hinzugefügt und beigemischt hat) als eine Entweihung und behaupten, dass alle Frommen mit der Ordnung und dem Gebrauch allein, den Christus und die [279] 1Kor 11,29: denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst ein Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. [280] 2Kor 6,15: Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? 1Kor 2,14: Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss. [281] Apg 8,9: Aber ein Mann namens Simon hatte zuvor in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samaria in seinen Bann gezogen, indem er sich für etwas Großes ausgab. [282] Apg 2,42: Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. Apg 20,7: Am ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte die Rede bis Mitternacht aus. [283] 1Kor 11,27.28: Wer also unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig am Leib und Blut des Herrn. Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken; …


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