DAV Panorama 4/2011

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DAV Panorama 4/2011

Familie im Einsatz: Für drei Generationen der Familie Weiskopf ist die Hütte mehr als nur Arbeitsplatz.

Saarbrücker Hütte (2538 m)

Ernst Scheibs Nachfolger als Hüttenwart, Gernot Nieder, konnte die Hütte von einem Ärgernis befreien, dem gebrechlichen Ölofen. Durch geschicktes Kostenmanagement bei der Neuverschindelung der ost- und westseitigen Fassade konnte er vom gesparten Geld einen schönen grünen Kachelofen für die Gaststube kaufen. Der Vorstand zeigte sich weniger begeistert, und Nieder musste sein Amt 1985 an Klaus Adam abgeben, der es heute noch ausübt – seit 1987 durch den Ersten Vorsitzenden Wolfgang Schirra etwas großzügiger unterstützt. Seither wurde fast eine Million Euro in Sanierung, Ausbau und Verbesserungen gesteckt: Verschärfte Anforderungen an Umwelt-, Brand- und Arbeitsschutz mussten erfüllt werden; eine moderne Kläranlage und ein Kleinwasserkraftwerk wurden errichtet. Aus Sonnenenergie werden Strom und Warmwasser erzeugt, Winterwasserversorgung und Wasserspülung in den Toiletten beendeten winterliche Geruchsprobleme. Hüttengäste stellen heute auch an Hochgebirgshütten andere Ansprü-

Geöffnet: Ende Juni bis Ende September; zwei bis drei Wochen über Ostern Übernachtung: 37 Zimmerlager und 51 Matratzenlager, offener Winterraum mit 12 Lagern und Gaskocher Hüttenwirt: Bruno und Sabine Falch-Weiskopf, Pardöll 7, A-6572 Flirsch, Tel.: 0043/ (0)5447/59 37; Tel. Hütte: 0043/(0)5558/42 35, bruno.falch@aon.at, www.saarbrueckerhuette.com Eigentümer: DAV-Sektion Alpenverein und Skiclub Saarbrücken e.V., Rosenstr. 31, 66111 Saarbrücken, Tel.: 0681/677 02, www.alpenverein-saarbruecken.de Talort und Anfahrt Im Westen: Gaschurn-Partenen (1051 m) im Montafon; Busverbindung vom Bahnhof Kaltenbrunnen über Schruns. Im Osten: Galtür (1584 m) im Paznauntal; Busverbindung vom Bahnhof Landeck. Aufstieg Vom Vermuntstausee an der Silvrettastraße (1753 m, Mautstraße zwischen Gaschurn und Galtür, im Sommer Busverbindung) in 2-3 Std. Übergänge Tübinger Hütte (2191 m) über Kromerlücke, Schweizerlücke und Plattenjoch, mittelschwer, Gletscher, 2 1/2 -3 Std.; oder über Seelücke und Plattenjoch, mittelschwer, Firnfelder, 3 1/2 -4 Std. Klostertaler Umwelthütte (2366 m) über Litznersattel, mittelschwer, 1 1/2 -2 Std. Wiesbadener Hütte (2443 m) über Litznersattel, Kloster- und Ochsental, mittelschwer, 3 1/2 -4 1/2  Std. Silvrettahütte (2341 m) über Litznersattel und Rote Furka, mittelschwer, 3-4 Std. Gipfel n Kleinlitzner (2783 m) über Klettersteig (B), 1 1/2 Std. n Großlitzner (3109 m), III, 2 1/2 Std. n Großes Seehorn (3121 m), II, 3 Std. n Kleines Seehorn (3032 m), I, steiler Firn, 2 1/2 Std. n Östliche Kromerspitze (2845 m), I, 1 1/2 Std. n Hochmaderer (2823 m), mittelschwer, 4-5 Std. n Sonntagspitze (2882 m) über die Winterlücke, mittelschwer, 2 Std. n Westliche Plattenspitze (2883 m) I, 2 1/2 - 3 Std; vom Plattenjoch 45 Min. Klettern n Kleinlitzner SW-Grat (II) aus der Kromerlücke, 2-2 1/2 Std. n Kleinlitzner Ostgrat (III), 2-3 Std. n Überschreitung Großlitzner-Seehorn (III-IV), gesamt 6-8 Std. n Großes Seehorn NW-Grat oder Plattenschuss (II-III, Stellen IV), gesamt 6-10 Std. n „Saarbrücker Turm“: „Juliane“ (IV+), „Hoch Tirol“ (VI), je 100-120 m n Klettergarten bei der Hütte mit ca. 15 Touren Karte AV-Karte 1:25.000, Nr. 26, Silvretta Führer Günther Flaig, Alpenvereinsführer Silvretta alpin, Bergverlag Rother, München 2005 Tourismus-Info n Tourismusverband Paznaun-Ischgl, Infobüro Galtür, Hausnummer 39, A-6563 Galtür, Tel.: 0043/(0)509 90 200, Fax: 0043/(0)509 90 299, info@galtuer.com, www.galtuer.com n Hochmontafon Tourismus, Büro Partenen, Silvrettastraße 8, A-6794 Partenen, Tel.: 0043/(0)5558/82 01-500, Fax: 0043/(0)5558/88 81, partenen@hochmontafon.eu, www.gaschurn-partenen.com 84

che, vor allem bei sanitären Anlagen und Zimmerlagern – die Saarbrücker achten bei deren Erfüllung aber darauf, den liebenswert-rustikalen Charakter ihrer Hütte zu erhalten. Und auch die Hüttenwirtsfamilie sollte nicht länger in einem kleinen Zimmer hausen müssen. Doch der Bau einer Pächterwohnung wurde eine etwas kompliziertere Geschichte. Nicht etwa wegen des Baus an sich. Der war mit minimaler Kostenüberziehung in nur drei Wochen im Juni 2005 aufgestellt worden. In Eigenregie, ohne Zustimmung und Beihilfen des DAV-Ressorts Hütten – und auch ohne Baugenehmigung der Bezirkshauptmannschaft. An dieser entfalteten sich die Probleme: Die Baubehörde verlangte eine „Abstandsnachsicht“ zur Nachbarparzelle, weil die Hütte


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