DAV Panorama 1/2014

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Obwohl sie selbst

erklomm der 102-jährige Jubilar die Bühne.

kaum über 2000 Me-

Der ehemalige Kinderarzt und Schulkamerad

ter hinausgekommen

von Oskar Bühler (dem Erfinder des Bühler-

ist, wurde Elizabeth

hakens) erzählte lebendig von seinen Berg-

Hawley zur unange-

Erlebnissen, unter anderem als Militärarzt im

Winzer, Jäger oder Förster) sind die Grundlage

fochtenen Chronis-

Zweiten Weltkrieg.

für eine erfolgreiche Auswilderung in die Klet-

tin des Bergsteigens

terfreiheit“ – aber Chris weiß auch: „Natürlich

in Nepal. Seit 1960

Nicht nur in seiner Heimatstadt Landshut ist

lebt die Journalistin aus Chicago in Kathman-

Hans Thoma bekannt als Träger der Golde-

du, und seit damals interviewte sie alle Expe-

nen Bürgermedaille, Stadtschreiber und gern

ditionen nach ihrer Rückkehr von den hohen

gehörter Ratgeber. Auch im DAV konnte der

Dass ihm die Energie für die Aufgabe nicht aus-

Bergen. Ihre Daten gelten als supersolide,

ehemalige Landshu­

geht, dazu trägt sicher bei, dass sein „Leben eine

und manche Ungenauigkeit oder Schwindelei

ter Sektionsvorsitzen-

Einheit“ ist. Alles dreht sich um seinen Outdoor-

deckte die „Miss Marple von Kathmandu“ auf.

de einiges anstoßen.

Sport – das Ehrenamt, sein Beruf (der Schlos-

Heute lässt sie sich von Assistenten unter-

Als damaliger Referent

sermeister hat sich als Outdoorguide, Höhenar-

stützen, trifft aber noch viele Bergsteiger per-

für Ausbildung und

beiter und -retter selbstständig gemacht) und

sönlich. Am 9.11.2013 wurde sie 90 Jahre alt.

Bergführerwesen im

steht die Freude am Klettern ganz mit vorne.“

Alles für die steile Leidenschaft

Fotos: Nina Neumann, Archiv Kohl (2), Folkert Lenz, Andi Dick, DAV Nürnberg, Christoph Thoma, privat

Alpenverein aktuell

Verwaltungsausschuss

die Familie: Seine Lebenspartnerin, mit der er als „Quereinsteiger-Papa“ zwei Kinder großzieht, ist

Am 4. Januar konnte Ulrich Voigt, Ehrenvor­

gründete er 1957 den

Partnerin im Beruf, am Seil und gleichzeitig

sitzender des Sächsischen Bergsteigerbun-

„Fahrtendienst“, den Vorläufer des heutigen

Zweite Vorsitzende der AG K&N Odenwald. Um

des, seinen 80. Geburtstag feiern. Nach der

DAV Summit Club, für den er auch später als

dieser Konstellation ein mögliches „Gschmäckle“

Wiedervereinigung wurde er 1990 für den

beliebter Reiseleiter arbeite­te. Im DAV-Um-

zu nehmen, stellte er die Vertrauensfrage an die

Ostdeutschen Sektionentag Mitglied im

weltausschuss führte sein Votum unter ande-

Mitgliederversammlung – und erhielt einstim-

Hauptausschuss und

rem zur Unterschutzstellung von Gebieten im

mige Unterstützung.

setzte sich dort für

Wetterstein und an der Höfats. Der ehemalige

die Belange der ost-

Fachhochschullehrer erhielt das Bundesver-

deutschen Sektio-

dienstkreuz und für seine journalistische Ar-

nen ein. Der studierte

beit einen Weltverständigungspreis (Istanbul

Diplomphysiker und

1984). Auch heute noch juckt ihn manchmal

Glaziologe war von

die Reiselust – wir wünschen alles Gute zum

1990 bis 2002 ein

90. Geburtstag am 27. Januar!

für Klettern und Naturschutz engagierter Erster Vorsitzender des 1911 gegründeten, 1945

Zwei Monate vor seinem siebzigsten Ge-

verbotenen und 1989 wiederbelebten Sächsi-

burtstag starb am 23.9.2013 völlig uner-

schen Bergsteigerbundes (SBB). Seine klugen

wartet Prof. Dr. Klaus Schreckenbach (†),

und an ethischen Prinzipien orientierten Re-

langjähriges engagiertes Mitglied der Jung-

debeiträge haben manche Diskussion in DAV-

mannschaft und der HTG der DAV-Sektion

Gremien bereichert und beeinflusst.

München. Der spätere Leiter des Garchinger „Atom-Eis“ und international anerkann-

85 Jahre Mitglied im DAV – damit steht Dr.

te Physiker leitete zwei Expeditionen: 1969

Ernst Zeder einzig in der Statistik. Seine Sekti-

gelangen in den Kordilleren Erstbegehungen

Nicht, dass er an seinem Ehrenamts-Posten

on Nürnberg musste

an Artesonraju, Qui-

hinge: „Es hat mir viele spannende Erfahrungen

eigens ein Ehren-

taraju und Alpamayo;

gebracht“, erzählt er, aber nach über zehn Jahren

Edelweiß für ihn an-

1973 bestieg seine

würde er sich gerne zurückziehen – wenn sich

fertigen lassen. Und

„Deutsche Himalaya-

denn jemand fände. „Zu Wegebau-Aktionen

fast leichtfüßig – si-

Expedition“ erstmals

oder Ähnlichem findet man schon Helfer. Aber

cherheitshalber aber

den 7715 Meter ho-

es bräuchte Menschen, die sich dauerhaft fürs

mit Spazierstock –

hen Dhaulagiri III.

Ehrenamt engagieren.“

red

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